Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Mitteilung Ausschuss.pdf
Größe
34 kB
Erstellt
31.12.14, 07:31
Aktualisiert
30.01.18, 10:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlagen-Nummer 25.05.2012
1959/2012
Dezernat, Dienststelle
III/80/801
Mitteilung
öffentlicher Teil
Gremium
Wirtschaftsausschuss
Datum
18.06.2012
Große Resonanz bei Kölner Indienreise
Die Kölner Indien-Initiative setzte ihre Erfolgsgeschichte fort. Mit einer guten Nachricht im Gepäck
sind Oberbürgermeister Jürgen Roters und Wirtschaftsdezernentin Ute Berg von ihrer Indienreise, die
sie und eine hochkarätige Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation von Neu-Delhi über Mumbai
nach Bangalore führte, zurückgekehrt: Zwei weitere bekannte indische IT-Unternehmen eröffnen in
Köln ihre Deutschlandzentrale.
iGate Patni ist einer der international agierenden Anbieter von IT-Dienstleistungen und BusinessLösungen mit über 13.800 Mitarbeitern weltweit. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das
Unternehmen seit fast acht Jahren tätig. Schwerpunkte sind Softwareentwicklung, ProduktEngineering und Entwicklung von branchenspezifischen IT-Lösungen. Jetzt eröffnet iGate Patni seinen Deutschlandsitz im Kölner Rheinauhafen. Ausschlaggebend waren die hervorragende Infrastruktur, die Vernetzungsmöglichkeiten zu anderen IT-Anbietern und der gute Service von Wirtschaftsförderung und Ausländerbehörde im Rahmen der Indien-Initiative. Das zweite Unternehmen ist ITC Infotech, IT-Tochter des Imperial Tobacco-Konzerns. Beide Unternehmen werden von der Kölner Kanzlei
Osborne Clarke, Spezialist für die IT-Branche, rechtlich und steuerrechtlich betreut. Der Kölner Wirtschaftsbotschafter Rechtsanwalt Ulrich Bäumer hat die Kontakte hergestellt.
„Verlässlichkeit und Kontinuität sind die Basis für eine gute Partnerschaft und wirtschaftliche Zusammenarbeit“, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Roters. „Ich freue mich über den neuen Ansiedlungserfolg. Nach dem Start unserer Indien-Initiative im Jahr 2006 und dem Besuch im Jahr 2008 war es
nun wieder Zeit, bei unseren Gesprächspartnern in Indien Flagge zu zeigen. Unser Besuch und unsere Präsentationen stoßen auf großes Interesse.“
Vom 21. bis 27 April waren OB Roters, die Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg,
sowie ein Team der Kölner Wirtschaftsförderung auf dem Subkontinent unterwegs, um für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Köln zu werben, neue Wirtschaftskontakte zu knüpfen und die
administrativen Beziehungen zu den indischen Regierungsstellen zu stärken.
Zur Kölner Wirtschaftsdelegation gehörten:
Alexander Hoeckle, IHK Köln
Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH
Guido Gudat, Pressesprecher der Koelnmesse GmbH
Ulrich Bäumer, Partner und Rechtsanwalt, Osborne Clarke
Hans-Georg Franke, Marketing und Vertrieb, BioCampus Cologne Grundbesitz GmbH & Co. KG
Dr. Ernst Grigat, Leiter Chempark Leverkusen, Currenta GmbH & Co. OHG
Vishaal Gupta, General Manager and Head - Europe, MindTree Ltd.
Enrico Rühle, Geschäftsführer, TÜV Rheinland India
Udo Hümmerich, Geschäftsführer, UHC Udo Hümmerich Consulting GmbH
Barbara Hunz, Geschäftsführerin, Barbara Hunz Personalmanagement GmbH
Kiran Malhotra, Managing Director, Alliance Ltd.
Patrick Möller, Geschäftsführer, JCDecaux Deutschland GmbH
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Dr. Andreas Widl, CEO, Oerlikon Leybold Vakuum GmbH
Vertreter der Universität zu Köln:
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Axel Freimuth, Rektor der Universität zu Köln
Prof. Dr. Sanjay Mathur, Universität zu Köln
Tatkräftig unterstützt wurde die Kölner Delegation dabei unter anderem durch die deutsche Botschaft
in Neu-Delhi. „Nach der großen Indien-Euphorie vor einigen Jahren haben sich etliche deutsche Partner ernüchtert zurückgezogen. Doch auch wenn das Wirtschaftswachstum des Giganten Indien derzeit durch den Reformstau und andere Probleme gebremst wird, lohnt sich ein langer Atem“, betonte
der deutsche Gesandte und Leiter der Abteilung Wirtschaft und globale Fragen, Cord Meier-Klodt, bei
einem Gespräch mit den Kölner Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern. Das Entwicklungspotenzial des Landes sei riesig, das Interesse an einer Zusammenarbeit enorm. In diesem Jahr feiern
Deutschland und Indien das 60jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen. „Gerade vor diesem Hintergrund ist Ihr Besuch hier sehr wichtig. Es wird hier in Indien sehr geschätzt, wenn Partner
wie Köln regelmäßig Interesse zeigen und die bestehenden Kontakte lebendig halten. Das zahlt sich
langfristig aus.“
Wie eine solche Erfolgsstory aussehen kann, beweist das Beispiel der Humboldt Wedag India, der die
Delegation in Neu Delhi einen Besuch abstattete. Das Unternehmen mit Wurzeln in Köln ist seit dem
Jahr 2000 mit einer eigenen Division auf dem indischen Subkontinent unterwegs. Heute beschäftigt
es mehr als 300 Mitarbeiter und zählt zu den wichtigsten Zement-Anlagenbauer in Indien und auf dem
asiatischen Subkontinent. „Auch wir mussten anfangs manche Probleme meistern“, so Geschäftsführer Martin Gierse. „Doch für uns hat sich das Engagement gelohnt. Auch deutsche Firmen können
von Indien lernen, zum Beispiel ,Jugaad’, die indische Art der Improvisation mit einfachsten Mitteln.“
Auf Erfolgskurs in Indien war auch die Koelnmesse: OB Jürgen Roters und Messechef Gerald Böse
eröffneten auf dem Messegelände des Bombay Exhibition Centre feierlich die Chem ProTech India,
die größte Messe für chemische Verfahrenstechnik und Industrieausrüstung auf dem asiatischen
Subkontinent. Die Ausstellung wurde von der Kölner Messetochter Koelnmesse YA Tradefair Pvt.
Limited organisiert. An ihr nahmen über 200 Aussteller und mehr als 10.000 Fachbesucher aus 49
Ländern teil. Die Koelnmesse organisiert mittlerweile zwölf Messen auf dem indischen Markt. „Indien
ist neben China wichtigster Standort für Auslandsprojekte der Koelnmesse“, so Messechef Gerald
Böse. „Die Gründung unserer Tochtergesellschaft im Jahre 2008 war der richtige Schritt zur weiteren
Internationalisierung des Unternehmens.“
Ein Schwerpunkt des Kölner Besuchs in Neu Delhi war der Austausch mit den indischen Regierungsstellen. Unter anderem trafen OB Jürgen Roters und seine Delegation mit dem Minister für indische
Übersee-Angelegenheiten, Vayalar Ravi, und Tourismus-Minister Subodh Kant Sahai zusammen.
Dabei erneuerte die Stadt Köln ihre Einladung, die jährliche Konferenz für die im Ausland lebenden
indischen Geschäftsleute (PBD) am Rhein auszurichten. Minister Sahai sagte seine Unterstützung für
die jährlich in Köln stattfindende Indien-Woche zu. OB Roters und Messechef Böse luden außerdem
den indischen Minister für städtische Entwicklung, Shri Kamal Nath, als Ehrengast zur diesjährigen
UrbanTec nach Köln ein, die Universität zu Köln will ihn für eine Gastvorlesung empfangen.
„Ich konnte mich in den persönlichen Gesprächen davon überzeugen, dass Deutschland für Indien
ein zunehmend beliebter Partner wird“, betont Roters. „Deshalb ist es wichtig, wenn Köln auch bei der
indischen Regierung präsent ist und seine Stärken aufzeigt.
Nicht nur bei Infrastrukturmaßnahmen bieten sich für Kölner Unternehmen hervorragende Chancen.
Auch die Kölner Wissenschaftslandschaft wird für die indische Regierung immer interessanter, sowohl der gegenseitige Studentenaustausch als auch konkrete Forschungsprojekte sollen verstärkt
werden.“ Die Universität zu Köln schloss während der Indien-Reise mehrere Kooperations- und Partnerschaftsvereinbarungen mit indischen Forschungsinstituten ab.
Auf großes Interesse stieß die Präsentation des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Köln bei der
Confederation of Indian Industry (CII), der All India Association of Industries und der Federation of
Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI). An einem großen Empfang zusammen mit der
deutsch-indischen Außenhandelskammer (AHK) in Mumbai nahmen mehr als 200 Vertreter von deutschen und indischen Unternehmen teil. „Indien ist zugleich ein Land mit großen Problemen und immensen Chancen – ein riesiger Markt auch für deutsche Unternehmen“, so Wirtschaftsdezernentin
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Ute Berg. „Wir konnten durch unsere Standortpräsentation das Interesse der Unternehmen und Wirtschaftsverbände an der Rheinmetropole stärken. Viele indische Unternehmer wollen Köln kennenlernen. Ich bin optimistisch, dass daraus dauerhafte Geschäftskontakte entstehen und wir weitere Ansiedlungen in Köln anbahnen konnten.“
Unmittelbar nach der Rückkehr aus Indien führte die Dezernentin bereits ein Gespräch mit einem
weiteren indischen Unternehmen, das an einer Sitzverlegung nach Köln interessiert ist.
Gez. Berg