Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
492 kB
Erstellt
12.10.15, 21:52
Aktualisiert
27.01.18, 09:45
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung MU - Ulmer Museum
Datum
20.05.2014
Geschäftszeichen
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Kultur
Sitzung am 27.06.2014
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Weiterentwicklung des Ulmer Museums
- Bericht über das Ergebnis des Ideenwettbewerbes sowie Auftrag zur
Erstellung des Masterplanes -
Anlagen:
Planunterlagen
GD 208/14
Antrag:
1.
Der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Ulmer Museum auf der Grundlage der
Wettbewerbsarbeit von SPACE4 und der Vergabe des Planungsauftrages an das Büro
wird
zugestimmt.
2.
Den überplanmäßigen Aufwendungen in Höhe von 70.000 € wird zugestimmt
Kontierung: Auftrag: L52025200326
Sachkonto: 42910010
Die Deckung der Mehraufwendungen erfolgt aus Allgemeinen Finanzmitteln.
R. Nann
G. Holthuis
Genehmigt:
BM 2, BM 3, C 2, GM, OB, ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
ja
nein
MITTELBEDARF
INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG
(Mehrjahresbetrachtung)
PRC:
Projekt / Investitionsauftrag:
Einzahlungen
Auszahlungen
ERGEBNISHAUSHALT [einmalig / laufend]
€
€
Ordentliche Erträge
Ordentlicher Aufwand
davon Abschreibungen
Kalkulatorische Zinsen (netto)
€
70.000 €
€
€
Saldo aus Investitionstätigkeit
€
Nettoressourcenbedarf
70.000 €
MITTELBEREITSTELLUNG
1. Finanzhaushalt 2014
Auszahlungen (Bedarf):
€
Verfügbar:
Ggf. Mehrbedarf
€
€
Deckung Mehrbedarf bei
PRC
PS-Projekt 7
bzw. Investitionsauftrag 7
€
€
2014
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei
PRC
€
fremdes Fach-/Bereichsbudget
bei:
PRC
€
Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln
2. Finanzplanung 2015 ff
Auszahlungen (Bedarf):
i.R. Finanzplanung
veranschlagte Auszahlungen
Mehrbedarf Auszahlungen über
Finanzplanung hinaus
Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung
Finanzplanung
1.
€
€
€
Beschlusslage, Anträge
a) Beschluss des Fachbereichsausschuss Kultur am 21.06.2013 zur Durchführung
des Ideenwettbewerbs (GD-Nr. 219/13)
b) Unerledigte Anträge aus dem Gemeinderat liegen nicht vor.
70.000 €
-32.
Ideenwettbewerb
Die Verwaltung hat den Ideenwettbewerb als Strukturkonzept für das Ulmer Museum am
04.09.2013 ausgelobt. Eingeladen wurden hierzu 5 Fachbüros. Davon haben 2 Büros auf die
Teilnahme am Wettbewerb verzichtet. Um eine ausreichende Anzahl von qualifizierten Arbeiten
zu sichern, hat die Verwaltung 2 weitere Büros nachnominiert. Eines dieser Büros hat ebenfalls
wieder abgesagt.
Zu den festgelegten Abgabeterminen wurden fristgerecht 4 Arbeiten bei der Verwaltung
eingereicht:
- m.o.l.i.t.o.r, Berlin
- lordculture, Paris
- bogner.cc, Wien
- Space4, Stuttgart
Am 21.05.2014 wurden dem Preisgericht von den Verfassern die eingereichten Arbeiten
vorgestellt und erläutert. Neben den Fachgutachtern waren die Fraktionen des Gemeinderates
im Preisgericht vertreten. Nach intensiver Diskussion hat das Preisgericht einstimmig den
Vorschlag des Büros Space4 als inhaltliche Grundlage für die weitere Ausarbeitung empfohlen.
Dieser Vorschlag bietet nach Auffassung der Jury eine gute Grundlage für die
Weiterentwicklung des Ulmer Museums.
3.
Inhalt des ausgewählten Entwurfs mit Empfehlungen des Preisgerichts
Der Entwurf thematisiert zunächst die Stärken und Schwächen des Ulmer Museums: seinen
Standort, sein Erscheinungsbild, die Sammlung und die Präsentation. Als Potential erkennt die
Agentur die Vielzahl von Geschichten, die anhand von herausragenden Exponaten erzählt
werden können sowie die unterschiedlichen Hauskompartimente aus verschiedenen Baustilen,
die nicht als Schwäche, sondern als Chance begriffen werden.
Das Potential lag den Vertretern der Agentur entsprechend in 3 Elementen:
- den außergewöhnlichen Orten
- den außergewöhnlichen Dingen
- den außergewöhnlichen Geschichten.
Die Sammlung wird thematisch in 5 Reisen gegliedert, diese richten sich nach Themenwelten
wie z.B.: Glaube und Religion, Gesellschaft, Alltag, Kultur, Rituale usw. Jede Themen-"Reise"
kann nach einiger Zeit erneuert und aktualisiert und variiert werden, je nach aktuellem Anlass
(z.B. Stadtentwicklung, Migration). Sogenannte Blockbuster-Ausstellungen mit großen
Künstlernamen werden für überholt gehalten; den künftigen Schwerpunkt von Ausstellungen
sieht die Agentur in Themenausstellungen, visualisiert mit Exponaten aus der Sammlung (Bsp:
arm und reich). Das schließt Leihgaben nicht aus.
Die Wegeführung erfolgt den Häusern entsprechend vertikal, ausgehend vom Haupteingang,
der erweitert und mit dem Lichthof zusammengelegt wird; Info und Kassenbereich befinden sich
entsprechend im heutigen Lichthof. Um den Gegenwartsbezug und mehr Lebendigkeit
herzustellen, wird das Gebäude Neue Straße 97 mit dem ehemaligen alten Eingang am
Taubenplatz reaktiviert und im EG (heutiger Vortragsraum) für die Museumspädagogik genutzt;
so kann auch der Außenraum davor mit in Aktivitäten einbezogen werden. Darüber befinden
sich Depoträume. Der Museumsshop ist im Zwischenbau vorgesehen.
Ein drittes Novum zeigt sich im Bereich des Vorplatzes: optional wird die teilweise Unterbauung
für Sonderpräsentationen thematisiert.
Ausgehend vom Gebäude Marktplatz 9a ist ein Teilneubau mit Fassadengestaltung
vorgesehen, die auch das Gebäude Neue Straße 97 einbezieht.
-4Space 4 haben als einzige Agentur die schwierigen klimatischen Raumverhältnisse im Ulmer
Museum angesprochen und zeigen mögliche Lösungen auf, wobei sie kleinräumige Lösungen
favorisieren.
Für den funktionalen Ablauf ist ein zusätzlicher Lastenaufzug geplant.
Für den Renaissancehof ist im jährlichen Wechsel eine Präsentation aktueller Kunst
vorgesehen. Die Verwaltung wird verteilt auf das 3. OG im Kiechelhaus sowie das 3. OG am
Marktplatz 9. In den neu zu bauenden Trakt am Marktplatz 9a ist im 3. OG ein Raum für
Veranstaltungen vorgesehen.
Ziel der Planung von Space 4 ist, die einzelnen Gebäudeteile als eigenständige Häuser
wahrzunehmen und zu einem sog. Museumsquartier zu verbinden, störende Einbauten zu
entfernen, aus den Sammlungen des Museums heraus Themen für Wechselausstellungen zu
entwickeln und so den gesamten Bereich der sog. Dauerausstellungen in Abständen zu
beleben. Herausragende Exponate allerdings wie etwa der Löwenmensch oder die sog. Schöne
Ulmerin sollen immer gezeigt werden, wenngleich in unterschiedlichen Kontexten. Die neue
Marke soll lauten: Museum Ulm (alt: Ulmer Museum).
Das Gremium aus Sach- und Fachpreisrichtern hat sich deshalb einstimmig für den Entwurf
entschieden, weil in ihm die lange bekannten Probleme behandelt werden, weil er am ehesten
den Sammlungen und Häusern des Ulmer Museums entspricht, er Dauer- und
Wechselausstellung miteinander verbindet und den Mitarbeitern des Museums größeren
Spielraum als derzeit bietet.
4.
Weiteres Vorgehen
Als nächster Schritt soll nun auf der Grundlage des og. Gesaltungsvorschlages das Büro
Space4 mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Gesamtkonzeption für das Ulmer
Museum beauftragt werden. Dieser bildet dann die fachliche Grundlage für die weitere bauliche
Planung und die Ausstellungsgestaltung. Der Inhalt der Machbarkeitsstudie umfasst:
Inhaltliches Feinkonzept
Programmentwurf
Raumprogramm
Ausstellungskonzept
Bau-/Sanierungskonzept (unter besonderer Berücksichtigung der klimatischen
Bedingungen)
Grundlagen eines Betriebskonzeptes
Mit dem Abschluss dieser Machbarkeitsstudie wird bis Ende 2014 gerechnet, sodass der
Gemeinderat im kommenden Jahr hierüber beraten kann.
5.
Kosten und Finanzierung
Für die Erstellung der Machbarkeitsstudie werden Aufwendungen in Höhe von 70.000 €
(Honorar, Nebenkosten, Mehrwertsteuer) veranschlagt. Im Haushalt 2014 sind hierfür bislang
keine Finanzmittel vorhanden. Um eine rasche Vergabe des Planungsauftrages an das Büro
SPACE4 zu ermöglichen, wird beantragt, den überplanmäßigen Aufwendungen von 70.000 €
zuzustimmen. Die Deckung erfolgt bis zum Erlass des Nachtragshaushaltes aus allgemeinen
Finanzmitteln.