Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
378 kB
Erstellt
12.10.15, 21:52
Aktualisiert
27.01.18, 09:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung FAM - Familie, Kinder und Jugendliche
Datum
27.05.2014
Geschäftszeichen FAM-AL
Vorberatung
Jugendhilfeausschuss
Sitzung am 25.06.2014
TOP
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales Sitzung am 09.07.2014
TOP
Behandlung
öffentlich
GD 222/14
Betreff:
Kennzahlen Hilfe zur Erziehung 2013
Anlagen:
Anlage 1 - Kennzahlen Hilfen zur Erziehung 2013
Anlage 2 - Kennzahlen der Sozialräume 2013
Anlage 3 – Kennzahlen 2013 - 2015
Antrag:
Den Bericht zur Kenntnis zu nehmen
Helmut Hartmann-Schmid
Genehmigt:
BM 2, C 2, OB, R 2, ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
nein
nein
Über die Auswertung der HzE-Kennzahlen 2010-2012 wurde zuletzt in der Sitzung des
Jugendhilfeausschusses am 17.04.2013 und des Fachbereichsausschusses Bildung und
Soziales am 08.05.2013 berichtet. (GD 145/13)
Mit der Berichterstattung zu den Kennzahlen 2013 werden zum Vergleich die Jahre 2011 –
2013 abgebildet.
Kennzahlen zur Steuerung der Erziehungshilfe werden in Ulm seit 2003 erhoben. Auf der
Grundlage der festgelegten Ziele und unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse wurden für
den Zeitraum 2010 - 2012 die Zielkennzahlen modifiziert und neue Zielmarken festgelegt.
Für die Jahre 2013 -2015 wurden die Zielkennzahlen im Rahmen des Kontrakts mit der
Finanzverwaltung erneut angepasst. (s. Anlage 3)
Die Messung der Zielerreichung auf der Grundlage von Kennzahlen ist ein wichtiger Bestandteil
bei der Steuerung der Hilfen zur Erziehung. Neben der Berücksichtigung aller anderen
sozialraumrelevanten und gesamtstädtischen Faktoren ist jedoch eine differenzierte
Betrachtung dieser Kennzahlen erforderlich.
Folgende Ziele wurden definiert:
Hilfen werden so ausgestaltet, dass die betroffenen Menschen nachhaltig von
öffentlicher Hilfe unabhängig sind.
Hilfen setzen frühzeitig und maßgeschneidert im Lebensumfeld der Betroffenen an.
In Ihrer Wirkung werden Hilfen effektiver und effizienter geleistet.
-3Das Fallvolumen (Einzelfallhilfen ohne Projekte) in der Jugendhilfe, dargestellt nach StichtagsFallzahlen jeweils zum 31.12. und Fälle im Verlauf des jeweiligen Jahres, hat sich in den Jahren
2011 – 2013 wie folgt entwickelt.
Die Stichtags-Fallzahlen (laufende Fälle jeweils am 31.12.) und die Fälle im Verlauf sind auch
im Jahr 2013 wieder angestiegen.
Im Rahmen von pauschal finanzierten Einzelfallhilfen (z.B. Schulprojekt werk11) und im
Rahmen von fallunspezifischen Projekten (sozialraumübergreifend und in den Sozialräumen)
werden weitere Kinder, Jugendliche und Familien erreicht.
Im Laufe des Jahres 2013 waren dies bei den sozialraumübergreifenden Projekten bis zu
ca.100 Kinder, Jugendliche und Familien.
Fachliche Kennzahlen
Die differenzierte Darstellung der gesamtstädtischen Kennzahlen ist in Anlage 1, die
Detailergebnisse der Sozialräume sind in Anlage 2 dargestellt.
Die genannten Ziele umzusetzen ist auch in Zukunft eine Herausforderung.
Ressourcenorientierte Hilfen mit den Betroffenen zu entwickeln ist dabei ein wichtiger Baustein
auf dem Weg zur „Unabhängigkeit“ von öffentlicher Jugend-„Hilfe“.
Lösungsorientierte Ansätze sind wichtige Elemente in der sozialen Arbeit. Dabei gilt es,
nachhaltige Lösungen in den Lebenswelten der Familien und der jungen Menschen
umzusetzen und zu diese zu fördern.
Die verschiedenen Hilfeformen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (Sozialgesetzbuch
VIII) mit den vorhandenen Ressourcen und auch den fallunspezifischen Angeboten so zu
kombinieren, dass eine passgenaue Hilfe „entsteht“, hat sich in der Jugendhilfe als wirksam und
effizient erwiesen.
-4Beispiel für eine mögliche Hilfekonstellation mit passgenauer Hilfe:
In einer Familie (alleinerziehende psychisch angeschlagene Mutter mit 3 Kindern 5, 9 und 11
Jahre alt) ist im Rahmen der Hilfe zur Erziehung eine sozialpädagogische Familienhilfe
eingesetzt.
Die Mutter führt den Haushalt nur unzureichend, die Versorgung und Förderung der Kinder ist
nicht altersentsprechend. Die ältere Tochter mit 11 Jahren muss täglich die kleine Schwester
mit 5 Jahren beaufsichtigen und auch noch die überwiegende Hausarbeit machen.
Ziel der Hilfe ist u.a., dass die Mutter ihre Verantwortung für die Kinder wieder so übernimmt,
dass die Kinder adäquat versorgt sind und ihrem Alter entsprechend gefördert werden.
Neben der Hilfe zur Erziehung in Form der sozialpädagogischen Familienhilfe wird das 11jährige Mädchen in eine Gruppe bei der Erziehungsberatungsstelle der Caritas (Gruppe „echt
stark“) vermittelt. Das jüngste Kind wird in einer Kindertagesstätte untergebracht. Für beide
Schulkinder wird eine Unterstützung bei den Hausaufgaben vermittelt. Eine Nachbarin möchte
ehrenamtlich die Familie unterstützen und kocht einmal in der Woche für die Familie.
Solche oder ähnliche Komibinationen von Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen sind sinnvoll
und geeignet, in einem ersten Schritt die Familien tatkräftig zu unterstützen. Ein „Hilfenetz“, das
auch nach Abschluss der Jugendhilfemaßnahme mit professionellen Fachkräften „trägt“ ist
notwendig und geeignet, vor allem im Hinblick auf die künftige Unabhängigkeit von öffentlicher
Jugend-„Hilfe“.
Finanzkennzahl
Die Finanzkennzahl wurde für die Jahre 2013 – 2015 neu festgelegt.
Für das Jahr 2013 wurde der Ausgabeansatz mit 8,3 Mio veranschlagt.
Die Ausgaben sind mit 7,4 Mio gegenüber dem Haushaltsjahr 2012 (6,8 Mio) zwar angestiegen,
lagen aber unter dem Planansatz mit 8,3 Mio.
Der Anstieg bei den Ausgaben hängt u.a. mit dem Fallanstieg bei den unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen zusammen, die nach ihrer Ankunft in Ulm zunächst im Rahmen der
Inobhutnahme und danach im Rahmen der Hilfe zur Erziehung stationär in Wohngruppen
untergebracht werden müssen.
Die Umsetzung von flexiblen, passgenauen Hilfen, wie in oben genanntem Beispiel aufgezeigt,
unterstützt das Ziel, dass Hilfen in ihrer Wirkung effektiv und effizient geleistet werden, um
damit den Ausgabenanstieg abzubremsen.
Die Anpassung des Hilfeangebots an Veränderungen ausserhalb der Jugendhilfe (z.B.
Veränderung in der Schullandschaft), der weiterhin hohe Anteil der Beratungs- und
Unterstützungsleistungen des Kommunalen Sozialen Dienstes tragen ebenfalls zu dieser
positiven Bilanz bei.
Wie bereits berichtet wurden für die Jahre 2013 – 2015 neue Vereinbarungen mit unseren
Kooperationspartnern Oberlin e.V und Zentrum >guterhirte< abgeschlossen (s. GD 372/12).
Mit der Finanzverwaltung wurde für diesen Zeitraum ein neuer Kontrakt vereinbart. Die
fachlichen Kennzahlen und die Finanzkennzahlen wurden entsprechend angepasst. (Anlage 3)