Daten
Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
61 kB
Erstellt
08.10.15, 00:11
Aktualisiert
27.01.18, 10:56
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
IV. Wahlperiode
Drucksache: DS/1805/IV
Ursprung: Mündliche Anfrage
Initiator: Bezirksverordnete, Zinn, Jessica
Beitritt:
Beratungsfolge
15.07.2015
Gremium
BVV
069/IV-BVV
Erledigungsart
schriftlich beantwortet
Mündliche Anfrage
Betr.: Protest gegen Überlastung im Jugendamt
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Abt. Familie, Gesundheit und Personal
28. Juli 2015
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
1. In welcher Form haben sich welche Teile des Jugendamtes Friedrichshain-Kreuzberg an
den Protesten der Berliner Jugendämter gegen die desolate Personalausstattung (z.B. mit
weißen Bettlaken als Zeichen der Kapitulation vor der aktuellen Situation) beteiligt?
Der Berliner Notdienst Kinderschutz sowie der Regional Sozialpädagogische Dienst des
Jugendamtes Friedrichshain-Kreuzberg haben sich an der MitarbeiterInnen-Protestaktion der
Berliner Jugendämter an den unterschiedlichen Standorten beteiligt. Es wurden Bettlaken und
weiße Tücher als Symbole für weiße Fahnen aus den Fenstern gehängt sowie Plakate
ausgehangen.
2. Kommt es auch in Friedrichshain-Kreuzberg zu temporären Schließungen von
Einrichtungen des Jugendamtes, wie der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste, um
überfällige Aufgaben abzuarbeiten?
Insbesondere der Standort Jugendnotdienst / Mädchennotdienst hat eine andauernde
Arbeitsüberlastung und Angebotseinschränkungen anzumelden. Deshalb wurde im März diesen
Jahres eine Überlastungsanzeige gestellt, die von der Jugendamtsdirektorin akzeptiert wurde.
Ursache für die Überlastungssituation sind fehlende Plätze für die Verlegung von in Obhut
genommenen Jugendlichen und die daraus resultierende Überbelegung des Jugendnotdienst /
Mädchennotdienst. Außerdem kommt es durch die verzögerte Besetzung von nicht besetzten
Stellen / -anteilen zu erheblichen Personalengpässen in allen Bereichen des Berliner Notdienst
Kinderschutz. Ursächlich ist hier die unzureichende Ausfinanzierung des Berliner Notdienst
Kinderschutz.
Im Jugendamt hat es 2015 bisher folgende Schließzeiten gegeben:
RSD
05.02.-13.02.2015 und 15.06.-26.06.2015
Elterngeld
20.04.-30.04.2015 und01.06.-19.06.2015
Weitere Schließzeiten sind für Elterngeld, RSD und Kita für das 2.Hj. 2015 geplant und notwendig.
3. Wie hat sich die Anzahl der zu bearbeitenden Fälle durch eine Sachbearbeiterin in den
Jahren seit 2005 verändert?
Durch unterschiedliche Zählweisen in den letzten 10 Jahren sind die Daten nicht vergleichbar.
Gegenwärtig liegt das Fallzahlaufkommen zwischen 65 und 70 Fällen.
Nachfragen:
1. Wie hat sich die Gesamtanzahl der zu bearbeitenden Fälle im Verhältnis zur Anzahl der
Personalstellen in den einzelnen Bereichen des Jugendamtes in den Jahren seit 2005
verändert?
Diese Frage ist durch die hohe Fluktuation nicht vergleichend zu beantworten. 2012 waren im RSD
49 Stellen und 2015 sind 56 Stellen besetzt.
2. Wird sich mit den durch die Senatsverwaltung für Finanzen genehmigten zusätzlichen
Personalstellen, die von den Berliner Jugendstadträten und Jugendsenatorin Sandra
Scheeres im Konsens geforderte Höchstanzahl von 65 Fällen pro Jugendamtsmitarbeiterin
erreichen lassen?
Die von der Senatsverwaltung für Finanzen im Rahmen der wachsenden Stadt bewilligten
zusätzlichen Stellen liegen unter dem von den Jugendstadträtinnen benannten Bedarf der
Jugendämter.
Monika Herrmann