Daten
Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
Drucksache.pdf
Größe
15 kB
Erstellt
12.10.15, 01:29
Aktualisiert
27.01.18, 23:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksachen der Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
III. Wahlperiode
Ursprung: Mündliche Anfrage
Initiator: DIE LINKE, Seid, Barbara
Beratungsfolge
27.01.2010
Gremium
BVV
Sitzung
Drs. Nr.: DS/1620/III
Erledigungsart
013/III-BVV
beantwortet
Mündliche Anfrage
Betr.: Musikschule
Ich frage das Bezirksamt:
1. Welche Standorte für die Musikschule hat das BA in Kreuzberg 61 geprüft mit welchem
Ergebnis?
2. Warum wurde die DS /0880-1/III nicht umgesetzt?
3. Wie viele SchülerInnen stehen auf der Warteliste und wie wird sie sich durch die in Frage stehenden Kürzungen entwickeln?
4. Wie viele SchülerInnen aus den laufenden Früherziehungs- und den vorbereitenden Instrumentalgruppenkursen werden im Laufe des Jahres in den Einzelunterricht wechseln
wollen?
5. Was sind die Hintergründe von überdurchschnittlich vielen Kündigungen durch SchülerInnen im Jahr 2009?
Dr. Schulz:
Auch in Vertretung für die Abteilung Finanzen, Bildung, Kultur und Sport die Beantwortung ihrer
Anfrage.
Zu 1:
In Kreuzberg 61, also im besseren Kreuzberg wurden alle bezirkseigenen Standorte abgeprüft und
die für die Musikschule benötigten freien Kapazitäten nicht gefunden.
Zu 2:
Die Einschätzung ist, dass es teilweise gelungen ist, die umzusetzen. Das sind ja im Jahre 2009
100000 aus Mitteln des Bürgerhaushaltes eingesetzt worden enstpr. den Kriterien für zusätzliche
Angebote für Kinder und Jugendliche und damit konnte für 186 SchülerInnen zusätzliche Angebote gewährleistet werden.
Worin die 880-1 nicht realisiert werden konnte war, ein Raumverbund und damit zusätzliche Kooperation mit Kitas und Schulen im Sozialraum 2 zu realisieren.
Zu 3:
Auf der Warteliste stehen derzeit 1500 SchülerInnen und damit bleibt die Zahl jetzt, unabhängig
von diesem einmaligen finanziellen Zuwachs aus dem Bürgerhaushalt, konstant hoch. Die Schätzung ist deshalb, dass davon auszugehen ist, dass die Kürzungen in dem Honorarmittelbereich
von einer Größenordnung von 132000 €, im Ergebnis nicht zum Abbau von der Warteliste führen
werden. Das ist, glaube ich völlig nachzuvollziehen. In diesem Zusammenhang allerdings noch
einmal noch betrachtet werden muss, ihre Frage 5. da komm ich dann gleich noch mal drauf zurück.
Zu 4:
Dazu werden keine statistischen Erhebungen geführt. Insoweit sind jetzt die Aussagen Erfahrungswerte. Derzeit befinden sich 900 Kinder in dem Bereich, der von ihnen genannt wird also,
Früherziehungs- und vorbereitende Instrumentalgruppenkursen. Die Vermutung ist, dass davon
rund 500 SchülerInnen in Folgeangebot wechseln könnten.
Zu 5:
Was man erst mal ausschließen kann, dass es an der Qualität des Unterrichts in der Musikschule
liegt. Die Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg genießt zwischenzeitlich einen exzellenten Ruf in
Berlin und es kommen auch viele Kinder außerhalb des Bezirks hierher.
Vermutete Hauptgründe sind, dass sich einmal aufgrund der sozialen Situation auch bedingt durch
die Wirtschaftskrise Veränderungen ergeben, sich die Einkommenssituation in den Familien verschlechtert und darüber dann auch Abmeldungen erfolgen. Da ist vielleicht ein Indiz auch, dass
die Anzahl von Rückständen im Mahnverfahren parallel zugenommen hat, was ja so ein indirektes
Indiz auch dafür ist. Zweite Punkt, der fachlich vermutet wird, ist die Einführung der Ganztagsschule.
Das hängt, glaube ich in einer sehr offenkundigen Art und Weise zusammen. Die SchülerInnen
sind dann weit in den Nachmittag hinein beschäftigt und setzen sich dann mit Gegenständen der
Schule und der dortigen Nachmittagsbetreuung auseinander und damit möglicherweise oder vermutlich auch Zeiten nicht mehr vorhanden sind, die für das Üben benötigt werden und ein Musikunterricht ohne, dass geübt werden kann, ist nicht nur für die LehrerInnen unbefriedigend, vor allem für die SchülerInnen unbefriedigend, weil sich nämlich nicht die erhofften Erfolge einstellen.
Und dann wird noch ein 3. Grund vermutet, der mit der Verkürzung der gymnasialen Oberstufe
zusammen hängt, also stärkere Kompaktheit des Angebots, dass es dort auch SchülerInnen
zwingen stärker in Lernen zu investieren und dass damit natürlich auch von der Belastung her die
fehlenden Zeiten sind, um zu üben oder in der Musikschule Musikunterricht zu nehmen. Das sind,
sage ich jetzt mal die Vermutungen, die im Fachbereich angestellt werden.
Frau Seid:
Sie sagten, dass ca. 500 SchülerInnen wechseln werden wollen bzw. weiter machen werden wollen. Haben denn diese 500 SchülerInnen sozusagen die Garantie, dass sie weiter machen oder
besteht da auch die Möglichkeit oder die Gefahr, dass diese Kinder nicht weiter machen können
aufgrund der Kürzungen, die wir vornehmen.
Dr. Schulz:
Ich kann das ihnen nicht abschließend sagen. Nach meiner Information hat die Musikschule eine
gewisse Priorisierung nämlich musikalische Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen
vorgehend dem Angebot Musikunterricht, die den Bereich Vorbereitung auf ein Hochschulstudium
beispielsweise. Insoweit kann ich ihnen das jetzt nicht abschleißend sagen, wie das jetzt sozusagen von deren Planung eingefasst ist. Ich könnte ihnen damit natürlich auch keine quantitative
Aussage machen, wie viel von den 500 dann möglicherweise aufgrund der knappen Plätze dann
nicht unterkommen. Das wäre dann vielleicht eine Frage, die sie noch mal im Kubiausschuß dann
dem zuständigen Stadtrat stellen.
Friedrichshain-Kreuzberg, den 03.02.10
DIE LINKE Frau Seid, Barbara
(Antragsteller/in, Fragesteller/in bzw. Berichterstatter/in)