Daten
Kommune
Wuppertal
Dateiname
Bericht.pdf
Größe
95 kB
Erstellt
23.02.15, 16:46
Aktualisiert
28.01.18, 04:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Geschäftsbereich
Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr, Umwelt
Ressort / Stadtbetrieb
Ressort 104 - Straßen und Verkehr
Bearbeiter/in
Telefon (0202)
Fax (0202)
E-Mail
Martina Kürten
563 - 4798
563 - 4798
martina.kuerten@stadt.wuppertal.de
Datum:
17.01.2013
Drucks.-Nr.:
VO/0957/12
öffentlich
Bericht
Sitzung am
Gremium
13.02.2013 Ausschuss für Verkehr
Beschlussqualität
Entgegennahme o. B.
Verkehrsbefragung Stadt Wuppertal 2011
Grund der Vorlage
Information zur Ende 2011 durchgeführten Verkehrsbefragung der Stadt Wuppertal.
Beschlussvorschlag
Der Bericht der Verwaltung wird ohne Beschluss entgegen genommen.
Einverständnisse
Entfällt.
Unterschrift
Meyer
Begründung
Methodik
In der Zielsetzung, die Datengrundlagen für ihre multiplen Verkehrsplanungen zu
aktualisieren, beauftragte die Stadt Wuppertal im Herbst 2011 die Durchführung einer
Mobilitäts- bzw. Verkehrsbefragung. Methodisch kam das konventionelle und bewährte
Instrument einer schriftlichen, postalischen Haushaltsbefragung zur Anwendung. Um für die
einzelnen Erhebungsmerkmale bzw. Aussageeinheiten nach Stadtbezirken bzw.
Verkehrszellen statistisch hinreichende Zellenbesetzungen zu erzielen, wurde eine NettoStichprobe von insgesamt mindestens 5.000 Befragten angestrebt. Mit der Erstellung des
Untersuchungsdesigns und der Erhebungsinstrumente (Anschreiben, Fragebogen,
Seite: 1/4
Rücksendeumschlag), der Untersuchungsdurchführung, der Datenübertragung sowie der
nach vorgegebenen Kriterien durchzuführenden statistischen Auswertung wurde die
Planungsgesellschaft Verkehr Köln - PGV Köln beauftragt. Die beigefügte Anlage referiert
eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse. Zusätzlich werden die Ergebnisse
dem Verkehrsausschuss in einer Präsentation durch das beauftragte Büro vorgestellt.
Verkehrsentwicklung
Ein direkter Vergleich der aktuellen Verkehrsbefragung 2011 mit der 2002 durchgeführten
Verkehrsbefragung ist wegen des variierenden Untersuchungsdesigns, einer anderen
Untersuchungsmethodik sowie einer abweichenden Stichprobenzusammensetzung nur
bedingt möglich. Die folgende Tabelle, in der die Eckwerte aus den Befragungen der Jahre
2002 und 2011 gegenübergestellt werden, stellt somit nur eine Größenordnung dar. Alle
Werte gelten für einen Normalwerktag und nur für die Wuppertaler Bevölkerung.
Variabel
Durchschnitt.
Wegeanzahl
Modal Split
Reisezwecke
Mittlere Wegelänge
Verkehrsverflechtung
Untervariabel
2002
3,33
2011
3,34
Pkw/Krad
ÖPNV
Fuß
Rad
Arbeit
Einkaufen /
Besorgung
Freizeit
Ausbildung
Bringen/Holen
51%
18%
30%
0,9%
27%
31%
58%
26%
15%
1,5%
31%
32%
29%
13%
n. n.
n. n.
88%
12%
17%
11%
8%
9,2 km
80%
20%
Binnenverkehr
Pendler
Die durchschnittliche Wegeanzahl pro Tag und Person ist generell ein sehr konstanter Wert,
der sich über die Jahre wenig verändert und auch überregional wenig schwankt. Hier
spiegeln sich die von der Mehrheit der Befragten regelmäßigen und wiederkehrenden
Bewegungsprofile wieder, wie z.B. der Weg zur Arbeit / Ausbildung, zum Einkaufen, zur
Freizeitaktivität und wieder zurück nach Hause.
Die scheinbaren Veränderungen im Modal Split (Prozentuale Verkehrsmittelnutzung über
alle Wege und alle Personen an einem Tag), der prozentualen Reisezweckverteilung und
dem Pendleranteil sind primär der anderen Stichprobenzusammensetzung geschuldet. Bei
der aktuellen Verkehrsbefragung wurden mehr Erwerbstätige (47%) und weniger Schüler
(13%) als im Jahr 2002 befragt, was der tatsächlichen Grundgesamtheit (Wuppertaler
Bevölkerung, Erwerbstätige: 49%, Schüler: 11%) wesentlich besser entspricht als 2002.
Zusätzlich wurde bei der aktuellen Verkehrsbefragung ein neuer Reisezweck „Holen und
Bringen (z.B. von Kindern)“ eingeführt, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung
gewonnen hat. Durch den 2011 höheren Anteil an befragten Erwerbstätigen steigt
naturgemäß der Reisezweck Arbeit und mit ihm der Pendleranteil und der Pkw- und ÖPNVSeite: 2/4
Anteil, da Arbeitswege im Durchschnitt länger und weiter entfernt sind als z.B. Einkaufs- oder
Schulwege.
Jenseits dieser Unterschiede bleibt die Dominanz des Pkw in Wuppertal trotz steigender
Benzin- und Energiepreise und Wirtschaftskrise ungebrochen. Dies liegt unter anderem an
den durch das Auto in den letzten Jahrzehnten selbst geschaffenen Strukturen (wie z.B.
Wohnen am Stadtrand, Konzentration des Einzelhandels) und auch an der Beständigkeit von
menschlichen Verhaltensmustern. Weitere Gründe werden in Kapitel 3.5 im vorliegenden
Bericht erläutert.
Ausblick
Die gegenwärtige Verkehrsbefragung wurde primär durchgeführt, um aktuelle Grundlagen für
die kommunalen Planungsaufgaben zu schaffen. Die neuen Daten zum Verkehrsverhalten
und zu den Verkehrsverflechtungen werden hierbei als Grundlage benötigt für
Die Aktualisierung des stadteigenen Verkehrsmodells
Die Neuerstellung des gesetzlich verbindlichen Nahverkehrsplanes
Die Erstellung und Fortschreibung des gesetzlich verbindlichen Lärmaktionsplanes
(Zur Lärmberechnung benötigt man flächendeckend auf allen Straßen aktuelle
Verkehrszahlen. Da manuelle und automatische Zählungen immer nur einen kleinen
Teil des Straßennetzes abbilden können, ist eine Simulation über das gesamte
Straßennetz mit daraus resultierenden Daten für alle Straßen erforderlich)
Die Fortschreibung des gesetzlich verbindlichen Luftreinhalteplanes
Diverse aktuelle und zukünftige Einzelprojekte, wo ein Verkehrsgutachten notwendig
ist.
Stadteigene Simulationen innerhalb des Verkehrsmodells um Auswirkungen von
Verkehrsmaßnahmen im Vorfeld besser ab- und einschätzen zu können. (wie z.B. die
temporäre oder dauerhafte Sperrung von Straßenabschnitten und Brücken, die
Festlegung von Umleitungsrouten bei längeren Baustellenphasen oder auch die
L419-Planungen)
Allgemeine Grundlagen für die Verkehrs-, Stadt- und Umweltplanung
Fazit
Im Herbst 2011 wurde in der Stadt Wuppertal eine schriftliche, postalische
Verkehrsbefragung durchgeführt.
7.641 von insgesamt 30.000 zufällig ausgewählten Einwohnern im Alter von
mindestens 10 Jahren beteiligten sich an der Befragung.
Zentrale Aussagen beziehen sich auf die Mobilität an typischen
Normalwerktagen. Die gewichtete Stichprobe repräsentiert sehr gut die
Bevölkerungsstruktur in der Stadt Wuppertal.
Seite: 3/4
Normalwerktäglich legen die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger
durchschnittlich 3,34 Wege zurück.
Wie vielerorts ist die Normalwerktagsmobilität im Wesentlichen durch die
Dominanz des motorisierten Individualverkehrs geprägt. Knapp 58% sind als
Fahrer oder Mitfahrer mit / in Fahrzeugen des motorisierten Individualverkehrs
unterwegs. Das Fahrrad spielt im Normalwerktagsverkehr so gut wie keine Rolle
(1,5%). Der Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt bei 25,5%.
Bei den angegebenen Gründen für die seltene bzw. Nicht-Nutzung von
Fahrrädern dominiert die für dieses Verkehrsmittel ungünstige topografische
Struktur der Stadt Wuppertal.
Nach Alter und derzeitiger Tätigkeit zeigt sich, dass junge bzw. in Ausbildung
befindliche sowie derzeit nicht berufstätige Menschen vorwiegend öffentliche
Verkehrsmittel nutzen, wohingegen Berufstätige mittleren Alters den motorisierten
Individualverkehr bevorzugen.
Die Mobilität konzentriert sich zeitlich auf die morgendliche und (abgeflachte)
nachmittägliche Verkehrsspitze.
Im Durchschnitt sind die mobilen Menschen rd. 25 Min. je Weg unterwegs und
legen dabei im Mittel 9,1 km zurück.
Das Gros der Normalwerktagsmobilität ist durch den Binnenverkehr innerhalb der
Stadtgrenzen Wuppertals geprägt. Rd. 80% aller Normalwerktagswege beginnen
und enden im Stadtgebiet. Dabei sind deutliche radiale Ausrichtungen auf die
beiden Stadtzentren Barmen und Elberfeld zu ersehen. Der Quell-Ziel-Verkehr
richtet sich vorrangig auf die Landeshauptstadt Düsseldorf und im Weiteren auf
die benachbarten Städte / Gemeinden.
93% der Befragten gaben an, sich "in naher Zukunft" kein emissionionsarmes
Verkehrsmittel (wie Erd- bzw. Autogas-Pkw, E-Bike bzw. Pedelec und / oder
Hybrid-Pkw) anschaffen zu wollen.
Insgesamt 226 frei formulierte, ergänzende Anregungen und Kritik konzentrieren
sich in erster Linie auf Verbesserungen im öffentlichen Verkehr.
Die Ergebnisse werden bereits in die aktuellen Verkehrsplanungsmodelle
eingearbeitet und sind wichtige und notwendige Grundlagen für die künftige
Verkehrsplanung in der Stadt Wuppertal.
Demografie-Check
Entfällt.
Kosten und Finanzierung
Entfällt.
Zeitplan
Entfällt.
Anlagen
Anlage_1_Verkehrsbefragung_Wuppertal_2011_Bericht.pdf
Seite: 4/4