Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1.pdf
Größe
9,1 MB
Erstellt
12.10.15, 21:50
Aktualisiert
27.01.18, 09:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Bericht des Vorstandes
des Agenda-Forums Ulm
März 2014
Autoren:
Dr. Claus Deyle, Dr. Dieter Fortmann, Martin Grünitz, Prof. Friedrich Pieper,
Petra Schmitz, Regina Zeeb
Bearbeitung: Agenda-Büro der Stadt Ulm
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Bericht des Vorstandes des Agenda-Forums Ulm
März 2014
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Lokale Agenda Ulm 21 – Einleitung
Die Lokale Agenda Ulm 21 wurde am 5. März 1999 gegründet, Basis war ein
Grundsatzbeschluss im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vom 15.12.1998. Die
ebenfalls vom Gemeinderat beschlossenen Leitlinien der Lokalen Agenda Ulm 21 sind seither
unverändert
- umweltverträglich;
- sozial verantwortlich;
- wirtschaftlich erfolgreich.
An diesen Leitlinien werden alle Vorschläge, Initiativen und Projekte der Lokalen Agenda Ulm 21
ausgerichtet.
Mit Gründung der Lokalen Agenda Ulm 21 wurde gleichzeitig das Agenda-Forum Ulm ins Leben
gerufen. Das Forum besteht aus den Mitwirkenden der Lokalen Agenda Ulm 21 und weiteren
interessierten Personen, die sich aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammensetzen. Das
Agenda-Forum dient dem Austausch der Beteiligten und dem Einbringen neuer Themen und
Impulse in die Arbeit der lokalen agenda ulm 21.
Die inhaltliche Arbeit erfolgt aktuell in folgenden Agenda-Arbeitskreisen:
- Bildung;
- Energie;
- Landschaft, Freizeit, Naherholung;
- Mobilität;
- Qualifizierte Teilzeit;
- Regionale Produkte.
Derzeit bilden Regina Zeeb (Vorsitzende, Zeeb Planungsbüro Natur Raum Mensch), Martin
Grünitz (Stellv. Vorsitzender, Stiftsdirektor CURANUM Seniorenstift Ulm /ehem. ELISA) und Dr.
Claus Deyle (Stellv. Vorsitzender, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm
GmbH) das Vorsitzendenteam. Zur Vernetzung und als beratendes Mitglied entsendet der Ulmer
Initiativkreis für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (unw) e.V. einen Vertreter in den AgendaVorstand.
Das Agenda-Büro unterstützt die ehrenamtlich tätigen Arbeitskreise und den Agenda-Vorstand.
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Entwicklung seit März 2012
Die Arbeitsschwerpunkte der lokalen agenda ulm 21 ergeben sich aus aktuellen
gesellschaftlichen Themen sowie aus den Diskussionen mit lokalen politischen und
gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern.
Im letzten Bericht waren fünf inhaltliche Schwerpunkte für die Arbeit der nächsten zwei Jahre
angekündigt:
Untersuchung der Nachhaltigkeit in Ulm
Fairer Handel in Ulm
Regionale Energiewende
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2.1
Nutzung der lokalen agenda ulm 21 als Informations- und Diskussionforum für
städtische Vorhaben und Projekte
Ausbau der öffentlichen Präsenz der lokalen agenda ulm 21
Untersuchung der Nachhaltigkeit in Ulm
Kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein viel diskutiertes und auch in der lokalen
agenda ulm 21 behandeltes Thema. Ziel ist in der Regel, ein umfassendes
Nachhaltigkeitsmanagementsystem in der Verwaltung aufzubauen und durch die regelmäßige
Berichterstattung Erfolge darzustellen und Verbesserungspotenziale aufzuspüren.
Inzwischen betrachten 85 % der deutschen Kommunen das Thema Nachhaltigkeit als wichtig
bis sehr wichtig. Dennoch veröffentlichen bundesweit von 277 untersuchten Städten nur 17
regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht (Quelle: Institut für den öffentlichen Sektor 2012).
Die Landesanstalt für Umwelt, Naturschutz und Messungen (LUBW) Baden-Württemberg schlägt
für die kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung vor, insgesamt 24 Handlungsbereiche
anhand von 24 zugehörigen Indikatoren zu betrachten. Diese reichen von den Abfallmengen bis
hin zu freiwillig von der Bürgerschaft geleisteten Arbeitsstunden im Agenda-Prozess.
Die Stadt Ulm nimmt seit 2006 am European Energy Award (EEA) teil, einem Programm zur
Planung und Realisierung energie- und klimaschutzpolitischer Ziele und Maßnahmen in
Kommunen. Über die Teilnahme am EEA wird ein großer Teil der Elemente einer
Nachhaltigkeitsbreichterstattung abgedeckt: Gleicht man die zu betrachtenden Handlungsfelder
ab, so sind vor allem im Bereich Ökologie und Partizipation große Überschneidungen der
Themen vorhanden. Die Bereiche Ökonomie und Soziales deckt die Stärken-SchwächenBetrachtung im Rahmen des EEA weniger bis gar nicht ab. Hier greifen andere kommunale
Berichterstattungen wie z.B. der Seniorenbericht Ulm 2010, die Kinder- und Jugendstudie Ulm
2008, das Konzept "Ulm: Internationale Stadt" 2013, das Bildungsverzeichnis 2009.
Der Agenda-Vorstand kam vor zwei Jahren zu dem Schluss, dass seitens der lokalen agenda ulm
21 anstelle eines umfassenden Nachhaltigkeitsberichts einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit
Stück für Stück untersucht und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung direkt entwickelt
werden sollen.
Folgende Aspekte wurden im Berichtszeitraum untersucht:
Ernährungssituation an Ulmer Schulen
Unter dem Titel "Gesund essen in der Schule" entwickelte der AK Bildung ein
Kooperationsprojekt für Ulmer Schulen. Zunächst waren die Schulen durch ein Schreiben von
Oberbürgermeister Gönner dazu aufgerufen Schülerteams zu gründen, die sich mit der
Ernährungssituation rund um die Schule befassten: Was essen die Kinder zum Frühstück, was in
den Pausen? Wie ist die Verpflegung in der Schule geregelt? Wird ein Mittagessen angeboten?
Wie zufrieden sind die Kinder mit der Situation, und wie könnte sie aus ihrer Sicht verbessert
werden?
Aufgrund des Aufrufs und auf der Basis ihrer eigenen Untersuchungen entstanden in den
Schulen daraufhin eigene Projekte, die zum Teil mit Unterstützung durch den AK Bildung
umgesetzt wurden:
Fragebogen-Aktion an der St. Hildegard Grundschule
Koch-AG im Bildungshaus "Ulmer Spatz"
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Inklusion: Schüler/innen der Berufsschulstufe der Gustav-Werner-Schule kochen für den
benachbarten Schülerhort Böfingen
Kooperation am Ehinger Tor
Wahlkurs "Gesund und lecker kochen" am Anna-Essinger-Gymnasium.
Das Projekt "Gesund essen in der Schule" endete mit einer Abschlussveranstaltung mit
Oberbürgermeister Gönner und bildete die Basis für weitere Vernetzungen und Projekte mit
Ulmer Schulen.
Regionale Energiewende
Im April 2012 fand erstmalig die Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende mit einer Vielzahl
von regionalen Partnern statt. Sie sollte der Bestandsaufnahme und er Entwicklung von
gemeinsamen Projektideen im Energiebereich dienen. Stadt Ulm und SWU stellten ihre Strategie
zur Energiewende dar, zum Stand der Nutzung erneuerbarer Energien in der Region und zur
Einschätzung der Potenziale waren mehrere kompetente Referenten eingeladen. Aktuelle
Projekte wie das Pumpspeicherkraftwerk im Blautal und Innovationen wie zum Beispiel
Kleinwindkraftanlagen wurden vorgestellt. Als erstes Ergebnis wurde das Netzwerk "ulm ist
erneuerbar" zur Abstimmung von Inhalten und Veranstaltungsterminen der Akteure in und um
Ulm gegründet, das seitdem zweimal pro Jahr eine gemeinsame Veranstaltungsübersicht
herausgibt. Die Ideenwerkstatt wird seitdem jedes Jahr im April mit wechselnden
Schwerpunkten durchgeführt. (Siehe Kapitel 2.5.2 AK Energie)
In die Arbeit des AK Energie zur regionalen Energiewende fließen außerdem die Ergebnisse der
Audits und der Arbeitssitzungen zum European Energy Award ein. So konnten bereits einige
Anregungen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt werden.
Fairer Handel in Ulm
Auf Initiative des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt wurde Anfang 2012 eine
Steuerungsgruppe zur Vorbereitung der Bewerbung der Stadt Ulm um die Auszeichnung
"Fairtrade-Town" gegründet, an der die lokale agenda ulm 21 von Anfang an beteiligt war. Im
Dezember 2012 beauftragte der Gemeinderat per Beschluss diese Steuerungsgruppe mit
Durchführung der notwendigen Maßnahmen zur Erlangung der Auszeichnung. Dazu gehörte
u.a. eine Bestandsaufnahme der Gastronomiebetriebe und Einzelhandelsgeschäfte, die
Fairtrade-Produkte im Angebot haben, sowie der Schulen, Vereine und Kirchengemeinden mit
Fairtrade-Aktivitäten.
Die Steuerungsgruppe fand mindestens 27 Einzelhandelsgeschäfte und 17
Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte anbieten. Fairtrade-Aktivitäten haben
außerdem drei Schulen, vier Vereine und 15 Kirchengemeinden zurückgemeldet. Das Rathaus
und viele Einrichtungen der Stadt Ulm verwenden Kaffee, Tee und Säfte aus fairem Handel.
Besonders erfreulich ist das Engagement an Ulmer Schulen. So konnte vor kurzem das St.Hildegard-Schulzentrum als erste Ulmer Schule den Titel "Fairtrade School" entgegennehmen.
Auch die Medien berichten ausführlich über Ulmer Veranstaltungen und Projekte rund um
Fairtrade.
Die Mitglieder der Steuerungsgruppe haben außerdem beobachtet, dass allein der Prozess zur
Erlangung des Titels an verschiedenen Stellen Aktivitäten zum fairen Handel in Gang gesetzt hat.
So gibt inzwischen einen Fairtrade-Kaffee bei einem namhaften Kaffeeröster aus Ulm, in
mehreren Einrichtungen wurde auf die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee umgestellt,
und auch einzelne Gastronomen haben sich aufgrund der Bestandsaufnahme durch die
Steuerungsgruppe anregen lassen, Fairtrade-Kaffee anzubieten.
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Am 14. März konnte der Oberbürgermeister im Rahmen einer bunten Veranstaltung die
Fairtrade-Town-Urkunde von der Fairtrade-Botschafterin Hannah Rüther entgegennehmen.
Die Steuerungsgruppe sieht ihre Aufgabe mit der Übergabe der Urkunde nicht als beendet an,
sondern plant weitere Aktivitäten, um Mitstreiter zu gewinnen und die Idee des fairen Handels
in Ulm bekannter zu machen. Ziel ist, die Verbraucherinnen und Verbraucher aufzuklären und in
die Lage zu versetzen, im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten und Bedürfnisse
verantwortungsbewusste Entscheidungen beim Einkauf zu treffen.
Die öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town stehen in
direktem Zusammenhang mit den Vorgaben für eine nachhaltige Beschaffung bei der Stadt
Ulm, die Regelungen für grüne und faire Beschaffung sowie die Vergabe von Dienstleistungen
beinhaltet. Hier setzt die Stadt Ulm ein wichtiges Ziel nachhaltiger Kommunalverwaltung um
und kommt ihrer Vorbildfunktion nach.
2.2
Die lokale agenda ulm 21 als Informations- und Diskussionsforum für städtische Vorhaben
Durch die gute Vernetzung mit der Bürgerschaft und mit vielen Vereinen und Initiativen wird die
lokale agenda ulm 21 inzwischen seitens Stadt Ulm als gute Möglichkeit gesehen, Informationen
zu transportieren und zur Beteiligung an Prozessen zu motivieren. Hierzu fanden im
Berichtszentrum mehrere Gespräche mit Oberbürgermeister und Bürgermeistern statt. Speziell
das Agenda-Forum, das Magazin agzente+ und verschiedene andere Veranstaltungen wurden
genutzt, um eine bessere Verbreitung von Themen wie beispielsweise Klimaschutz, nachhaltige
Mobilität oder auch verschiedene soziale Themen zu erreichen.
Das neue Konzept des Agenda-Forums als Plattform für Impulse und vertiefende Vorträge zu
folgenden Themen fand großen Anklang, auch bei Vertreterinnen und Vertretern von Politik
und Verwaltung:
Mittwoch, 4.7.2012
Donnerstag, 29.11.2012
Mittwoch, 3.7.2013
Dienstag, 28.1.2014
2.3
Fairtrade
Projektewerkstatt - Vorstellung neuer Projekte und Arbeitskreise
Zukunft der Mobilität
Energiezukunft
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für die lokale agenda ulm 21 und ihre Projekte
Die Herausforderung, die lokale agenda ulm 21 bekannter zu machen und dadurch als
Bürgerbewegung stärker in den Köpfen präsent zu sein, ist eine dauerhafte Aufgabe und wird
bei jedem neuen konkreten Vorhaben erneut angegangen. Um diese Bemühungen zu
unterstützen, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Elemente entwickelt und werden
kontinuierlich ausgebaut:
-
-
Das Magazin agzente+ wurde in 2011 komplett überarbeitet, organisatorisch auf neue
Füße gestellt und erschien Anfang 2012 erstmals in frischem zeitgemäßem Layout.
Durchweg positive Rückmeldungen sowohl zum neuen Erscheinungsbild als auch zu den
professionell aufbereiteten Inhalten sowie die erfolgreiche Gewinnung von
Anzeigenpartnern zeugen davon, dass das Heft gut angenommen wird.
Das einheitliche Erscheinungsbild kommt bei allen Publikationen der lokalen agenda und
ihrer Arbeitskreise zum Tragen und sorgt für einen höheren Wiedererkennungseffekt.
Seit Frühjahr 2012 ist die lokale agenda ulm 21 mit einer eigenen Seite bei Facebook
aktiv, wo Veranstaltungen angekündigt und Aktivitäten publik gemacht werden. Auf
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-
-
2.4
diese Weise konnte der Kreis von Interessierten, Mitwirkenden und Multiplikatoren
erweitert werden. Die Zahl der "Likes" ist dabei noch ausbaufähig.
Die Internetseiten www.agenda21.ulm.de und www.unterwegs-in-ulm.de werden
regelmäßig gepflegt und für die Ankündigung von Veranstaltungen genutzt.
Selbstverständlich werden nicht nur eigene Veranstaltungen, sondern auch
Veranstaltungen Dritter genutzt, um die Ziele und die Aktivitäten der lokalen agenda
bekannter zu machen. Als Beispiele seien genannt die Freiwilligenmesse im Februar 2013
im EinsteinHaus, die Nachhaltigkeitstour Baden-Württemberg im Juli 2013, die
Frauenprojekttage des katholischen Bildungswerks 2013.
Die Möglichkeit der Veröffentlichung über Presse und Medien wird bestmöglich genutzt.
Ziel ist, ca. monatlich mindestens einen Pressebericht zu platzieren, was nicht immer
gelang. Desweiteren gab es zwei Auftritte im Bürgersender Radio Free FM.
Seit 2002 werden vom Agenda-Büro jährlich 1.500 Umweltmalbüchlein eines externen
Verlags mit dem Logo der lokalen agenda ulm 21 an Kitas und Grundschulen
verschenkt, finanziert durch Ulmer Anzeigenkunden.
agzente+ Magazin für Ulmer Bürgerinnen und Bürger
agzente+ wurde 2004 aus der früheren agzente weiterentwickelt und sollte eine Plattform für
Organisationen und Initiativen rund um Themen der Nachhaltigkeit und der Beteiligung werden.
Partnerorganisationen wurde erstmals die Möglichkeit gegeben, sich praktisch zum
Selbstkostenpreis einzelne Seiten zu „kaufen“ und mit eigenen Inhalten zu befüllen.
Gemeinsam mit engagiert in ulm hat die lokale agenda ulm 21 die Idee von agzente+
weiterentwickelt, das Layout überarbeitet und die Herausgeberschaft übernommen. agzente+
erscheint seit Februar 2012 mit neuem Gesicht zweimal pro Jahr im Magazinformat in einer
Auflage von 57.000 Exemplaren. Partnerorganisationen können zu erschwinglichen Preisen
Seiten buchen. Zusätzlich werden in jedem Heft zwei bis drei Schwerpunktthemen immer in
Bezug auf Ulm redaktionell aufgearbeitet und präsentiert. Das frische, einprägsame Layout
kommt bei den Leserinnen und Lesern gut an. Ein regelmäßig ausgeschriebenes Gewinnspiel zu
Themen aus dem Heft bietet die Möglichkeit abzuschätzen, wie sich die Akzeptanz von
agzente+ im zeitlichen Verlauf ändert. Das Heft wird an alle Ulmer Haushalte verteilt und liegt
an vielen öffentlichen Stellen aus.
Die Schwerpunktthemen der fünf neuen Ausgaben:
Februar 2012: Elektromobilität / Bürgerbeteiligung in Ulm
September 2012: Nachhaltiges Konsumverhalten / Fairer Handel in Ulm
Februar 2013: Internationale Stadt Ulm
September 2013: Energiewende / Wohnen in Ulm
Februar 2014: Gutes Klima in Ulm
2.5
Aktive Arbeitskreise
2.5.1 AK Bildung
Aufbauend auf seinen guten Kontakten in die Ulmer Bildungslandschaft und den Erfahrungen
aus dem Kochtreff beim Ulmer Tafelladen hat der AK Bildung im Herbst 2011 unter dem Titel
„Gesund essen in der Schule“ ein Projekt auf den Weg gebracht mit dem Ziel, den Schulkindern
die gesunde Ernährung als ihr ureigenstes Interesse näherzubringen. Die Mitglieder des AK
standen den Schulen als Ansprechpartner oder für gemeinsame Kochaktionen zur Verfügung s.
Kapitel 2.1.
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Der AK Bildung ruht zur Zeit, da viele der bearbeiteten Themen vorerst abgeschlossen sind. Die
Ergebnisse vor allem aus der Zusammenarbeit mit dem Kochtreff und dem Projekt "Gesund
essen in der Schule" fließen nun zu einem großen Teil in die Arbeit des AK Regionale Produkte
ein, wo auch einige der Mitglieder eine neue Heimat gefunden haben.
2.5.2 AK Energie
Ziel des AK ist es, die drei Schlüsselthemen Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare
Energien stärker in das öffentliche Bewusstsein zu bringen, Aufklärungsarbeit zu leisten und die
Menschen zum Mit-, Nach- und Vormachen zu gewinnen. Dazu wurden in der Vergangenheit
verschiedene Veranstaltungsformate entwickelt. Mit ihrer Umsetzung und Weiterentwicklung
hat sich der AK Energie im Berichtszeitraum schwerpunktmäßig beschäftigt.
Energietag Ulm
Der Energietag Ulm wurde seit 2007 mit einer ständig wachsenden Zahl von Ausstellern
gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm, der Regionalen Energieagentur, der
Zimmerer-Innung und anderen Partnern durchgeführt. In 2012 fand der vorerst letzte
Energietag auf dem Münsterplatz mit rund 50 Ausstellern aus den Bereichen Handwerk,
Industrie, Innungen, Verbände u.a. statt: personelle Veränderungen im Organisationsteam sowie
ein beobachtetes nachlassendes öffentliches Interesse machten es erforderlich, das Konzept des
Energietags zu überarbeiten und neue Ideen zu entwickeln.
Der AK strebt nun an, kleinere Aktionstage gemeinsam mit Partnern und an wechselnden Orten
durchzuführen. Dabei sind vor allem auch Kooperationen mit bereits bestehenden
Veranstaltungen und Aktivitäten vorgesehen. Art und Umfang der Beteiligung des AK hängen
dabei stark von der einzelnen Situation ab.
Ein erstes Projekt findet gemeinsam mit der Sanierungstreuhand anlässlich des Quartierstag im
Sanierungsgebiet Wengenviertel am 28. März statt.
Energiewoche Ulm
Die Energiewoche Ulm wurde bereits 2011 zum letzten Mal in dieser Form durchgeführt: Die
Rückmeldungen von Teilnehmenden sowie eine ausführliche Erörterung des Konzepts im
Rahmen der Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende (s. unten) haben deutlich gemacht,
dass zwar die einzelnen Veranstaltungen vom Fachvortrag bis zum Exkursionsangebot für viele
interssant sind, aber besser angenommen würden, wenn sie über das Jahr verteilt werden. Das
Konzept fließt nun in das unten beschriebene Netzwerk zur regionalen Energiewende "ulm ist
erneuerbar" ein.
Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende
Seit März 2012 findet jährlich die Ideenwerkstatt zur regionalen Energiewende statt. Zusammen
mit dem Verein anders-ulm und der vh ulm will der AK Energie Aktivitäten zur Energiewende in
dieser öffentlichen Veranstaltung vorstellen und möglichst wirksam vernetzen. Regionale
Akteure und engagierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, technische Möglichkeiten,
aber auch Fragen wie Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung zu diskutieren und eigene
Initiativen und Projektideen zu entwickeln. Für April 2014 ist es gelungen, den international
bekannten Solarpionier Josef Jenni aus der Schweiz für den Hauptvortrag zu gewinnen
(Programm im Anhang).
2.5.3 AK Landschaft, Freizeit, Naherholung
Der AK Landschaft, Freizeit, Naherholung hat in den letzten Jahren das Projekt "unterwegs in
ulm" auf- und ausgebaut, das auf der Erhebung der 60 schönsten Ulmer Spazierwege durch
zahlreiche ehrenamtliche "Spaziergehende" beruht und aus drei Elementen besteht:
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Spazierwegeführer "unterwegs in ulm. die 60 ulmer spazierwege" in Buchform;
Internetplattform www.unterwegs-in-ulm.de
Exkursionsprogramm unterwegs in ulm
Auf Anfrage des Team IT der Stadt Ulm haben Mitglieder des Arbeitskreises in den letzten
beiden Jahren die Begehbarkeit der Wege geprüft und bei rund einem Dutzend Wege eine
Einschränkung für Fußgänger mit Kinderwagen gemacht. Ein paar neue Wegvorschläge wird der
AK im Frühjahr 2014 prüfen.
Durch den neuen Naherholungsführer "Die grüne Blau. Ulms längster Landschaftspark" ist
dieses Gebiet noch genauer für die erholungssuchende Bürgerschaft erschlossen worden. Das
Buch wurde von Bürgermeister Wetzig herausgegeben und wird über das Agenda-Büro
vertrieben.
Auch der "Höhenweg Nord" der Stadt Ulm hat die Informationen des Spazierwegeführers als
Grundlage. Ein von der Stadt neu angelegter Rundweg auf dem Gelände des Fort Albeck wird
vom AK demnächst erkundet und geprüft werden.
Der Spazierwegeführer "unterwegs in ulm. die 60 ulmer spazierwege"
Das Büchlein wird über den Ulmer Buchhandel vertrieben und erfreut sich weiterhin großer
Beliebtheit in der Ulmer Bevölkerung.
Mit "unterwegs in ulm. die 60 ulmer spazierwege" bietet die Lokale Agenda Ulm 21 der Ulmer
Bürgerschaft ein flächendeckendes und vielseitig dokumentiertes Spazierwege-Angebot. Der AK
hat bisher in anderen Städten nichts Vergleichbares gefunden.
Internetplattform www.unterwegs-in-ulm.de
Die zugehörige Internetplattform, die alle 60 Wege sowie einen Veranstaltungskalender
nachhaltigen Freizeitangeboten in ganz Ulm enthält, wird von einer Mitarbeiterin im AgendaBüro gepflegt. Im letzten Jahr wurde auch der Höhenweg Nord eingepflegt.
Exkursionsprogramm
"unterwegs in ulm zu nachhaltigen Projekten" lautet das Exkursionsprogramm, das
verschiedene Ziele von der Betriebsbesichtigung bis zum geführten Spaziergang im Angebot hat.
Ziel ist, nachhaltige Ideen und Projekte in und um Ulm zugänglich zu machen und vorzustellen.
Eine Auswahl von Exkursionszielen:
Besichtigung des SWU-Kraftwerks Böfinger Halde
Besichtigung des Biomassekraftwerks II der FUG
Schapfenmühle in Jungingen
Geführter Spaziergang auf dem Höhenweg Nord
Biomassehof Langenau
u.v.m.
2.5.4 AK Regionale Produkte
Der AK Regionale Produkte wurde Anfang 2013 gegründet und erreichte in kurzer Zeit eine
große Zahl Interessierter aus Bürgerschaft, Landwirtschaft, Marktbeschickern, Gärtnern,
Händlern u.a. Bereits in seinem ersten Jahr, im Herbst 2013, stellte der AK zum Aktionszeitraum
"Tag der Regionen" ein vielfältiges Programm mit dezentralen kleineren Angeboten bei
Erzeugern in der Region und einer zentralen Veranstaltung in der Ulmer Innenstadt zusammen.
Der Aktionstag "Ulm isst gut" wurde unter Federführung der Grünen Ulm in Kooperation mit
Slowfood, Wochenmarkt, Haus der Begegnung, GenerationenTreff und einer bunten Reihe von
Ausstellern durchgeführt und erreichte ein breites Publikum. Darüber hinaus wurden unter den
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Beteiligten Kontakte geknüpft, die bei Folgeveranstaltungen zum Tragen kommen werden. Die
bestehenden Kontakt fließen auch in die Planungen von Exkursionen und Besichtigungen mit
ein.
2.5.5 AK Mobilität
Der AK Mobilität hat bereits in der Vergangenheit häufig als Initiator nachhaltiger MobilitätsIdeen gewirkt. Beispiele: das Zustandekommen des Aktionstags Ohne Auto-mobil, das Ulmer
Carsharing-Angebot, die Online-Mitfahrzentrale www.mifaz.de. Seine Arbeitsergebnisse und
Kompetenzen konnte er zuletzt im Rahmen des Projektbeirats des Verkehrsentwicklungsplans
Ulm/Neu-Ulm einbringen.
Das erklärte Ziel der Stadt Ulm: Im Jahre 2020 sollen 20% der Wege in der Stadt mit dem Rad
erledigt werden.
Ein Fahrradverleihsystem ist hierbei ein unverzichtbarer Mosaikstein eines nachhaltigen
Mobilitätsangebotes. Bis Mitte 2013 hat der AK Mobilität deshalb ein innovatives MobilitätsProjekt bearbeitet, ein modernes, attraktives Fahrradverleihsystem für Ulm. Dabei wurde eng mit
der Stadtverwaltung und dem Bündnis FahrRad in Ulm zusammengearbeitet sowie eine
Machbarkeitsstudie des Europabüros mit einbezogen. Die Ausarbeitungen des AK waren dabei
sehr detailliert und gingen bis zur Formulierung eines Lastenhefts, das von der Stadtverwaltung
für eine erste Abfrage einer Kosteneinschätzung bei entsprechenden Dienstleistern
herangezogen wurde. Das Projekt "Fahrradverleihsystem" muss letztlich von der Abt.
Verkehrsplanung der Stadt Ulm vorangetrieben werden. Daher hat der AK Mobilität seine
Aktivitäten hierzu derzeit auf Eis gelegt.
Das Dauerthema der vernetzten Mobilitätsträger bildet die Basis für die Aktivitäten des AK.
Wichtige Impulse konnten aus dem Agenda-Forum im Juli 2013 mit dem Titel "Zukunft der
Mobilität" gezogen werden. Themen wie die Verbreitung von sogenannten Mobilitätsinseln als
Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern und Carsharing im gewerblichen
Bereich sind in Bearbeitung, ebenso wie die Vorbereitung der Ulmer Aktivitäten am jährlichen
Aktionstag Ohne Auto-mobil.
2.5.6 AK Qualifizierte Teilzeit
Mehr qualifizierte Teilzeitstellen und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Betrieben, das
sind die Ziele des 2012 gegründeten Arbeitskreis (AK) „Qualifizierte Teilzeit“ der lokalen agenda
ulm 21. Denn viele Arbeitnehmer/-innen, die zum Beispiel mehr Zeit für ihre Kinder oder für
pflegebedürftige Angehörige haben möchten oder um anderen Verpflichtungen
nachzukommen, sehen sich einem Arbeitsmarkt gegenüber, in dem solche Bedürfnisse auf den
ersten Blick keinen Platz haben. Deshalb zielt der AK darauf ab, die vielfältigen Vorteile der
Teilzeitarbeit auch für die Arbeitgeber zu vermitteln. So sind Teilzeitsuchende häufig hoch
motiviert, flexibel und kreativ. Als Familienmenschen sind sie besonders erfahren in effizienter
Selbstorganisation und zielgerichtetem Arbeiten. Qualifizierte Kräfte können oft flexible
Lebensläufe mit z.B. Auslands- oder Familienerfahrung vorweisen.
Der steigende Fachkräftemangel könnte weit mehr als bisher durch flexible Teilzeitkräfte
gedeckt werden: Die Suche nach qualifiziertem Personal wäre leichter, wenn Handwerk und
Industrie Arbeitsangebote unterhalb von Vollzeitstellen anbieten würden.
400 Euro-Jobs, die immer wieder als Teilzeitmodell dienen, werden aus Sicht des AK kritisch
beurteilt. Sicher geben sie vielen Beschäftigten kurzfristig die Möglichkeit Geld zu verdienen,
aber langfristig machen sich die fehlenden Sozialabgaben, insbesondere mit Blick auf die Rente,
negativ bemerkbar.
Bericht des Vorstandes des Agenda-Forums März 2014
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Zur Unterstützung von teilzeitwilligen Arbeitskräften und zur besseren Bekanntmachung des
Themas hat der AK in den letzten zwei Jahren in Kooperation mit der vh ulm zwei Workshops
angeboten sowie mehrere Texte in agzente+ und in der Lokalpresse veröffentlicht. Gespräche
mit Experten wurden geführt und ein Grundsatzpapier an die verschiedenen Akteure aus dem
Bereich verschickt.
Zukünftig möchte der Arbeitskreis durch weitere Aktionen einerseits den Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern Mut machen Teilzeit und flexiblere Arbeitszeiten anzusprechen und
andererseits die Unternehmer für die Vorteile dieser Modelle sensibilisieren.
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Ausblick und Inhaltliche Schwerpunkte 2014
Folgende inhaltliche Schwerpunkte werden in den kommenden Monaten und Jahren die Arbeit
in den Arbeitskreisen, den Agenda-Foren, im Vorstand und im Agenda-Büro prägen:
Ausbau der Aktivitäten und Kooperationen zu allen laufenden Themen, insbesondere
Fairer Handel in Ulm
Regionale Produkte
Regionale Energiewende
Mobilität der Zukunft
Initiierung konkreter Projekte zur Nachhaltigkeit
Fortführung der Untersuchung weiterer Aspekte der Nachhaltigkeit in Ulm
Das Agenda-Forum am 2. Juli und die agzente+ im September sollen das Schwerpunktthema
Bildung haben.
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Anhang
Pressespiegel
Veranstaltungsprogramme
Grundsatzpapier Qualifizierte Teilzeit
Grundsatzpapier AK Regionale Produkte
Bericht des Vorstandes des Agenda-Forums März 2014
Pressespiegel 2012 - 2013
SWP 23.2.2012