Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Sport-Agenda Köln Stand 28 09 2010.pdf
Größe
1,6 MB
Erstellt
31.12.14, 07:02
Aktualisiert
24.01.18, 04:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Sport-Agenda Köln 2015
Sport-Agenda Köln 2015
- Strategischer Handlungsleitfaden für die
Sportentwicklung in Köln -
im Rahmen
des Projektes
Sportstadt Köln
erstellt vom Projektteam Sportstadt Köln bestehend
aus den Projektpartnern
mit freundlicher Unterstützung von
Köln, 28.09.2010
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Sport-Agenda Köln 2015
Inhaltsverzeichnis
1
Wesentliche Ergebnisse im Überblick – Management Summary.................4
2
Ausgangssituation und Ziele...........................................................................7
3
Die Sportstadt als kommunale Herausforderung ..........................................9
3.1 Allgemeine Diskussion zum Thema „Sportstadt“ .......................................9
3.2 Sport als wichtiger Standortfaktor ............................................................10
3.3 Sportentwicklungsplanungen in anderen Städten....................................12
4
Die Sportstadt Köln auf dem Prüfstand ........................................................14
4.1 Zwei Säulen des Sportgeschehens in Köln: Sportamt und
StadtSportBund........................................................................................14
4.2 Sportstadt Köln als Modellprojekt des Landes NRW ...............................18
4.3 Das Projekt Sportstadt Köln .....................................................................19
4.1.1 Projektbeteiligte und Gremienstruktur.............................................19
4.1.2 Vorgehensweise und Projektphasen...............................................22
4.4 Ergebnisse der Ist-Analyse ......................................................................25
4.5 Bedarf zur Stärkung der Sportstadt Köln .................................................30
5
Die Sport-Agenda Köln 2015..........................................................................32
5.1 Von der Bedarfsfeststellung zur Sport-Agenda........................................32
5.1.1
Ganzheitlicher Ansatz und Interdisziplinärer Ansatz ...................32
5.1.2
Konzeption der Sport-Agenda Köln 2015 ....................................34
5.2 Leitthemen, Cluster und Ziele der Sport-Agenda.....................................37
5.2.1
Attraktive Sportstätten und Bewegungsräume ............................38
5.2.2
Menschen dauerhaft bewegen ....................................................40
5.2.3
Sportliche Großereignisse ...........................................................41
5.2.4
Spektakuläre Sportbauten ...........................................................43
5.2.5
Local Heroes ...............................................................................45
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.6
Strahlende Sportinstitutionen.......................................................47
5.2.7
Schul- und Kindergartensport sowie Jugendsport .......................49
5.2.8
Leistungssport und Nachwuchsförderung ...................................51
5.2.9
Vereinssport und nicht-gebundener Sport ...................................53
5.2.10 Präventionssport und Rehabilitationssport ..................................55
5.2.11 Soziale Integration durch Sport ...................................................58
5.2.12 Ausbildung und Qualifizierung .....................................................60
5.3 Flankierende Programme.........................................................................61
5.3.1
Markenaufbau..............................................................................61
5.3.2
Kommunikation, Information und Vernetzung..............................63
5.3.3
Vernetzung von Wirtschaft und Sport ..........................................66
5.3.4
Finanzierungsmodelle..................................................................68
6
Leitlinien der Sportstadt Köln........................................................................69
7
Umsetzung der Sport-Agenda Köln 2015 .....................................................71
7.1 Verankerung der Sport-Agenda Köln 2015 als Handlungsrahmen
in der Stadt Köln.......................................................................................73
7.2 Institutionalisierung ..................................................................................73
7.3 Gesamtkosten und Finanzierung der Umsetzung....................................76
8
Vision: Köln als hoch-innovative Sportstadt ...............................................78
9
Literaturverzeichnis........................................................................................80
10
Glossar.............................................................................................................82
11
Anhang.............................................................................................................85
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Sport-Agenda Köln 2015
1
Wesentliche Ergebnisse im Überblick – Management Summary
Mit der Sport-Agenda Köln 2015 wird zum ersten Mal ein strategischer
Handlungsrahmen für die Weiterentwicklung des Sports in Köln vorgelegt.
Dabei wird der Sport nicht nur in seiner Primärfunktion gestärkt, sondern
auch in seiner Wirkung für andere Bereiche wie Integration, Prävention,
Rehabilitation, Wirtschaft, Soziales und Bildung gefördert.
Die Sport-Agenda Köln 2015 basiert auf den Ergebnissen des Projektes
Sportstadt Köln, das im Herbst 2007 ins Leben gerufen wurde und vom
Land NRW als Modellprojekt ausgewählt wurde. Das operative Projektteam
arbeitete in enger Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt Köln sowie
dem StadtSportBund Köln. Von Beginn an ist das Projekt in der Stadt Köln
verankert worden. Durch die Bildung einer hochkarätigen Steuerungsgruppe unter Vorsitz des damaligen Oberbürgermeisters Fritz Schramma und
des damaligen Vorsitzenden des StadtSportBundes Köln Volker Staufert
sowie weiteren renommierten Vertretern aus der Verwaltung, dem Sport,
der Wissenschaft und der Wirtschaft wurde das Projekt gestärkt. Die Kölner
Sportpolitik wurde darüber hinaus in regelmäßigen Abständen informiert
und eingebunden.
Die fundierte Ist-Analyse zur derzeitigen Situation der Kölner Sportlandschaft zeigte einerseits, dass in Köln sehr viel Sport getrieben wird und die
Stadt über hohe Potenziale verfügt. Andererseits wurden eine Reihe von
Defiziten und Verbesserungspotenzialen festgestellt. Im Vergleich zu anderen so genannten Sportstädten in Deutschland kann Köln mit nur wenigen
sportlichen Großevents aufwarten. Im Vereinssport zeigt sich, dass obwohl
es viele Sportvereine in Köln gibt, der Anteil der vereinsgebundenen Kölnerinnen und Kölner im Vergleich zu anderen deutschen Städten relativ gering ist. Viele Vereine haben sich auch noch nicht auf die bevorstehenden
Herausforderungen des Marktes wie den demographischen Wandel, Individualisierungstendenzen, Finanzierungsengpässe sowie den Bedarf der
Professionalisierung vorbereitet.
Der Kindergarten- und Schulsport legt die Grundlage für eine lebenslange
Sportaffinität von Menschen. In Köln ist er noch nicht ausreichend verankert. Auch die Ansätze im Leistungssport und der Nachwuchsförderungen
sind derzeit noch zu wenig systematisiert. Darüber hinaus mangelt es Köln
an Events mit überregionaler Ausstrahlung. Die Gewinnung weiterer Großveranstaltungen sowie eine verbesserte Außendarstellung Kölns als
Sportstadt führen zu einer Imageförderung und Markenbildung der
Sportstadt Köln.
Viele gute Programme und Projekte laufen in Köln derzeit als Einzelinitiativen. Es fehlt daher ein systematischer und strategischer Plan zur Gesamtentwicklung der Sportstadt Köln, in dem Defizitbereiche behoben werden
und in dem Partner in Kooperationen und Netzwerken zusammengebracht
werden.
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Sport-Agenda Köln 2015
Die auf den Ergebnissen der Ist-Analyse aufbauende Konzeption der SportAgenda Köln 2015 erfolgte unter der Maßgabe, den Sport in Köln ganzheitlich und interdisziplinär weiterzuentwickeln. So ergaben sich zwölf Leitthemen, in denen jeweils Kernziele erarbeitet sowie bereits existierende Projekte, Programme und Initiativen gesammelt wurden. Dort, wo es Lücken
gab, sind vom Projektteam Sportstadt Köln neue Projekte und Programme
entwickelt worden. So wurden bis Ende August 2010 rund 120 bereits laufende sowie neu entwickelte Projekte, Programme und Initiativen in die
Sport-Agenda 2015 eingebunden. Diese ist als langfristiger Handlungsrahmen dann in den nächsten Jahren um weitere jeweils aktuelle Projekte,
Programme und Initiativen zu erweitern.
Über eine gezielte Stärkung der relevanten Aspekte in den Leitthemen
Schul- und Kindergartensport, Leistungssport und Nachwuchsförderung,
Vereinssport und nicht-gebundener Sport, Gesundheits- und Rehabilitationssport, soziale Integration durch Sport sowie Ausbildung und Qualifizierung wird eine nachhaltige Mobilisierung der Kölner Bevölkerung gefördert.
Um als Sportstadt sowohl nach innen als auch nach außen zu wirken bedarf es einer gezielten Weiterentwicklung der Stadt Köln in den Themen
Attraktive Sportstätten und Bewegungsräume, Sportliche Großereignisse,
Spektakuläre Sportbauten, Local Heroes sowie Strahlende Sportinstitutionen.
Flankierende Konzepte fördern die Entwicklung in den Leitthemen. Hierzu
gehören der gezielte Markenaufbau Sportstadt Köln, eine transparente und
aktuelle Kommunikations- und Informationspolitik sowie adäquate Finanzierungsmodelle für die Umsetzung.
Die in Köln bereits erfolgreichen sowie die im Rahmen des Projektes initiierten Vernetzungs- und Bündelungsaktivitäten müssen konsequent fortgeführt werden. Für einen langfristigen Erfolg muss die Sport-Agenda Köln
2015 in der Stadt Köln verankert werden. Dies erfordert die Institutionalisierung des Projektes z.B. durch die Gründung des Vereins Sportstadt Köln
e.V., dessen Vorstand aus hochkarätigen Vertretern der Stadtverwaltung,
der Politik sowie des organisierten Sports, und ggf. zusätzlicher Institutionen bestehen sollte. Daneben soll der noch neu einzurichtende Vereinsbeirat eine Weiterführung der Steuerungsgruppe mit weiteren Vertretern des
Sports, der Medien und der Wirtschaft darstellen.
Um das Projekt im weiteren Verlauf erfolgreich umzusetzen zu können,
müssen daneben entsprechende Stellenanteile in der Stadtverwaltung vorgehalten werden. Es bedarf zum einen einer Koordinierungsstelle, die sich
um administrative Tätigkeiten für den Verein bzw. Aufgaben der Gremienbetreuung kümmert. Auch der Aspekt der Einwerbung möglicher Drittmittel
fällt in die entsprechende Stellenbeschreibung.
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Sport-Agenda Köln 2015
Eine zusätzliche Stelle wird als so genannte Projekt-Koordinierungsstelle
benötigt. Dieser Stelle obliegen die Initiierung und das Controlling von Projekten, die aus der Sport-Agenda heraus erwachsen und nicht immanente
Aufgabe der bisherigen Sportverwaltung sind. Unterstützt werden sollte
diese Stelle über eine Assistenzkraft, die u.a. den Kontakt zu den externen
Projektträgern hält, entsprechende Arbeitsaufträge dokumentiert und nachhält.
Für diese investive Kosten der neu zu schaffenden Stellen inkl. Arbeitsplatzkosten kann mit einem Brutto-Aufwand von ca. 150.000 € pro Jahr
gerechnet werden.
Daneben muss für die erfolgreiche Realisierung der Sport-Agenda ein jährlicher Haushaltsansatz für bestehende und neu zu initiierende Projekte
vorgehalten werden. Dieser sollte sich mindestens bei einem Volumen von
500.000 € bewegen und je nach Schwerpunktsetzung bei Projekten entsprechend ausgeweitet werden.
Insgesamt muss der Sport in Köln eine höhere Bedeutung erlangen, insbesondere in der Politik und in der Kommunalverwaltung. Für die Stärkung
der Sportstadt Köln muss der politische Wille auf breiter Basis erkennbar
sein. Dies muss sich auch in entsprechend anvisierten Haushalts- und Stellenansätzen wiederfinden.
Die im Zusammenhang mit einer Umsetzung der Sport-Agenda als strategischer Handlungsrahmen für eine Sportstadt zu stemmenden Ausgaben
sind nicht nur im Sinne eines Positionierungsziels und Imagegewinns für
Köln als Sportstadt zu sehen. Den Ausgaben stehen auch faktische Einnahmen über zusätzliche Einnahme-Effekte im Bereich Hotellerie, Einzelhandel etc. gegenüber.
Diese Effekte belegt das Beispiel des jährlich in Köln ausgetragenen Köln
Marathon eindrucksvoll. Er zieht Jahr für Jahr zehntausende Auswärtige in
die Stadt und generiert durch deren Ausgaben in den Bereichen Gastronomie, Hotelerie und Einzelhandel eine veranstaltungsbezogene Wertschöpfung für die Stadt Köln von über 12 Mio. € pro Jahr.
Neben der finanziellen Wertschöpfung bewirken Sportgroßveranstaltungen,
wie das Beispiel des Köln Marathon zeigt, auch für das Stadtimage einen
zusätzlichen aber wirtschaftlich schwer bezifferbaren Nutzen. Aufgrund der
jährlichen Veranstaltung mit entsprechender medialen Resonanz, steigenden Teilnehmerzahlen, Stimmungselementen für Teilnehmer und Zuschauer kann davon ausgegangen werden, dass der Marathon positive mittel- bis
langfristige Imageeffekte für die Stadt Köln in sich birgt.
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Sport-Agenda Köln 2015
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Ausgangssituation und Ziele
Für die Mehrzahl der Menschen ist der Sport mehr oder weniger Teil ihres
Lebensalltags, sei es in Form eigener sportlicher Aktivität oder nur als Anhänger großer Sportmannschaften. Sportbegeisterung überwindet soziale
Schichten und unterschiedlichen Kulturen.
Sport wird im örtlichen Verein oder in örtlichen Bewegungsräumen betrieben. Sport ist also auch eine kommunale Aufgabe. Städte und Gemeinden
haben für eine ausreichende Ausstattung mit Sportstätten und Sportgelegenheiten Sorge zu tragen. Über Umfang und Qualität entscheidet jede
Stadt im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung. Die Bedeutung einer „Sportstadt“ bemisst sich also auch daran, welchen Stellenwert die jeweilige Kommune ihrer sportlichen Infrastrukturausstattung beimisst.
Doch „Sportstadt“ ist mehr als nur das Vorhandensein von Sportplätzen
und -hallen. Der Gradmesser ist vielmehr die Wertschätzung, die die Sportförderung insgesamt in einer Stadt genießt. Vor diesem Hintergrund muss
erörtert werden, wie ausgeprägt die sportlichen Aktivitäten und Angebote in
Kindergärten und Schulen sind, in welchem Umfang die Sportvereine und
Sportorganisationen unterstützt werden, ob es attraktivere Angebote für
Sporttreibende außerhalb einer Vereinsmitgliedschaft gibt, ob alle sozialen
Gruppen der Bevölkerung erreicht werden und in welchem Umfang die
Kommune den Leistungssport und nicht zuletzt den sportlichen Nachwuchs
fördert.
Dies sind nur einige wenige Fragestellungen aus dem Anforderungs- und
Handlungskatalog einer „Sportstadt“. Dies gilt auch für die Stadt Köln.
In Köln wird - auch im Vergleich zu anderen Städten – viel Sport betrieben.
Allein 800 Sportvereine bieten im Prinzip das gesamte Spektrum von
Sportaktivitäten an. Doch viele Vereine haben sich noch nicht ausreichend
vernetzt. Kooperationen mit anderen Vereinen, Sportanbietern und Institutionen könnten neue Potenziale und Zugangswege zu Zielgruppen erschließen.
Es gibt viel ehrenamtliches Engagement für den Sport; eine gegenseitige
Hilfestellung über Vereinsgrenzen hinweg ist selten erkennbar. Projekten
und Aktionen in der Stadt fehlt weitgehend die fachübergreifende Ausrichtung.
Die Sport-Agenda 2015 zielt darauf ab, einen Maßstab und einen strukturierten Fahrplan zur Optimierung des Sportangebotes in Köln zu entwickeln. Viele lobenswerte Sportangebote und Einzelaktivitäten lassen sich
nicht in einem System „Sportstadt“ darstellen. Sie verlieren dadurch an
Durchschlagskraft. Das Projekt Sportstadt Köln hat sich deshalb zum Ziel
gesetzt, das Sportgeschehen in einem „Gesamtsystem des Kölner Sports“
zusammenzufassen.
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Sport-Agenda Köln 2015
Mit dem Projekt Sportstadt Köln wird nicht der Anspruch erhoben, dass die
darin enthaltenen Programme, Projekte und Initiativen erst durch das Projekt selber in Gang gesetzt wurden. Es gibt bereits viele laufende gute Programme, Projekte und Initiativen, die Vorbildcharakter für weitere Vorhaben
bzw. weitere Bündelungen sein können. Diese Weiterentwicklungen in den
einzelnen Bereichen waren und sind Inhalte des Projektes Sportstadt Köln.
Die Verbindungslinien, Berührungspunkte und Schnittmengen der einzelnen Sparten sollen dargestellt werden. Sportwilligen Bürgerinnen und Bürgern soll Orientierung und Unterstützung geboten werden. Die kommunale
Sportförderung erhält eine Leitlinie für die strategische Weiterentwicklung
der Sportstadt Köln. Sponsoren aus Wirtschaft und Gesellschaft sollen einen systematischen Überblick über die Kölner Sportlandschaft erhalten, so
dass sie ihre Förderung zielgerichteter und passgenauer einsetzen können.
Im Gesamtsystem „Sportstadt Köln“ wird das Zusammenspiel und die gegenseitige Abhängigkeit der Akteure im Kölner Sport - von den Sportinstitutionen über die Sportvereine bis zum Einzelsportler – transparent und überschaubar. Defizite und fehlende Angebote lassen sich schneller erkennen und mit gezielten Gegenmaßnahmen beheben.
Die „Sportstadt Köln“ ist aber mehr als die Summe der Einzelaktivitäten im
Kölner Sport. Kern der „Sportstadt Köln“ ist die systematische Bündelung
der Sportaktivitäten und die Vernetzung der Akteure im Sport. Die „SportAgenda Köln 2015“ liefert einen Maßstab und einen Fahrplan zur Optimierung des Sportangebots in Köln. Ziel ist die ganzheitliche und untereinander abgestimmte Entwicklung der Sportlandschaft.
Dort, wo Lücken in der Kölner Sportlandschaft gefunden wurden, wurden
neue Konzepte und Programme vom Projektteam Sportstadt Köln entweder
selber entwickelt oder andere Institutionen dazu angeregt. So konnten über
die in Köln bereits bestehenden Kooperationen im Sport neue Adressaten
sensibilisiert und aktiviert werden.
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Sport-Agenda Köln 2015
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Die Sportstadt als kommunale Herausforderung
3.1
Allgemeine Diskussion zum Thema „Sportstadt“
Das Thema Sportstadt findet sich in vielfachen Veröffentlichungen, in den
Medien und in einer Großzahl der Leitbilder von Städten. Auch einschlägige Studien zum Vergleich von Sportstädten in Deutschland finden breite
Aufmerksamkeit. Bei näherer Betrachtung lässt sich jedoch feststellen,
dass es derzeit keine einheitliche Definition für den Begriff der Sportstadt
gibt.
Auch der Prozess zur Entwicklung bzw. Weiterentwicklung einer Sportstadt
wird in verschiedenen Städten auf unterschiedlichste Art und Weise angegangen. Kommunale Sportentwicklungsplanung wird dabei allerdings immer noch hauptsächlich mit Sportstättenentwicklungsplanung gleichgesetzt. Die Praxis zeigt jedoch, dass es evidente Wechselbeziehungen zwischen den Sporträumen, den Sportinhalten sowie den Organisationsformen
des Sports gibt.
Eine Sportstadt im Sinne einer sportgerechten bewegungsfreundlichen
Stadt hat im Zuge einer modernen Sportentwicklungsplanung daher die
Aspekte Angebotsstruktur, die räumliche Infrastruktur sowie die Organisationsstrukturen des Sports und neben den Primärfunktionen auch die Sekundärfunktionen des Sports zu einem Gesamtkonzept zu vereinen.
Die sportgerechte Stadt soll als lebenswerter Ort gestaltet werden, als vernetzter Bewegungsraum, der für die Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen in unterschiedlichen Lebensbereichen Gelegenheiten für körperliche
Aktivitäten bietet. Dabei ist von einem weiten Verständnis von Sport und
Bewegung auszugehen, das sowohl das zunehmende freie Sporttreiben als
auch die traditionelle vereinsbezogene Sportaktivität umfasst.
Gemäß zahlreichen Expertengesprächen, z.B. mit der Deutschen Sporthochschule und dem Deutschen Olympischen SportBund, gibt es folgende
Kriterien, die als Anhaltspunkte für eine sportgerechte Stadt herangezogen
werden.
1. Schaffung von Sport, Spiel- und Bewegungsräumen
2. Zurverfügungstellung von Sportstätten und -räumen für den Vereinssport (bedarfsgerecht, zeitgemäß und nachhaltig)
3. Existenz einer umfassenden kommunalen Sportförderung, über die
Sportstätten hinaus
4. Implementierung von kooperativen Prozessen, an denen die Akteure beteiligt werden und dabei einen Dialog schaffen z.B. zwischen
Schulen, Kindergärten und Vereinen
5. Konzentration auf den Schulsport: Kommunen haben eine Verantwortung für die Zurverfügungstellung einer Schulsportstätten-
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Sport-Agenda Köln 2015
Infrastruktur, für bedarfsgerechte Vorhaltung sowie für die Sicherstellung eines auch sportorientierten Lehrplans
6. Konzentration auf Wettkämpfe und Leistungssportevents unter dem
Kriterium der Nachhaltigkeit
7. Dialogisches Vorgehen und Vernetzen von Sport in allen Bereichen
der Kommunalpolitik mit zwei Ausprägungen: Intrakommunale Zusammenarbeit als Überwindung von Dezernatsgrenzen und Interkommunale Zusammenarbeit als Zusammenarbeit von Regionen
bei investiven Maßnahmen
8. Organisatorische Verankerung des Sports in Form eines Sportamtes als zentraler Ansprechpartner für die Vereine und alle Sportbelange
9. Politische Verankerung des Sports: Glaubhafte politisches Bekenntnis für den Sport, das auf Dauer aufgestellt ist, so dass der Sport in
der Kommune auch wahrgenommen wird. Da die „alte Generation
der Sportvereinsbürgermeister“ ausstirbt, bieten Pakte bzw. Bündnisse des Sports einen möglichen Lösungsansatz.
Es gibt derzeit keine allgemeingültige Definition für den Begriff Sportstadt.
Der Sport-Agenda Köln 2015 liegt eine ganzheitliche Auffassung einer
Sportstadt zugrunde, in der die politische, organisatorische und interdisziplinäre Verankerung des Sports in der Stadt sichergestellt wird.
3.2
Sport als wichtiger Standortfaktor
Bei der Entscheidung von Unternehmen für einen Standort gibt es eine
Reihe von Bewertungskriterien, die im Entscheidungsprozess als Standortfaktoren herangezogen werden. Standortfaktoren können in harte und weiche Faktoren unterteilt werden.
Als harte Faktoren werden beispielsweise die wirtschaftsgeographische
Lage, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Kraft und Internationalität der örtlichen Messe oder die Flughafennähe betrachtet. 1
Eine gute „Freizeitqualität“ gehört zu den „weichen Faktoren“, die Unternehmen in ihre Überlegungen zu betrieblichen Ansiedlungen einfließen
lassen. 2 Sport ist neben Kultur und Naturerlebnis ein ganz wesentlicher
Aspekt bei der Definition von Freizeitqualität. Eine breite Sportinfrastruktur
sowie ein attraktives Sportangebot für möglichst viele Menschen steigert
1 Vgl. Industrieumfrage Köln 2002
2 Vgl. Die Grünen 2008
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die Lebensqualität und kann sich so positiv auf die Standortwahl neuanzusiedelnder Unternehmen auswirken. 3
Standortfaktor für Unternehmen
Sport zur Wirtschaftsförderung
nutzen!
Volkswirtschaftliche Effekte
Kaufkraft in die Stadt bringen!
Gesunde Menschen
Lebensqualität und
Leistungsfähigkeit verbessern!
Soziale Integration und
Integration von Menschen mit Behinderung
Soziale Probleme verringern!
Aktive Gestaltung des Demographischen Wandels
Zukunftsfähigkeit der Stadt sichern!
Abb. 1: Sport als Standortfaktor
Durch den Sport werden viele Wirtschaftsbereiche einer Kommune beeinflusst. Der Sport symbolisiert für die Wirtschaft den Willen zur Leistung,
Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Die Attraktivität einer Kommune für Wirtschaftsunternehmen hängt somit in starkem Maße von den
am jeweiligen Standort unterbreiteten sportlichen Angeboten ab. Sport ist
deshalb auch immer Wirtschaftsförderung.
Der Sport hat einen volkswirtschaftlichen Nutzwert, der sich aus den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Soziales schöpft.
Eine attraktive Sportlandschaft trägt darüber hinaus zur Bindung von Einwohnern an eine Stadt bei. Sport leistet einen maßgeblichen Beitrag zur
Gesundheit, zur Integration, zur Gewaltprävention sowie zur Identifikation
mit dem Gemeinwesen und erfüllt dadurch eine wichtige gesundheits- und
sozialpolitische Aufgabe.
Die Sportvereine stellen darüber hinaus für die Infrastruktur einen Wirtschaftsfaktor mit oftmals nicht erkanntem Potenzial. Sie sorgen mit der Zahl
an aktiven Mitgliedern und mit der Schaffung von Arbeitsplätzen, mit der
Durchführung von Sportveranstaltungen usw. für eine Erhöhung der Kaufkraft und Umsätze der örtlichen Unternehmen.
Auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels besteht die
Chance, dass der Sport noch mehr als wichtiger Standortfaktor geschätzt
wird. Durch den besonderen Bedarf an aktiver Freizeitgestaltung von älteren Menschen erhält der Sport eine größer werdende Bedeutung. In Zukunft werden die Kommunen mehr bedarfsorientierte Sportangebote und -
3 Vgl. hierzu auch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe “Sport & Wirtschaft” des HWWI.
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Sport-Agenda Köln 2015
räume für Seniorinnen und Senioren aber auch für Familien oder Migranten
in ihre Standortplanung mit einfließen lassen. 4
Der Sport wird zunehmend als wichtiger Faktor zur Weiterentwicklung von
Städten gesehen, insbesondere im Hinblick auf die Themen Wirtschaftsförderung, Gesundheitsförderung, Demographischer Wandel und Soziale Integration sowie Lebensqualität.
3.3
Sportentwicklungsplanungen in anderen Städten
Sportentwicklungsplanung hat in vielen Kommunen seit langem eine ausgeprägte Tradition. Dies gilt insbesondere für jene Städte und Gemeinden,
die im Rahmen ihrer Stadtentwicklung einen expliziten Schwerpunkt in den
Bereich des Sport- und Bewegungsangebots legen. Die kommunale Sportentwicklungsplanung erarbeitet strategische und operative Ziele zur kurz-,
mittel- und langfristigen Förderung des Sports und der Bewegung als elementare Bestandteile unserer Gesellschaft. Sportentwicklungspläne konzentrieren sich in weiten Teilen auf den Bereich der Sportstätten. Zielstellung ist dabei das Angebot an Sportstätten und Sportgelegenheiten
möglichst exakt am (zukünftigen) Sportbedarf der Bevölkerung auszurichten und somit eine effiziente Mittelzuweisung im Bereich des Neubaus,
aber auch der Sanierung und Modernisierung von Sportstätten und Sportgelegenheiten sicherzustellen.
Die früheren Sportentwicklungsplanungen mit dem Kern Sportstättenentwicklungsplanung orientierten sich dabei am so genannten „Goldenen
Plan“. 5 Auch wenn diese Orientierung nach der Planung an normierten
Sportanlagen und einwohnerbasierten Richtwerten einfacher handhabbar
erscheint, wird sie der zunehmenden Differenzierung von Sportnachfrage, angebot und -raum sowie den Ansprüchen an eine professionelle kommunale Planungspraxis nicht gerecht, da z.B. das tatsächliche Sportverhalten
unberücksichtigt bleibt. 6
Aus diesem Grund wurde Mitte der 80er Jahre eine Arbeitsgruppe beim
Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) mit der Entwicklung eines verhaltensorientierten Ansatzes für die Sportstättenentwicklungsplanung beauftragt. Der daraus entstandene Leitfaden wurde Anfang der 90er Jahre
als Entwurf präsentiert und nach einer Phase der weiteren praktischen Erprobung im Jahr 2000 endgültig veröffentlicht. 7 Das in Form des BISpLeitfadens vorliegende neue Planungsinstrument sollte das aktuelle und in
4 Vgl. SMK 2007
5 Vgl. DOG 1961
6 Vgl. LSB Hessen 2003 S.7
7 Vgl. BISp 2000
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Zukunft zu erwartende Sportverhalten der Bevölkerung vor Ort zur Grundlage der Ermittlung des Sportstätten- und -anlagenbedarfs machen. Ein
besonderer Fokus auf Sportstätten und speziell auf Kernsportstätten
(Sporthallen, Sportplätze, Hallen- und Freibäder) sollte vermieden werden,
indem der Sportbedarf einer Kommune zunächst unabhängig vom Anlagenbedarf für alle Sportaktivitäten erfasst werden sollte. Letzten Endes ist
es jedoch nicht gelungen, die Berechnung des Sportanlagenbedarfs durch
ein vergleichbares Verfahren der Berechnung des Bedarfs an Sportgelegenheiten (z. B. Radwege, Parks, Plätze) zu ergänzen. 8 Somit entspricht
der BISp-Leitfaden dem Ansatz der Sportstättenentwicklungsplanung,
ergänzt um eine an den Sportaktivitäten der Bevölkerung ausgerichtete
Gewichtung.
Die Aufgaben der Kommunen in den Bereichen Bewegung, Sport, Spiel,
Erholung und Freizeit haben sich in den letzten Jahren aber auch insbesondere durch ein geändertes Sport- und Freizeitverhalten der Bevölkerung
erheblich modifiziert und zum Teil ausgeweitet. Die wirtschaftliche Bedeutung des Sportes hat zugenommen. Die Freizeitorientierung einer Stadt hat
wie oben bereits dargestellt einen hohen Stellenwert als „weicher“ Standortfaktor errungen und muss daher in seiner kommunalen Gewichtung gestärkt werden.
Für den Bereich des Breiten-, Freizeit-, Gesundheits-, Wettkampf- und
Leistungssports sollen allen Bürgern Sportangebote in unterschiedlichsten
Ausprägungen gemacht werden. Aus der Sicht der Kommunen sollten diese Aufgaben insbesondere von den Vereinen und Verbänden, die wesentliche Träger des Sports sind, übernommen werden. Bei den kommunalen
Sportfördermaßnahmen genießt insbesondere der Breiten-, Freizeit- und
Gesundheitssport erste Priorität.
Die meisten deutschen Städte konzentrieren sich im Rahmen ihrer Sportentwicklungsplanung auf den Bereich Sportstättenentwicklung. Aufgrund
der Querschnittsfunktion des Sports in viele andere Bereiche müssen neben der Sportstättenentwicklung auch die Angebotsentwicklung sowie die
Bedürfnisentwicklung der unterschiedlichsten Zielgruppen Beachtung finden.
8 Vgl. LSB Hessen 2003, S.7f.
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Die Sportstadt Köln auf dem Prüfstand
4.1
Zwei Säulen des Sportgeschehens in Köln: Sportamt und StadtSportBund
Das Sportamt der Stadt Köln
Das Sportamt der Stadt Köln ist Träger der öffentlichen Sportverwaltung
auf kommunaler Ebene. Seine Aufgaben sind vielfältig und mehrschichtig.
Will man sie unter einem Begriff zusammenfassen, dann trifft am ehesten
der Begriff der Sportförderung zu. Sportförderung bedeutet in diesem Sinne, dass das Sportamt die erforderlichen Rahmenbedingungen und Zugangsmöglichkeiten für den Sport und für Sportveranstaltungen schafft,
diese insbesondere dem Breiten- und Freizeitsport dauerhaft bereitstellt,
sie erhält, sie pflegt und sie – wo nötig – weiterentwickelt.
Ziel des Sportamtes ist dabei immer die Sicherstellung und Optimierung
eines bedarfs- und flächendeckenden Sportangebotes für die gesamte Kölner Bevölkerung. Die inhaltliche Ausgestaltung des Sports, d.h. die Frage,
was auf der Grundlage der geschaffenen Rahmenbedingungen im Sport,
etwa auf oder in den Sportstätten sportlich geschieht, unterliegt dagegen
der Selbstverwaltung des Sports und ist nicht Aufgabe eines Sportamtes.
Das Sportamt der Stadt Köln setzt sich im Rahmen seiner Aufgabenstellung und der ihm dafür vom Rat der Stadt Köln gewährten Finanzmittel sowohl für die Belange des vereinsungebundenen Sports als auch für die des
Vereinssports ein. Dabei zählt es zu den städtischen Ämtern, das im Verbund mit anderen Dienststellen und Einrichtungen der Stadt Köln, aber
vielfach auch mit den externen Institutionen und Dachverbänden des
Sports in Köln, z. B. dem StadtSportBund, in einem ständigen Dialog steht
und gemeinsam Projekte und Veranstaltungen umsetzt. Das Sportamt versteht sich insofern als Ansprechpartner in allen Fragen des Kölner Sports
für alle Bürgerinnen und Bürger, Sportvereine und Verbände, Mitglieder
des Rates der Stadt Köln und seiner Ausschüsse sowie für die städtischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der städtischen Sportförderung zielt auf eine
finanzielle Unterstützung der Sportvereine ab. Diese reicht von finanziellen
Zuwendungen für die Unterhaltung, Pflege und Renovierung ihrer Anlagen,
für den Neu-, Um-, oder Erweiterungsbau von Sportstätten bis hin zu einer
Beihilfe für die Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen. Ergänzt wird diese Förderung des Sports durch spezielle Angebote und Projekte wie dem
Mitternachtssport, durch Zuschüsse an verschiedene Institutionen wie dem
Olympiastützpunkt Rheinland, dem StadtSportBund und dem Sportinternat
oder auch durch die Überlassung unbebauter Grundstücke zum Bau von
Sportstätten mit Miet- oder Erbbaurechtsvertrag.
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Sport-Agenda Köln 2015
Zur kommunalen Sportförderung zählen auch die Förderung des vereinsungebundenen Sports, die Unterstützung des Wettkampf- und Hochleistungsports und die Talentförderung. Mit der Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zum Sport in Köln wird häufig auch die Konzeptionierung öffentlicher Sportangebote verbunden. Aber auch bei der Umsetzung zielgruppenspezifischer Sportangebote, wie beispielsweise dem Bau behindertengerechter Sportanlagen, ist das Sportamt involviert. Die Sportentwicklungsplanung und die Mitarbeit bei sonstigen sportbezogenen Förderprogrammen, Informationsveranstaltungen und in diversen Schulungsmaßnahmen
bilden einen weiteren Schwerpunkt der Sportförderung in Köln.
Eine wichtige Aufgabe des Sportamtes bezieht sich des Weiteren auf den
Bau, die Pflege, die Belegung und auch die Weiterentwicklung der Bewegungs- und Sportinfrastruktur. Hierzu zählen der Neu- und Ausbau sowie
die Generalinstandsetzung von Sportanlagen, die Unterhaltung und Generalinstandsetzung von Umkleidehäusern und Sporthallen, die Bauplanung
sowie die Vorbereitung und auch die Abwicklung von Bauprojekten. Bei
vorhandenen Anlagen liegt der Schwerpunkt auf der Renovierung und der
Substanzerhaltung. Im Rahmen der Förderung von Vereinsbaumaßnahmen, der Umsetzung des Pflege- und Gerätekonzepts, der Vermietung von
Sportanlagen, der Sportstättenzielplanung und auch bei der Pflege von
ungedeckten Sportanlagen steht das Sportamt den Kölner Sportvereinen
zur Verfügung. Das Sportamt kümmert sich, von der Rasenpflege über die
Erneuerung der Markierungen bis zum Baumbestand, um die gesamte
"Hardware" des Sports.
Auch die Koordination, Organisation und die Betreuung von Sportgroßveranstaltungen wie der FIFA WM 2006, der Handball WM 2007, der Eishockey WM 2010 oder des DFB-Pokalfinales der Frauen zählt zum Aufgabenprofil des Sportamtes. Neben diesen Großveranstaltungen ist die Betreuung regionaler und überregionaler Sportevents wie Marathon oder
Rund um Köln auf den städtischen Sportanlagen und im Stadtgebiet Köln
wichtige Aufgabe des Sportamtes. Hierunter fällt auch die Veranstaltungsbetreuung und das Betriebsführungsmanagement für den Sportpark Müngersdorf und die Sport- und Erholungsanlage Fühlinger See. Damit leistet
das Sportamt einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaftsförderung und zur
nationalen und internationalen Vermarktung der Stadt Köln.
Der StadtSportBund Köln e.V.
Der Dachverband des Kölner Sports ist der größte und einer der ältesten
Stadtsportbünde in Nordrhein-Westfalen, Sprachrohr für 9 StadtbezirksSportverbände, 56 Sportfachverbände, ca. 800 Kölner Sportvereine und
damit für rund 200.000 aktive Sportlerinnen und Sportler in Köln. Das
Sportangebot reicht von Breiten-, Gesundheits- bis zum Leistungssport.
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Sport-Agenda Köln 2015
Aber auch für Individualsportler/innen steht der StadtSportBund Köln e.V.
(SSBK) jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung.
Als größte Organisation der Domstadt ist der StadtSportBund Köln e.V. der
kompetente Vertreter der Interessen aus allen Bereichen des Sports in
Köln. Als Ansprechpartner für Sportvereine, Sportinteressierte sowie Stadtverwaltung, Politik, Wirtschaft und Medien hilft der StadtSportBund dabei,
die Voraussetzungen für sportliche Aktivitäten zu schaffen und zu verbessern. Nach der Erarbeitung des neuen Leitbildes im Jahr 2005 gibt es auch
eine moderne neue Satzung und grundsätzlich anderen Strukturen.
Mit dem Beschluss der Mitglieder im November 2006 sind die Sportvereine
nun unmittelbare Mitglieder im Stadtsportbund Köln. Jede Mitgliedsorganisation, und das sind weiterhin auch die Stadtbezirks-Sportverbände und die
Fachschaften, hat in der Mitgliederversammlung gleichberechtigt eine
Stimme.
Die überfachliche Interessenvertretung der Kölner Sportvereine ist dabei
eine Aufgabe des StadtSportBundes (SSBK), der in § 3 seiner Satzung 9
formuliert:
„Zweck ist es:
(1) den Mitgliedern von Sportvereinen sowie allen Einwohnern der
Stadt Köln die Möglichkeit gegeben wird, unter zeitgemäßen Bedingungen Sport zu treiben […],
(2) den Sport zu fördern und die dafür erforderlichen Maßnahmen zu
koordinieren unter der besonderen Berücksichtigung der immer umfangreicher und gewichtiger werdenden Freizeit,
(3) den Sport in überfachlichen und überverbandlichen Angelegenheiten auch gegenüber der Stadt Köln zu vertreten und die damit zusammenhängenden Fragen seiner Mitglieder zu regeln und damit
Bindeglied zu sein.“
Sportliche Aktivitäten von Kölner Kindern und Jugendlichen werden von der
Sportjugend unterstützt. Sie berät die Jugendabteilungen und Vorstände
der Sportverbände und -vereine in allen Fragen der Jugendpflege,
-förderung und -sozialarbeit. Sie ist Koordinierungsstelle für die bewegungserzieherischen Angebote der offenen Ganztagsschulen. Bei der Koordinierung für den Bewegungskindergarten bietet die Sportjugend eine
Zertifizierung an.
Gemeinsam mit der Kölner Sportjugend sowie Sportverbänden und Sportvereinen hat der StadtSportBund Köln e.V. im Jahr 2000 auf dem Gelände
der ehemaligen belgischen Kaserne „Haelen“ an der Dürener Strasse unweit der Deutschen Sporthochschule Köln das „Haus des Kölner Sports“
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Sport-Agenda Köln 2015
bezogen. Das „Haus des Kölner Sports“ ist der zentrale Servicepunkt für
den Kölner Sport. Das Team der Geschäftsstelle bildet die Voraussetzung
für eine systematische und kontinuierliche Arbeit. Diese wird seit 2005
durch die Partnerschaft mit der Stadt Köln in der Verbundausbildung zur/m
Sport- und Fitness-Kauffrau/Kaufmann erweitert.
Mit Hilfe einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit werden die Kölner Bürgerinnen und Bürger über die Aktivitäten der Sportvereine und Fachschaften informiert. Hierbei werden auch die Möglichkeiten der neuen Medien
genutzt und zielstrebig weiter ausgebaut. Die Angebote sind im Internet
unter www.sportinkoeln.de zu finden. Eine individuelle Beratung wird durch
die qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus des Kölner
Sports, auch persönlich vorgenommen oder es findet auch eine telefonische Information und Beratung statt.
Das QualifizierungsZentrum im Sport für Köln, Leverkusen und den RheinErft-Kreis übernimmt neben der klassischen Aus- und Fortbildung auch die
Weiterqualifizierung der im Sport tätigen Personen. Gemeinsam mit den
Partnern aus den Kreis- und Stadtsportbünden, deren SportJugenden und
dem Sportbildungswerk werden die Voraussetzungen für die notwendige
Bündelung von Ressourcen und dem Nutzen von Synergien für die Ausund Fortbildung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern geschaffen.
Der Sport in Köln zeigt sich heute in einem guten Miteinander von Sportverwaltung, Sportpolitik und Sportselbstverwaltung sowie einer Vielzahl von
Partnern in unterschiedlichen Netzwerken. Dies spiegelt sich auch in dem
vielfältigen Angebot wider, das Vereine, Verbände, Krankenkassen, verschiedene kirchliche, soziale und private Träger der Kölner Bevölkerung
unterbreiten.
Damit wird deutlich, dass der SSBK eine politische Funktion ohne parteipolitische Abhängigkeit ausübt. Innerhalb der Sportpolitik und Stadtverwaltung
vertritt er die Ansprüche der gesamten Sport treibenden Bevölkerung. Aber
gerade die hat sich und wird sich in Zukunft ständig verändern.
Aus dieser Position ergibt sich für den SSBK eine komplexe Aufgabenfülle,
wie die Beratung der Vereine in organisatorischen, rechtlichen und verwaltungstechnischen Fragen, bei der Qualifizierung des Personals, in der Unterstützung der Ehrenamtlichen und bei Problemen in Fragen des Umweltschutzes und der Landschaftsplanung. In letzter Zeit sind verstärkt Aktivitäten hinzugekommen aus den Bereichen der Sportwissenschaft, des Schulsports, der Gesundheits- und Freizeitpolitik, die nicht nur eine gute politische Lobbyarbeit, sondern auch eine konstruktive Zusammenarbeit mit den
unterschiedlichen Partnern erfordert. Die Netzwerkarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung und der SSBK hat sich in unterschiedlicher Funktion in
eine Vielzahl von Gremien und Ausschüssen eingebracht.
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Sport-Agenda Köln 2015
4.2
Sportstadt Köln als Modellprojekt des Landes NRW
Am 13. Februar 2008 haben die Landesregierung und der LandesSportBund NRW das Bündnis für den Sport unterzeichnet. Ziel ist die Stärkung
des bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements in den über
20.000 Sportvereinen Nordrhein-Westfalens. Die Sportvereine bieten durch
ihre Struktur die Gewähr zur wirksamen Umsetzung freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit. Das Bündnis für den Sport hat das Ziel, den gesellschaftlichen Nutzen des Sports mehr als bisher deutlich zu machen.
Das "Bündnis für den Sport" soll für und mit dem Sport verbesserte Bedingungen schaffen. Dazu sollen neue und anspruchsvollere Kooperationen
dienen. Hierfür wollen die Landesregierung und der LandesSportBund
neue Partner gewinnen.
Damit sollen „die großen Möglichkeiten aller gesellschaftlichen Kräfte und
staatlichen Institutionen aus den freiwilligen Zusammenschlüssen und Vereinen, der Wirtschaft und Medien, der Wissenschaft und Erziehung, des
Gesundheitswesens und der Kommunen für gemeinsame Ziele des Sports
und der Bewegungskultur genutzt sowie die Qualität und Verbindlichkeit
der Sportförderung durch möglichst viele und unterschiedliche Partner auf
ein neues Niveau gebracht und damit die Selbsttätigkeit und Unabhängigkeit des gemeinnützigen Sports gestärkt werden.“ 10
Konkret setzt das Bündnis für den Sport bei folgenden Handlungsfeldern
an: 11
Förderung von Ehrenamt und Bürgerengagement
Förderung von Infrastruktur und Sportstätten
Kompetenzstärkung bei der Organisation und Durchführung gesellschaftlich bedeutsamer Sportangebote
-
Ausbau und Sicherung gesundheitsfördernder Bewegungs- und
Sportangebote
-
Unterstützung der Sportvereine im Rahmen der Kampagne
"Familie und Sport" bei der Profilierung zum "Familienfreundlichen Sportverein"
-
Integration durch Sportangebote
-
Sportangebote in der Ganztagsbetreuung der Schulen und Kooperation Schule/Verein
10 Vgl. Bündnis für den Sport 2008, S. 3
11 Vgl. Bündnis für den Sport 2008, S. 5 ff.
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-
Sportgroßveranstaltungen
-
Leistungssport
Das Projekt Sportstadt Köln setzt genau an den Grundüberlegungen zum
Bündnis für den Sport an. Neben der inhaltlichen Deckungsgleichheit ist
der Vernetzungscharakter des Projektes Sportstadt Köln (Einbeziehung
von Wirtschaft, Medien, Sozialpartnern etc.) einer der wesentlichen Gründe, warum Köln Modellprojekt im Bündnis für den Sport geworden ist.
Das Projekt Sportstadt Köln ist als eines von drei Modellprojekten vom Innenministerium NRW ausgewählt worden. Ein Grund für den Status als
Modellprojekt war die interdisziplinäre und ganzheitliche Herangehensweise, bei der neben den sportnahen Institutionen auch weitere Organisationen und Bereiche, wie die Wirtschaft, Sozialpartner, die Kirche, Bildungsinstitutionen etc. eingebunden wurden. Die Ergebnisse sollen auf andere
Großstädte übertragen werden.
4.3
Das Projekt Sportstadt Köln
4.1.1 Projektbeteiligte und Gremienstruktur
Im Herbst 2007 ist das Projekt Sportstadt Köln ins Leben gerufen worden.
Ziel des Projektes ist es, aufbauend auf den Potenzialen der Stadt, Köln
sowohl als Sportstadt nach außen zu profilieren als auch die Bürgerinnen
und Bürger Kölns über gezielte Programme, Projekte und Initiativen dauerhaft zu mehr sportlicher Aktivität zu mobilisieren.
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes sollen dabei die großen Sportbereiche Breitensport (inkl. Präventions- und Rehabilitationssport) und Leistungssport gestärkt werden. Um dies realisieren zu können, war es wichtig,
bereits zu Beginn des Projektes die relevanten Akteure des Sports in Köln
sowie die höchste kommunale Verwaltungsebene in das Projekt einzubinden. Zu diesem Zweck wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die die Leitentscheidungen für das Projekt trifft. Über die frühzeitige Einbindung hochkarätiger Wirtschaftsvertreter konnten so auch über eine kommunale Förderung hinaus weitere Finanzierungsquellen erschlossen werden.
Die Steuerungsgruppe war bis zur Kommunalwahl 2009 wie folgt besetzt:
Den Vorsitz der Steuerungsgruppensitzung hatten der bis Oktober 2009
amtierende Oberbürgermeister der Stadt Köln, Fritz Schramma, und der bis
26. Oktober 2009 amtierende Vorsitzende des StadtSportBundes Köln,
Volker Staufert.
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Sport-Agenda Köln 2015
Weitere Mitglieder sind Ralf-Bernd Assenmacher (Geschäftsführer Lanxess-Arena), Dr. Achim Compes (Vereinsvorsitzender TV Dellbrück), Günter Dibbern (Vorstandsvorsitzender DKV), Heribert Faßbender (SportJournalist), Gabriele Freytag (Direktorin der Führungs-Akademie des
DOSB), Dr. Agnes Klein (Dezernentin für Schule und Sport der Stadt Köln),
Norbert Minwegen (Leiter Unternehmenskommunikation Sparkasse KölnBonn), Prof. Dr. Walter Tokarski (Rektor Deutsche Sporthochschule), Walter Schneeloch (Präsident LSB NRW), Dr. Michael Vesper (Generaldirektor
DOSB). Werner Stürmann (Leiter der Sportabteilung des Innenministeriums
NRW) als Beauftragender des Modellprojekts ist seit Anfang 2008 ebenfalls
Mitglied der Steuerungsgruppe.
Daneben spielt der Austausch mit den und die Einbindung der politischen
Kräfte der Stadt Köln eine wichtige Rolle. Zu diesem Zweck wurde ein so
genannter politischer Beirat gebildet. Letztlich handelt es sich hierbei um
regelmäßige Statusgespräche mit den sportpolitischen Sprechern der Stadt
Köln: Manfred Wolf (FDP) / seit der Kommunalwahl August 2009 Ulrich
Breite (FDP), Elisabeth Thelen (Bündnis 90/Die Grünen), Wolfgang Bosbach (SPD), / seit der Kommunalwahl August 2009 Peter Kron (SPD) und
Andreas Köhler (CDU).
Darüber hinaus wurde das Projekt im Rahmen einer „Fraktions-Roadshow“
allen Rats-Fraktionen vorgestellt und entsprechende Anregungen in die
Konzeption aufgenommen.
Steuerungsgruppe
Herr Oberbürgermeister Schramma, Herr Staufert,
Frau Dr. Klein, Frau Freytag, Herr Meier, Herr Prof.
Dr. Tokarski, Herr Dr. Compes, Herr Dibbern, Herr
Minwegen, Herr Dr. Vesper, Herr Schneeloch,
Herr Faßbender, Herr Assenmacher, Herr Stürmann
„Politischer
Beirat“
ProjektTeam
Dr. Michael Rosenbaum, Jürgen Roters
Projektkoordination
Dominique Breil
ProjektTeam zusätzlich Dieter Sanden, Rolf Kilzer, Gabriele Freytag
UnterArbeitsgruppen
UnterArbeitsgruppen
UnterArbeitsgruppen
Abb. 2: Gremienstruktur Projekt Sportstadt Köln bis zur Kommunalwahl 2009
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Sport-Agenda Köln 2015
Das Projektteam, das mit der konzeptionellen Gestaltung und operativen
Durchführung des Projektes beauftragt ist, umfasst neben Dr. Michael Rosenbaum als Geschäftsführender Partner und Dominique Breil als Beraterin
der rosenbaum nagy unternehmensberatung, (bis zur Oberbürgermeisterwahl 2009 in Köln) Jürgen Roters, der zum einen als ehemaliger Regierungspräsident der Region sowie in seiner Funktion als Vorsitzender mehrerer Vereine und Sportorganisationen eng mit dem Sport in Köln verbunden ist. Das Projektteam arbeitet in sehr enger Abstimmung mit dem
Sportamt der Stadt Köln, vertreten durch den Amtsleiter Dieter Sanden,
sowie dem StadtSportBund Köln, vertreten durch den Geschäftsführer Rolf
Kilzer. Darüber hinaus ergänzt Gabriele Freytag, aufgrund zahlreicher Projekte im Bereich Sportentwicklung in Großstädten Expertin für den Bereich
Sportentwicklungspläne, das Projektteam.
Zu den Schwerpunktbereichen Leistungssport und Nachwuchsförderung,
Vereinssport, Schul-, Kindergarten- und Jugendsport sowie zum Gesundheitssport wurden Unterarbeitsgruppen mit rund 40 Expertinnen und Experten 12 der Region aus sportnahen Institutionen (Sporthochschule, Verbund
Sportbetonter Schulen, Olympiastützpunkt, Sportstiftung NRW, Sportamt,
Sportvereine etc.) gebildet.
Über die Einbindung insbesondere auch der Arbeitsebene in diesen Unterarbeitsgruppen kann sichergestellt werden, dass Ideen sich nicht nur in der
Theorie gut darstellen, sondern auch mit den operativen Kräften umsetzbar
sind und sich die Anregungen und Überlegungen der Betroffenen in der
Konzeption widerspiegeln.
Die breite Zusammenarbeit mit allen Beteiligten am Projekt ist insgesamt
sehr positiv zu bewerten. Verbesserungspotenziale gibt es sicherlich noch
in der Verzahnung der Sport-Agenda Köln 2015 mit den formalen Verfahren zur Erstellung des kommunalen Sporthaushaltes. Die Sport-Agenda ist
ein parteiübergreifender strategischer Handlungsleitfaden, der Investitionen
nach sich ziehen wird, die in der Basisfinanzierung des Sports in Köln vor
allem durch den städtischen Haushalt abgedeckt werden müssen. Ziel des
Projektes Sportstadt Köln ist es daher, dass die notwendigen finanziellen
Mittel für die strategische Weiterentwicklung der Sportstadt Köln bei der
Planung und Aufstellung des jährlichen Sporthaushaltes, aber auch bei den
Haushalten mit Schnittstellen zum Sport (Jugend, Soziales, Wirtschaftsförderung, Planung etc.) ausreichend Berücksichtigung finden.
Das Projekt Sportstadt Köln wurde von Beginn an in der Stadt Köln verankert. Neben der Bildung eines hochkarätigen Steuerungskreises wurden
sowohl die Politik als auch Expertinnen und Experten der sportnahen Institutionen in das Projekt eingebunden.
12 Eine Auflistung der Teilnehmer der Unterarbeitsgruppen findet sich im Anhang zu diesem Text.
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Sport-Agenda Köln 2015
4.1.2 Vorgehensweise und Projektphasen
Das Projekt Sportstadt Köln wurde in drei Phasen aufgeteilt, in die Analysephase, die Phase der Grobkonzeption sowie die Phase der Ausarbeitung
und Verschriftlichung der Sport-Agenda Köln 2015 mit konkreten Projekten
und Handlungsempfehlungen für die Politik und die Verwaltung der Stadt
Köln.
Analysephase
Erste
Vorstellung
Alg. Teil
Grobkonzeption
Offizielle
Übergabe an den
Oberbürgermeister
Rückkopplungsphase
Konzeption u. Erstellung der
Sport-Agenda Köln 2015
Projekte, Programme, Initiativen
Schrittweise Umsetzung
4. Quartal 2007
1. HJ 2008
2. HJ 2008
1. HJ 2009
2. HJ 2009
1. HJ 2010
2. HJ 2010
Abb. 3: Phasen des Projektes Sportstadt Köln
Analysephase
Die sich von Herbst 2007 bis Dezember 2007 erstreckende Analysephase
basierte auf Marktrecherchen, Konkurrenzanalysen und der Auswertung
bereits bestehender Daten und Studien z.B. der Studie Sport in Metropolen. Auch die Ergebnisse des Bürgerhaushalts der Stadt Köln waren Bestandteil der Auswertung.
Die Durchführung von Workshops mit den Mitgliedern der Unterarbeitsgruppen sowie ergänzende Workshops mit weiteren Expertenrunden 13
dienten im ersten Ansatz zunächst der besseren Einschätzung der Gesamtsituation und der Erörterung möglicher Defizite und erster Lösungsansätze für die Sportstadt Köln.
Neben den Workshops wurden Experteninterviews 14 durchgeführt, in denen der Fokus verstärkt auf flankierenden Themen wie die Vernetzung von
Wirtschaft und Sport oder dem Aspekt Sport als Standortfaktor lag.
Zusätzlich wurden eigene Befragungen mit unterschiedlichen Adressaten
konzipiert. Zum einen wurde eine schriftliche Vereinsbefragung mit Unterstützung des StadtSportBundes Köln durchgeführt. Darüber hinaus wurde
auf Basis eines Internet-Fragebogens die Kölner Bevölkerung über 3 Mo-
13 Eine Auflistung aller Teilnehmer der Workshops findet sich im Anhang zu diesem Text.
14 Eine Auflistung aller Experten aus den Experteninterviews findet sich im Anhang zu diesem Text.
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Sport-Agenda Köln 2015
nate zum Thema Sportlandschaft in Köln befragt. An dieser 15-Fragenstarken Umfrage nahmen knapp 2.000 Kölnerinnen und Kölner teil. Diese
Vorgehensweise ermöglichte über die Auswertung bestehender Daten hinaus eine gezielte Abfrage noch offener Sachverhalte und ergab erste Tendenzaussagen im Hinblick auf das regionale Sportverhalten und sportliche
Präferenzen.
Grobkonzeption
Die Ergebnisse der Analysephase wurden mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe rückgekoppelt und mündeten in einer Grobkonzeption für den
Sportstadt-Ansatz in Köln. Demnach ist Köln dann eine Sportstadt, wenn
sie eine Ausstrahlungskraft nach innen und außen hat!
es ein systematisches, vernetztes Angebot gibt!
die Sportangebote auf die Bedürfnisse der Menschen in Köln
geplant angepasst sind!
sich die Bürgerinnen und Bürger als Teil der Sportstadt Köln
verstehen!
Die Grundannahme, dass eine Stadt sich dann als Sportstadt darstellt,
wenn sie sowohl eine Ausstrahlung als Sportstadt nach außen entfaltet, als
auch nach innen die Bevölkerung zu mehr sportlicher Aktivität mobilisiert,
bildete den Rahmen für die weitere Konzeption.
In der Grobkonzeption wurden auf den Ergebnissen der Analysephase aufbauend erste Schwerpunktthemen – die so genannten Leitthemen - identifiziert, die im Zuge einer Sportstadt-Konzeption strukturiert angegangen
werden müssen.
Konzeption der Sport-Agenda Köln 2015
Die anschließende Konzeptionsphase erstreckte sich zunächst bis Ende
des ersten Quartals 2009. Im Zeitraum November/Dezember 2008 wurden
mit Hilfe weiterer Workshops und Experteninterviews die Ergebnisse der
Grobkonzeption bewertet. Des Weiteren wurden in den identifizierten 12
Leitthemen Cluster entwickelt, die die darin relevanten Aspekte zusammenfassen. Mit Hilfe der Clusterbetrachtung wurden die primären Zielstellungen
für jedes Leitthema bestimmt. Bis Ende des ersten Quartals 2009 wurden
die ersten Projekte, Programme und Initiativen gesammelt bzw. entwickelt,
die in die Sport-Agenda Köln 2015 einfließen.
Der allgemeine Teil der Sport-Agenda Köln 2015 wurde im ersten Entwurf
zunächst dem Steuerungskreis im Januar 2009 und anschließend im Mai
2009 dem Sportausschuss vorgestellt.
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Sport-Agenda Köln 2015
Im weiteren Verlauf des Jahres 2009 sowie im ersten Halbjahr 2010 erfolgte eine intensive Rückkopplungsphase sowie eine weitere systematische
Sammlung, Beschreibung und Bewertung der Projekte, Programme und
Initiativen, die in die Sport-Agenda Köln 2015 einfließen sollten.
Die endgültige Fassung der Sport-Agenda Köln 2015 wird dem Oberbürgermeister im September 2010 vorgestellt und übergeben.
Umsetzung der Sport-Agenda Köln 2015
Ziel ist es, die Sport-Agenda 2015 in der Stadt Köln so zu verankern, dass
sie als Handlungsleitfaden für die Politik und die Sportverwaltung zur Entwicklung der Stadt Köln als Sportstadt gilt.
Die Umsetzung der Sport-Agenda 2015 lief und läuft bereits seit Beginn der
Konzeptionsphase. Zum einen gibt es zahlreiche laufende Projekte, Programme und Initiativen, die nun als Bestandteil der Sport-Agenda 2015
aufgeführt werden. Für sie soll die Sport-Agenda Köln 2015 eine höhere
Öffentlichkeit erzeugen sowie eine stärkere Vernetzung mit relevanten
Partnern aus Sport, Wirtschaft, Medien, Politik, Verwaltung etc. sicherstellen. Mit der Sport-Agenda sollen vor allem aber neue Projekte, Programme
und Initiativen gestartet werden, insbesondere dort, wo heute noch weiße
Flecken und Schwachstellen in der Sportstadtentwicklung bestehen. So
wurde beispielsweise die in Köln von vielen Bürgerinnen und Bürgern bereits seit langem erwünschte „Beleuchtete Laufstrecke“ als Projekt in Angriff genommen. Aber auch die Programme „Kids in die Clubs“, „Qualifizierungsoffensive“ oder „Sportbotschafter“ wurden in 2009 bereits erfolgreich
gestartet.
Der Umsetzungserfolg der Sport-Agenda Köln 2015 wird maßgeblich davon
abhängen, inwieweit ihre Verankerung in der Stadt Köln gelingen wird. Zum
Ersten muss die Politik dem Thema „Sportstadt Köln“ eine hohe Priorität
geben, zum Zweiten müssen auch in Zeiten schwieriger Haushaltssituationen der Stadt Köln die notwendigen finanziellen Mittel sowie Ressourcen
bereitgestellt werden, so dass die Sportverwaltung auch handlungsfähig ist.
Zum Dritten müssen andere Politik- und Verwaltungsbereiche den Sport als
integralen Bestandteil in ihre Arbeit (Sport als Mittel zur Integration, Sport
als Standortfaktor in der Stadtentwicklung etc.) aufnehmen.
Die Sport-Agenda Köln 2015 wurde auf einer guten und ausgewogenen
Daten- und Analysebasis entwickelt. Sie bündelt bereits bestehende und
qualitativ gute Projekte, Programme und Initiativen. Bei identifizierten Lücken wurden adäquate und zukunftsweisende Ansätze entwickelt, so dass
mit der Sport-Agenda Köln 2015 ein ganzheitlicher Handlungsleitfaden für
die Sportstadt Köln vorliegt.
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Sport-Agenda Köln 2015
4.4
Ergebnisse der Ist-Analyse
Die Ist-Analyse der Sportstadt Köln zeigte klare Stärken und Schwächen
sowie den Handlungsbedarf für die nächsten Jahre.
Viele Kölner Sportvereine haben ihr Sportangebot noch nicht ausreichend auf zukünftige Entwicklungen ausgerichtet.
Die Auswertung der Studie „Sport in Metropolen“ 15 mit einem Schwerpunkt
auf dem Themenfeld Vereine und die eigens durchgeführten Vereinsbefragung brachten insbesondere folgende Ergebnisse. In den rund 800 Vereinen in Köln wird praktisch das gesamte Spektrum des Sports angeboten.
Die Mehrzahl der Kölner Sportvereine ist aber derzeit nicht oder nur unzureichend auf die Veränderungen der Sportbedürfnisse in den nächsten Jahren vorbereitet. Die steigenden Individualisierungstendenzen, der Wandel
der Gesellschaftsstruktur (Demographie, Migrationshintergrund) sowie die
wachsende Bedeutung des kommerziellen Sports erfordern eine Anpassung des Vereinsangebots sowie eine stärkere Ausrichtung auf die Zielgruppen. Beispielsweise ist der wachsende Markt für Rehabilitationssport
und Gesundheitssport in den Kölner Vereinen als Angebot noch zu wenig
ausgeprägt. Hier herrscht ein Nachholbedarf, insbesondere bei Mehrspartenvereinen. So können die Vereine auf einem refinanzierten Markt agieren
und erschließen neben neuen Zielgruppen auch neue Einnahmequellen.
In den Kölner Sportvereinen fehlt es häufig an professionellen Strukturen, um den finanzwirtschaftlichen, personellen und strukturellen
Herausforderungen der nächsten Jahre gewachsen zu sein.
Die Kölner Sportvereine haben zunehmend Probleme in der Gewinnung
und Bindung von Vereinsmitgliedern, Übungsleitern und ehrenamtlichen
Mitarbeitern. Köln besticht im Breitensport mit 802 eingetragenen Vereinen
zwar durch viele Sportvereine, jedoch mit nur 17,9 % Anteil der Bevölkerung in Vereinen 16 einer relativ geringen Vereinsbindung.
Auch die Problemfelder „Rückgang an finanziellen Mitteln“ und „Mangel an
adäquaten Sportstätten“ stellen für die Kölner Vereine in der heutigen Zeit
eine große Herausforderung dar. In den nächsten Jahren werden zahlreiche Sportvereine in Köln aufgrund des Rückgangs öffentlicher Förderungen
sowie Sponsoreneinnahmen in finanzwirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Diese Vereine brauchen adäquate Unterstützungsangebote im Hinblick
auf Management- und Verwaltungsthemen aber auch bei Marketing- und
Finanzierungsfragestellungen.
15 Vgl. Sport in Metropolen, 2005
16 Vgl. SSBK, 2009 (dieser Prozentanteil ergibt sich auf Basis der beim SSBK gemeldeten Vereinsmitglieder; inkl. der
nicht-gemeldeten Vereinsmitglieder liegt der Anteil nach Schätzungen bei rund 23%)
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Sport-Agenda Köln 2015
In der Sportstadt Köln gibt es bereits heute viele Einzelinitiativen.
Diese sind jedoch noch zu wenig vernetzt bzw. zu wenig transparent.
Die Workshops, Befragungen, Interviews und Recherchen zeigten: In der
Millionenstadt Köln gibt es bereits heute eine Vielzahl an sportlichen Aktivitäten, Programmen und Initiativen. Diese sind auch dadurch gekennzeichnet, dass sie als Einzelinitiativen ohne Einbindung in ganzheitliche Strukturen agieren. Durch eine Bündelung und Vernetzung dieser Aktivitäten und
Akteure könnte der Nutzen für die Zielgruppen deutlich gesteigert werden.
Daher wird von allen Beteiligten am Projekt Sportstadt Köln die stärkere
Vernetzung und der Austausch gewünscht. Dies beinhaltet vor allem mehr
sozialraum-orientierte Netzwerke und Kooperationen z.B. zwischen Vereinen und Schulen, zwischen Sozialpartnern und Vereinen oder zwischen
den Institutionen der Sportwissenschaft und den Vereinen.
Darüber hinaus fehlt es an Transparenz über bestehende Angebote in allen
Sportbereichen. Hier wird eine Informationsplattform bzw. ein Internetportal
mit Darstellung aller Angebote gewünscht.
Der Kindergarten- und Schulsport legt die Grundlage für eine lebenslange Sportaffinität von Menschen. In Köln ist er noch nicht ausreichend verankert.
Sport in den Institutionen Kindergarten und Schule ist vor dem Hintergrund
der öffentlichen Diskussion um Übergewicht bei Kindern sowie Bewegungsdefizite ein besonders relevantes Themenfeld. Die Experten sind sich
darin einig, dass die Ausbildung der motorischen Fertigkeiten möglichst
früh im Kindesalter ansetzen muss und daher Bewegungsprogramme bereits im Kindergarten einen entsprechenden Stellenwert haben müssen.
Die Aktivitäten müssen dann in der Schule ihre Fortsetzung finden.
Ebenso wie in gesamt NRW ist auch in Köln der hohe Stundenausfall im
Schulsport ein Problem. Die dritte Sportstunde pro Woche ist in vielen der
rund 330 Schulen in Köln noch nicht umgesetzt. Häufig fehlen in den Kölner Schulen qualifizierte Sportlehrerinnen und -lehrer, so dass der durchgeführte Sportunterricht nicht den geforderten Lehrinhalten entspricht.
Auch im Kontext des Themenfeldes Nachwuchsförderung und Leistungssport spielen Kindergärten und Schulen eine besondere Rolle. Der Leistungssport-Gedanke wird in der Schule derzeit noch zu wenig berücksichtigt. Es fehlt ein nachhaltiges Nachwuchskonzept mit einer klaren Zielstellung und Vernetzung mit dem Schulsport als Basis der Aktivitäten.
Die Ansätze im Leistungssport und der Nachwuchsförderungen sind
derzeit noch zu wenig systematisiert.
In Köln lässt sich derzeit kein systematischer Prozess der Talentsichtung
und Förderung erkennen. Im Entwicklungsprozess eines Kindes gibt es
noch keine nahtlos ineinandergreifenden Sichtungsansätze und Förde-
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Sport-Agenda Köln 2015
rungsangebote. Zudem findet die Förderung zumeist losgelöst von den
Vereinen statt.
Sportarten, die eher als Randsportarten zu bezeichnen sind, finden neben
Fußball, Eishockey und Basketball in Köln kaum öffentlich statt. Auch
Handball ist überregional medial vertreten, allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Kölner Mannschaft. Dabei kann Köln mit einer langen
Tradition z.B. im Radsport, Rudern und der Leichtathletik aufwarten. Außerdem kann sich Köln in den Sportarten Kanu und Hockey jeweils als
bundesweit bekannte Sporthochburg bezeichnen, die als Sportarten allerdings leider überregional kaum medial vertreten sind. Über eine gezielte
Förderung dieser „Traditionssportarten“ würde die Vielfalt und nationale
sowie internationale Klasse in Köln wieder aufleben.
Köln als vermeintliche Sportstadt kann derzeit nur ein Sportinternat mit sieben Sportarten aus dem Profisport aufweisen. Aktuell wird ein Neubau des
Internats mit einer Verdoppelung der Plätze diskutiert.
Attraktive Bewegungsräume und Sportstätten sind wichtige Anforderungen der Kölner Sporttreibenden an ihre Stadt.
Kernergebnis der dreimonatigen Online-Befragung der Kölner Bürgerinnen
und Bürger war der Wunsch nach mehr innerstädtischen Bewegungsräumen und explizit einer „beleuchteten Laufstrecke“. Dies ist nicht verwunderlich, da „Laufen“ der am meisten ausgeübte Sport in Köln ist. Das Ergebnis
deckt sich mit den Prioritäten aus dem Bürgerhaushalt der Stadt Köln, in
dem die Kölner Bevölkerung insbesondere den Erhalt und den Ausbau von
mehr Sportstätten und neuen Bewegungsräumen im Stadtgebiet fordert.
Köln hat mit dem Grüngürtel, dem Stadtwald, dem Königsforst, der Wahner
Heide, den Parkflächen entlang des Rheins sowie zahlreichen weiteren
attraktiven Flächen im gesamten Stadtgebiet im Vergleich zu anderen
Städten eine hervorragende Ausgangsbasis für den weiteren Ausbau von
attraktiven Bewegungsräume. An nahezu jedem Ort in Köln ist man zu Fuß
innerhalb weniger Gehminuten an einem Bewegungsraum, der sich für
sportliche Aktivitäten eignet. Diese können in den nächsten Jahren nun
gezielt attraktiver gemacht werden, z.B. mit Bouleplätzen, öffentlichen
Trimm- und Fitnessgeräten, Skaterstrecken etc.
Wie in anderen deutschen Großstädten gibt es auch in Köln einen großen
Sanierungsstau im Bereich der Sportstätten. Da eine intakte Infrastruktur
eine der wichtigsten Voraussetzungen für Vereinsmitglieder ist, steht die
Kommune hier in den nächsten Jahren vor besonderen Herausforderungen.
Köln mangelt es an Sportevents mit überregionaler Ausstrahlung.
Im Rahmen der Analysephase wurden auch Markt- und Konkurrenzbetrachtungen vorgenommen. Dabei zeigt sich beim Thema Sportveranstal-
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Sport-Agenda Köln 2015
tungen, dass in Köln wiederkehrende Sportereignisse mit internationaler
Ausstrahlung fehlen. Es gibt lediglich zwei wiederkehrende Großereignisse,
den Köln Marathon sowie „Rund um Köln“, wobei letztere Veranstaltung
sich derzeit in einer schwierigen finanzwirtschaftlichen Situation befindet.
Köln beheimatet zudem keine nationale Meisterschaft der großen Sportarten. Berlin verfügt z.B. im gleichen Betrachtungszeitraum über 4 nationale
Meisterschaften, unter anderem das DFB-Pokalendspiel. Hamburg veranstaltet beispielsweise die „Final Four“, das Handballpokalendspiel und das
„Top Four“, die Basketball-Pokalfinals.
Bei der Akquisition von Großveranstaltungen wird allgemein bemängelt,
dass im Prozess der Gewinnung zu wenig im Zusammenschluss von Partnern (z.B. Kommune und Wirtschaft) agiert wird.
In 2010 kann Köln zwar mit einer Reihe von überregional interessanten
Sportevents aufwarten, wie beispielsweise das DFB-Pokalfinale der Frauen, die EHF Champions League Final Four, die IIHF Weltmeisterschaft
oder die VIII Gay Games Cologne 2010. Derzeit gibt es jedoch im Kölner
Sport-Etat keinen eigenen Haushaltsansatz für die Austragung von SportEvents. Hierin unterscheidet sich Köln von den meisten anderen Großstädten.
Der Sport in Köln ist derzeit noch zu wenig in den kommunalen Strukturen verankert.
Der Sport in Köln benötigt eine höhere kommunale Anerkennung. Vor dem
Hintergrund der Prämisse, dass der Sport als Querschnittsfunktion in andere Bereiche (Integration, Gesundheit, Wirtschaftsförderung etc.) wirkt, muss
sich dies auch in den kommunalen Strukturen wiederfinden. Es muss ein
Automatismus entwickelt werden, dass bei jeglichen Stadtplanungsprozessen, Integrationskonzepten, Stadtmarketing-Aktivitäten etc., bei denen
auch sportliche Belange tangiert sein können, der Sport bzw. seine Akteure
auch beteiligt werden.
So ist der Sport im Leitbild der Stadt Köln derzeit der Kultur als Handlungsfeld zugeordnet.
Aus den Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern wurde ein weiterer Aspekt
ersichtlich. Wirtschaft, Politik und Kommune sind in Sachen Sport noch zu
wenig miteinander vernetzt. Köln hat mit der Lanxess-Arena die immer
noch größte Sportveranstaltungshalle in Deutschland. In den Bewerbungsverfahren um zukünftige überregionale Sportveranstaltungen, die Köln als
strahlende Sportstadt dringend braucht, arbeiten Arena und die Stadt Köln
sowie weitere potenzielle Wirtschaftspartner noch nicht eng genug zusammen. Im Gegenteil, die Sportverwaltung hat von der Politik keine Haushaltsmittel für Großveranstaltungen zur Verfügung gestellt bekommen. Hier
ist die Politik gefordert, darüber nachzudenken, wie in Zukunft mit kommer-
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Sport-Agenda Köln 2015
ziellen Betreibern von Großveranstaltungen zum Wohle der Sportstadt Köln
zusammengearbeitet werden sollte.
Die Wirtschaft ist grundsätzlich bereit, sich stärker im Sport in Köln zu engagieren. Voraussetzung hierfür ist aber die Entwicklung eines vernetzten
Gesamtkonzeptes mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten. Gleiches gilt
für Sozialpartner, wie die Wohlfahrtsverbände, frei-gemeinnützige Vereine
oder die Kirche, die sich ebenfalls gerne stärker in die Sportstadt Köln einbringen möchten.
Das Potenzial der Vielzahl an renommierten Sportinstitutionen könnte
noch optimaler für die Sportstadt Köln genutzt werden.
Eine Besonderheit Kölns, die im Rahmen der Betrachtung der Kölner
Sportlandschaft deutlich wurde, ist die Tatsache, dass Köln eine national
einmalige Fülle von in der Summe zehn Sportinstitutionen beheimatet. Diese stellen aufgrund ihrer nicht ausreichenden Vernetzung und Bündelung
ein großes aber derzeit noch nicht optimal genutztes Potenzial für die
Sportstadt Köln dar. Zu den Institutionen zählen beispielsweise das Deutsche Forschungszentrum für Leistungssport, die Deutsche Sporthochschule Köln, der Olympiastützpunkt oder die Führungs-Akademie des DOSB.
Die Sportstadt Köln ist als Marke nach innen und außen noch nicht
erkennbar.
In Köln gibt es den 1. FC Köln und die Kölner Haie, die die Sportlandschaft
in Köln als Bundesligisten vornehmlich prägen. In Köln wird aber viel mehr
Sport getrieben. Jedoch ist die Identifikation der Kölnerinnen und Kölner mit
der Sportstadt Köln noch nicht gegeben. Dies liegt auch daran, dass es
kein einheitliches Auftreten der Sportstadt Köln, z.B. in Form eines Markenlogos, einer Sportstadt-Broschüre oder gebündelter PR-Aktivitäten gibt.
Dies machen andere Städte, insbesondere Düsseldorf oder Hamburg,
deutlicher besser. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Sportstadt Köln keine Ausstrahlungskraft nach außen hat.
Köln hat laut bundesweiten Sportstädte-Rankings große Handlungsbedarfe.
Die Erkenntnisse aus den Workshops, Interviews, Befragungen, Marktrecherchen und statistischen Auswertungen sowie dem Vergleich der Stadt
Köln mit anderen Städten finden sich in zwei Studien zum Thema Sportstädte in Deutschland bestätigt. Im Rahmen des jährlich durchgeführten
Sportstädterankings vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut 17 konnte
Köln in 2009 nur noch den achten Platz (Vorjahr Platz 5) belegen. In den
Subkategorien Sportevents, Profisport, Breitensport und Infrastruktur belegte Köln die Plätze 10, 7. 6 und 6. Bei der Wahl zur Sportstadt des Jahres
17 Vgl. Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), Stand 2009
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Seite 29
Sport-Agenda Köln 2015
der Süddeutschen Zeitung im Juli 2007 erhielt Köln den siebten Rang. Gut
schnitt Köln hierbei in den Bereichen Sportinfrastruktur und Profisportbereich ab, der anhand des zur Verfügung stehenden Gesamtbudgets gemessen wurde.
Auch wenn beide Studien im Hinblick auf die Herangehensweise und die
Gewichtung einzelner Kriterien sicherlich kritisch zu hinterfragen sind, lassen sich dennoch Tendenzaussagen und Handlungsbedarfe ableiten.
Gesamtfazit der Ist-Analyse
In Köln wird viel Sport betrieben. Viele gute Programme und Projekte laufen als Einzelinitiativen. Es fehlt daher ein systematischer und strategischer
Plan zur Gesamtentwicklung der Sportstadt Köln, in dem Defizitbereiche
behoben und in dem Partner in Kooperationen und Netzwerken zusammengebracht werden. Auch die Außendarstellung Kölns als Sportstadt
muss im Städtewettbewerb zur Imageförderung verbessert werden.
4.5
Bedarf zur Stärkung der Sportstadt Köln
Köln muss sich im Wettbewerb der Großstädte überregional und international positionieren. Ein klares Profil als Sportstadt kommt dabei den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Es steigert das nationale und internationale
Renommee der Stadt und ist letztlich auch ein nicht zu unterschätzender
Wirtschaftsfaktor. Der Faktor „Sport“ gewinnt in der Konkurrenz der Großstädte um Investitionen, Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum zunehmend an Bedeutung. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen, bedarf es
eines breiten und attraktiven Sportgeschehens.
Aber auch im stadtinternen Verteilungswettbewerb um kommunale Haushaltsmittel muss der Sport gut aufgestellt sein. Dort, wo eine klare Entwicklungsplanung und eine nachvollziehbare Prioritätensetzung vorliegen, steigt
die Durchsetzungsfähigkeit bei der Zuweisung von Haushaltsmitteln. Das
Sportgeschehen durchzieht fast alle gesellschaftlichen Bereiche; mehr
denn je wird es als Medium zum Beispiel für die kommunale Integration
benötigt.
Unverkennbar gibt es im Sportbereich derzeit zahlreiche Mängel. Das
Sportstättenangebot in Köln ist unzureichend; Defizite vom Schulsport bis
zum Reha- und Gesundheitssport sind unübersehbar.
Jeder einzelne Verbesserungsvorschlag vor diesem Hintergrund ist für sich
gesehen berechtigt. Er verliert allerdings an Durchschlagskraft, wenn er
lediglich isoliert als Einzelaspekt vorgetragen und nicht in eine Gesamtschau zur Weiterentwicklung der Sportstadt Köln eingebunden wird.
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Sport-Agenda Köln 2015
Eine wirkungsvolle Sportpolitik bedarf starker Partner. In der Kölner Sportlandschaft sind viele Organisationen mit unterschiedlichem Hintergrund
tätig. Oft agieren sie unabhängig voneinander. Zentrales Ziel einer verbesserten Positionierung der Stadt Köln als Sportstadt muss deshalb auch die
Schaffung nachhaltiger Netzwerke zwischen den Akteuren und ein Austausch sowie eine gemeinsame Zusammenarbeit in wichtigen, zukunftsorientierten Themen sein. Dabei spielen die Entwicklung innovativer Konzepte
und Maßnahmen in zentralen Aktionsfeldern sowie ein verbessertes Marketing für die Profilbildung eine entscheidende Rolle.
Alle diese Maßnahmen münden letztlich in einer Sport-Agenda Köln 2015,
die die Säulen des Sports „Leistungssport“, „Breitensport“ inkl. „Präventions- und Rehabilitationssport“, berücksichtigt und miteinander in sinnvoller
Weise vernetzt.
Grundlage der Sport-Agenda Köln 2015 ist die Analyse des Status quo der
Kölner Sportlandschaft. Im Rahmen der Ist-Analyse wurden, wie dargelegt,
Schwachstellen und Defizite aufgezeigt. Die Sport-Agenda belässt es jedoch nicht bei der Grundlagenbeschreibung, sondern sie entwickelt darauf
aufbauende unterschiedliche Handlungsstrategien. Dabei werden
Schwachpunkte und Defizite differenziert bewertet.
Im Zentrum der Sport-Agenda steht ein konkretes Zeit- und Maßnahmenprogramm, dessen Realisierung innerhalb eines Zeitraums von 5 bis 6 Jahren erwartet werden kann. Vorhandene und gut laufende Einzelprojekte
werden in das Gesamtkonzept der Sport-Agenda aufgenommen. Denn es
gilt, das, was sich bereits bewährt hat, für die Zukunft zu sichern und zu
stärken, Dort, wo sich in der facettenreichen Kölner Sportlandschaft eine
Unterversorgung zeigt, werden konkrete Projekte angeregt oder gefordert.
Angesichts knapper finanzieller Ressourcen und der Vielzahl der Sportangebote ist dabei eine Priorisierung einzelner Projekte unvermeidbar.
Schwerpunkte sind dabei zum Beispiel die identifizierten „Flutlichtprojekte“.
Darüber hinaus gibt es jedoch noch eine Vielzahl weiterer sinnvoller Projekte mit geringerer Priorität, die aber innerhalb des Agenda-Zeitraums mit
Perspektive 2015 ebenfalls realisiert werden sollen.
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Sport-Agenda Köln 2015
5
Die Sport-Agenda Köln 2015
5.1
Von der Bedarfsfeststellung zur Sport-Agenda
5.1.1
Ganzheitlicher Ansatz und Interdisziplinärer Ansatz
Zahlreiche Vertreter des Kölner Sports beklagen, dass der Sport im Gesamtspektrum der Stadtpolitik zu wenig Rückhalt habe. Die Stimme des
Sports sei im Vergleich etwa zur Kultur oder der Sozialpolitik nicht stark
genug vertreten. In fast allen Gesprächen und Arbeitsgruppen wurde kritisiert, der Sport in Köln verfüge im Grunde über keine hinreichende Lobby,
um sich genügend Gehör zu verschaffen. Dies werde z.B. bei den Mängeln
in der Sportinfrastruktur (Sportanlagen) deutlich. Die Kritik an der mangelnden Durchsetzungsfähigkeit des Sports erstaunt, wo doch der Sport eine
Vielzahl von gesellschaftlichen Bereichen durchdringt.
Bei allen Gesprächen im Rahmen der Sportstadtdiskussion wurde auf die
Bedeutung der Wirkung des Sports für die Gesundheit, die Prävention, aber auch die Soziale Integration sowie die Bedeutung für die kommunale
Wirtschaft hingewiesen. Der Sport berührt alle Altersgruppen und wirkt
schichtenübergreifend. Sport ist für die Entwicklung der Kommunen von
hoher Bedeutung, denn er ist kein isoliertes gesellschaftliches Feld, sondern fester und sinngebender Bestandteil der Kommunalpolitik. Der Trend,
Sport in Verbindung mit anderen Politikfeldern zu gestalten, nimmt bundesweit zu. 18
Der Sport in Köln selbst muss sich daher die Frage gefallen lassen, weshalb seine Durchschlagskraft als so gering bezeichnet wird. Die derzeitige
Analyse zur Sportstadt hat ergeben, dass der Sport nicht einheitlich auftritt,
sondern stark zersplittert ist. Die Mehrzahl der über 800 Vereine führt ein
Eigenleben. Der StadtSportBund ist nur beschränkt in der Lage, die notwendige Koordinierung herzustellen. Verschiedene Initiativen zur Sportförderung überschneiden sich oder laufen parallel. Es fehlt an einer flächendeckenden Aufmerksamkeit für alle Sportbereiche. So konzentriert sich die
Mehrzahl der Fördermaßnahmen im Kinder- und Jugendsport auf Kindergärten und Grundschulen. Die Aufmerksamkeit für heranwachsende Jugendliche lässt hingegen deutlich nach. In vielen Fällen beschränkt sich die
Unterstützung auf einzelne Pilotprojekte, eine flächendeckende Förderung
unterbleibt.
In der Gesamtheit der Kölner Sportaktivitäten fehlt es aber insbesondere
auch an hinreichender Kommunikation. Alle Beteiligten an den Beratungen
18 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
zur Sportstadt Köln forderten einen intensiveren Informationsaustausch und
stärkere Nachhaltigkeit der Sportförderung.
Das Projekt Sportstadt Köln hat sich daher zum Ziel gesetzt, das Sportgeschehen in Köln unter einer ganzheitlichen Perspektive zu analysieren und
eine Konzeption für eine Gesamtentwicklung zu erarbeiten. Die einzelnen
Komponenten des Sports in Köln sollen zu einem Gesamtsystem – der so
genannten Sport-Agenda Köln 2015 - zusammengefasst werden. Die
Sport-Agenda soll helfen, die Akteure miteinander zu vernetzen, Aktivitäten
zu bündeln und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verstärken. Die nach wie vor vorhandenen Barrieren zwischen einzelnen Sportbereichen, z.B. vereinsgebundener und vereinsunabhängiger Sport sollen in
der Perspektive somit schrittweise abgebaut werden.
Der Sport wird seine Anerkennung auf kommunaler Ebene dann finden,
wenn er seine Interessen gemeinschaftlich formuliert, einheitlich auftritt und
geschlossen durchsetzt. Die Sport-Agenda Köln 2015 macht hierzu Vorschläge und stellt die unterschiedlichen Sportbereiche in einem Gesamtsystem kommunaler Sportförderung dar.
Darüber hinaus muss angesichts des kommunalpolitisch relevanten Leistungsspektrums und der Dynamik der Sportentwicklung weiter daran gearbeitet werden, die bisherigen engen Zuständigkeitsgrenzen von Ämtern
und Dezernaten zu überwinden, andere Felder der Kommunalpolitik zugunsten von sportbezogenen Querschnittsfunktionen weiter zu entwickeln
und die Beiträge des Sports zu anderen Politikfeldern wie z.B. Gesundheit
und Integration aktiver zu erschließen. 19
Der Sport in Köln insgesamt muss seine Aufgaben mehr und intensiver
bündeln, um dadurch zusätzliche Kräfte und eine größere Durchschlagskraft zu gewinnen. Gleichzeitig muss der Sport stärker auf Partner außerhalb des Sports zugehen und hier neue Bündnisse schließen.
So hat etwa die Jugendhilfe nicht vorrangig die Sportförderung zum Ziel.
Ihre Aufgabe ist es, Jugendliche zu einem eigenbestimmten und selbstbewussten Leben zu führen. Dabei spielen sportliche Aktivitäten und Herausforderungen eine wichtige Rolle. In diesem sportnahen Handlungsfeld gilt
es, nachhaltige Kooperationen und Aktionsbündnisse zu entwickeln und zu
festigen. Hierzu zählt z.B. die Zusammenarbeit mit dem kommunalen Aktionsbündnis "Gesunde Lebenswelten".
Vergleichbare sportorientierte Aktionsbündnisse lassen sich für die Bereiche der Sozialarbeit und Sozialraumkoordinierung, der Integration von Behinderten, der Seniorenaktivitäten und -betreuung sowie der Migrantenintegration in Köln aufbauen.
19 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
Der Sport mit der Vielfalt seiner Aktivitäten ist auf die Unterstützung der
Wirtschaft und der einheimischen Unternehmen angewiesen. Allein auf der
Basis des Ehrenamts lässt sich auch zukünftig das Sportangebot nicht aufrecht erhalten. Andererseits erwartet die Wirtschaft eine größere Übersichtlichkeit des Sportgeschehens. Sponsoren aus der Wirtschaft beklagen die
Zersplitterung des Sports. Die Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit ihrer
Sportförderung sei nicht gewährleistet, so die Kritik. Gefordert wird deshalb
die Darstellung des Kölner Sportgeschehens in einem Gesamtsystem. So
ist es für die fördernden Unternehmen leichter, sich auf bestimmte und abgrenzbare Sportangebote zu konzentrieren und die Förderung zielsicher zu
platzieren.
Eine ganzheitliche Betrachtung des Kölner Sports ist ohne intensive Einbeziehung der in Köln ansässigen Sportinstitutionen nicht denkbar. Diese
Institutionen liefern wichtige Informationen, Erkenntnisse und Vorschläge
zur Weiterentwicklung der Sportlandschaft in Köln. Aus diesem Grund hat
das Projekt Sportstadt Köln von Anfang Vertreter der Deutschen Sporthochschule, des Olympiastützpunktes Rheinland sowie der Sportstiftung
NRW in das Projekt integriert. Deren Kompetenz prägt das Projekt und die
daraus resultierende Sport-Agenda Köln 2015 in besonderer Weise. Zudem
sind zentrale Untersuchungsergebnisse aus dem Projekt "Sport in Metropolen" in die Überlegungen eingeflossen.
Der LandesSportBund NRW als Dachorganisation des organisierten Sports
wurde inhaltlich in die Konzeption eingebunden. Bestehende bzw. geplante
Programme und Initiativen des LSB NRW wurden auf ihre Umsetzbarkeit in
Köln geprüft, so dass sich die Sport-Agenda Köln 2015 mit den Strategien
und Ansätzen des LSB im Einklang befindet.
Nicht weniger bedeutsam ist die ständige Rückkoppelung mit der Führungs-Akademie des DOSB. Vor allem die damit verbundene Übersicht
über bundesweite Strategien und Planungen im Sport haben das Bild der
Sport-Agenda in wesentlichen Punkten abgerundet.
5.1.2
Konzeption der Sport-Agenda Köln 2015
Alle Ergebnisse des Projektes Sportstadt Köln münden in der SportAgenda Köln 2015, die der strategische Handlungsleitfaden für den Sport in
der Stadt Köln sein soll.
Sie gliedert sich in 4 Bereiche:
- Triebkräfte
- Leitthemen
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Sport-Agenda Köln 2015
- Ziele, die sich aus den Leitthemen ergeben
- Programme, Projekte und Initiativen, die sich aus den Zielen ergeben.
Triebkräfte
Die Kernergebnisse der Analysephase und der Defizitermittlung der derzeitigen Kölner Sportlandschaft lassen sich in sechs elementaren Thesen zusammenfassen. Die Thesen können auf sechs Triebkräfte reduziert werden, die damit die Grundüberlegungen für die weitere Konzeption der
Sport-Agenda Köln 2015 darstellen.
1. These: „Die Aktivitäten des Kölner Sportgeschehens sind derzeit noch
nicht ausreichend gebündelt.“ Das Thema Vernetzung ist somit eine wichtige Aufgabe für die Sportstadt Köln.
2. These: „Die Akteure und Zielgruppen sind nicht ausreichend über bestehende Sportangebote informiert!“ Die Schaffung von Transparenz über
Angebote und Aktivitäten muss daher primäres Ziel der SportstadtKonzeption sein.
3. These: „Sport und dessen Angebote werden zu wenig öffentlich dargestellt! Es besteht der Wunsch nach mehr Austausch!“ PR und Kommunikation sind Grundlagen einer Sportstadt mit Identifikationspotenzial.
4. These: „Neben attraktiven Angeboten muss der „Sport“ auch zu den
Bürgern Kölns kommen!“ Die Mobilisierung und Aktivierung der Kölner
Bürgerinnen und Bürger zu mehr sportlicher Aktivität muss ein Ergebnis der
Weiterentwicklung Kölns zur Sportstadt sein.
5. These: „Das Sportgeschehen muss auf dauerhafte Strukturen gestellt
werden!“ Die Schaffung von Nachhaltigkeit sowohl im Hinblick auf Programme und Projekte als auch im Hinblick auf die Verankerung des Sports
an sich in den Strukturen der Stadt ist Kernziel der Sportstadt-Konzeption.
6. These: „Es müssen innovative Konzepte zur Realisierung der Maßnahmen entwickelt werden!“ Die Finanzierung der Umsetzung muss neben
kommunalen Haushaltsansätzen auch über alternative Finanzierungsmodelle z.B. unter Beteiligung der Wirtschaft sichergestellt werden.
Gemäß der Kooperationsvereinbarung des Deutschen Olympischen Sportbundes mit dem Deutschen Städtebund müssen die oben dargestellten
Triebkräfte insbesondere in den Vereinen ansetzen. Denn die Vereine sind
Kern und Motor einer Sportstadt.
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Sport-Agenda Köln 2015
Leitthemen
Dem interdisziplinären und ganzheitlichen Ansatz folgend, basiert die
Sport-Agenda Köln 2015 auf 12 Leitthemen. Diese sind in der folgenden
Abbildung dargestellt und können grundsätzlich in die Bereiche Ausstrahlung und Mobilisierung unterteilt werden. So muss eine SportstadtKonzeption sowohl Ansätze für die Stärkung der Ausstrahlung als Sportstadt nach außen sowie Ansätze zur Mobilisierung der Kölnerinnen und
Kölner beinhalten.
Ausstrahlung
Mobilisierung
Triebkräfte: Kommunikation,
Vernetzung, Finanzierung,
Transparenz
Status quo
Leitthemen
1. Attraktive Sportstätten
/Bewegungsräume
Strategische
Zielrichtungen
Projekte
Erhalt und Ausbau von
Bewegungsräumen
Bedarfsgerechte
2. Menschen dauerhaft bewegen
3. Sportliche Großereignisse
Gewinnung von mind. 2
wiederkehrenden Großevents
4. Spektakuläre Sportbauten
Vermarktung und multifunktionale
Nutzung der Sportbauten
5. Local Heroes
Vernetzung und Verankerung der
renommierten Sportinstiuttionen
6. Strahlende Sportinstitutionen
Aufbau von Local Heroes zu
Botschaftern des Kölner Sports
7. Schul- und Kindergartensport
/Jugendsport
.Flächendeckender Ausbau des Schulund Kindergartensports
8. Leistungssport und
Nachwuchsförderung
Systematische Talentsichtung und –
förderung
9. Vereinssport und nicht-gebundener
Sport
10. Gesundheitssport und Reha-Sport
11. Soziale Integration durch Sport
12. Ausbildung und Qualifizierung
Etablierung eines Epizentrums des
Leistungssports in Köln
Professionalisierung der Vereine
Ausbau des Rehabiliationssports in
den Vereinen
Förderung des Behindertensports
Qualifizierungsoffensive Übungsleiter
Abb. 4: Die Konzeption der Sport-Agenda Köln 2015
Ziele und Projekte der Leitthemen
Für jedes der 12 Leitthemen wurden Bereichsziele formuliert.
Zur Erfüllung dieser Ziele müssen die bereits bestehenden Projekte und
Initiativen in den Kontext der Sport-Agenda eingebunden und bei Bedarf
neue Projekte und Aktivitäten initiiert werden.
Die in die Sport-Agenda einfließenden bestehenden und neuen Projekte,
Programme und Initiativen, müssen festgelegten Qualitätskriterien genügen. Bei den Kriterien lässt sich zwischen so genannten MUSS- und
KANN-Kriterien unterscheiden.
Die MUSS-Kriterien für die Aufnahme eines Projekts in die Sport-Agenda
lauten wie folgt:
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Sport-Agenda Köln 2015
1.
Das Projekt muss in die Zielkategorien (Leitthemen) der SportAgenda passen.
2.
Die Nachhaltigkeit des Projektes oder der Initiative muss gewährleistet sein. Dies kann über drei Aspekte geschehen:
-
regelmäßige Wiederkehr
-
längerfristige Wirkung
-
längerfristiger Projektlauf
3.
Qualifizierte Personen und Organisationsstrukturen müssen hinter dem Projekt, Programm oder der Initiative stehen.
4.
Der Ausschluss von rein kommerziellen Interessen muss gewährleistet sein.
5.
Das Projekt, Programm bzw. die Initiative ist ethisch vertretbar.
Darüber hinaus gibt es KANN-Kriterien, deren Vorhandensein keine Notwendigkeit darstellt, aber einen qualitativen Zugewinn für das Projekt bedeutet:
5.2
1.
Die Verankerung in der Stadt bzw. das Projekt ist identitätsfördernd für die Sportstadt Köln.
2.
Das Projekt bzw. die Initiative hat eine überregionale / bundesweite Ausstrahlung.
Leitthemen, Cluster und Ziele der Sport-Agenda
Die Sport-Agenda Köln 2015 beinhaltet als strategischer Handlungsleitfaden für die Weiterentwicklung der Sportstadt Köln 12 Leitthemen. Die relevanten Aspekte eines jeden Leitthemas, die im Rahmen einer ganzheitlichen Sportstadt-Konzeption Beachtung finden müssen, lassen sich zu
Clustern verdichten. Mit Hilfe der Cluster-Betrachtung können dann wiederum die wichtigsten Kernziele für das jeweilige Leitthema identifiziert
werden.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.1
Attraktive Sportstätten und Bewegungsräume
5.2.1.1 Beschreibung der Cluster
Sport ist ein gewichtiger Teil der integrierten Stadtentwicklungspolitik und
muss sich somit in der Bauplanungs-, Verkehrs-, Umwelt-, Wohnungs-,
Jugend-, Bildungs-, Sozial-, Gesundheits- und Kulturpolitik wiederfinden. 20
In der Freiraumplanung der Stadt Köln müssen verstärkt Bewegungsräume
und attraktive Sportangebote für das „ungebundene“ Sporttreiben vorgesehen werden. Besondere Anreize sollen dabei für Kinder und Jugendliche
geschaffen werden. Den Kölner Sportvereinen muss des Weiteren ausreichend Sportinfrastruktur sowohl für den Breiten- als auch für den Leistungssport zur Verfügung stehen.
Die Dynamik der Sportentwicklung hat zur Folge, dass die derzeit vorhandenen Sportstätten in Köln teilweise nicht mehr zu den sich verändernden
Sportbedürfnissen und -motiven passen. Dieser Zustand erfordert angepasste Planungsinstrumente. 21 Bei der Schaffung, dem Unterhalt und der
Nutzung der Sportstätten und Bewegungsräume müssen daher neue Formen der öffentlichen und privaten Zusammenarbeit erprobt werden.
Grundsätzlich lässt sich im Themenbereich Sportstätten und Bewegungsräume zwischen Sportanlagen und Sportgelegenheiten unterscheiden. Die
Sportanlagen können wiederum in gedeckte und ungedeckte Anlagen unterteilt werden und müssen den Bedarfen der Kölner Bevölkerung entsprechend vorgehalten werden. Auf Basis einer vollständigen Erfassung der
Sportstätten, auch unter qualitativen Gesichtspunkten, muss über Themen
wie Sanierung bestehender und Bau neuer Sportstätten, aber auch Umbau
und ggf. Rückbau-Strategien entschieden werden. Insbesondere der Prozess der Planung von Bau- und Umbauvorhaben sollte intersektoral mit
Einbindung der Sportverwaltung geschehen.
20 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
21 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
Sportgelegenheiten
Sportanlagen
Bedarfsgerechte
gedeckte u.
ungedeckte
Sportanlagen
Organisation
Innovative
Kümmerermodelle
Adäquate
Sanierung
Mulitifunktionale
Nutzungskonzepte
Bau, Rückbau,
Umwandlung mit
intersektoralen
Planungsprozessen
Transparente
Angebotsdarstellung
Erhalt u.
Attraktivierung
von Bewegungsräumen
Abb. 5: Cluster des Leitthemas „Attraktive Sportstätten und Bewegungsräume“
Unter Sportgelegenheiten versteht man alle Formen von freien Bewegungsräumen. Als primäres Ziel, insbesondere im Hinblick auf Sportgelegenheiten, ist sicherlich der Erhalt solcher Bewegungsräume zu nennen, da
Köln vor dem Hintergrund der innerstädtischen Grünbereiche bereits attraktive Flächen aufweisen kann, die zu sportlicher Aktivität animieren. Durch
weitere Attraktivierungsmaßnahmen kann die sportliche Aktivität jedoch
noch erhöht werden.
Die Aspekte „innovative Kümmerermodelle“, „multifunktionale Nutzungskonzepte“ und „transparente Angebotsdarstellung“ lassen sich unter dem
Cluster „Organisation“ als Querschnittsthemen bezeichnen. Vor dem Hintergrund des Trendverhaltens im Sport spielt das Thema Multifunktionalität
sowohl für Sportanlagen als auch für Sportgelegenheiten eine elementare
Rolle. Bei allen Sportanlagen und -gelegenheiten ist zudem die Frage der
Organisation bzw. der „Kümmererfunktion“ zu klären.
Eine wichtige Erkenntnis der Analysephase im Projekt Sportstadt Köln ist,
dass Sportanlagen und -gelegenheiten und deren Nutzungsmöglichkeiten
transparent für alle Zielgruppen dargestellt werden müssen.
5.2.1.2 Ziele für das Leitthema
Gemäß den oben identifizierten relevanten Aspekten für das Leitthema
„Attraktive Sportstätten und Bewegungsräume“ lassen sich zwei Kernziele
festhalten:
Ziel einer Sportstadt muss es sein, erreichbare, attraktive und serviceorientierte Kernbewegungsräume zu schaffen. So können die Bürgerinnen und Bürger durch wohnortnahe Sportmöglichkeiten zu mehr sportlicher
Aktivität mobilisiert werden.
Vor dem Hintergrund der Diskussion um entsprechende Sportstätten als
infrastruktureller Rahmen für das Sporttreiben in Köln ist eine bedarfsge-
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Sport-Agenda Köln 2015
rechte Verteilung von adäquaten Sportstätten eine weitere wichtige
Zielstellung.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.2
Menschen dauerhaft bewegen
5.2.2.1 Beschreibung der Cluster
Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend sportlicher Betätigung ist die Basis für eine gesunde und leistungsfähige Bevölkerung. Mit dem Projekt
Sportstadt Köln entwickelt sich eine neue Dynamik, die das Engagement
der Sportvereine beflügelt und dem Sportbewusstsein der Bevölkerung
insgesamt einen neuen Schub gibt.
Für die Wirkung der Sportstadt Köln nach innen und außen ist es enorm
wichtig, dass die Kölnerinnen und Kölner regelmäßig Sport treiben bzw.
sich bewegen. Im Vergleich so genannter Sportstädte bilden Kennzahlen
über die Aktivität der Bürgerinnen und Bürger daher die Hauptkriterien.
Mobilisierung
Aktivierende Angebote
und Aktionen
Multi-ChannelAnsprache
Nachhaltigkeit
Transmissionskonzepte
in organisierten und
kommerziellen Sport
Sportliche
Bewusstseinsbildung
Abb. 6: Cluster des Leitthemas „Menschen dauerhaft bewegen“
Um die Kölner Bevölkerung sportlich zu mobilisieren, muss es genügend
Angebote und Aktionen geben. Zur Mobilisierung bedarf es zusätzlich einer
modernen Kommunikations- und Marketingstrategie, um die Menschen
zum Mitmachen zu mobilisieren. Die Ansprache der verschiedensten Zielgruppen muss sich dabei sowohl klassischer als auch modernen Kommunikationsmedien bedienen. Zur Realisierung kommunikativer Begleitmaßnahmen sind darüber hinaus Partnerschaften mit regionalen Medienunternehmen ideal.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass Aktionen in der Perspektive auch zu
dauerhafter sportlicher Aktivität führen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist daher die Implementierung von Transmissionskonzepten zur Überführung der
Menschen in den organisierten und kommerziellen Sport wichtig.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.2.2 Ziele für das Leitthema
Für das Leitthema „Menschen dauerhaft bewegen“ sind zwei übergeordnete Ziele festgelegt worden:
Sportliche Aktivität soll in der Sportstadt Köln lebensbegleitend, vom
Kindesalter bis zum Seniorenalter, verankert werden. Hierzu bedarf es
einer ausreichenden Informationsbereitstellung über die bestehenden Angebote sowie einer bedarfs- und zielgruppengerechten Anleitung.
Regelmäßige Highlight-Aktionen mit hohem Mobilisierungscharakter
müssen konzipiert und umgesetzt werden. Diese Aktionen müssen kommunikativ begleitet werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.3
Sportliche Großereignisse
5.2.3.1 Beschreibung der Cluster
Die Sportstadt Köln hat viel Erfahrung mit der erfolgreichen Durchführung
sportlicher Großereignisse. Daran ist zukünftig anzuknüpfen, um die nationale und internationale Ausstrahlung zu verstärken. Daneben bedingen
Großveranstaltungen auch noch weitere positive Effekte: Steigerung des
Tourismus sowie ggf. Ausbau von Infrastruktureinrichtungen und Ausstrahlungseffekte auf die Standortqualität.
Es muss daher versucht werden, vermehrt nationale und internationale
Sportevents nach Köln zu holen. Regelmäßig wiederkehrende Sportevents
und Wettkämpfe sollen in das Sportgeschehen der Sportstadt Köln integriert werden.
Events könnten perspektivisch kombiniert werden mit fachspezifischen
Kongressen, speziellen Ausstellungen und Messen für das dann jeweils
zahlreich vertretende sportbegeisterte Fachpublikum.
Relevante Cluster für das Themenfeld „Sportliche Großereignisse“ sind der
Erhalt und die Unterstützung der Events sowie natürlich die Gewinnung
neuer Veranstaltungen.
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Sport-Agenda Köln 2015
Abb. 7: Cluster des Leitthemas „Sportliche Großereignisse“
Um als Stadt ein attraktiver Austragungsort für Großevents zu sein, müssen zudem entsprechenden Rahmenbedingungen in einer Stadt wie Köln
vorgehalten werden. Hierzu zählen adäquate Sportbauten und -stätten, die
für Veranstaltungen genutzt werden können, sowie ein gesonderter Haushaltsansatz, aus dem die kommunalen Aufwendungen für Events bestritten
werden. In Ergänzung hierzu müssen bei Großevents partnerschaftliche
Finanzierungsmodelle z.B. von Kommune und Wirtschaft greifen.
Im Hinblick auf die Gewinnung von sportlichen Großereignissen für die
Sportstadt Köln ist die Festlegung einer grundsätzlichen Strategie sowie
das Vorgehen im Rahmen des Bewerbungsprozesses entscheidend. Zum
einen sollte das Thema Gewinnung von Großevents institutionalisiert und
auf Basis einer Langfristplanung angegangen werden. Zum anderen muss
der Prozess der Bewerbung unterschiedlichste Akteure einbinden, um die
Potenziale, die Köln zu bieten hat, bestmöglich einzusetzen.
Mit Blick auf den Erhalt und die Unterstützung von sportlichen Veranstaltungen ist zu prüfen, inwiefern die Stadt die Themen Gebühren und Genehmigungen flexibler und zu Gunsten des Veranstalters ausgestalten
kann. Die Stadt Köln und der Veranstalter sollten ihre Aufgaben partnerschaftlich wahrnehmen. Darüber hinaus sollte die Stadt mit eigenen PRund Kommunikationsmaßnahmen Unterstützungsarbeit leisten.
Wie bereits in anderen Kapiteln erläutert, stellt darüber hinaus eine wesentliche Basis für das Veranstalten von Großevents und damit auch für die
Positionierung und Wahrnehmbarkeit Kölns als Sportstadt die Bereitstellung ausreichender Haushaltsmittel für die Gewinnung, professionelle Betreuung und Umsetzung der Sportevents sowie für entsprechende PRArbeit dar. Insbesondere auch die Wahrnehmung der Gastgeberrolle muss
durch entsprechende finanzielle Mittelbereitstellung sichergestellt werden
können. Wenn es um die Bereitstellung kommunaler Mittel geht, wird häufig
in der Diskussion nur die Ausgabenseite betrachtet. Dabei bleiben Imagegewinn, monetäre Rückflüsse z.B. im Bereich Gaststätten und Hotelerie,
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Sport-Agenda Köln 2015
Bindung neuer Geschäftspartner bzw. Wirtschaftsunternehmen etc. ungeachtet.
5.2.3.2 Ziele für das Leitthema
Im Leitthema „Sportliche Großevents“ sind zwei Kernziele als Ergebnis der
Überlegungen festzuhalten:
Eine Sportstadt wird sowohl im internationalen als auch im nationalen Vergleich an der Anzahl und Qualität ihrer sportlichen Großereignisse gemessen. Diese stärken zudem die Identifikation der Kölner Bevölkerung mit
ihrer Sportstadt. Daher müssen in Köln in den nächsten Jahren wiederkehrende, überregionale Sportevents etabliert werden.
Darüber hinaus muss sich die Sportstadt Köln um herausragende Weltsportereignisse wie z.B. Weltmeisterschaften bemühen. Hochkarätige
internationale Massensportveranstaltungen haben das Potenzial, das
Image der Sportstadt Köln zu festigen. Zufriedene und begeisterte Fantouristen und Medienvertreter bewirken darüber hinaus oft einen millionenschweren Werbeeffekt für die Gastgeberstadt sowie deren wirtschaftlichen
Standort und touristischen Ziele.
Wichtig ist festzustellen, dass beide Kernziele vor allen Dingen auch positive Impulse für die jeweilige Breitensportsparte zur Folge haben.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.4
Spektakuläre Sportbauten
5.2.4.1 Beschreibung der Cluster
Durch die zunehmende Standortkonkurrenz versuchen Städte sich mit einem modernen Stadtbild hervorzutun. Spektakuläre Sportbauten bilden
dabei insbesondere im Vergleich der Sportstädte untereinander ein entscheidendes Kriterium und fördern im Sinne eines „Wahrzeichen“ die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Sportstadt. Gleichzeitig sind sie infrastrukturelle Voraussetzung für die Gewinnung und Durchführung der meisten Großevents.
Hinsichtlich des Baus und Ausbaus großer Sportbauten muss zunächst
diskutiert werden, in welchen Sportarten Sportstätten für internationale
Wettkämpfe oder Großveranstaltungen benötigt werden. Relevant für die
Entscheidung ist dabei, welche Attraktivität und Chancen diese Sportart
aufweist und ob es ggf. historische Bezüge zur Stadt gibt, so dass über den
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Sport-Agenda Köln 2015
Bau von Sportstätten Sportarten mit Kölner Tradition gezielt gestärkt werden. Gleichzeitig spielen Trends bei der Entscheidung für bestimmte Sportbauten natürlich eine besondere Rolle. Des Weiteren müssen für Sportbauten adäquate Finanzierungs- und Betreibermodelle gefunden werden.
Bau/Ausbau
Nutzung
Bedarfsorientierung
(Sportarten u. Trends)
Multifunktionale
Nutzungskonzepte
Adäquate
Finanzierungs- und
Betreibermodelle
Nationale und
internationale
Vermarktung
Professionelles
Management
Abb. 8: Cluster des Leitthemas „Spektakuläre Sportbauten“
Köln verfügt bereits über eine Reihe attraktiver Sportbauten, wie die Lanxess Arena, das RheinEnergie-Stadion, die Regattabahn Köln-Fühlingen,
das Albert-Richter-Radstadion, die Galopprennbahn Köln-Weidenpesch,
das Leichtathletik-Stadion der Deutschen Sporthochschule, das Wettkampf-Schwimmbad sowie zukünftig ein neues Eis- und Schwimmstadion.
Jedoch lässt sich feststellen, dass einige der bestehenden Sportbauten
nicht den geforderten Anforderungen für internationale Wettkämpfe entsprechen und / oder die derzeitige Auslastung mit Wettkämpfen und Events
zu gering ist.
Im Hinblick auf die Nutzung der bestehenden und möglicherweise neuen
Sportbauten müssen daher effiziente Nutzungskonzepte gestaltet werden.
Das Thema multifunktionale Nutzung spielt vor dem Hintergrund des Kostendrucks bei Sportbauten eine große Rolle.
Da Köln sich vermehrt über Sportevents mit überregionaler Ausstrahlung
positionieren möchte und bei der Bewertung von Großstädten als Sportstädte die Infrastruktur an spektakulären Sportbauten ein wichtiges Kriterium darstellt, müssen diese auch verstärkt vermarktet und PR-technisch
genutzt werden.
Letztlich spielt auch ein professionelles Management eine entscheidende
Rolle für ein erfolgreiches Betreiben der Sportbauten wie Arenen und Stadien.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.4.2 Ziele für das Leitthema
Aus den oben dargestellten Clustern mit den wichtigsten Aspekten des
Leitthemas „Spektakuläre Sportbauten“ lassen sich zwei primäre Ziele ableiten:
Für die Austragung von Sportevents mit überregionaler Ausstrahlung ist
das Vorhalten einer adäquaten Sportbauten-Infrastruktur unablässig. Diese
muss somit im Mindestziel in ihrer jetzigen Quantität und Qualität erhalten bleiben und perspektivisch dem Sportgeschehen bedarfsgerecht
angepasst werden.
Des Weiteren müssen die Sportbauten Kölns international vermarktet
werden, um so Köln als Austragungsort für entsprechende SportGroßevents attraktiv darzustellen.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.5
Local Heroes
5.2.5.1 Beschreibung der Cluster
Für die Ausstrahlung einer Sportstadt sind so genannte „Local Heroes“,
also erfolgreiche Sportler mit lokalem Bezug, enorm wichtig. Sie verleihen
der Sportstadt Köln ein Gesicht und fördern sowohl die Ausstrahlung und
Profilbildung einer Stadt als auch die Identifikation der Bevölkerung mit
ihrer Sportstadt Köln kann derzeit kaum echte lokale Sporthelden aufweisen.
Im Hinblick auf die relevanten Aspekte für das Thema Local Heroes sind
sowohl die Gewinnung und der Aufbau von lokalen Sportlerinnen und
Sportlern als auch die Schaffung einer Identifikation mit der Stadt über Gesichter entscheidend. Local Heroes können dabei einerseits als Botschafter/Testimonials für die Stadt selber bzw. bei Bewerbungsprozessen für
sportliche Großereignisse eingesetzt werden. Zudem lassen sich nachhaltige Effekte beim Einsatz von Spitzensportlern in gezielten Programmen
und Aktionen nachweisen. So wirkt z.B. der Besuch eines Profisportlers im
Sportunterricht – auch aus Randsportarten – bei den Kindern laut Aussage
der Lehrerinnen und Lehrer noch wochenlang nach.
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Sport-Agenda Köln 2015
Gewinnung und
Aufbau
Einsatz
Förderung von lokalen
Sportlerinnen und
Sportlern
Systematische Programme
und Aktionen
Ansprache/Gewinnung
von Sportlerinnen und
Sportlern
Einsätze von Botschaftern
und Testimonials
Vermarktung: PR und
Kommunikation
Abb. 9: Cluster des Leitthemas „Local Heroes“
Köln kann in den letzten Jahren bis auf Lukas Podolski keine wirklichen als
„Local Heroes“ zu bezeichnenden Sportlerinnen und Sportler mit hoher
Strahl- und Identifikationskraft aufweisen. Sportlerinnen und Sportler wie
Max Hoff, Sabrina Mockenhaupt oder Jan Marco Montag sind in ihren
Sportarten zwar sehr bekannt, sie können aber noch deutlich besser als
bisher als Local Heroes aufgebaut werden. Auch Britta Heidemann bietet
als Kölner Sportlerin, die zwar für Bayer Leverkusen startet, das Potenzial
als Local Hero. Mannschaften wie die Kölner Haie oder die inzwischen
nicht mehr existierenden Cologne 99ers haben es nicht geschafft, eigene
Local Heroes aufzubauen. Hierunter können auch die Zuschauerzahlen
leiden.
Letztlich müssen der Aufbau und die Gewinnung von Sportlern früh im Bereich der Nachwuchsförderung ansetzen. Über Medienpartnerschaften und
gezielte PR- oder Veranstaltungs-Formate müssen diese dann zu „Local
Heroes“ aufgebaut werden. Die Kölsche Sportnaach, die seit zwei Jahren
vom StadtSportBund Köln veranstaltet wird, ist der Schritt in die richtige
Richtung, u.a. weil dort die Kölner Sportlerinnen und Sportler von der Kölner Bevölkerungen gewählt und dort als Sportlerin/Sportler bzw. Verein des
Jahres ausgezeichnet werden.
Auch die früheren „Sporthelden“ Kölns haben für ausgewählte Themen als
Botschafter noch eine starke Zugkraft, die für die Sportstadt Köln genutzt
werden kann. Allein die Tatsache, dass sich die große Mehrzahl Sporthelden aus den 60er, 70er und 80er Jahren rekrutiert, zeigt, dass es in den
letzten zwei Jahrzehnten mit den Kölner Sportidolen bergab ging.
Im Oktober 2009 wurde daher das Programm „Botschafter des Kölner
Sportjahres 2010“ gestartet. Verdiente Kölner Sportler wie Max Hoff (Kanusport), Sonja Fuss (Fußball), Erich Kühnhackl (Eishockey), Torsten May
(Boxen) oder Jan Marco Montag (Hockey) wurden zu den SportBotschaftern ernannt.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.5.2 Ziele für das Leitthema
Mit Hilfe der oben dargestellten Clusterbetrachtung lassen sich insbesondere zwei Ziele für das Leitthema „Local Heroes“ festlegen:
Die Sportstadt Köln braucht Gesichter. Zu diesem Zweck muss Köln Botschafter des Kölner Sports auf nationalem und internationalem Parkett aufbauen und gezielt für die Markenbildung der Sportstadt einsetzen.
Diese kommen aus dem aktiven und aus dem nicht mehr aktiven Sport.
Da über den gezielten Einsatz von Sportlerinnen und Sportlern in Programmen und Projekten erwiesenermaßen nachhaltige Effekte z.B. bei
Kindern und Jugendlichen realisiert werden können, muss an dem Thema
Schaffung von „Local Heroes“ weiter gearbeitet werden. Hier müssen lokale Sportlerinnen und Sportler zunächst gefördert und über eine entsprechende Vermarktung zu „Local Heroes“ aufgebaut werden und
dann gezielt in Programme z.B. an Schulen eingebunden werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.6
Strahlende Sportinstitutionen
5.2.6.1 Beschreibung der Cluster
In Köln gibt es bereits zahlreiche führende und starke sportnahe Institutionen. Die Deutsche Sporthochschule Köln, die Sportstiftung NRW, der Olympiastützpunkt Rheinland, die Trainerakademie Köln, die Führungsakademie des DOSB, die Deutsche Olympische Gesellschaft Köln/Leverkusen,
das Deutsche Sportschiedsgericht, der StadtSportBund und auch das
Sportinternat sowie das Deutsche Forschungszentrum für Leistungssport
an der DSHS stellen eine herausragende Ansammlung an Sportinstitutionen dar, wie sie in Deutschland einzigartig ist.
Aufbauend auf diesem Potenzial könnte Köln durch eine verstärkte Vernetzung sowie einer zielgerichteten PR-Arbeit und Maßnahmen der Außendarstellung zum Zentrum der Sportwissenschaft in Deutschland werden.
Auch die Nutzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Weiterentwicklung der Sportstadt Köln ist derzeit noch nicht optimal.
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Sport-Agenda Köln 2015
Gewinnung u. Bindung
Systematisches
Standortmarketing
Strahlkraft
Übergreifende
PR u. Kommunikation
zur Markenbildung
Nachhaltige
Verankerung in Köln
Enge Vernetzung u.
Partnerschaften
Abb. 10: Cluster des Leitthemas „Strahlende Sportinstitutionen“
Hierfür müssen die bestehenden Institutionen an den Standort gebunden
und wenn möglich auch weitere Institutionen gewonnen werden. Dies beinhaltet auch die Gewinnung von Bundesverbänden des organisierten
Sports. Köln braucht hierfür ein systematisches Standortmarketing.
Die in Köln ansässigen Sportinstitutionen müssen stärker als bisher in Köln
verankert werden. So können die Potenziale z.B. im Hinblick auf innovative
wissenschaftliche Erkenntnisse noch besser für Köln als Sportstadt genutzt
werden. Die engere Vernetzung der Institutionen untereinander sowie die
Bildung von Partnerschaften mit Kölner Vereinen und Sportorganisationen
sorgen zudem für eine stärkere Verankerung am Standort Köln.
5.2.6.2 Ziele für das Leitthema
Aus den Clustern ergeben sich drei Kernziele für das Leitthema „Strahlende Sportinstitutionen“:
Ein primäres Ziel ist die Stärkung der Identifikation der Sportinstitutionen mit der Sportstadt Köln, um so auch eine stärkere Nutzung der Potenziale der Institutionen für Köln zu gewährleisten.
Die in Köln einzigartige Ansammlung renommierter Sportinstitutionen muss
enger vernetzt werden. Dieses Netzwerk muss dann stärker als Alleinstellungsmerkmal zur Positionierung der Sportstadt Köln in der Außendarstellung genutzt werden.
Köln soll sich in den nächsten Jahren um die Gewinnung weiterer sportnaher und sportwissenschaftlicher Institutionen und Sportverbände
bemühen.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.7
Schul- und Kindergartensport sowie Jugendsport
5.2.7.1 Beschreibung der Cluster
Entscheidende Grundlagen für die Freude am Sport sowie für bewegungsund gesundheitsbewusstes Verhalten werden im Vorschul- und Schulalter
gelegt. Die Sport-Agenda Köln 2015 räumt dem Kindergarten- und Schulsport deshalb eine sehr hohe Priorität ein. Dies gilt sowohl für den Umfang
als auch für die Qualität des Sportunterrichts. Neue Modelle und wegweisende Innovationen sollen mit Unterstützung der in Köln ansässigen Sportinstitutionen auf den Weg gebracht werden. Dies gilt für die Nachwuchsförderung ebenso wie für den Sport als sozialen und interkulturellen Integrationsfaktor.
Sport bietet des Weiteren für Kinder und Jugendliche vielfältige Möglichkeiten ihrer Persönlichkeitsentwicklung. 22
Die relevanten Aspekte des Leitthemas Schul- und Kindergartensport sowie Jugendsport basieren im Schwerpunkt auf den Clustern Sozialräume
und spezielle Zielgruppen, die über Sportprogramme erreicht werden sollen, sowie dem Querschnittscluster „Standards und Vernetzung“.
Sozialräume
Spezielle
Zielgruppen
Kindertageseinrichtungen
Bewegungsarme/
Übergewichtige
Grundschulen
und OGTS
Weiterführende
Schulen
Berufsbildende
Schulen
Standards u. Vernetzung
Qualifizierung Personal
Qualitätsstandards
Kooperationen zwischen
Schulen, Vereinen etc.
nichtinstitutionale
Sozialräume
Sozial Benachteiligte
Kinder und
Jugendliche mit
Mitgrationshintergrund
Leistungsstarke
Kinder/Schüler
mit Behinderung
Abb. 11: Cluster des Leitthemas „Schul- und Kindergartensport sowie Jugendsport“
Vor dem Hintergrund der Problemfelder „übergewichtige Kinder“ und „soziale Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen“ weist Sport
in diesem Leitthema nicht nur primäre sondern vor allem auch sekundäre
Funktionen auf. Sportprogramme /-aktivitäten müssen dabei in beiden
Funktionen auf die speziellen Zielgruppen zugeschnitten sein. Auch die
Schaffung von Angeboten für Kinder mit Behinderung spielt in diesem
Themenfeld eine Rolle. Im Hinblick auf Nachwuchsförderung und Talentsichtung sollten aber nicht nur defizitär-orientierte Programme aufgesetzt
22 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
werden, sondern auch Maßnahmen für leistungsstarke Kinder etabliert
werden.
Experten sind sich darin einig, dass der einfachste Zugang zu speziellen
Zielgruppen über Angebote in den sog. Settings 23 erfolgen kann. Daher
sind Projekte und Programme zunächst idealerweise für die speziellen Sozialräume wie Kindertageseinrichtungen und Schulen in Köln zu konzipieren. Idealerweise sollte hier ein flächendeckendes Angebot im Sinne eines
zeitlichen Entwicklungsprozesses vom Kind bis zum Jugendlichen vorhanden sein.
Wie in anderen Leitthemen auch spielt der Aspekt der Qualifizierung eine
wesentliche Rolle für die reibungslose Umsetzung von Angeboten und den
Erfolg von Programmen. Das Setzen von Standards, wie z.B. die dritte
Sportstunde ist vor dem Hintergrund der elementaren Bedeutung des Kinder- und Jugendsports als Grundstein für eine lebenslange Sportaffinität
ein unverzichtbarer Aspekt.
In Köln gibt es bereits viele Aktivitäten im Kindergarten- und Schulsport. Da
diese häufig noch als Einzelaktivitäten auftreten, ist die Vernetzung und
Kommunikation untereinander der richtige Schritt, um die Kräfte zu bündeln. Das Kölner Aktionsbündnis Gesunde Lebenswelten, an dem sich Vertreter der unterschiedlichsten Institutionen, wie Schulamt, Sportamt, DSHS,
Jugendamt, SSBK etc. beteiligen, ist der richtige Ansatz.
5.2.7.2 Ziele für das Leitthema
Im Leitthema „Schul- und Kindergartensport sowie Jugendsport“ ergeben
sich aus den dargestellten Clustern vier elementare Ziele für die SportAgenda Köln 2015:
Zur motorischen Frühförderung und Erkennung von Defiziten bei Kindern
müssen Bewegungsprogramme flächendeckend in allen Kindertagesstätten in Köln implementiert werden.
Sowohl die Quantität als auch die Qualität des Schulsports muss in der
Sportstadt Köln erhöht werden. Dies kann zum einen über gezielte Ansätze
und Programme wie z.B. „die 3. Sportstunde“, „sicher schwimmen“ sowie
über Fortbildungen der Lehrkörper mit entsprechenden Handreichungen
geschehen.
Eine flächendeckende Sichtung und Förderung von Kindern und Jugendlichen unter gesundheitlichen und sportlichen Aspekten muss sichergestellt werden. Hierdurch können gleichermaßen Talente und motorische
Defizite erkannt werden.
23 Unter Settings werden hier alltägliche Lebensräume verstanden, in denen sich die Zielgruppen aufhalten und wo
Interventionen über Sportangebote greifen.
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Sport-Agenda Köln 2015
Die Kindergärten und Schulen in Köln müssen sich stärker sektorübergreifend mit anderen Akteuren vernetzen, insbesondere zur Schaffung
einer ganzheitlichen Sportstadt.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.8
Leistungssport und Nachwuchsförderung
5.2.8.1 Beschreibung der Cluster
Sportliche Aktivität und Leistung gehören zusammen. In der Sportstadt
Köln muss der Leistungssport einen hohen Rang haben. Neben dem bekannten Profi-Sport (Fußball, Eishockey) soll weiteren olympischen Sportarten eine größere Aufmerksamkeit (Hockey, Rudern, Kanu, Boxen und
ggf. wieder Basketball) geschenkt werden. Dabei kann die Sportstadt Köln
an gute, erfolgreiche städtische Sporttraditionen anknüpfen. Im Wettkampfbereich müssen sich die Vereine auf neue Formen der Kooperation konzentrieren und insbesondere die Nachwuchsförderung muss eine höhere
Priorität erhalten.
Neben den Bemühungen im Nachwuchsleistungssport zeichnet sich der
Leistungssport in Deutschland durch ein funktionsorientiertes Verbundsystem zahlreicher Organisationen und Institutionen aus, die das Bild einer
Stadt bzw. Gemeinde entsprechend prägen können z.B. Programme zur
Kooperation von Schulen und Sportvereinen im Bereich Talentsuche und –
förderung. 24 Solche Modelle müssen in Köln verstärkt Anwendung finden.
Das Leitthema Leistungssport und Nachwuchsförderung lässt sich sinnvollerweise anhand des Lebenslauf eines Sportlers oder einer Sportlerin strukturieren. Er verläuft idealerweise über die sportfreundliche Grundschule,
den Verbund sportbetonter Schulen und alternativ das Sportinternat bis hin
zur dualen Karriereplanung.
24 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
Vision: Köln als „Epizentrum des Leistungssports“
Konzentration
auf Sportarten
Sportinstitutionen
Leistungssport
Vernetzung von Schulen und Vereinen miteinander und untereinander
Sportinternat
Sportfreundliche
Grundschule
Verbund sportbetonter Schulen
Talentsichtung
Duale
Karriereplanung
Individuelle Talentförderung
Abb. 12: Cluster des Leitthemas „Leistungssport und Nachwuchsförderung“
Neben den bestehenden „Bewegungskindergärten“ muss die „sportfreundliche Grundschule“ in Köln etabliert werden. Erwiesenermaßen entscheidet
es sich zwischen dem 3. und 12. Lebensjahr, ob ein Mensch sein Leben
lang sportaffin bleiben wird. Optimalerweise sollte dann in der 3.Klasse bei
leistungsstarken Kindern eine Empfehlung für die sportbetonte Schule erfolgen. Um diese Empfehlung geben zu können und um Talente für die
Vereine und eine individuelle Talentförderung zu identifizieren, werden diplomierte oder vergleichbar ausgebildete Sportlehrerinnen und Sportlehrer in
den Grundschulen benötigt.
Insbesondere im Hinblick auf die Sportarten, die eine Tradition oder einen
Bundesstützpunkt in Köln haben oder mit einem Profi- bzw. Bundesligateam belegt sind, sollte eine frühe Talentsichtung und individuelle Talentförderung geschehen. Durch den gezielten Aufbau von Top-Athleten, die
Konzentration auf bestimmte Sportarten und die Bündelung und gezielte
PR und Vermarktung der leistungssportaffinen Sportinstitutionen soll Köln
zu einem „Epizentrum des Leistungsports“ heranwachsen.
5.2.8.2 Ziele für das Leitthema
Aus den oben dargestellten Clustern lassen sich fünf primäre Ziele für das
Leitthema „Leistungssport und Nachwuchsförderung“ ableiten:
Köln muss ausgewählte Sportarten (ggf. mit Kölner Tradition) verstärkt
fördern, so dass man sich auf nationaler und internationaler Leistungsebene messen kann.
Vor dem Hintergrund des Bedarfs nach mehr gezielter Talentförderung
muss der Verbund der Sportbetonten Schulen in den nächsten Jahren
ausgebaut werden.
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Sport-Agenda Köln 2015
Zur Sicherstellung flächendeckender Angebote muss die Etablierung von
sportfreundlichen Grundschulen und weiterführenden Schulen in allen Bezirken vorangebracht werden.
Für einen effektiven und effizienten Prozess der Nachwuchsförderung
muss eine Systematisierung der Talentsichtung, -auswahl und
-förderung in Köln erfolgen.
Eine echte Sportstadt braucht ein adäquates Sportinternat. Dieses muss
in den nächsten Jahren gebaut werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.9
Vereinssport und nicht-gebundener Sport
5.2.9.1 Beschreibung der Cluster
Die Sportvereine bilden das Rückgrat des Sportgeschehens in der Stadt.
Ihr vielfältiges Angebot animiert die Mitglieder zu regelmäßiger sportlicher
Aktivität. Sportvereine haben darüber hinaus eine wichtige soziale Funktion
in der Gesellschaft.
Das Kriterium der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Organisationen herangezogen, sind Sportvereine die wichtigste Quelle sozialen Kapitals in
Deutschland. 25 Auch vor dem Hintergrund freiwilligen Engagements lässt
sich kein anderer gesellschaftlicher Bereich nennen, der eine solch große
Zahl von Freiwilligen aktiviert. 26 Sportvereine ermöglichen durch eine günstige Beitragsstruktur vielfältige Zugänge, sind flächendeckende Sportanbieter vor Ort in den Städten und Gemeinden und stellen auch Sportstätteninfrastruktur bereit. 27
Die Sportstadt Köln ist daher bestrebt, die Vereine zu stärken und den Anteil der Vereinsmitglieder innerhalb der Sport treibenden Bevölkerung zu
erhöhen. Die Sportvereine sollten den Trend zur Individualisierung durch
neue nachfragegerechte Angebote und Strukturen aufgreifen. Durch das
Verfolgen von Trends und Trendsportarten und das sich verändernde neue
Gesundheitsbewusstsein ist es Vereinen möglich, ihre Attraktivität beachtlich zu steigern. Außerdem müssen Vereine in der Vereinsführung sowie in
ihren Strukturen professionalisiert werden, insbesondere vor dem Hintergrund der schwieriger werdenden Refinanzierungsmöglichkeiten.
25 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
26 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
27 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
Aber auch für Menschen, die sich nicht an Vereine binden möchten, ist ein
attraktives und motivierendes Angebot an Sportflächen und Infrastruktur
bereitzustellen.
Das Leitthema Vereinssport und nicht-gebundener Sport strukturiert sich in
drei Cluster: Angebote, Ressourcen und Moderner Verein.
Angebote
Ressourcen
Attraktive Sportarten
und Angebote
Adäquate Sportstätten
und Infrastruktur
Erschließung neuer
Zielgruppen
Qualifiziertes Personal
und Übungsleiter
Neue Strategien zur
Mitgliedergewinnung
und -bindung
Starke ehrenamtliche
Basis
Moderner Verein
Bedarfsgerechte
Kooperation und
Vernetzung
Effektive
Managementunterstützung
Professionelle PR
und Kommunikation
Abb. 14: Cluster des Leitthemas „Vereinssport und nicht-gebundener Sport“
Rund 800 Kölner Sportvereine stellen im Bundesvergleich einen guten
Wert dar. Die Vereinsbindung in Köln bezogen auf die Gesamtbevölkerung
ist mit 17,9 % (Basis 2007) jedoch im Verhältnis zu anderen Ständen ausbaufähig. Mehr als die Hälfte der sporttreibenden Kölnerinnen und Kölner
treiben ihren Sport vereinsungebunden.
Sowohl im Bereich des Vereinssports als auch im Hinblick auf den nichtgebundenen Sport sind attraktive Angebote ein zentrales Thema.
Um mehr Menschen in Köln für den Vereinssport zu gewinnen, müssen die
Vereinsangebote zielgruppengerecht konzipiert und professionell vertrieben
werden. Dabei muss den demographischen Entwicklungen in Köln Rechnung getragen werden und von Vereinsseite gezielt auf neue Zielgruppen
mit bedarfsgerechten Angeboten zugegangen werden. Ein Beispiel hierfür
ist der Rehabilitationssport oder der Seniorensport.
Neben adäquaten Sportstätten spielen als wichtige Ressourcen für die
Vereinsarbeit die Themen Qualifizierung des Personals bzw. der Übungsleiter und eine starke ehrenamtliche Basis eine besondere Rolle. Im Bereich der Qualifizierungen mangelt es derzeit an ausreichender Unterstützung für die Vereinsbedarfe. Aufgrund der abnehmenden Bereitschaft von
Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren, muss über adäquate Entlastungen und die Schaffung von Anreizen für Ehrenämtler nachgedacht werden, um die ehrenamtliche Basis aufrecht zu erhalten.
Auffällig in Köln ist die wachsende Anzahl von Vereinen mit finanzwirtschaftlichen Problemen bis hin zur Insolvenz. Diese Entwicklung wird sich
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Sport-Agenda Köln 2015
in den nächsten Jahren aufgrund des Umfeldes (Wirtschaftskrisen, Wegbrechen von Sponsoren etc.) noch verstärken. Dieses Marktumfeld ist ausschlaggebender Grund für die Notwendigkeit einer strategischen Weiterentwicklung von Vereinen. Hierunter fallen Aspekte wie die Öffnung der
Vereine im Hinblick auf Kooperationen z.B. mit anderen Vereinen, sowie
die Vernetzung mit Schulen als optimale Zugangswege für den Vereinsnachwuchs. Aber auch die Konzeption und Implementierung von Unterstützungsangeboten für die betriebswirtschaftliche Steuerung sowie ein professionellerer Außenauftritt müssen in der Sportstadt-Konzeption Beachtung
finden. Dabei sollte auf die vielfältigen Unterstützungsangebote des LandesSportBundes NRW sowie des StadtSportBundes Köln zurückgegriffen
werden.
5.2.9.2 Ziele für das Leitthema
Aus den oben erläuterten Clustern lassen sich insbesondere vier Ziele für
das Leitthema Vereinssport und nicht-gebundener Sport identifizieren:
Die Professionalisierung der Kölner Sportvereine ist notwendig, um sich
im Umfeld der sich reduzierenden Finanzierungsmöglichkeiten und gesellschaftlichen Veränderungen am Markt behaupten zu können. Für krisengeschüttelte oder von Krisen bedrohte Vereine muss es wirksame Betreuungs- und Unterstützungsangebote geben.
Die Anpassung der Vereinsangebote an die gesamtgesellschaftlichen
Veränderungen muss im Rahmen der Sportstadtentwicklung forciert werden.
Die Gewinnung und Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen bildet die Basis sowohl für adäquate Angebote als auch für
professionelle Vereinsstrukturen.
Auch die Transparenz über die Sportmöglichkeiten in Köln muss mit der
Intention der Förderung der sportlichen Aktivität sichergestellt werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.2.10 Präventionssport und Rehabilitationssport
5.2.10.1 Beschreibung der Cluster
Von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung ist die Gesundheitsfunktion
des Sports. Sport und Bewegung sind wichtige Träger einer systematischen Prävention im Bereich der chronisch-degenerativen Erkrankungen
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Sport-Agenda Köln 2015
sowie beim Aufbau gesundheitsbezogener Lebensstile und können zugleich einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität im Alter leisten. 28
Zahlreiche Programme der Bundes- und Landesregierung und der Krankenversicherungen tragen dieser Entwicklung Rechnung.
Kooperationen zwischen Vereinen und Krankenkassen sollen in Köln gezielt aufgebaut oder verstärkt werden. Die Vorteile für beide Parteien liegen
auf der Hand: Krankenkassen erzielen Einsparungen durch präventive Angebote und Maßnahmen im Bereich Rehabilitation und Vereine erhalten die
Möglichkeit ihren Angebotskatalog zu erweitern und für ein breiteres Publikum interessant zu werden.
Die drei Cluster „Angebote“, „Zielgruppen“ und ebenfalls das Thema „moderner Verein“ bilden die Struktur für das Leitthema Präventionssport und
Rehabilitationssport.
Angebote
Zielgruppen
Ausweitung des
Rehabilitationssports
Sportorientierung nach
Krankheitsbildern
(Diabetes, Adipositas
etc.)
Ausweitung des
Präventions- und
Gesundheitssports
Sportorientierung nach
Settings (Betrieb,
Seniorenheim etc.)
Sportorientierung nach
Altersgruppen (40+,50+
etc.)
Moderner Verein
Lizensierung von
Übungsleitern
Zertifizierung von
Vereinen
Vernetzung und
Kooperation
Zielgruppengerechte
Kommunikation
Abb. 15: Cluster des Leitthemas „Gesundheitssport und Rehabilitationssport“
Im Cluster „Angebote“ sollten für einen flächendeckenden Ansatz die Angebote in den Bereichen Präventions- und Rehabilitationssport ausgeweitet
werden. Im Rehabilitationssport lassen sich zwar die klassischen Kursangebote z.B. über die Seiten der Krankenkassen finden, diese werden aber
zumeist von privaten Anbietern vorgehalten und sind für die Höhe der Bedarfe sicherlich noch nicht ausreichend. Die Vereine müssen die Möglichkeiten und Potenziale des Rehabilitationssports für sich erkennen, vor allem, weil im demographischen Wandel die Zielgruppe für Rehabilitationssport im größer wird.
Im Präventionsbereich sind auch entsprechende Zielgruppen zu bedienen.
Hierbei können die Zielgruppen nach ihren Krankheitsbildern sowie nach
der Zuordnung zu Lebensräumen - den so genannten Settings - unterschieden werden. Insbesondere der Bereich des betrieblichen Gesundheitssports ist ein wichtiger Aspekt im Rahmen einer Sportstadt-
28 Vgl. Starker Sport – starke Städte und Gemeinden
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Sport-Agenda Köln 2015
Konzeption. So können selbst in Vereinen nicht gebundene Menschen über
den institutionellen Ansatz direkt angesprochen werden.
Auch die vermehrte Schaffung von Angeboten für spezielle Altersgruppen,
vor allem für Menschen zwischen Ende 30 bis Mitte 50, die durch reguläre
Gesundheitsangebote weniger berücksichtigt werden, sollte sich bei den
Konzepten für die Weiterentwicklung der Sportstadt wiederfinden.
Im Hinblick auf die Schaffung des „Modernen Vereins“, wie er in der Sportstadt Köln angestrebt wird, spielen Aspekte wie Lizensierung von Übungsleitern und Zertifizierung von Vereinen eine herausragende Rolle. Denn für
neue Sportangebote, wie beispielsweise der Rehabilitationssport, sind diese Lizenzen Grundvoraussetzung. Hier müssen die Vereine deutlich mehr
unterstützt werden.
Das Eingehen von Kooperationen sowie eine verbesserte Kommunikation
und Transparenz der Angebote schafft neue Zugangswege für die Vereine.
Plakate oder Broschüren für die Zielgruppe Senioren zur Auslage in Gemeinden, Apotheken und bei Ärzten können hier ein erster Ansatz sein.
Zudem müssen Kampagnen wie „Überwinde deinen inneren Schweinehund“ (ÜdiS) des LSB NRW genutzt werden, um den Vereinen eine Plattform zur Bewerbung ihrer Angebote zu bieten.
5.2.10.2 Ziele für das Leitthema
Im Kern führen die Erkenntnisse der Clusterbetrachtung zu drei primären
Zielen für das Leitthema „Präventionssport und Rehabilitationssport“:
In Köln sollen flächendeckend wohnortnahe RehabilitationssportAngebote bereitstehen.
Die Vereine sollen ihre Rehabilitationssport-Angebote ausbauen, um
sich so neue Zielgruppen und Finanzierungsquellen zu erschließen.
Die Vereine sollen ihre Präventionssport-Angebote ausbauen.
Im Zuge einer Gesundheitsoffensive muss die Information und Aufklärung der Bevölkerung über gesundheitliche Aspekte des Sports verbessert werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.11 Soziale Integration durch Sport
5.2.11.1 Beschreibung der Cluster
Sport ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, um Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Schon früh werden junge Menschen im Team auch
zu sozialen Kompetenzen erzogen, außerdem baut die intensive sportliche
Betätigung Aggressionen ab und trägt so zum spielerischen Umgang von
z.B. deutschen und ausländischen Sportlern aller Altersstufen bei. Vor diesem Hintergrund ist Integrationsarbeit in den Vereinen Selbstverständlichkeit. Sport ist dabei nicht alleine ein Mittel zur Integration, Sport selbst kann
auch integrative Wirkung erzielen.
Auch der Aspekt Integration von Menschen mit Behinderung kann über den
Erfahrungsraum Sport enorm verbessert werden.
Sport ist nicht immer als Selbstzweck zu sehen, sondern erfüllt häufig eine
Sekundärfunktion. Im Hinblick auf das Thema „Soziale Integration“ können
Sport und auch bereits niederschwellige Bewegungsangebote als Mittel für
verschiedene Aspekte dienen.
Köln hat wie viele andere Großstädte auch einen hohen Integrationsbedarf.
Fast ein Viertel der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, es gibt
zahlreiche Stadtteile mit sozialen Brennpunkten und ca. 70.000 Menschen
mit Behinderung in Köln.
Sportorientierung
nach Bedarfen
Spezielle
Zielgruppen
Aggressionsabbau
Vernetzung
Erlebnispädagogik
/ Sport als
Erfahrungsraum
Vernetzung von Sport und
Sozialpartnern
Training von
Schlüsselqualifikationen
Sozial
Benachteiligte/
Zuwanderer
Mädchen und
junge Frauen
Menschen mit
Behinderung
Abb. 16: Cluster des Leitthemas „Soziale Integration durch Sport“
Vor dem Hintergrund einer Vielzahl von sozialen Brennpunkten in Köln
spielt Sport im Kontext von Gewaltprävention und Aggressionsabbau eine
besondere Rolle. Auch die Themen „Sport als Erfahrungsraum“ und „Training von Schlüsselqualifikationen“ sind Aspekte, die über Sport vermittelt
werden können – nicht nur mit der Zielrichtung auf sozial Benachteiligte
sondern auch für Menschen mit Behinderung.
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Sport-Agenda Köln 2015
„Mädchen und junge Frauen“ – häufig auch mit Migrationshintergrund spielen im Kontext der Integrationsbemühungen eine besondere Rolle. In bestimmten Kulturkreisen besteht teilweise eine grundsätzliche Ablehnung
gegenüber Sportaktivitäten von Mädchen. Es hat sich aber gezeigt, welches ideale Medium der Sport im Hinblick auf Integrationsbemühungen
darstellt. Wenn bestimmte Rahmenbedingungen bei der Angebotsgestaltung eingehalten werden, können auch problemlos Mädchen mit (muslimischem) Migrationshintergrund in und über den Sport integriert werden.
Da die Vernetzung verschiedener Institutionen mit Integrationsauftrag und
der Sozialpartner mit entsprechenden Akteuren im Sport derzeit noch unzureichend ist, muss das Thema Vernetzung und Kooperation weiter vorangebracht werden. Hierzu sind auch die Empfehlungen der AG 8 (Kölner
Integrationskonzept) handlungsleitend. So könnten zum Beispiel gezielte
Bewegungsprogramme in Behindertenwerkstätten einen großen Beitrag zur
Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen beitragen.
5.2.11.2 Ziele für das Leitthema
Aus den oben dargestellten Clustern lassen sich zwei Kernziele für das
Leitthema „Soziale Integration durch Sport“ ableiten:
Der Sport wird in Köln gezielt zur Integration von sozial Benachteiligten
und Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Behinderung genutzt. In allen oben stehenden Feldern sollen in den nächsten
Jahren flächendeckend in Köln Sportangebote zur Integration geschaffen
werden.
Der Sport in Köln ist dabei Bestandteil eines übergreifenden (Dezernate,
Wissenschaften, Institutionen, soziale Einrichtungen) Integrationskonzeptes.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.12 Ausbildung und Qualifizierung
5.2.12.1 Beschreibung der Cluster
Der demographische Wandel unserer Gesellschaft und sich verändernde
Lebensweisen stellen neue Ansprüche an die Gestaltung des Sportprogramms. Neue Zielgruppen mit besonderen Ansprüchen wachsen heran,
für die entsprechende Sportangebote entwickelt werden müssen.
Beispielsweise könnten die Sportinstitutionen in der Sportstadt über eine
Vernetzung innovative Ausbildungsangebote entwickeln und implementieren, um so die hervorragenden Potenziale der Stadt besser zu nutzen.
Darüber hinaus ist die qualitative und quantitative Verbesserung von Übungsleitern, Erziehern und Lehrern ein wichtiger Schritt zur Verbesserung
der Sportlandschaft. Hier ist auch das Land gefordert.
Das Thema „Ausbildung und Qualifizierung“ spielt ähnlich wie das Leitthema „Soziale Integration durch Sport“ in andere Leitthemen hinein, ist aber
aufgrund seiner Bedeutung als elementare Voraussetzung für die Qualität
und entsprechende Umsetzung von Angeboten und Programmen als ein
gesondertes Leitthema aufgeführt.
Zielgruppen
Übungsleiterinnen
und Übungsleiter
Trainerinnen und
Trainer
Erzieherinnen und
Erzieher sowie
Lehrkräfte
Spezielle
Qualifikationen u.
Programme
Klassische FachAus-, Fort- und
Weiterbildung
Behindertensport
Sportassistenten/
Schülersporthelfer
Schiedsrichter
Ehrenamtliche
Duale
Karriereplanung
Abb. 17: Cluster des Leitthemas „Ausbildung und Qualifizierung“
Die Cluster ergeben sich aus den zu qualifizierenden Zielgruppen wie Trainerinnen und Trainern oder Ehrenämtler im Verein sowie aus den zu erwerbenden Qualifikationen bzw. Zusatzqualifikationen z.B. im Bereich Behindertensport.
Beim Leistungssport und der verstärkten Gewinnung von Local Heroes
spielt die Duale Karriereplanung eine gesonderte Rolle. Hier müssen die
ersten vorhandenen Ansätze, z.B. im Hockey, noch stärker gefördert und
flächendeckend für ausgewählte Sportarten in Köln implementiert werden.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.2.12.2 Ziele für das Leitthema
Mit Blick auf die oben skizzierte Clusterbetrachtung ergeben sich für das
Leitthema „Ausbildung und Qualifizierung“ zwei elementare Ziele:
Zum einen müssen die Potenziale der Ausbildungsinstitutionen gezielter genutzt werden. Das bedeutet, dass die sportwissenschaftlichen Erkenntnisse effizient eingesetzt werden und eine Vernetzung mit Vereinen
zur Stärkung der Vereine vorangetrieben wird.
Des Weiteren muss in einer Stadt wie Köln dafür Sorge getragen werden,
dass es ausreichend zielgruppengerechte Angebote im Aus- und Fortbildungsbereich gibt. Nur so kann die Qualität des Sport-Angebots sichergestellt werden.
Projekte, Programme und Initiativen zur Erreichung der hier gesetzten Ziele
finden sich im Teil 2 „Projekte, Programme und Initiativen der SportAgenda Köln 2015“.
5.3
Flankierende Programme
Um die Projekte, Programme und Initiativen aus den 12 Leitthemen nachhaltig erfolgreich umzusetzen, werden sie durch flankierende Programme
unterstützt.
Zunächst soll die Sportstadt Köln als Marke schrittweise aufgebaut werden.
Außerdem muss es übergreifend eine hohe und aktuelle Transparenz über
Sportmöglichkeiten, Sportanbieter, Sportevents, Sportstätten etc. geben.
Viele Sportprojekte und -programme haben außerdem Unterstützungsbedarf bei der Finanzierung, bei der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
5.3.1
Markenaufbau
Die Marke „Sportstadt Köln“ existiert derzeit noch nicht. Von einer echten
Markenbildung kann erst dann gesprochen werden, wenn die Sportstadt
Köln mit gewünschten Eigenschaften und Attributen aufgeladen ist, die im
Bewusstsein der Kölner Bevölkerung sowie außerhalb Kölns auch einheitlich und nachhaltig verankert sind. Die Marke Sportstadt Köln soll dabei
drei grundlegende Funktionen erfüllen.
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Sport-Agenda Köln 2015
1. Die Orientierungs- und Informationsfunktion: Wer „Sportstadt
Köln“ hört oder sieht, soll klare Vorstellungen haben, was sich dahinter verbirgt. Dazu muss die Marke Sportstadt Köln mit festgelegten Attributen aufgeladen sein, die sich in der Markenidentität der
Sportstadt Köln widerspiegeln:
Attraktive
Sporträume
Events mit
großer Strahlkraft
Herausragende
Sportbauten
Attraktive
Sportgelegenheiten
Angebotsvielfalt
Epizentrum des
Leistungssports
Gesundheitsorientierter Sport
Attraktive u.
zukunfts- Wir Kölner sind vielf ältig,
gerne und nachhaltig
fähige
sportlich aktiv!
Angebote
Innovative
Angebote
Hohe
Qualitätsstandards
Starke
Sportstrukturen
Moderne
Vereine
Renommierte
Institutionen
Verankerung
in der Stadt
Integrationsorientier Sport
Bedarfsgerechter
Sport
Starke
Partnerschaften
Vernetzung
u.
Kooperation
Zielgruppenorientierter
Sport
Transparenz
der Angebote
Attraktive
Finanzierungsmodelle
Seniorensport
Sport für
Jedermann
Schul- u. Kindergartensport
Abb. 18: Die Markenidentität der Sportstadt Köln
2. Die Vertrauensfunktion: Die Marke Sportstadt Köln soll für eine
definierte Leistungsqualität stehen. Projekte, die in die SportAgenda Köln 2015 einfließen, basieren auf den nachfolgenden Qualitätsstandards:
Das Leistungsangebot basiert auf definierten Qualitätskriterien.
Nachhaltigkeit des Projektes oder der Initiative, entweder über
eine regelmäßige Wiederkehr, längerfristige Wirkung oder einen
längerfristigen Projektlauf.
Qualifizierte Personen und Organisationsstrukturen stehen hinter dem Projekt / der Initiative.
Ausschluss von rein kommerziellen Interessen
Ethische Vertretbarkeit des Projektes oder der Initiative
3. Die Symbolfunktion: Der symbolische Nutzen der Sportstadt Köln
kann z.B. in einer Prestigesteigerung für Projekte bestehen, die Teil
der Sport-Agenda 2015 sind. Damit wird die Marke „Sportstadt
Köln“ auch zum wirkungsvollen Kommunikationsmittel.
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Sport-Agenda Köln 2015
Für den Markenaufbau der Marke „Sportstadt Köln“ ist die effektive Markenkommunikation entscheidend. Innerhalb der Kommunikationsstrategie
muss in verschiedenen Kommunikationskanälen ein Mix an Maßnahmen
umgesetzt werden:
Kommunikationskampagnen über den gesamten Zeitraum der Umsetzung der Sport-Agenda 2015 mit jährlich wechselnden Schwerpunkten (z.B. 2011: Schul- und Kindergartensport, 2012: Präventions- und Rehabilitationssport, 2013: Sport der Älteren, 2014: Leistungssport etc.)
Einsatz von „Sportstadt Köln“-Botschaftern
Einbindung aller Medien der Stadt Köln (TV, Hörfunk, Print, Internet)
in Form von regelmäßiger Berichterstattung, Serien, Sonderveröffentlichungen etc.
Nutzung der Werbe- und Informationsplattformen der Stadt Köln,
insbesondere deren freien Werbeflächen
Einbindung der Wirtschaft und Förderer der Sportstadt Köln, die mit
dem Logo / Signet „Sportstadt Köln“ werben können
5.3.2
Kommunikation, Information und Vernetzung
Neben der Markenkommunikation der „Sportstadt Köln“ müssen weitere
Kommunikations- und Informationsprogramme mit unterschiedlichen Zielsetzungen realisiert werden:
1. Transparenz über Sportmöglichkeiten und Sporträume
Alle Bürgerinnen und Bürger Kölns sowie alle Besucher und Gäste in
Köln sollen sich schnell und unkompliziert einen Überblick darüber machen können, wo man in Köln welche Sportarten ausüben kann. Dies
beinhaltet die aktuelle Information über Sportangebote der rund 800
Sportvereine in Köln, die Sportangebote privater Anbieter sowie die
Sportmöglichkeiten im vereinsungebundenen Sport, z.B. Laufstrecken,
freie Hallenkapazitäten, Sportmöglichkeiten in Grünflächen etc.
Hierzu muss eine „Landkarte“ aller Sportstätten und Sportgelegenheiten
entwickelt und immer aktuell für alle Zielgruppen bereitgestellt werden,
z.B. im Internet und als Print-Veröffentlichung.
2. Aufklärung von Vereinen
Viele Vereine in Köln haben keinen Zugang zu Informationen über Entwicklungen von Sportarten und Sporttrends. Daher erkennen sie häufig
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Sport-Agenda Köln 2015
zu spät, welche Sportarten ggf. neu im eigenen Verein angeboten werden können, um weiter attraktiv für Mitglieder zu bleiben. Aus diesem
Grunde sind in den letzten Jahren häufig ehemalige Trendsportarten,
die mittlerweile etabliert sind, nicht in die Angebotsstrukturen in Vereinen aufgenommen worden, z.B. Mountainbiking, Inlineskating, BeachVolleyball etc. Insbesondere im Rehabilitationssport gibt es in Köln einen akuten Nachholbedarf.
Darüber hinaus sind viele Vereine nicht darüber informiert, welche Möglichkeiten der öffentlichen Förderung sie haben. Programme und Förderinitiativen von EU, Bund und Land werden nicht oder zu spät in den
Vereinen bekannt.
3. Vernetzung von Vereinen
Viele Vereine haben einen akuten Kooperations- und Vernetzungsbedarf, z.B.
beim Austausch von Übungsleitern und Trainern
spezielle Trainingsmöglichkeiten, z.B. gemeinsames Konditionstraining, Trainingsspiele
bei der Nutzung von Sportgeräten und -räumlichkeiten
bei der Organisation von Veranstaltungen
bei Verwaltungsaufgaben
Die Vernetzung kann in vielfältiger Form umgesetzt werden, z.B. über
Internetplattformen, Tauschbörsen sowie über den StadtSportBund. Erfahrungsaustauschgruppen, so wie es sie in anderen Branchen bereits
erfolgreich gibt, sind ein zusätzliches Mittel des Austausches.
4. Vernetzung von Sportlern und Sportgruppen
Viele Menschen treiben gerne mit anderen Menschen bzw. in der
Gruppe Sport, z.B.
Läuferinnen und Läufer suchen Laufpartner oder wollen sich einer Laufgruppe anschließen
Vereine suchen für Mannschaften noch Spielerinnen und Spieler
Vereine suchen Betreuerinnen und Betreuer
Mannschaften und Sportgruppen suchen Gegner für Sportveranstaltungen
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Sport-Agenda Köln 2015
etc.
Die hierfür notwendige Kommunikation kann über eine transparente Informationsplattform sichergestellt werden.
5. Vermittlung von Übungsleitern und Trainern
Viele Vereine und Sportgruppen haben einen akuten Bedarf an Übungsleitern und Trainern. Gleichzeitig haben interessierte Freiwillige
keine Transparenz darüber, in welchem Stadtteil Übungsleiter, Trainer
und Betreuer für welche Sportarten und Mannschaften gesucht werden.
Folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation und Information werden in der Sport-Agenda 2015 zusammenfassend vorgeschlagen:
Entwicklung einer Informationsplattform Sportstadt Köln im Internet (z.B. unter www.sportstadt-köln.de)
-
Etablierung einer interaktiven Sportstätten-Landkarte
-
Regelmäßige Newsletter an Vereine sowie Sportlerinnen
und Sportler der Sportstadt Köln
-
Etablierung von Rubriken und Austauschmöglichkeiten zur
Erfüllung der oben stehenden Ziele
Regelmäßiger Austausch von Vereinen über den StadtSportBund Köln
Der StadtSportBund Köln hat u.a. die Aufgabe, die Kölner Sportvereine in ihren Strukturen und ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Hierzu sollen im Rahmen der Sport-Agenda Köln 2015 den
Vereinen gezielte Programme angeboten werden, in denen sie zum
einen Informationen erhalten und zum anderen sich zum Erfahrungsaustausch treffen können. Dabei besteht zu folgenden Themen ein Bedarf:
-
neue Sportarten und -trends für den eigenen Verein nutzen
-
Finanzierungsmöglichkeiten von Vereinen
-
Professionelle Führung und Steuerung von Vereinen
-
etc.
Regelmäßiger Sportkonvent für sportnahe Institutionen
Auf einem jährlich statt findenden Sportkonvent Sportstadt Köln
können mehrere der oben stehenden Informations- und Kommunikationsziele erfüllt werden. Auf dem Sportkonvent haben die Sport-
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Sport-Agenda Köln 2015
vereine Kölns die Möglichkeit, sich und ihre Angebote vorzustellen.
Außerdem erhalten sie dort Informationen über interessante neue
Sportarten, Sportprogramme, Förderprogramme etc.
Auf dem Sportkonvent können sich an einem „Publikumstag“ auch
die Kölner Bürgerinnen und Bürger über Sportmöglichkeiten in Köln,
Sporttrends etc. informieren, Kontakte knüpfen oder Sportarten
einmal ausprobieren.
Denkbar ist auch die Einbindung der Wirtschaft sowie des Gesundheitswesens in Köln.
Publikation „Die Geschichte des Kölner Sports“
Als Rückblick auf die Kölner Sport-Vergangenheit wurde im Rahmen der Sport-Agenda Köln 2015 bereits eine gemeinsame Publikation von Sportamt und StadtSportBund in Zusammenarbeit mit
dem Verein für Sportgeschichte gestaltet. Hieraus können zudem
Erkenntnisse für die strategische Weiterentwicklung der Sportstadt
Köln gewonnen werden. Das Buch beinhaltet eine Darstellung des
Kölner Sports in allen seinen Facetten von den „Kölner Vordenkern“
und Funktionären bis zu den herausragenden Sportlern und Köln
als „geistige Zentrale des Sports“. Die Herausgabe erfolgte Ende
2009. Die Kosten betrugen 20.000€.
Medienoffensive „Sport-Agenda Köln 2015“
Für die Etablierungsphase der Sport-Agenda Köln 2015 sollte eine
cross-mediale Medienoffensive gestartet werden, bei der offizielle
Medienpartnerschaften für die Bereiche Print, TV und Hörfunk geschlossen werden. Hier kommen Center TV und Radio Köln in Frage. Im Print-Bereich sind der Kölner StadtAnzeiger, die Kölnische
Rundschau, der Kölner Express oder die Bild-Zeitung mögliche Medienpartner. Mit den Medienpartnern sollten dann regelmäßige
Sende- bzw. Veröffentlichungsformate vereinbart werden, um die
oben stehenden Ziele zu realisieren. Dieses könnte beispielsweise
eine Sendereihe „Sport in Köln“ auf Center TV sein, eine regelmäßige Rubrik „Sportstadt Köln“ in den Printmedien oder die Veröffentlichung eines Kölner Sportbarometers, auf dem der Umsetzungsstand der Sport-Agenda Köln 2015 berichtet wird.
5.3.3
Vernetzung von Wirtschaft und Sport
Viele der Projekte, Programme und Initiativen aus den oben vorgestellten
Leitthemen sind derzeit nicht oder nur unzureichend ausfinanziert. Viele
Sportvereine und Organisationen stehen vor der Herausforderung, wie sie
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Sport-Agenda Köln 2015
interessante und innovative Vorhaben finanziell stemmen können. Die
Stadt Köln und darin insbesondere die Sportverwaltung können in Zeiten
knapper kommunaler Haushalte bei weitem nicht die Vielzahl der ihr vorgestellten Projekte, Programme und Initiativen finanzieren. So befindet sich
die Stadt Köln in 2010 als Nachwirkung der Weltwirtschaftskrise in einer
ihrer finanziell schwierigsten Haushaltslagen. Insgesamt weist der Haushalt
der Stadt Köln für das Jahr 2010 einen Fehlbetrag in Höhe von 300 Mio.
Euro auf (Stand März 2010). Erst 2014 wird wieder mit einem ausgeglichenen Haushalt gerechnet. Aus diesem Grunde ist ab 2010 mit Leistungsreduzierungen, auch im Sportbereich, zu rechnen.
Vor diesem Hintergrund kommt der verstärkten Zusammenarbeit zwischen
Wirtschaft und Sport eine besonders hohe Bedeutung zu. Bereits heute gibt
es zahlreiche Kölner Unternehmen, die sich seit Jahren im Sport in Köln
engagieren. Diese Zahl soll mit der Sport-Agenda Köln 2015 deutlich erhöht werden.
Viele Wirtschaftsbetriebe haben aber keinen Überblick darüber, wo es für
sie interessante Sportangebote u. -programme in Köln gibt, die sie gerne
fördern würden. Mit der Sport-Agenda Köln 2015 soll daher die Transparenz über die Projekte, Programme und Initiativen in den vorgestellten 12
Leitthemen sowie über das gesamte Kölner Sportangebot erhöht werden.
Durch die Schaffung eines hochkarätigen „Kölner Sportkreises“ bzw. eines
„Beirats des Vereins Sportstadt Köln“ mit Vertretern der führenden Kölner
Wirtschaftsunternehmen sowie des Kölner Sports würden der Austausch zu
den wichtigsten Themen im Sport und die Akquise von Sponsoring-Geldern
erleichtert.
Ein weiterer Ansatz ist die Durchführung einer jährlich statt findenden Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der IHK Köln zur Vorstellung der Projekte, Programme und Initiativen der Sport-Agenda Köln 2015 vor der Kölner
Wirtschaft. So können sich die ansässigen Unternehmen gemäß ihrer
Kommunikationsziele gezielt Projekte zur Förderung aussuchen.
Gute Projekte, Programme und Initiativen der Sport-Agenda sollen gezielt
Unternehmen vorgestellt werden. Hiermit wurde bereits 2008 mit ersten
Erfolgen (Beleuchtete Laufstrecke, Trimm-Fit-Projekte, Kölner Sportkalender) begonnen.
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Sport-Agenda Köln 2015
5.3.4
Finanzierungsmodelle
Neben der Vernetzung des Sports mit der Wirtschaft müssen auch klassische und innovative Finanzierungskonzepte verstärkt auf den Weg gebracht werden.
Im Rahmen der Sport-Agenda Köln 2015 werden daher folgende Finanzierungsziele gesetzt:
1. Bessere Nutzung aller bereits bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten für den Kölner Sport
Haushaltsansatz Stadt Köln
Veranstaltungen / Aktionen
Fördermittel (EU, Bund,
Land, Kommune, LSB)
Klass. Einzelsponsoring
Abb. 19: Klassische Finanzierungsformen für den Kölner Sport
Vereine müssen gut informiert sein, welche öffentlichen Finanzierungsmöglichkeiten bereits heute bestehen.
Auch das aktuell verabschiedete Konjunkturpaket II der Bundesregierung beinhaltet Fördergelder für investive Maßnahmen in Schule,
Bildung und Infrastruktur. Die Sportstadt Köln kann dort profitieren,
wo Sport als Bildungsbestandteil oder als integratives Element gesehen wird.
Auch die Finanzierungsmöglichkeiten über den Haushalt der Stadt
Köln sollten den Vereinen transparent gemacht werden.
Weitere Möglichkeiten sind die Gründung von Fördervereinen oder
Unterstützungsangebote, wie Vereine über Veranstaltungen und Aktionen Finanzmittel generieren können.
Beim klassischen Einzelsponsoring brauchen Vereine Hilfestellungen, wie sie als Verein potenziellen Sponsoren attraktive Sponsoring-Angebote machen. Hierzu gehören die Entwicklung von Sponsoring-Konzepten, die richtige Ansprache von Unternehmen sowie
die steuerlich und vertraglich richtige Abwicklung von SponsoringVerträgen.
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Sport-Agenda Köln 2015
2. Etablierung neuer Finanzierungsmöglichkeiten für den Kölner
Sport
Neben den klassischen sollten zusätzlich weitere Finanzierungsmodelle für den Sport in Köln geprüft werden. Dabei sind im Rahmen
der Entwicklung der Sport-Agenda Köln 2015 folgende neue Finanzierungsansätze diskutiert worden. Diese zusätzlichen Finanzierungsquellen können dazu genutzt werden, über das bisherige Maß
an Aktivitäten neue Projekte, Programme und umzusetzen.
Public-Private-Partnerschaftsmodelle (PPP-Modelle) für Projekte,
Programme und Initiativen der Sport-Agenda Köln 2015
Lizenzmodelle zur Einbindung der Wirtschaft in die Sport-Agenda
Köln 2015
Gründung einer Kölner Sportstiftung
Aufbau eines Merchandisings für die Sportstadt Köln, wobei die erzielten Überschüsse den Projekte, Programmen und Initiativen der
Sport-Agenda Köln 2015 zugutekommen
Zentralisierung / Bündelung des Einkaufs für Kölner Sportvereine
Darüber hinaus soll die Sport-Agenda Köln 2015 genutzt werden,
um die Wirtschaft und den Sport enger zu verzahnen. Hierauf wird
in der Umsetzung ein Schwerpunkt gelegt werden.
6
Leitlinien der Sportstadt Köln
Die Sport-Agenda Köln 2015 ist der strategische Handlungsrahmen für die
Weiterentwicklung der Stadt Köln von einer Stadt mit viel Sport zu einer
„echten“ Sportstadt Köln. Die Sportstadt Köln fußt dabei auf den nachfolgenden 10 Leitlinien:
1. Die Vielfältigkeit der weltoffenen und multi-kulturellen Großstadt
spiegelt sich auch im Sporttreiben ihrer Bürgerinnen und Bürger wider. Die Sportstadt Köln bietet hierfür ein vielfältiges, vernetztes und
auf die Bedarfe zugeschnittenes Sportangebot.
2. Die Sportstadt Köln hat nach innen und außen eine hohe Ausstrahlungskraft. Nach innen bedeutet dies eine dauerhafte Mobilisierung
der Kölner Bürgerinnen und Bürger zu mehr sportlichen Aktivitäten.
Nach außen kann sich die Sportstadt Köln nicht nur im Wettbewerb
mit andern Großstädten messen, sondern ist auch ein attraktiver
Standort für Sportinstitutionen und -verbände sowie für die Austragung von Sportevents. Auch als wichtiges Kriterium bei der Stand-
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Sport-Agenda Köln 2015
ortwahl von Unternehmen sowie der Gewinnung von qualifizierten
Arbeitskräften spielt Sport eine wichtige Rolle.
3. Der Sport in Köln wird nicht nur in seiner Primärfunktion als Leistungs- und Breitensport gesehen, sondern erfüllt weitere für das Individuum und die Gesellschaft wichtige Zwecke, z.B. Prävention
und Rehabilitation, Integration von sozial Benachteiligten sowie
Menschen mit Behinderung.
4. Die Sportstadt Köln zeichnet sich durch ihren hohen Vernetzungsgrad sowie durch die Intersektoralität aus. Vereine und Sportorganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft, Schulen und Kindertageseinrichtungen, Sozialpartner und Verwaltung sowie Medien werden systematisch miteinander vernetzt, um gemeinsam den Sport in
Köln nachhaltig zu fördern. Innerhalb der Verwaltung nimmt der
Sport eine Querschnittsfunktion ein und wird dezernatsübergreifend
bei Planungen berücksichtigt.
5. Die Sportstadt Köln nutzt ihre vorhandenen Potenziale und entwickelt diese weiter. Die ansässigen renommierten Sportinstitutionen
werden eng in die Weiterentwicklung der Sportstadt Köln eingebunden und mit ihren Angeboten in der Stadt Köln verankert.
6. Jede Zielgruppe braucht ihren bedarfsgerechten Sport. Die Sportstadt Köln geht gezielt auf die Einrichtungen zu und bietet dort attraktive Programme, z.B. für den Schul- und Kindergartensport, für
den Seniorensport, für den Betriebssport etc. an. Dabei wird sich
auch auf besondere Bedürfnislagen konzentriert, z.B. bestimmte
Krankheitsbilder im Rehabilitationssport, motorische Defizite bei übergewichtigen Kindern, Bewegungsprogramme für Hochaltrige oder spezielle Angebote für Mädchen und Frauen.
7. Die Sportstadt Köln stärkt ihre Vereine durch moderne Strategien
der Mitgliedergewinnung und -bindung, bei der Etablierung zukunftsfähiger Sportangebote, bei Qualifizierung von Ehrenamtlichen
sowie im Vereinsmanagement
8. Der erfolgreiche Leistungssport stellt eine wichtige Säule für Köln
als Sportstadt dar. Die Etablierung eines tragenden und nachhaltigen Nachwuchsförderungskonzeptes sowie die enge Vernetzung
von Ausbildung und Sport bildet hierbei die Basis. Besondere Förderungen erfahren ausgewählte Sportarten, in denen (wieder) ein
internationales Wettkampfniveau erreicht werden soll.
9. Die Sportstadt Köln soll als Marke aufgebaut werden. Eckpfeiler der
Markenstrategie sind die Gewinnung und Bindung von Sportevents
mit überregionaler Ausstrahlung, der Einsatz von Botschaftern der
Kölner Sportstadt oder der Aufbau von Local Heroes mit Vorbildcha-
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Sport-Agenda Köln 2015
rakter. Flankiert wird dies durch ein einheitliches Corporate Design
(Markenlogo) sowie eine abgestimmte PR- und Kommunikationsstrategie.
10. Die Sportstadt Köln ist nicht alleinig eine kommunale Aufgabe. Ihr
Erfolg basiert auch auf dem finanziellen, personellen und Knowhow-Beitrag der Wirtschaftspartner und Institutionen in der Stadt
Köln.
7
Umsetzung der Sport-Agenda Köln 2015
Nach der Ist-Analyse sowie der Konzeptionsphase wird die Sport-Agenda
Köln 2015 Ende September offiziell dem Oberbürgermeister der Stadt Köln
Jürgen Roters übergeben.
Mit der Sport-Agenda Köln 2015 besitzt die Stadt Köln einen Handlungsrahmen für die Entwicklung zu einer Sportstadt Köln mit einer hohen Ausstrahlungskraft nach innen und außen.
Die Sport-Agenda Köln 2015 basiert auf einem einzigartigen Ansatz, der
sich von anderen Sportstadt-Konzepten in der Entwicklung deutlich unterscheidet hat. So wurden von Beginn an alle relevanten Gruppen und Organisationen (so genannte Stakeholder) an der Entwicklung (Analyse und
Konzeption) beteiligt. Nicht nur der organisierte Sport, sondern auch die
Politik, die Stadtverwaltung mit dem Sportamt sowie weiteren Dezernaten
mit Projekten mit Sportbezug, die Wissenschaft, die Wirtschaft, die Medien,
die Sozialorganisationen etc. wurden im Projekt Sportstadt Köln eingebunden und trugen zur Erstellung der Sport-Agenda Köln 2015 bei.
Nach der Übergabe der Sport-Agenda Köln 2015 im September 2010 an
die Stadt Köln muss die bereits begonnene Umsetzung konsequent weitergeführt werden. Vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage der
Stadt Köln müssen ggf. jedoch entsprechende Maßnahmen im Rahmen der
Umsetzung auf einen längeren Zeitraum avisiert werden und über eine Priorisierung in den einzelnen Jahren Schwerpunkte für die Umsetzung gesetzt werden.
Insgesamt wurden bis Sommer 2010 rund 120 Projekte, Programme und
Initiativen in die Sport-Agenda Köln 2015 aufgenommen. Diese befinden
sich teilweise bereits in der Umsetzung oder kurz vor einem Projektstart.
Andere müssen noch weiter ausgearbeitet oder entsprechend weitere Kooperationspartner gefunden werden. Viele Projekte sind heute noch nicht
ausfinanziert, weswegen hier noch passende Finanzierungsquellen und modelle gefunden werden müssten.
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Sport-Agenda Köln 2015
In Köln besteht für die Umsetzung der Sport-Agenda Köln 2015 bereits
heute ein großer Konsens – fraktionsübergreifend über alle Parteien. Auch
in der Stadtverwaltung ist die Meinung vorherrschend, dass die SportAgenda Köln 2015 aufgrund der Beachtung vieler Themenfelder der richtige Handlungsrahmen auf dem Weg zur gewünschten Sportstadt Köln ist.
Der bisherige Projektansatz zeichnete sich nämlich durch ein weit ausgelegtes Sportverständnis aus: „Sport wirkt über das reine Leistungs- und
Breitensportverständnis hinaus“. Er besticht aber auch dadurch, dass viele
relevante Gruppen an gemeinsamen Verbundprojekten arbeiteten. Eine
Hauptaufgabe des Teams Sportstadt Köln war es deshalb, die einzelnen
Gruppen zusammenzubringen und sie auf dem Weg zu gemeinsamen Projekten zu moderieren.
Dieser erfolgreiche Weg soll nun auch in der Umsetzung der Sport-Agenda
Köln 2015 fortgeführt werden. Dies bedeutet:
-
Die Weiterentwicklung und Umsetzung der Projekte, Programme und
Initiativen der Sport-Agenda soll vorangetrieben werden.
-
Kooperationen und Vernetzungen zwischen relevanten Gruppen und
Organisationen sollen gefördert werden. Hierzu sollen regelmäßige
Treffen, Arbeitsgruppen, Workshops etc. initiiert und durchgeführt
werden.
-
Die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Sport soll forciert und institutionalisiert werden. Regelmäßige Treffen zwischen Sport und Wirtschaft sowie gezielte Vermittlung von Partnerschaften sollen erfolgen.
-
Die Kommunikation und Information innerhalb und über die Sportstadt Köln soll deutlich verbessert werden. Hierzu soll die Marke
Sportstadt Köln schrittweise nach innen und außen etabliert werden.
-
Die bereits andiskutierten Finanzierungsmodelle sollen weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden, so dass die Finanzierungsmittel außerhalb des kommunalen Haushalts deutlich erhöht werden.
-
Die vorgestellten Cluster innerhalb der 12 Leitthemen der SportAgenda Köln 2015 sollen mit ausgewählten Projekten, Programmen
und Initiativen weiterentwickelt werden.
Hierfür sind für die weitere Umsetzung aber die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen:
1. Verankerung der Sport-Agenda Köln 2015 als Handlungsrahmen in
der Stadt Köln
2. Institutionalisierung der Sport-Agenda Köln 2015 und Einbindung
der Wirtschaft in die Umsetzung
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Sport-Agenda Köln 2015
3. Finanzierung der Umsetzung der Sport-Agenda 2015
7.1
Verankerung der Sport-Agenda Köln 2015 als Handlungsrahmen
in der Stadt Köln
Die Verankerung der Sport-Agenda 2015 muss in der Stadt Köln auf verschiedenen Ebenen sichergestellt werden. In der Politik muss die SportAgenda Köln 2015 von allen Parteien getragen werden. Dies muss insbesondere im Sportausschuss, im Wirtschaftsförderungsausschuss, im Finanzausschuss sowie Rat der Stadt Köln dokumentiert werden.
Der Oberbürgermeister selber sowie die Stadtverwaltung müssen die
Sport-Agenda Köln 2015 mittragen und die für ein Dezernat jeweils relevanten Projekte, Programme und Initiativen fördern.
In den beteiligten gesellschaftlichen Vereinen, Gruppen und Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Soziales, Bildung, Schule, Medien etc.
muss die Sport-Agenda bekannt und akzeptiert sein. Aus diesen Gruppen
sollen in den nächsten Jahren weitere Projekte, Programme und Initiativen
heraus entwickelt werden.
7.2
Institutionalisierung
Grundlegende Projektorganisation
Das Projekt Sportstadt Köln sowie die Sport-Agenda Köln 2015 sind keine
Selbstläufer, die sich von alleine weiterentwickeln. Die Übertragung der
Umsetzung und Weiterentwicklung der Sport-Agenda Köln 2015 auf das
Sportamt der Stadt Köln würde hier zu kurz greifen, da das Sportamt zum
einen nicht über die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen
verfügt. Zum anderen deckt der kommunale Auftrag des Sportamtes der
Stadt Köln nicht alle Themenfelder ab, die für die Umsetzung der SportAgenda Köln 2015 erforderlich sind. So sind die Bereiche Markenaufbau,
Finanzierungsmodelle, Vermarktung etc. nicht Kernauftrag eines Sportamtes.
Die bestehende Projektorganisation hat sich im bisherigen Projektverlauf
als sehr erfolgreich erwiesen. Der sehr hochkarätig besetzte Steuerungskreis mit Vertretern aus allen relevanten Bereichen konnte sich frei von der
kommunalen Verwaltungshierarchie inhaltlich voll einbringen. Das Projektteam, bestehend aus dem Leiter des Sportamtes, dem Geschäftsführer des
StadtSportBundes Köln sowie der betreuenden Beratungsgesellschaft
konnte sich auf der Arbeitsebene je nach Kernkompetenz die Aufgaben
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Sport-Agenda Köln 2015
sehr gut aufteilen, so dass das Projekt mit der notwendigen Geschwindigkeit bearbeitet wurde.
Für die weitere Umsetzung kann somit konstatiert werden, dass das Projekt
Sportstadt Köln eine eigene Identität braucht sowie institutionalisiert werden muss.
Hierzu ist folgender Vorschlag ausgearbeitet worden:
Abb. 20: Vorschlag für die Institutionalisierung des Projektes Sportstadt Köln
Ein Schwerpunkt in der Umsetzung wird die stärkere Vernetzung des
Sports mit allen relevanten Schnittstellenbereichen sein. Hierzu soll ein
Beirat Sportstadt Köln unter der Führung von Oberbürgermeister Jürgen
Roters gegründet werden, der sich ca. zwei Mal pro Jahr treffen wird. Im
Beirat sollen interessante Sportprojekte vorgestellt sowie aktuelle Themen
des Kölner Sports diskutiert werden. Hieraus sollen dann gezielt Kooperationen und Netzwerke im Sinne der Sport-Agenda Köln 2015 entstehen.
Auf der operativen Ebene wird die Gründung eines Vereins Sportstadt Köln
e.V. empfohlen, dessen Vorstand hochkarätige Mitglieder als Vertretung
des Sportgeschehens in Köln angehören, sowohl auf Seiten der Stadtverwaltung, der Politik sowie des organisierten Sports. Um eine enge Vernetzung zwischen Sport, Wirtschaft und Medien zu sichern, sollte daneben
über die Berufung von angesehenen Vertretern aus Wirtschaft und Medien
nachgedacht werden.
Daneben sollen in einer anschließenden Phase dann auch weitere Wirtschaftsunternehmen sowie andere Organisationen dem Verein Sportstadt
Köln e.V. beitreten können.
Die zwei zentralen Themenbereiche der Vereinsarbeit stellen die Bereiche
Breitensport und Leistungssport dar. Diese sind nicht strikt voneinander
getrennt, sondern arbeiten vor allem in den Bereichen Nachwuchsförderung sowie Schul- und Vereinssport eng zusammen. Der Bereich Leis-
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Sport-Agenda Köln 2015
tungssport kümmert sich primär um den Aufbau eines Netzwerks aus Leistungssportzentren, das Nachwuchstalente auf ihrem Karriereweg unterstützt. Dem Breitensport sind der Schul-, Vereins- und Gesundheitssport
zugeordnet. Außerdem fällt die Schaffung öffentlicher Bewegungsräume in
diesen Bereich, wobei eine sehr enge Kooperation mit dem StadtSportBund sichergestellt wird.
Für den Bereich Leistungssport soll ein Steuerkreis installiert werden, der
aus zwei bis drei Fachleuten aus dem Leistungssport besteht und als Bindeglied zwischen Vorstand und dem Bereich Leistungssport fungieren soll.
Die Kernfelder der strategischen Arbeit des Sportstadt Köln e.V. für die
nächsten drei Jahre sind damit:
•
Leistungssport und Nachwuchsförderung
•
Schul- und Kindergartensport
•
Reha- und Gesundheitssport
•
Vereinssport
•
Öffentliche Bewegungsräume
Die zentralen Säulen Breiten- und Leistungssport werden flankiert von den
Themenfeldern Events und Sportgroßveranstaltungen sowie den Bereichen
Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung der Sportstadt Köln. Bei Letztgenanntem steht vor allem die Vernetzung von Wirtschaft und Sport im Fokus.
Als weitere Institutionalisierungsmaßnahme bedarf es der Schaffung einer
Koordinatorenstelle zwischen Führung und operativer Ebene in der Stadtverwaltung. Diese zeitlich befristete Stelle soll durch das Sportamt besetzt
werden und koordinative Aufgaben inne haben sowie die interne Abstimmung sicherstellen.
Operatives Projektmanagement des Projektes Sportstadt Köln
Die Umsetzung der Sport-Agenda 2015 erfordert auf der operativen Ebene
eine Arbeitsgruppe, die als Motor der Bewegung fungiert. So muss zum
einen die Vernetzung der einzelnen sportrelevanten Bereiche und Personenkreise weiter vorangetrieben werden, zum anderen müssen die Projekte, Programme und Initiativen, die sich nicht originär aus städtischen Aufgaben ableiten lassen (z.B. Top-Team, Gesundheitsoffensive, Konvent
Wirtschaft-Sport etc.), weiter konzeptioniert, koordiniert und controlled werden.
Parallel müssen für die erfolgreiche Positionierung der Sportstadt Köln entsprechende Kommunikationsmaßnahmen, wie Markenbildung, Öffentlich-
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Sport-Agenda Köln 2015
keitsarbeit, Entwicklung von Medienformaten etc. vorangebracht und begleitet werden.
Daneben bestehen Aufgaben der operativen Projektkoordination für das
Projekt Sportstadt Köln, z.B. interne und externe Berichterstattung, Vorstandssitzungen, Sitzungen des Beirats, Workshops mit ca. 100 Multiplikatoren sowie die Vertretung des Projektes in anderen Gremien, z.B. andere
Schnittstellen-Projekte in Köln, aber auch die Vertretung des Projektes außerhalb Kölns (z.B. beim DOSB).
7.3
Gesamtkosten und Finanzierung der Umsetzung
Bei den Kosten für die Umsetzung der Sport-Agenda Köln 2015 sollte man
zwischen zwei Kostenbereichen unterscheiden.
Es müssen administrative Voraussetzungen geschaffen werden, um das
Thema Sportstadt mit all seinen Facetten, wie Vereinsarbeit, Netzwerk- und
Lobbyarbeit, Einwerbung externer Gelder für Projekte sowie Initiierung und
Controlling entsprechend identifizierter oder neuer Projekte der Sportstadt
Köln, umzusetzen. Es bedarf daher einerseits einer Koordinierungsstelle im
neu zu gründenden Verein, die sich um administrative Tätigkeiten für den
Verein Sportstadt Köln e.V. bzw. um Aufgaben der Gremienbetreuung
kümmert. Andererseits bedarf es einer weiteren Stelle, die als so genannte
Projekt-Koordinierungsstelle benötigt und im Sportamt angesiedelt werden
sollte. Dieser Stelle obliegt damit die Initiierung und das Controlling von
Projekten, die aus der Sport-Agenda heraus erwachsen und nicht immanente Aufgabe der bisherigen Sportverwaltung sind. Unterstützt werden
sollte diese Stelle über eine Assistenzkraft, die u.a. den Kontakt zu den
externen Projektträgern hält, entsprechende Arbeitsaufträge dokumentiert
und nachhält.
Für diese investive Kosten der neu zu schaffenden Stellen inkl. Arbeitsplatzkosten kann mit einem Brutto-Aufwand von ca. 150.000 € im städtischen Haushalt gerechnet werden.
Des Weiteren muss für die erfolgreiche Realisierung der Sport-Agenda ein
jährlicher Haushaltsansatz für bestehende und neu zu initiierende Projekte
vorgehalten werden. Dieser sollte sich mindestens bei einem Volumen von
500.000 € bewegen und je nach Schwerpunktsetzung bei Projekten entsprechend ausgeweitet werden.
Den Kosten für Institutionalisierung und Umsetzung stehen multilaterale
Effekte im wirtschaftlichen, finanziellen, kulturellen, politischen, touristischen und psychographischen Bereich gegenüber. Denn durch den Sport
und speziell durch die Implementierung und wiederkehrende Durchführung
von Sportgroßveranstaltungen, werden die unterschiedlichsten Bereiche
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Sport-Agenda Köln 2015
einer Kommune positive beeinflusst. Sportveranstaltungen im Allgemeinen
dienen somit zugleich der kommunalen Förderung.
Im sozio-kulturellen Bereich verbessert ein hochwertiges Sportangebot den
Erlebnis- und Freizeitwert für die Bevölkerung der Stadt und Region. Im
infrastrukturellen Bereich beflügelt eine ausgebaute Verkehrsinfrastruktur
den allgemeinen Wirtschaftsverkehr der Region. Auf politischer Ebene dienen Sport und Sportgroßveranstaltungen über die Stadtgrenzen hinaus für
den Aufbau und die Verstärkung eines positiven Images. Dieses kann je
nach Art der Veranstaltung sogar eine internationale Ausstrahlung haben.
Ein Imagegewinn zieht in der Regel auch positive, wirtschaftliche Effekte
nach sich. Denn der Sport im Allgemeinen und Sportgroßveranstaltungen
im Speziellen rufen, nicht zuletzt aufgrund großer mediale Begleiterscheinungen, enorme wirtschaftliche Effekte für eine Stadt und die gesamte Region hervor.
Durch die Austragung von Sportgroßveranstaltungen, wie z.B. dem jährlich
stattfindenden Köln Marathon, generiert eine Stadt eine teils beträchtliche
monetäre Wertschöpfung, hervorgerufen durch Teilnehmer und Zuschauer,
vor allem aus dem jeweiligen Umland bzw. je nach Bedeutung der Veranstaltung, aus dem näheren Ausland. Dabei sind die Effekte zwar durch den
Sport selber hervorgerufen, sie bewirken jedoch übergreifend mannigfaltige, positive Effekte in nahezu allen Bereichen einer Kommune, wie zum
Beispiel Gastronomie, Hotelerie, Transportwesen, Museen und Kultur oder
der Einzelhandel. Im Beispiel des Köln Marathons hat eine in 2006 durchgeführte Berechnung der volkswirtschaftlichen Effekte dieser Großveranstaltung gezeigt, dass durch den Köln Marathon rund 12 Mio. € in den Bereichen regionale Wirtschaft (Dienstleister etc.), Hotellerie und Gastronomie
sowie Einzelhandel pro Jahr erwirtschaftet werden.
Gemäß einer Marktforschungs-Studie von IFM im Jahr 2008 liegt der zusätzliche wirtschaftliche Impuls für eine Stadt wie Hamburg aufgrund des
Hamburg Marathons pro Jahr sogar bei rund 16,5 Mio. €.
Als weiteres Beispiel ist der IRONMAN European Championship in Frankfurt heranzuführen. Durch diese Veranstaltung wird ein GesamtWertschöpfungseffekt in Höhe von über 18 Mio. € realisiert, der insbesondere aus den Ausgaben der Athleten, Angehörigen und Zuschauer resultiert.
Daneben tragen ein attraktives Sportangebot und eine Vielfalt in der Veranstaltungslandschaft auch zu einer Verstärkung der Lebensqualität und
damit einen positiven Beitrag zur Standortqualität einer Stadt bei. Dies ist in
der heutigen Zeit und vor dem Hintergrund der Fachkräfte-Beschaffung ein
ganz entscheiden des Kriterium bei der Standortwahl von Unternehmen.
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Sport-Agenda Köln 2015
8
Vision: Köln als hoch-innovative Sportstadt
Die Stadt Köln kann mit besonderen Merkmalen aufwarten, die sie als
Sportstadt auszeichnen. Ausgangspunkt dieser Überlegungen sind die Erkenntnisse der Ist-Analyse im Projekt Sportstadt Köln, aus der klar ersichtlich wird, dass Köln bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal im Hinblick auf
die Dichte sportwissenschaftlicher Institutionen aufweist.
Auf diesem Potenzial sollte eine Sportstadt-Konzeption aufsetzen und sich
die Vorteile und Möglichkeiten der Sportinstitutionen zu Nutzen machen.
Ziel muss es daher grundsätzlich sein, die Impulse aus der Wissenschaft
heraus zu nutzen und in die Strukturen und Angebote Kölns zu integrieren.
Dieser Maßgabe findet sich auch vermehrt in den Projektkonzeptionen.
Vor dem Hintergrund der Nutzung der Potenziale der Sportwissenschaft
wäre eine mögliche Vision, Köln als die „innovativste Sportstadt in
Deutschland“ zu positionieren. Was die Stadt Haßloch in der Pfalz für
Konsumgüter ist, kann Köln in der Perspektive für den gesamten Sportbereich werden und damit eine Katalysator-Funktion für Deutschland einnehmen.
Wissenschaft
Wiss.
Arbeiten
Projekte
Trainingsmethoden
Sportarten
Konzerne
Ernährungswiss.
Konzepte
Testvereine
Geräte
Teststudenten
Bekleidung
Testnutzer
Deutschland
Abb. 23: Köln als innovativste Sportstadt Deutschlands
Basis der innovativsten Sportstadt Deutschlands bildet die Etablierung von
Testkunden und Testmärkten für unterschiedlichste innovative Sportthemen. Dies kann mit Hilfe der Strukturen der Sporthochschule geschehen.
Zum Beispiel können Tests mit Studenten oder Testnutzern zu Trainingsmethoden, Sportgeräten oder neuen Sportarten durchgeführt werden. Um
diese Idee weiter zu forcieren, müssen darüber hinaus auch gezielt Kon-
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zerne angesprochen werden, die Interesse daran haben, innovative Konzepte oder Produkte im Rahmen eines Testmarktes testen zu lassen.
Darüber hinaus hat sich Herr Prof. Dr. Tokarski als Vertreter der Deutschen
Sporthochschule bereits dafür ausgesprochen, gezielter wissenschaftliche
Arbeiten z.B. in Form von Diplomarbeiten im Hinblick auf innovative Projekte in der Region anzustoßen.
Die Erreichung der Vision, Köln zur innovativsten Sportstadt zu machen,
hängt des Weiteren in entscheidendem Umfang von Zusammenarbeit der
sportwissenschaftlichen Institutionen untereinander und mit der Stadt Köln
ab. Hierzu bedarf es eines Paktes zwischen den Akteuren, in dem sich alle
dieser Zielsetzung verpflichten, entsprechende Weichen stellen und in diesen Bereich gezielt investieren.
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9
Literaturverzeichnis
Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp; Hrsg.): Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung. Schorndorf: Hofmann 2000
Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG; Hrsg.): Der Goldene Plan in den Gemeinden – Ein Handbuch. Frankfurt am Main: o. V. 1961
Göttinger Sport und Freizeit GmbH und Co. KG (Goe SF; Hrsg): Internetquelle:
http://www.goesf.de/index.php?id=113: abgerufen am 27.11.2008
Landessportbund Hessen e. V. (LSB Hessen e. V.; Hrsg.): Handbuch der kommunalen Sportentwicklungsplanung. Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung.
Band 14. Frankfurt am Main: Meyer & Meyer 2003
Arbeitskreis für Industrieinitiative (Stadt Köln; Hrsg.): Industrieumfrage Köln 2002.
Köln: o.V. 2002
Sportministerkonferenz (SMK; Hrsg.): Beschlüsse und Erklärungen der 31. Sportministerkonferenz: Neubrandenburg: o.V. 2007
Starker Sport – starke Städte und Gemeinden, Kooperationsvereinbarung zwischen dem Deutschen Olympischen SportBund, dem Deutschen Städtetag und
dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, 2008
WEG/Die Grünen: Internetquelle: http://www.wge-diegruenen.de/elmshornerthemen/sport/sport-als-wirtschafts-und-standortfaktor/: abgerufen am 15.12.2008
Göttinger Sport und Freizeit GmbH und Co. KG:
http://www.goesf.de/index.php?id=113: abgerufen am 27.11.2008
Internetquelle:
Informationsblatt des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes NordrheinWestfalen
Internetquelle: www.frosthelm.de, abgerufen am 19.3.2009
Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (Leitbildgruppe „Moderne Stadtgesellschaft“, Stadt Köln (Dezernat für Soziales, Integration und Umwelt) (Kath.
Fachhochschule, Stadt Köln; Hrsg.): Leitlinien für ein soziales Köln. Das „Leitbild
Köln 2020“ verwirklichen. Aufgaben und Strategien kommunaler Sozialpolitik in
Köln. Köln: o.V. 2007
Balz E., Kuhlmann D. (Hrsg.): Sportentwicklung. Grundlagen und Facetten.
Sportentwicklungen in Deutschland. Band 21. Aachen: Meyer & Meyer Verlag
2009
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Sport-Agenda Köln 2015
Sportjugend im LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. (Sportjugend NRW
e.V.; Hrsg.): Bewegung, Spiel & Sport im Ganztag. Kommentierte Literaturliste für
die praktische Arbeit. Duisburg: o.V. 2008
LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. (LandesSportBund NordrheinWestfalen e.V.: Hrsg.): Sport und Gesundheit. Handlungsprogramm 2015 für das
Land Nordrhein-Westfalen. Duisburg: o.V. 2005
Sportjugend im LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. (Sportjugend NRW
e.V.; Hrsg.): Qualitätsmanual Bewegung, Spiel und Sport. Arbeitshilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sportorganisation und ihre Partner im offenen Ganztag. Duisburg: o.V. 2008
Sportjugend im LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. (Sportjugend NRW
e.V.; Hrsg.): Kinder- und Jugendbildung im gemeinnützigen Sport. Die Sportjugenden in Nordrhein-Westfalen als Netzwerkpartner in kommunalen Bildungslandschaften. Ein Sportimpuls. Duisburg: o.V. 2008
LandesSportBund Nordrhein-Westfalen (LandesSportBund NRW; Hrsg.): Zukunft
gestalten - aktiv und gesund älter werden in Nordrhein-Westfalen. Eine Initiative im
Rahmen des Zukunftprojekts „Sportverein 2015“. Duisburg: o.V. 2007
LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. (LandesSportBund NRW; Hrsg.):
Initiative zur Strukturentwicklung „Sport und Gesundheit“ in Fachverbänden und
Stadt-/Kreissportbünden. Duisburg: o.V. 2006
StadtSportVerband Gladbeck e.V (StadtSportVerband Gladbeck e.V; Hrsg.):
Gladbeck bewegt sich. Bewegungsräume für Generationen. Vorarbeit zur methodischen Entwicklung und Planung. Gladbeck: o.V. 2008
Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen SportBund (DOSB) e.V. (Deutsche Sportjugend dsj; Hrsg.): Chancen der Ganztagsförderung nutzen. Grundsatzpapier des Deutschen Olympischen SportBundes und der Deutschen Sportjugend zur Ganztagsförderung. Frankfurt am Main: o.V. 2008
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10
Glossar
Leistungssport
Unter Leistungssport versteht man das intensive Ausüben eines Sports mit dem Ziel, im Wettkampf eine
hohe Leistung zu erzielen. Der Leistungssport unterscheidet sich vom Breitensport insbesondere durch
den wesentlich höheren Zeitaufwand (in der Regel
tägliches Training) sowie die Fokussierung auf den
sportlichen Erfolg.
Breitensport
Der Begriff Breitensport (auch Freizeitsport) bezeichnet sportliche Aktivitäten, die hauptsächlich der körperlichen Fitness, dem Ausgleich von Bewegungsmangel sowie dem Spaß am Sport dienen. Damit
grenzt sich der Breitensport vom wettkampforientierten und trainingsintensiven Leistungssport ab. Breitensport wird häufig in der Freizeit betrieben, umfasst
aber auch Schulsport und Betriebssport.
Derzeit formuliert der Deutsche Olympische SportBund allgemein: „(Das) Sportangebot dient dem Menschen zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit und strebt
Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer
Hinsicht an.“[2]
Darüber hinaus ergeben sich zwei leicht unterschiedliche Definitionen des Breitensports:
Sport, der in der Breite der Bevölkerung, also von
verschiedenen Altersgruppen beider Geschlechter
betrieben wird. Synonyme sind Volkssport und Massensport.
Der gesamte Sportbereich, der generell nicht professionell betrieben wird, also auch Rand- und Extremsport. Synonym ist Amateursport.
Rehabilitationssport
Rehabilitationssport kommt für behinderte und von der
Behinderung bedrohte Menschen in Betracht. Er dient
dazu, diese Menschen möglichst auf Dauer in das
Arbeitsleben und in die Gesellschaft einzugliedern. Es
handelt sich hierbei um eine ergänzende Maßnahme
nach §44 Abs.1 Nr.3 und 4 nach SGBIX.
Die Kostenträger des Behindertensports können die
Rentenversicherung, die Krankenkasse oder die Unfallversicherung sein. Die Dauer der Maßnahme rei-
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chen von 6 Monaten bis zu 24 Monaten und sind verknüpft mit der jeweiligen Indikation. Die Verordnung
muss durch einen Arzt ausgestellt werden. Die Durchführung wird in Gruppen, mit dafür speziell ausgebildeten Übungsleitern sichergestellt. Neben der Rehabilitation, soll der Übende motiviert werden, nach dem
Ablauf der Leistung weitere Übungen in Eigenverantwortung durchzuführen. Seit Inkrafttreten des SGB IX
zum 1. Januar 2001 besteht ein Rechtsanspruch auf
Kostenübernahme für den Rehabilitationssport. Bis zu
diesem Zeitpunkt war die Kostenübernahme eine Ermessensleistung. Rehabilitationssportler werden oft
später im Behindertensport aktiv.
Gesundheitssport
Gesundheitsorientierte
heitssport)
Sportprogramme
(Gesund-
Ein gesundheitsgerechtes Bewegungsverhalten wirkt
der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder entgegen
und stellt einen Schutzfaktor für die Gesundheit dar.
Ziele des Gesundheitssports
Ziel des Gesundheitssports ist es, durch sportliche
Aktivität die körperliche Funktions- und Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu optimieren, das Wohlbefinden zu steigern, die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung
und Selbsteinschätzung zu verbessern und Alterungsprozessen entgegen zu wirken, um dadurch die Gesundheit zu stabilisieren. Neben dem traditionell gewachsenen Breitensport haben sich in den vergangenen Jahren eine Reihe von speziellen Gesundheitsprogrammen herausgebildet, die besonders qualifiziert
angelegt sind. Die Ziele dieser Angebote lassen sich
folgendermaßen zusammenfassen:
Herausbildung eines gesunden Lebensstils
z.B. durch Motivation zum regelmäßigen Sporttreiben
Stärkung von physischen Gesundheitsressourcen
z.B. durch Verbesserung und Erhalt der Fitness (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordinationsfähigkeit)
Stärkung von psycho-sozialen Ressourcen und
Wohlbefinden
z.B. durch Schulung der Körperwahrnehmung, Ent-
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spannung, Erleben von sozialer Einbindung
Verminderung von Risikofaktoren
z.B. durch Verringerung von Übergewicht, Bluthochdruck
Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden
z.B. durch Minderung von Verspannungen, Rückenproblemen
Präventionssport
Während der Gesundheitssport die Förderung und
Verbesserung unserer körperlichen und seelischen
Gesundheit ganz allgemein zum Ziel hat, geht es im
Präventionssport darum, krankmachende Risikofaktoren wie - Bluthochdruck, einen zu hohen Cholesterinspiegel, Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit u. a.
durch ein vorbeugendes Bewegungstraining gezielt
abzubauen.
Prävention bedeutet Vorbeugung!
Die Kursangebote im Bereich der Prävention wenden
sich an alle Menschen, die mit Hilfe des Sports ihre
Gesundheit langfristig erhalten und Krankheiten vorbeugen möchten.
Der Gesetzgeber hat die Wichtigkeit der Prävention
erkannt und die Prävention als vierte Säule des Gesundheitswesens neben der Akutbehandlung, der
Rehabilitation und der Pflege etabliert.
Somit sind alle gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet, Maßnahmen zur Prävention zu fördern und zu
unterstützen.
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11
Anhang
Anhang I:
Teilnehmer der Workshops im Rahmen des Projektes
Sportstadt Köln
Im Rahmen der Workshops zur Bewertung des derzeitigen Standes der
Kölner Sportlandschaft und Entwicklung erster strategischer Stoßrichtungen nahmen die folgenden Personen teil:
Workshop Leistungssport und Nachwuchsförderung
Dr. Norbert Stein, Rektoratsbeauftragter und Vertrauensdozent für Leistungssportler/innen Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS)
Hans Albers, Nachwuchsabteilung Kölner Haie
Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer Sportstiftung NRW
Hans Gillis, Geschäftsführer Kanuclub Zugvögel
Christoph Henkel, Geschäftsführer Nachwuchsabteilung 1. FC Köln
Marlies Kilzer, Sportamt Stadt Köln
Rolf M. Kilzer, Geschäftsführer StadtSportBund Köln
Andreas Kulisch, Kanuclub Zugvögel
Michael Scharf, Leiter Olympiastützpunkt Rheinland
Horst Schlüter, Geschäftsführer Sportinternat Köln; Laufbahnberater am
OSP Rheinland
Sigrid Schoe, Bildungsgangleiterin Alfred-Müller-Armarck-Berufskolleg
Oliver Seeck, Sportlehrer Apostelgymnasium
Beate Weisbarth, Schulleiterin Elsa-Brändström-Realschule
Herbert Zangerle, Stellv. Schulleiter Hildegard-von-Bingen-Gymnasium
Workshop Kindergartensport und Schulsport sowie Jugendsport
Manfred Böll, Regionales Bildungsbüro Selbstständige Schule/ Regionale
Schullandschaft Stadt Köln
Monika Baars, Amt für Kinder, Jugend und Familie Stadt Köln
Prof. h.c. Dr. Jürgen Buschmann, Leiter Institut für Olympische Studien
DSHS Köln
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Sport-Agenda Köln 2015
Heijo Fetten, Vorstand Köln Marathon; Lehrer Hildegard-von-BingenGymnasium
Dr. Christine Graf, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin DSHS
Köln
Frank Groß, Amt für Kinder, Jugend und Familie Stadt Köln
Volker Hampke, Fachberater Sport für Primarstufen Schulamt Stadt Köln
Marlies Kilzer, Sportamt Stadt Köln
Rolf M. Kilzer, Geschäftsführer StadtSportBund Köln
Michael Kotthaus, Lehrer Erich-Kästner Gymnasium
Carolin Krause, Leiterin Amt für Kinder, Jugend und Familie Stadt Köln
Christine Kupferer, Sportjugend Köln
Sabine Kornemann, Regionale Schullandschaft Stadt Köln
Wolfgang Moritz, Generalie Sport in der Schulaufsicht; Schulamt Stadt Köln
Petra Plura, Amt für Kinder, Jugend und Familie Stadt Köln
Dr. Eike Quilling, Projektleitung Kölner Bündnis für gesunde Lebenswelten;
Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.
Erika Richter, Kompetenzteam Schulamt Stadt Köln
Annette Schneider, Kinder- und Jugendkommunikation RheinEnergie Köln
Herbert Schorn, Schulverwaltungsamt Stadt Köln
Jörg Volle, Leiter Unternehmenskommunikation RheinEnergie Köln
Workshop Gesundheitssport und Rehabilitationssport
Raymund Baafi, Geschäftsführer TV Dellbrück
Claudia Buchwald, Deutsche Krankenversicherung
Prof. Dr. Ingo Froböse, Geschäftsführender Leiter Institut für Rehabilitation
und Behindertensport an der DSHS Köln
Rolf M. Kilzer, Geschäftsführer StadtSportBund Köln
Bernhard Kling, Geschäftsführer MTV Köln
Frank Lenz, AOK Rheinland/Hamburg
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Sport-Agenda Köln 2015
Dr. Christiane Wilke, Institut für Rehabilitation und Behindertensport an der
DSHS Köln
Hans-Georg Schulz, Referent Sport und Gesundheit LandesSportBund
NRW
Dr. Bernhard Schoenemann, Stellv. Amtsleiter Gesundheitsamt Stadt Köln
Dr. Robert Wegner, Leiter Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Gesundheitsamt Stadt Köln
Klaus Zander, Sportamt Stadt Köln
Workshop Vereinssport und nicht-gebundener Sport
Raymund Baafi, Geschäftsführer TV Dellbrück
Dr. Robert Becker, Vorsitzender Ortsverband Kölner Schwimmvereine e.V.
Dr. Achim Compes, Vereinsvorsitzender TV Dellbrück
Gabriele Freytag, Direktorin Führungs-Akademie des DOSB
Hans Gillis, Geschäftsführer Kanuclub Zugvögel
Iris Januszewski, Vereinsvorsitzende TV Rodenkirchen
Rolf M. Kilzer, Geschäftsführer StadtSportBund Köln
Mario Kreher, Vorsitzender SV Deutz 05
Christine Kupferer, Sportjugend Köln
Dr. Rolf Leithaus, Ortsverband Kölner Schwimmvereine e.V.
Stefanie Linke-Lorenz, Sportamt Stadt Köln
Klaus Meinel, 2. Vorsitzender DJK Südwest Köln; Geschäftsführer IAKS
Johannes Michels, Führungs-Akademie des DOSB
Anne Luise Müller, Stadtplanungsamt Stadt Köln
Hans-Christian Olpen, Schatzmeister StadtSportBund; Vorsitzender Fußballkreis Köln
Dr. Karl-Heinz Paulus, Vereinsvorsitzender DJK Südwest Köln
Sebastian Plingen, TV Dellbrück
Dieter Sanden, Leiter Sportamt Stadt Köln
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Sport-Agenda Köln 2015
Uwe Schmidt, Geschäftsführer DJK Löwe Riehl
Sven Wagner, Sport in Metropolen; Institut für Sportsoziologie DSHS Köln
Daniela Weiß, Führungs-Akademie des DOSB
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Sport-Agenda Köln 2015
Anhang II: Interviewpartner im Rahmen des Projektes Sportstadt
Köln
Im Projekt Sportstadt Köln wurden zu den verschiedenen Themenbereichen Expertengespräche mit folgenden Personen durchgeführt:
Gesundheitssport und Rehabilitationssport
Claudia Buchwald, Deutsche Krankenversicherung
Prof. Dr. Ingo Froböse, Geschäftsführender Leiter Institut für Rehabilitation
und Behindertensport DSHS
Ralf Kuckuck, Deutscher Behindertensportverband
Dr. Bernhard Schoenemann, Stellv. Amtsleiter Gesundheitsamt Stadt Köln
Dr. Christiane Wilke, Institut für Rehabilitation und Behindertensport DSHS
Köln
Vereinssport und nicht-gebundener Sport
Dr. Achim Compes, Vereinsvorsitzender TV Dellbrück
Andreas Klages, Stellv. Direktor Sportentwicklung DOSB
Volker Staufert, Vorsitzender StadtSportBund Köln
Leistungssport und Nachwuchsförderung
Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer Sportstiftung NRW
Michael Scharf, Leiter Olympiastützpunkt Rheinland
Dr. Norbert Stein, Rektoratsbeauftragter und Vertrauensdozent für Leistungssportler/innen DSHS Köln
Christoph Henkel, Geschäftsführer Nachwuchsabteilung 1. FC Köln
Schulsport und Kindergartensport sowie Jugendsport
Christine Kupferer, Sportjugend Köln
Kommunikation und Mobilisierung
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Sport-Agenda Köln 2015
Frank Bender, Leiter Unternehmenskommunikation RheinEnergie Köln
Erk Ewringmann-Dörr, Leiter Werbung Sparkasse KölnBonn
Michael Meier, Manager 1.FC Köln
Norbert Minwegen, Leiter Unternehmenskommunikation Sparkasse KölnBonn
Jörg Volle, Unternehmenskommunikation RheinEnergie Köln
Kooperation mit der Wirtschaft
Elisabeth Slapio, IHK Köln
Dr. Norbert Walter-Borjans, Wirtschaftsdezernent Stadt Köln
Sportstätten/ Events
Ralf-Bernd Assenmacher, Geschäftsführer Lanxess Arena
Jürgen Fischer, Direktor Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Markus Frisch, Geschäftsführer Köln Marathon
Konzeption Sport-Agenda und Projekte
Prof. Dr. Walter Tokarski, Rektor der DSHS Köln
Werner Stürmann, Leiter Sportabteilung Innenministerium NRW
Martin Wonik, Sportjugend NRW
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Sport-Agenda Köln 2015
Anhang 3: Auswertung der Online-Befragung zum Thema Sportstadt
Köln (2007)
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Sport-Agenda Köln 2015
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Sport-Agenda Köln 2015
-
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Sport-Agenda Köln 2015
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