Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 4 - Konzept für die Präsentation im Stadthaus.pdf
Größe
132 kB
Erstellt
12.10.15, 21:50
Aktualisiert
27.01.18, 09:35
Stichworte
Inhalt der Datei
125 Jahre Ulmer Münsterturm
Konzept für die Präsentation im Stadthaus
Anlage 4 zur GD 060/14
Wir schlagen eine Ausstellung im Ulmer Stadthaus vor, die zum einen die spannungsgeladene
Entstehungsgeschichte des Münsters und dessen identitätsstiftenden Einfluss im Spiegel der
Stadtgeschichte beleuchtet. Zum anderen bietet sie einen Überblick über den aktuellen
Kunstwettbewerb, der die (momentane) Kulmination jener historischen Erzählung darstellt.
Da die Erzählung reich und komplex ist, die Ausstellungsfläche hingegen begrenzt, erscheint uns
eine gestaffelte Präsentation sinnvoll. Analog zum Ulmer Münster würde sich die Ausstellung
also stets im Wandel befinden. So wie das Münster über einen langen Zeitraum erbaut und
erweitert wurde, würde die geplante Präsentation auch allmählich wachsen, sich vor den Augen
der Besucher entfaltend. Es wäre eine Ausstellung als Fortsetzungsroman: Man will immer
wieder hingehen, um zu wissen, wie es weitergeht. Die Spannung soll steigen, die
Aufmerksamkeit bleiben.
Die Ausstellung läuft von Ende Juni 2014 bis Dezember 2015. Beginn der Ausstellung ist für
Sonntag, den 29. Juni 2014 vorgesehen. Denn an eben diesem Datum des Jahres 1377 wurde
der Grundstein des Münsters gelegt. Danach folgt im Monatsrhythmus eine Reihe von kleineren
Eröffnungen. Am letzten Sonntag jeden Monats wird immer die neueste Etappe vorgestellt. Jede
dieser Etappen stellt ein neues Kapitel der Erzählung dar.
Die ersten sieben Kapitel erzählen die Geschichte des Münsters, beginnend mit dem
mittelalterlichen Architekturwettbewerb, der dem Münsterbau hervorging und endend mit dem
aktuellen Kunstwettbewerb zum Münsterjubiläum. Die weiteren sieben Kapitel präsentieren den
Wettbewerb selbst. Die Künstler und ihre Beiträge werden so präsentiert, dass sowohl die
Person als auch die künstlerische Position jeweils zum Vorschein kommt. Zusätzlich zu den
Projektskizzen werden relevante Kunstwerke, Filme, Interviews und Objekte gezeigt, um ein
rundes, ein sinnliches und sinnstiftendes Bild abzugeben.
Die Gestaltung der Ausstellung erfolgt nach einem modularen System. Geplant sind thematische
»Präsentationsinseln« mit Möglichkeiten für Monitor, Video/Audioinstallationen, Wand- und
Grafikflächen, Podeste, Vitrinensituationen, Sitzgelegenheiten. Die Module sind flexibel
einsetzbar und werden im Sinne einer Weiterverwendung konzipiert.
Jede der insgesamt sieben Inseln stellt ein Kapitel der Erzählung dar und wird ein Leitobjekt
haben. Monat für Monat kommt immer eine neue Insel dazu, bis nach der Hälfte der
Ausstellungszeit alle sieben Inseln vorhanden sind. Ab diesem Zeitpunkt kommen keine weiteren
Inseln hinzu, sondern die Inhalte der Inseln werden ausgetauscht. Die Inhalte der Insel zum
Thema »Architekturwettbewerb zum Münsterbau« würden etwa gegen die Objekte zu Rebecca
Horn oder HA Schult ausgewechselt.
Damit der Schwerpunkt Geschichte in der zweiten Hälfte der Laufzeit dennoch seine Präsenz
beibehält, schlagen wir vor, alle Leitobjekte schließlich in der Präsentationsinsel zum Thema
Kunstwettbewerb zu integrieren. Diese Insel fungiert als Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung
und bleibt bis zum Schluss im Raum stehen.
Die monatlichen Umbauten werden öffentlich durchgeführt. Die Faszination für alles, was sich
normalerweise hinter den Kulissen abspielt, wird somit ausgeschöpft. Auf diese Weise erhalten
die Ulmer Bürgerinnen und Bürger die einzigartige Chance, die Entstehung ihrer JubiläumsAusstellung unmittelbar mitzuerleben.
© molitor GmbH – Catherine Nichols / Michael Zeyfang