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Daten

Kommune
Köln
Dateiname
Anlage 1 (Broschüre).pdf
Größe
4,2 MB
Erstellt
31.12.14, 12:49
Aktualisiert
24.01.18, 04:17

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Inhalt der Datei

Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim in Köln Mülheim © Blom Raum | Stadt | Brücke Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Vorwort Seite 1 Raum | Stadt | Brücke – das Trennende wird zum Verbindenden Der Stadtraum Rhein wurde im städtebaulichen Masterplan von Albert Speer und Partner als einer der wichtigsten Interventionsräume von Köln genannt. Die Brücken der Stadt und damit auch die Brückenköpfe auf beiden Ufern sind hier die Gestaltungsmerkmale, die das Bild bestimmen. Auch Köln-Mülheim identifiziert sich sehr stark mit der Mülheimer Brücke, die im Jahr 1925 erstmals errichtet wurde. Die Brücke durchschneidet mit ihrer Rampenauffahrt das historische Quartier am Rhein, und trifft mit einer sehr klaren städtebaulichen Geste auf den Wiener Platz. Das Quartier rechts und links der Brückenrampe wurde hiermit jedoch zweigeteilt. Heute, fast ein Jahrhundert später, befinden sich noch immer angeschnittene Blöcke und Grünflächen in diesem Bereich, die nie einen städtebaulichen Abschluss erhalten haben. Historisch wurde das Quartier durch den Strunder Bach geprägt, der früher entlang der Bachstraße verlief. Seine zahlreichen Mühlen bestimmten das Bild der Stadt, die so ihren Namen erhielt. Heute erinnern noch die Straßennamen an den Bach und seine Mühlen. Die Aufgabenstellung für die Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten war also vielschichtig und themenübergreifend. Das kooperative Verfahren ermöglichte eine Diskussion der ersten Ideen mit der Jury, die sich aus Fachleuten und Vertretern der Politik und Verwaltung zusammensetzte. Diese Broschüre dokumentiert die vielfältigen Ideen, die für den Ort und die Brücke entwickelt wurden. Das integrierte Handlungskonzept Mülheim 2020 begünstigt den Augenblick, die Ideen mit einer finanziellen Förderung auch umzusetzen. Da die gesamte Mülheimer Brücke im Jahr 2012 zur Sanierung ansteht, ergibt sich noch der Effekt, die neuen Nutzungen bei der Sanierung gleich mit zu berücksichtigen. Dieser Herausforderung haben sich sieben Teams gestellt und überraschende Ideen entwickelt. Die erfreulichen Ergebnisse bieten Lösungsansätze, die Qualität von Mülheim zu stärken und die hervorragende Lage am Rhein in einen neuen Bezug zu stellen. Im Rahmen der Regionale 2010 wird der Strunder Bach als Naherholungsachse von Bergisch Gladbach bis KölnMülheim gestärkt. Kulturhistorische Orte wie Mühlen, ein Kreuzwasserbauwerk, und die Wasserringanlage um Haus Isenburg sollen erlebbar gemacht werden. Die Achse endet in Köln-Mülheim am Rhein und hier ist beabsichtigt, die Wegebeziehung für Fußgänger und Fahrradfahrer klarer und übersichtlicher zu gestalten. Augenblicklich führen die Frei- und Grünräume ein Schattendasein zwischen Brücke und Bebauung. Sie erhalten nur einmal im Jahr zu Pfingsten durch das traditionelle Fest der Mülheimer Gottestracht Aufmerksamkeit. Um neue Aktivität und Attraktivität in das Quartier zu bringen, kann das Brückenbauwerk selber Katalysator für eine Belebung des Ortes werden. Das Rampenbauwerk, das unter anderen von Wilhelm Riphahn und Fritz Leonhard mit seinen großzügigen Arkadengängen entworfen wurde, stellt ein Potential mit vielen Möglichkeiten dar. Es bietet Raum für Ideen und viel Platz für kulturelle, gastronomische und soziale Einrichtungen. Bernd Streitberger Dezernent für Planen und Bauen Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Inhalt Seite 2 Inhalt Vorwort ........................................................................ 1 Einführung ins Thema .................................................. 3 Daten und Fakten .........................................................4 Aufgabenstellung .........................................................9 Ergebnis des Verfahrens .............................................10 Rang 1 ........................................................................12 Rang 2 ........................................................................16 Rang 3 ........................................................................20 Weitere Arbeiten ....................................................... 24 Ausblick der Weiterbearbeitung ................................. 28 Impressum .................................................................30 Blick auf die Mülheimer Brücke, Treppenabgang zur Wallstraße Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Einführung Seite 3 Einführung ins Thema Die Situation an der Brückenrampe in Köln Mülheim wurde bereits im Jahr 2007 erstmals beleuchtet. Im Rahmen der Regionale 2010 wurde das kooperative Planungsverfahren der Kultur- und Landschaftsachse Strunder Bach ausgelobt. Das RegioGrün-Projekt erarbeitete für den Bereich der ehemaligen Bachmündung der Strunde südlich der Brückenrampe Vorschläge für eine verbesserte Gestaltung. Ziel dieses Verfahrens war es den Freiraumkorridor entlang des Strunder Baches als „Kultur- und Landschaftsachse“ zwischen Köln-Mülheim und Herrenstrunden in Bergisch-Gladbach zu entwickeln. Die Jury empfahl im Februar 2008 für den Bereich der ehemaligen Bachmündung entlang der Bachstraße in Köln-Mülheim ein eigenes städtebauliches Verfahren auszuloben. Man sah weitergehenden Handlungsbedarf für diesen städtebaulich problematischen Bereich im Bezirk Mülheim. Im März 2009 wurde daher das städtebauliche Mehrfachbeauftragungsverfahren Raum | Stadt | Brücke von der Stadt Köln, vertreten durch das Stadtplanungsamt ausgelobt. Der Betrachtungsraum umfasst die Flächen nördlich und südlich der Brückenrampe. Die beiden Preisträger der 2. Preise im vorangegangenen Verfahren galten als gesetzte Teilnehmer, fünf weitere Teams, bestehend aus Architekt und Landschaftsarchitekt wurden auf Grund von Bewerbungen eingeladen. Bei einer Auftaktveranstaltung im Mülheimer Bezirksrathaus konnten die Teilnehmer Fragen an die Ausloberin, die Stadt Köln vertreten durch das Stadtplanungsamt stellen. Es folgte eine gemeinsame Ortsbesichtigung des Gebietes und des Brückenbauwerks mit der Jury, den Teilnehmerteams und Vertretern der Ämter. Das Amt für Brücken und Stadtbahnbau hatte zu diesem Termin alle Pächter der Brückenrampe gebeten, ihre Räumlichkeiten zu öffnen und den Teilnehmern somit einen Eindruck der aktuellen Nutzungen zu geben. Nach einer der ersten Bearbeitungsphase von sieben Wochen, stellten die Teilnehmerteams stellten ihre Entwurfsansätze beim Zwischenkolloquium am 11.05.2009 der Jury vor. Dies bot den Teilnehmern die Gelegenheit, die Konzepte mit der Jury und den Beratern zu diskutieren. Die Jury nutzte ihrerseits die Gelegenheit individuelle Feedbacks an die einzelnen Teilnehmer zu geben und allgemeine Handlungsempfehlungen an alle Teilnehmer auszusprechen. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Daten und Fakten Daten und Fakten Ausloberin Ausloberin ist die Stadt Köln Dezernat Stadtentwicklung, Planen und Bauen Stadtplanungsamt Willy-Brand-Platz 2 50679 Köln Art des Verfahrens Als Verfahrensart wurde ein begrenztes, kooperatives Planungsverfahren mit sieben eingeladenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewählt. Die Teilnehmer wurden aufgefordert Planungsteams, bestehend aus Landschaftsarchitekten und Architekten, zu bilden. Ein sogenanntes kooperatives Verfahren ermöglicht in einem Zwischenkolloquium einen fachlichen Austausch zwischen den Planungsteams und der Jury. Bei diesem Termin wurden die ersten Entwürfe und Ideenansätze von den Teams vorgestellt und mit der Jury und den Beratern diskutiert. Jedes Planungsteam erhielt von der Jury eine Empfehlung für die Weiterbearbeitung ihres Lösungsansatzes. Die Endabgabe der Arbeiten erfolgte im zweiten Schritt anonym. Die Ergebnisse wurden bei einer Vorprüfung des Stadtplanungsamtes in Zusammenarbeitet mit anderen Fachämtern überprüft und anschließend durch die Jury bewertet. Der erste Rang wird zur Realisierung empfohlen. Teilnehmer (gesetzt, neu) Die beiden Preisträger der zwei 2. Preise aus dem vorangegangenen Verfahren Kultur- und Landschaftsachse Strunder Bach“ wurden als gesetzt Teilnehmer eingeladen: - FSW Landschaftsarchitekten, Düsseldorf + Luzcak Architekten, Köln - Lill + Sparla, Landschaftsarchitekten, Köln + schultearchitekten, Köln Weitere fünf Teams wurden aufgrund von Bewerbungen ausgewählt: - Agirbas Wienstreor Architekten, Neuss + greenbox Landschaftsarchitekten, Düsseldorf - Peter Böhm Architekt; Köln + Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart - Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln + Dirk Melzer Landschaftsarchitekt, Köln - msm Meyer-Schmitz-Morkramer Architekten, Köln + Agence Ter, Landschaftsarchitekten, Karlsruhe - mvm + starke Architekten, Köln + club L94 Landschaftsarchitekten, Köln Seite 4 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Daten und Fakten Preisgericht Das Preisgericht (Jury) tagte am 23.06.2009 Juryvorsitzender: Holger Rübsamen, Architekt Fachpreisrichter: Prof. Christl Drey, Stadtplanerin Jürgen Minkus, Architekt Prof. Dieter Prinz, Stadtplaner Prof. Henning Riese, Landschaftsarchitekt Bernd Streitberger, Dezernent für Planen und Bauen Anne Luise Müller, Stadtplanungsamt Sachpreisrichter: Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister Köln-Mülheim Dietmar Ciesla-Baier, Ratsfraktion SPD (Vertreter für Michael Zimmermann) Günter Hermkes, Ratsfraktion Grüne (Vertreter für Barbara Moritz) Norbert Hilden, Sachkundiger Einwohner, Ratsfraktion FDP Hans-Werner Bartsch, Ratsfraktion CDU (nicht anwesend) Dr. Thomas Portz, CDU-Fraktion, Bezirksvertretung Mülheim (nicht anwesend) Stellvertretende Preisrichterin Prof. Annette Hillebrandt, Architektin Berater ohne Stimmrecht Dr. Karl-Heinz Peters, FDP-Einzelmandat, Bezirksvertretung Mülheim Dr. Joachim Bauer, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Gerd Neweling, Amt für Brücken und Stadtbahnbau Susanne Mönnich, Amt für Brücken und Stadtbahnbau Ingrid Luttmann-Paffrath, Amt für Stadtentwicklung und Statistik Dr. Renate Kaymer, Amt für Denkmalpflege Andrea Gawlich, Amt für Straßen und Verkehrstechnik Hermann Gellissen, Stadtplanungsamt, Sonderaufgaben Albrecht Scherer, Stadtplanungsamt, Planungsteam 3 rechtsrheinisch Lotte Drevermann, Stadtplanungsamt, Niederschrift Blick von der Mülheimer Brücke nach Süden Seite 5 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Daten und Fakten Seite 6 Vorprüfung Stadtplanungsamt, städtebauliche Sonderaufgaben, Herr Gellissen, Frau Drevermann Umweltprüfung, Herr Scheu Planungsteam rechtsrheinisch, Herr Scherer Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Frau Luttmann-Paffrath Amt des Konservators, Herr Sellen Amt für Straßen und Verkehrstechnik, Frau Gawlich Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, Herr Dr. Bauer Amt für Brücken und Stadtbahnbau, Herr Neweling/Frau Mönnich Terminübersicht Versand der Auslobungsunterlagen 18.03.2009 Rückfragenkolloquium / Besichtigung des Bearbeitungsraums 27.03.2009 Zwischenkolloquium mit der Bewertungskommission und Büros 11.05.2009 Abgabe der Arbeiten 05.06.2009 Sitzung der Bewertungskommission 23.06.2009 Besichtigung der Innenräume des Brückenbauwerks Preisgelder Neben einer Aufwandsentschädigung je teilnehmendem Team von 4.000 € netto wurden 3 Preise ausgelobt: 1. Preis 5.000 € 2. Preis 3.000 € 3. Preis 2.000 € Ergebnis 1. Rang Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln + Dirk Melzer Landschaftsarchitekt, Köln 2. Rang mvm + starke Architekten, Köln + club L94 Landschaftsarchitekten, Köln 3. Rang Peter Böhm Architekt; Köln + Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Daten und Fakten Seite 7 Treppenaufgang von Bachstraße zum Bergischen Ring Rheinufer, Blick Richtung Süden Blick durch die Formesstraße Richtung Süden zur Brücke Der Festplatz heute Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Aufgabenstellung Seite 8 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Aufgabenstellung Aufgabenstellung Ziel des kooperativen Planungsverfahrens war es, umfassende Lösungen für die städtebaulichen Brachen nördlich und südlich der Brückenrampe zu finden. Die problematische Situation der Mülheimer Brücke, die den Stadtteil zerschneidet, soll in seiner städtebaulichen Qualität wesentlich aufgewertet werden. Hierbei werden verbesserte Lösungen für den öffentlichen Raum und eine verbesserte Vernetzung der Frei- und Spielflächen gesucht. Die Teilräume südlich, nördlich und unter der Brückenrampe sollen für Fußgänger in attraktiverer Art verknüpft werden. Die Besonderheit des Ortes soll erlebbar gemacht werden. Die qualitative Aufwertung, die bereits entlang des Rheins durch neuen hochwertigen Wohnungsbau und die Ufergestaltung im Rahmen des Hochwasserschutzes erfolgte, soll ihre Fortführung bis zum Wiener Platz finden. Darüber hinaus steht voraussichtlich im Jahr 2012 die Gesamtsanierung der Mülheimer Brücke einschließlich der Rampenbauwerke an. Im Rahmen der Sanierung können neue Nutzungen im Inneren der Rampe Berücksichtigung finden. Wettbewerbsgebiet Das zu bearbeitende Gebiet liegt zwischen Rheinufer und Wiener Platz, es umfasst die Grün- und Freiflächen nördlich und südlich der Brückenrampe, Blockstrukturen in der Nähe der Brückenrampe und die angrenzenden Straßenräume der Bachstraße, Lohmühlenstraße im Süden bis zur Ferrenbergstraße und Buchheimer Straße im Norden. Wettbewerbsaufgabe Die Aufgabenstellung umfasst drei Themenschwerpunkte: - eine städtebauliche Arrondierung der städtebaulichen Teil- und Resträume im Umfeld der Brückenrampe Mülheimer Brücke, im Vordergrund die Mülheimer Freiheit Seite 9 - die Aufwertung und Gestaltung der Grün- und Freiflächen mit einer verbesserten Wegeführung für Fußgänger und Fahrradfahrer - ein Konzept, wie man die Innenräume der Brückenrampe in Zukunft nach einer Sanierung nutzen kann. Nutzung der Brückenrampe Heute befinden sich in der Rampe in drei Abschnitten zwischen Mülheimer Freiheit und Biegerstraße nutzbare Räume, die größtenteils über Fenster mit Tageslicht belichtet sind. Insgesamt beläuft sich die Fläche auf ca. 5500 m2 Bruttogeschossfläche. Die beiden westlichen Abschnitte enthalten zwei Geschosse. Der östliche Abschnitt hat ein Geschoss mit einer lichten Höhe von ca. sechs Metern. Zum Teil stehen die Räume - wie die ehemalige Brückenmeisterei im westlichen Abschnitt – leer, zum Teil werden sie von verschiedenen Pächtern genutzt. Es befinden sich Karnevalsvereine, ein Wassersportverein und ein privater Parkraumbewirtschafter in den Räumen. Zum Zeitpunkt der Bearbeitung im März 2009 sind ca. ein Drittel der vorhandenen nutzbaren Flächen verpachtet. Die Aufgabenstellung umfasste, ein neues Nutzungskonzept für die Innenräume des Rampenbauwerks aus dem Jahre 1929 zu erarbeiten. Hierbei waren vorhandene Nutzungen einzubeziehen, in der Anordnung zu optimieren und neue Nutzungen zu entwickeln. Eine Belebung des Umfeldes der Brückenrampe durch kulturelle Initiativen, neue Gastronomiestandorte, soziale Einrichtungen oder Dienstleistungsbetriebe ist gut vorstellbar. Eine Förderung im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes „Mülheim 2020“, das eine Stärkung für Mülheim im Bereich der Bildung und der Kultur vorsieht, ist beabsichtigt. Zwischenkolloquium Beim Zwischenkolloquium stellten die Teilnehmerteams ihre Konzepte in Form von ersten Plänen und Beamerpräsentationen vor. Neben einer individuellen Diskussion und Kritik nutzte die Jury die Gelegenheit des Zwischenkolloquiums folgende Handlungsempfehlungen an alle Teilnehmer auszusprechen: Eine behutsame Arrondierung bzw. Stadtreparatur kann auch Akzente durch zusätzliche Bebauung einschließen. Die Vernetzung zwischen Nord- und Südseite der Brückenrampe wird als sehr wichtig erachtet. Die Straßenräume – insbesondere die Formesstraße – sind als öffentlicher Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer zu erhalten. Die Konzepte müssen bei entfallenden Stellplätzen im Planungsgebiet Lösungen für deren Ersatz anbieten. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Ergebnis und Ausblick Ergebnis des Verfahrens und Ausblick der Weiterbearbeitung Jurysitzung Die Jury tagte am 23.06.2009 und vergab drei Ränge. Sie empfahl mehrheitlich das Konzept des ersten Ranges von Team Hertel Kilian Reichle Architekten aus Köln mit Dirk Melzer Landschaftsarchitekt aus Köln der weiteren Planung zu Grunde zu legen. Zweiter Rang wurde mvm Architekt + starke Architektur aus Köln mit club L94 Landschaftsarchitekten aus Köln, dritter Rang Peter Böhm Architekten aus Köln mit Jetter Landschaftsarchitekten aus Stuttgart Bewertung der Jury der Arbeit des ersten Ranges (aus dem Juryprotokoll) Der Grundgedanke der Brückenachse, gegliedert in fünf unterschiedliche Teilräume, wird konsequent entwickelt. Die dabei vorgesehene Verlagerung der Festplatznutzung wird kritisch gesehen. Die im zweiten Teilraum vorgeschlagene Neubebauung an der Bachstraße greift die Bebauungsstruktur der gegenüberliegenden Brückenseite auf und formuliert mit dieser den Eingang von der Brücke auf den Wiener Platz. Als zentrales Element der Vernetzung der nördlichen und südlichen Quartiere stellt sich der Bereich der Kulturbrücke dar. Durch die angestrebte Durchlässigkeit über die weitgehende Öffnung der jetzt geschlossenen Fassade und die Stellung des Brückenteils auf einer durchgehenden Platzfläche wird dieser Teilraum zum zentralen Kernbereich des Entwurfes. Die als Führungselement wirkenden Baumreihen fassen die Freiraumbereiche wirkungsvoll und grenzen diese eindeutig zur vorhandenen Randbebauung ab. Die Neugestaltung des derzeitigen Festplatzes mit Spiel und Sportflächen und die Übernahme des vorhandenen Spielplatzes lassen in Verbindung mit den vorgelagerten Flächen der Kulturbrücke eine die Teilräume verbindende Formensprache im Freiraum vermissen. Seite 10 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Ergebnis und Ausblick Jurysitzung am 23.06.2009 Jurymitglieder v. l. : Jürgen Minkus, Prof. Christl Drey, Holger Rübsamen, Prof. Henning Riese, Prof. Dieter Prinz Seite 11 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 1 1. Rang Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln + Dirk Melzer Landschaftsarchitekt, Köln Konzept: Das imposante Brückenbauwerk wirkt als Achse zwischen Wiener Platz und Rhein. Das Rampenbauwerk als verbindendes und durchlässiges Element wird gestärkt, die Stadtteile nördlich und südlich der Brücke werden stärker miteinander verzahnt. Der neue südliche Brückenkopf komplimentiert die räumliche Fassung des Wiener Platzes. Wechsel: Freizeit und Sport an das Mülheimer Ufer, Kirmes, Märkte in die Stadt Brücke und Stadtraum: Das rechtsrheinische Rampenbauwerk der Mülheimer Brücke aus dem Jahr 1929 spiegelt eine präzise städtebauliche Planung wieder, die nie realisiert wurde: Bis zur Mülheimer Freiheit schwebt die Hängekonstruktion aus Stahl kraftvoll über dem Rhein und der Uferzone. Zwischen der Ostseite der Mülheimer Freiheit und Wallstraße, wo die Brückenfahrbahn noch hoch über den Dächern liegt, reagiert das Rampenbauwerk mit hohen Arkadengängen auf beiden Brückenseiten auf die angrenzende Blockrandbebauung und bildet einen Straßenraum auf dem Niveau der heutigen Bachstraße aus. Zwischen Wallstraße und Clevischen Ring sollte die städtische Blockrandbebauung bis an den Brücke heranreichen und auf Höhe der Brückenfahrbahn einen Straßenraum ausbildet, um schließlich in den urbanen Wiener Platz münden. Der imposante Brückenbau fügt sich schrittweise in das städtische Gefüge ein und ermöglichst durch seine Durchfahrten eine Kontinuität der nördlichen und südlichen Bereiche von Mülheim. Im Rahmen der Neukonzeption zwischen Buchheimer Straße und Bachstraße werden diese städtebaulichen Abschnitte des Brückenbauwerks neu interpretiert. Die brach liegenden städtebaulichen Potentiale im Herzen des alten Mülheim werden aktiviert und symbolisieren den Strukturwandel: Tradition und Innovation prägen das neue Gesicht von Mülheim entlang der mächtigen Brücke. Entlang der Brücke als verbindende Achse zwischen Wiener Platz und Rheinufer bilden sich neue Identität stiftende Räume, die im Kontext ihrer Umgebung die Kraft haben Mülheim zu verbinden. Seite 12 I – Grünzug Uferzone Das Teilstück am Rhein ist die „Visitenkarte“ Mülheims. Hier erhebt sich die Brücke, das Wahrzeichen Mülheims, mit großer Leichtigkeit über den Rhein. Um das Potential dieser attraktiven, leicht erhöhten Fläche mit Ausblick auf das linksrheinsche Ufer zu nutzen, werden hier Freizeit- und Erholungsflächen vorgesehen und folgt damit der Systematik der Sondernutzungen entlang des Mülheimer Ufers. Das Wegesystem des Grünzugs verbindet das Rheinufer mit den dahinter liegenden Straßen und gliedert die Aktionsflächen. Eine langgestreckte Treppe schafft eine großzügige Verbindung zu den angrenzenden Flächen. Der südlich gelegene Spielplatz und das Pumpwerk werden in den Grünzug integriert. Materialien: überwiegend Rasenflächen, grüner Tartan für erforderliche Sportflächen, Sitz- und Liegeelemente aus Kunststoff, wassergebundene Wegedecke. Unter der Brücke ein leicht erhabenes „Bühnenelement“ aus Sichtbeton zum Sitzen, Liegen, Spielen. II – Kulturbrücke mit Platzfläche Zwischen der Ferrenbergstraße im Norden und einer neu geordneten Bebauung entlang der Bachstraße im Süden spannt sich eine neue Platzfläche. Die neue Kulturbrücke mit den vorgelagerten Arkaden bildet ein Zentrum. Sie bietet lokale, quartiersbezogene Aktivitäten wie Jugendzentrum, Übungs- und Versammlungsräume, Winterflohmarkt, kleinere Messen wie auch flexible Ausstellungsfläche für internationale Events wie z.B. Off-Räume für Messe Events (z.B. Passagen, plan, Art Cologne, Lit-Cologne, etc.), die das besondere Ambiente des Bauwerks nutzen wollen. Der westliche Teil der Arkaden beherbergt die flexiblen Nutzungseinheiten mit wechselndem Programm, der östliche Teil bietet mit dem Kultur-Cafe und dem Kinder- und Jungendzentrum im OG einen festen Bezugspunkt für die angrenzenden Wohngebiete. Die unterschiedlichen Nutzungsszenarien ermöglichen auch ein temporäres Zusammenschließen der beiden Teilbereiche der Kulturbrücke. Notwendige Nutz- und Nebenräume werden an den Köpfen kompakt gebündelt, um die Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung zu stärken. Die seitlichen Fassaden zu den Arkaden werden behutsam als neue Eingänge geöffnet. Die Brüstungen unter den Kastenfenstern werden entfernt und durch Doppelflügeltüren mit Glasfüllung ersetzt. Je nach Nutzung kann so die Kulturbrücke graduell zur Platzfläche geöffnet werden. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 1 Seite 13 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 1 Die Platzfläche ist für Feste, Kirmes und Märkte nutzbar. Die Kulturbrücke kann durch ihre zentrale Lage und bauliche Flexibilität leicht in solche Aktivitäten miteinbezogen werden. Im Alltag ist die Platzfläche Spielfläche und Aussenraum für das Kulturcafe mit seinen quartiersbezogenen Angeboten. Die vorgeschlagene Bebauung am südlichen Platzrand (siehe Baulinie) soll langfristig einen neuen Rahmen für den Platz ausbilden. Da diese vorgeschlagene Bebauung im Lärmpegelbereich IV bis teilweise V liegt, werden hier Wohn- und Geschäftshäuser mit mechanischer Lüftung in zukunftsweisender Passivhausbauweise vorgeschlagen. Die Wohnungen werden nach Süden orientiert und nach Norden mit hochwertiger Schallisolierung ausgestattet. Kurzfristig bietet eine ca. 2m hohe geschnittene Hecke Sichtschutz für die angrenzenden Wohnungen. Langgestreckte Bänke unter Bäumen laden zum Verweilen ein. Materialien: Platzfläche aus großformatigen Ortbetonplatten, eingefärbter Industrieestrich in Kulturbrücke, jeweils zweifarbig. III – Spielplatz Der Spielplatz im Herzen des Quartiers wird erhalten. Die Übergänge zur Kulturbrücke und entlang der Brückenrampe werden behutsam angepasst. Durch eine neue Fassung mit Baumreihen erhält er den Charakter eines Seite 14 Quartiersgartens. Die angrenzende Wand des Brückenbauwerks kann für spielbezogene Aktivitäten wie Bolderoder Kletterwand aktiviert werden. IV – Brückenkopf Die Bebauung zwischen Clevischer Ring und Biegerstraße bildet zusammen mit der nördlichen Bestandsbebauung einen Straßenraum auf der Mülheimer Brücke aus, der die Brücke mit dem Wiener Platz verbindet. Eingeschnittene Höfe akzentuieren und gliedern die Bebauung. Die vorgeschlagene Bebauung reagiert auf den Niveauversprung zur Bachstraße mit einem flexiblem Sockelgeschoss, welches ebenfalls durch halboffene Höfe den Straßenraum der Bachstraße akzentuiert. Städtebauliches Vorbild hierfür ist die Constantinstraße in KölnDeutz mit den angrenzenden „Constantinhöfen“. Die Bebauung des Wiener Platzes wird komplettiert. Durch einzelne Treppen und Rampen und die Anordnung von Eingängen verbindet der neue Stadtblock das Viertel mit der Brückenoberfläche und lässt diese Teil des Straßenraums werden. Die der Bachstraße zugewandte Bebauung wird als Wohnbebauung mit nach Süden orientierten Loggien vorgeschlagen. Die der Brücke und dem Wiener Patz zugewandten Baukörper werden mit Büronutzungen Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 1 belegt. Auch hier wird eine zukunftsweisende Passivhausbauweise vorgeschlagen. Die Bebauung an dieser zentralen und extrem gut sichtbaren Stelle soll den Charakter eines innovativen „Green Buildings“ erhalten und exemplarisch den erfolgreichen Strukturwandel Mülheims versinnbildlichen. V – Wiener Platz Die westliche Bebauung des Wiener Platzes wird durch die Stirnseite des neuen „Brückenkopfs“ komplettiert. Die Anbindung der U-Bahnverteiler Ebene mit den Geschäftsflächen bindet nun nahtlos an die Bachstraße mit neuen Geschäftsflächen entlang des neuen Gebäudes an. Buchheimer Straße und Bachstraße werden nun gleichwertig an den Wiener Platz angebunden. Straßen- und Wegeführung: Die Stöckerstraße und Peschgasse entlang der Arkaden und der Rampenwangen können als Fahrstraße auf der geplanten Platzfläche entfallen. Die Formesstraße wird zwischen Bachstraße und Ferrenbergstraße zu einem Radund Fußgängerweg als Teil der Platzfläche umgewidmet. Durch die Höfe der neuen Brückenkopf-Bebauung entlang der Bachstraße wird die Bachstraße jetzt direkt an die Brückenfahrbahn für Fußgänger und Radfahrer angebunden. Seite 15 Ruhender Verkehr: Die Zahl der öffentlichen Stellplätze bleibt erhalten. Die heute vorwiegenden Parkierungsflächen längs der befahrbaren Straßen werden vollständig ersetzt durch eine Bündelung von Stellplätzen in Senkrechtaufstellung. Dadurch können städtebaulich wichtige Flächen wie der Bereich um die „Kulturbrücke“ oder die langgestreckte Treppe entlang der Uferzone frei von Stellplätzen bleiben. Neubauten erhalten Tiefgaragen mit der erforderlichen Anzahl von Stellplätzen gemäß Stellplatzsatzung der Stadt Köln. Empfehlung der Jury Als Empfehlung zur Überarbeitung des ersten Ranges spricht sich die Jury für folgende Punkte aus: - Die Stärkung der Verbindung des Grünzugs vom Rheinufer zum Wiener Platz ist zu überprüfen, insbesondere entlang der neuen Bebauung an der Bachstraße - Die Platzfläche bei der Kulturbrücke sollte in den Dimensionen im Verhältnis zum Wiener Platz überprüft werden - Insgesamt ist eine die Teilräume verbindende Formensprache zu entwickeln Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 2 2. Rang mvm + starke Architekten, Köln + club L94 Landschaftsarchitekten, Köln Umfeld Mülheimer Brücke und Rampenbauwerk Situation Das Umfeld der Mülheimerbrücke im Bereich zwischen Rheinufer und Wienerplatz stellt sich heute als städtebauliche Brache dar. Historisch steht der Ort im Zusammenhang mit der Kultur- und Landschaftsachse Strunder Bach, die vor allem durch eine Vielzahl von Mühlen für den Raum siedlungs- und kulturgeschichtlich von großer Bedeutung war. Mit der Umgestaltung des Areals sollen hier durch die Vernetzung der Stadtteile und die Stärkung wichtiger Wegebeziehungen zum Rhein städtebauliche Potenziale herausgearbeitet werden und insgesamt ein verbessertes Umfeld für die angrenzenden Wohnquartiere geschaffen werden. Städtebauliches Konzept Mit der behutsamen Arrondierung der Quartiersränder werden die aufgelösten Hinterhofsituationen wieder geschlossen. Zum neuen Park hin werden hochwertige Fassaden entstehen und der Bereich Bachstraße Ecke Lohmühlenstraße erhält die Chance als kleiner städtischer Raum im Sinne eines Quartiersplatzes wahrgenommen zu werden. Das Brückenbauwerk selbst wird revitalisiert und mit neuen Nutzungen belegt. Als „Kulturbrücke“ werden hier in Zukunft Veranstaltungen stattfinden, die an der ehemaligen städtebaulichen Wunde eine neue Qualität entstehen lassen und in das Umfeld eine positive Ausstrahlung haben werden. Die Bebauungsstruktur der Riegel an der Mülheimer Freiheit wird weiter geführt und schließt im Süden den Festplatz ab. Hier könnten im Erdgeschoß Nutzungen wie z. B. Kiosk mit Cafe oder Eventräume mit WC integriert werden. Diese Nutzungen könnten den verschiedenen Veranstaltungen dienlich sein. Die Brachen der Grünflächen werden in ein neues Grünkonzept konvertiert. Drei grundsätzliche Typologien werden in Zukunft ablesbar sein. Am Wienerplatz beginnend reihen sich der Spielund Sportpark, der Mühlengarten an der Kulturbrücke und der Festplatz am Rheinufer aneinander. Seite 16 Architektonisches Konzept Brückenbauwerk Das derzeit in Teilbereichen völlig verwaiste Brückenkopfbauwerk stellt für die Aufwertung des Bereichs ein durchaus großes Potential dar. Schon die Beseitigung der allseits ersichtlichen baulichen Mängel kann zur Aufwertung des Umfeldes einen Beitrag leisten. Ein weitaus größeres Potential sowohl für das unmittelbare Umfeld als auch stadtteilübergreifend besteht in der Okkupation des Brückenbauwerks für öffentliche oder halböffentliche Nutzungen. Ziel ist es sowohl über die Nutzungen als auch über die bauliche Umsetzung eine Vernetzung von neugestaltetem Freiraum und Brückenraum herauszuarbeiten. So ist die Trilogie der brückenbegleitenden Freiräume in der Ausbildung der jeweiligen Sequenz mit Bezug auf die Architektur der Brücke gewählt. Es werden drei Bereiche unterschieden, die Brückenunterfahrt am Festplatz, der Kolonnadenbereich am Mühlengarten und die geschlossenen Halle im Bereich des Sportparks. Wesentliches Augenmerk für die Inanspruchnahme der Brückenräume wird auf den Bereich der Kolonnaden gelegt. In zwei Teilbereiche unterteilt werden loftartige, hochflexible und genrationübergreifende Veranstaltungseinheiten angeboten . Die Öffnung des Erdgeschosses im Kolonnadenbereich mit einhergehender Durchsicht des Brückenbauwerks lässt dieses entgegen der bisherigen Bedeutung zum verbindenden Element der nördlichen und südlichen Freiräume werden. Der westliche Teil der Kolonnaden wird als „Kulturbrücke „für folgende Veranstaltungen vorgeschlagen: Kulturräume, Gastronomie, Events, Ausstellungen, Feierlichkeiten, Parties. Hierbei handelt es sich um mietbare Einheiten, die für private, gewerbliche wie kulturelle Veranstaltungen aller Art ein Raumangebot verschiedenster Raumzuschnitte ermöglicht. Der östliche Teil der Kolonnaden zeigt als „Jugendbrücke“ eine gleichermaßen behandelte Raumsituation mit folgenden Nutzungsschwerpunkten: Jugendzentrum, Discothek, Party, Proberäume, Sport, Unterhaltung. Die Ausbildung der beschriebenen Nutzungseinheiten wird wesentlich auf das Erdgeschoss beschränkt, wodurch die Obergeschossebene als Inspektions- und Revisionsraum für das Brückenbauwerk erhalten bleibt. Der Bereich der geschlossenen Halle am Sportpark steht weiterhin für die bisherigen Nutzungen als Großgarage, Lagerplatz oder Werkstatt zur Verfügung. Eine Aufarbeitung der Fassaden und eine Inanspruchnahme der Aussenwände durch Nutzungen des Sport und Spielparks durch Nutzungen wie: Kletterwand, Torwand, Basketball werden angestrebt und stehen im Kontext des Gesamtkonzeptes. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 2 Seite 17 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 2 Landschaftsarchitektonisches Konzept Das landschaftsarchitektonische Konzept versteht den vorhandenen Freiraum als Grünzug der sich in drei Bereiche gliedern lässt. Zum einen wird der Abschnitt zwischen Unterführung Wienerplatz und Windmühlenstraße als Spiel- und Sportpark gestaltet. Ein grüner Filter aus Bäumen schiebt sich zwischen die offenen Wiesenflächen und die angrenzende Bachstraße. Dadurch wird der Lärm der Sportfelder von den Wohnungen fern gehalten. In den Baumfilter werden die vorhandenen Spielplätze integriert und neue Bereiche für Kinderspiel geschaffen. Die Sportfelder werden dem Brückenbauwerk zu- und angelagert. Dessen Fassade wird durch unterschiedliche Themen aktiviert und somit Teil des neuen Sportparks und gebauter Parkabschluss, vis a vis des grünen Volumens an der Bachstraße. Der Bereich um die Kolonaden des Brückenbauwerks erhält im Kontrast zum extensiven Spiel- und Sportpark eine urbane Freiraumstruktur, die ihren Reiz aus dem Wechselspiel von vegetativen und befestigten Flächen erhält. Als Ort der Begegnung und Aktionsraum an der Kulturbrücke wird hier ein Treffpunkt für Jugendkultur entstehen der zentral gelegen ist und dennoch genügend Distanz zu den angrenzenden Wohnnutzungen hat. Neben kleineren Aufenthaltsbereichen mit Bänken wird das Umfeld der Brücke als Vorplatz großzügig befestigt und kann mit Außengastronomie und kleinere Veranstaltungen belebt werden. Der Bereich des Festplatzes wird auch in Zukunft für Großveranstaltungen zur Verfügung stehen. Die Seite 18 vorhandene Schotterfläche schränkt viele Nutzungen ein. Sie stellt sich heute als trostlose staubige oder mit Pfützen überzogen Fläche dar, der man keine Qualitäten zu sprechen kann. Ihr Potenzial, als hochwertiger Bewegungsraum direkt am Rhein, soll durch die Umgestaltung wieder erlebbar gemacht werden. Als durchgängige Asphaltfläche ist sie für Großveranstaltungen witterungsunabhängig zu bespielen. Plattenbänder durchziehen die Fläche und brechen sie zu kleineren Einheiten herunter. Die Fläche neigt sich heute in Richtung Rhein so dass an der Mülheimer Freiheit ein brusthoher Höhenversprung den Bereich visuell abkoppelt. Durch eine Gefälleänderung in Richtung Straße wird der Versprung auf wenige Stufen reduziert und der Bereich bis zur Ufermauer wieder in Bezug zum Umfeld gesetzt. Die Bereiche der großen Bestandsbäume werden von der Modellierung ausgespart und großzügig mit Sitzmauern eingefasst. Bezugnahme Strunder Bach Der Raum entlang der Bachstraße ist als Endpunkt der Kulturachse Strunder Bach in einem überregionalen Zusammenhang zu verstehen. Viele der heutigen Straßennamen erinnern an die ehemaligen Mühlen der Gerber und Färberbetriebe, die hier in den letzten Jahrhunderten produzierten. Dieser Spezifik des Ortes entleiht sich das landschaftsarchitektonische Konzept einiger Themen. So wird an den kleinen platzartigen Fugen zwischen den Grünflächen mit unterschiedlichen Wasserthemen ein Bezug zu den Mühlen und deren Wasserkraft hergestellt. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 2 Den Auftakt am Wienerplatz selbst bildet die vorhandene Wasserarkade. Auf dem neuen Platz westlich der Unterführung steht eine Wasserschale mit einem Fontänenspiel. Die Hauptwegeachse zum Rhein ist von hier an mit Weidenbäumen begleitet. In einem Schotterstreifen, der sich als stilisiertes Bachbett der Strunde versteht, begleiten die Bäume den Besucher bis zum Mühlengarten. Hier wird der kleine Platz mit einem Fontainenfeld besetzt. Bei Veranstaltungen könnte es ausgestellt werden die Fläche in Gänze bespielt werden. Die Grünfläche auf beiden Seiten der Brückenrampe mit ihren Kolonaden wird als Mühlengarten interpretiert. Das formale Wegesystem durch die Rasenflächen nimmt immer wieder Bezug auf die prägnante Brückenstruktur auf und vernetzt die angrenzenden Bereiche miteinander. Wichtig ist hier die Erlebbarkeit der jeweils anderen Brückenseite indem es zu Blickbeziehungen durch die geöffnete Erdgeschoßzone kommt. Teile der Felder im Mühlengarten werden mit pflanzlichen Themen aus dem Bereich der Gerb- und Farbstoffgewinnung der Mühlen abgeleitet. Pflanzungen mit typischen Arten wie Färberginster, Perückenstrauch oder Färberakazie nehmen Bezug auf die alten Nutzungen. Der Bereich Bachstraße Ecke Lohmühlenstraße wird als kleiner Quartiersplatz ausgebildet. Um einen überdimensionalen mit Wasser überspülten Mühlstein herum gruppiert sich eine Gruppe von Bäumen. Unter deren Blätterdach sind Sitzbänke gestellt Im Sommer wird man hier im Schatten verweilen und dem Wasser plätschern lauschen können. Auf dem Festplatz taucht das Wasserthema als bodenbündiges Becken auf und hat seinen Seite 19 Abschluss auf dem tieferen Niveau der Rheinpromenade. Hier könnte ein Wasserobjekt das Thema „Zulauf in den Rhein“ interpretieren. Bewertung der Jury der Arbeit des zweiten Ranges (aus dem Juryprotokoll) Die Arbeit schlägt einen „neuen Park“ vor, welcher sich auf der Südseite der Brücke vom Rhein (Festplatz) bis zum Wiener Platz zieht und somit die Möglichkeit eröffnet, übergeordnet an den Grünbereich „Mülheimer Stadtgarten“ anzubinden. Die vorhandenen, derzeit aufgebrochenen baulichen Strukturen (Quartiersränder) zwischen Mülheimer Freiheit und Windmühlenstraße werden behutsam baulich ergänzt /arrondiert, dies wird in der Jury kontrovers diskutiert. In Verlängerung der Lohmühlenstraße ist ein weiterer neuer Baukörper geplant; dieser schließt den Festplatz auf seiner Südseite ab. Auf sonstige hochbauliche Maßnahmen verzichtet der Entwurf zugunsten der o. g. Grünverbindung. Klar erkennbar wird ein Grünkonzept, welches sich in drei Typologien gliedert: im Osten der „Spiel- und Sportpark“ mit einem nördlich entlang der Bachstraße als Puffer der Wohnbebauung vorgelagerten „Baumfilter“; im Bereich der Kolonnaden (Brücke) einem Wechselspiel aus befestigten und vegetativen Flächen und dem Bereich des Festplatzes, der mit einer Asphaltdecke versehen künftigen Großveranstaltungen dienen soll. Die Klarheit der Grünverbindung findet im Gremium besondere Beachtung und Würdigung. Allerdings werden die Gestaltungsvorschläge beidseits der Kolonnaden und im Bereich des Festplatzes sehr kritisch bewertet. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 3 3. Rang Peter Böhm Architekt; Köln + Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart In dem Wettbewerb um die Mülheimer Brücke erschienen uns verschiedene Aspekte wichtig: Zum einen die Ausbildung einer klaren Stadtkante zum Rhein, zum anderen das Schaffen einer prägnanten baulichen Raumkante, welche das Eintreffen in die Stadt inszeniert. Dies soll durch eine Einbuchtung des Rheinufergrüns rechts und links der Brückenrampe bis zur WalIstraße geschehen. Durch das Schließen des Wiener Platzes mit einer kräftigen urbanen baulichen Struktur auf seiner Westseite wird der Platz deutlich aufgewertet. Außerdem ist eine eindeutige Ausgestaltung der Grünräume durch eine bauliche Einfassung und die Gestaltung ihrer Funktionen Ziel unserer Planung. Dort wo eine räumliche Fassung nicht durch bauliche Maßnahmen umzusetzen ist, wird der Raum durch Baumreihen begrenzt. Die Schaffung eines zentralen Ortes vor allem für das Viertel westlich des Clevischen Rings welcher Erholungsflächen, einen Quartiersplatz an der WalIstraße und unterschiedliche Nutzungen wie z.B. eine Markthalle, Gastronomie, Werkstätten, Ausstellungsflächen und Künstlerateliers bietet, sollte Inhalt unserer Aufgabe werden. Bebauung Die westlich mit einem Turm beginnende, dann stadtmauerartig die Straße begleitende, vorgeschlagene Bebauung erhält ihre besondere Qualität und Attraktivität durch die Lage am neuen Park auf der Südseite. Zu dieser Seite hin orientieren sich die Wohnungen und Ateliers, nach Norden hin sind oberhalb des Brückenniveaus nur kleine Öffnungen angedacht. Gedacht ist an eine Mischung von Ateliers und Wohnungen, evtl. mit geringem Anteil an Gewerbe- und Büronutzung z.B. im Bereich des Wiener Platzes. Vor allem die zweigeschossigen Ateliers sollten reduziert ausgebaut werden um einen Loftcharakter zu erhalten und mit günstigen Mieten auch tatsächlich ein junges, innovatives Publikum anzulocken. Die Nutzung der Brückenrampe soll ebenfalls dazu beitragen, hier ein lebendiges Zentrum entstehen zu lassen. Hier sind eine Markthalle, Gastronomie, Ausstellungsflächen und Werkstätten, vorgesehen. Die Art der Nutzung sollte nah an dem Nutzungscharakter des Quartiers liegen, die Räumlichkeiten durch Kunstschlosser, Modellbauer und Designer oder auch den nahe gelegenen Ruderverein belegt werden. Seite 20 Quartiersplatz Hier setzt sich die Pflasterung des Arkadenbereichs in der Platzfläche fort. An Markttagen kann die Marktnutzung auf diesen Platz ausgedehnt werden. An anderen Tagen ist es ein stilles Plätzchen vielleicht mit einem Wassertisch geschmückt und im Norden von einer dichten Baumallee begrenzt. Grünflächen Die Grünflächen gliedern sich in drei Bereiche: 1. D  er Grünraum entlang der Bachstraße. Hier sind in einem langgestreckten Bereich verschiedene Spiel- und Freizeitangebote angedacht. 2. M  arkiert durch den neuen Turm entsteht die Überleitung zum zweiten mehr landschaftlich gestalteten Grünraum. Er wird durch die Arkade der Brückenrampe flankiert. 3. N  ördlich der Brücke liegt der 3. Bereich, ebenfalls landschaftlich gestaltet, welcher möglicherweise um einen Skulpturenpark bereichert werden könnte. Am Kopfende liegt dann der Quartiersplatz. -Die selbstverständliche und klare Raumordnung des Konzeptes bietet zugleich ein hohes Maß an Offenheit und Flexibilität für die Erfüllung verschiedenster Freizeitbedürfnisse. -Das lineare Wegenetz bindet alle notwendigen Querverbindungen an die Wohnquartiere links und rechts der Brücke an und führt das übergeordnete Wegeleitsystem des Grünkorridors in Ost - Westlicher Richtung fort. -Das Konzept von Dichte und Weite führt vom östlichen zentrumsnahen intensiv gestalten Aktivitätenband zu einer extensiven und ruhigeren Wiesenlandschaft an den Rhein. -Eine Baumreihe aus Kastanien an der Bachstraße führt den vom Wiener Platz kommenden Besucher zielgerichtet nach Westen. Diesem Wegeverlauf folgend öffnet sich ein breites Aktivitätenband mit einer feldartigen Zonierung. -Die Integration der südlichen Spiel- und Abenteuerflächen in die offene Parklandschaft verhindert eine scharfe Trennung und schafft Übergänge. Als „grüne Zimmer“ werden die Räume feldartig mit Hecken und Sitzbänken in der Grundstruktur gegliedert. So entstehen unterschiedliche Orte für Intensivnutzungen wie Spiel- und Freizeit aber auch Räume für Ruhe und Erholung. Im Kontrast zur Strenge der geschnittenen Hecken und räumlichen Kanten steht die Leichtigkeit der lockeren Kirschbäume über der feldartigen Struktur. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 3 Seite 21 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 3 Der neue Grünraum ist ein Ort für alle Altersgruppen. Aktivitäts- und Ruhezonen, sonnige und schattige Bereiche bieten vielfältige Nutzungsqualitäten. Die klare Raumstruktur und der hohe Kronenansatz der Gehölze schaffen einen großzügigen, übersichtlichen Parkraum, der durch die erleichterte soziale Kontrolle auch als ein sicherer Ort empfunden werden wird. Durch den Erhalt von wertvollen Bäumen in der zentralen Wiesenfläche und eine behutsame Ergänzung von Solitärgehölzen entstehen immer wieder spannende Blickbeziehungen und neue Raumsequenzen. Die seitlich angrenzenden Erdgeschoßzonen entlang der Brücke erhalten die Möglichkeit, das Potential des benachbarten Freiraumes für Außengastronomie, Veranstaltungen u.ä. zu nutzen. Damit wird der Raum von den Rändern her definiert. Die „freie Mitte“ ist eine flexible Zone, die in verschiedener Weise auf die Nutzungsaktivitäten der Umgebung reagiert und jeweils zum Entspannungs- oder Bewegungsraum werden kann. Die große zentrale Freitreppe an der Mülheimer Freiheit bildet als Tribüne einen wichtigen Auftakt und Abschluss des zentralen Grünzug und räumlich geordneten Parks. Eine zurückhaltenden Ausstattung und Möblierung sowie die homogene Belagsgestaltung in den Wegeflächen bildet einen ruhigen Stadtboden und begreift den Raum als Ganzes. Festplatz Der Festplatz am Ufer wird weitgehend belassen bekommt evtl. entlang der Hochwassermauer in Richtung der Mülheimer Freiheit eine neue Treppenanlage. Durch eine geschnittene Platanenallee wird der Platz zum Rhein optisch begrenzt und mit Bänken entlang der Allee möbliert. Südlich des Platzes könnte ein kleines Cafe und Bootshaus mit Rheinblick den Platz fassen und abschließen. Seite 22 Bewertung der Jury der Arbeit des dritten Ranges (aus dem Juryprotokoll) Hervorstechende Merkmale des Entwurfs sind eine vom Wiener Platz herausgreifende Bebauung südlich der Brücke und eine durchgehende Freiraumverbindung, die auf einen markanten Platz am Rheinufer trifft. Die nördlich der Brücke gebildeten Freiräume, Stadtplatz und Skulpturenwiese, reagieren auf die vorgeschlagenen Nutzungsschwerpunkte in der Brückenrampe, Markthalle und Kunst-, Kultur- und Jugendzentrum. Die gewünschte Nord-Süd-Vernetzung ist gegeben. Die vertiefte Ausarbeitung des Bebauungskonzeptes unterstreicht die gestalterische Intention, zeigt gleichzeitig jedoch auch die Probleme, Wohnbauten als Schallschutzwand zu gebrauchen und eine besondere Nutzung (Atelierwohnungen) in einen Komplex dieser Größe und an diesem Standort je realisieren zu können. Die Neugestaltung der Treppenanlage zum Festplatz ist ein nicht zwingender Eingriff in den Bestand. Die vorgeschlagene Baumkulisse (geschnittene Platanen) sind ein für den Ort angemessenes Motiv, sie wird jedoch durch die Solitärbäume am Rheinufer konterkariert. Die Gestaltung und Einrichtung der Grünfläche südlich der Brücke sind teils konkretisiert, teils eher offen formuliert für die Aneignung der Bewohner/Nutzer. Die Vorschläge zur Nutzung bzw. Umgestaltung der Brückenrampe greifen die Anregung der Auslobung bzw. die heutigen Gegebenheiten auf. Markant ist die Idee zur Einrichtung einer Markthalle, wobei die Art möglicher Marktnutzungen mit Blick auf den Stadtteil geklärt werden müsste. Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Rang 3 Seite 23 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Weitere Arbeiten Weitere Arbeiten Agirbas Wienstreor Architekten, Neuss + greenbox Landschaftsarchitekten, Düsseldorf Das Konzept gestaltet den Bereich als fließende Parklandschaft, definiert als „Mülheimer Delta“. Eine Strategie der Öffnung und Vernetzung verwendet das Thema Flußkiesel und „Quelle“. Eine Tribüne mit integrierter Rampe für Fahrradfahrer, eine Skate- und Bikelandschaft, Sportarena, Indoor- (in Brücke) und Outdoor-Spielandschaft belegen die Fläche mit neuen Aktivitäten. Die Wegeoberflächen aus Kiesasphalt erhalten die bestehenden Verkehrsfunktionen mit Fußgängerpriorität. Für die Brückenrampe werden Nutzungen vorgeschlagen wie Fitness, Kinder- und Jugendzentrum, Spiellandschaften, Klettern, Sprinten „Müllemer Kollonaden“: Wassersport, Schach, Schützenverein, Karneval- und Tischtennisverein, im Westen: Gastronomie, Bowling, Mediathek, und ein Festsaal. Seite 24 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Weitere Arbeiten msm Meyer-Schmitz-Morkramer Architekten, Köln + Agence Ter Landschaftsarchitekten, Karlsruhe Das Konzept sieht städtebauliche Ergänzungen am Bergischen Ring mit neun Geschossen und an Mülheimer Freiheit mit drei bis fünf Geschossen vor. Eine Treppenanlage und eine Rampe für Radfahrer am Neubau verbindet Bergischen Ring und die Grünanlage. Die Freifläche wird durch einen linearen Gräsergarten von kleinen Brücken überspannt geprägt. Der Haupterschließungsweg von Ost nach West verläuft mit Aufweitungen entlang der Brückenrampe. Zwischen Weg und Gräsergarten liegt ein Aktivband mit Spiel- und Sportflächen. Der Festplatz bleibt frei von baulichen Eingriffen, er erhält neue Beleuchtung und Bänke. In der Brückenrampe werden Nutzungen vorgeschlagen wie Indoor-Skating, Boxstudio, Fitness, Fahrrad-Shop, Showrooms, Café/Bar, Proberäume, Ateliers und Galerien. Seite 25 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Weitere Arbeiten Luzcak Architekten, Köln + FSW Landschaftsarchitekten, Düsseldorf Das Konzept setzt als Ziel die „Wiedergewinnung der Mülheimer Mitte“ und definiert den Weg dahin schrittweise als Prozess. Eine Wegebeziehung von der Bachstraße über eine grüne Rampe auf die Brückenebene mit einer Querung der B55 soll eine Anknüpfung an die Buchheimer Straße ermöglichen. Hier sind ein Kletterturm am Bergischen Ring und ein unterirdisches Kino vorgesehen. Der Grüne Ost-West-Korridor soll als Freiraum als „blaues Band der Strunde“ erhalten bleiben. Im Bereich zwischen Wallstraße und Formesstraße ist eine Zone der Geschichte mit archäologischem Feld geplant. Unter der Brückenrampe soll ein freigelegter Bereich zwischen Wallstraße und Biegerstraße als öffentliche, überdachte Aktionsfläche für Sport und Spiel entstehen. In der Brückenrampe sind Aktivitäten vorgesehen wie Bühne für Musik, Proberäume, Ahnengalerie mit Festsaal für örtliche Vereine. Nördlich der Brückenrampe wird ein neues Parkhaus direkt an der Rampe vorgeschlagen. Seite 26 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Weitere Arbeiten schultearchitekten, Köln + Lill + Sparla, Landschaftsarchitekten, Köln Das Konzept sieht eine neue städtebauliche Ergänzung in Form von einer kammartigen Wohnbebauung mit lärmgeschützten Innenhöfen, den „Bachplatz“ an der Ostseite mit Sitztreppenanlage und eine barrierefreie Anbindung an die Brücke vor. Weitere ergänzende Bebauung wird an Wallstraße und Mülheimer Freiheit vorgeschlagen. Die Hauptwegeverbindung von Ost nach West verläuft direkt südlich der Brückenrampe und wird durch Gestaltungselemente aus Corten-Stahl bis hin zum Rhein begleitet. Nördlich der Rampe ist ein Kiosk und Bepflanzung mit lichten Bäumen geplant. Der Festplatz am Rhein mit neuem Namen „Brückenplatz“ erhält eine breite Treppenanlage mit einer Rampe, als Platzoberfläche dient Schotterrasen, neue Sportplätze und ein Holzdeck am Rhein laden zum Verweilen ein. In der Brückenrampe sind Nutzungen vorgesehen wie ein städtisches Zentrum für Kunst, Kultur und Gastronomie, Flächen für Feste, Märkte und andere Aktivitäten. Gerahmt wird das Arkadenbauwerk durch ein Betonpodest, das eine Plattform für Feste und Märkte darstellen soll. Seite 27 Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Ausblick der Weiterbearbeitung Seite 28 Grundlage der weiteren Planung Die Empfehlung der Jury, das Konzept des ersten Ranges als Grundlage der weiteren Planung zu verwenden wurde in der Bezirksvertretung Köln-Mülheim beraten und dann im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Köln zur Entscheidung vorgelegt. In beiden Gremien wurden eingehend die Vor- und Nachteile des ersten und zweiten Ranges diskutiert. Die Bebauung des ersten Ranges, die sich am Brückenkopf nahe des Wiener Platzes befindet, wurde von der Bezirksvertretung Mülheim kritisch bewertet und abgelehnt. Daher empfahl die Bezirksvertretung Mülheim am 14.12.2009 abweichend vom Juryergebnis den Bearbeitungsraum im Umfeld der Mülheimer Brückenrampe gemäß dem Planungskonzept des zweiten Ranges der Büros mvm + starke Architekten, Köln + club L94, Landschaftsarchitekten, Köln weiter zu qualifizieren. Zusätzlich wurde die Maßgabe formuliert, auf die in diesem Konzept vorgesehene Bebauung am Rhein zu verzichten und den Festplatz zu erhalten. 1. Rang Hertel Kilian Reichle Architekten, Köln + Dirk Melzer Landschaftsarchitekt, Köln Dieser Empfehlung aus der Bezirksvertretung Mülheim ist der Stadtentwicklungsausschuss nach eingehender Diskussion in seiner Sitzung am 28.01.2010 gefolgt. Somit wurde entschieden, dass die Arbeit des zweiten Ranges von mvm + starke Architekten, Köln + club L94, Landschaftsarchitekten abweichend vom Juryergebnis weiter zu qualifizieren und zu realisieren ist. 2. Rang mvm + starke Architekten, Köln + club L94 Landschaftsarchitekten, Köln Raum | Stadt | Brücke in Köln Mülheim Der Oberbürgermeister Stadtplanungsamt Amt für Presse -und Öffentlichkeitsarbeit Redaktion: Lotte Drevermann, Stadtplanungsamt Köln Fotos: Peggy Wanig Lotte Drevermann Bildredaktion: Stefan Flach, filter design köln Lotte Drevermann, Stadtplanungsamt Köln Gestaltung: filter design köln | Stefan Flach Druck: CEDE Druck 13-Si/61/250/04.2010