Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Niederschrift zur gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfeausschusses und des Ausschusses für Schule und Weiterbildung vom 19.06.2012.pdf
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85 kB
Erstellt
31.12.14, 06:29
Aktualisiert
24.01.18, 05:22
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Inhalt der Datei
Geschäftsführung
Ausschuss Schule und Weiterbildung,
Jugendhilfeausschuss
Herr Bernecker
Telefon:
Fax:
(0221) 221-29251
(0221) 221-29241
E-Mail:
hans-michael.bernecker@stadt-koeln.de
Datum:
25.06.2012
Niederschrift
über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und
Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss in der Wahlperiode 2009/2014 am
Dienstag, dem 19.06.2012, 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Rathaus Spanischer Bau,
Ratssaal
Anwesend waren:
Ausschuss Schule und Weiterbildung
Vorsitzende
Frau Gisela Manderla
CDU
Stimmberechtigte Mitglieder
Herr Dr. Ralf Heinen
SPD
Frau Gonca Mucuk
SPD
Frau Dagmar Paffen
SPD
Herr Franz Philippi
SPD
Frau Birgitta Nesseler-Komp
CDU
Herr Dr. Nils Helge Schlieben
CDU
Frau Kirsten Jahn
GRÜNE
Frau Ulrike Kessing
GRÜNE
Herr Horst Thelen
GRÜNE
Frau Yvonne Gebauer
FDP
Herr Martin Schöppe
pro Köln
Mitglieder mit beratender Stimme nach § 58 Absatz 1 Satz 7 bis12 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen
Frau Sengül Senol
DIE LINKE
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Marie-Luise Quilling
Frau Angelika Riedel
auf Vorschlag der CDU
Herr Dr. Klaus Zimmermann
auf Vorschlag der CDU
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Frau Katrin Gutknecht
auf Vorschlag der FDP
Frau Claudia Klein
auf Vorschlag der FDP
Herr Jörg Uckermann
auf Vorschlag von pro Köln
Herr Oswald Pannes
auf Vorschlag der Linken
Für die Bezirksschülervertretung
Frau Anna Gazel Ugurlu
Herr Lukas Lorenz
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Frau Annette Kellinghaus-Klingberg
auf Vorschlag der Stadtarbeitsgemeinschaft
Behindertenpolitik
Frau Stephanie Stangier
auf Vorschlag der Stadtarbeitsgemeinschaft
Behindertenpolitik
Frau Ebru Coban
auf Vorschlag des Integrationsrates
Jugendhilfeausschuss
Vorsitzender
Herr Dr. Ralf Heinen
SPD
Stimmberechtigte Mitglieder
Herr Niklas Kienitz
CDU
Frau Gonca Mucuk
SPD
Herr Franz Philippi
SPD
Herr Frank Schneider
SPD
Frau Kirsten Jahn
GRÜNE
Herr Dr. Nils Helge Schlieben
CDU
Frau Gabriele Schlitt
GRÜNE
Herr Horst Thelen
GRÜNE
Frau Sylvia Laufenberg
FDP
Frau Gisela Stahlhofen
DIE LINKE.
Vertreter von im Bereich der Stadt Köln wirkenden und anerkannten Trägern der
freien Jugendhilfe
Herr Peter Krücker
auf Vorschlag der CDU
Frau Ulrike Volland-Dörmann
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Köln e.V.
Frau Erika Weber
Sportjugend Köln
-2-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Mitglieder mit beratender Stimme nach § 58 Absatz 1 Satz 7 bis12 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen
Herr Jörg Uckermann
Pro Köln
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Armin Dappen
GRÜNE
Frau Ingrid Hack
SPD-Fraktion
Herr Paul Spörl
auf Vorschlag der FDP-Fraktion
Frau Kim Denise Beckemeier
auf Vorschlag der FDP-Fraktion
Herr Biber Happe
FDP
Herr Oswald Pannes
auf Vorschlag der Linken
Vertreter von Trägern der freien Jugendhilfe
Herr Ulrich Bergmann
Dt. Paritätischer Wohlfahrtsverband
Herr Konrad Gilges
AK für das ausländische Kind e.V.
Frau Karin Grevelhörster
Zentrum für Frühbehandlung und Frühförderung e.V.
Herr Jochen Sander-von der Meden
Netzwerk e.V. - Soziale Dienste und Ökologische Bildung
Frau Regine Walter
Progressiver Eltern- und Erzieherverband e.V.
Frau Carmen Wöhler
Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit
Teilleistungsstörungen e.V.
Herr Dr. Wolfgang Zaschke
Jugendhilfe und Schule e.V.
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Frau Lyudmyla Beysorina
auf Vorschlag des Integrationsrates
Frau Amalie Klein
Seniorenvertretung der Stadt Köln
Verwaltung
Frau Beigeordnete Dr. Agnes Klein
Frau Ulrike Heuer
Frau Carolin Krause
Mitglieder mit beratender Stimme
Frau Magna Becker
Bezirksregierung Köln als Vertreter der Schulen
Herr Werner Völker
Ev. Kirche
Presse
Zuschauer
-3-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Entschuldigt fehlen:
Ausschuss Schule und Weiterbildung
Stimmberechtigte Mitglieder
Frau Anne Hauser
CDU
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Frau Hildegard Fuhrmann
auf Vorschlag der SPD
Herr Rolf Büschgens
auf Vorschlag der CDU
Herr Daniel Dahm
auf Vorschlag der Grünen
Frau Bärbel Hölzing
auf Vorschlag der Grünen
Für die Katholische Kirche
Herr Michael Bold
Frau Christiane Mauritz
Für die Evangelische Kirche
Frau Beate Habets
Frau Utta Brauweiler-Fuhr
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Herr Fevzi Bayrak
auf Vorschlag des Integrationsrates
Jugendhilfeausschuss
Stimmberechtigte Mitglieder
Herr Malik Karaman
SPD
Frau Monika Schultes
SPD
Frau Monika Bröhl
CDU
Herr Stephan Pohl
CDU
Herr Stefan Peil
GRÜNE
Herr Daniel Nott
FDP
Vertreter von im Bereich der Stadt Köln wirkenden und anerkannten Trägern der
freien Jugendhilfe
Frau Renate Blum-Maurice
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
Frau Lena Geuenich
Herr Stefan Kersjes
Arbeiterwohlfahrt
Frau Monika Kleine
Sozialdienst katholischer Frauen
-4-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Frau Inge Komke-Söntgerath
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
Herr Stephan Otten
SJD Die Falken
Vertreter von im Bereich der Stadt Köln wirkenden und anerkannten Trägern der
freien Jugendhilfe
Herr Peter Pfeifer
Frau Anja Ritzen
SJD Die Falken
Herr Wolfgang Scheiblich
Sozialdienst katholischer Männer
Mitglieder mit beratender Stimme nach § 58 Absatz 1 Satz 7 bis12 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen
Frau Anna Salis
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner mit beratender Stimme
Herr Hans-Josef Bauer
CDU
Herr Volker Lemken
auf Vorschlag der CDU
Herr Markus Peters
auf Vorschlag der CDU
Frau Lieselotte Sturch
GRÜNE
Frau Waltraud Blümcke
auf Vorschlag der SPD
Herr Christian Kunze
auf Vorschlag der FDP-Fraktion
Frau Doris Rost
auf Vorschlag von pro Köln
Herr Karel Jun. Schiele
pro Köln
Herr Richard Klein
auf Vorschlag der Linken
Sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner nach § 22 und § 23 der Hauptsatzung
Frau Barbara Combrink-Souhjoud
auf Vorschlag der Stadtarbeitsgemeinschaft
Behindertenpolitik
Herr Stefan Meschig
RUBICON Beratungszentrum für Lesben und Schwule
Herr Ibrahim Turhan
auf Vorschlag der Stadtarbeitsgemeinschaft
Behindertenpolitik
Herr Fevzi Bayrak
auf Vorschlag des Integrationsrates
Frau Irma Meder
Seniorenvertretung der Stadt Köln
Vertreter von Trägern der freien Jugendhilfe
Frau Helga Blümel
Diakonisches Werk Köln und Region.
Frau Ruth Differdange
Kath. Familienbildungswerk e.V.
Herr Guido Geiss
Arbeitsgemeinschaft "Offene Tür"
Frau Almut Gross
Jugendhilfe Köln e.V.
Herr Andreas Hildebrand
Kath. Jugendwerke e.V.
Herr Christoph Horstkotte-Löffelholz
Kölner Spielewerkstatt e.V.
-5-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Frau Angelika Klauth
lino club e.V.
Frau Monika Knepper
Deutsches Rotes Kreuz
Frau Sabine Kruszczak
Amt für Diakonie
Frau Christiane Lehmann
Handwerkerinnenhaus Köln e.V.
Frau Frauke Mahr
Mädchenhaus Köln e.V.
Herr Friedhelm Meier
Netzwerk e.V.
Herr Tim Mertens
Kölner Jugendring e.V.
Frau Nicole Neises -Weiler
Jugendhilfe Köln e.V.
Herr Günter Potthast
Diakonie Michaelshoven
Frau Katrin Reher
Evangelische Jugend
Herr Marc Ruda
Deutsches Rotes Kreuz
Herr Hans-Josef Saxler
Soziales Zentrum Lino-Club e.V.
Herr Uwe Schäfer-Remmele
Theaterpädagogisches Zentrum e.V.
Herr Wolfgang Schmidt
Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven gGmbH
Frau Carola Siman
Evangelische Jugend
Herr Fabian Stettes
Kath. Jugendwerk e.V.
Frau Sarah van Dawen
Kölner Jugendring e.V.
Frau Sina Werner
Jugendhilfe und Schule e.V.
Herr Bernd Will
Arbeitsgemeinschaft "Offene Tür"
Herr Wolfgang Wirtz
Evangelische Familienbildungsstätte
Frau Barbara Zaabe
Kinderschutzbund
Frau Derya Zeyrek
agisra e.V.
Mitglieder mit beratender Stimme
Frau Dr. Juliane Arnold
Ev. Kirche
Frau Dr. Anne Bunte
Vertreterin der Gesundheitsverwaltung
Frau Anja Daub
Agentur für Arbeit
Herr Gerd Emmerich
Bezirksregierung Köln als Vertreter der Schulen
Frau Isabella Farkas
Synagogen-Gemeinde Köln
Herr Gerd Krämer
Jugend- oder Vormundschaftsrichter
Herr Michael Licht
Synagogen-Gemeinde Köln
Frau Elke Polage
Polizeipräsident Köln
Herr Hans-Werner Riehe
Jugend- oder Vormundschaftsrichter
Herr Georg Spitzley
Kath. Kirche
Herr Karl Tymister
Agentur für Arbeit
Frau Dr. Sabine van Eyck
Vertreterin der Gesundheitsverwaltung
Herr Wolfgang Wendelmann
Polizeipräsident Köln
Herr Josef Zimmermann
Kath. Kirche
Frau Manderla begrüßt als Gast in der Sitzung Frau Prof. Dr. Angela Faber vom Deutschen Städtetag, Dezernat Bildung, Kultur und Sport.
-6-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Zur Tagesordnung
Es gibt keine Änderungen.
Frau Manderla erzählt, dass sie vor der Sitzung von Frau Professor Dr. Faber vom
Deutschen Städtetag erfahren habe, dass die Stadt Köln die erste Stadt ist, die sich
ernsthaft mit dem Thema befasst.
Tagesordnung
I. Öffentlicher Teil
0.1
Kinder eines 1. Schuljahres der GGS Weimarer Strasse singen das Inklusionslied "Ich bin anders, du bist anders"
0.2
Vortrag von Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn: "Der geforderte Systemwechsel als Konsequenz der UNBehindertenrechtskonvention - Inklusion kommunal qualitätvoll gestalten"
1
Anfragen gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
2
Anträge gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
3
Vorlagen der Verwaltung
4
Mitteilungen
4.1
Mitteilungen der Vorsitzenden
4.2
Mitteilung der Verwaltung
4.2.1
Inklusionsplan für Kölner Schulen - Entwicklung inklusiver Bildungslandschaften in Verantwortungsgemeinschaft von Stadt und Land
2017/2012
-7-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
5
Anfragen
6
Verschiedenes
II. Nichtöffentlicher Teil
7
Mitteilungen
7.1
Mitteilungen der Vorsitzenden
7.2
Mitteilungen der Verwaltung
8
Personalien
9
Vorlagen
10
Anfragen
11
Verschiedenes
-8-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
I. Öffentlicher Teil
0.1
Kinder eines 1. Schuljahres der GGS Weimarer Strasse singen das Inklusionslied "Ich bin anders, du bist anders"
0.2
Vortrag von Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn: "Der geforderte Systemwechsel als Konsequenz der
UN-Behindertenrechtskonvention - Inklusion kommunal qualitätvoll gestalten"
Herr Dr. Imhäuser bezieht sich in seinem Vortrag auf das aktuelle Gutachten des
Deutschen Städtetages zu den konnexitätsrelevanten Fragen der Kommunen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gegenüber dem Land (vgl. Anlage 1).
Die Inklusion verpflichtet zu einem Systemwechsel. Er führt 12 Kriterien zur Bewertung eines Inklusionsplanes an, die alle aus seiner Sicht mit dem von der Stadt Köln
vorgelegten Inklusionsplan vorbildlich erfüllt werden.
Frau Gebauer, FDP-Fraktion, weist darauf hin, dass es große Gruppen in der Bevölkerung gibt, die erhebliche Vorbehalte gegen Inklusion haben. Vor diesem Hintergrund sei besonders die Öffentlichkeitsarbeit ein wesentlicher Punkt, der weder im
Inklusionsplan, noch im Vortrag von Herrn Dr. Imhäuser angesprochen wurde.
Herr Dr. Imhäuser empfindet, dass das wichtige Thema öffentlich intensiv diskutiert
werde. Er stimmt zu, dass das Thema Öffentlichkeitsarbeit bei den Maßnahmen nur
kurz gestreift wird. Der Inklusionsplan gehe aber von dem Elternwahlrecht aus und die
Stadt lasse erkennen, dass sie sich wünscht, dass viele Eltern die allgemeine Schule
für ihr Kind wählen.
Frau Gebauer stellt klar, dass sie mit ihrer Frage eher auf die Wichtigkeit der Information an Eltern von Kindern ohne Förderbedarf abstellen wollte. Wenn diese nicht über
Inklusion aufgeklärt werden, dann entsteht eine Gruppe, die gegen Inklusion arbeitet.
Dem möchte Herr Dr. Imhäuser nichts hinzufügen.
Herr Dr. Schlieben, CDU-Fraktion, sieht Probleme für die Umsetzung des Inklusionsplanes, wenn das Land die Forderungen nicht erfüllt, welche die Stadt Köln an dieses
stellt. Die Umsetzung hänge von finanziellen und personellen Ressourcen ab. Zur erfolgreichen Umsetzung des Planes ist deshalb mehr Unterstützung vom Bund oder
vom Land erforderlich. Er fragt deshalb nach einer Prognose für die Umsetzbarkeit.
Herr Dr. Imhäuser hält den Inklusionsplan für klar und deutlich hinsichtlich der Erwartungen der Stadt an das Land. Der nordrhein-westfälische Städtetag hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, was baulich, finanziell und an Integrationshelfern benötigt
wird. Falls das Land nicht darauf reagiert, hat der Städtetag dem Land eine Klage angedroht. Er ist deshalb optimistisch, dass sich die aufgestellten Forderungen an das
Land auch durchsetzen lassen.
Herr Philippi, SPD-Fraktion, antwortet auf Frau Gebauer, dass das Thema Inklusion
nicht neu ist und bereits seit langem in Köln diskutiert wird. In der Elternbefragung von
2009 wurde bereits ausführlich nach gemeinsamem Unterricht gefragt und über 70 %
der Eltern haben sich dafür ausgesprochen.
-9-
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
Herr Uckermann, sachkundiger Einwohner, bittet um Erklärung, welcher Widerstand
im Bildungswesen besteht. Außerdem möchte er wissen, wie lange sich die Umsetzung verzögert, wenn das Land seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann.
Herr Dr. Imhäuser kann zur Dauer der Umsetzung nichts sagen. Man müsse erst einmal von einer Frist von einem Jahr ausgehen, die der Deutsche Städtetag dem Land
gegeben hat, um die Kosten zu erfassen. Es gebe eine große Zahl von Eltern, die ihre
Kinder jetzt in der allgemeinen Schule anmelden und für Inklusion sind. Auf diese Dynamik muss die Stadt unmittelbar reagieren. Die Anweisungen der Schulaufsicht in
Absprache mit den Schulträgern sind eindeutig, dass den Anmeldungen in der allgemeinen Schule stattzugeben ist. Somit besteht akuter Regelungsbedarf, der alle fordert, aktuell das zu tun, was sie tun können. Letztlich muss im Einzelfall eine Regelung gefunden werden, die dem Kind und den Familien gerecht wird.
Grundsätzlich seien viele Menschen für Inklusion. Mit Veränderungen sind aber auch
Ängste verbunden bei Lehrern, deren Arbeitsplätze sich verändern, oder bei Menschen, die mit dem bestehenden System ganz zufrieden sind. Diese Widerstände
brauchen gar nicht negativ bewertet zu werden, sondern sie sind in einem Transformationsprozess normal.
1
Anfragen gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
2
Anträge gemäß § 4 der Geschäftsordnung des Rates und der Bezirksvertretungen
3
Vorlagen der Verwaltung
4
Mitteilungen
4.1
Mitteilungen der Vorsitzenden
4.2
Mitteilung der Verwaltung
4.2.1
Inklusionsplan für Kölner Schulen - Entwicklung inklusiver Bildungslandschaften in Verantwortungsgemeinschaft von Stadt und Land
2017/2012
Frau Dr. Klein stellt zunächst die rechtlichen Grundlagen und die Genese des Inklusionsplanes vor. Anschließend schildert Herr Pfeuffer die aktuelle Situation und Frau
Heuer erklärt das 12-Punkte-Maßnahmenpaket der Stadt Köln mit den Qualitätskriterien des Inklusionsplanes und dessen Standards (vgl. Anlage 2).
Herr Uckermann, sachkundiger Einwohner, vermisst in der Darstellung die Rolle der
Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, welche als Eigentümer der Gebäude die baulichen
Veränderungen umzusetzen hat und schlägt vor, einen Unterausschuss zu bilden, um
- 10 -
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
monatlich den Stand der Umsetzung zu besprechen. Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag möchte er in den nächsten Ausschuss für Schule und Weiterbildung einbringen.
Frau Gebauer, FDP-Fraktion, bezieht sich auf eine Pressekonferenz im Düsseldorfer
Landtag vom gleichen Tag von der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen. Es ging dabei um den schrittweisen Rechtsanspruch für Eltern und Schüler
ab dem Schuljahr 2013/2014. Sie möchte wissen, was dieser konkret für Köln bedeutet. Für 2011/2012 wurden der Stadt Köln aus dem Inklusionsfonds 12.500 Euro zugewiesen, was einem Anteil von 2 € je Kind mit Förderbedarf entspricht. Sie möchte
wissen, wie dieser Betrag bemessen wurde. Zum Inklusionsbeirat möchte sie wissen,
wie dieser zusammengesetzt wird. Schließlich regt sie an, zeitnah für Köln ein Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.
Frau Dr. Klein hat von dem Pressetermin im Landtag gehört und hält den Antrag von
SPD und Bündnis 90/Die Grünen kompatibel zur Planung der Stadt Köln.
Die 12.500 Euro aus dem Inklusionsfonds werden pauschal pro Kreis und kreisfreier
Stadt ausgezahlt.
Zur Besetzung des Inklusionsbeirates wird die Verwaltung dem Ausschuss für Schule
und Weiterbildung einen Besetzungsvorschlag unterbreiten. Beabsichtigt sei, die
Kernarbeitsgruppe darin abzubilden, um Kontinuität bei den Experten zu gewährleisten.
Herr Dr. Zimmermann, sachkundiger Einwohner, bittet um Transparenz im Hinblick
auf die Schaffung der regionalen Unterstützungszentren in den Stadtteilen und möchte wissen, wie die 4 ausgewählten Schulen bestimmt wurden. Wer hat diese ausgewählt und können sich Schulen noch nach definierten Kriterien bewerben? Zur Personalausstattung der inklusiven Schulen merkt er an, dass der Stundenansatz bereits
jetzt zu knapp bemessen sei. Ihm liegen Zahlen der Bezirksregierung vor, dass inklusive Klassen auf 25 Schüler/innen reduziert werden, wobei 5 Kinder mit Förderbedarf
aufgenommen werden. Pro Kind mit Förderbedarf gäbe es 3 Stunden Zulage. Danach
stehe ein Sonderpädagoge mit 15 Stunden pro Klasse zur Verfügung bei 36 Stunden
Unterricht. Somit blieben die Lehrer solcher Klassen in 21 Stunden alleine verantwortlich. Beratung und sonstige Aufgaben seien in diesem Stundenansatz noch gar nicht
berücksichtigt.
Herr Zimmermann fragt nach, ob die Verwaltung diese Zahlen für ausreichend hält,
um inklusive Schule zu gestalten.
Frau Dr. Klein weist im Hinblick auf die regionalen Unterstützungszentren darauf hin,
dass noch nichts entschieden sei. Man habe alle Schulen aufgerufen, ihr Interesse
anzumelden. Vier Schulen haben sich bisher gemeldet. Mit weiteren Schulen werden
noch Gespräche geführt. Man ist erst am Beginn des Prozesses zur Findung der Unterstützungszentren in Abstimmung auch mit den mittelbar davon betroffenen Schulen. Die Lehrerausstattung sei Kernaufgabe des Landes Nordrhein Westfalen und
werde von der Verwaltung nicht kommentiert.
Frau Schlitt, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, würdigt den vorgestellten Inklusionsplan
für Ihre Fraktion. Im Jahr 2010 wurde im Rat einstimmig der Antrag verabschiedet,
einen Inklusionsplan zu erarbeiten. Besonders wichtig bei dem ursprünglichen Antrag
war es, den Inklusionsplan auf eine breite Basis zu stellen, indem er mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen erarbeitet wird und eine Planung nicht ohne personelle und finanzielle Ressourcen vom Land erfolgt. Die gemeinsame Erarbeitung des
Inklusionsplanes ist erfolgt und es gibt eine ausführliche Darstellung dessen, was
- 11 -
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
das Land leisten muss und was die Kommune selbst leisten kann. Es sei klar, dass
nicht alle Forderungen umgesetzt werden, aber für ein Gelingen von Inklusion vor Ort
ist es zumindest erforderlich, dass viele schulgesetzliche Änderungen erfolgen. Frau
Schlitt beurteilt das 12 Punkte-Maßnahmenprogramm als gut, insbesondere hält sie
die regionalen Unterstützungszentren, den Integrationshelfer-Pool und Einrichtung
einer Lenkungsgruppe für gute Ideen. Ideen zur Verbesserung der Qualität im offenen
Ganztags fehlten etwas in dem Konzept und seien eine große Aufgabe für das pädagogische Personal. Für manche Kinder seien besondere Jugendhilfemaßnahmen erforderlich, sodass auch über die Strukturen nachgedacht werden müsse. Besonders
gefallen hat ihr aus dem Begleitschreiben zum Inklusionsplan der Satz: „Inklusion ist
nicht nur eine Frage der Ressourcen, sondern auch eine Frage der Haltung.“
Frau Riedel, sachkundige Einwohnerin, möchte wissen, wie man rechtzeitig die erforderlichen personellen Ressourcen in den inklusiven Schulen auch entsprechend des
individuellen Förderbedarfs bedarfsgerecht organisatorisch sicherstellen will.
Frau Dr. Klein gibt die Frage nach den personellen Ressourcen an das Schulamt weiter. Man habe von kommunaler Seite bereits 87 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit bereitgestellt, wobei die Arbeit im gemeinsamen Unterricht an der Schule eines
der Verteilungskriterien der Stellen für Grund- und weiterführende Schulen war. Viele
der betroffenen Kinder benötigen individuell Integrationshelfer, die ggfs. in einem Pool
bereitgestellt werden müssen. Man hat aber nicht die Mittel, solches dauerhaft aus
dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen und ist bereit, vor dem Landesverfassungsgerichtshof die benötigten Mittel vom Land einzuklagen. Nach den Sommerferien werden 236 Kinder zusätzlich beschult.
Frau Becker, Schulrätin, erklärt, dass die personelle Ausstattung der Schulen nicht im
Voraus erfolgen kann, sondern gleichzeitig erfolgt. Die schulscharfe Planung zur Unterbringung der 236 Kinder ist weitgehend abgeschlossen und erfolgte auf der Grundlage der Förderbedarfe des einzelnen Kindes. Auch die sonderpädagogischen Förderstunden wurden nach dem konkreten Bedarf der Schulen für die einzelnen Kinder
verteilt. Die Bezirksregierung hat die Schulräte aufgefordert, bei der Planung möglichst großzügig vorzugehen, sodass ein Überhang an Stunden für die allgemeinen
Schulen akzeptiert wurde. Alle Lehrer wechseln freiwillig von den bestehenden Förderschulen in die allgemeinen Schulen, sodass es keine Zwangsabordnungen gab.
Zur kompletten Versorgung entsprechend der Planung fehlen derzeit nur noch 3 Personen, die noch zu motivieren sind.
Herr Lorenz, Bezirksschüler/innenvertretung, lobt die Verwaltung im Namen der Bezirks- und Landesschüler/innenvertretung für den vorgelegten Inklusionsplan. Er kündigt einen Brief an das Land an, worin man dieses auffordern wird, die erforderlichen
Maßnahmen zu treffen, um Inklusion an Schulen möglich zu machen. Er fragt nach
der Schülerbeteiligung bei der Umsetzung.
Frau Dr. Klein erklärt, dass die Verwaltung vorschlagen wird, dass die Schüler/innenvertretung im Inklusionsbeirat vertreten sein wird.
Herr Völker, evangelische Kirche, bittet darum die Präsentationen zu den beiden Vorträgen der Niederschrift als Anlage beizufügen. Er bedauert es, dass im Zusammenhang mit Inklusion immer wieder über zusätzliche Belastungen und Probleme gesprochen wird. Inklusion biete aber auch Chancen für die Kinder ohne Förderbedarf durch
ein gemeinsames Lernen mit Menschen, die anders sind.
Frau Wöhler, Kölner Therapiezentrum, weist darauf hin, dass viele Förderschulen bereits jetzt Therapieangebote in der Schule anbieten wie Ergotherapie, Sprachtherapie
und Krankengymnastik. Diese sollten auch weiterhin berücksichtigt werden. Die räum- 12 -
Niederschrift über die Gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses Schule und Weiterbildung und Jugendhilfeausschuss am 19.06.2012
lichen Bedingungen in den allgemeinen Schulen lassen es in der Regel nicht zu, dort
entsprechende Angebote des Kölner Therapiezentrums zu installieren. Auch im
Nachmittagsbereich gibt es zu wenig Platz für Räume, die als Differenzierungsraum
oder als Therapieraum genutzt werden können. Sie ist dafür, Inklusion nur als Ganztagsschule anzubieten. Außerschulische Angebote können nach einem Ganztagsangebot bis 17 Uhr nicht mehr nutzbringend genutzt werden.
Herr Pannes, sachkundiger Einwohner, hält den Inklusionsplan für gut gelungen und
lobt die Verwaltung, dass sie diesen auch ohne Vorgaben durch das Land selbständig
erstellt hat. Er appelliert an die Verwaltung, im Rahmen breiter Öffentlichkeitsarbeit
inhaltliche Impulse zu setzen.
5
Anfragen
6
Verschiedenes
II. Nichtöffentlicher Teil
7
Mitteilungen
7.1
Mitteilungen der Vorsitzenden
7.2
Mitteilungen der Verwaltung
8
Personalien
9
Vorlagen
10
Anfragen
11
Verschiedenes
gez. Manderla, 25.06.2012
gez. Bernecker, 25.06.2012
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Manderla
Bernecker
Vorsitzende
Schriftführer
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