Daten
Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
75 kB
Erstellt
11.10.15, 23:31
Aktualisiert
27.01.18, 23:44
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
III. Wahlperiode
Ursprung: Mündliche Anfrage
Initiator: DIE LINKE, Sommer-Wetter, Regine
Beratungsfolge
25.05.2011
Gremium
BVV
Sitzung
Drs. Nr.: DS/2257/III
Erledigungsart
041/III-BVV
beantwortet
Mündliche Anfrage
Betr.: Stand Ausschreibung Reinigung an den Schulen des Bezirkes
Ich frage das Bezirksamt:
(1) Welche Schlussfolgerungen hat das Bezirksamt aus dem gescheiterten
Ausschreibungsverfahren 2010 gezogen ?
(2) Wie ist der aktuelle Stand des Verfahrens in diesem Jahr?
(3) Mit welchen Firmen wird das Bezirksamt wegen ungenügender Reinigungsleistung
keinen Vertrag mehr abschließen?
Nachfragen:
1. Hat inzwischen eine Begehung der Schultoiletten an der ReinhardswaldGrundschule stattgefunden ?
2. Wenn ja, mit welchem Ergebnis ?
Beantwortung: Frau Herrmann
Zu Frage 1: Die allererste Schlussfolgerung, die wir gezogen haben war, dass das hier
gemeinsam im Schulausschuss an Qualitätskriterien diskutiert haben, mit den Verfahren einer
Ausschreibung nicht unbedingt kompatibel ist. Wir sind nämlich mit unserem
Ausschreibungsverfahren dahingehend gescheitert, dass wir bestimmte sogenannte weiche
Indikatoren drin hatten, die dann auch sofort zu einer entsprechenden Konkurrentenklage geführt
haben. Wir haben dann innerhalb einer relativ kurzen Zeit eine externe Ausschreibung, eine
externe Vergabestelle gefunden. Das ist das Bezirksamt Lichtenberg, die dankenswerter Weise die
Vergabe, die sind da auch spezialisiert auf solche Verträge und Ausschreibungen, die
dankenswerter Weise mit uns zusammen die Ausschreibung machen und die Ausschreibung auch
durchgeführt haben. Das ist ein relativ langwieriger Prozess. Es ist jetzt aber so, dass wir … Also
zur Zeit werden in Lichtenberg die eingereichten Angebote überprüft und ausgewertet und die
werden uns dann sozusagen, die werden dann dort überprüft und zur Entscheidung an das
Schulamt Friedrichshain-Kreuzberg bis zum 24.06. zugeschickt. Wir werden dann eine
Zuschlagsempfehlung geben wie man so schön sagt, so dass wir dann zum 01.08. tatsächlich
neue Reinigungsverträge haben abschließen können und wir machen es zum neuen Schuljahr,
weil wir nicht innerhalb des Schuljahres dann die Angebotsfirmen wechseln möchten.
Sie wissen, dass wir immer wieder das Problem haben, ich entnehme das auch Ihrer ersten
Nachfrage, dass in erster Linie die Eltern diejenigen sind, die die Beschwerden formulieren. Das
wissen wir auch sowohl aus dem BEA als auch aus dem Schulausschuss. Unsere Aufforderung,
das haben Sie ja auch des öfteren miterlebt, dass sich die Schulleitungen bitte entsprechend an
das Schulamt wenden mögen. Es ist nach wie vor, wie soll ich sagen? Also es ist nicht identisch,
die Beschwerden der Schulleitung sind nicht identisch oder die Anzeigen der Schulleitung sind
nicht identisch mit den Beschwerden der Eltern. So muss man das glaube ich formulieren. Wir
haben allerdings, ich glaube, es fruchtet langsam, wir haben nämlich in diesem Jahr bereits wegen
unzureichender Leistungen in elf Fällen die Rechnungen gekürzt. Das ist dann so, dass man sehr
wohl die Firmen einleitet, sie noch mal zu Nacharbeiten auffordert und wenn sie dann gewisse
Fristen überschritten haben, dann gehen wir tatsächlich an die Geldkürzung, also an die
Rechnungskürzung und ich meine, wir haben jetzt Mitte Mai ungefähr und das ist relativ viel. Das
finde ich auch gut so, dass es anscheinend jetzt doch zügiger geht. Nur damit Sie ein Verhältnis
dazu noch mal sehen: Im Jahr 2010 gab es nur einen einzigen Fall, wo wir tatsächlich die
Rechnungssummen gekürzt haben.
Es gibt immer wieder noch zusätzlich Reinigungen, das ist nur so nebenbei noch mal,
Reinigungen, was bei Baumaßnahmen, dass wir da noch mal Sonderreinigungsmaßnahmen noch
mal durchführen.
Zu Nachfrage 1: Es hat zur Zeit noch keinen Vororttermin gegeben in der Reinhardswald
Grundschule, der findet am 20.06. statt. Das hat was mit der Prioritätensetzung zu tun, weil wir
gerade von Seiten des Schulamtes sehr intensiv mit dem Baumanagement und dem Baustadtrat
die Baustellen der Schulen begleiten. Viele Vororttermine haben, auch die eine Schule, die uns vor
einiger Zeit im Schulausschuss etwas intensiver noch mal beschäftigt hat. Ich habe mir die
Toiletten selber im letzten Jahr angesehen und da ist im letzten Jahr zu diesem Jahr außer des
Elternbriefes, auf den Sie sich wahrscheinlich beziehen, aus der Schule selber, weder vom
Schulleiter noch ansonsten, Beschwerden bezüglich der Toiletten gegeben hat, kann ich Ihnen
sagen, die Toiletten, die ich gesehen habe. Es ist immer wünschenswert, dass wir alle Toiletten in
den Schulen sanieren, mehr reinigen, aber die Toiletten, die ich gesehen habe, wenn ich sie im
Kontext und der Prioritätensetzung, vor allem auch der Finanzen des Bezirkes sehe, nicht
diejenigen sind, die in der Tat an oberster Priorität stehen.
Nein, nein, es geht nicht darum, ob ich die Toiletten toll finde, sondern es geht darum, dass wir
Prioritäten setzen müssen im Rahmen dessen, was wir als Bezirk zur Verfügung haben. Wenn wir
das Geld hätten glaube ich, ist es unbenommen, dass wir hier auch alle tatsächlich dort mehr
investieren können.
Zu Nachfrage 2: Wir haben auch oder wir sind auch dabei, ein System zu entwickeln, das habe
ich mit der Heinrich-Zille-Schule schon einmal diskutiert, wir kriegen in die normalen
Reinigungsverträge im Rahmen der Mittel, die wir haben, es nicht hin, dass wir die Toiletten über
Mittag noch einmal zwischenreinigen. Das wäre ein Aufwand von fast einer halben Million Euro.
Und das kriegen wir zur Zeit, also wir haben ja keine Idee, wie wir das finanzieren wollen und wir
sind da gemeinsam mit dem Schulamt da noch mal am überlegen, wie wir diese
Zwischenreinigung mittags, weil das ist das, was die Schulen am allermeisten einfordern, morgens
sind sie noch in Ordnung, dann haben wir den ersten Schwung, mittags sind sie nicht mehr in
Ordnung, zumindest was die Reinigungsleistung betrifft und dann werden sie abends wieder
gereinigt, so dass sie morgens wieder einigermaßen in Ordnung sind. Und diese Zwischenzeit
kriegen wir nicht finanziert im Rahmen dessen, was wir zur Verfügung haben. Da habe ich aber
auch noch keine Lösung. Ich sehe aber, dass es tatsächlich einen hohen Bedarf gibt, dort eine
Lösung zu finden. Ich kann Ihnen aber im Moment noch nicht sagen, wie wir das Problem lösen
wollen. Aber das ist jetzt noch mal unabhängig von den Baumaßnahmen, dazu habe ich bereits
was gesagt.
Frau Noa: Geht das Bezirksamt auf Anzeigen von Eltern nach und überzeugt sich selbst Vorort
oder zählen „nur Anzeigen von ohne von Bürokratie überschwemmten Schulleitungen“? Und wenn
ich gleich die zweite auch noch stellen darf: Ist das Bezirksamt der Meinung, dass das Kürzen von
Rechnungsbeträgen die Reinigungsleistung der Firmen erhöht?
Zu Nachfrage 3: Nein, nein, die Schulen gucken wir uns schon an. Das ist nicht das Thema. Aber
hier geht es ja tatsächlich um ein Verfahren. Das heißt also, der Schulleiter muss eine Mängelliste
mehr oder weniger nachweisen. Wir können ja nur aufgrund dessen, was nachgewiesen ist
letztendlich handeln im ganz normalen rechtlichen Rahmen. Das heißt, wenn Eltern sich
beschweren oder nur beschweren gucken wir uns das natürlich an. Deswegen habe ich auch
einige Gespräche Vorort mit dem Schulamt in einigen Schulen oder auch mit Elternvertretungen,
aber tatsächlich wirksam die Firma in Regress zu nehmen, bedarf es eben dieser offiziellen
Anschreiben der Schulleitung und deswegen fordern wir sie auch immer wieder auf. Und ich weiß
eben, dass das, was ich eben sagte, dass die Taktung nicht identisch ist.
Zu Nachfrage 4: Das Kürzen? Na ich glaube schon, wenn eine Firma das Geld nicht bekommt
letztendlich, ich meine, die muss ja irgendwie leben. Die kann ja solange nicht auf ihr Geld
verzichten, dann geht sie irgendwann insolvent. Eine andere Möglichkeit: Wir können auch
Verträge kündigen, aber es ist tatsächlich so, dass es Vorort mit dem Betreiber der Firma oder mit
dem Firmeninhaber oder mit dem Referatsleiter, der dann für ein bestimmtes Gebiet zuständig ist,
Vorort Gespräche gibt. Wir laden sie auch ins Schulamt ein letztendlich und ich habe zwar gesagt,
wir haben noch nicht gekündigt, weil auch dieses muss direkt nach einem bestimmten Verfahren
laufen, aber das Kürzen von Rechnungen ist zumindest schon mal ein Weg in die richtige
Richtung, das denke ich schon.