Daten
Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1_NachbeschlussKUK11052010.pdf
Größe
27 kB
Erstellt
31.12.14, 12:42
Aktualisiert
24.01.18, 04:17
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1
Ausgehend vom Beschluss zur Mittelverwendung für Sonderausstellungen der Museen vom 20.04.2010 ergeben sich zwei Änderungen, die einer Nachbeschließung
bedürfen:
Museum für Angewandte Kunst
all-over Mondrian
Laufzeit: 24.06.2010 bis 08.08.2010
Der Kosten-/Erlösplan ändert sich wie folgt:
Zahlende Besucher
Kosten
Erlöse
Mittel aus Sonderausstellungsetat
Überschuss/Defizit
Abweichung
genehmigte Mittelverwendung
1.100
13.300 EUR
4.950 EUR
8.350 EUR
0 EUR
neue Kalkulation
1.100 EUR
28.300 EUR
4.950 EUR
23.350 EUR
0 EUR
+ 15.000 EUR
Begründung für die Kostenerhöhung:
Bei der ersten Kalkulation wurde davon ausgegangen, dass die konservatorischen
Anforderungen an die Präsentation des Kernobjektes, das Gemälde „Komposition mit
Schwarz und Rot“ von Piet Mondrian, mit hauseigenen Möglichkeiten sichergestellt
werden können. Da für die Präsentation des Gemäldes jedoch besondere klimatische
Bedingungen zu erfüllen sind, ist die Umrüstung einer vorhandenen Vitrine über den
Einbau einer Klimatisierung und eines UV-Schutzes notwendig. Darüber hinaus soll
als tragendes Element der Ausstellungsarchitektur ein begehbarer Kubus aufgestellt
werden, welcher aus wiederverwendbaren Bauelementen besteht.
Um die Ausstellung im Hinblick auf die Donation Prof. Winkler angemessen präsentieren zu können, sind zudem höhere Ausgaben im Bereich "Öffentlichkeitsarbeit,
Werbemaßnahmen und Didaktik" von zusätzlichen 3.000 EUR beabsichtigt. Bislang
waren hierfür lediglich 5.000 EUR eingeplant.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum plant ein Sonderausstellungsprojekt für 2011,
für das in 2010 ein Finanzierungsanteil anfällt. Dies ist
Lawrence von Arabien – Genese eines Mythos
geplanter Zeitraum vom 29.04.2011 bis 11.09.2011
Thomas Edward Lawrence ist eine der bekanntesten Personen des 20. Jahrhunderts, nicht nur in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten, sondern auch auf
dem europäischen Kontinent. Wie bei wenig anderen Persönlichkeiten changiert sein
Bild zwischen kollektiver Erinnerung und dem Resultat historischer Recherche. Während er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als großer Held verehrt wurde, gab es
seit den 1950er Jahren Widerspruch aus verschiedenen Richtungen. Dabei mischen
sich historische, psychologische, militärische, politische und moralische Argumente.
Zudem fällt es den Debattierenden schwer, eine Trennlinie zwischen der histori-
Anlage 1
schen, der literarischen und der medialen Figur zu ziehen und wie so oft steht der
dritten und den darauf folgenden Generationen in der kollektiven Erinnerung das
kontextuelle Wissen nicht mehr zu Verfügung. Es wird durch Muster ersetzt, die uns
aus Mythen vertraut sind. Dass der gesamte Nahe Osten Teil des Osmanischen Reiches war, ist den Generationen nicht mehr bekannt, die Ende des 20. Jahrhunderts
arabische Nationalstaaten als eine Selbstverständlichkeit kennen gelernt haben.
Obwohl T. E. Lawrence auf dem europäischen Festland durchaus wahrgenommen
wurde, hatte er hier lange Zeit nicht die gleiche Bedeutung wie in Großbritannien.
Das änderte sich 1962 mit dem Film „Lawrence of Arabia“ von David Lean, der den
englischen intellektuellen Soldaten überall dort berühmt machte, wo man Filme sah.
Zum Ausstellungskonzept
Das Ausstellungsprojekt stellt den Versuch dar, ein historisches Thema mit künstlerischen und wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten und zu präsentieren. Entwickelt wird die Ausstellung vom Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg unter
der Leitung seines Direktors Prof. Dr. Mamoun Fansa (Kulturhistoriker und Archäologe) und dem Gastkurator Prof. Dr. Detlef Hoffmann (Kunsthistoriker). Für die Gestaltung haben wir als Berater Rainer Wittenborn (München) gewinnen können, dessen
künstlerische Projekte immer Sinne und Verstand ansprechen. Verwiesen sei nur auf
„The James Bay Project – A River Drowned by Water” und „De Finibus Terrae“. Das
Museum Natur und Mensch arbeitet seit vielen Jahren mit Rainer Witterborn zusammen.
Doch nicht nur die Präsentation des Materials wird mit künstlerischen Konzepten erfolgen, das Material selbst verfügt über eminente Beiträge zur Geschichte der Kunst.
T. E. Lawrence hat sich intensiv bemüht, hervorragende britische Künstler für sein
bekanntestes Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“ zu gewinnen. Er plante das
Buch von der Typographie bis zu den Illustrationen. Er bezog er sich damit auf ein
intellektuelles Publikum, dessen Geschmack er auch in der Gestaltung traf. T. E.
Lawrence steht durchaus in der Tradition von William Morris und der englischen
bibliophilen Kultur des 19. Jahrhunderts.
Seit früher Jugend fotografierte T.E. Lawrence. Die Ausstellung wird seine Photographien zeigen, wenn möglich in alten Abzügen. Diese historischen Photographien
sollen mit modernen Farbphotographien der gleichen Orte in unserer Gegenwart konfrontiert werden.
Ganz aktuell wird die Photographie eines zeitgenössischen Photokünstlers in die
Ausstellung integriert: der Kölner Photograph Boris Becker wird eine Serie in verschiedenen Formaten zum Thema „Auf den Spuren von Lawrence von Arabien“ beisteuern.
Schließlich wird die Ausstellung mit wissenschaftlichem und künstlerischem Material
zum Orientalismus beginnen. Diesen Bildern, die die Vorgeschichte des Mythos von
Lawrence of Arabien bilden, werden künstlerische Kommentare aus Syrien und Jordanien nachgeordnet werden, eine zeitgenössische Sicht der Dinge. Die wenig bekannte Kunstgattung der Photochrome wird durch eine Mitarbeiterin des RJM (Frau
Dr. Krpata, Referentin für Historische Photographie) für die Ausstellung bearbeitet.
Im Rautenstrauch-Joest-Museum wird als besonderer Schwerpunkt das Verhältnis
von T.E. Lawrence zu den Beduinen und der Beduinenkultur behandelt.
Anlage 1
Vorläufiger Kosten-Erlösplan:
Zahlende Besucher
37.000
Kosten
294.700 EUR
Erlöse
Eintritte
140.000 EUR
Verkaufserlöse (Kataloge etc.)
20.300 EUR
Zuschüsse/Spenden von Dritten
30.000 EUR
Spenden und sonstige Erlöse
4.400 EUR
Erlöse gesamt
194.700 EUR
Mittel aus Sonderausstellungsbudget
100.000 EUR
Überschuss/Defizit
0 EUR
Mittelverwendung 2010*
50.000 EUR
*Der Beschluss zur Mittelverwendung beschränkt sich für das Jahr 2010 auf einen
Teilbetrag in Höhe von 50.000 €. Zur vollständigen Mittelverwendung wird die Verwaltung im Rahmen der Vorlage der Sonderausstellungs-Planungen für das Jahr
2011 einen Beschlussvorschlag unterbreiten.