Daten
Kommune
Wuppertal
Dateiname
Anlage 01 zu VO/0140/13.pdf
Größe
80 kB
Erstellt
23.02.15, 16:49
Aktualisiert
28.01.18, 06:12
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu VO/0140/13
Personalentwicklung: Gemeinsam Prioritäten setzen
Das beim Mitarbeiterforum gut gefüllte Opernhaus und auch die zahlreichen bereits im
Vorfeld eingesandten Fragen beweisen das Interesse der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter am Thema Haushaltssanierungsplan (HSP) und Personalentwicklung.
Die Gesamtpersonalratsvorsitzende Gea Kirchner begrüßte eine solche Veranstaltung
ausdrücklich. Verwaltungsspitze und Personalrat sicherten sich eine konstruktive
Zusammenarbeit beim Umsetzungsprozess zu.
Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig redeten nicht drum
herum, sondern stellten fest, dass trotz der Landeshilfe aus dem Stärkungspakt und der
Übernahme der Grundsicherung im Alter durch den Bund, die eigenen Einsparungen
fortgesetzt werden müssen und dass durch den genehmigten Haushalt nicht mehr Geld zur
Verfügung steht. Oberbürgermeister Peter Jung: "Zum ersten Mal seit 1999 können wir aber
wieder selbst entscheiden, wofür wir das wenige Geld ausgeben."
Und das heißt, es müssen Prioritäten gesetzt werden. Slawig wurde in seinem Vortrag
konkret: "Wir bestimmen wieder selbst über Neueinstellungen, die Wiederbesetzung von
Stellen, Einstellungen und Übernahmen von Auszubildenden und die Beförderungen von
Beamten."
Beide betonten, dass dabei die Umsetzung des HSP nicht gefährdet werden darf. Der
beinhaltet aber, dass bis 2014 360 VK-Stellen (Vollzeitkräfte) und bis zum Jahr 2021 weitere
120 VK-Stellen abgebaut werden müssen.
Moderatorin Christiane Rüffer hakte kritisch nach, wie unter diesen Vorgaben
Personalentwicklung überhaupt möglich sein soll. Dr. Slawig: "Gerade jetzt, wo bis zum Jahr
2021 durch natürliche Fluktuation rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausscheiden,
müssen wir die entstehenden Lücken mit qualifizierten Kräften füllen." Das erfordert
Maßnahmen im Bereich Ausbildung, Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
Investitionen im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Qualifizierung von Nachwuchskräften
für Führungsaufgaben.
Gemeinsam müsse man es schaffen, die Stadtverwaltung als Arbeitgeber auch im
Wettbewerb mit der Wirtschaft wieder attraktiv zu machen. Ausbildungsleiter Rainer Neuwald
und sein Nachfolger Thomas Piqué (ab 1.1.2013) appellierten an die Kolleginnen und
Kollegen, sich als Ausbilder zur Verfügung zu stellen, denn dies sei eine Investition in die
Zukunft.
Die Führungskräfte sind vor allem gefragt, wenn es darum geht, Arbeitsverdichtung zu
vermeiden und stattdessen durch den Einsatz von Technik Arbeitsabläufe zu beschleunigen
sowie eine Aufgabenpriorisierung und eventuell auch einen Aufgabenabbau vorzunehmen.
Dr. Slawig: "Wir werden diese Entscheidungen gegenüber der Politik und den Bürgern
konsequent vertreten."
Samir Bouaissa, Vorsitzender des Verwaltungspersonalrats, forderte: "Arbeit darf nicht krank
machen", und kündigte eine kritische Begleitung des Prozesses an.
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Auch auf die Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im JobCenter ging die
Verwaltungsspitze ein. Es werde derzeit zusammen mit der Polizei ein Sicherheitskonzept
erarbeitet. "Trotzdem wird es eine hundertprozentige Sicherheit nicht geben können",
schränkte der OB ein.
Jung und Slawig antworteten auf konkrete Fragen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
teilweise selbst stellten, oder von Christiane Rüffer vorgetragen wurden. So schlossen beide
betriebsbedingte Kündigungen auch für die Zukunft aus, zeigten sich offen für
Teilzeitmodelle (auch in Führungspositionen und auch für Männer), kündigten ein neues
Arbeitszeitmanagement und Investitionen in Höhe von rund 100.000 Euro im Bereich der
Gesundheitsvorsorge an. Nachwuchskräfte sollen durch eine Neuauflage des Programms
"Fit für Führung" qualifiziert werden. An der leistungsorientierten Bezahlung (LOB) will Slawig
festhalten, ist aber bei der Ausgestaltung der Kriterien flexibel und hält auch die Übertragung
auf den Beamtenbereich für möglich. Vorrang hat aber der Abbau des Beförderungsstaus,
der zum 1.1.2013 erledigt sein soll.
Dr. Slawig kündigte an: "Das Mitarbeiterforum ist der Beginn eines Prozesses, in den
Beschäftigte und Führungskräfte intensiv und dauerhaft einbezogen werden sollen."
Für einen schwungvollen Abschluss sorgte der Kinderchor und die Young Voices der
Bergischen Musikschule unter Leitung von Andrea Anders.
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