Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
460 kB
Erstellt
12.10.15, 21:51
Aktualisiert
27.01.18, 09:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung VGV/GF - Grünflächen
Datum
31.03.2014
Geschäftszeichen VGV/GF-Ki/HE
* 36
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung,
Bau und Umwelt
Sitzung am 13.05.2014
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Tiergarten Ulm
- Allgemeiner Bericht - Tarifgestaltung der Eintrittspreise -
Anlagen:
Übersicht Tarifstruktur neu
Preiskategorien und Entgeltkalkulation (bisher-neu)
Übersicht Rechnungsergebnisse 2011-2013, Plan und
Prognose 2014
Vergleich mit anderen Einrichtungen
Gemeinderatsantrag Nr. 51/2013 der SPD vom 21.03.2013
Gemeinderatsantrag Nr. 60/2013 der CDU vom 09.04.2013
TOP
GD 137/14
(Anlage 1)
(Anlage 2)
(Anlage 3)
(Anlage 4)
(Anlage 5)
(Anlage 6)
Antrag:
1. Der Neufestsetzung der Eintrittspreise für den Tiergarten Ulm zum 01.07.2014 gemäß Anlage
1 wird zugestimmt.
2. Die Anträge Nr. 51/2013 und 60/2013 werden als erledigt erklärt.
Feig
Genehmigt:
BM 1, BM 3, C 3, OB, RPA, ZD, ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
ja
nein
MITTELBEDARF
750362 Tiergarten (PRC 2530-750)
INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG
(Mehrjahresbetrachtung)
PRC:
Projekt / Investitionsauftrag:
Einzahlungen
Auszahlungen
ERGEBNISHAUSHALT [einmalig / laufend]
€
€
Ordentliche Erträge
Ordentlicher Aufwand
davon Abschreibungen
Kalkulatorische Zinsen (netto)
Saldo aus Investitionstätigkeit
€
Nettoressourcenbedarf
500.500 €
1.517.385
€
10.100 €
1.700 €
1.018.585
€
MITTELBEREITSTELLUNG
1. Finanzhaushalt 2014
Auszahlungen (Bedarf):
Verfügbar:
Ggf. Mehrbedarf
Deckung Mehrbedarf bei
PRC
PS-Projekt 7
bzw. Investitionsauftrag 7
€
€
€
€
€
2. Finanzplanung 2015 ff
Auszahlungen (Bedarf):
i.R. Finanzplanung
veranschlagte Auszahlungen
Mehrbedarf Auszahlungen über
Finanzplanung hinaus
Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung
Finanzplanung
1.
Allgemeiner Bericht
€
€
€
2014
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei
PRC 2530-750
1.018.585
€
fremdes Fach-/Bereichsbudget
bei:
PRC
€
Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln
€
-31.1 Historie und Bestand des Tiergartens
Die Anfänge des Tiergartens Ulm liegen in den späten 20er und 30er Jahren des letzten
Jahrhunderts. Nach einem schweren Brand, bei welchem die bis dato bestehenden Anlagen
zerstört wurden, wurde der Standort des Tiergartens neu definiert und mit der Errichtung des
Aquariengebäudes auf der Friedrichsauinsel ab 1965 der Grundstock für den heutigen
Tiergarten Ulm gelegt. Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1966 erfolgten zahlreiche Um- und
Neubauten, wie z.B. der Anbau des Tropenhauses 1980 oder die Eingliederung der Bären
2003. Die letzte große Gebäudemaßnahme fand mit dem Bau des Donauaquariums statt,
welches im Jahr 2008 eröffnet werden konnte.
So leben heute im Tiergarten Ulm auf einer Fläche von ca. 2,7 ha weit über 5.000 Tiere aus
über 360 verschiedenen Arten. Und obwohl sich die hohe Individuenzahl zum überwiegenden
Teil durch den großen Aquaristikbereich begründet, sind die Zahlen dennoch beeindruckend.
Der Tiergarten Ulm weist einen höheren Artenreichtum auf, als z.B. der Zoo in Augsburg, auch
ohne Berücksichtung des Aquariums. Aber eine große Anzahl an verschiedenen Tierarten stellt
heutzutage kein Kriterium mehr für einen hohen Bekanntheitsgrad dar und ist zudem aus
zoologischer und haltungstechnischer Sicht auch nicht mehr erstrebenswert.
1.2 Bedeutung in der Bevölkerung
Der Ulmer Tiergarten ist im Bewusstsein der Einwohner lange nicht so verankert wie die Zoos
und Tiergärten anderer Städte und so wissen selbst einige alteingesessene Ulmer nichts von
seiner Existenz oder sprechen bestenfalls noch vom "Aquarium Ulm". Dies liegt zum einen an
der etwas versteckten Lage in der Friedrichsau, zum anderen sicher auch an nicht konsequent
ausgeschöpften Werbemöglichkeiten für den Tiergarten.
Einen Zoo oder Tiergarten attraktiv zu gestalten und dennoch ansatzweise wirtschaftlich zu
führen, ist eine der größten Herausforderungen heutiger zoologischer Einrichtungen. Da sich
Zoos, neben ihrem Wert als Erholungs- und Freizeiteinrichtung, in den vergangenen Jahren
auch zunehmend mit der Wissensvermittlung und ihrer Bildungsfunktion auseinandersetzen, ist
eine bestmögliche Unterbringung ihrer Bewohner ein zu Recht im Fokus stehender
Schwerpunkt. Um das Umweltbewusstsein seiner Besucher zu schärfen und ein Interesse am
Natur- und Artenschutz zu wecken, ist es für einen heutigen Zoo wichtig, möglichst naturnah
gestaltete Gehege präsentieren zu können und unterschiedliche Lebensräume nachzubilden.
Auch der Tiergarten Ulm verfolgt diese Entwicklung, Begriffe wie "Tropenhalle" und
"Donauröhre" veranschaulichen diesen positiven Trend. Kostspielige Um- und Neubauten
wirtschaftlich darzustellen oder rückzufinanzieren gelingt allerdings nur über deutliche Gewinne,
was nur den wenigsten Einrichtungen dauerhaft gelingt und sich zumeist in hohen
Eintrittskosten wiederspiegelt.
Die überwiegende Mehrzahl von Zoos und Tiergärten wären ohne die finanzielle Hilfe ihrer
Städte und Kommunen nicht mehr existent und auch der Tiergarten Ulm finanziert sich beinahe
zu 70% aus Zuschüssen der Stadt. Diesen Prozentsatz mit steigenden Unterhaltskosten zu
halten bzw. möglichst sogar leicht zu verringern, ohne den Tiergartenbesuch deutlich teurer
werden zu lassen, ist die große Herausforderung. Auch aus dieser Sicht wäre es daher
wünschenswert, den Bekanntheitsgrad des Tiergartens Ulm noch mehr zu erhöhen und durch
die Erhöhung der Besuchszahlen Mehreinnahmen zu erwirtschaften.
1.3 Vorstellung der neuen Sachgebietsleitung
Seit dem 01.01.2014 gibt es im Tiergarten eine neue Sachgebietsleitung, Fr. Dr. Stefanie
Kießling. Sie ist Biologin, hat in Ulm studiert und im Anschluss zunächst in der
Besucherbetreuung eines Großaquariums in Konstanz gearbeitet (SEA LIFE). Von dort
wechselte sie 2009 in den Tiergarten Worms, wo sie neben der Zoopädagogik auch
zunehmend administrative Aufgaben in der Tiergartenleitung übernahm. Wieder nach Ulm
zurückgekehrt, hofft sie nun die gesammelten Erfahrungen zugunsten einer positiven
-4Tiergartenweiterentwicklung einbringen zu können.
Im Fokus steht dabei nun zunächst die Ertüchtigung des Tiergartens. Die dringlichsten
Maßnahmen sollen dabei in einem Konzept aufgearbeitet und dem Fachbereichsausschuss im
3. Quartal 2014 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
2.
Tarifstruktur
2.1 Ausgangslage
Die letzte Erhöhung der Eintrittspreise für den Tiergarten Ulm wurde vom
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt im Zuge der Eröffnung des
Donauaquariums am 16.05.2006 (GD 173/06) beschlossen. In der Folge war die Tarifstruktur
beim Tiergarten wiederholt Gegenstand von Anträgen aus dem Gemeinderat, die sich
insbesondere auf die Konzeption der Familienkarte sowie die Tarifgestaltung für Seniorinnen
und Senioren bezogen.
Mit GD 453/08 wurde dem Fachbereichsausschuss in seiner Sitzung vom 09.12.2008 von der
damaligen Tiergartenleitung die Empfehlung ausgesprochen, die geltende Tarifstruktur
beizubehalten, der der Ausschuss allerdings nicht gefolgt ist (Niederschrift §438). Der
Tagesordnungspunkt wurde zurückgestellt und konnte aufgrund der personellen Engpässe im
Tiergarten erst zum heutigen Zeitpunkt aufgearbeitet werden.
Die aktuellen Anträge Nr. 51/2013 der SPD-Fraktion sowie Nr. 60/2013 der CDU-Fraktion
werden im Weiteren ebenfalls behandelt.
2.2 Neue Tarifstruktur
Die Überlegungen zu einer neuen Tarifstruktur sind einerseits geprägt von dem Wunsch nach
einer familienfreundlichen Freizeiteinrichtung, deren Beliebtheit noch erhöht werden kann und
soll, andererseits aber auch von wirtschaftlichen Zwängen im Zusammenhang mit dem
Kostendeckungsgrad, der zukünftigen Ausrichtung des Tiergartens und der anstehenden
Kosten für dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen. Die neu erarbeitete Tarifstruktur stellt
den Versuch dar, einen vorläufigen Mittelweg zu finden, welcher zum einen den oben
genannten Anträgen entgegenkommt, aber gleichzeitig nicht mit finanziellen Einbußen für den
Tiergarten verbunden ist. Von einer Tarifanpassung des Grundeintritts für Erwachsene und
Kinder wurde so zunächst abgesehen, da dies ohne neue, sichtbare Ertüchtigungsmaßnahmen
von Seiten des Tiergartens vermutlich bei der Bevölkerung auf zu großes Unverständnis stoßen
würde.
Wie aus Anlage 3 ersichtlich, sind die Aufwendungen im Tiergarten entsprechend der
allgemeinen Preisentwicklung in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies
macht sich neben den Personalkosten insbesondere bei den Ausgaben für Futtermittel und
beim Unterhalt der Anlagen bemerkbar.
Um den Kostendeckungsgrad wie in den vergangenen Jahren bei einer Zielgröße von rund 33%
zu halten, ist eine moderate Anpassung der Eintrittspreise - abgesehen vom Grundeintritt für
Kinder und Erwachsene - daher unerlässlich. Bezogen auf die Planzahlen 2014 ergibt sich mit
der derzeitigen Tarifstruktur ein Kostendeckungsgrad von 29%, der allerdings noch keine
Aufwendungen für Maßnahmen im Zuge der geplanten Ertüchtigung des Tiergartens sowie das
Ergebnis der aktuell laufenden Futtermittelausschreibung berücksichtigt und daher tendenziell
im Rechnungsergebnis noch niedriger ausfallen dürfte.
In der Vergangenheit wurde sowohl von den Fraktionen als auch von zahlreichen
Besuchern/Besucherinnen die Konzeption der Familienkarte hinterfragt. Diese gilt derzeit
lediglich für Eltern mit eigenen Kindern und kann daher zum Beispiel nicht von sogenannten
-5Patchworkfamilien sowie von Großeltern mit Enkeln in Anspruch genommen werden. Dies
entspricht nicht der Lebenswirklichkeit der heutigen Zeit und soll daher aufgebrochen werden.
Die unter diesen Gesichtspunkten aktualisierten Eintrittspreise sind im Einzelnen in der Anlage
1 dargestellt und versuchen mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen sowohl dem
modernen Familienbegriff als auch der wirtschaftlichen Situation des Tiergartens Rechnung zu
tragen.
Anpassungen wurden insbesondere in nachfolgenden Punkten vorgenommen:
Der Benutzerkreis der Familienkarte wird geöffnet und es erfolgt keine Einschränkung
mehr auf die Kernfamilie.
Die Familienkarte soll in den Varianten "kleine" und "große" Familienkarte angeboten
werden. Die kleine Familienkarte kommt für nur einen Erwachsenen mit bis zu zwei
Kindern in Betracht und wird gegenüber der bisherigen Familienkarte von 10 € auf 8 €
preislich gesenkt. Die große Familienkarte für zwei Erwachsene mit bis zu vier Kindern
wird um 4 € auf 14 € angehoben, so dass sich die Familienkarte in beiden Varianten ab
dem zweiten Kind finanziell lohnt.
Die Eintrittspreise für Erwachsene und Kinder bleiben mit 5 € bzw. 3 € in der Höhe
unverändert, jedoch wird Eintritt künftig bereits ab 4 Jahren (bisher 6 Jahre) erhoben.
Dies trägt insbesondere der Tatsache Rechnung, dass bereits in dieser Altersgruppe
von den Einrichtungen des Tiergartens profitiert wird und auch zoopädagogische
Angebote bereits ab dieser Alterstufe angeboten und genutzt werden. Zudem ist davon
auszugehen, dass diese Anpassung in zahlreichen Fällen durch die oben genannte
Flexibilisierung der Familienkarte kompensiert wird.
Für Senioren/Seniorinnen waren bislang keine Vergünstigungen vorgesehen. Künftig
werden diese in den Kreis der Ermäßigten einbezogen. Dafür wird eine geringfügige
Erhöhung des Ermäßigtenpreises von 3 € auf 4 € vorgenommen.
Die Schülergruppenkarte (einschließlich Kinderbonuscard) wird um 0,50 € moderat
angehoben. Kinder in Kindergartengruppen erhalten unabhängig vom Alter freien Eintritt,
was bislang nur im Zuge von besonderen Aktionen der Fall war.
Die Jahreskarte für Erwachsene wird um 5 € auf 35 € gesenkt. Die Familienjahreskarte
wird aufgrund des erweiterten Nutzerkreises moderat um 5 € auf 55 € verteuert. Eine
Unterscheidung in kleine und große Familienjahreskarte wird hier nicht vorgenommen.
Der Eintritt für städtische Mitarbeiter/innen wird dem Ermäßigtenpreis (4 €) angepasst.
In Anlage 2 sind die bisherigen und neuen Preise einander im Vergleich gegenübergestellt.
2.3 Auswirkungen auf die Besucherstruktur
Aufgrund der insgesamt als moderat zu bezeichnenden Eintrittspreisanpassungen verbunden
mit der gleichzeitigen Flexibilisierung der Familienkarte sowie der Besserstellung der
Seniorinnen und Senioren ist eine grundlegende Veränderung der Gesamtbesucherzahl als
Folge der Tarifanpassungen nicht zu erwarten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich
Verschiebungen zwischen den einzelnen Besucherkategorien ergeben, die die Verwaltung in
Anlage 2 auf Grundlage der verkauften Karten (Basis 2013) prognostiziert hat.
So kann angenommen werden, dass sich mit der Öffnung der Familienkarte deren
Inanspruchnahme zu Lasten der regulären Erwachsenen- bzw. Kinderkarte erhöht. Gleichzeitig
wird ein Übergang von Seniorinnen und Senioren weg von der Erwachsenenkarte hin zur
-6Ermäßigtenkarte unterstellt.
Im Jahr 2013 wurden insgesamt 32.494 nicht zahlende Besucher/innen - davon größtenteils
Kinder bis 6 Jahre - registriert. Ein Teil der nun zahlenden Kinder wird sicherlich durch die
Neugestaltung der Familienkarte profitieren, für einen Teil wird es sich um echte Mehrkosten
handeln. Wie vorstehend bereits ausgeführt ist es jedoch nicht möglich, ein attraktives Angebot
vorzuhalten, das speziell auch auf die Belange kleinerer Gäste abgestimmt ist, ohne einen
finanziellen Beitrag hierfür zu erheben. Der Tiergarten Ulm orientiert sich hierbei auch an
anderen, vergleichbaren Einrichtungen, bei denen das Eintrittspreisalter zwischen 3 und 5
Jahren liegt.
Bei den Gruppenkarten und den Karten für städtische Mitarbeiter/innen sind keine
Veränderungen in den Verkäufen zu erwarten. Geringfügige Steigerungen sind analog zur
Familienkarte bei der Jahreskarte für Familien, bei der Jahreskarte für Erwachsene (infolge der
Preissenkung) sowie der Jahreskarte für Kinder (durch neues Eintrittsalter) abzusehen.
2.4 Finanzielle Auswirkungen
Ebenfalls in Anlage 2 sind die sich auf Grundlage der prognostizierten Veränderungen bei den
Kartenverkäufen in Verbindung mit den neuen Preisen ergebenden jährlichen Einnahmen aus
Eintrittsgeldern dargestellt.
Demnach sind jährliche Einnahmen aus Eintrittspreisen in Höhe von rund 540.000 € zu
erwarten, die damit um 108.000 € über dem Planansatz (432.000 €, Kostenstelle
750362/Sachkonto 33210000 ) liegen.
Es ist vorgesehen, die neue Preisstruktur ab 01.07.2014 in Kraft zu setzen, so dass die
Mehreinnahmen in 2014 nur anteilig berücksichtigt werden können. Legt man ansonsten die
Planzahlen zugrunde, so ergibt sich ein Kostendeckungsgrad von rund 33% (Anlage 3). Dies
entspricht dem im Tiergarten grundsätzlich angestrebten Kostendeckungsgrad von mindestens
30%. Bei einem angenommenen Abmangel von rund einer Million (siehe Anlage 3) müsste das
kostendeckende Entgelt beispielhaft für Erwachsene mindestens doppelt so hoch sein, also 10
€ betragen. Dieser Eintrittspreis stünde in keinem angemessenen Verhältnis zur angebotenen
Leistung und ist deshalb nicht vertretbar. Die Verwaltung empfiehlt daher, die Eintrittspreise mit
einem geringeren, vertretbaren Kostendeckungsgrad (wie in Anlage 1 dargestellt) festzulegen.
Bei den dieser Kalkulation zugrunde liegenden Verkaufszahlen handelt es sich lediglich um
Schätzungen, die auf Erfahrungswerte des Tiergartens zurückgehen und erst nach Ablauf eines
Jahres verifiziert werden können. Eine verbindliche Prognose für 2014 und insbesondere 2015
ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Die Verwaltung wird daher nach Ablauf eines Jahres in 2015 über die tatsächlichen
Entwicklungen bei den Kartenverkäufen sowie den Einnahmen berichten und erforderlichenfalls
weitere Überlegungen zur Tarifstruktur vorstellen.
2.5 Vergleich mit anderen Einrichtungen
Mit einer Besucherzahl von konstant über 120.000 Gästen jährlich ist der Tiergarten Ulm eine,
für seine geringe Fläche (2,7 ha), sehr gut besuchte Einrichtung.
Der Vergleich mit dem konzeptionell ähnlichen, aber deutlich größeren (18 ha) Tiergarten
Straubing (ca. 250.000 Besucher) zeigt jedoch, dass es sicher auch für Ulm durchaus noch
Potential nach oben gibt. Dies fällt insbesondere dann ins Auge, wenn man die
Einwohnerzahlen gegenüberstellt. Die durchschnittliche Einwohnerzahl in Ulm lag im Jahr 2012
bei ca. 124.000, wohingegen Straubing nur 45.00 Einwohner zählte. Grob vereinfacht hieße
das, dass während ein Ulmer Bürger im Schnitt ca. 1x jährlich den Tiergarten besucht, ein
Einwohner von Straubing mindestens 5mal so häufig durch den örtlichen Zoo geht. Sicherlich
-7spielt in Straubing der Tourismus eine größere Rolle hinsichtlich der Tiergartenbesuche, aber
der Vergleich zeigt deutlich, dass es für Ulm noch Spielraum nach oben gibt. Durch ein
verbessertes Marketing (eigenes Layout & neues Logo) und eine neue konzeptionelle
Ausrichtung (weniger Tierarten zugunsten der Darstellung naturnaher Lebensräume, Ausbau
des Sitzangebots und der Wegeführung) sollen die Besuchszahlen in den kommenden Jahren
kontinuierlich angehoben werden.
Im Vergleich mit anderen zoologischen Einrichtungen wie beispielsweise Augsburg, München
oder auch kleineren, wie dem Tiergarten Straubing (Anlage 4) kann festgehalten werden, dass
Ulm mit den neuen Eintrittspreisen und gemessen an seinem Angebot grundsätzlich gut in das
Preisgefüge passt.