Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Mitteilung/Beantwortung Ausschuss.pdf
Größe
37 kB
Erstellt
31.12.14, 11:26
Aktualisiert
24.01.18, 04:20
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
03.09.2010
Vorlage-Nr.:
Dezernat, Dienststelle
VII/41
3528/2010
Unterlage zur Sitzung im
öffentlichen Teil
Gremium
Ausschuss Kunst und Kultur
am
TOP
07.09.2010
Anlass:
Mitteilung der Verwaltung
Beantwortung von Anfragen
aus früheren Sitzungen
Beantwortung einer Anfrage
nach § 4 der Geschäftsordnung
Stellungnahme zu einem
Antrag nach § 3 der
Geschäftsordnung
Tanzhaus
hier: Ergebnisse der Kostenermittlung für den Um- und Ausbau
Über die Entwicklung eines Tanzhauses hat die Verwaltung in diversen Mitteilungen in
2009 und 2010 berichtet.
Da die mehrjährige Suche nach einer städtischen Immobilie erfolglos geblieben war, wurde die Suche ausgedehnt auf geeignete private Immobilien. Als Mindestanforderungen
waren dabei definiert: 1.500 qm Nutzfläche, eine lichte Höhe von ca. 6 Metern und ein
Umfeld, mit dem die Nutzung als Tanzhaus verträglich ist.
Ende 2008 wurde die Kulturverwaltung auf ein passendes Objekt in der Schanzenstraße in
Köln-Mülheim aufmerksam. Die zwei Hallen mit insgesamt 1.633 qm konnten im Mai 2009
angemietet werden. Sie wurden Vertreterinnen und Vertretern der freien Tanzszene vorgestellt und fanden weitgehende Zustimmung.
Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Maßnahme „Einrichtung eines Tanzhauses“ Bestandteil der im Band 2 des Hpl-Entwurfs 2010/2011 abgedruckten „Task-Force-Liste“ ist
(Aufgabe 41.2, Einsparvorschlag Nr. 1 „Streichung des Projektes Errichtung eines Tanzhauses“). Im Hpl-Entwurf 2010/2011, Teilplan 0416-Kultuförderung sind die Ansätze 2010
und 2011 zur Errichtung eines Tanzhauses daher auf ein Minimum reduziert worden
(2010: 273.153 €, 2011: 65.902 €). 2012 ff. sind keine Ermächtigungen veranschlagt.
Dennoch möchte die Verwaltung in Ergänzung der erfolgten Mitteilungen über die Ergebnisse der Kostenermittlung informieren, die nunmehr nach DIN 276 vorliegt (siehe Anlage
1). Es wird darauf hingewiesen, dass bei Umsetzung der Maßnahme sämtliche in diesem
Zusammenhang entstehenden Aufwendungen das ausgewiesene städtische Defizit entsprechend erhöhen würden.
2
Zur Planung
Die Planungen beziehen sich auf einen Endzustand der Hallen, stellen aber auch dar, wie
ein erster Bauabschnitt erfolgen könnte und was dieser kosten würde. Mit dem vollständigen Ausbau der beiden Hallen (Vollausstattung) würde eine Proben – und eine Aufführungssituation ermöglicht, die in baulicher und technischer Hinsicht einem Vergleich mit
Düsseldorf und Essen stand halten kann. Die Aufführungen finden in der großen Halle
statt, die bis zu 270 Besuchern Platz bietet kann. Aufgrund einer räumlichen Trennung der
Halle besteht daneben eine Probebühne mit den Maßen 12,75 x 13 m. Beide Bühnen sind
akustisch voneinander getrennt. Außerdem besteht die Möglichkeit, das mit Tanzboden
ausgelegte Foyer für Probezwecke zu nutzen (siehe Anlage 2).
Die Ausstattung der großen Halle mit Scheinwerfern in LED Technik, Dimmern, Lichtstellpulten für Bühne und Probebühne, Videoprojektionstechnik und Tontechnik lässt auch
aufwendigere Produktionen des zeitgenössischen Tanz zu und mindert den Bedarf an
Zumietungen von Technik erheblich.
Für den Vollausbau ermitteln die Architekten und Planer Kosten von netto rund
3.500.000 € (= brutto rund 4.100.000 €). Hiervon entfallen auf die technischen Anlagen
rund 1,1 Mio. € (netto).Nach Bauabschnitt 1 wäre aufgrund der erfolgten Baukonstruktion
und hinsichtlich der bühnentechnischen Ausstattung ein Produzieren auf dem beschriebenen Niveau möglich.
Zu den Kosten
Im Kulturentwicklungsplan (Teil 2, S. 46, 47) wird von einmaligen Kosten für die Herrichtung von 2 – 3 Mio. € ausgegangen und außerdem von Kosten für die technische Ausstattung (einmalig) von ca. 500.000 €. Die Gebäudewirtschaft hatte auf der Basis eines Quadratmeterpreises für Theaterbauten von 1.035 € nach einem Ortstermin die Kosten für Bau,
Elektro, Sanitär und Heizung mit brutto 1,656.000 € eingeschätzt. Hierin nicht enthalten
waren die Dachsanierung (inkl. Geräuschdämmung, Verdunklung und Verstärkung der
Dachkonstruktion sowie die Kosten für Brandschutz). Vergleicht man die Zahlen, so liegt
die Kostenschätzung der Architekten unter der von der Verwaltung grob geschätzten
Summe für die Baukonstruktion. Zu niedrig erfolgte hingegen die Schätzung der Kosten für
eine technische Ausstattung.
Einschätzung des Lenkungskreises Tanzhaus
Die Verwaltung hat auf Anregung der Szene zu ihrer Unterstützung bei der baulichen und
inhaltlichen Entwicklung des Tanzhauses einen Lenkungskreis Tanzhaus eingerichtet, siehe Mitteilung vom 29.06.2010. Dem Lenkungskreis gehören sechs Mitglieder 1 an. Planung
und Kostenschätzung finden die Zustimmung von fünf Mitgliedern des Lenkungskreises.
Ein Mitglied des Lenkungskreises hält die Kostenschätzung mit Blick auf die vorgeschlagene Planung zwar für realistisch, bevorzugt aber eine andere Planung für die Hallen.
gez. Prof. Quander
1
Stefan Schwarz, Programmleitung Bühnen, tanzhaus nrw; Cornelia Albrecht, Geschäftsführerin Tanztheater Wuppertal
Pina Bausch; Kajo Nelles, Geschäftsführer NRW Landesbüro Tanz; Heike Lehmke, tanzperformance Köln; Marc Leßle,
raum 13; Britta Lieberknecht, Choreographin.