Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
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156 kB
Erstellt
09.10.15, 10:52
Aktualisiert
27.01.18, 11:09
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen
der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Ursprung: Antrag, Die Fraktion der SPD
Beratungsfolge:
Gremium
Datum
18.02.2015 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
09.06.2015 Bezirksamt
17.06.2015 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Mitteilung zur Kenntnisnahme
Drucks. Nr:
1388/XIX
Bezirksamt
Bezirks - Senioren - Plan aufstellen
Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 18.03.2015 folgenden Beschluss:
Die BW ersucht das Bezirksamt, einen Handlungs- und Entwicklungsplan für die bezirkliche
Seniorenarbeit aufzustellen.
Dieser soll im Einzelnen mindestens folgende Komponenten enthalten:
- Evaluierung der bisherigen Angebote im Hinblick auf künftig zu erwartende Bedarfe
- Formulierung neuer Ziele unter Berücksichtigung des demografischen Wandels
- Mögliche Umsetzungsmöglichkeiten mit Darstellung der hierzu benötigten Ressourcen
Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
Die Seniorenarbeit des Bezirks hat in der Vergangenheit an vielen Projekten teilgenommen,
um sich in Bezug auf den Demografischen Wandel bestmöglich aufstellen zu können:
1. Beteiligung am Projekt „Demografischer Wandel“ des Bezirks
-
2009 + 2010: Zukunftsfähige Konzeption für Seniorenwohnhäuser am Beispiel von vier
Seniorenwohnhäusern in Tempelhof-Schöneberg entwickeln und umsetzen
2009: Aufbau und Struktur ehrenamtlicher Arbeit im Bezirk weiterentwickeln
2009: Vorträge zu Gesundheitsthemen mit qualifizierten Dozenten in
Seniorenfreizeitstätten anbieten
Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten für wohnortnahe Bewegungs- und
Sportmöglichkeiten
2. Beteiligung an Bundesmodellprojekten
-
„Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ 09/2013 – 08/2015 in Kooperation mit dem
Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbund Tempelhof (Schulungen im Kiez /
Initiierung von Schutzräumen / Veranstaltungen zum Thema Demenz)
Kenntnis genommen:
überwiesen:
-
„Altersgerecht umbauen“ 05/2010 – 12/2012, in Kooperation mit der GEWOBAG und
dem Nachbarschaftsheim Schöneberg
„Alter schafft Neues - Aktiv im Alter“ (Kiez 43 + Schöneberger Norden) 06/2009 –
12/2010 in Kooperation mit den Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbünden
Tempelhof + Schöneberg
Die Angebote der Seniorenarbeit unterliegen einer ständigen Evaluierung.
Bei größeren Veranstaltungen, bei denen kein Kartenverkauf erfolgt wie der Seniorenmesse,
den Seniorengesundheitstagen und der Veranstaltung „Mobil und Gesund bis ins hohe Alter“
werden Feedbackbögen ausgelegt und die Besucherinnen und Besucher direkt
angesprochen mit der Bitte einen Fragebogen auszufüllen. Darüber hinaus werden
Änderungswünsche seitens der Seniorinnen und Senioren den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Seniorenarbeit bei den Veranstaltungen direkt mitgeteilt.
Auch in Gesprächen während der Sprechstunden der Seniorenarbeit werden viele
Verbesserungsvorschläge gemacht. Die Seniorenarbeit prüft alle Verbesserungsvorschläge
und Anregungen auf Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
Der beste Indikator ist jedoch der Kartenverkauf bzw. die Besucherzahlen. Die Seniorinnen
und Senioren „stimmen mit den Füßen ab“. Viele Veranstaltungen sind sehr schnell
ausverkauft und es gibt viele telefonische Nachfragen schon im Vorfeld. Bei anderen
Veranstaltungen werden nur wenige Karten verkauft – hier wird dann versucht durch gezielte
Werbemaßnahmen neue Interessent/innen zu finden. Sollte dieses nicht gelingen, wird
überlegt, ob diese Veranstaltungen auch künftig noch organisiert werden.
In den Seniorenfreizeitstätten werden Kurse, die nur noch wenige Teilnehmerinnen und
Teilnehmer haben, durch neue Kurse ersetzt. Neue Hobbygruppen werden installiert, wenn
sich entweder Seniorinnen und Senioren bei der Seniorenarbeit melden, die gemeinsame
Interessen haben, denen sie nachgehen wollen oder wenn Seniorinnen und Senioren an die
Seniorenarbeit heran treten, die ehrenamtlich eine Gruppe leiten wollen.
Mittels der Vorruhestandsveranstaltungen, bei denen allen 62-Jährigen ein Schreiben mit
Fragebögen zugesandt wird, kann aus dem Rücklauf der Fragebögen auch ersehen werden,
welche Interessen jüngere Seniorinnen und Senioren haben und welche Themen ihnen
wichtig sind. Das Angebot – sowohl bei der Veranstaltung „Aktiver Ruhestand“, als auch das
Gesamtprogramm der Seniorenarbeit – kann dann darauf abgestellt werden. Auch im
Rahmen der Veranstaltungen der Seniorenarbeit erhalten deren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter immer wieder neue Impulse und Ideen. Ferner werden über Kooperationen mit
anderen Trägern und Institutionen einmalige Veranstaltungen geplant, die dann oft so
erfolgreich sind, dass sie ins Programm der Seniorenarbeit aufgenommen werden wie die
sozialen Stadtspaziergänge oder entsprechend weiterentwickelt werden wie die
Stadtteilbegehungen.
Durch den Austausch mit den Netzwerkpartnern entstehen oft neue Ideen, da diese häufig
noch einen ganz anderen Zugang zu älteren Menschen haben, die von der Seniorenarbeit
nicht erreicht werden wie z.B. die Pflegestützpunkte, die Alkohol- und
Medikamentenberatungsstelle oder die Fachstelle für pflegende Angehörige.
Die aus den in den Projekten und durch die Evaluation der Angebote gewonnenen
Informationen sowie aus den täglichen Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Seniorenarbeit, resultieren folgende Erkenntnisse, die auch in Zukunft Berücksichtigung
finden:
-
Eine gute Vernetzung der Akteure untereinander ist unabdingbar.
Ehrenamt wird eine immer größere Rolle spielen.
Die dementielle Erkrankung wird eine sehr große Herausforderung darstellen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen.
Der Altersarmut muss mit entsprechenden Angeboten Rechnung getragen werden.
Auf die Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten muss eingegangen werden –
integrative Angebote sind gefragt.
Angebote für eine aktive Freizeitgestaltung, um frühe Pflegebedürftigkeit zu vermeiden
und der Vereinsamung entgegen zu wirken, sind wichtig.
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-
Es gibt zu wenig preiswerten, seniorengerechten Wohnraum für Ein- bzw. ZweiPersonen-Haushalte.
Eine gute Vernetzung der Akteure untereinander ist unabdingbar
Vertretung der Seniorenarbeit in Gremien und Netzwerken
-
Gerontopsychiatrischer-Geriatrischer Verbund Tempelhof
BALSAM (Berliner Arbeitskreis Lesbische & schwule alte Menschen)
Runder Tisch Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe in den Bezirken
AG Gesundheitsziele für Ältere (Fachstelle für Gesundheitsförderung im Land Berlin)
AG Sozialkommissionen
AG Sozialraumorientierte Planungskoordination (Stadtteilkoordinatorin),
Organisation von Informationsveranstaltungen, die auch der Vernetzung dienen
Seniorenmesse, Seniorengesundheitstag, Mobil und Gesund bis ins hohe Alter
Betreuung der Seniorenvertretung
Teilnahme an den Sitzungen zur Berichterstattung – Durchführung der Wahlen – Beteiligung
der Seniorenvertretung an Veranstaltungen der Seniorenarbeit – Weiterleiten von
Informationen
Zusammenarbeit mit den Zuwendungsempfängern
Träger im Bezirk wie z.B. die Arbeiterwohlfahrt, die KiezOase, das Nachbarschafts- und
Selbsthilfezentrum Marienfelde-Süd e.V., Esperanto Aufsuchende Hilfen e.V. oder das
Unionhilfswerk erhalten Zuwendungen für seniorenbezogene Angebote. Diese werden bei
der Weiterentwicklung ihrer Angebote unterstützt.
Teilnahme der Seniorenarbeit an Festen und Veranstaltungen mit einem Info-Stand
Eröffnungsfeier zur Berliner Seniorenwoche, Ehrenamtsbörse
Befürwortung von seniorenbezogenen Maßnahmen von Trägern für das Jobcenter
(AGH/FAV/Bürgerarbeit)
Kontakt zu den im Bezirk aktiven Trägern wird aufgenommen, die aktuellen Projekte sind
bekannt und können kommuniziert werden.
Ehrenamt wird eine immer größere Rolle spielen
Ehrenamtliche der Seniorenarbeit des Bezirks
Die Ehrenamtlichen in der Seniorenarbeit des Bezirks (ca. 200 Personen) sind in folgenden
Bereichen tätig: Geburtstagsehrungen, Mithilfe in den Seniorenfreizeitstätten, Besuchsdienst
in Heimen, Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung von Hobbygruppen, Seniorenvertretung.
Um ihren Einsatz zu würdigen, werden einmal im Jahr eine Dankeschönfeier und mehrere
eigene Fortbildungen organisiert. Über die Fortbildungen des Ehrenamtsbüros in
Kooperation mit der Volkshochschule wird informiert und bei Teilnahme ggf. die
Teilnahmegebühr erstattet.
Um neue Ehrenamtliche zu gewinnen, werden Vorruhestandsveranstaltungen organisiert, an
denen auch das Ehrenamtsbüro teilnimmt und die Seniorenarbeit ihre eigenen
Einsatzmöglichkeiten vorstellt.
Ehrenamtliche an anderen Einsatzorten
Das Ehrenamtsbüro, das ausgehend von der Maßnahme „Aufbau und Struktur
ehrenamtlicher Arbeit im Bezirk weiterentwickeln“ - durchgeführt im Rahmen des Projektes
„Demografischer Wandel“ im Bezirk - entstanden ist, fördert die ehrenamtlichen Strukturen
im Bezirk und vermittelt Interessierte an Träger und sucht für Träger geeignete
Ehrenamtliche. Zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Seniorenarbeit und
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denen des Ehrenamtsbüros besteht eine sehr enge Zusammenarbeit, so dass jeder
potentielle Ehrenamtliche auch einen geeigneten Einsatzort finden kann. Das
Ehrenamtsbüro unterstützt die Seniorenarbeit bei den Vorruhestandsveranstaltungen und bei
der Beantragung von Auszeichnungen für ausgewählte Ehrenamtliche.
Die dementielle Erkrankung wird eine sehr große Herausforderung darstellen
Die Seniorenarbeit gehört den Gerontopsychiatrischen Geriatrischen Verbünden an, die sich
schwerpunktmäßig mit dem Thema Demenz beschäftigen.
Über das Bundesmodellprojekt „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ (09/2013 –
08/2015, in Kooperation mit dem Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbund Tempelhof)
werden Schulungen und Veranstaltungen zum Thema Demenz im Kiez angeboten.
Schutzräume, die Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, den Aufenthalt in einem
Krankenhaus oder einer Polizeistation bis zur Ermittlung ihrer Identität ersparen sollen,
werden von Verbundpartnern bereit gehalten.
Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei, von Apotheken und
Einzelhändlern sowie in Nachbarschaften werden durchgeführt. In Schulen wird auf das
Thema aufmerksam gemacht. Die Seniorenarbeit initiiert Veranstaltungen zum Thema
Vorsorgevollmacht und Betreuung. Zum Thema Vorsorgevollmacht wird auch im Rahmen
der Veranstaltungen „Aktiver Ruhestand“ informiert.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen
Mit den sozialen Stadtspaziergängen wird Interessierten mit verschiedenen Freizeit-,
Beratungs- und Versorgungsangeboten möglichst das gesamte Spektrum verschiedener
Versorungsstrukturen im heimischen Lebensumfeld vorgestellt. Dabei soll insbesondere
darauf hingewiesen werden, dass die lokalen Versorgungsstrukturen sowohl eine breite
Palette an Angeboten zur Freizeitgestaltung ermöglichen als auch verdeutlicht werden, auf
welche Weise die verschiedenen Unterstützungsangebote perspektivisch ineinandergreifen
können, um eine optimale Versorung der Senioreninnen und Senioren zu gewährleisten.
Durch den gemeinsamen Besuch dieser verschiedenen Einrichtungen im Rahmen einer
Spaziergangsgruppe kann ein niedrigschwelliges Kennenlernen der verschiedenen
Angebote stattfinden, so dass mögliche Kontakthemmnisse auf diese Weise verringert
werden.
Bei der Vorstellung der Versorgungsketten in den einzelnen Sozialräumen stellen
Verbundpartner ihre Einrichtungen kurz vor. Dabei steht einerseits die bessere Auslastung
der bereits vorhandenen lokalen Angebote im Fokus als auch die Verbesserung der
Lebensqualität im Alter, da den Betroffenen entsprechende Hilfs-, Beratungs- und
Unterstützungsangebote aufgezeigt werden. Drohende Pflegebedürftigkeit kann
hinausgezögert werden. Bei eintretender Pflegebedürftigkeit können die geeigneten
Maßnahmen ergriffen werden. Hier besteht eine enge Zusammenarbeit der Seniorenarbeit
mit der OE Sozialraumorientierte Planungskoordination (Stadtteilkoordinatorin), mit der
Planungsund
Koordinierungstelle
der
Abteilung
Gesundheit
(Bereich
Gesundheitsförderung) und dem Pflegestützpunkt im Bezirk.
Der Altersarmut muss mit entsprechenden Angeboten Rechnung getragen werden
Für Grundsicherungsempfänger (ab 63 Jahre) werden Tagesausflüge organisiert zu Orten,
die sie aufgrund ihres geringen Einkommens nicht besuchen könnten. Bei den Ausflügen
wird Wert auf Qualität gelegt, so dass ein Mittagessen mit Getränk und ein Kaffeegedeck
sowie eine Schiffsfahrt enthalten sind. Der Ausflug wird mit Reisebussen durchgeführt, die
Klimaanlage und Toiletten haben. Es wird darauf geachtet, dass alle Anspruchsberechtigten
auch die Gelegenheit zur Teilnahme haben und ausreichend Karten vorhanden sind.
Ferner werden kostenfreie Führungen durchgeführt (Berliner Rathaus, ARDHauptstadtstudio,
Berliner
Abgeordnetenhaus,
Rundfunk
Berlin-Brandenburg,
Deutschlandradio, Bundesrat).
Viele Veranstaltungen sind kostenfrei (Seniorenmesse, Seniorengesundheitstag, Senioren
singen – Berlin erklingt, Wandertag für Senioren, soziale Stadtteilspaziergänge,
Vorruhestandsveranstaltungen).
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Karten für Veranstaltungen, die von der Seniorenarbeit organisiert werden, werden zu einem
stark ermäßigten Preis abgegeben.
Die Weihnachtsfeiern werden durch Gelder der Deutschen Klassenlotterie gefördert.
Auf die Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten muss eingegangen werden –
integrative Angebote sind gefragt
Die Angebote der Seniorenarbeit richten sich an alle Seniorinnen und Senioren im Bezirk,
unabhängig von Staatsangehörigkeit, kulturellem oder religiösem Hintergrund.
Bei der Auswahl der Angebote von Besichtigungen, Informations- und kultureller
Veranstaltungen wird auf Vielschichtigkeit Wert gelegt – die Bedarfe der Migrantinnen und
Migranten werden berücksichtigt.
Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie z.B. das Interkulturelle Fest versuchen, zu
informieren und zu sensibilisieren.
Es wird eine Seniorenfreizeitstätte bereit gehalten (Nachbarschaftstreffpunkt Huzur) mit den
Schwerpunkten
Interkultureller Dialog
Integration durch Bildung
Interkulturelle Kompetenz und Kapazität
Integration durch gesellschaftliche Teilhabe
Diese dient auch als Treffpunkt für interkulturelle Seniorengruppen. Um ein
Gemeinschaftsgefühl herzustellen, werden Feste, Veranstaltungen und Ausflüge organisiert,
an denen alle Besucherinnen und Besucher des interkulturellen Seniorentreffpunktes
teilnehmen können. Der Treffpunkt öffnet sich in die Nachbarschaft hinein und fungiert als
Ansprechpartner bei allen seniorenbezogenen Problemen. Beratungen finden auch in
anderen Muttersprachen statt – abhängig von dem dort eingesetzten Personal. Die Leitung
des Seniorentreffpunktes wird unterstützt durch Ehrenamtliche mit verschiedenen
Sprachkompetenzen. Durch die Vernetzung mit anderen Beratungsstellen bzw. Treffpunkten
für ältere Menschen mit anderem Migrationshintergrund, kommt es zu einem Austausch von
verschiedenen Kulturen.
Das Vorwort des Ratgebers für Senioren erscheint in türkischer und russischer Übersetzung.
Bei Bedarf werden auch andere Druckerzeugnisse der Seniorenarbeit übersetzt.
Im Bereich des ehrenamtlichen Dienstes wirbt die Seniorenarbeit verstärkt um
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund.
Die Seniorenarbeit ist Mitglied des Runden Tisches für die Interkulturelle Öffnung der
Altenarbeit beim Kompetenz - Zentrum Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe.
Angebote für eine aktive Freizeitgestaltung, um eine Pflegebedürftigkeit möglichst
lange zu vermeiden und der Vereinsamung entgegen zu wirken, sind wichtig
Seniorenfreizeitstätten
Bezirkseigene Seniorenfreizeitstätten werden in allen Bezirksregionen (Schöneberg-Nord,
Schöneberg-Süd, Friedenau, Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade) bereit
gehalten, um sozialraumorientiert aktivierende und informierende Angebote sowie
seniorenspezifische Beratungen anzubieten. Sie werden durch eine Altenpflegerin/einen
Altenpfleger geleitet, die/der durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützt wird.
Als Begegnungsstätten und Kommunikationszentren sollen die vorhandenen Einrichtungen
generationsübergreifende sowie migrationsspezifische Aktivitäten unterstützen.
Die Seniorenfreizeitstätten halten Angebote im Bewegungs- und Entspannungsbereich,
Angebote zur Bildung und im kreativen Bereich bereit. Einmal monatlich wird zur Förderung
des Gemeinschaftsgefühls und zur Bindung an die Freizeitstätte ein Sonderprogramm
angeboten wie jahresbezogene Feiern - gemeinsame Ausflüge – gemeinsames Essen. Das
Programm richtet sich nach den Wünschen und Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer.
Die Teilnahmegebühr an den Kursen und dem Sonderprogramm ist gering.
Das von der Seniorenarbeit herausgegebene Programmheft der Seniorenfreizeitstätten
informiert Interessierte über die laufenden Kurse sowie das Sonderprogramm aller
Seniorenfreizeitstätten.
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Veranstaltungen der Seniorenarbeit
Die Seniorenarbeit organisiert verschiedene Veranstaltungen, um zu informieren und
der Vereinsamung von älteren Menschen entgegenzuwirken sowie diese auf andere
Angebote der Seniorenarbeit wie die kostenfreien Beratungen, aufmerksam zu
machen:
Seniorenmesse, Mitsingkonzert: Singt! und Berlin erklingt im Kammermusiksaal der
Philharmonie in Kooperation mit der Leo-Kestenberg Musikschule, Dampferfahrten,
„Interkulturelles Fest“, Senioren Singen - Berlin erklingt – gemeinsames Singen vor dem
Rathaus Schöneberg zum „Weltmusiktag“ und „Internationalen Tag des älteren Menschen“,
Wandertag für Senioren, Galakonzert in der Philharmonie (Kammermusiksaal), „Mobil und
gesund bis ins hohe Alter“/Seniorengesundheitstage, soziale Stadtspaziergänge, zwei
Weihnachtsfeiern,
verschiedene
Musikveranstaltungen
in
den
SFS,
fünf
Vorruhestandsveranstaltungen für alle Bürgerinnen und Bürger eines Sozialraumes, die 62
Jahre alt werden (in Kooperation mit der Verbraucherzentrale / Pflegestützpunkt /
Landessportbund / Seniorenvertretung / Ehrenamtsbüro), Fachtage, Ausstellungen,
Veranstaltungen mit anderen Kooperationspartnern sowie im Rahmen von Motto-Wochen,
wie der „Woche der seelischen Gesundheit“, „Berliner Märchentage“, „Woche der pflegenden
Angehörigen“. Der von der Seniorenarbeit mit dem apercu-Verlag herausgegebene
„Ratgeber für Senioren – Gemeinsam in die Zukunft“ informiert über alle Veranstaltungen der
Seniorenarbeit, die Programme der Seniorenfreizeitstätten, die Hobbygruppen, die Arbeit der
Seniorenvertretung und des Ehrenamtsbüros sowie über seniorenspezifische Angebote
anderer Träger und Institutionen. Hier stellt auch die Abteilung Bildung (Volkshochschule,
Museen, Musikschule, Dezentrale Kulturarbeit) ihre auf Seniorinnen und Senioren
ausgerichtete Arbeit dar.
Seniorenspezifische Beratungen
Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter
sowie
Altenpflegerinnen/Altenpfleger
führen
seniorenspezifische Beratungen zu den Themen Gesundheit, finanzielle Ansprüche,
Freizeitgestaltung, Wohnen und psychosoziale Beratungen in den Seniorenfreizeitstätten
des Bezirks sowie im Rathaus Tempelhof durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
den Besucherinnen und Besuchern der Angebote der Seniorenarbeit bekannt, insofern ist
die Schwellenangst gering.
Hobbygruppen
Um durch Bewegung körperlichen Beschwerden vorzubeugen, Kontakte zu pflegen und
auch geistig fit zu bleiben, bietet die Seniorenarbeit verschiedene Hobbygruppen an, in
denen ältere Menschen mit gleichen Interessen gemeinsam einem Hobby nachgehen
können: Kegeln – Bowling – Minigolf – Tischtennis – Tanzen – Malen – Kabarett – Musik –
Schach – Gesprächskreise – Video- und Schmalfilm – Kunstliebhaberkreis – Wandern –
Volkstanz – 50 Plus – Fahrradgruppe – Chor – Theatergruppe.
Erstellung und Auslage von Werbe- und Informationsmaterial
Um auf die eigenen Angebote der Seniorenarbeit aufmerksam zu machen, erstellen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit Werbematerial:
Redaktion der Ratgebers für Senioren: Gemeinsam in die Zukunft / Erstellung des
Programmheftes für die Seniorenfreizeitstätten und des Heftes „Wohnmöglichkeiten für
Seniorinnen und Senioren im Bezirk Tempelhof-Schöneberg / Fertigung von Flyern, Plakaten
und Pressemitteilungen. Ferner werden Broschüren und Informationsmaterial zu
seniorenbezogenen Themen angefordert. Der Aushang bzw. die Auslage von Werbe- und
Informationsmaterial erfolgt in den Seniorenfreizeitstätten, den Rathäusern, den
Bürgerämtern und den Bibliotheken des Bezirks.
Geburtstagsehrungen
Mit Hilfe von 13 Sozialkommissionen, die kiezorientiert arbeiten, werden Ehrungen zu hohen
Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen durchgeführt. Die Jubilare werden zu ihrem 85.
Geburtstag und ab dem 90. Geburtstag jedes Jahr von einem Ehrenamtlichen / einer
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Ehrenamtlichen des Bezirks persönlich geehrt. Ab dem 90. Geburtstag erfolgt vor dem
Gratulationsbesuch noch eine persönliche Kontaktaufnahme, um zu erfragen, was der
Jubilar sich wünscht und ob und ggf. wann ein Besuch gewünscht wird. Hierbei treten oft
Bedarfe der hochbetagten Menschen zu Tage, die dann von den Ehrenamtlichen
weitergegeben werden, so dass Hilfsangebote unterbreitet werden können. Oft ist der
Ehrenamtliche der einzige Gratulant am Geburtstag, da Freunde und Verwandte bereits
verstorben sind oder außerhalb von Berlin leben und nicht kommen können. Da in der Regel
derselbe Ehrenamtliche /dieselbe Ehrenamtliche jedes Jahr kommt, entsteht mit der Zeit ein
Vertrauensverhältnis. Die Ausübung des Ehrenamtes im Gratulationsdienst ist „aufsuchende
Sozialarbeit“; altersbedingten Problemen kann so oft entgegengewirkt werden. Durch die
Überreichung eines repräsentativen Geschenkes des Bezirks fühlt sich der ältere Mensch
angenommen und wertgeschätzt. Er erhält durch die Ehrung einen „Zugang“ zur Verwaltung
und traut sich dann auch Probleme zu äußern.
Es gibt zu wenig preiswerten, seniorengerechten Wohnraum für Ein- bzw. ZweiPersonen-Haushalte
Seniorenwohnhäuser
Es gibt zwei bezirkseigene Seniorenwohnhäuser im Bezirk (Mariendorf und Schöneberg) mit
insgesamt 99 Wohneinheiten – 4 x Einzimmer-Whg. / 60 x 1,5 Zimmer-Whg. / 35 x
Zweizimmer.-Whg. Die Vermietung erfolgt durch die Serviceeinheit Facility Management,
wobei soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden.
Die Seniorenarbeit ist mit verschiedenen Wohnungsbaugesellschaften vernetzt und nimmt
an Projekten und Fachtagen zu diesem Thema teil.
Die von der Seniorenarbeit herausgegebene Broschüre „Wohnmöglichkeiten für Seniorinnen
und Senioren im Bezirk Tempelhof-Schöneberg“ gibt einen Überblick über die Angebote an
Seniorenwohnhäusern, betreutem Wohnen, Wohngemeinschaften und Wohnmöglichkeiten
bei Pflegebedürftigkeit. Sie versetzt interessierte Personen in die Lage, bei den in Frage
kommenden Anbietern nachzufragen, um eine geeignete Wohnmöglichkeit zu erhalten.
Durch die Vernetzung mit einigen Wohnungsbaugesellschaften können Seniorinnen und
Senioren zielgerichtet beraten werden.
3. Ressourcen
Die Seniorenfreizeitstätten sind mit jeweils einem Altenpfleger/einer Altenpflegerin besetzt,
der/die diese leitet. Die Leiterinnen/Leiter der Freizeitstätten beraten die Besucherinnen und
Besucher zu seniorenrelevanten Themen, organisieren ein umfangreiches, auf das Klientel
abgestimmtes Kursprogramm, akquirieren Ehrenamtliche und Leiterinnen/Leiter von Kursen
sowie neue Besucherinnen und Besucher gestalten ein Sonderprogramm und unterstützen
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit bei größeren Veranstaltungen.
Die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit organisieren die
Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren, koordinieren die Angebote der
Seniorenfreizeitstätten,
beraten
zu
seniorenrelevanten
Themen,
organisieren
Geburtstagsehrungen sowie Ehrungen zu hohen Ehejubiläen, betreuen die ca. 200
Ehrenamtlichen der Seniorenarbeit, sind zuständig für die Seniorenvertretung (führen auch
deren Wahlen durch), sind Ansprechpartner für alle seniorenbezogenen Fragen und
vernetzen sich mit anderen Akteuren der Seniorenarbeit im Bezirk und außerhalb des
Bezirks. Bei größeren Veranstaltungen werden sie unterstützt von Kolleginnen und Kollegen
des Fachbereichs. Hierfür werden neben geeigneten, für die Seniorinnen und Senioren gut
erreichbaren, barrierefreien Büroräumen auch Abstellräume zur Lagerung des erforderlichen
Materials, ein Farbdrucker zum Druck der Ehrungskarten und von Werbematerial sowie ein
Computerprogramm, das den Kartendruck ermöglicht, benötigt. Ferner wird ein Fotoapparat
für Fotos für das Werbematerial sowie ein Computer mit externem Zugang benötigt, mit dem
die Prüfung von Künstlern anhand von Demo-CD’s erfolgen kann. Diese Ressourcen stehen
zur Verfügung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit nutzen ihre privaten PKWs zum
Transport von Informationsmaterial und auch Material für Veranstaltungen, so dass hier
jeweils kostenfreie Parkplätze beim Rathauses Tempelhof sowie die Erstattung der
Fahrtkosten erforderlich sind, die auch zur Verfügung gestellt werden.
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Die Mittel für die Veranstaltungen, Ehrungen, Zuwendungen, ehrenamtliche Helfer und
den Betrieb der Seniorenfreizeitstätten sowie Seniorenwohnhäuser werden im Kapitel
3930 bereit gestellt. Da es sich um keine gesetzliche Aufgaben handelt, sind die
Gelder leider von haushaltswirtschaftlichen Sperren sowie von Einsparungen bedroht.
4. Ausblick
Die Angebote der Seniorenarbeit werden laufend den Bedarfen und der Nachfrage
angepasst. Insofern werden inzwischen mehr Informationsveranstaltungen und
weniger reine Unterhaltungsveranstaltungen angeboten. Ferner werden viele der
Angebote mit Kooperationspartnern realisiert, die auch neue Impulse setzen.
Es werden vermehrt kostenfreie Veranstaltungen ins Programm aufgenommen. Der Preis für
die ermäßigten Karten für die eigenen Veranstaltungen wurde drastisch reduziert, damit sich
auch einkommensschwache Seniorinnen und Senioren die Teilnahme leisten können.
In den Seniorenfreizeitstätten werden von jüngeren Nutzerinnen und Nutzern Computerkurse
und auch Fremdsprachenkurse stark nachgefragt. Auch die Nachfrage nach Sport- und
Entspannungskursen ist hoch, während es bei Angeboten zum Basteln, gemeinsamen
Kaffeetrinken mit Gesprächsrunde nur noch eine geringe Nachfrage – meist von
hochbetagten Besucherinnen und Besuchern - gibt.
Viele Ehrenamtliche wollen sich – auch aufgrund ihrer eigenen vielfältigen Interessen und
Verpflichtungen - nicht mehr zeitlich binden. Viele helfen in den Seniorenfreizeitstätten gerne
bei Veranstaltungen oder wenn sie Zeit haben, für einige Stunden, sind aber nicht bereit sich
dazu zu verpflichten, sich regelmäßig vier Stunden in der Woche zu engagieren.
In der Vergangenheit gab es sowohl unter den Besucherinnen und Besuchern, als auch bei
den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Personen, die jeden Tag über viele Stunden
anwesend waren. Die Zahl derer ist leider stark rückläufig. Die „kommende Generation der
Seniorinnen und Senioren“ besucht die Seniorenfreizeitstätte oft nur noch, um an einem Kurs
teilzunehmen. In der Vergangenheit waren es häufig Witwen, die nach dem Tod des
Ehepartners allein waren und die Gesellschaft in den Seniorenfreizeitstätten gesucht haben.
Allein stehende Frauen haben sich nach dem Ausscheiden aus dem Beruf ein neues
Betätigungsfeld gesucht und sich dann ehrenamtlich dort engagiert. Menschen, die heute
das Seniorenalter erreichen sind ganz anders sozialisiert als früher. Sie sind meist gut
vernetzt, sind mobil, haben vielfältige Kontakte und sind auch oft schon ehrenamtlich
eingebunden, wenn sie noch im Arbeitsleben stehen.
Aufgrund des demografischen Wandels wird zwar die Zahl der älteren Menschen steigen, es
bleibt aber abzuwarten, wie sich deren Bedarfe dann konkret entwickeln. Insofern ist die
Vernetzung der Akteure in der Altenarbeit sehr wichtig, um diese frühzeitig erkennen und
reagieren zu können.
Mittels sozialraumbezogener Treffpunkte und Informationsveranstaltungen, insbesondere der
Veranstaltung „Aktiver Ruhestand“, können im ständigen Austausch mit der Zielgruppe
hierzu wichtige Informationen gewonnen werden, damit die Angebote der Nachfrage und den
Bedarfen angepasst werden können.
Die Seniorenarbeit bemüht sich weiterhin mit verschiedenen Kooperationspartnern um
Bundesmittel für seniorenbezogene Projekte. Die Projektarbeit fördert die Vernetzung in
besonderem Maße und schafft Zugänge zu speziellen Informationen und neuen
Netzwerkpartnern.
Berlin, den 09.06.2015
Frau Schöttler, Angelika
Bezirksamt
Frau Dr. Klotz, Sibyll
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