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Daten

Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
156 kB
Erstellt
09.10.15, 10:52
Aktualisiert
27.01.18, 11:09

Inhalt der Datei

Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Ursprung: Antrag, Die Fraktion der SPD Beratungsfolge: Gremium Datum 18.02.2015 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin 09.06.2015 Bezirksamt 17.06.2015 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Mitteilung zur Kenntnisnahme Drucks. Nr: 1388/XIX Bezirksamt Bezirks - Senioren - Plan aufstellen Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 18.03.2015 folgenden Beschluss: Die BW ersucht das Bezirksamt, einen Handlungs- und Entwicklungsplan für die bezirkliche Seniorenarbeit aufzustellen. Dieser soll im Einzelnen mindestens folgende Komponenten enthalten: - Evaluierung der bisherigen Angebote im Hinblick auf künftig zu erwartende Bedarfe - Formulierung neuer Ziele unter Berücksichtigung des demografischen Wandels - Mögliche Umsetzungsmöglichkeiten mit Darstellung der hierzu benötigten Ressourcen Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit: Die Seniorenarbeit des Bezirks hat in der Vergangenheit an vielen Projekten teilgenommen, um sich in Bezug auf den Demografischen Wandel bestmöglich aufstellen zu können: 1. Beteiligung am Projekt „Demografischer Wandel“ des Bezirks - 2009 + 2010: Zukunftsfähige Konzeption für Seniorenwohnhäuser am Beispiel von vier Seniorenwohnhäusern in Tempelhof-Schöneberg entwickeln und umsetzen 2009: Aufbau und Struktur ehrenamtlicher Arbeit im Bezirk weiterentwickeln 2009: Vorträge zu Gesundheitsthemen mit qualifizierten Dozenten in Seniorenfreizeitstätten anbieten Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten für wohnortnahe Bewegungs- und Sportmöglichkeiten 2. Beteiligung an Bundesmodellprojekten - „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ 09/2013 – 08/2015 in Kooperation mit dem Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbund Tempelhof (Schulungen im Kiez / Initiierung von Schutzräumen / Veranstaltungen zum Thema Demenz) Kenntnis genommen: überwiesen: - „Altersgerecht umbauen“ 05/2010 – 12/2012, in Kooperation mit der GEWOBAG und dem Nachbarschaftsheim Schöneberg „Alter schafft Neues - Aktiv im Alter“ (Kiez 43 + Schöneberger Norden) 06/2009 – 12/2010 in Kooperation mit den Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbünden Tempelhof + Schöneberg Die Angebote der Seniorenarbeit unterliegen einer ständigen Evaluierung. Bei größeren Veranstaltungen, bei denen kein Kartenverkauf erfolgt wie der Seniorenmesse, den Seniorengesundheitstagen und der Veranstaltung „Mobil und Gesund bis ins hohe Alter“ werden Feedbackbögen ausgelegt und die Besucherinnen und Besucher direkt angesprochen mit der Bitte einen Fragebogen auszufüllen. Darüber hinaus werden Änderungswünsche seitens der Seniorinnen und Senioren den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Seniorenarbeit bei den Veranstaltungen direkt mitgeteilt. Auch in Gesprächen während der Sprechstunden der Seniorenarbeit werden viele Verbesserungsvorschläge gemacht. Die Seniorenarbeit prüft alle Verbesserungsvorschläge und Anregungen auf Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Der beste Indikator ist jedoch der Kartenverkauf bzw. die Besucherzahlen. Die Seniorinnen und Senioren „stimmen mit den Füßen ab“. Viele Veranstaltungen sind sehr schnell ausverkauft und es gibt viele telefonische Nachfragen schon im Vorfeld. Bei anderen Veranstaltungen werden nur wenige Karten verkauft – hier wird dann versucht durch gezielte Werbemaßnahmen neue Interessent/innen zu finden. Sollte dieses nicht gelingen, wird überlegt, ob diese Veranstaltungen auch künftig noch organisiert werden. In den Seniorenfreizeitstätten werden Kurse, die nur noch wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben, durch neue Kurse ersetzt. Neue Hobbygruppen werden installiert, wenn sich entweder Seniorinnen und Senioren bei der Seniorenarbeit melden, die gemeinsame Interessen haben, denen sie nachgehen wollen oder wenn Seniorinnen und Senioren an die Seniorenarbeit heran treten, die ehrenamtlich eine Gruppe leiten wollen. Mittels der Vorruhestandsveranstaltungen, bei denen allen 62-Jährigen ein Schreiben mit Fragebögen zugesandt wird, kann aus dem Rücklauf der Fragebögen auch ersehen werden, welche Interessen jüngere Seniorinnen und Senioren haben und welche Themen ihnen wichtig sind. Das Angebot – sowohl bei der Veranstaltung „Aktiver Ruhestand“, als auch das Gesamtprogramm der Seniorenarbeit – kann dann darauf abgestellt werden. Auch im Rahmen der Veranstaltungen der Seniorenarbeit erhalten deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder neue Impulse und Ideen. Ferner werden über Kooperationen mit anderen Trägern und Institutionen einmalige Veranstaltungen geplant, die dann oft so erfolgreich sind, dass sie ins Programm der Seniorenarbeit aufgenommen werden wie die sozialen Stadtspaziergänge oder entsprechend weiterentwickelt werden wie die Stadtteilbegehungen. Durch den Austausch mit den Netzwerkpartnern entstehen oft neue Ideen, da diese häufig noch einen ganz anderen Zugang zu älteren Menschen haben, die von der Seniorenarbeit nicht erreicht werden wie z.B. die Pflegestützpunkte, die Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle oder die Fachstelle für pflegende Angehörige. Die aus den in den Projekten und durch die Evaluation der Angebote gewonnenen Informationen sowie aus den täglichen Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit, resultieren folgende Erkenntnisse, die auch in Zukunft Berücksichtigung finden: - Eine gute Vernetzung der Akteure untereinander ist unabdingbar. Ehrenamt wird eine immer größere Rolle spielen. Die dementielle Erkrankung wird eine sehr große Herausforderung darstellen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen. Der Altersarmut muss mit entsprechenden Angeboten Rechnung getragen werden. Auf die Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten muss eingegangen werden – integrative Angebote sind gefragt. Angebote für eine aktive Freizeitgestaltung, um frühe Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und der Vereinsamung entgegen zu wirken, sind wichtig. Seite: 8/2 - Es gibt zu wenig preiswerten, seniorengerechten Wohnraum für Ein- bzw. ZweiPersonen-Haushalte. Eine gute Vernetzung der Akteure untereinander ist unabdingbar Vertretung der Seniorenarbeit in Gremien und Netzwerken - Gerontopsychiatrischer-Geriatrischer Verbund Tempelhof BALSAM (Berliner Arbeitskreis Lesbische & schwule alte Menschen) Runder Tisch Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe in den Bezirken AG Gesundheitsziele für Ältere (Fachstelle für Gesundheitsförderung im Land Berlin) AG Sozialkommissionen AG Sozialraumorientierte Planungskoordination (Stadtteilkoordinatorin), Organisation von Informationsveranstaltungen, die auch der Vernetzung dienen Seniorenmesse, Seniorengesundheitstag, Mobil und Gesund bis ins hohe Alter Betreuung der Seniorenvertretung Teilnahme an den Sitzungen zur Berichterstattung – Durchführung der Wahlen – Beteiligung der Seniorenvertretung an Veranstaltungen der Seniorenarbeit – Weiterleiten von Informationen Zusammenarbeit mit den Zuwendungsempfängern Träger im Bezirk wie z.B. die Arbeiterwohlfahrt, die KiezOase, das Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum Marienfelde-Süd e.V., Esperanto Aufsuchende Hilfen e.V. oder das Unionhilfswerk erhalten Zuwendungen für seniorenbezogene Angebote. Diese werden bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote unterstützt. Teilnahme der Seniorenarbeit an Festen und Veranstaltungen mit einem Info-Stand Eröffnungsfeier zur Berliner Seniorenwoche, Ehrenamtsbörse Befürwortung von seniorenbezogenen Maßnahmen von Trägern für das Jobcenter (AGH/FAV/Bürgerarbeit) Kontakt zu den im Bezirk aktiven Trägern wird aufgenommen, die aktuellen Projekte sind bekannt und können kommuniziert werden. Ehrenamt wird eine immer größere Rolle spielen Ehrenamtliche der Seniorenarbeit des Bezirks Die Ehrenamtlichen in der Seniorenarbeit des Bezirks (ca. 200 Personen) sind in folgenden Bereichen tätig: Geburtstagsehrungen, Mithilfe in den Seniorenfreizeitstätten, Besuchsdienst in Heimen, Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung von Hobbygruppen, Seniorenvertretung. Um ihren Einsatz zu würdigen, werden einmal im Jahr eine Dankeschönfeier und mehrere eigene Fortbildungen organisiert. Über die Fortbildungen des Ehrenamtsbüros in Kooperation mit der Volkshochschule wird informiert und bei Teilnahme ggf. die Teilnahmegebühr erstattet. Um neue Ehrenamtliche zu gewinnen, werden Vorruhestandsveranstaltungen organisiert, an denen auch das Ehrenamtsbüro teilnimmt und die Seniorenarbeit ihre eigenen Einsatzmöglichkeiten vorstellt. Ehrenamtliche an anderen Einsatzorten Das Ehrenamtsbüro, das ausgehend von der Maßnahme „Aufbau und Struktur ehrenamtlicher Arbeit im Bezirk weiterentwickeln“ - durchgeführt im Rahmen des Projektes „Demografischer Wandel“ im Bezirk - entstanden ist, fördert die ehrenamtlichen Strukturen im Bezirk und vermittelt Interessierte an Träger und sucht für Träger geeignete Ehrenamtliche. Zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Seniorenarbeit und Seite: 8/3 denen des Ehrenamtsbüros besteht eine sehr enge Zusammenarbeit, so dass jeder potentielle Ehrenamtliche auch einen geeigneten Einsatzort finden kann. Das Ehrenamtsbüro unterstützt die Seniorenarbeit bei den Vorruhestandsveranstaltungen und bei der Beantragung von Auszeichnungen für ausgewählte Ehrenamtliche. Die dementielle Erkrankung wird eine sehr große Herausforderung darstellen Die Seniorenarbeit gehört den Gerontopsychiatrischen Geriatrischen Verbünden an, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Demenz beschäftigen. Über das Bundesmodellprojekt „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ (09/2013 – 08/2015, in Kooperation mit dem Gerontopsychiatrischen-Geriatrischen Verbund Tempelhof) werden Schulungen und Veranstaltungen zum Thema Demenz im Kiez angeboten. Schutzräume, die Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, den Aufenthalt in einem Krankenhaus oder einer Polizeistation bis zur Ermittlung ihrer Identität ersparen sollen, werden von Verbundpartnern bereit gehalten. Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei, von Apotheken und Einzelhändlern sowie in Nachbarschaften werden durchgeführt. In Schulen wird auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Seniorenarbeit initiiert Veranstaltungen zum Thema Vorsorgevollmacht und Betreuung. Zum Thema Vorsorgevollmacht wird auch im Rahmen der Veranstaltungen „Aktiver Ruhestand“ informiert. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird stark zunehmen Mit den sozialen Stadtspaziergängen wird Interessierten mit verschiedenen Freizeit-, Beratungs- und Versorgungsangeboten möglichst das gesamte Spektrum verschiedener Versorungsstrukturen im heimischen Lebensumfeld vorgestellt. Dabei soll insbesondere darauf hingewiesen werden, dass die lokalen Versorgungsstrukturen sowohl eine breite Palette an Angeboten zur Freizeitgestaltung ermöglichen als auch verdeutlicht werden, auf welche Weise die verschiedenen Unterstützungsangebote perspektivisch ineinandergreifen können, um eine optimale Versorung der Senioreninnen und Senioren zu gewährleisten. Durch den gemeinsamen Besuch dieser verschiedenen Einrichtungen im Rahmen einer Spaziergangsgruppe kann ein niedrigschwelliges Kennenlernen der verschiedenen Angebote stattfinden, so dass mögliche Kontakthemmnisse auf diese Weise verringert werden. Bei der Vorstellung der Versorgungsketten in den einzelnen Sozialräumen stellen Verbundpartner ihre Einrichtungen kurz vor. Dabei steht einerseits die bessere Auslastung der bereits vorhandenen lokalen Angebote im Fokus als auch die Verbesserung der Lebensqualität im Alter, da den Betroffenen entsprechende Hilfs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote aufgezeigt werden. Drohende Pflegebedürftigkeit kann hinausgezögert werden. Bei eintretender Pflegebedürftigkeit können die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Hier besteht eine enge Zusammenarbeit der Seniorenarbeit mit der OE Sozialraumorientierte Planungskoordination (Stadtteilkoordinatorin), mit der Planungsund Koordinierungstelle der Abteilung Gesundheit (Bereich Gesundheitsförderung) und dem Pflegestützpunkt im Bezirk. Der Altersarmut muss mit entsprechenden Angeboten Rechnung getragen werden Für Grundsicherungsempfänger (ab 63 Jahre) werden Tagesausflüge organisiert zu Orten, die sie aufgrund ihres geringen Einkommens nicht besuchen könnten. Bei den Ausflügen wird Wert auf Qualität gelegt, so dass ein Mittagessen mit Getränk und ein Kaffeegedeck sowie eine Schiffsfahrt enthalten sind. Der Ausflug wird mit Reisebussen durchgeführt, die Klimaanlage und Toiletten haben. Es wird darauf geachtet, dass alle Anspruchsberechtigten auch die Gelegenheit zur Teilnahme haben und ausreichend Karten vorhanden sind. Ferner werden kostenfreie Führungen durchgeführt (Berliner Rathaus, ARDHauptstadtstudio, Berliner Abgeordnetenhaus, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Deutschlandradio, Bundesrat). Viele Veranstaltungen sind kostenfrei (Seniorenmesse, Seniorengesundheitstag, Senioren singen – Berlin erklingt, Wandertag für Senioren, soziale Stadtteilspaziergänge, Vorruhestandsveranstaltungen). Seite: 8/4 Karten für Veranstaltungen, die von der Seniorenarbeit organisiert werden, werden zu einem stark ermäßigten Preis abgegeben. Die Weihnachtsfeiern werden durch Gelder der Deutschen Klassenlotterie gefördert. Auf die Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten muss eingegangen werden – integrative Angebote sind gefragt Die Angebote der Seniorenarbeit richten sich an alle Seniorinnen und Senioren im Bezirk, unabhängig von Staatsangehörigkeit, kulturellem oder religiösem Hintergrund. Bei der Auswahl der Angebote von Besichtigungen, Informations- und kultureller Veranstaltungen wird auf Vielschichtigkeit Wert gelegt – die Bedarfe der Migrantinnen und Migranten werden berücksichtigt. Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen wie z.B. das Interkulturelle Fest versuchen, zu informieren und zu sensibilisieren. Es wird eine Seniorenfreizeitstätte bereit gehalten (Nachbarschaftstreffpunkt Huzur) mit den Schwerpunkten     Interkultureller Dialog Integration durch Bildung Interkulturelle Kompetenz und Kapazität Integration durch gesellschaftliche Teilhabe Diese dient auch als Treffpunkt für interkulturelle Seniorengruppen. Um ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen, werden Feste, Veranstaltungen und Ausflüge organisiert, an denen alle Besucherinnen und Besucher des interkulturellen Seniorentreffpunktes teilnehmen können. Der Treffpunkt öffnet sich in die Nachbarschaft hinein und fungiert als Ansprechpartner bei allen seniorenbezogenen Problemen. Beratungen finden auch in anderen Muttersprachen statt – abhängig von dem dort eingesetzten Personal. Die Leitung des Seniorentreffpunktes wird unterstützt durch Ehrenamtliche mit verschiedenen Sprachkompetenzen. Durch die Vernetzung mit anderen Beratungsstellen bzw. Treffpunkten für ältere Menschen mit anderem Migrationshintergrund, kommt es zu einem Austausch von verschiedenen Kulturen. Das Vorwort des Ratgebers für Senioren erscheint in türkischer und russischer Übersetzung. Bei Bedarf werden auch andere Druckerzeugnisse der Seniorenarbeit übersetzt. Im Bereich des ehrenamtlichen Dienstes wirbt die Seniorenarbeit verstärkt um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund. Die Seniorenarbeit ist Mitglied des Runden Tisches für die Interkulturelle Öffnung der Altenarbeit beim Kompetenz - Zentrum Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe. Angebote für eine aktive Freizeitgestaltung, um eine Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden und der Vereinsamung entgegen zu wirken, sind wichtig Seniorenfreizeitstätten Bezirkseigene Seniorenfreizeitstätten werden in allen Bezirksregionen (Schöneberg-Nord, Schöneberg-Süd, Friedenau, Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade) bereit gehalten, um sozialraumorientiert aktivierende und informierende Angebote sowie seniorenspezifische Beratungen anzubieten. Sie werden durch eine Altenpflegerin/einen Altenpfleger geleitet, die/der durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützt wird. Als Begegnungsstätten und Kommunikationszentren sollen die vorhandenen Einrichtungen generationsübergreifende sowie migrationsspezifische Aktivitäten unterstützen. Die Seniorenfreizeitstätten halten Angebote im Bewegungs- und Entspannungsbereich, Angebote zur Bildung und im kreativen Bereich bereit. Einmal monatlich wird zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls und zur Bindung an die Freizeitstätte ein Sonderprogramm angeboten wie jahresbezogene Feiern - gemeinsame Ausflüge – gemeinsames Essen. Das Programm richtet sich nach den Wünschen und Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer. Die Teilnahmegebühr an den Kursen und dem Sonderprogramm ist gering. Das von der Seniorenarbeit herausgegebene Programmheft der Seniorenfreizeitstätten informiert Interessierte über die laufenden Kurse sowie das Sonderprogramm aller Seniorenfreizeitstätten. Seite: 8/5 Veranstaltungen der Seniorenarbeit Die Seniorenarbeit organisiert verschiedene Veranstaltungen, um zu informieren und der Vereinsamung von älteren Menschen entgegenzuwirken sowie diese auf andere Angebote der Seniorenarbeit wie die kostenfreien Beratungen, aufmerksam zu machen: Seniorenmesse, Mitsingkonzert: Singt! und Berlin erklingt im Kammermusiksaal der Philharmonie in Kooperation mit der Leo-Kestenberg Musikschule, Dampferfahrten, „Interkulturelles Fest“, Senioren Singen - Berlin erklingt – gemeinsames Singen vor dem Rathaus Schöneberg zum „Weltmusiktag“ und „Internationalen Tag des älteren Menschen“, Wandertag für Senioren, Galakonzert in der Philharmonie (Kammermusiksaal), „Mobil und gesund bis ins hohe Alter“/Seniorengesundheitstage, soziale Stadtspaziergänge, zwei Weihnachtsfeiern, verschiedene Musikveranstaltungen in den SFS, fünf Vorruhestandsveranstaltungen für alle Bürgerinnen und Bürger eines Sozialraumes, die 62 Jahre alt werden (in Kooperation mit der Verbraucherzentrale / Pflegestützpunkt / Landessportbund / Seniorenvertretung / Ehrenamtsbüro), Fachtage, Ausstellungen, Veranstaltungen mit anderen Kooperationspartnern sowie im Rahmen von Motto-Wochen, wie der „Woche der seelischen Gesundheit“, „Berliner Märchentage“, „Woche der pflegenden Angehörigen“. Der von der Seniorenarbeit mit dem apercu-Verlag herausgegebene „Ratgeber für Senioren – Gemeinsam in die Zukunft“ informiert über alle Veranstaltungen der Seniorenarbeit, die Programme der Seniorenfreizeitstätten, die Hobbygruppen, die Arbeit der Seniorenvertretung und des Ehrenamtsbüros sowie über seniorenspezifische Angebote anderer Träger und Institutionen. Hier stellt auch die Abteilung Bildung (Volkshochschule, Museen, Musikschule, Dezentrale Kulturarbeit) ihre auf Seniorinnen und Senioren ausgerichtete Arbeit dar. Seniorenspezifische Beratungen Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter sowie Altenpflegerinnen/Altenpfleger führen seniorenspezifische Beratungen zu den Themen Gesundheit, finanzielle Ansprüche, Freizeitgestaltung, Wohnen und psychosoziale Beratungen in den Seniorenfreizeitstätten des Bezirks sowie im Rathaus Tempelhof durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind den Besucherinnen und Besuchern der Angebote der Seniorenarbeit bekannt, insofern ist die Schwellenangst gering. Hobbygruppen Um durch Bewegung körperlichen Beschwerden vorzubeugen, Kontakte zu pflegen und auch geistig fit zu bleiben, bietet die Seniorenarbeit verschiedene Hobbygruppen an, in denen ältere Menschen mit gleichen Interessen gemeinsam einem Hobby nachgehen können: Kegeln – Bowling – Minigolf – Tischtennis – Tanzen – Malen – Kabarett – Musik – Schach – Gesprächskreise – Video- und Schmalfilm – Kunstliebhaberkreis – Wandern – Volkstanz – 50 Plus – Fahrradgruppe – Chor – Theatergruppe. Erstellung und Auslage von Werbe- und Informationsmaterial Um auf die eigenen Angebote der Seniorenarbeit aufmerksam zu machen, erstellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit Werbematerial: Redaktion der Ratgebers für Senioren: Gemeinsam in die Zukunft / Erstellung des Programmheftes für die Seniorenfreizeitstätten und des Heftes „Wohnmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren im Bezirk Tempelhof-Schöneberg / Fertigung von Flyern, Plakaten und Pressemitteilungen. Ferner werden Broschüren und Informationsmaterial zu seniorenbezogenen Themen angefordert. Der Aushang bzw. die Auslage von Werbe- und Informationsmaterial erfolgt in den Seniorenfreizeitstätten, den Rathäusern, den Bürgerämtern und den Bibliotheken des Bezirks. Geburtstagsehrungen Mit Hilfe von 13 Sozialkommissionen, die kiezorientiert arbeiten, werden Ehrungen zu hohen Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen durchgeführt. Die Jubilare werden zu ihrem 85. Geburtstag und ab dem 90. Geburtstag jedes Jahr von einem Ehrenamtlichen / einer Seite: 8/6 Ehrenamtlichen des Bezirks persönlich geehrt. Ab dem 90. Geburtstag erfolgt vor dem Gratulationsbesuch noch eine persönliche Kontaktaufnahme, um zu erfragen, was der Jubilar sich wünscht und ob und ggf. wann ein Besuch gewünscht wird. Hierbei treten oft Bedarfe der hochbetagten Menschen zu Tage, die dann von den Ehrenamtlichen weitergegeben werden, so dass Hilfsangebote unterbreitet werden können. Oft ist der Ehrenamtliche der einzige Gratulant am Geburtstag, da Freunde und Verwandte bereits verstorben sind oder außerhalb von Berlin leben und nicht kommen können. Da in der Regel derselbe Ehrenamtliche /dieselbe Ehrenamtliche jedes Jahr kommt, entsteht mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis. Die Ausübung des Ehrenamtes im Gratulationsdienst ist „aufsuchende Sozialarbeit“; altersbedingten Problemen kann so oft entgegengewirkt werden. Durch die Überreichung eines repräsentativen Geschenkes des Bezirks fühlt sich der ältere Mensch angenommen und wertgeschätzt. Er erhält durch die Ehrung einen „Zugang“ zur Verwaltung und traut sich dann auch Probleme zu äußern. Es gibt zu wenig preiswerten, seniorengerechten Wohnraum für Ein- bzw. ZweiPersonen-Haushalte Seniorenwohnhäuser Es gibt zwei bezirkseigene Seniorenwohnhäuser im Bezirk (Mariendorf und Schöneberg) mit insgesamt 99 Wohneinheiten – 4 x Einzimmer-Whg. / 60 x 1,5 Zimmer-Whg. / 35 x Zweizimmer.-Whg. Die Vermietung erfolgt durch die Serviceeinheit Facility Management, wobei soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Die Seniorenarbeit ist mit verschiedenen Wohnungsbaugesellschaften vernetzt und nimmt an Projekten und Fachtagen zu diesem Thema teil. Die von der Seniorenarbeit herausgegebene Broschüre „Wohnmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren im Bezirk Tempelhof-Schöneberg“ gibt einen Überblick über die Angebote an Seniorenwohnhäusern, betreutem Wohnen, Wohngemeinschaften und Wohnmöglichkeiten bei Pflegebedürftigkeit. Sie versetzt interessierte Personen in die Lage, bei den in Frage kommenden Anbietern nachzufragen, um eine geeignete Wohnmöglichkeit zu erhalten. Durch die Vernetzung mit einigen Wohnungsbaugesellschaften können Seniorinnen und Senioren zielgerichtet beraten werden. 3. Ressourcen Die Seniorenfreizeitstätten sind mit jeweils einem Altenpfleger/einer Altenpflegerin besetzt, der/die diese leitet. Die Leiterinnen/Leiter der Freizeitstätten beraten die Besucherinnen und Besucher zu seniorenrelevanten Themen, organisieren ein umfangreiches, auf das Klientel abgestimmtes Kursprogramm, akquirieren Ehrenamtliche und Leiterinnen/Leiter von Kursen sowie neue Besucherinnen und Besucher gestalten ein Sonderprogramm und unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit bei größeren Veranstaltungen. Die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit organisieren die Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren, koordinieren die Angebote der Seniorenfreizeitstätten, beraten zu seniorenrelevanten Themen, organisieren Geburtstagsehrungen sowie Ehrungen zu hohen Ehejubiläen, betreuen die ca. 200 Ehrenamtlichen der Seniorenarbeit, sind zuständig für die Seniorenvertretung (führen auch deren Wahlen durch), sind Ansprechpartner für alle seniorenbezogenen Fragen und vernetzen sich mit anderen Akteuren der Seniorenarbeit im Bezirk und außerhalb des Bezirks. Bei größeren Veranstaltungen werden sie unterstützt von Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs. Hierfür werden neben geeigneten, für die Seniorinnen und Senioren gut erreichbaren, barrierefreien Büroräumen auch Abstellräume zur Lagerung des erforderlichen Materials, ein Farbdrucker zum Druck der Ehrungskarten und von Werbematerial sowie ein Computerprogramm, das den Kartendruck ermöglicht, benötigt. Ferner wird ein Fotoapparat für Fotos für das Werbematerial sowie ein Computer mit externem Zugang benötigt, mit dem die Prüfung von Künstlern anhand von Demo-CD’s erfolgen kann. Diese Ressourcen stehen zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenarbeit nutzen ihre privaten PKWs zum Transport von Informationsmaterial und auch Material für Veranstaltungen, so dass hier jeweils kostenfreie Parkplätze beim Rathauses Tempelhof sowie die Erstattung der Fahrtkosten erforderlich sind, die auch zur Verfügung gestellt werden. Seite: 8/7 Die Mittel für die Veranstaltungen, Ehrungen, Zuwendungen, ehrenamtliche Helfer und den Betrieb der Seniorenfreizeitstätten sowie Seniorenwohnhäuser werden im Kapitel 3930 bereit gestellt. Da es sich um keine gesetzliche Aufgaben handelt, sind die Gelder leider von haushaltswirtschaftlichen Sperren sowie von Einsparungen bedroht. 4. Ausblick Die Angebote der Seniorenarbeit werden laufend den Bedarfen und der Nachfrage angepasst. Insofern werden inzwischen mehr Informationsveranstaltungen und weniger reine Unterhaltungsveranstaltungen angeboten. Ferner werden viele der Angebote mit Kooperationspartnern realisiert, die auch neue Impulse setzen. Es werden vermehrt kostenfreie Veranstaltungen ins Programm aufgenommen. Der Preis für die ermäßigten Karten für die eigenen Veranstaltungen wurde drastisch reduziert, damit sich auch einkommensschwache Seniorinnen und Senioren die Teilnahme leisten können. In den Seniorenfreizeitstätten werden von jüngeren Nutzerinnen und Nutzern Computerkurse und auch Fremdsprachenkurse stark nachgefragt. Auch die Nachfrage nach Sport- und Entspannungskursen ist hoch, während es bei Angeboten zum Basteln, gemeinsamen Kaffeetrinken mit Gesprächsrunde nur noch eine geringe Nachfrage – meist von hochbetagten Besucherinnen und Besuchern - gibt. Viele Ehrenamtliche wollen sich – auch aufgrund ihrer eigenen vielfältigen Interessen und Verpflichtungen - nicht mehr zeitlich binden. Viele helfen in den Seniorenfreizeitstätten gerne bei Veranstaltungen oder wenn sie Zeit haben, für einige Stunden, sind aber nicht bereit sich dazu zu verpflichten, sich regelmäßig vier Stunden in der Woche zu engagieren. In der Vergangenheit gab es sowohl unter den Besucherinnen und Besuchern, als auch bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Personen, die jeden Tag über viele Stunden anwesend waren. Die Zahl derer ist leider stark rückläufig. Die „kommende Generation der Seniorinnen und Senioren“ besucht die Seniorenfreizeitstätte oft nur noch, um an einem Kurs teilzunehmen. In der Vergangenheit waren es häufig Witwen, die nach dem Tod des Ehepartners allein waren und die Gesellschaft in den Seniorenfreizeitstätten gesucht haben. Allein stehende Frauen haben sich nach dem Ausscheiden aus dem Beruf ein neues Betätigungsfeld gesucht und sich dann ehrenamtlich dort engagiert. Menschen, die heute das Seniorenalter erreichen sind ganz anders sozialisiert als früher. Sie sind meist gut vernetzt, sind mobil, haben vielfältige Kontakte und sind auch oft schon ehrenamtlich eingebunden, wenn sie noch im Arbeitsleben stehen. Aufgrund des demografischen Wandels wird zwar die Zahl der älteren Menschen steigen, es bleibt aber abzuwarten, wie sich deren Bedarfe dann konkret entwickeln. Insofern ist die Vernetzung der Akteure in der Altenarbeit sehr wichtig, um diese frühzeitig erkennen und reagieren zu können. Mittels sozialraumbezogener Treffpunkte und Informationsveranstaltungen, insbesondere der Veranstaltung „Aktiver Ruhestand“, können im ständigen Austausch mit der Zielgruppe hierzu wichtige Informationen gewonnen werden, damit die Angebote der Nachfrage und den Bedarfen angepasst werden können. Die Seniorenarbeit bemüht sich weiterhin mit verschiedenen Kooperationspartnern um Bundesmittel für seniorenbezogene Projekte. Die Projektarbeit fördert die Vernetzung in besonderem Maße und schafft Zugänge zu speziellen Informationen und neuen Netzwerkpartnern. Berlin, den 09.06.2015 Frau Schöttler, Angelika Bezirksamt Frau Dr. Klotz, Sibyll Seite: 8/8