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Daten

Kommune
Berlin Reinickendorf
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
88 kB
Erstellt
07.10.15, 14:42
Aktualisiert
27.01.18, 12:29

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Inhalt der Datei

Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf von Berlin XIX. Wahlperiode Vorlage zur Kenntnisnahme Drucksache-Nr: Aktueller Initiator: Bezirksamt - Abt. Jugend, Familie u. Soziales Datum: 1067/XIX-25 23.02.2016 Ursprungsdrucksachenart: Beschlussempfehlung Ursprungsinitiator: SPD-Fraktion ,, Entwurf des Haushaltsplans Reinickendorf für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 (Doppelhaushalt) Feriensprachlernschulen in Reinickendorf Beratungsfolge: Datum 16.09.2015 09.03.2016 Gremium BVV Reinickendorf BVV Reinickendorf BVV/044/2015 BVV/050/2016 ohne Änderungen in der BVV beschlossen Sachverhalt: Text siehe Anlage Ergebnis beantwortet von ___________________________ Kenntnis genommen beschlossen/Zustimmung/Annahme beschlossen mit Änderung abgelehnt für erledigt erklärt vertagt zurückgezogen überwiesen in den _____________________________ (federführend) mitberatend in den _____________________________ Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Abteilung Jugend, Familie und Soziales An die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Reinickendorf 23.02.2016 Drucksache Nr. 1067-25 XIX. WP Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung Entwurf des Haushaltsplans Reinickendorf für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 (Doppelhaushalt) Feriensprachlernschulen in Reinickendorf Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen: In der Erledigung des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 16.09.2015 Drucksache Nr. 1067/XIX-25: „Das Bezirksamt wird ersucht, über die Erfolge und Herausforderungen der Feriensprachlernschulen in Reinickendorf zu berichten. Dabei soll auch über die bisher praktizierten Kooperationen und die Anzahl der Teilnehmenden berichtet werden. Abschließend soll der Bericht auch über den prognostizierten zukünftigen Bedarf und die notwendigen finanziellen Mittel informieren.“ wird gemäß § 13 BezVG berichtet: Durch den vermehrten Zuzug von Familien, vor allem aus dem südosteuropäischen Raum und in die seit April 2013 neu eröffneten Flüchtlingsunterkünfte in Reinickendorf, die in unmittelbarer Nähe zum Kiez Auguste-Viktoria-Allee (Region West) liegen, steigt besonders in diesem Sozialraum die Anzahl der Kinder, die ohne Deutschkenntnisse in die Schule aufgenommen werden müssen und die dort erhebliche Integrationsprobleme aufweisen. Schon vor der Eröffnung der Flüchtlingsunterkünfte in der Umgebung wurde mehrfach auf den Kiezsitzungen (AGs nach §78 SGB VIII) und im Jugendhilfeausschuss erörtert, dass der Zuzug in diesem Kiez erheblich ist und die schulische Förderung durch weitere Deutschkurse unterstützt werden sollte, um den Kindern eine Integration in das Leben im Sozialraum zu ermöglichen. Hier setzte die Idee für die ersten 2 Ferienschulen bei dem Träger Albatros gGmbH in den Ferien an, die in den Jugendeinrichtungen im Kiez angeboten werden sollten. Die Aufteilung der Gruppen in Mädchen und Jungen ergab sich aus der geschlechtsdifferenzierten Arbeit im Interkulturellen Mädchen- und Frauentreff, in dem die Idee für dieses Angebot aufgrund des besonderen Bedarfs entstand und dem Wunsch im Sozialraum, das Angebot ebenso für Jungen durchzuführen, so dass hierfür die Kooperation mit dem Jugendcafé Laiv des Trägers LebensWelt gGmbH geplant wurde. Seit dem Jahr 2013 führt der Träger Albatros gGmbH dreiwöchige Feriensprachschulen in Reinickendorf durch, die im Kiez Auguste-Viktoria-Allee mit 2 Ferienschulen gestartet wurden und in den Jahren 2014 und 2015 noch um 2 Ferienschulen in zwei Flüchtlingseinrichtungen und eine im Märkischen Viertel (Nachbarschaftsetage) ergänzt wurden. Weitere Ferienschulen wurden vom Träger Aufwind e. V. und Trapez e. V. durchgeführt. Der Träger Aufwind e. V. kümmert sich seit Herbst 2014 um die Oberschülerinnen und Oberschüler aus Willkommensklassen in Reinickendorf in Kooperation mit dem Haus der Jugend - Fuchsbau als Durchführungsort. Die Willkommensklassen wurden im Vorfeld durch Flyer in 8 Sprachen über die Ferienschulen informiert. Das Interesse der Willkommensklassenleitungen ist sehr groß. Sie besuchen mit den Schülerinnen und Schülern die vom Träger Aufwind e. V. angebotenen Schnupperstunden im Haus der Jugend - Fuchsbau, an denen die Lehrkräfte die Möglichkeit haben, die unterrichtenden Lehrer/innen der Ferienschule kennenzulernen und sich über den Sprachstand der Jugendlichen auszutauschen. Erfolge: Die Lernbereitschaft der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen in den Feriensprachschulen war in jedem Jahr riesengroß. Bereits im Jahr 2013 konnte mit der Durchführung der Ferienschulen im Bezirk für die Kinder messbare Fortschritte in der Schule erzielt werden. Diese Erfolge haben im Wesentlichen dazu beigetragen, dass auch in den Jahren 2014 und 2015 Feriensprachschulen an mittlerweile 7 Standorten durchgeführt wurden. Es konnte ein spürbarer Lernfortschritt der deutschen Sprache und im Sozialverhalten festgestellt werden. Die Feriensprachschulen sind darüber hinaus auch ein Ort der Begegnungen. Hier entstehen Freundschaften unter den Kindern und Eltern. Die Kinder erfahren eine bis dahin nicht gekannte Wertschätzung. Durch die vielfältigen Angebote, auch im Nachmittagsbereich, wurden die Kompetenzen der teilnehmenden Kinder gestärkt. Durch das gemeinsame Mittagessen und das Gruppenerlebnis wurden die sozialen Kompetenzen der einzelnen Kinder gefördert. Kooperationen: Die Kurse wurden in enger Kooperation mit den umliegenden Schulen konzipiert und die Teilnehmer/innen mit diesen akquiriert. Hierzu gehörten auch die Ansprache der Eltern durch die Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen bzw. Schulstationen, Informationsveranstaltungen für die Eltern mit den Lehrkräften und Betreuer/innen. Die Zusammenarbeit mit den o. g. Kooperationspartnern, dem Integrationsbeauftragten, den Integrationslotsen/innen, den Roma Sprach- und Kulturmittlern im Bezirk und mit dem regionalem Schulentwicklungsberater Reinickendorfs ermöglicht eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes und eine Nachhaltigkeit, die durch die Integration der Kinder in dem Sozialraum gegeben ist. Folgende Träger kooperieren mit den Schulen: - Interkultureller Mädchen- und Frauentreff und Jugendcafé Laiv Hermann-Schulz-Grundschule Mark-Twain-Grundschule - Trapez e. V. Borsigwalder Grundschule - Aufwind e. V. Friedrich-Engels-Oberschule Paul-Löbe-Oberschule Gabriele-von-Bülow- Oberschule Gustav-Freytag-Oberschule Bettina-von-Arnim-Oberschule Georg-Herwegh-Oberschule Campus Hannah-Höch Gemeinschaftsschule Thomas-Mann-Oberschule Carl-Bosch-Oberschule Julius-Leber-Oberschule Richard-Keller-Schule - Weitere Kooperationspartner: Träger „kein Abseits e. V.“ Integrationslotsen/innen des Trägers Albatros gGmbH Jugendamt Reinickendorf Haus der Jugend - Fuchsbau Anzahl der Teilnehmenden: Über den Aktionsplan Roma und durch Unterstützung des Jugendamtes Reinickendorfs konnten im Jahr 2013 insgesamt 32 Kinder und Jugendliche, im Jahr 2014 rd. 122 Kinder und Jugendliche und im Jahr 2015 rd. 178 Kinder und Jugendliche auf spielerische Art unterrichtet und in dem Sozialraum eingeführt werden. Das Alter der Kinder lag zwischen 6 und 12 Jahren, das der Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren. Im Oberschulbereich ist eine stetige Zunahme zu verzeichnen, so dass im Herbst 2015 aus einer geplanten Gruppe mit 15 bis 18 Teilnehmer/innen 2 Gruppen mit je 23 bis 24 Teilnehmer/innen wurden. Geleistet werden konnte dieses nur durch Hinzuziehen eines ehrenamtlichen Deutschlehrers und einer zusätzlichen pädagogischen Fachkraft. Herausforderungen/Finanzierung: - Es war und ist allgemein schwierig, den Eltern der Kinder die außerschulische Betreuung in den Ferien und die Ziele zu erklären, da viele über keine Erfahrungen mit den Feriensprachschulen verfügen. - Die notwendigen Kooperationen mit den Schulen müssen langfristig angegangen werden. - Qualifizierte Honorarkräfte sind zu dem vorgegebenen Stundensatz schwer zu finden. - Die Lehrerinnen und Lehrer der Ferienschulen müssen eng begleitet und in bestimmten Situationen, wie Abschiebungen und bei Betreuung traumatisierter Kinder, unterstützt und durch die Sprach- und Kulturmittler des bezirksorientierten Programms beraten werden. - Einbindung von Ehrenamtlichen. Durch die Finanzierung über den Aktionsplan Roma in den Jahren 2013 und 2014 konnten die Ferienschulmaßnahmen personell und mit Lehr- und Beschäftigungsmittel so ausgestattet werden, dass sie erfolgreich umgesetzt werden konnten. Ab Herbst 2014 erfolgte die Finanzierung aus Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Die Kinder konnten auch mit Essen und Getränken versorgt werden. Ausflüge im Bezirk Reinickendorf und berlinweit waren möglich. Trotz dieser Möglichkeiten bedarf jede Ferienschule eine langfristige Planung mit Absprachen mit den o. g. Kooperationspartnern, der Akquise der Kinder, Gespräche mit den Eltern, der Suche nach geeignetem Fachpersonal und Schulen. Aus Sicht der Träger ist jedoch die nunmehr dritte Ausführungsvorschrift mit jeweils wechselnden Bedingungen sehr hinderlich gewesen, um die Ferienschulen im Jahr 2015 zu planen. Die Kurzfristigkeit der Mittelbewilligung und die späte Bekanntgabe der Bedingungen stellen eine erhebliche Planungsunsicherheit und einen immensen Mehraufwand für die Träger dar, der zukünftig unbedingt vermieden werden sollte. Der finanzielle Bedarf liegt bei 8.250 € pro Ferienschule für 3 Wochen; dies entspricht 2.750 € pro Lerngruppe (15 Kinder/Jugendliche) pro Woche. Dieser Betrag wird über die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft finanziert, sofern eine Antragstellung und Bewilligung erfolgt ist. Eine kurzfristige Mittelaufstockung ist allerdings nicht möglich (z. B. Aufwind e. V. im Herbst 2015: Beantragt war eine Lerngruppe mit 15 Teilnehmer/innen für 2 Wochen; es kamen 47 Teilnehmer/innen.). Die Durchführung war nur möglich, weil kurzfristig ehrenamtliches Personal sowie Spenden für Mittagessen akquiriert werden konnte. Planung 2016: Der Träger Aufwind e. V. in Kooperation mit dem Haus der Jugend - Fuchsbau und den Reinickendorfer Oberschulen planen die Durchführung von 3 bis 4 Lerngruppen (im Sommer 2 Lerngruppen und im Herbst 2 Lerngruppen). Die Träger Albatros gGmbH, LebensWelt gGmbH und Trapez e. V. planen die Durchführung von Feriensprachschulen im Herbst 2016. Es wird angestrebt, dass die Feriensprachschulen auch wieder in Kooperation mit Reinickendorfer Flüchtlingsunterkünften in 2016 stattfinden werden. Wir bitten, die Drucksache Nr. 1067/XIX-25 damit als erledigt zu betrachten. Frank Balzer Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen Bezirksstadtrat