Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Jahresbericht 2008.pdf
Größe
4,0 MB
Erstellt
31.12.14, 11:56
Aktualisiert
24.01.18, 04:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Wohnungsversorgungsbetrieb
der Stadt Köln
Arbeitsbericht 2008
Impressum
Herausgegeben von:
Der Oberbürgermeister
Dezernat für Soziales, Integration und Umwelt
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Ottmar-Pohl-Platz 1
51103 Köln
verantwortlich:
Michael Schleicher
Leiter des Wohnungsversorgungsbetriebs der Stadt Köln
Redaktion:
Gesa Bokranz
Druck:
GWK Köln
Dezember 2009
Nachdruck nur unter Angabe der Quelle
Alle Fotos (bis auf Seite 23, dort siehe Angabe) Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
E
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..................................................................................................................... 5
1
Aufgaben ........................................................................................................ 7
2
Handlungsfeldübergreifende Arbeitsgrundsätze ....................................... 9
2.1
Wohnen als Integrationsfaktor ...................................................................... 9
2.1.1
Außenwirkung von Wohnanlagen ................................................................. 9
2.1.2
Wohnen mit Service: der Concierge ........................................................... 10
2.1.3
Barrierefreiheit ............................................................................................ 11
2.2
Städtebauliche Kriminalprävention ............................................................. 12
3
Ressourcenbestand .................................................................................... 13
3.1
Aufgabe von Objekten ................................................................................ 13
3.1.1
Abriss von Objekten in Fertigbauweise....................................................... 13
3.1.2
Classen-Kappelmann-Straße...................................................................... 14
3.1.3
Eigelstein .................................................................................................... 14
3.1.4
Katharinengraben ....................................................................................... 14
3.1.5
Niehler Gürtel.............................................................................................. 14
3.2
Standardverbesserung in und an Objekten................................................. 15
3.2.1
Max-Fremery-Str. 2..................................................................................... 15
3.2.2
Niederichstraße .......................................................................................... 16
3.2.3
Charlottenstr. / Luisenweg, Moldaustr. / Weserplatz, Steubenstraße ......... 16
3.2.4
Lachemer Weg ........................................................................................... 16
3.2.5
Kinderspieleinrichtungen............................................................................. 17
3.2.6
Energetische Sanierung.............................................................................. 17
3.3
Schaffung von ökologische Nischen ........................................................... 18
3.4
Akquise, Verwaltung und Vermietung von Räumlichkeiten an sozial
engagierte Gruppen und Träger ................................................................. 19
3.4.1
Amsterdamer Straße................................................................................... 19
3.4.2
Neuerburgstraße......................................................................................... 19
3.4.3
Kölner Anlaufstelle für Drogenabhängige II ................................................ 20
4
Abriss von Obdachloseneinrichtungen und Ersatzbebauung mit
gefördertem sozialem Wohnraum .............................................................. 21
4.1
Planungs- und Baubeschlüsse ................................................................... 22
4.2
Max-Fremery-Str. 1..................................................................................... 23
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
3
D
Der Oberbürgermeister
5
Arbeit mit Bewohnern von Obdachlosensiedlungen............................... 25
5.1
Selbsthilfeaktivitäten................................................................................... 25
5.1.1
Verbesserung der Gestaltung der Außenanlagen durch Bepflanzungen ... 25
5.2
Kooperation mit Partnern zur Verbesserung des Wohn- und
Lebensbedingungen der Bewohner............................................................ 26
5.2.1
Vernetzung im Wohngebiet Boltensternstraße / Flemingstraße ................. 26
5.2.2
Sozialraumorientierte Hilfsangebote........................................................... 28
5.3
Integrationsförderung durch Unterstützung von Aktivitäten und
Veranstaltungen ......................................................................................... 29
5.4
6
Jahresbegehung......................................................................................... 30
Arbeit mit Flüchtlingen und Aussiedlern .................................................. 31
6.1
Runder Tisch für Flüchtlingsfragen............................................................. 31
6.1.1
Studie „Menschen ohne Papiere“............................................................... 31
6.2
Bleiberecht ................................................................................................. 33
6.3
Betreuung von Flüchtlingen........................................................................ 34
6.3.1
Pädagogische Betreuung ........................................................................... 34
6.3.2
Amaro Kher ................................................................................................ 36
6.4
Projekt: Wohngruppe für männliche Flüchtlinge mit chronisch-psychischen
Erkrankungen und besonderem Betreuungsbedarf.................................... 36
6.5
„Nationworker“ als Mittler zwischen Kulturen ............................................. 37
6.6
Einsatz eines Integrationsmittlers bei Migrantinnen und Migranten mit
russischem Sprachhintergrund................................................................... 38
7
7.1
8
8.1
Katastrophenschutz ................................................................................... 41
Übung Stromausfall.................................................................................... 41
Bewusstsein schaffen – Einladungen zur Auseinandersetzung ............ 43
Kunst trotz(t) Armut - Zeitgenössische Kunst zum Thema Obdachlosigkeit,
Armut und Ausgrenzung............................................................................. 43
8.2
Preiswerter Wohnraum für die Zukunft: Reality now 4.0! ........................... 44
8.3
“Out of the Ghetto. Neue Lebensräume. Neue Perspektiven.“:.................. 45
4
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
E
Vorwort
Die Versorgung von Menschen, die vom Wohnungsmarkt ausgegrenzt
werden, ist eine komplexe Aufgabe. So unterschiedlich wie die Menschen sind ihre Problemlagen. Diese Aufgabe ist nur mit differenzierten, auf die individuellen Bedarfe zugeschnittene Angebote zu lösen.
Dabei sind die soziale und die bauliche Situation in der näheren Umgebung der Unterbringungsressourcen ebenso zu berücksichtigen wie
die zu erwartenden Entwicklungen im jeweiligen Wohnumfeld.
Die Bearbeitung dieser Aufgabe ist nur in enger Zusammenarbeit mit
vielen Kooperationspartnern - freien Träger, Wohnungsunternehmen,
Investoren und anderen städtischen Dienststellen - möglich. Daher an
dieser Stelle eine herzlichen Dank an alle, die auch im Jahre 2008 den
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln (WVB) durch Zusammenarbeit und Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Projekte bei
der Bewältigung dieser Aufgabe unterstützt haben.
Ein Teil des Jahres 2008 war für den WVB geprägt von Planungen:
Der Abriss der noch aus den 50er Jahren stammenden, dem heutigen
Wohnstandard in keiner Weise mehr entsprechenden Obdachloseneinrichtungen und die anschließende Erstellung von Neubebauung mit
gefördertem sozialem Wohnraum auf den Grundstücken erforderte eine detaillierte und langwierige Planung und Vorbereitung. Im Jahre
2009 werden die Bagger rollen und Neues Gestalt annehmen.
Gleichzeitig wurde der Ressourcenbestand angepasst und auch im
Bestand Verbesserungen des Standards vorgenommen. Schwerpunkt
war hier die energetische Sanierung.
In der Arbeit mit Flüchtlingen standen sowohl die Umsetzung der Regelungen zum Bleiberecht wie die vom Runden Tisch für Flüchtlingsfragen in Auftrag gegebene Studie zu „Menschen ohne Papiere“ u.a.
im Mittelpunkt der Arbeit.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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D
Der Oberbürgermeister
Die Auseinandersetzung mit dem Thema preiswerter Wohnraum für alle Nutzergruppen des WVB spiegelte sich sowohl in einem Studentenwettbewerb wie auch in der Teilnahme des WVB an der plan08, dem
Forum für moderne Architektur in Köln wieder.
Zu allen diesen Themen finden Sie weitere, ausführliche Informationen
in diesem Arbeitsbericht.
Ihre
Marlis Bredehorst
Beigeordnete für Soziales,
Integration und Umwelt
6
Ihr
Michael Schleicher
Leiter des
Wohnungsversorgungsbetriebs der Stadt Köln
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
1
E
Aufgaben
Der Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln (WVB) stellt auf der
Grundlage verschiedener gesetzlicher Vorschriften eine angemessene
und bedarfsgerechte Unterbringung von Menschen in der Stadt Köln
sicher, die vom Wohnungsmarkt ausgegrenzt werden. Dies erfolgt insbesondere für Familien und Personen, die obdachlos geworden sind
oder von Wohnungsverlust bedroht sind, sowie für Flüchtlinge und
Spätaussiedler.
Zur Erfüllung dieser Verpflichtungen stellt der WVB Unterkünfte und
Wohnungen – weitestgehend auf Mietvertragsbasis – zur Verfügung,
deren Qualität sich grundsätzlich am Standard des öffentlich geförderten Wohnungsbaus (1. Förderweg) orientiert. Des Weiteren stellt der
WVB die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Kölner Bürgern nach Evakuierungen im Katastrophenfall sicher.
Besondere Zielgruppen werden ihren Problemlagen entsprechend untergebracht und sowohl bei der Integration in das soziale Umfeld als
auch bei der Reintegration in den Wohnungsmarkt unterstützt und begleitet. Soweit noch die Unterbringung in Wohnheimen erforderlich ist,
ist angestrebt, die dafür vorgesehenen Standorte auf maximal 50 – 80
Personen zu begrenzen. Der Standard der Unterkünfte entspricht auch
hier zunehmend dem Charakter von abgeschlossenen Wohneinheiten,
die über einen eigenen Koch-, Nass- und Sanitärbereich verfügen.
Darüber hinaus stehen Wohnungen des WVB grundsätzlich auch Interessenten ohne besondere Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt offen, da die Konzeption einer „gemischten“ Belegung der Objekte die Reintegration der vormals vom Wohnungsmarkt ausgegrenzten Personen fördert und erleichtert. Alle Wohnanlagen sollen in die
Nachbarschaft integriert und ihr äußeres Erscheinungsbild zumindest
dem Wohnumfeld entsprechen.
In einer Servicefunktion deckt der WVB außerdem als Vermieter und
Verwalter den Raumbedarf von Trägern von Beratungs-, Betreuungsund Selbsthilfeangeboten. Im Sinne der Sozialraumorientierung ist der
WVB damit ein wichtiger Bestandteil der sozialen Landschaft in Köln
und arbeitet vernetzt mit vielen weiteren Akteuren als verlässlicher
Partner an der Sicherung des sozialen Friedens in der Stadt.
Als Wohnungsgeber verfügt der WVB über hohe soziale Kompetenz,
Flexibilität und Kreativität, um Bedürfnisse seiner unterschiedlichen
Zielgruppen zeitnah zu erkennen und konzeptionell und serviceorientiert darauf zu reagieren.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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D
Der Oberbürgermeister
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
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E
Handlungsfeldübergreifende Arbeitsgrundsätze
2.1 Wohnen als Integrationsfaktor
Der WVB stellt in erster Linie eine angemessene und bedarfsgerechte
Unterbringung von Menschen in der Stadt Köln sicher, die vom Wohnungsmarkt ausgegrenzt werden. Um diese Menschen in den Wohnungsmarkt zu re-integrieren bzw. die neu zugezogenen Spätaussiedler und Flüchtlinge mit dauerhaftem Aufenthaltsstatus erstmalig zu integrieren, müssen folgende Voraussetzungen geschaffen werden:
•
dem Umfeld entsprechendes äußeres Erscheinungsbild der
Wohnanlagen
•
Integration der Wohnanlagen in die Nachbarschaft
•
die Zuschreibung der Adresse zu einem bestimmten Personenkreis ist nicht ohne weiteres möglich
•
kundenorientiertes, transparentes Verwaltungshandeln mit klaren Rechten und Pflichten
In allen Handlungsfeldern des WVB wird mit verschiedenen Maßnahmen an der Umsetzung dieser Voraussetzungen gearbeitet. So arbeitet zum Beispiel der Soziale Dienst an der Vernetzung im Sozialraum,
der Objektservice am Standard und äußeren Erscheinungsbild der Objekte und die Abteilung für Mietangelegenheiten an einer zügigen und
verständlichen Regelung von Vertragsangelegenheiten mit persönlichen Ansprechpartnern.
Zusätzlich stehen Wohnungen des WVB grundsätzlich auch Interessenten ohne besondere Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt
offen. Eine „gemischte“ Belegung der Objekte fördert und erleichtert
die Reintegration der vormals vom Wohnungsmarkt ausgegrenzten
Personen. Die soziale Kontrolle hinsichtlich akzeptiertem bzw. nicht
akzeptablem Wohnverhaltens verändert sich und eine Zuschreibung
der Adresse als „Sozialhaus“ oder „Obdachlosensiedlung“ ist nicht
mehr möglich.
2.1.1
Außenwirkung von Wohnanlagen
Menschen neigen dazu, andere anhand ihres Äußeren einzuschätzen.
Zu diesem Äußeren gehört auch ihr Wohnhaus. Entspricht das äußere
Erscheinungsbild einer Wohnanlage zumindest dem des Umfeldes,
verbessert sich die nachbarschaftliche Akzeptanz für die Bewohner, Integration wird gefördert. Gleichzeitig steigt auch die Wohnzufriedenheit
der Bewohner, Vandalismusschäden nehmen ab.
Der WVB setzt, je nach Lage und örtlichen Gegebenheiten, verschiedene Maßnahmen um, mit der die Außenwirkung verbessert wird:
• Klare und ansprechende Strukturierung der Außenanlagen
• Begrünung der Außenanlagen mit Blühpflanzen als Form von
Selbsthilfeaktivität (siehe auch 5.1)
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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Der Oberbürgermeister
•
•
•
•
•
Sorgfältige Farbgestaltung bei im Rahmen der Bauunterhaltung anfallenden Fassadensanierungen
Müllvermeidung und konsequente Müllbeseitigung
Regelmäßige Pflege der vorhandene Grünanlagen
Installation von Gemeinschaftssatellitenanlagen zur Verhinderung
von „Schüsselwäldern“
Gestaltung von an Wohnheimen vorhandenen Schaufenstern.
Als Beispiel für die letzte Maßnahme sind die Wohnheime Hansaring
und Mauritiussteinweg zu nennen, die im Erdgeschoß jeweils über
Schaufenster in Straßenlage mit hohem Fußgängeraufkommen verfügen. Die Schaufenster werden mehrmals im Jahr jahreszeittypisch unter Beteiligung der Bewohner neu dekoriert und haben sich zu positiven Blickpunkten entwickelt.
Schaufenster des Wohnheimes Hansaring im Herbst 2008
2.1.2
Wohnen mit Service: der Concierge
Über das reine Wohnen hinaus kann, will und muss der WVB jedoch
noch mehr leisten:
Auf Grund der besonderen Bewohnerstruktur muss der WVB über das
Maß eines „normalen“ Vermieters hinaus seine Mieter unterstützen
und betreuen. Gleichzeitig können Kunden über seinen festen Bewohnerkreis hinaus – die ja nicht nur erwünscht sondern auch zur Stabilisierung der Wohnanlagen notwendig sind - nur mit besonderen Angeboten interessiert bzw. gebunden werden.
Eine Maßnahme zur Steigerung der Identifikation mit der Wohnsituation ist die Stellung eines Concierge als „Kümmerer“ in einer Wohnanlage.
Der Einsatzbereich eines Concierge ist in größeren Wohnanlagen des
WVBs, wo er/sie durch ständige Präsenz ein inneres und äußeres Si-
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
E
cherheitsgefühl erzeugt. Zu den Aufgaben gehören auch kleinere
Dienstleistungen wie Post- und Paketannahme, Organisation von Holund Bringdiensten, sofern diese vom Bewohner nicht selbst erledigt
werden können (z. B. im Krankheitsfall oder bei Abwesenheit), Deeskalation von Nachbarschaftskonflikten schon in der Entstehungsphase,
Ansprechpartner/in für behinderte und alleinstehende Bewohner/innen.
Dafür sind primär soziale Eigenschaften wie Dienstleistungsbereitschaft und Kundenorientierung notwendig.
Durch die v. g. bewohnerorientierten Arbeitsansätze ergibt sich die
Aufgabenabgrenzung zu den ebenfalls in den Objekten eingesetzten
regulären Hausmeistern, deren Arbeitsansatz durch eine Objekt/Gebäudeorientierung geprägt ist.
Durch dieses zusätzliche Dienstleistungsangebot kann die Kundenzufriedenheit gesteigert werden – auch eine wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme, da bei Wohnzufriedenheit Vandalismusschäden gar nicht erst
auftreten und bei Verbundenheit mit dem Wohnumfeld mit vorhandenem Gemeinschaftseigentum und –flächen generell sorgsamer umgegangen wird.
2.1.3
Barrierefreiheit
Mit dem Ratsbeschluss für ein „Barrierefreies Köln“ und der Unterzeichnung der „Erklärung von Barcelona“ hat sich die Stadt Köln verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen für eine behindertenfreundliche Stadt umzusetzen. Ein Bereich mit Nachholbedarf ist u. a. die Sicherung des Zugangs behinderter Menschen zu barrierefreiem Wohnraum.
Barrierefreiheit dient nicht nur Menschen mit physischen Behinderungen sondern schließt grundsätzlich sämtliche mobilitätsbeschränkte
Personengruppen ein, wie z.B. Senioren, Kinder oder auch Personen
mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck.
Neben der Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkung beinhaltet Barrierefreiheit auch die Berücksichtigung der Einschränkungen von Menschen mit Sinnesbehinderungen.
Barrierefreiheit, zum Teil auch Behindertengerechtheit wird in allen
Neubauprojekten des WVB umgesetzt.
Die Objekte verfügen in der Regel über eine gute Anbindung an die
örtliche Infrastruktur und sind von den Wohnungsgrößen so geplant,
dass sowohl für Einzelpersonen wie auch für Familien angemessener
Wohnraum zur Verfügung steht.
In den Bestandsobjekten lässt sich Barrierefreiheit aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht immer umsetzen. Jedoch erfolgt in Einzelfällen soweit dies möglich ist, in Zusammenarbeit mit „wohnmobil e.V.“
eine individuelle Wohnraumanpassung.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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D
Der Oberbürgermeister
2.2 Städtebauliche Kriminalprävention
Städtebauliche Kriminalprävention gehört zu den Schwerpunktthemen
der Kölner Polizei und beinhaltet die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten bei Planung und Durchführung von Neubauprojekten
sowie bei der Sanierung von bestehenden Wohnungsgebieten. Eine
erfolgreiche Umsetzung städtebaulicher Kriminalprävention setzt eine
Kooperation von Polizei, Stadt und anderen Beteiligten voraus. Im
Herbst 2006 haben die Stadt Köln und das Polizeipräsidium Köln zur
Verbesserung der Sicherheit in Köln eine Kooperationsvereinbarung
geschlossen.
Kriminalität entsteht aufgrund einer Vielzahl unterschiedlichster Faktoren und deren Wechselwirkungen. Zwischen dem räumlichen Umfeld,
der Sozialstruktur und dem individuellen Verhalten von Menschen, insbesondere auch von der Norm abweichendes Verhalten, besteht ein
direkter Zusammenhang. Dementsprechend können bestimmte Bauund Nutzungsstrukturen die Begehung von Delikten begünstigen oder
hemmen. Darüber hinaus haben sie sowohl positive wie negative
Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Menschen. Dieses subjektive Gefühl hat oftmals stärkeren Einfluss auf die Bewertung eines
Wohngebietes als die objektiv vorhandene Gefährdung.
WVB und Polizei arbeiten in folgenden Projekten konkret zusammen:
•
•
•
12
Umgestaltung des Sozialraumes Flemingstraße/Boltensternstraße
Umgestaltung der Außenflächen in der Wohnanlage Geisbergstraße
Kriminalpräventive Beratung bei Neubauprojekten und bei sicherheitsrelevanten Themen.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
3
Ressourcenbestand
Zum 31.12.2008 verwaltete der WVB 282 Objekte, davon 160 städtische und 122 angemietete Häuser. Die Palette reicht hier vom klassischen, in den 50er Jahren erbauten einfachen Sozialhaus über Einfamilienhäuser für große Lebensgemeinschaften oder spezielle Zielgruppen bis zu modernen Wohnanlagen, die gute Integrationschancen
auch für Mieter mit einer wechselvollen Wohnhistorie bieten.
In den letzten Jahren haben sich die Unterbringungsressourcen des
WVB kontinuierlich verringert, die individuell problem- und sozial adäquate Unterbringung der zu versorgenden Personengruppen ist kaum
noch sicher zu stellen. Erfreulicherweise wird diese Entwicklung im
nächsten Jahr zu Ende gehen, da durch vereinzelte Anmietungen und
den im Kapitel 4 geschilderten Maßnahmen der Wegfall weiterer Unterbringungskapazitäten aufgefangen werden kann.
Entwicklung der Unterbringungsressourcen des WVB 2001-2010
3.075
2.955
3.109
3.000
3.260
2004
3.549
4.089
2003
3.500
3.814
4.124
4.292
4.000
4.345
4.500
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
2001
2002
2005
2006
2007
2008
2009
2010
3.1 Aufgabe von Objekten
Durch Abriss, Auslauf von Mietverträgen und Umnutzung von Gebäuden musste der WVB im Jahr 2008 verschiedene Objekte aufgeben.
3.1.1
Abriss von Objekten in Fertigbauweise
Ende der 80er Jahre wurden zur Unterbringung von Aussiedlern Gebäude mit Wohnheimcharakter in Schnellbauweise erstellt. Die Nutzungsdauer der Gebäude war durch die hohe Frequentierung auf ca.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
13
D
Der Oberbürgermeister
8-10 Jahre ausgerichtet, wurde aber im Rahmen der Landesförderung
mit einer Zweckbindungsfrist von 25 Jahren belegt.
Die Häuser sind dem zufolge in ihrer Substanz überaltert und abgewohnt. Die Verkehrssicherheit und Betriebsfähigkeit kann zunehmend
nicht mehr gewährleistet werden. TÜV-Gutachten wiesen nach, dass
sie nicht mehr zu Wohnzwecken weiter genutzt werden können. Die
Zweckbindung konnte in den gravierendsten Fällen, soweit sie noch
nicht abgelaufen ist, aufgehoben werden.
Seit Ende 2007 wurde je ein Objekt in der Theodor-Heuss-Straße und
in der Potsdamer Straße abgerissen. Für zwei weitere Objekte wird die
Niederlegung für 2009 vorbereitet.
3.1.2
Classen-Kappelmann-Straße
Der Zeitmietvertrag für das Wohnhaus Classen-Kappelmann-Straße
lief zum Ende des Jahres 2008 aus, über eine Verlängerung konnte
mit dem Besitzer keine Einigung erzielt werden. Den acht Wohnparteien wurden Wohnungen im Bestand des WVB angeboten bzw. sie wurden bei der Anmietung neuen Wohnraums vom WVB unterstützt.
3.1.3
Eigelstein
Das Objekt Eigelstein wurde vom Amt für Soziales für die Zielgruppe
der Drogenabhängigen als Unterbringungsressource mit Betreuung
durch einen Träger genutzt. Haus- und Mietverwaltung erfolgte durch
den WVB. Der Eigentümer kündigte den Mietvertrag, im Mai 2008
wurde es aufgegeben. Für die spezielle Nutzergruppe konnte ein Ersatzobjekt gefunden werden.
3.1.4
Katharinengraben
Das Haus Katharinengraben ist seit 1999 durch die Sozialverwaltung
mit Zustimmung des Eigentümers beschlagnahmt. Der Eigentümer will
das Haus bzw. Grundstück anderweitig nutzen und widersprach einer
Verlängerung der Beschlagnahme über Dezember 2008 hinaus. Daraufhin mussten für die Bewohner, neun Menschen mit alternativem
Lebensstil und Hunden, neue Unterbringungsmöglichkeiten gefunden
werden. Nach langwieriger schwieriger Suche konnte zum Jahresende
ein neues Objekt für den besonderen Personenkreis gefunden werden,
im Januar/Februar 2009 wird der Umzug erfolgen.
3.1.5
Niehler Gürtel
Im Wohnheim Niehler Gürtel mit 99 Wohneinheiten zeigten sich in den
letzten Jahren zunehmend gravierende bauliche Mängel z.B. am Abwasserrohrsystem und den Balkonen. Der Eigentümer zeigte jedoch
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
keine Bereitschaft, die notwendigen Investitionen zu tätigen bzw. anfallende Reparaturen zügig durchzuführen. Darüber hinaus entspricht die
Größe des Objektes nicht den „Leitlinien zur Unterbringung und
Betreuung von Flüchtlingen in Köln“ gemäß des Ratsbeschlusses vom
20.07.2004 (siehe 6.1).
Daher kündigte der WVB den Mietvertrag zum 31.12.2008.
Die im Haus tätigen Träger sozialer Angebote wurden frühzeitig informiert, so dass sie die veränderte Situation in ihre Planungen berücksichtigen konnten. Seit Ende 2007 wurden die Bewohner intensiv beraten und für jede Partei individuelle Lösungen entwickelt. Familien mit
dauerhaftem Aufenthaltsstatus wurden bei der Suche nach Privatwohnungen unterstützt bzw. in Wohnungen des WVB vermittelt, für alle
anderen konnten Plätze in anderen Wohnheimen gefunden werden.
Aufgegebenes Wohnheim Niehler Gürtel
3.2
Standardverbesserung in und an Objekten
3.2.1
Max-Fremery-Str. 2
Im Zuge der Neuerrichtung des Hauses Max-Fremery-Str. 1 (siehe 4.2)
wurde das gegenüberliegende Haus Max-Fremery-Str. 2 in der Ausstattung und der Außenflächengestaltung im Standard verbessert. Neben einem neuen Anstrich und dem Anbau von Balkonen wurde der
Außenbereich neu gestaltet, so dass beide Häuser gemeinsam den
Eingangsbereich zu der Siedlung in Bickendorf aufwerten. An der Umwandlung der öffentlich-rechtlichen Nutzungsverhältnisse in Mietverträge für die Bewohner wird gearbeitet.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
15
D
Der Oberbürgermeister
3.2.2
Niederichstraße
Im angemieteten Flüchtlingswohnheim Niederichstraße konnte durch
Verhandlungen mit dem Vermieter die bauliche Schaffung von abgeschlossenen Wohnungen erzielt werden. Statt gemeinschaftlicher Nutzung von Sanitär- und Kochgelegenheiten stehen seit Ende 2007 12
abgeschlossenen Wohneinheiten zur Unterbringung von Flüchtlingen
zur Verfügung. Hierdurch wurde eine der „Leitlinien zur Unterbringung
und Betreuung von Flüchtlingen in Köln“ gemäß des Ratsbeschlusses
vom 20.07.2004 (siehe 6.1) in diesem Objekt verwirklicht.
3.2.3
Charlottenstr. / Luisenweg, Moldaustr. / Weserplatz, Steubenstraße
In den o. g. drei Wohnanlagen (ehemalige Wohnheime für Aussiedler)
wurden im Jahr 2007 nach Vorbereitungsarbeiten wie der Einbau von
Einzelzählern die öffentlich-rechtlichen Nutzungsverhältnisse in Mietverträge umgewandelt. In Verlauf des Jahres 2008 wurde der Standard, je nach örtlicher Situation, weiter verbessert. Im Komplex Charlottenstr./Luisenweg wurden die Hauseingangsbereiche saniert und die
Außenanlagen neu gestaltet. In der Anlage Moldaustraße mussten im
Jahr 2008 noch einige Wohnungszuschnitte verändert werden um abgeschlossenen Wohneinheiten zu erhalten. Ebenfalls wurden die Eingangsbereiche neue strukturiert.
Hierdurch entstanden attraktive, familiengerechte Wohnungen, deren
ehemalige Nutzung als Wohnheime für Aussiedler weder für Nachbarn
noch Bewohner erkennbar ist.
3.2.4
Lachemer Weg
Der WVB verwaltet die städtische Liegenschaft Lachemer Weg mit
insgesamt 21 Wohneinheiten. Das gesamte Anwesen mit seinem weitläufigen Außengelände umfasst ca. 40.710m². Die unterschiedlichen
Wohnprojekte verschiedener Träger im „Lachemer Weg“ ermöglichen
ein barrierefreies Zusammenleben von behinderten und nicht behinderten Menschen. Neben den Wohneinheiten, die an Träger vermietet
sind, gibt es 15 behindertengerechte Wohnungen für Familien oder
Einzelpersonen. Bei allen Baumaßnahmen wird hier besonders auf
Barrierefreiheit geachtet (siehe auch 2.1.3).
Als größere laufende Bauunterhaltungsmaßnahmen sind im Jahr 2008
der Einbau von neuen Flurfenstern in Teilen der Anlage und die Erneuerung des Bodenbelags im Werkstattcafé sowie die Überdachung
der dazugehörigen Gartenterrasse zu nennen.
Hinsichtlich von darüber hinaus gehenden Verbesserungen lag nach
der Errichtung eines Spielplatzes für jüngere Kinder das Hauptaugenmerk auf der weiteren Gestaltung des weitläufigen Außengeländes.
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
Für und mit allen interessierten Mieter ist ein Nutzgarten angelegt worden, die rollstuhlgerechte Zuwegung und Hochbeete machen den Garten barrierefrei nutzbar. Außerdem wurden ökologische Nischen in
Form von Langgraswiesen, Obstbäumen und einer Insektennistwand
eingerichtet (siehe auch 3.3).
3.2.5
Kinderspieleinrichtungen
Alle Spielplätze an Einrichtungen des WVB werden wöchentlichen
Sichtkontrollen durch die Außendienstmitarbeiter unterzogen, bei denen die Betriebsfähigkeit und Verkehrssicherheit geprüft wird. Vierteljährlich erfolgt eine ausführliche Begehung durch einen beim WVB angestellten TÜV-zertifizierten Spielplatzsachverständigen.
Im Jahr 2008 wurden auf den Spielplätzen der Objekte Lilienthalstraße, Pallenbergstraße, Venloer Wall (Amaro Kher, siehe auch unter
6.3.2), Lachemer Weg (siehe auch 3.2.4) und Flemingstraße (siehe
auch unter 5.2.1) Spielgeräte ersetzt bzw. neu errichtet.
Erstes „Begreifen“ der neuen Rutsche auf dem Kinderspielplatz an der Pallenbergstraße
3.2.6
Energetische Sanierung
In einigen der Unterbringungsressourcen des WVB stehen zwar abgeschlossene Wohneinheiten zur Verfügung, diese werden jedoch unwirtschaftlich und ökologisch bedenklich bisher mit Strom, Kohleöfen
oder veralteten Gaseinzelöfen beheizt. Darüber hinaus sind einige dieser Heizungsanlagen nicht mehr betriebssicher und müssten mit großem finanziellem und baulichem Aufwand saniert werden. Gleichzeitig
verfügen diese Einrichtungen über keine Wärmedämmung.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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D
Der Oberbürgermeister
Daher werden diese Häuser sukzessive energetisch saniert, d.h. neben dem Einbau von neuen Heizungsanlagen erfolgt die Dämmung
von Fassade, Keller und Dach. Nach dem im Jahr 2007 in den Häusern Dellbrücker Straße und der Siedlung Am Rolshover Hof Heizungen eingebaut wurden, stand im Jahr 2008 die Erneuerung der Fenster
an. Die Wärmedämmungsmaßnahmen werden in diesen Objekten im
Jahr 2009 erfolgen.
Weitere Objekte sind in Planung, die konkreten Vorbereitungsmaßnahmen für die Siedlung Kottenforststraße laufen bereits. Hier wird im
Jahr 2009 eine Holzpelletanlage in Verbindung mit einer Solaranlage
zur Erwärmung des Brauchwassers eingebaut.
3.3 Schaffung von ökologische Nischen
In der heutigen Zeit wird zunehmend kritisiert, dass Kinder im verbleibenden, meist recht begrenzten Außenbereich innerhalb von Wohngebieten kaum die Möglichkeit zur Naturerfahrung haben und über die
meist recht sterilen Spielplätze eine Herausforderung in Bezug auf die
Motorik fehlt. Zusätzlich ist allerorts ein Artenschwund bei der heimischen Flora und Fauna zu verzeichnen. Nicht nur an Sonderstandorte
angepasste, störempflindliche Arten sind dabei im Rückgang befindlich, sondern auch Allerweltsarten gehen in ihrer Population kontinuierlich zurück.
Um diese Entwicklung aufzuhalten und den Flächennutzungskonkurrenten gerecht zu werden, ist es möglich, auch mit relativ geringem
Aufwand ökologische Nischen in den recht eingeschränkten Freiflächen unter der Berücksichtigung der Ziele des Naturschutzes zu schaffen.
An den fünf Objektstandorten Äußere Kanalstraße, Amsterdamer
Straße, Burgenlandstraße, Dellbrücker Straße und Lachemer Weg
wurden 2008 in einem ersten Schritt ökologische Nischen mit u.a. folgenden Maßnahmen geschaffen:
•
Anbringung von Nisthilfen
•
Anlage eines Gemüsegartens
•
Anpflanzung von Hecken aus einheimischen Gehölzen
•
Neupflanzung von hochstämmigen Obstbäumen
•
Einsaat von Wildwiese
•
Aufstellen einer Insektennistwand.
Projekte dieser Art können nur unter Information und Beteiligung der
vor Ort lebenden Menschen erfolgreich sein. Die Bewohner und insbesondere die Kinder sollen die Maßnahmen mit entwickeln, begleiten
und pflegen. Hierbei werden neue Erfahrungs- und Beobachtungsmöglichkeiten geboten. In den kommenden Jahren sollen weitere ökologische Nischen sowohl im Ressourcenbestand wie auch bei Neubaumaßnahmen des WVB eingerichtet werden.
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
3.4
Akquise, Verwaltung und Vermietung von Räumlichkeiten an sozial engagierte Gruppen und Träger
Der WVB stellt in seinen Objekten die Arbeit einer Vielzahl von Trägern und Projekten sicher, die hier Räumlichkeiten angemietet haben.
Dies sind z.B. Kindertagesstätten, Frauenwohnheime, Jugendeinrichtungen, Wohngruppen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und Projekte des bürgerschaftlichen Engagements und der
Selbsthilfe. Durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten, die von Trägern auf dem freien Vermietungsmarkt schwierig oder kaum zu akquirieren sind, ist der WVB ein wichtiger Bestandteil der sozialräumlichen
Hilfsangebote in den Kölner Stadtteilen.
Von der Verknüpfung der Objekte des WVB mit den sozialräumlichen
Bedarfen und der Zusammenarbeit mit Freien Trägern und sozialen
Institutionen profitieren sowohl die Bewohner bzw. Besucher der Objekte wie auch die Menschen im Stadtteil. Die so geschaffene Vernetzung im Stadtteil fördert wiederum die weitgehende Nachbarschaftsakzeptanz und die Integration der Bewohner bzw. Besucher.
3.4.1
Amsterdamer Straße
Das Ende 2006 angelaufene Wohnprojekt für junge erwachsene Menschen mit alternativen Lebensentwürfen konnte im Jahr 2008 hinsichtlich des vor Ort angeschlossenen Arbeitsprojektes (Sanierung und
Gestaltung von Bauwagen) stabilisiert werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Betreuungsträger wurden die Arbeitsmöglichkeiten und bedingungen durch Anschaffung von Werkzeugen und Maschinen
stark verbessert.
Hinsichtlich der Konflikte mit der angrenzenden Nachbarschaft (Lärmbelästigung) ist jedoch noch keine Entspannung eingetreten, hier wird
weiterhin an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet.
3.4.2
Neuerburgstraße
Für Vision e.V. (Verein für innovative Drogenselbsthilfe - ehemals Junkiebund), ließ der WVB in der Neuerburgstraße eine neue Beratungsstelle erbauen. In dem vom WVB verwalteten Neubau sind sowohl ein
Café wie auch Räumlichkeiten für Beratung und Betreuung untergebracht.
Die bisherigen Räumlichkeiten in der Taunusstraße in Kalk mussten
auf Grund von immer wieder kehrenden Konflikten mit der Nachbarschaft aufgegeben werden. Die Suche nach Ersatzräumlichkeiten war
schwierig und ohne Erfolg. Das Gelände in der Neuerburgstraße ist
von der Lage her jedoch gut geeignet. Der in wenigen Monaten in Fertigbauweise errichtete Neubau mit der ansprechend gestalteten Außenanlage bietet Träger und Besuchern gute Bedingungen für die ge-
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
19
D
Der Oberbürgermeister
meinsame Arbeit, die im Oktober 2008 an diesem Standort aufgenommen wurde.
Beratungsstelle von Vision e.V. in der Neuerburgstr.
3.4.3
Kölner Anlaufstelle für Drogenabhängige II
Noch schwieriger gestaltete sich die Suche nach einem Standort bzw.
Objekt für die Rechtsrheinische Anlaufstelle für Drogenabhängige.
Nach intensiver Akquise und Prüfung von diversen Objekten und in
enger Kooperation mir dem Gesundheitsamt ist Ende 2008 eine Lösung gefunden worden. Die notwendigen Abstimmungen mit anderen
städtischen Dienststellen sowie der Bezirksvertretung und der Polizei
sind eingeleitet, zu Beginn des Jahres 2009 müssen geringfügige bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Anschließend kann der
Träger mit der Einrichtung der vom WVB verwalteten Anlaufstelle beginnen und somit der Ratsbeschluss zur Errichtung einer Anlaufstelle
auch im rechtsrheinischen Köln umgesetzt werden.
20
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
4
Abriss von Obdachloseneinrichtungen und Ersatzbebauung mit gefördertem sozialen Wohnraum
Die in den 50er und Anfang der 60er Jahren errichteten Obdachloseneinrichtungen (Sozialhäuser) zur vorübergehenden Unterbringung von
Familien und Alleinstehenden bei akuter Obdachlosigkeit oder nach
Zwangsräumungen bestehen aus hintereinander angeordneten Einzelräumen, die je nach Familiengröße zu Unterkunftseinheiten zusammengefasst sind. Die Sanitäranlagen müssen gemeinschaftlich genutzt
werden. Die Betriebsfähigkeit und Verkehrssicherheit kann in diesen
Objekten zunehmend nicht mehr gewährleistet werden. Die Unterhaltung der Gebäude ist nicht mehr wirtschaftlich.
Das Sozialhaus Bonner Straße mit Gemeinschaftssanitäranlagen und
ohne abgeschlossene Wohnungen
Diese Unterbringungsform ist heute in keinem Fall mehr akzeptabel, es
besteht dringender Handlungsbedarf. Die Re-Integration der dort lebenden Menschen in die Gesellschaft wird durch ihre Wohn- und Lebensumstände zudem außerordentlich behindert.
Geplantes Objekt Bonner Straße: 44 barrierefreie Wohnungen in unterschiedlichen Größen
auf einem zuvor nicht voll genutztem Grundstück
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
21
D
Der Oberbürgermeister
Daher wird der WVB in den nächsten Jahren die vorhandenen Sozialhäuser abreißen und mit Neubauten ersetzen oder in abgeschlossene
Wohnhäuser mit dem Standard des öffentlich geförderten Wohnungsbaus umbauen.
4.1 Planungs- und Baubeschlüsse
Für folgende Neubaumaßnahmen wurden bereits Baubeschlüsse vom
Rat der Stadt Köln gefällt:
•
Wikingerweg 10 und 12
•
Buchholzstr. 14 und 20
•
Kulmbacher Str. 1 und 3
•
Bonner Str. 413.
Für alle Baumaßnahmen werden Mittel der sozialen Wohnraumförderung in Anspruch genommen. Alle Wohnungen werden bis in die oberen Stockwerke barrierefrei geplant (z.B. durch Aufzüge), energiesparende Bauweisen werden sowohl aus ökologischen Gründen wie auch
zur Senkung der Nebenkosten für die zukünftigen Mieter umgesetzt
(mindestens KFW 60). Auf familiengerechte Grundrisse und ansprechend wie auch kriminalpräventiv sinnvoll gestaltete Außenanlagen
wird besonders wert gelegt.
Geplantes Objekt Kulmbacher Straße: 24 familiengerechte Wohnungen in attraktiver Architektur
Der Beginn der Bauarbeiten erfolgt für die ersten Projekte im Frühjahr
2009. Für folgende Neubaumaßnahmen liegen Planungsbeschlüsse
des Rates der Stadt Köln vor:
•
Kyllburger Str. 3
•
Wikingerweg 6
•
Berliner Str. 221
22
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
•
Flemingstr. 5
Die Baubeschlüssen für diese Projekte werden zurzeit vorbereitet.
Für weitere acht Projekte wird an der Erstellung von Planungskonzepten gearbeitet. Sukzessive werden diese im Jahr 2009 als Planungsbeschlüsse auf den politischen Entscheidungsweg gegeben.
4.2 Max-Fremery-Str. 1
Das ehemalige, in den 50er Jahren erbaute Sozialhaus Max-FremeryStr. 1 war einfachst ausgestattet: es verfügte weder über abgeschlossenen Wohneinheiten, noch über Heizungen und Duschen. Die Verkehrssicherheit und Betriebsfähigkeit konnte z.B. auf Grund von veralteten elektrischen Anlagen nicht mehr gewährleistet werden bzw. nur
mit einem unvertretbaren finanziellem Aufwand aufrecht erhalten werden. Daher wurde das Objekt Mitte 2007 abgebrochen und an gleicher
Stelle ein neues Wohngebäude mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung errichtet.
Die 20 neu errichteten Wohnungen sind familienfreundlich und behindertengerecht ausgestattet und verfügen alle über Balkon oder Terrasse. Wohnungen und Keller sind mit einem Aufzug erschlossen und
können dadurch sowohl mit Rollstuhl wie auch mit Kinderwagen direkt
erreicht werden. Im Juli 2008 konnten die preiswerten Wohnungen mit
Qualität von Kölner Bürgerinnen und Bürgern mit Wohnberechtigungsschein bezogen werden.
Max-Fremery-Str. 1a und b nach der Neuerrichtung
(Foto: Kölner Stadtanzeiger, stef)
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
23
D
Der Oberbürgermeister
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
5
E
Arbeit mit Bewohnern von Obdachlosensiedlungen
5.1 Selbsthilfeaktivitäten
Ausgehend von dem Grundsatz, dass Aktivierung eine Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenssituation bewirkt, wird Bewohnern in
den Selbsthilfeprojekten die Möglichkeit geboten, neue Erfahrungsräume zu erleben und gleichzeitig die Qualität ihrer direkten Lebenswelt zu verbessern.
Diese Arbeit ist auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll.
Durch zunehmende Identifikation der Bewohner mit ihrer derzeitigen
Lebenssituation reduzieren sich die notwendigen Ausgaben für Maßnahmen wie Instandsetzung von Vandalismusschäden, Entrümpelungen oder Personalkosten für starke Präsenz vor Ort.
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 52 Wohnumfeldprojekte durchgeführt.
Hierzu gehörten: Pflege von Außenanlagen, Grünschnitt, Winterdienst,
Säuberungs- und Malerarbeiten auf Gemeinschaftsflächen wie Keller,
Waschküchen, Dachböden, Gemeinschaftssanitäranlagen, Treppenhäusern und Mülltonnenboxen.
5.1.1
Verbesserung der Gestaltung der Außenanlagen durch Bepflanzungen
Zur Erhöhung der nachbarschaftlichen Akzeptanz wurden an verschiedenen Wohnanlagen Blumenbeete angelegt. Diese dienen
• der Strukturierung und Gestaltung der Außenanlagen
• der Aktivierung der Bewohner und
• der Vermeidung von Vandalismusschäden
Die Außenanlagen werden durch bepflanzte Blumenbeete geordnet
und ansprechend gestaltet. Um die nachbarschaftliche Akzeptanz zu
erhöhen, wird verhindert, dass sich die Objekte negativ vom Erscheinungsbild der Nachbarhäuser abheben.
Selbsthilfe und Strukturgebung: von Bewohnern angelegtes Beet in der
Gießener Straße
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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D
Der Oberbürgermeister
Das Anlegen und Vorbereiten der Beete sowie das Einpflanzen der
Blumen erfolgt durch die jeweiligen Hausbewohner, die auch die weitere Pflege übernehmen. Blumenbeete, die von den Bewohnern selbst
angelegt worden sind, werden nicht zerstört: es bilden sich keine
Laufwege durch die Beete, Sperrmüll wird hier nicht mehr abgelagert.
Im Jahr 2008 wurden in einer Frühjahrs- und eine Herbstaktion insgesamt 33.000 Blühpflanzen gesetzt.
5.2
Kooperation mit Partnern zur Verbesserung des Wohn- und Lebensbedingungen der Bewohner
In regelmäßiger Zusammenarbeit oder in besonderen bedarfsorientierten Projekten Arbeit der WVB mit einer Vielzahl von Akteuren und
Partnern aus dem Umfeld seiner Unterbringungsressourcen vernetzt
zusammen. Zielsetzung ist hierbei immer, die Verbesserung der Lebenssituation der Bewohner. Die folgenden Beispiele zeigen die praktische Umsetzung und Ergebnisse solcher Kooperationen.
5.2.1
Vernetzung im Wohngebiet Boltensternstraße / Flemingstraße
Das Wohngebiet Boltensternstraße / Flemingstraße besteht aus einer
großen Obdachlosensiedlung und angrenzenden Wohnhäusern (teilweise Hochhäuser) der GAG. In dem Wohngebiet lebt ein hoher Anteil
von Familien mit Multiproblematik. Es handelt sich um ein überwiegend
geschlossenes Sozialsystem mit den Merkmalen einer Ghettoisierung,
die den Bewohnern auch einen sozialen Schutz bietet.
Im Januar 2007 stellte der WVB dem Verein Unternehmen helfen Kids
(UhK) e.V. in Haus Flemingstr. 3 für die Fortsetzung des Waggonprojektes kostenfrei eine Wohnung zur Verfügung. Seit Sommer 2007 gibt
es in diesen Räumen den „Bewohnertreff“ mit vielen Angeboten für
Menschen aller Altersgruppen.
Zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen im Wohngebiet
haben sich zwei Arbeitsgruppen gebildet:
Die „Arbeitsgruppe Flemingstraße“ hat die Zielsetzung, das Wohngebiet durch umfangreiche bauliche Maßnahmen und aktivierende Bewohnerarbeit aufzuwerten bzw. zu normalisieren. Teilnehmer sind neben Vertretern von GAG und WVB das Bürgeramt Nippes sowie das
KK61 – Kriminalprävention der Polizei.
WVB und GAG kooperieren als Wohnungsgeber und treffen Absprachen bezogen auf die Gesamtkonzeption der Belegung und Neugestaltung des Wohngebietes. Das Bürgeramt Nippes und die Polizei haben
beratende Funktion. Die Kooperationspartner verständigten sich auf
die gemeinschaftliche Bearbeitung aller in der Flemingstraße/Boltensternstraße auftretenden Probleme bzw. die Entwicklung
stimmiger Gesamtlösungen. Die Federführung für die Arbeitsgruppe
liegt beim WVB.
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
E
Der „Arbeitskreis Jugend Flemingstraße“ hat die Zielsetzung, die im
Wohngebiet vorhandenen Angebote für Kinder und Jugendliche zu
vernetzen und einen regelmäßigen Austausch zwischen den Akteuren
vor Ort sicherzustellen. Damit verbunden ist auch die Sicherstellung
pädagogischer Qualitätsstandards.
Im Arbeitskreis sind vertreten: Stadt Köln: Jugendpflege Nippes, Allgemeiner Sozialer Dienst Nippes, Interkultureller Dienst, Familienzentrum Kita Flemingstraße, Kita-Fachberatung, Bürgeramt Nippes, Jugendeinrichtung Boltensternstraße, WVB, GAG, UhK e.V. und Ümit
e.V. Der Arbeitskreis Jugend Flemingstraße trifft sich ca. vierteljährlich.
Die Federführung für den Arbeitskreis liegt bei der Jugendpflege Nippes.
Neben der laufenden Arbeit wurden im Jahr 2008 folgende besondere
Projekte aus der Arbeit in den beiden Gremien entwickelt:
Einrichtung eines neuen Spielplatzes.
Der großzügig bemessene Spielplatz hinter Haus 3 wurde mit vom
UhK e.V. gespendeten Spielgeräten ausgestattet und vom WVB eingerichtet. Im Frühjahr 2008 wurde der Spielplatz den Kindern des Wohngebietes zur Verfügung gestellt. Spielplatzpaten aus der Flemingstraße
achten darauf, dass der Spielplatz auch außerhalb der Öffnungszeiten
nicht von Unbefugten verunreinigt oder verwüstet wird.
Rodung des Franz-Josef-Tillmann-Wegs
Der UhK e.V. hat in Zusammenarbeit mit der Firma Timberland, dem
WVB und dem Bürgeramt Nippes eine gemeinsame Rodungsaktion
auf dem Gelände des Franz-Josef-Tillmann-Wegs, der an der Siedlung
Flemingstraße entlang der Boltensternstraße zum Niehler Hafen verläuft, durchgeführt.
Praktische Kriminalprävention: Bewohner der Wohnanlage Flemingstraße machen
aus dem zugewachsenen und vermüllten Franz-Josef-Tillmann-Weg einen übersichtlichen, angstfreien Raum
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
27
D
Der Oberbürgermeister
Dieser öffentliche Weg war gekennzeichnet durch wuchernden Bewuchs, Unübersichtlichkeit, schlechte Beleuchtung sowie starke Verunreinigung und stellte einen sogenannten Angstraum dar. In einer
gemeinsamen Aktion wurde der Weg anlässlich des Timberland Earth
Day am 16.04.2008 unter Beteiligung zahlreicher Bewohner des
Wohngebietes entrümpelt und gerodet.
5.2.2
Sozialraumorientierte Hilfsangebote
Im Frühjahr 2006 wurde das durch die Spitzenverbände der freien
Wohlfahrtspflege, die Kölner Kommunalpolitik und die Stadtverwaltung
gemeinsam entwickelte Handlungskonzept "Sozialraumorientierte
Hilfsangebote in Köln" umgesetzt. Hierdurch sollen die Lebensbedingungen der Bewohner/innen in den zehn Sozialraumgebieten verbessert werden, z.B. durch Verstärkung der präventiven Angebote. Angestrebt wird auch eine Bündelung sozialer Leistungen und Angebote
durch eine verbesserte Zusammenarbeit und Vernetzung aller städtischen Dienststellen, freien Träger und Verbände.
Praktische Beispiele hierzu sind:
•
Sozialraum Buchheim, Wittener Straße:
Durchführung eines Projektes zur Spielplatzgestaltung in Kooperation
mit der Sozialraumkoordinatorin, der GAG und dem SKM-Zentrum unter aktiver Beteiligung von gewählten Bewohnervertretern (Erwachsenen und Jugendliche)
Initiierung einer bewohnernahen Schuldnerberatung über das SKMZentrum
Förderung eines Fußballprojektes
•
Sozialraum Mülheim/Nord, Steinkaulerstraße
Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie und dem
Schwerpunktträger des Sozialraumes, „Der Sommerberg/AWO“. Initiierung eines Spiel- und eines Fußballprojektes und Anbindung an eine
Sozialberatung für Familien
•
Sozialraum Höhenberg/Vingst, Passauer Straße:
In Kooperation mit Amt für Kinder, Jugend und Familie, der GAG, dem
Schwerpunktträger des Sozialraums „Neukirchener Erziehungsverein“
Einrichtung eines Familientreffs im Sozialhaus. Hier werden für Bewohner und Menschen aus der umliegenden Siedlung Elternberatung,
Hausaufgabenbetreuung und z.B. eine Mutter-Kind-Gruppe angeboten
wird.
•
Sozialraum Chroweiler/Nord, Moldaustraße
Unterstützung des Projektes „Aufsuchende Sozialarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene“ in Verbindung mit Initiierung eines Mitternachtssportangebotes
28
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
5.3
Integrationsförderung durch Unterstützung von Aktivitäten und
Veranstaltungen
Wie bereits unter 2.1 beschrieben, ist die Integration der Unterbringungsressourcen und der darin lebenden Menschen in Wohnumfeld
und Nachbarschaft eines der Ziele der Arbeit des WVB. Hierzu gehören sowohl die Stärkung der Identifikation der Bewohner mit ihrem
momentanen Lebensumfeld, wie auch die Entwicklung gut nachbarschaftlicher Beziehungen.
Daher organisiert und unterstützt der WVB, häufig im Zusammenspiel
mit weiteren Akteuren aus dem Wohnumfeld, besondere Veranstaltungen und Aktivitäten für (und mit) Be- und Anwohnern.
Hierzu gehörten im Jahre 2008 u. a.:
•
•
•
•
•
•
Bewohnerfest Flemingstraße in Kooperation mit der GAG, Bürgeramt
und anderen vor Ort tätigen Einrichtungen
Unterstützung weiterer Projekte des Schülercafés im Bereich Kinder-,
Jugend- und Elternarbeit in der Neuen Kempener Straße
Kinderfest in Kooperation mit dem ASD Rodenkirchen und dem Flexbüro Zollstock in der Siedlung Kottenforststraße
Hausaufgabenhilfe in Kooperation mit der Caritas in der Winterberger
Straße
Sommerfest und weihnachtliches Basteln gemeinsam mit der Kita des
SKM in der Siedlung Am Rolshover Hof
Gemeinsame Adventsfeier aller Mieter und Nutzer im Lachemer Weg
Kinderfest für Be- und Anwohner in der Kottenforststraße
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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Der Oberbürgermeister
5.4 Jahresbegehung
Zur Qualifizierung der Standorte der Unterbringunseinrichtungen für
Obdachlose wird sukzessive einmal jährlich eine systematische Objektbegehung durchgeführt, d.h. im Zeitraum eines Jahres werden
sämtliche Bewohner eines Objektes im Hinblick auf ihre aktuelle
Wohnsituation bzw. erforderliche Veränderungen besucht bzw. befragt.
Die Jahresbegehung findet bei allen Parteien statt, die mit öffentlichrechtlichen Nutzungsverhältnissen in Einrichtungen des WVB leben.
Insgesamt handelt es sich um ca. 1300 Wohneinheiten. Die Begehung
wird durchgeführt von Objektservice und sozialem Dienst in Zusammenarbeit mit der Miet- und Gebührenabteilung. Dadurch können alle
individuellen Aspekte hinsichtlich der baulichen wie auch der persönlichen Situation erfasst und, wenn nötig, weiter bearbeitet bzw. weitergehende Hilfen initiiert werden.
Zeichnet sich im Rahmen der Jahresbegehung Handlungsbedarf ab,
so erfolgen, gegebenenfalls unter Einbeziehung anderer Dienststellen
oder freier Träger, weitere Schritte, die dokumentiert und bearbeitet
werden.
30
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
6
E
Arbeit mit Flüchtlingen und Aussiedlern
6.1 Runder Tisch für Flüchtlingsfragen
Mit Ratsentscheid vom 17.06.2003 wurde die Neuausrichtung der Kölner Flüchtlingspolitik beschlossen und der „Runde Tisches für Flüchtlingsfragen“ eingerichtet, bestehend aus Vertretern der Ratsfraktionen, der Kirchen, der Wohlfahrtsverbände, der Polizei, Vertretern freier
Träger und der Verwaltung. Dieses Gremium tritt mehrmals im Jahr
zusammen, um grundsätzliche Angelegenheiten zu Flüchtlingsfragen
zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Mit Ratsentscheid vom 20.07.2004 wurde das vom "Runden Tisch für
Flüchtlingsfragen erarbeitete Konzept „Leitlinien zur Unterbringung
und Betreuung von Flüchtlingen in Köln“ als Grundsatz einer neuen
Kölner Flüchtlingspolitik festgelegt und die vielfältigen Aktivitäten der
freien Träger und der Verwaltung in der Kölner Flüchtlingsarbeit auf eine gemeinsame Basis gestellt.
Der „Runde Tisch für Flüchtlingsfragen“ begleitet die praktische Umsetzung der Leitlinien und hat dem Rat der Stadt Köln einen Tätigkeitsbericht "Juli 2004 - Juli 2007" vorgelegt. Der Rat entschied mit
großer Mehrheit, die erfolgreiche Arbeit des Runden Tisches für
Flüchtlingsfragen weiter fortzuführen.
In der 3. Arbeitsperiode befasst sich der "Runde Tisch für Flüchtlingsfragen" u.a. mit den Themen
•
Bleiberechtsregelung,
•
Betreuung von allein lebenden männlichen Flüchtlingen mit
chronisch-psychischen Krankheiten,
•
„Menschen ohne Papiere in Köln“:
Mit der Einrichtung des „Runden Tisches für Flüchtlingsfragen“ hat der
Rat der Stadt Köln ein Forum von zentraler Bedeutung für den stadtweiten Dialog geschaffen.
6.1.1
Studie „Menschen ohne Papiere“
Der "Runde Tisch für Flüchtlingsfragen" erweiterte Anfang 2005 die
Diskussion zum Thema Flüchtlinge um den Personenkreis "Menschen
ohne Papiere".
Im Herbst 2005 fand dazu im Rahmen einer Sondersitzung des „Runden Tisches für Flüchtlingsfragen“ ein Fachgespräch mit Experten der
Münchner Verwaltung und des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland statt.
Auf Empfehlung des "Runden Tisches für Flüchtlingsfragen" beschloss
der Rat der Stadt Köln am 14.11.2006 eine Studie zur Bestandsauf-
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
31
D
Der Oberbürgermeister
nahme über die Situation von „Menschen ohne Papiere in Köln“ zu beauftragen.
Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
der Universität Osnabrück untersuchte, ob die Erkenntnisse der bereits
durchgeführten Studien zu der Thematik „Menschen ohne Papiere“ in
München (2003) und in Frankfurt (2006) auf Köln übertragbar sind und
ob sich daraus ein kommunaler Handlungsbedarf für die Bereiche Gesundheitswesen und Erziehung Kinder/Jugendliche ergibt.
Gemäß Auftrag des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen hat sich Anfang 2008 die Arbeitsgruppe „Irreguläre Personen“ konstituiert, die
sich, ausgehend von der Studie mit konkreten Überlegungen zu Handlungsempfehlungen für Köln befassen soll. In mehreren Sitzungen
wurden die Themen Gesundheit, Bildung/Erziehung und Arbeit/Wohnen/Geburtsurkunden bearbeitet. Die erarbeitete Matrix der
Handlungsempfehlungen wurde in einer Sondersitzung des Runden
Tisches für Flüchtlingsfragen am 10.10.2008 ausgewertet und diskutiert. Diese Handlungsempfehlungen werden dem Rat der Stadt Köln
vorgelegt. Noch offene Fragestellungen werden weiter von der Arbeitsgruppe bearbeitet.
Darüber hinaus veranstaltete der "Runde Tisch für Flüchtlingsfragen"
am 17.04.2008 im Domforum in Köln einen Informations- und Diskussionsabend zu der Studie "Menschen ohne Papiere in Köln".
32
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
Der Oberbürgermeister
E
Nach dem Kurzfilm „Land gewinnen" stellte Prof. Dr. Bommes die Studie „Menschen ohne Papiere in Köln“ der Öffentlichkeit vor. Anschließend gab es Statements von Verwaltung, Politik, Wohlfahrtsverbänden
und Initiativen bei anschließender Diskussion mit dem Publikum.
6.2 Bleiberecht
Viele Flüchtlinge, die sich seit Jahren in Deutschland aufhalten, sind
ursprünglich illegal – also nicht rechtskonform – nach Deutschland
eingereist. Von daher sind sie entweder zur Ausreise verpflichtet oder
lediglich aufgrund von Abschiebehindernissen hier geduldet.
Denjenigen, die es trotz dieses unsicheren Status im Laufe der Zeit
geschafft haben, faktisch und wirtschaftlich im Bundesgebiet integriert
zu sein und sich rechtstreu zu verhalten, wird durch die neue Bleiberechtsregelung eine Möglichkeit eingeräumt, unter bestimmten Voraussetzungen ihren Aufenthalt verfestigen zu können. Dazu wurde mit
dem IMK-Erlass vom 17.11.2006 und der neuen gesetzlichen Bleiberechtsregelung vom 01.07.2007 eine entsprechende Grundlage geschaffen.
Der WVB ist, da der überwiegende Teil des von der Bleiberechtsregelung begünstigten Personenkreises zu seiner direkten Klientel zählt, in
die Umsetzung der Möglichkeiten zur Verfestigung des Aufenthalts von
langfristig Geduldeten direkt eingebunden. Die Aufgabe des WVB besteht darin, sowohl für die in den Wohnheimen verbliebenen als auch –
im Rahmen der Nachbetreuung – für die bereits in privaten Wohnraum
verzogenen Bleiberechtskandidatinnen und Kandidaten die Information
und Beratung bezüglich der jeweils geltenden gesetzlichen Regelungen sicher zu stellen.
Darüber hinaus wurden und werden für die in Köln eingerichteten Fördermaßnahmen
•
zum Erwerb ausreichender Sprachkenntnisse (bei der VHS)
•
zur Potentialanalyse und Perspektivplanung 16-26jähriger geduldeter Roma ohne Ausbildungs- und Schulabschluss (Projekt
„Clear“ bei der Diakonie Michaelshoven)
•
zur Qualifizierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
mit ungesichertem Aufenthaltsstatus in den Bereichen Hotelund Gastwirtschaft, Hauswirtschaft, Bautechnik und Haustechnik (Projekt „Filos“ als Kooperation von Diakonie und Jugendwerkstatt Porz)
die in Frage kommenden Personen ausgewählt und weitervermittelt.
Das Projekt „Filos“ und das Projekt „Clear“ wurden nach einjähriger
Laufzeitzeit wegen Auslaufens der Förderung der ARGE wieder eingestellt, während die über den Europäischen Flüchtlingsfonds geförderte
Sprachmaßnahmen bei der VHS, die der WVB sozialpädagogisch begleitet, derzeit in der 4. Auflage immer noch weitergeführt wird.
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
33
D
Der Oberbürgermeister
Durch den Nationworker (siehe 6.5) konnte der Zugang zu dem begünstigten Personenkreis nochmals generell verbessert werden. In
Flüchtlingswohnheimen wurden Informationsveranstaltungen zum
Thema Bleiberecht durchgeführt. Für die bereits in privaten Wohnraum
verzogenen Bleiberechtskandidaten wurde gleichzeitig das Betreuungsangebot in der Anlauf- und Beratungsstelle Vorgebirgstraße erweitert.
6.3 Betreuung von Flüchtlingen
Als Folgemaßnahme der Ratsbeschlüsse vom Juni 2003 und Juli 2004
hat der Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt erhebliche Bemühungen unternommen um langjährig in Köln lebenden Flüchtlingen unter
bestimmten Kriterien den Bezug von Individualwohnraum zu ermöglichen. Aus Gründen der Sozialverträglichkeit wird darauf geachtet,
dass Flüchtlinge nicht zu verdrängender Konkurrenz für andere Kölner
Bürger/innern auf dem freien Wohnungsmarkt werden können.
Seit 2003 sind 715 Parteien mit 2.236 Personen der in Köln durch den
WVB untergebrachten Flüchtlinge in Individualwohnraum verzogen.
Hiervon mussten lediglich 10 Parteien mit 20 Personen wieder in
Wohnheimen versorgt werden, da sie ihre Wohnung wieder verloren.
Alle in Privatwohnungen verzogenen Personen werden bei weiter gehendem Beratungsbedarf über ein Sprechstundenangebot des Wohnungsversorgungsbetriebes der Stadt Köln bzw. durch die zuständigen
Fachdienststellen der Stadt Köln und der Wohlfahrtsverbände/Initiativen weiter betreut. Damit trägt die Stadt Köln erheblich zur Integration derjenigen Personen bei, von denen auszugehen ist, dass sie
dauerhaft in Deutschland leben werden“.
6.3.1
Pädagogische Betreuung
Für die 3-6 jährigen Flüchtlingskinder ist eine 100%ige Versorgung mit
Kindertagesstättenplätzen und für die 6-16 jährigen eine 100% Beschulung sicherzustellen. Für Jugendliche ab dem 16.Lebensjahr sollen Angebote zu schulischen und berufsbezogenen Bildungswegen
vorgehalten werden.
Neben einer kontinuierlichen Bedarfserhebung und -auswertung über
Inanspruchnahme und Nichtinanspruchnahme von Kindergartenplätzen, Schulangeboten und beruflichen Perspektiven sind darüber hinausgehende aktuelle zusätzliche spezielle Hilfebedarfe zu ermitteln
und durch eine begleitende und unterstützende Versorgung zu erfüllen. Durch gezielte pädagogische Angebote ist es gelungen, Kinder
und Jugendliche zu fördern, deren Tagesabläufe zu strukturieren und
34
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
E
Der Oberbürgermeister
Alternativen zu einem Alltag zu entwickeln, der durch destruktive Verhaltensweisen und teilweise durch delinquentes Handeln geprägt war.
Der Wohnungsversorgungsbetrieb finanziert im Sinne einer Anschubfinanzierung gezielt Projekte für Kinder und Jugendliche und Eltern in elf
Wohnheimen. Hierbei werden jährlich Mittel in Höhe von 24.500,- € zur
Verfügung gestellt.
Ziel der Kinder- und Jugendprojekte ist immer die Integration im Stadtteil, z.B. Besuch von ortsnahen Bürger- und Jugendzentren, Sportvereinen etc.
In einzelnen Stadtbezirken gibt es hierzu sehr erfolgreiche Projekte in
Kooperation mit dem Interkulturellen Dienst des Jugendamtes. Eine
erste Finanzierung dieser Projekte leistete der Wohnungsversorgungsbetrieb, zwischenzeitlich werden sie teilweise auch aus Jugendhilfemitteln (§ 27 ff. KJHG) übernommen. Im neu eröffneten Flüchtlingszentrum „Haus der Kulturen“ wird ein Deutschkurs für Frauen finanziert.
Vom WVB gefördert Trommelgruppe für Kinder und Jugendliche
aus dem Wohnheim Poller Damm bei einem Auftritt
•
•
•
•
Folgende Aktivitäten wurden durch den WVB u. a. im Jahr 2008 unterstützt:
Gemeinsames Sommerfest des Schwimmvereins Rhenania Köln mit
Bewohnern der Flüchtlingswohnheime Niederichstraße und Plankgasse
Stadtteilorientierte Freizeitgruppe für Kinder mit einem Theaterprojekt
im Wohnheim Hansaring
Frauenarbeit (Deutschkurs, Frauenfest, Mutter-Kind-Gruppe, Exkursionen) im Wohnheim Severinswall
Sport um Mitternacht und ein Deutschkurs für Frauen mit Kinderbetreuung im Wohnheim Niehler Gürtel
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
35
D
Der Oberbürgermeister
•
•
•
6.3.2
Heilpädagogisch geführte Mädchengruppe und Kinder-Koch-AG
in Kooperation mit Kindernöte e.V. im Wohnheim Causemannstraße
Seniorengruppe im Wohnheim Grafenmühlenweg
Entwicklungs- und Förderprojekt für Roma-Frauen aus Wohnheimen in Porz/Poll und Privatwohnungen in Kooperation mit
DRK und dem interkulturellen Dienst
Amaro Kher
Die Schule Amaro Kher (auf Romanes: „Unser Haus“) ist eine Initiative
des Rom e.V. in Köln und wird als zentrales Schulprojekt für RomaFlüchtlingskinder u. a. von der Stadt Köln unterstützt.
Die Verwaltung der Gesamtanlage Venloer Wall 17-19 „Amaro Kher“
ist zum 01.08.2007 vom Amt für Kinder, Jugend und Familie auf den
WVB übergegangen.
Der WVB stellt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung und zeichnet sich für die notwendigen aufwändigen Sanierungsmaßnahmen des
Gebäudekomplexes und der dazugehörigen Außenanlagen verantwortlich.
Die Vernetzungs- und Integrationsarbeit zwischen Wohnungsversorgungsbetrieb und Amaro Kher wird intensiviert.
Amaro Kher arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aus der ethnischen
Minderheit der Roma, die in städtischen Wohnheimen leben und
•
aufgrund eigener schwieriger Lebenslagen und evtl. familiärer
Krisen, konkrete Hilfen und professionelle Unterstützung brauchen,
•
die durch auffälliges Verhalten hinsichtlich strafrechtlicher Tatvorwürfe bekannt sind und/oder mit dem Besuch der Regelschule überfordert wären,
•
die bzw. deren Eltern dem hiesigen Bildungssystem negativ gegenüber stehen.
Durch die o. g. Tätigkeit von Amaro Kher wird eine Beruhigung der
nachbarschaftlichen Problemlagen an den Wohnheimen vor Ort erreicht und die damit verbundene Erhöhung der nachbarschaftlichen
Akzeptanz im Stadtteil trägt nachhaltig zur Sicherung des sozialen
Friedens in der Stadt bei.
6.4
Projekt: Wohngruppe für männliche Flüchtlinge mit chronischpsychischen Erkrankungen und besonderem Betreuungsbedarf
In den Wohnheimen der Wohnungsversorgungsbetriebe sind derzeitig
ca. 2500 Flüchtlinge untergebracht, darunter 350 alleinstehende Männer. Die Wohnheime werden überwiegend als Familienwohnheime geführt, drei Wohnheime werden ausschließlich von Männern bewohnt.
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Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln
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Der Oberbürgermeister
In den Männerwohnheimen leben z. Zt. ca. 40 Männer, die eine chronisch psychische Erkrankung aufweisen. Sie haben einen erhöhten
Betreuungsbedarf. Der WVB konnte in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum für Migranten des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ein
Betreuungskonzept für diesen Personenkreis erarbeiten.
Die Umsetzung erfolgt in einer Wohngruppe, in der die chronisch psychisch kranken Männer in das gemeindepsychiatrische Versorgungssystem integriert werden und befähigt werden trotz ihrer Erkrankung
selbstständig zu wohnen. Die erste Wohngruppe wird im Wohnheim
Mauritiussteinweg mit 7 Männern aus dem persisch-arabischsprachigen Raum eröffnet. Den Männern stehen abgeschlossene Appartements zur Verfügung.
Sukzessive sollen weitere Wohngruppen, entsprechend dem Bedarf, in
anderen Wohnheimen folgen.
6.5
„Nationworker“ als Mittler zwischen Kulturen
Der Nationworker ist „eingebettet“ in das Gesamtsystem „Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen“ beim WVB und eng angebunden an den Sozialen Dienst zur Betreuung von Flüchtlingen. Aufgrund
seiner Zugehörigkeit zur Gruppe der Roma ist er in der Lage in einigen
Arbeitsfeldern in anderer bzw. ergänzender Tätigkeit zu den Sozialarbeiterinnen aktiv zu werden. Der Soziale Dienst des WVB beplant mit
dem Nationworker die jeweilig erforderlichen Einsatzbereiche. Hierzu
gehören:
•
Beratungstätigkeit zur Erlangung eines Bleiberechtes:
Angebot regelmäßiger Sprechstunden an zwei Nachmittagen in
der Woche. Darüber hinaus werden nach Vereinbarung Termine
zur weitergehenden Beratung bzw. Ämtergängen etc. vereinbart. Vermittlung bei Beantragung eines Bleiberechtes, beim
Verfahren der Beantragung und Beibringung der Unterlagen zur
Passbeschaffung, Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle, bei der Durchsetzung der Erteilung einer Arbeitserlaubnis sowie weiteren kleineren und größeren Problemen und
Widrigkeiten, bei denen Überzeugungsarbeit geleistet werden
muss.
•
Begleitung der Sprach- / Alphabetisierungskurse:
Die über die Volkshochschule durch zwei Dozentinnen angebotenen Sprachkurse für Flüchtlinge zur Erlangung des Bleiberechtes werden vom Nationworker mit zwei wöchentlichen Präsenztagen sehr eng begleitet. Abgeklärt wurden hier z.B. Fahrtkosten, Kinderbetreuung oder gesundheitliche Problemstellungen.
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6.6
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Vermittlung in Qualifizierungsprojekte für junge Erwachsene (1525-jährige):
mit den seitens des Ausländeramtes ausgewählten Trägern von
Qualifizierungsmaßnahmen (z.B. CLEAR und Filos, Praktika,
Ausbildung, Job, Beschulung). Über den Nationworker und die
Sozialarbeiter in den Wohnheimen soll nach Beginn der Maßnahmen eine laufende Motivation der jungen Erwachsenen sichergestellt werden.
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Lösung von Konflikten in Wohnheimen:
insbesondere bei typisch ethnischen Familien- und Sippenkonflikten sowie bei Konflikten aufgrund unterschiedlicher Lebensweisen und –rhythmen zwischen Nachbarschaft und Wohnheimbewohnern
•
Beratungstätigkeit in allgemeinen Angelegenheiten (Einzelfälle).
Einsatz eines Integrationsmittlers bei Migrantinnen und Migranten
mit russischem Sprachhintergrund
Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Integrationsarbeit mit RomaFlüchtlingen setzt der WVB (siehe 6.5) seit dem 15.09.2008 auch für
die Beratung und begleitende Unterstützung von Spätaussiedler,
Flüchtlinge und jüdischen Kontingentflüchtlinge mit russischem
Sprachhintergrund, die bei der Integration in das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben weiterhin der Hilfestellung bedürfen, einen Integrationsmittler ein.
Zielgruppe sind Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten
wie Suchtkranke, psychisch Kranke, Haftentlassene, Behinderte, Verhaltensauffällige und Systemgeschädigte, die teilweise noch in Wohnheimen untergebracht sind und deren Integration aufgrund der diversen Problemlagen des Alltags immer noch nicht in ausreichendem
Maße vollzogen ist.
Insbesondere sind Informationen/Hilfestellungen vorgesehen
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beim (nachholenden) Erwerb einer ausreichenden Sprachkompetenz,
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bei der Durchführung von Behördengängen,
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bei Problemen der Integration in den Arbeitsmarkt
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bei Arztgängen,
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bei Problemen mit Suchtkrankheiten
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bei Bankgeschäften, Einkaufsverhalten und Schuldenberatung,
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bei der kulturellen Anbindung an die Vereinsstruktur im Stadtgebiet,
•
bei der Wohnungssuche bzw. bei Mietvertragsangelegenheiten.
Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation zwischen dem WVB und
dem Phoenix Köln e.V., die gemeinsam einen Mitarbeiter ausgewählt
haben, der sowohl mit den Bedingungen aus dem Herkunftsland als
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auch mit den Möglichkeiten des Kölner Beratungs- und Hilfesystems
vertraut ist.
Da der ausgewählte Träger als Selbsthilfeorganisation seine Tätigkeit
grundsätzlich auf eine langfristige Betreuung des betroffenen Personenkreises ausgerichtet hat, ist im Rahmen der dort statt findenden
Kinder-, Jugend- und Elternarbeit zusätzlich die Möglichkeit gegeben,
Präventionsmaßnahmen/-systeme für die nachfolgenden Generationen
aufzubauen.
Durch die Zusammenarbeit in dem seit Jahren in Köln bestehenden
„Netzwerk zur Förderung der Integration von Spätaussiedlern und Zuwanderern aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion“, an dem
sowohl der WVB als auch der Phoenix Köln e.V. beteiligt sind, ist sichergestellt, dass die Tätigkeit mit den weiteren im Kölner Stadtgebiet
agierenden Fachinstitutionen vernetzt wird. Der Einsatz des Integrationsmittlers ist zunächst bis zum 31.12.2009 befristet.
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Katastrophenschutz
Der WVB nahm auch im Jahre 2008 auf Grund seiner Zuständigkeit für
Transport, Unterbringung, Verpflegung und Versorgung betroffener
Bürgerinnen und Bürger bei Katastrophenfällen an verschiedenen
Gremien und Arbeitskreisen teil. Hierzu gehören neben der Lenkungsgruppe „Großschadensereignis“ der Arbeitskreis „Hochwasser über
10,70m“ und die Arbeitsgruppe „Hochwassersensible Objekte“. Die
Dienststellenleitung nahm im Juni an einer Übung des städtischen Krisenstabes teil.
Im Jahr 2008 mussten in den Notaufnahmekapazitäten für Opfer von
Brand- und anderen Evakuierungsfällen in der Brühler Straße 10
Haushalte aufgenommen werden. Die Einrichtung zur Unterbringung
von bis zu 500 evakuierten Bürger und Bürgerinnen in der Boltensternstraße musste – glücklicherweise – für diesen Zweck nicht in
Betrieb genommen werden. Jedoch wurde sie der Polizei zur Unterbringung von zwei Hundertschaften aus anderen Bundesländern während des sogenannten „Anti-Islamisierungskongresses“ zur Verfügung
gestellt.
7.1 Übung Stromausfall
In einer Übung wurde am 03.06.2008 die Betreibung der Notunterkunft
für Evakuierungsopfer sowie der Einsatzzentrale für Katastrophenfälle
des WVB in der Boltensternstraße bei Ausfall der Stromzufuhr erprobt.
Als Ergebnis der Übung steht fest, dass mit der ständig vorhandenen
technischen Ausstattung (Kleingeneratoren, batteriebetriebene Lampen etc.) im Ernstfall der Betrieb der Einrichtung auch über mehrere
Stunden ohne netzabhängigen Strom erfolgen kann.
Auch für die Versorgung durch Großgeneratoren ist die Notaufnahmeeinrichtung
für den Katastrophenfall in der Boltensternstraße vorgerüstet
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Bewusstsein schaffen – Einladungen zur Auseinandersetzung
8.1
Kunst trotz(t) Armut - Zeitgenössische Kunst zum Thema Obdachlosigkeit, Armut und Ausgrenzung
„Kunst trotz(t) Armut“ ist der Titel einer Wanderausstellung, die im November 2007 in Berlin startete um danach in elf deutsche Städte weiterzuziehen. Vom 22. April bis zum 16. Mai wurde die Ausstellung in
Köln vom Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln präsentiert.
Über 100 Exponate von 20 zeitgenössischen hochkarätigen Künstlern
wie Douglas Abuelo, Ingrid Bahß, Wolfgang Bellwinkel, Felix Droese,
Jörg Immendorff, Katharina Mayer, Lisel Metten, Wilhelm Neußer,
Sigmar Polke, Cornel Wachter u.a. sind in dem Projekt vereint.
Die Ausstellung wurde in Berlin von der Evangelischen Obdachlosenhilfe e.V. und der Kulturstiftung der evangelischen Kirche zusammengestellt und spiegelt die Themen der Heimat- und Wohnsitzlosigkeit,
sozialer Ausgrenzung und seelischer Unbehaustheit, manchmal nicht
ohne Humor und Hintersinn, künstlerisch wider.
Künstler richten immer wieder ihren Blick auf soziale Probleme und
üben Kritik an gesellschaftlichen Missständen. Die Fotos, Zeichnungen, Malereien und Skulpturen „vereinigen zwanzig künstlerische Positionen, die sich auf je eigene Weise dem Leben von Menschen ohne
Obdach zuwenden. Die künstlerischen Mittel und Zugänge sind so unterschiedlich wie das Leben der Wohnungslosen. Alle hier gezeigten
Arbeiten sind frei von jeder Mitleidsästhetik. Gleichzeitig aber lassen
sie sich lesen als dauerhafte Gegenwehr gegen die Versuchung, wegzuschauen“ so Christhard-Georg Neubert, Kunstbeauftragter der
evangelischen Kirche in Berlin.
Eine Schulklasse besichtigt die Ausstellung
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Das Projekt will verdeutlichen, dass Entwurzelung und Obdachlosigkeit
in Deutschland keine Randerscheinung mehr sind – die Entscheidung
für das Dienstgebäude des Sozialdezernates der Stadt Köln als
Ausstellungsort unterstreicht dieses Anliegen umso mehr. Weitere Exponate waren in der Lutherkirche in der Kölner Südstadt zu sehen.
Im Rahmen der Ausstellung erfolgten Führungen, auch gezielt für
Schulklassen. Zur Vernissage luden die Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt, Marlis Bredehorst ein. Grußworte von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, ein Kurzreferat zur Thematik von Prof.
Dr. Werner Schönig (KFH Köln) und ein musikalisches Rahmenprogramm vom „Menschensinfonieorchester“ rundeten die Veranstaltung
ab.
Als Rahmenprogramm der Ausstellung wurde eine Fachdiskussion
zum Thema „Kunst trotz(t) Armut“ und eine moderierte Lesung in Kooperation mit der Kölner Obdachlosenzeitung „Bankextra“ angeboten,
in der wohnungslose und andere Menschen in besonderen Lebensumständen Texte präsentierten, die ihnen viel bedeuten.
Der Ausstellung wurde von Besuchern wie auch von den städtischen
Mitarbeitern viel Aufmerksamkeit geschenkt.
8.2 Preiswerter Wohnraum für die Zukunft: Reality now 4.0!
An der RWTH Aachen – Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens - wurden in Kooperation mit dem WVB im Rahmen einer Semesterarbeit von Studierenden unter Prof. Wim van den Bergh Entwürfe für sozialen Wohnungsbau auf Grundstücken an der Xantener Straße in Köln erstellt. Zurzeit befinden sich auf einem Großteil des Grundstücks Sozialhäuser einfachster Bauart aus den 50er Jahren, die vom
Wohnungsversorgungsbetrieb der Stadt Köln verwaltet werden.
Dieses Projekt will zukünftige Architekten bereits in einer frühen Phase
ihrer beruflichen Entwicklung für den öffentlich geförderten Wohnungsbau interessieren und vorhandene Vorurteile über starke Einschränkungen durch vermeintlich enge staatliche Fördervoraussetzungen abbauen. Eine Investition in die Zukunft: Kreativität wecken und kompetente und engagierte Architekten für qualitativ hochwertigen öffentlich
geförderten Wohnungsbau ausbilden.
Die Aufgabenstellung für die Studierenden beinhaltete:
Unter Berücksichtigung der entsprechenden staatlichen Fördervoraussetzungen (wie städtebauliche Qualitäten, Grundrisse und Wohnflächenobergrenzen, Barrierefreiheit, Baukosten pro m² etc.) sollte ein
städtebaulicher „Masterplan“ für das Gelände an der Xantener Str. in
Köln-Nippes mit einer Gesamtgröße von 10.500 m² entworfen werden.
Eine detaillierte Entwurfsausarbeitung sollte im Weiteren für ein Teil-
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grundstück mit einer Größe von 3.000 m² erfolgen. Die Arbeit wurde
vom WVB begleitet.
Die Studierenden stellten die insgesamt 22 Modelle und Entwürfe am
15.07.2008 einer Jury aus Mitarbeitern der RWTH Aachen, des WVB
und des Amtes für Stadtentwicklung vor. Die besten sechs Arbeiten
wurden mit Geldprämien zwischen 2.000 und 500 Euro honoriert und
im Rahmen der im September 2008 statt gefundenen „plan08 – Forum
für aktuelle Architektur“ einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.
Präsentation der Entwürfe vor der Jury des studentischen Wettbewerbs
8.3 “Out of the Ghetto. Neue Lebensräume. Neue Perspektiven.“:
Teilnahme des WVB an der plan08
Unter dem Motto “Out of the Ghetto” - Neue Lebensräume. Neue Perspektiven.“ nahm die Stadt Köln mit dem Wohnungsversorgungsbetrieb (WVB) und dem Amt für Wohnungswesen in diesem Jahr zum
ersten Mal an der plan, einem alljährlich in Köln stattfindendem Forum
für aktuelle Architektur, teil. Mit den präsentierten Beiträgen zur plan08
lud die Stadt alle Architektur- und sozialpolitisch interessierte Besucher
ein, sich mit den Chancen, Herausforderungen und Visionen des sozialen Wohnungsbaus und damit seiner Zukunft und Notwendigkeit
auseinanderzusetzen.
Gezeigt wurden vom 19.09. bis zum 26.09.2008 bereits realisierte wie
auch geplante Projekte sowie studentische Arbeiten der RWTH Aachen im Rahmen eines Wettbewerbs zum Thema öffentlich geförderter
Wohnungsbau in Köln (siehe 8.2).
Hochwertige, anspruchsvolle Architektur und sozialer Wohnungsbau
ist nur scheinbar ein unvereinbarer Widerspruch. Immer noch werden
mit den Begriffen „sozialer“ oder „öffentlich geförderter“ Wohnungsbau
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negative Assoziationen verknüpft. Unpersönliche Wohnsilos und verwahrloste Gemeinschaftsflächen sind oft die ersten Bilder, die bei
Nennung dieser Begriffe in den Köpfen der Menschen entstehen. Doch
die Stadt Köln geht neue Wege: „Out of the Ghetto“ lautet die Devise:
Ansprechende Architektur, die damit verbundene Aufwertung der näheren Umgebung, attraktive Grünraumplanung, Qualität statt Quantität,
Individualität statt Konformität.
Die soziale Wohnraumförderung ist ein Kernstück städtischer Aufgaben. Dazu gehört ein ausreichendes Angebot an preiswertem Wohnraum für Bevölkerungsgruppen mit geringem Einkommen. Auch die
besonderen Bedürfnisse kinderreicher Familien und die Förderung
neuer Wohnmodelle wie Mehrgenerationenwohnen oder das integrierte Wohnen von Behinderten und Nicht-Behinderten finden in der Wohnungspolitik der Stadt Köln ihren Raum.
Ausstellungsräume in dem ehemaligen Wohnheim Kyllburger Straße
Als Ausstellungsort wurde die zurzeit leer stehende alte Schule in der
Kyllburger Straße 3 in Köln-Sülz gewählt. Hier entsteht in naher Zukunft neuer Wohnraum im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Die Planungen für dieses Projekt sowie weitere städtische
Baumaßnahmen z.B. in der Kulmbacher Straße, Bonner Straße und
Berliner Straße wurden vorgestellt.
Professor ir. Wim van den Berg vom Lehrstuhl für Wohnbau an der
RWTH Aachen sprach zur Eröffnung über „Zeitzeichen des heutigen
Wohnens“ und die vielschichtigen Aspekte des modernen Wohnungsbaus, sowie beleuchtete die Möglichkeiten, gelungene Architektur mit
sozialen Anforderungen zu verbinden.
Abgerundet wurde das Ausstellungsprogramm durch weitere Vorträge
von verschiedenen Gastrednern: Dipl.-Ing. Wilfried Fiebig beleuchtete
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das Thema „Zukunftsorientierte Wärmeversorgung“ und Dr. Claus Albrecht vom Kölner Büro für Faunistik beschäftigte sich mit dem „Lebensraum Stadt – Platz für Menschen, Tiere, Pflanzen“ und den Möglichkeiten, bereits beim Bauen ökologische Nischen zu schaffen. Ein weiterer
Rahmenprogrammpunkt war die Photoinstallation „Einblicke“ von Dorothee J. Stickling, die Einsichten in „Normalbürgern“ oft unzugängliche
Wohnperspektiven erlaubte.
Rund 800 Menschen besuchten in den 8 Tagen der Ausstellung und
des Rahmenprogramms die Kyllburger Straße und setzten sich mit der
Thematik auseinander.
Ausstellungseröffnung mit Grußworten von Bürgermeister J. Müller, der Beigeordneten Marlis Bredehorst und einem Vortrag von Prof. Dr. ir. Wim van den Bergh, RWTH
Aachen
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