Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 5 - Antrag Familienzentrum Lettenwald Erika Schmid Weg - Stadt Ulm.pdf
Größe
112 kB
Erstellt
12.10.15, 21:50
Aktualisiert
27.01.18, 09:39
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 5 zu GD 089/14
ANTRAG für die 1. Charge
15.02.2014
Kinder- und Familienzentrum Erika-Schmid-Weg 3 / Böfingen
Antragsteller:
Städt. Kindertageseinrichtung
Erika-Schmid-Weg 3
89075 Böfingen
Kondatktdaten/Ansprechpartner
Frau Sonja Trumpfheller
Verbundpartner/Kooperation
Sozialraumteam/KSD Böfingen
KGSR Böfingen
AG ZuJuKi
Programm Babytasche Böfingen
Kinderschutzbund Ulm/Neu-Ulm e.V.
SSA / Frühförderstelle
Familienbildungsstätte Ulm e.V.
Kath. Kita Don Bosco
Hinzuziehen weiterer Partner nach Bedarf
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Anlage 5 zu GD 089/14
Gesamtkonzept:
Die im November 2013 in Betrieb genommene städtische Kita Erika-Schmid-Weg 3
(ESW) ist eine 6 gruppige Kindertageseinrichtung im neu entstehenden Böfinger
Baugebiet Lettenwald. In den kommenden 3 Jahren werden in dem Baugebiet ca.
500 Wohneinheiten, vorrangig im Einfamilienhausstandard und mit einem
geringfügigem Anteil an Geschossbau, entstehen. Die Kindertageseinrichtung soll
vorrangig den Betreuungsbedarf des Wohngebietes Lettenwald abdecken.
Die Kita bietet insgesamt 80 Betreuungsplätze (in der Halbtags- / Teilzeit- und
Ganztagsbetreuung) für Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt an. Ebenfalls in
der Kindertageseinrichtung integriert sind multifunktionale Räume, die einerseits von
der Kita genutzt werden und andererseits dem Begegnungsinteresse/Bedarf der
Bewohner aus dem Wohngebiet dienen soll. Die für die Großtagespflege
vorgesehenen Räume werden bis auf weiteres vom Verein Inselzwerge e.V. zur
Unterbringung einer betreuten Spielgruppe genutzt.
Die Kita Lettenwald wurde Anfang November 2013 eröffnet und befindet sich im
Aufbau. Stand Februar 2014 sind 35 von 80 Plätzen belegt. Bis Mitte 2014 ist von
einer Vollbelegung der Plätze auszugehen.
Stadtteil Böfingen
Der Stadtteil Böfingen mit knapp 11.000 Einwohnern zeichnet sich durch einen
hohen Anteil an Haushalten mit Familien aus. Auffällig ist der im Ulmer Quervergleich
erhöhte Anteil an alleinerziehenden Haushalten im Stadtteil. Hervorzuheben ist dabei
die Vielzahl und Vielfalt an Familien mit internationalen Wurzeln.
Im 'Sozialraumbericht 2012 /Böfingen' (GD 196/12) wird ein besonderer Fokus auf
die Situation der Familien und Eltern in Böfingen gerichtet. Als vorrangige Ziele im
Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe werden die Stärkung der innerfamiliären
Ressourcen sowie die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern definiert.
Als eine mögliche Antwort auf den zu beobachtenden gesellschaftlichen Wandel und
die damit einhergehenden tiefgreifenden Veränderungen im Aufwachsen von Kindern
wird die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren
gesehen. Festzuhalten ist, dass der Begriff Familienzentrum keine einheitliche
Verwendung findet. Bei aller Vielfalt und Unterschiedlichkeit des Profils können als
wesentliche gemeinsame Merkmale die starke Einbindung von Eltern und das
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Anlage 5 zu GD 089/14
Angebot zusätzlicher Beratungs- und Bildungsangebote für Eltern genannt werden
(14. Kinder- und Jugendbericht).
Kinder- und Familienzentrum Erika-Schmid-Weg
Die konzeptionelle Orientierung des Kinder- und Familienzentrums Erika-SchmidWeg 3 erfolgt an dem englischen elementarpädagogischen Ansatz der 'Early
excellence centre' in dem das Kind im Mittelpunkt steht. Early excellence meint dem
Kind in seiner Einmaligkeit wahrzunehmen und ihm so früh wie möglich die beste
Zuwendung, Bildung, Erziehung und Betreuung zukommen zu lassen.
Das Kinder- und Familienzentrum Erika-Schmid-Weg ist 'Ein Haus für Alle'.
Vielfalt und Unterschiedlichkeit werden als Normalität und Bereicherung gesehen.
Vielfalt und Unterschiedlichkeit zeichnen sich aus durch Kinder aus Familien aus
unterschiedlichen Ethnien, Kulturen und Religionen, Kinder aus ein- und
mehrsprachigen Familien, Kinder aus Familien mit unterschiedlichen
Lebensmodellen und mit unterschiedlichen Lebenslagen, Kinder mit
unterschiedlichen Entwicklungsverläufen, unterschiedlicher körperlicher, kognitiver
und psychischer Verfasstheit. Kinder mit je eigenen Persönlichkeitsmerkmalen,
Interessen und Begabungen.
Das Kinder-und Familienzentrum will die Bildungs- und Entwicklungschancen aller
Kinder verbessern. Daher wird sich das Angebot des Kinder- und Familienzentrums
an alle Familien und Kinder, die die Kita besuchen, richten. Zugleich öffnet sich das
Kinder- und Familienzentrum in das Stadtquartier hinein.
Qualitätskriterien für die Familienzentren des Trägers Stadt
1. Die städtischen Kinder- und Familienzentren sind städtische
Kindertageseinrichtungen, die sich konzeptionell weiterentwickeln. Sie
arbeiten auf der pädagogischen Grundlage des Baden-Württembergischen
'Orientierungsplans für Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen
sowie dem pädagogischen Leitfaden die städt. Kindertageseinrichtungen
(Leitbild 'kinder welt entdecker' individualisierte Frühpädagogik,
Erziehungspartnerschaft mit Eltern, offene Arbeit).
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2. Sozialraumbezug: Die Konzeption des Kinder- und Familienzentrums
berücksichtigt sowohl die kulturelle Vielfalt als auch die sozialen Milieus der
Familien in der Kita und im Stadtquartier. Die im Sozialraum Böfingen
vorhandenen Ressourcen und Angebote werden optimal genutzt. Die
Vernetzung mit dem Sozialraumteam, insbesondere den sozialen Diensten, ist
gegeben.
3. Bedarfsorientierung: Der Bedarf an Elternbildungsmaßnahmen und
Beratungsangeboten sowie die Anliegen der Familien vor Ort werden
wahrgenommen und berücksichtigt. Die Bedarfsermittlung erfolgt
grundsätzlich in Form einer Elternbefragung in der Kita ESW .Weitere
Anhaltspunkte für Themen erschließen sich aus den Wahrnehmungen der
pädagogischen Fachkräfte im Bereich der Eltern-Kind-Interaktion (u.a.
Eingewöhnungszeit, Bring-und Holsituation, usw.). Berücksichtigung finden
ebenfalls die Bedarfe aus dem Stadtquartier.
4. Elternbildungs- und Vernetzungsangebote werden im Sinne der offenen Arbeit
auch für weitere Eltern im Stadtteil angeboten. Um ein zielgruppenorientiertes,
passgenaues Angebot zu erreichen, wird auf externe Ressourcen der
Elternbildung zugegriffen. Kooperationspartner ist die Familienbildungsstätte
Ulm e.V. Weitere Partner werden bei Bedarf hinzugezogen.
5. Beratung: Spezialisierte Fachdienste stehen im Schutzauftrag des
Kindeswohls und sind bei Bedarf von zentraler Bedeutung. Pädagogische
Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen nehmen in der Regel Veränderungen
im Gefüge der Familien sehr frühzeitig wahr. Das Konzept der Familienzentren
ist als niederschwelliges Angebot ein Baustein im Frühwarnsystem
Kindeswohlgefährdung einer Kommune. Zur Kooperation im Bereich der
Erziehungsberatung ist der Kinderschutzbund grundsätzlich bereit..
6. Ressourcenorientierung: Das Kinder- und Familienzentrum setzt an den
Stärken der Eltern an. Pädagogische Fachkräfte stärken die elterlichen
Kompetenzen in Erziehungs- und Alltagsfragen.
7. Erziehungspartnerschaft Kita/Familie :Eltern werden als Experten ihrer Kinder
gesehen. Eltern sind grundsätzlich am Wohlergehen ihrer Kinder interessiert
und für Fragen und Themen der kindlichen Entwicklung offen. Hier nimmt das
päd. Personal eine wichtige Partnerschafts - und Vorbildfunktion wahr.
8. Partizipation: Kinder- und Familienzentren sind Orte der Begegnung von
Eltern. Eltern werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Maßnahmen und
Angeboten des Kinder- und Familienzentrums ESW beteiligt.
Selbstorganisierte Elterntreffs/ Elterncafes sind obligatorisch. Hierbei werden
die Angebote des Landesprogrammes Stärke genutzt.
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9. Ressourcen: Personelle Ressourcen in Form einer verantwortlichen Person für
sozialpädagogische Arbeit, für die Aktivierung der Elternarbeit, für Beratung
von Eltern, für Vernetzung, für Teamprozesse, für die Einbindung von
bürgerschaftlich Engagierten, sind unerlässlich.
Räumliche Ressourcen für Elterntreff, Beratungsgespräche, Veranstaltungen
sind in Form der Multifunktionsräume vorhanden.
Finanzielle Ressourcen werden vorrangig für das Personalkontingent
eingesetzt.
10.Qualifizierung: Die Qualifizierung des Personals erfolgt im Rahmen des
trägerübergreifenden Fortbildungsprogrammes - Bildung offensiv 2015. Ein
thematischer Schwerpunkt in 2015 deckt das Themenfeld Kinder-und
Familienzentren ab.
Erste Schritte:
Die Kindertageseinrichtung befindet sich im Aufbau, bis Sommer 2014 sind die
Plätze voraussichtlich belegt. Nach der Einarbeitungsphase des pädagogischen
Personals und der Eingewöhnung der Kinder wird als erster Schritt der Aufbau des
Elterntreffs geplant und umgesetzt. Parallel dazu werden Informationen über
bestehende Angebote im Stadtteil Böfingen eingeholt.
Der Bedarf an Elternbildungsmaßnahmen wird im II./III. Quartal 2014 ermittelt.
Beginn Kindegartenjahr 2014/15 starten die Maßnahmen zur Elternbildung.
Beabsichtigt ist eine starke Vernetzung mit dem kath. Kindergarten Don Bosco.
Geplant ist, insbesondere die Elternbildungsmaßnahmen aufeinander abzustimmen,
sowie räumlichen Ressourcen optimal zu nutzen.
12.02.2014
gez. Sonja Trumpfheller
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