Daten
Kommune
Wuppertal
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
87 kB
Erstellt
23.02.15, 22:00
Aktualisiert
28.01.18, 05:52
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschlussvorlage
Sitzung am
Geschäftsbereich
Kultur, Bildung & Sport
Ressort / Stadtbetrieb
Stadtbetrieb 206 - Schulen
Bearbeiter/in
Telefon (0202)
Fax (0202)
E-Mail
Sabine Fahrenkrog
563 6895
563 8433
sabine.fahrenkrog@stadt.wuppertal.de
Datum:
16.10.2012
Drucks.-Nr.:
VO/0749/12
öffentlich
Gremium
30.10.2012 Ausschuss für Schule und Bildung
07.11.2012 Hauptausschuss
12.11.2012 Rat der Stadt Wuppertal
Beschlussqualität
Empfehlung/Anhörung
Empfehlung/Anhörung
Entscheidung
Umsetzung der Landesstrategie Neues Übergangssystem Schule-Beruf in NRW
Grund der Vorlage
Aufbau eines kommunal koordinierten Gesamtsystems zur Verbesserung der Übergänge
von Schülerinnen und Schülern in Ausbildung, Studium und Beruf.
Beschlussvorschlag
Der Rat beauftragt die Verwaltung mit dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales
des Landes NRW die „Absichtserklärung über die Umsetzung des Landesvorhabens ‚Neues
Übergangssystem Schule-Beruf‘ zur kommunalen Koordinierung“ zu vereinbaren sowie bei
der Bezirksregierung Düsseldorf den Antrag auf ESF-Förderung für 4 Stellen plus
Sachkosten für die Umsetzung der damit verbundenen Handlungsfelder zu stellen.
Einverständnisse
Der Kämmerer ist einverstanden.
Unterschrift
Nocke
Begründung
Ziel der kommunalen Koordinierung ist es, einen nachhaltigen und systematischen Übergang
von der Schule in die Arbeitswelt zu fördern, Abstimmungsprozesse zu organisieren und zu
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einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Gesamtsystems beizutragen. Es geht dabei um
eine Systematisierung und Optimierung der schulischen Berufs- und Studienorientierung, die
Herstellung von Transparenz im Übergang in Ausbildung und Studium, die Optimierung der
Übergangswege für alle Jugendlichen gemeinsam und in Abstimmung mit den beteiligten
Akteuren im Gebiet der Stadt Wuppertal zu gestalten.
Auf der Basis eines Beschlusses des Ausbildungskonsenses NRW vom 18. November 2011
hat die Landesregierung beschlossen, ein nachhaltiges und systematisches
Übergangssystem in allen Kommunen und Kreisen des Landes vor 2014 zu implementieren.
Das Übergangssystem soll unter Berücksichtigung der Grundsätze Vereinfachung,
Systematisierung und Abschlussorientierung überarbeitet werden, um künftig die
Berufswahlorientierung an den Schulen zu verstärken und sicherzustellen, dass
Schülerinnen und Schüler die Schule möglichst ausbildungsreif verlassen. Für
Ausbildungsbewerber/innen soll es zukünftig nur noch zwei Wege geben: Noch nicht
ausbildungsreife Jugendliche sollen in Maßnahmen individuell schnellstmöglich zur
Ausbildungsreife geführt werden. Bereits ausbildungsreife Jugendliche sollen nicht in
Maßnahmen einmünden, sondern ein Ausbildungsangebot erhalten. Oberste Priorität hat
dabei die Einmündung in die duale, betriebliche Ausbildung. Stehen nicht genügend duale
Ausbildungsplätze zur Verfügung, so sollen die Jugendlichen vollzeitschulisch oder
außerbetrieblich ausgebildet werden. Eine zentrale Kommunale Koordinierung gilt bei der
Umsetzung der Landesstrategie als eine der wesentlichen Gelingensbedingungen. Das vom
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW (MAIS) veröffentlichte
Gesamtkonzept zum „Neuen Übergangssystem Schule-Beruf“ bildet den Handlungsrahmen
des zu entwickelnden Übergangssystems. Das Kommunale Übergangsmanagement der
Stadt Wuppertal soll ab Beginn 2013 auf der Basis der Vereinbarung mit dem Land NRW
“Absichtserklärung
über
die
Umsetzung
des
Landesvorhabens
‚Neues
Übergangsmanagement Schule-Beruf’ zur kommunalen Koordinierung“ ausgeweitet und
verstetigt werden.
Demografie-Check
a)
Ergebnis des Demografie-Checks
Ziel 1 – Stadtstrukturen anpassen
Ziel 2 – Wanderungsbilanz verbessern
Ziel 3 – gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
+
+
+
b)
(siehe Anlage)
Erläuterungen zum Demografie-Check
Kosten und Finanzierung
Verbunden mit der Teilnahme an diesem Vorhaben ist eine Förderung aus dem ESFProgramm des Landes NRW. Danach wird eine Kofinanzierung in Höhe von 50% der
Personalkosten (maximal 4 Personalstellen) und Sachkosten (bis zu 15.600 € pro Jahr und
Stelle) durch das Land übernommen, um die neuen Maßnahmen zu realisieren. Der
Eigenanteil der Stadt Wuppertal von 50% der Gesamtaufwendungen wird durch eine
Anrechnung von bereits vorhandenem städtischen Personal und damit verbundenen
Sachkostenanteilen sichergestellt. Die Kommune und Kreise müssen hierzu einen Antrag an
die zuständige Bezirksregierung stellen. Diese Finanzierung ist zunächst bis Ende 2013
gesichert. Die verantwortlichen Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Integration und
Soziales und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung erklärten in
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Informationsveranstaltungen und Fachgesprächen die Absicht und den Willen, ein
dauerhaftes und flächendeckendes System in allen Kommunen zu implementieren.
Daher hat das Land zugesichert, für die nächste ESF-Förderphase dieses Landesvorhaben
bis Ende 2017 mit Fördermitteln im bisherigen Umfang auszustatten. Mit der Unterzeichnung
der „Absichtserklärung über die Umsetzung des Landesvorhabens ‚Neues Übergangssystem
Schule-Beruf’ zur kommunalen Koordinierung “geht die Stadt Wuppertal die Verpflichtung
ein, gemeinsam mit dem Land - im Sinne einer Entwicklungspartnerschaft - die Übergänge in
Ausbildung und Studium zu vereinfachen, zu systematisieren und abschlussorientiert
auszugestalten.“
Ohne die Kofinanzierung in Höhe von 50% der Personalkosten (4 Vollzeitstellen) durch
das Land NRW ist das Vorhaben nicht realisierbar.
Lokale Entwicklungsschritte seit 2008
Mit dem „Wuppertaler Hauptschulmodell“ (www.hauptschulmodell.de) werden seit dem
Projektstart im Januar 2008 die Chancen der Schülerinnen und Schüler nachweislich
verbessert. Ziel ist es durch einen strukturellen Ansatz, die Berufsorientierung von
Schülerinnen und Schülern an Hauptschulen flächendeckend zu verbessern und damit eine
einheitliche Berufsvorbereitung bis hin zur Berufswegeentscheidung zu ermöglichen.
Während vor Beginn des auf 5 Jahre angelegten Modellprojekts die direkte Integrationsquote
von Jugendlichen aus den Schulen in Ausbildung bei 12 % lag, verlassen mittlerweile mehr
als doppelt so viele Jugendliche die Schulen mit einem direkten Anschluss in Ausbildung
(aktuell mehr als 27 %).
Durch ein institutionsübergreifendes Netzwerk von Kooperationspartnern unter der
Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters gelingt es gemeinsam mit den Schulen und
Betrieben immer besser, den Berufsorientierungsprozess für Schülerinnen und Schüler zum
Erfolg zu führen. Dabei orientiert sich der Modellansatz an dem Rahmenkonzept des
Ausbildungskonsenses NRW (2007), der darauf Bezug nehmenden Rahmenvereinbarung
zwischen RD und MSW sowie dem Schulerlass zur Berufsorientierung in NRW.
Mit dem zwischen der Stiftung Partner für Schule NRW, der Bezirksregierung Düsseldorf, der
Regionaldirektion und dem MSW verabredeten Transfer des Wuppertaler Hauptschulmodells
auf die Landeskonzeption „STARTKLAR! mit Praxis fit für die Ausbildung in NRW“ ist ein
weiterer wesentlicher Schritt zur Übertragung und Verankerung der Inhalte wie Strukturen
des Wuppertaler Modells getan worden. Damit einhergegangen ist die Öffnung des für alle
Wuppertaler Hauptschulen geschaffenen Netzwerkes unter Einbeziehung von bisher
einzelnen Gesamt- und Förderschulen. Zielleitend für die Programmkoordinierung ist es,
einen roten Faden für die Berufsorientierung - inhaltlich wie zeitlich - in den Schulen zu
verankern.
Dabei wirken die Betriebe, Kammern und Verbände mit. Auch wurde erreicht, gemeinsame
oder sich zeitlich aufeinander beziehende Aktionen zur Berufsorientierung zu vereinbaren.
Mit der Einführung von STARTKLAR! einher ging 2010 die Gründung des Bildungsbüros in
Wuppertal. Seither wurden kontinuierlich Aufgaben der strukturellen Begleitung des
Übergangs Schule–Beruf darin verankert bzw. werden von dort koordinierend
wahrgenommen. Dies gilt auch für die regionale Koordinierung im Programm STARTKLAR!,
die sich aus den Strukturen des Wuppertaler Hauptschulmodells entwickelt hat und
mittlerweile dem Bildungsbüro angeschlossen ist.
Die erste Wuppertaler Bildungskonferenz am 20. September 2011 hatte die
Weiterentwicklung des lokalen Übergangsmanagements an der Schnittstelle Schule–
Beruf/Studium zum Thema. Ziel war es u. a., mit Vertretern aus Schulen, Institutionen,
Kammern und Verbänden die Handlungserfordernisse in der Übergangsgestaltung
(Berufskollegs, Hochschulen/Universitäten) zu erörtern, konkrete Planungen für die Zukunft
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zu entwickeln und Aufgabenwahrnehmungen durch das Bildungsbüro in diesen Bereichen zu
autorisieren.
Zeitplan
Seit dem 25.05.2012 finden Gespräche mit den lokalen Akteuren statt, um das erforderliche
Commitment für eine Kommunale Koordinierung im Neuen Übergangssystem Schule–Beruf
zu erreichen. Die letzte Sitzung fand am 10.08.2012 unter Beteiligung von Referenten der
G.I.B. und der Referenzkommune Dortmund statt und führte zu folgendem Zeitplan:
0kt. 2012: Schulausschussbeschluss zur Abgabe der Absichtserklärung der Stadt
Wuppertal zur Teilnahme am NÜS NRW und ESF-Antragstellung zur Kommunalen
Koordinierung
Nov. 2012: Ratsbeschluss wie vor (wird dem ESF-Antrag nachgereicht).
Ziel: Förderbescheid des Landes bis Ende 2012
01.01.2013: Arbeitsaufnahme der Kommunalen Koordinierung
Zielvereinbarungsgespräche mit dem Land werden parallel bis Anfang 2013 geführt.
Zur Vorbereitung derselben finden weitere Arbeitsgruppensitzungen unter Leitung
von Herrn Beigeordneten Nocke statt, zu denen der Stadtbetrieb Schulen einlädt.
März/2013: Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen Land und Stadt
Wuppertal
Die G.I.B. wurde gebeten, soweit dies zeitlich möglich ist, die künftigen Arbeitssitzungen
beratend zu begleiten.
Parallel zu diesem Beitrittsszenarium finden Verhandlungen darüber statt, wie - durch eine
möglichst schlanke Gremienstruktur - Impulse für einen gelingenden Übergangsprozess
Schule–Beruf verstärkt werden können.
Anlagen
01 - Absichtserklärung des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales
des Landes NRW vom November 2011
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