Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 07.8 Teil 2 - Einwendungen.pdf
Größe
13 MB
Erstellt
12.10.15, 21:53
Aktualisiert
27.01.18, 09:57
Stichworte
Inhalt der Datei
Forum Citybahnhof Ulm - Öffentlicher Dialog
DOKUMENTATION DER FOREN UND DES RUNDEN TISCHES VON
JULI 2011 BIS JANUAR 2012
Stadt Ulm - Hauptabteilung Stadtplanung, Baurecht und Umwelt
Münchner Straße 2 | 89073 Ulm | Tel.: 0731 1616156 | Email: citybahnhof@ulm.de |
www.citybahnhof.ulm.de
Inhalt
1.
Beteiligungsprozess zum Projekt Citybahnhof Ulm
5
2.
Städtebaulicher Ideenwettbewerb Citybahnhof Ulm 2011
6
3.
Bürgerworkshop am 21. und 22. Oktober 2011
7
3.1 Dokumentation
4.
Forum der Anlieger und direkt Betroffenen
34
4.1 Verlauf des Forums
4.2 Abschlussprotokoll
5.
Verkehrsforum
36
5.1 Verlauf des Forums
5.2 Protokoll
6.
Forum Wirtschaft und Gesellschaft
38
6.1 Verlauf des Forums
6.2 Protokoll
7.
Planerforum
39
7.1 Verlauf des Forums
7.2 Empfehlungen der Ulmer Architekten für den Realisierungswettbewerb
8.
Internet-Diskussionsforum vom 05. bis 29. Juli 2011
41
8.1 Verlauf und statistische Auswertungen
8.2 Bürgervorschläge
8.3 Themenwikis
9.
Runder Tisch - Empfehlungen der Foren zur weiteren Planung
49
9.1 Dokumentation
10. Teilnehmende an der ersten Dialogphase
61
11. Weitere Stellungnahmen
62
11.1 Anmerkungen und Präsentation des AK Citybahnhof der RPG Mitte-Ost
11.2 Stellungnahme RPG West
11.3 Stellungnahme des Ulmer Frauenforums
11.4 Stellungnahme der IHK Ulm
11.5 Stellungnahme der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH
11.6 Nachtrag der IHK Ulm
3
1. Beteiligungsprozess zum Projekt Citybahnhof Ulm
Die Stadt Ulm und die DB Station & Service AG haben 2011 gemeinsam einen Städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Hauptbahnhofs Ulm und des
Bahnhofumfeldes durchgeführt. Dies war der Anlass, die Öffentlichkeitsbeteiligung
zum Großprojekt Citybahnhof als Forum Citybahnhof Ulm in Form eines dauerhaften
Dialogprozess neu zu konzipieren. In mehreren Dialogphasen sollen unterschiedliche
Partizipationsmodelle wie Bürgerwerkstätten, Anhörungen, Foren, Bürgerversammlungen und Runde Tische zu einem ganzheitlichen Beteiligungskonzept zusammengefasst
und mit Beteiligungsformen der neuen Medien ergänzt werden. In der ersten
Dialogphase zu den Wettbewerbsergebnissen wurden die Entwürfe zum Bahnhofsareal
mit den Bürgerinnen und Bürgern intensiv diskutiert. Darüber hinaus soll das Stadtentwicklungsprojekt mit weiteren Beteiligungsrunden in den nächsten Jahren begleiten
werden.
Zur Vorbereitung der 1. Dialogphase wurden insgesamt über 80 einzelne Akteure und
Interessengruppen identifiziert und unterschiedlichen Foren zugeordnet. Es waren dies
die für alle Interessierten offene Bürgerwerkstatt, das Forum der Anlieger und direkt
Betroffenen, das Verkehrsforum der Verkehrsdienstleister und -verbände, das Forum
Wirtschaft und Gesellschaft der Träger öffentlicher Belange sowie das Planerforum der
Architektenschaft. Einführend fand eine Bürgerversammlung statt, bei der sich die
Bürgerinnen und Bürger über die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs informieren
konnten. Eine Infozeitung wurde in einer Auflage von 65.000 gedruckt und an alle
Haushalte verteilt. De Wettbewerbsbeiträge waren mehrere Woche öffentlich ausgestellt. Die prämierten Entwürfe sind dauerhaft im Infopavillon und im Internet dargestellt.
Die jeweiligen Vertreter der Fachforen traten nochmals an einem öffentlichen Runden
Tisch zusammen und tauschten ihre Stellungnahmen und Ergebnisse aus. Das
Abschlussdokument der 1. Dialogphase wird mit diesem Bericht dem Gemeinderat zur
weiteren Entscheidung vorgelegt.
Bürgerwerkstatt
Citybahnhof
Forum 1
Forum lokaler Stakeholder
Forum 2
Verkehrsforum Citybahnhof
Forum 3
Nichtorganisierte Bürger
Deutsche Bahn AG
DB ZugBus Regionalverkehr
Nutzer
Post
SW U-V
Bewohner
Telekom
Taxenzentrale Ulm e. G.
RPG Mitte-O st
Strabag
Donau-Iller-Nahverkehrs
GmbH DING
Konsortium private
bayerische Busunternehmer
Forum überörtlicher
Akteure
Forum 4
Hotel- und
Gaststättenverband
Ulm/Neu-Ulm Touristik
GmbH
Architekten der Kammergruppe Ulm / Alb-Donau
RVDI
Ingenieure BDI
Ulmer Frauenforum
private Grundeigentümer
institutionelle
Grundeigentümer
Donau-Iller-Bus GmbH
Universität Ulm
Lokale Agenda 21
Erbbauberechtigte
NeuBus Neu-ulmer
Busgesellschaft mbH
Hochschule Ulm
Behindertenverbände
Handelsbetriebe
DB Bahnpark GmbH
Landkreis Alb-Donau
Betreiber und
Handelsbetriebe Sedelhöfe
Contipark International
Parking GmbH
Ulmer Parkbetriebs-Gmbh
PBG
Theater Ulm
ADAC
Vertreter AKBW
IHK
Initiative INULM
Dienstleister
Planerforum Citybahnhof
Forum 5
HW K
Ulmer City-Marketing
Einzelhandelsverband
Stadt Neu-Ulm
Bundespolizei
ADFC
Vertreter der Schulen
Polizei BW
Verkehrspolzei
BUND
NABU
Abb.: Akteure und Foren des Beteiligungsprozesses
5
2. Städtebaulicher Ideenwettbewerb 2011
Mit dem städtebaulichen Wettbewerb sollte der Bahnhof entsprechend seiner Bedeutung als zentraler Verkehrsknoten der Region neu konzipiert und das Bahnhofsumfeld als Teil der Innenstadt neu gestaltet werden. Es sollten die Grundlagen für
folgende Bausteine des City-Bahnhof-Konzepts geschaffen werden:
?
?
?
?
?
?
?
?
Errichtung eines neuen Bahnhofs als Verkehrs- und Dienstleistungszentrum
Schaffung einer durchgehenden Fußgängerverbindung von der Schillerstraße in die
Innenstadt mit Einbindung der Gleise, der Bahnhofshalle, der Parkgaragen, der
ÖPNV-Haltestelle und der Sedelhöfe
Errichtung eines neuen Westzugangs zum Bahnhof an der Schillerstraße
Errichtung eines eigenständigen Dienstleistungszentrums Nord in Bahnhofsnähe
Überbauung des Zentralen Omnibusbahnhofs ZOB mit einem Dienstleistungszentrum Süd
Neuordnung der Verkehrsbeziehungen und des ruhenden Verkehrs an der
Friedrich-Ebert-Straße und der Schillerstraße
Städtebauliche Neukonzeption des Theaterviertels
Städtebauliche Neukonzeption der Schillerrampe und der Schillerstraße
Als eine der ersten Bausteine sollen der neue Bahnhof mit allen Anbindungen und die
Neuordnung des Verkehrs realisiert werden. Die Verwaltung hat dazu die
unterschiedlichen Entwurfskonzeptionen in einer Matrix erfasst.
Abb.: Matrix zur Auswertung der wichtigsten Entwurfsaspekte
6
3. Bürgerwerkstatt am 21.10.2011 und 22.10.2011
Bürgerworkshop citybahnhof Ulm
21. und 22. Oktober 2011 in Ulm
Dokumentation
Stand Dezember 2011
7
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Auftraggeber:
Stadt Ulm
Fachbereich Stadtentwicklung
Bau und Umwelt
Münchner Straße 2
89073 Ulm
Ansprechpartner:
Volker Jescheck
Auftragnehmer:
citycom
Büro für Stadtentwicklung und
Kommunikation
Pfarrer-Grimm-Str. 2
80999 München
Telefon 089 -141 7511
info@citycom-muenchen.de
Ansprechpartnerin:
Ursula Ammermann
8
citycom
Inhaltsverzeichnis
1.
Zielsetzung der Bürgerwerkstatt
2.
Vorgehensweise
3.
Ergebnisse
3.1.
Hoffnungen
3.2.
Befürchtungen
3.3.
Zielgruppen
3.4.
Empfehlungen
3.4.1. Bahnhofsgebäude und Bahnhofsvorplatz
3.4.2. Innere Ordnung /
Verbindung verschiedener Verkehrsträger
3.4.3. Anbindung / Übergang zur Innenstadt
und zum Dichterviertel
3.4.4. Empfehlungen in Stichworten (Kartenabschrift)
4.
Weiteres Vorgehen
5.
TeilnehmerInnen
9
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
1. Zielsetzung des Workshops
Das Projekt citybahnhof u lm umfasst den Neubau des Hauptbahnhofes als
neues Zentrum in der Innenstadt und die städtebauliche Neuordnung des
Bahnhofsumfeldes auf einer Fläche von über 20 Hektar. Ein städtebaulicher
Ideenwettbewerb erfolgte im Mai 2011. Der Wettbewerb erbrachte unterschiedliche Entwürfe. Im Rahmen eines breit angelegten Beteiligungsprozesses will die Stadt Ulm in unterschiedlichen Foren diese Ergebnisse des
Ideenwettbewerbes mit möglichst vielen Akteuren der Stadtgesellschaft
diskutieren und Empfehlungen aus Sicht der jeweiligen Akteure erhalten.
Über das Bürgerforum haben interessierte Bürgerinnen und Bürger, Anwoh ner, NGOs die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche auf der Grundlage der
Ergebnisse des städtebaulichen Ideenwettbewerbes miteinander zu diskutie ren und ihre Schwerpunkte für die Weiterentwicklung zu setzen.
2. Vorgehensweise
Das Bürgerforum für NGO`s und interessierte Bürgerinnen und Bürger fand
am 21. und 22.10.2011 als zweitägige Bürgerwerkstatt im Kornhaus in Ulm
statt. Die Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die einzelnen Entwürfe, legten ihre Befürchtungen, aber auch Erwartungen offen, analysierten die Zielgruppen und benannten Ziele und mögliche Zielkonflikte für den
citybahnhof u lm . Sie erarbeiteten Empfehlungen als Grundlage für einen
(Realisierungswettbewerb und die Entscheidungsfindung im Gemeinderat
und in der Stadtverwaltung. Im Focus dieser Bürgerwerkstatt standen der
Bahnhof und das Bahn- hofsumfeld. Die Bürgerinnen und Bürger bearbeite ten folgende drei Themenfelder:
- Bahnhofsgebäude und Bahnhofsvorplatz
- Innere Orientierung / Verbindung der verschiedenen Verkehrsträger
- Anbindung Dichterviertel und Innenstadt
Die relevanten Aussagen und Empfehlungen zum Neubau des citybahnhofes
u lm wurden auf Karten aufgenommen.
Mitarbeiter der Fachabteilungen der Stadtverwaltung standen während der
zwei Tage den Teilnehmern beratend zur Seite.
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citycom
Ablauf der Bürgerwerkstatt
Freitag, 21. Oktober 2011
17.00
17.30
19.20
20.45
21.00
Begrüßung, Kennenlernen, Einführung
Was erwarten wir als Bürger vom Ulmer citybahnhof?
Hoffnungen und Befürchtungen
Zielgruppenanalyse
Wer will zum Bahnhof? Wer kommt an?
Wer hält sich im Bahnhof und am Bahnhofsplatz auf?
Vorstellen der Wettbewerbsentwürfe
Zusammenfassung
Ende des 1. Tages
Samtag, 22. Oktober 2011
10.00
10.40
16.00
17.00
17.50
18.00
Begrüßung, Schatzsuche, Klärung offener Fragen
Analyse der Wettbewerbsergebnisse in Arbeitsgruppen
Bahnhofsgebäude und Bahnhofsvorplatz
Innere Orientierung / Verbindung der Verkehrsträger
Anbindung / Übergang zur Innenstadt und zum Dichterviertel
Vorstellen und Diskussion der Ergebnisse im Plenum
Empfehlungen der Bürger an die Stadt
Ausblick auf die weitere Beteiligung
Wahl der SprecherInnen für den Runden Tisch
Ende des 2. Tages
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
3. Ergebnisse
3.1. Hoffnungen
Die Teilnehmer der Werkstatt erhoffen sich vom Neubau des Citybahnho fes eine neue Urbanität für ihre Stadt: Ein belebtes, lebendiges Viertel mit
vielfältigen Nutzungen soll entstehen. Das Dichterviertel soll aufgewertet
werden. Die Sichtbeziehungen zwischen Bahnhof und Stadt können wieder
hergestellt werden, dazu gehört auch das Sichtbarmachen des Münsterturmes.
Der Bahnhof selbst wird als markantes, als Bahnhof erkennbares Gebäude,
mit städtebaulicher Signalwirkung („genius loci“) gewünscht. Wichtig ist
eine hohe Aufenthaltsqualität und dass der menschliche Maßstab eingehalten bleibt. Der Bahnhofsvorplatz soll sicher und großzügig werden, gerade
im Hinblick auf Fußgänger und Radler und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Auch im Bahnhof selbst wird auf eine hohe Qualität auf allen
Ebenen für Fußgänger und Bahnkunden Wert gelegt.
Wichtige Punkte für die Anwesenden waren die Themen Sicherheit, Wegeführung und Orientierung. So soll der Bahnhof eine gute Orientierung im
Gebäude und auf allen Ebenen ermöglichen Er soll möglichst wenig Ebenen
haben, gerade auch angesichts der Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter
Personen und einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen bieten. Eine
gute Verbindung zwischen Bahnhof und anderen Verkehrsträgern, aber
auch zwischen Bahnhofshalle und Bahnhofsumfeld ist den Teilnehmern
wichtig sowie ein leichtes Wechseln zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln
(Bahn, Bus, ZOB, Straßenbahn, Auto, Rad...)
Die Teilnehmer erhoffen sich Verbesserungen der derzeitigen Verkehrssi tuation und wichtige Impulse für die Verkehrsentwicklung. Dies betrifft die
Friedrich-Ebert-Straße – hier könnte die Verkehrssituation ähnlich wie in der
Neuen Straße mit Tempolimit und je einer Fahrspur pro Richtung gestaltet
werden. Die einzelnen Verkehrsträger sollen entzerrt werden (Auto, OV,
Bahnkunden...).
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Stichworte aus dem Workshop
- Ort, wo man sich gerne aufhält (Stammcafé)
- Aufenthaltsqualität
- Markantes, wiedererkennbares Gebäude
- Genius loki Ulm
- Funktionalität
+ Wegeführung
+ großes Flächenangebot
- Helles, übersichtliches Gebäude
- gute Orientierung
- Blickbeziehung zur Stadt
- “sichtbare Uhr“
- Stadt erleben - Münsterturm sehen
- belebtes Viertel mit vielfältigen Nutzungen inkl. Wohnen
- Aufwertung der Westseite Bahnhof
- Aufwertung Dichterviertel
- Entzerrung Individualverkehr ‹ –› ÖPNV-, Bahnkunden
- Verbindung
- Halle und Umfeld
- Bahn und andere Verkehrsträger
- leichtes Wechseln der Verkehrsmittel
- gute Orientierung
- wichtiger Impuls für die Verkehrsentwicklung
- Schwerpunkt Radverkehr
- Verkehrssituation vor dem Bahnhof wie „Neue Straße“
- Tempolimit, 1spurig für Autos
- Nicht zu viele Ebenen
(Kinderwagen, Rollstühle, Fahrräder, Rollator)
- Großzügigen, für Fußgänger und Radfahrer sicheren Vorplatz
- Barrierefreie Zugänge zu Bahnsteigen
- Hohe Fußgängerqualität
- oberirdisch
- unterirdisch
- menschliche Maßstäblichkeit
- Aufenthaltsqualität
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
3.2. Befürchtungen
Mit dem Neubau des Citybahnhofes gehen Befürchtungen einher, dass
der erhoffte Mehrzuwachs an Lebendigkeit sich nicht einstellt, sondern ein
reines Geschäftsviertel entsteht, der Bahnhof als Einkaufszentrum vermarktet wird oder ein unbelebter Raum entsteht. Hochhäuser, zu hohe Baudich ten und eine unzureichende städtebauliche Signalwirkung des Bahnhofes
werden befürchtet. Bedenken haben die Teilnehmer auch, ob Architektur
und Funktion letztlich zusammenpassen.
Sie haben bei der inneren Erschließung im Bahnhof Sorge vor zu vielen
Ebenen / Unterführungen, Angsträumen, unübersichtlichen Wegeführungen
sowie vor einer Aufspaltung der Fußgängerströme. Durch die Parkgaragen
wird für das Dichterviertel ein Mehr an Autoverkehr befürchtet.
Stichworte aus dem Workshop:
- unbelebter, toter Raum
- reines Geschäftsviertel
- Vorrang Vermarktung „Bahnhof als Einkaufszentrum“
- Bahnhofsgebäude mit Vorplatz
zu wenig städtebauliche Signalwirkung
- Hochhäuser
- Stadtbild
- zu viele Hochhäuser
- zu viel Drumherum
- zu hohe Baudichte
- mehr Schein als Sein
- Architektur über Funktion
- Diskrepanz zwischen Architektur und Funktion
- Dass nichts passiert
- zu viel Unterführungen
- Angsträume
- Unübersichtlichkeit
- Wegeführung
- Aufspaltung der Fußgängerströme
Innenstadt – Dichterviertel
- Erhöhtes Verkehrsaufkommen Dichterviertel
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3.3. Zielgruppen
Die Zielgruppenanalyse verdeutlichte die Vielfalt von Menschen, die sich
täglich, häufig oder gelegentlich im Bahnhof oder auf dem Bahnhofsplatz
aufhalten.
Die im Plenum gesammelten Personengruppen lassen sich in drei
Kategorien
unterteilen:
- Personen, welche die DB nutzen und am Bahnhof Ein-, Aus- oder Umstei
gen (z.B. Berufspendler, Studierende und Schüler, Touristen ...)
- Personen, die ihren Arbeitsplatz rund um den Bahnhof haben (Beschäftigte
der DB, Angestellte und Inhaber der dortigen G
eschäfte, Sicherheitspersonal, Taxifahrer ...)
- Personen, die den zentralen Ort nutzen um sich zu treffen oder als Aus
gangspunkt fürihre Innenstadtaktivitäten (z.B. Einkäufer, Gastronomiebesu
cher, Obdachlose, Passanten Ost-West ...)
Alle diese Gruppen haben unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse. Die
Workshopteilnehmer werden diese Anforderungen in ihren Empfehlungen
entsprechend zu berücksichtigen.
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
3.4 Empfehlungen
3.4.1. Bahnhofsgebäude / Bahnhofsvorplatz
Bahnhofshalle und – vorplatz
Die Teilnehmer stellten sich die Aufgabe, zu den drei Oberzielen „markan tes, wiedererkennbares Gebäude“, „Bahnhofsplatz mit hoher Aufenthaltsqualität“ und „funktionale, geräumige, nutzerfreundliche Bahnhofshalle“
Empfehlungen zu erarbeiten. Dafür wurden die in den Wettbewerbsentwürfen angebotenen Lösungen gesichtet und kritisch diskutiert.
Markantes, wiedererkennbares Gebäude – städtebauliches Signal
Als erstes wurde festgehalten, dass es bei der Wiedererkennbarkeit um zwei
Aspekte geht: Einmal soll der Bahnhof ein einprägsames Gebäude sein, dass
als „Stadtmarke“ von Ulm wirkt und bestenfalls auch von der Innenstadt
aus gut sichtbar ist. Andererseits geht es aber auch darum, dass Reisende,
die in Ulm ankommen, vom Zug oder Bahnhof aus die Stadt Ulm erkennen
und sich schnell orientieren können (bestenfalls sollten sie das Ulmer Münster sehen).
Das Bahnhofsgebäude soll den Charakter eines Bahnhofs haben
Hier wurde zunächst diskutiert, was den Charakter eines Bahnhofsgebäudes ausmacht. Einige der Entwürfe wirkten auf die Bürger eher wie ein
Museum, ShoppingCenter oder Flughafen. Ergebnis: Für einen Bahnhof ist
prägend die große Halle, bestenfalls ein Turm mit Uhr; insgesamt muss das
Gebäude Klarheit ausstrahlen und es sollte von außen keine Ablenkung
durch Werbung etc. erfolgen.
Die eindeutige Erkennbarkeit soll über einen Turm oder ein mehrstöckiges
Gebäude sichergestellt werden. Dabei war es ein Wunsch, dass der Turm
bestenfalls als Aussichtspunkt zugänglich sein und möglichst zum Bahnhof
selbst gehören sollte.
Die Themen Markanz und Wiedererkennbarkeit sind gut gelöst bei den
Entwürfen:
Wimmer, Heide: großes Vordach
Aura: Freistellung des Komplexes mit Turm
Eingeschränkt auch bei ap-Plan erfüllt (Vordach).
Auch an der Westseite soll ein deutlich als Bahnhofsgebäude erkennbares,
kleines Pendant zum großen Bahnhofsgebäude auf der Ostseite entstehen.
Mittelfristig wünschen sich die Teilnehmer, dass die Eingangssituation an
der Bahnhofsstraße geändert wird, um ein markantes Stadtentrée in die
Innenstadt zu schaffen. Dazu müsste das Grundstück Bahnhofsstraße 7 neu
überplant werden, so dass der Bahnhof von der Bahnhofstraße aus sichtbar
wird, bzw. ein deutlicher Hinweis auf den Bahnhof (z.B. über eine Torsitua tion) entsteht.
Bahnhofsplatz mit hoher Aufenthaltsqualität
Voraussetzung für die Gestaltung ist, dass der Platz so geregelt wird, dass
Konflikte zwischen MIV, FußgängerInnen, RadlerInnen verhindert werden
und der Platz als Ganzes erlebbar wird. Hierfür könnte eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein Lkw-Verbot genutzt werden.
Ein Platzpendant auf der Westseite ist wünschenswert mit einer freigelegten
Blau.
Dies setzt aber ein attraktives Angebot für den ruhenden Verkehr voraus, da
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citycom
dieser Bereich momentan stark durch die parkenden Autos dominiert wird.
Der Platz soll leicht zu säubern und instand zu halten sein (spricht gegen ein
Wasserbassin).
Es soll ein großer Platz entstehen. Der Platz soll räumlich klar gefasst und
umgrenzt sein. Dies war der Arbeitsgruppe aus zwei Gründen wichtig:
Einmal braucht es eine ausreichende Platzgröße, damit alle Nutzergruppen
verortet werden können (siehe Zielgruppenanalyse vom Freitag Abend).
Zweitens bietet die Lösung eines Platzes Übersichtlichkeit und klare Platzräume, damit Sichtbeziehungen bestehen und man sich sicher fühlt. Nutzergruppen, die das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen, die sich aber traditionell
auf Bahnhofsvorplätzen aufhalten, finden so keine Nischen, und der Platz
bleibt für alle verfügbar.
Die Nutzbarkeit soll gesteigert werden, indem große Flächen überdacht
werden, aber in angemessener Größe (im Entwurf Wimmer zu groß).
Die klare Fassung des Platzes ist gut gelöst bei ap plan
Falls zwei Plätze entstehen, sollten sie eine klare Funktionstrennung erhalten, z.B. ein Platz dient der Andienung, einer dem Aufenthalt.
Dabei soll der Sonnenstand bei der Planung beachtet werden – Aufenthaltsqualität setzt Besonnung voraus.
Für die Aufenthaltsqualität sind die Möblierung und das Angebot wichtig:
Sitzmöglichkeiten, Mülleimer, Raucherbereiche (als Angebot), ausreichende
Beleuchtung, die dunkle Ecken verhindert, Gastronomie, Orientierungshilfen
(großer Stadtplan) sollen angeboten werden.
Bahnhofshalle
Ein Ziel war am Freitag Abend schon festgelegt worden: Die Nutzer sollen
möglichst wenig zum Ebenenwechsel gezwungen werden.
Daher entschieden die Teilnehmer schnell: Die Ebene +1 ist unnötig und
sollte nicht weiter verfolgt werden.
Eine weitere Aussage: Alle Funktionen, die für die Reisenden wichtig sind
(Einkaufen, Fahrkarten kaufen, Schließfach nutzen etc.) sollen beim Durchlaufen in einem Weg und ohne Ebenenwechsel erfüllbar sein.
Ein weiteres Ziel vom Freitag Abend war, dass eine funktionale, geräumige,
nutzerfreundliche Bahnhofshalle entstehen soll.
Beide Ziele (kein Ebenenwechsel und nutzerfreundliche Halle) sind gut
gelöst bei:
Heide: großzügig, luftig, sehr übersichtlich. Vor allem, dass für die Nutzer
kein Ebenenwechsel nötig ist, besticht bei diesem Entwurf.
Wimmer: markante Halle, großer Anteil der Funktionen auf Ebene -1.
Sicherheit der Passagen
Ein weiteres Ziel vom Freitag Abend war, dass durch Belichtung die Sicherheit der Passagen gewährleistet sein soll.
Daher bestätigte die Arbeitsgruppe: Auf Lichtdurchflutung und Blickdurch lässigkeit für die Halle und die Passagen (-1) muss geachtet werden.
Bei der Passage von West nach Ost auch nachts für Belebung und Sicherheit
sorgen.
Ebenfalls Ziel vom Freitag Abend: Übersichtliche Wegeführung und leichte
Orientierung.
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Empfehlung des Bürgerforums: Die Passage soll sowohl in die Bahnhofstraße als auch in die Sedlhöfe führen, aber bei größtmöglicher Übersichtlichkeit und Orientierung.
Dies ist gut gelöst bei: Kappler/Sedlak.
Als wichtigen Zielkonflikt sehen die Teilnehmer:
Die beiden Ziele Bahnhof als Transitraum, der Passantenströme optimal
lenkt, und Bahnhof als Stadt- und Aufenthaltsraum konkurrieren miteinander.
Erklärung: Beim Entwurf Heide ist zwar die Nutzbarkeit und Passierbarkeit
ohne Ebenenwechsel optimal gelöst, dafür wird der Platz in zwei kleine
Flächen zerschnitten. Großzügige Platzlösungen wiederum schränken die
Halle ein.
Hier ist der Auftrag an die Planer, für diesen Zielkonflikt eine gute Lösung zu
finden.
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3.4.2. Innere Orientierung /
Verbindung verschiedener Verkehrsträger
Die zweite Aufgabe des Bürgerforums war es, Empfehlungen für die
Verbindung der verschiedenen Verkehrsträger rund um den neu zu planen den Citybahnhof zu erarbeiten. Dazu wurden die Wettbewerbsentwürfe
gesichtet und analysiert. Der Detaillierungsgrad der Entwürfe ließ dabei viele
Fragen ungeklärt, sodass die Teilnehmer Anforderungen formulierten, die im
geplanten Realisierungswettbewerb Beachtung finden sollen.
Ebenen und Orientierung
Der Bahnhof verknüpft bereits heute viele verschiedene Verkehrsträger
(Bahn, ÖPNV mit Straßenbahnen und Bussen, den Bussen am ZOB sowie
Auto, Fahrrad und Taxi) . Die Komplexität wird mit dem neuen Bahnhof
noch zunehmen, da sich zukünftig Parkplätze für Auto und Fahrrad, sowie
Stellplätze für Taxen zusätzlich an der Bahnhofs-Westseite befinden werden.
Um eine Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger für die Benutzer so
einfach wie möglich zu gestalten wird daher vorgeschlagen, dass vor allen
Dingen Blickbeziehungen nach außen, zu markanten, leicht erkennbaren
Gebäuden und Plätzen den Weg weisen. Der Entwurf von Heide Architekten
wird diesbezüglich besonders hervorgehoben, da man hier bereits auf der
Ankunftsebene eine Außenorientierung erhält. Tageslicht in der Ebene -1
verdeutlicht die verschiedenen Zu-und Ausgänge.
Die Planung soll so sein, dass ein Leitsystem nicht unbedingt notwendig ist,
um sich zu orientieren. Es ist daher eher ergänzend vorzusehen.
Außer bei den Aufgängen zu den Straßenbahnen sollte möglichst eine
Rampe die barrierefreie Verbindung ermöglichenen. Das Warten auf den
Aufzug würde sich dann erübrigen.
Wegeführungen für Fußgänger zur und durch die Passage
Die Wegeführung für Fußgänger in und durch die Passage muss eine hohe
Benutzerqualität ausweisen. Dazu gehören viel Tageslicht, aber auch zu allen
Tages- und Nachtzeiten helle, großzügige und somit überschaubare Räume
mit einer selbsterklärenden Wegeführung. Die Passagenbreiten müssen
durchgehend beibehalten werden und nicht durch Einbauten wie Kiosks
oder Treppen verschmälert.
Das Gefühl der Sicherheit ist stärker gegeben, wenn Blickbeziehungen und
Sichtachsen Ein- und Ausgänge miteinander verbinden.
In die Sicherheitsbetrachtung gehört auch, dass nicht zuordenbare Hallgeräusche z.B. durch Schritte vermieden werden.
Ein Zugang zur Bahnhofspassage von der Stadtseite kann, nach Meinung
der Workshop-Teilnehmern, im Bereich der Sedelhöfe erfolgen. In diesem
Fall soll ein Platz auf Ebene 0 mit Blickbeziehungen zur Bahnhofstraße und
zum Münster eine rasche Orientierbarkeit garantieren.
Der vorhandene Steg über die Bahngleise benötigt Zugänge zu den Gleisen.
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Wegeführungen / Parkierungen für Radler
Mit der Neuordnung des Bahnhofareals soll für Radfahrer auch die Verbindung der bereits angelegten Radwegenetze gut gelöst werden. Dazu
gehören:
- eine sichere und zügige Radverbindung entlang der Friedrich-Ebert-Straße,
die die Neue Straße mit der Zeitblomstraße verbindet,
- eine Verbindungsbrücke zwischen der Zeitblomstraße und dem Radweg
entlang der Blau (ohne absteigen und schieben auch für Kinder und ältere
Menschen) und
- dass die Rad- und Fußgängerwege entlang der Neuen Straße qualitativ
aufgewertet werden.
Ein aktueller Radverkehrsplan soll den Auslobungsunterlagen zum Realisierungswettbewerb beigelegt werden.
Um ein unnötiges Kreuzen des Bahnhofsplatzes zu vermeiden und die
Akzeptanz der angebotenen Parkflächen zu erhöhen sollten Fahrradab stellplätze rund um den Bahnhof an mehreren Stellen vorgesehen werden.
Außerdem sollten Parkflächen möglichst nahe an den Gleisen liegen, da
„Fahrradfahrer wegeempfindlic h sind“ und im anderen Fall die Gefahr
besteht, dass Räder unkontrolliert abgestellt werden und Hindernisse für
Fußgänger darstellen. Neben „einfachen“ Abstellflächen auf Ebene 0 sollten
auch gut gesicherte Fahrradparkplätze für teure Räder angeboten werden.
Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass immer mehr Touristen den
Radverleih in Anspruch nehmen und Städte mit dem Rad erkunden wollen.
Daher sollte eine zentrale Verleihstation eine unkomplizierte Nutzung
ermöglichen.
Wünschenswert ist auch ein Service-Point für Räder (morgens gebracht,
abends gemacht).
ÖPNV / ZOB
Der Passagenzugang von den Haltestellen (Bus und Straßenbahn) soll übersichtlich und schwellenlos sein. Die Umsteiger werden sinnvoll und zügig zu
ihren Zielorten geleitet. Ideal wäre es, wenn zwischen den Haltestellen und
dem Bahnhofsgebäude kein Autoverkehr geführt würde. UmsteigerInnen
könnten dann gefahrlos - auch oberirdisch - den Bahnhofsvorplatz erreichen. Eine einspurige Straße verleitet zum Überqueren und birgt entweder
Gefahren für Fußgänger oder behindert den Verkehrsfluss.
Vom Bahnhofsausgang soll der Zugang zum ZOB leicht erkennbar sein.
Gebäude, z.B. Zugänge zu den Obergeschossen, dürfen diese Blickverbindung nicht verbauen. Ebenso sollte der ZOB-Wartebereich ein angstfreier
Ort in den Abend- und Nachtstunden sein, mit Blickverbindung zum Bahnhofsplatz
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Parken / Individualverkehr / Taxi
Zur Entzerrung des Verkehrs sollten mehrere Parkflächen angeboten
werden. Eine Verbindung dieser Parkflächen, um z.B. abendlichen Stau zu
vermeiden ist wünschenswert.
Neben Tiefgaragen sollten auch Parkhäuser geplant werden. Es gibt immer
mehr Menschen, die aus klaustrophobischen Angstgefühlen heraus Tiefgaragen meiden.
Kiss & Ride-Plätze sind auf der Ost- und der Westseite in unmittelbarer
Eingangsnähe vorzusehen. Häufig werden Personen gebracht, die große
Gepäckstücke transportieren. Es ist auch denkbar, dass die Kiss & RideZufahrt auf der Ebene -1 erfolgt, damit die UmsteigerInnen direkt zu den
Gleisen gelangen können.
Das Gleiche gilt auch für die Taxi anfahrten und Taxistellplätze . Ein weiterer
Vorteil wäre auch, dass die Taxen im Winter in geschützte n Räumen warten
und nicht ständig den Motor laufen lassen müssten.
Die Stellplätze am Bahnhof sollten stark begrenzt werden, um das Bild am
Platz nicht zu dominieren. Eventuell entstehen Ausweich- oder Warteplätze
für Taxen in unmittelbarer Nähe. Die Taxen rücken dann im Bedarfsfall nach.
Wie bei den Fahrräder sollte auch eine Autovermietung im Bahnhofsgebäude untergebracht werden, um Gästen eine unkomplizierte Weiterfahrt
zu ermöglichen.
Service
Um eine gefahrlose Querung aller offenen Flächen zu ermöglichen muss vor
allen Dingen bei geplanten Tiefhöfen und nicht überdachten Innenhöfen die
Möglichkeit eines gut funktionierenden Winterdienstes beachtet werden.
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Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
3.4.3. Anbindung / Übergänge zur Innenstadt
und zum Dichterviertel
Aufgabe der Arbeitsgruppe war es, Empfehlungen für
• die Verbindung des Dichterviertels mit dem citybahnhof ulm und die
Gestaltung des Westzugangs und
• die Verbindung der Innenstadt mit dem citybahnhof ulm
zu erarbeiten. Dazu wurden die Wettbewerbsentwürfe gesichtet und analysiert.
Westzugang / Anbindung Dichterviertel
Größer denken
Das Dichterviertel westlich des Hauptbahnhofes führt derzeit ein Schattendasein als „Hinterhof“ der Innenstadt. Der Neubau des Citybahnhofes
mit dem direkten Ausgang zum Dichterviertel bietet die Chance für eine
stadtstrukturelle und städtebauliche Aufwertung des Viertels. Der gesamte
Westen der Stadt Ulm kann hierdurch angebunden werden. Der Citybahnhof wird daher nicht als Barriere, sondern als Übergang, als Verbindung,
zwischen Innenstadt und Dichterviertel gesehen.
Die Teilnehmer geben der Stadt mit auf den Weg, über den neuen City bahnhof hinaus zu denken und ihn als Chance für die Stadtentwicklung im
Dichterviertel zu nutzen.
Bahnhofsgebäude als Entree ins Dichterviertel
Ein von einigen Architekturbüros vorgeschlagener offener Zugang ins
Dichterviertel als Rampe oder Treppe wird abgelehnt. Der Westzugang zum
Bahnhof soll durch ein Gebäude aufgewertet werden. Dieses neue Gebäude
am Zugang West kann DB-Servicenutzungen enthalten. Es ist quasi ein
kleineres „Gegenüber“ zum Bahnhofshauptgebäude auf der Ostseite. Beim
neuen Gebäude ist auf Übersichtlichkeit und Vermeidung von Angsträumen
sowie auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen zu achten. Es
sollte licht und hell sein. Beispiele bieten einige Entwürfe. Zu klären ist, wie
man es vermeidet, dass eine Unwertigkeit zwischen Ost- und Westeingang
entsteht.
Parkhaus
Diskutiert, aber nicht abschließend bewertet wurde die Anbindung des
Parkhauses an den Bahnhof: Ob direkt an das Gebäude angrenzend wie im
Entwurf Ortner und Ortner und AP-Plan oder als eigenständiger Baukörper
wie bei Hähnig und Gemmeke sowie Schüler. Kurze Wege zwischen Parken
und Bahnhof sind wichtig.
Platzgestaltung
Die Mitglieder empfehlen der Stadt, nicht nur einen attraktiven Zugang mit
einem signifikanten Gebäude, sondern auch einen attraktiven Platzbereich
vor dem neuen Westzugang zu schaffen. So kann ein interessantes Vorfeld
22
citycom
und eine eigene Viertelsidentität für die Bewohnerinnen und Bewohner des
Dichterviertel entstehen. Eine Kombination mit Angeboten der Nahversorgung bzw. des täglichen Bedarfes, Gastronomie am neuen Platz belebt und
macht den Platz zusätzlich attraktiv. Angebote können zusätzlich im neuen
Bahnhofsgebäude angeordnet werden.
Der Platz vor dem Gebäude (Schillerstraße) sollte verkehrsberuhigt gestaltet
werden mit einer hohen Aufenthaltsqualität und leichtem, sicherem Überqueren. Die benachbarte Wohnbebauung soll an die Stadt angebunden
werden, um eine belebte Zone zu schaffen. Das Areal nordwestlich hinter
dem Westzugang soll dazu in einen Wettbewerb einbezogen werden. Die
Sichtbeziehungen zwischen Weststadt und neuem Bahnhofsgebäude sind
zu beachten. Das neue Bahnhofsgebäude soll in die Platzsituation eingebunden werden und ein Verbindungsglied zum Umfeld sein.
Kleine Blau
Die Kleine Blau soll am Westzugang offengelegt und sichtbar ins Stadtbild
integriert werden. Es ist darauf zu achten, dass sie offen und „oben“ (auf
Geländehöhe) verläuft. Sie sollte ins Bahnhofsgebäude integriert werden
und im Gebäude geführt werden. Dies stellt einen zusätzlichen Attraktionspunkt dar.
Ostzugang / Anbindung an die Innenstadt
Ist-Zustand
Die Mitglieder verschafften sich einen Überblick über die Fußgängerfrequenz:
Die Hauptpassantenströme in Richtung Bahnhof-Innenstadt verlaufen in
der Bahnhofstraße und Hirschstraße. So bewegen sich auf Ebene 0 (oberirdisch) 15.000 Fußgänger und auf Ebene –1 (Unterführung) ebenfalls 15.000
Fußgänger täglich zwischen Bahnhof und Innenstadt. Hinzu kommen 8.000
ÖV-Nutzer auf Ebene O.
Haltestellen /Wartebereich
Die derzeitigen Wartebereiche für Busse bzw. Straßenbahn sind zu schmal
und gefährlich. Die Fahrgäste behindern sich beim Ein- und Aussteigen auf
den zu schmalen Aufstellflächen. Beim Rückbau der Friedrich-Ebert-Straße
auf je eine Fahrspur pro Richtung für den Autoverkehr soll ausreichend Platz
für breitere und komfortable Wartebereiche für die Fahrgäste eingeplant
werden.
Oberirdische Querung
Eine oberirdische Querung der Friedrich-Ebert-Straße Höhe Bahnhof zur
Innenstadt ist aus Sicht der Teilnehmer an drei Stellen erforderlich. Dies
bedingt eine Trennung der ÖV-Haltestelle in eine nördliche und südliche
23
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Haltestelle. Dadurch wird ein barrierefreies Überqueren / Gehen der Gleise
und Busspuren ermöglicht.
Der Postpakettunnel (mit Rampen) soll für Radfahrer / Radtouristen nutzbar
gemacht werden.
Passage
Die Verbindung zwischen Innenstadt und Dichterviertel soll auf Ebene – 1
erfolgen. Eine Überbauung der Gleise wird von der Mehrheit der Teilneh mer abgelehnt: sie wird als nicht realistisch betrachtet, es müssen zu viele
Ebenen überwunden werden.
Anm. von C. Blass und G. Sälzle, Sprecherinnen des Bürgerworkshops: Auf
Nachfrage eines Zuhörers bei der Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen, ob die Idee eines Zugangs zu den Gleisen auf der Ebene +1 aufgegeben worden sei, erhielt er von den Teilnehmenden die Antwort, diese
Frage habe sich aus der Aufgabenstellung so nicht ergeben.
Die Vorgehensweise der drei Arbeitsgruppen war, aus den ausgestellten
Plänen die positiven Aspekte zu ziehen. Bis auf einen haben alle vorgestellten
Wettbewerbsentwürfe die fußläufigen Verbindungen in die Ebene -1 gelegt.
Einige der Teilnehmenden sprachen sich für eine oberirdische Lösung aus.
Für die Passage fordern die Teilnehmer eine durchgängige Breite im gesam ten Verlauf zwischen Bahnhofsgebäude und seinem Pendant im Dichterviertel zwischen 20-25 Meter als Bewegungsraum für Fußgänger. Es ist davon
auszugehen, dass neue Passantenströme vom und ins Dichterviertel entstehen.
Die Passage braucht Licht von oben. Die Passage soll im westlichen Bereich
mit Oberlichtern gestaltet werden. Durchgängige Oberlichter mit Tageslicht
(Lichtschlitze, Lichtsäulen) empfehlen sich zwischen den Gleis-Aufgängen.
Hier empfehlen sich zudem verglaste Aufzüge. Der Standort der Aufzüge
(seitlich oder mittig) wurde kontrovers diskutiert, aber nicht festgelegt.
Wichtig ist es auch hier, durch klare Anordnung Angsträume und „dunkle“
Ecken zu vermeiden.
Der Westteil der Passage sollte ebenfalls hell und licht sein. Auch hier ist am
besten eine natürliche Belichtung.
Geschäfte werden sich, so vermuten die Teilnehmer, wohl aufgrund der
höheren Passantenfrequenzen verstärkt im östlichen Bereich (Gleisbereich)
anordnen. Deswegen ist besonders darauf zu achten, wie auch im westlichen Passagenbereich vom Dichterviertel her Leben in die Passage zu bringen ist. Hier empfehlen die Teilnehmer Ausstellungen, Vitrinen, Aktionen,
Licht- und Wasserinstallationen, Aufenthalts-/ Wartebereiche, Kombination
mit Geschäften, Bereiche für Jugendliche und Kinder, Bereiche für Informa tion und Bewegung. Dazu muss ein Konzept entwickelt werden.
Die zu schmalen Aufgänge zu den Bahnsteigen sind zu verbreitern.
24
citycom
Anbindung an die Innenstadt
Intensiv diskutierten die Teilnehmer die genaue Lage der Anbindung der Pas sage an die Innenstadt. Einigkeit bestand, dass man die Fußgängerströme
möglichst spät trennen sollte. Die Verzweigung der Passage sollte weit nach
Osten verschoben werden in Richtung Bahnhofstraße mit einer attraktiven
Anbindung an die Sedelhöfe. Eine attraktive, schnelle Verbindung auf Ebene
–1 ist gewünscht mit einer Gleichwertigkeit nach der Trennung der Fußgän gerströme.
Ein großzügiger Aufgang könnte nördlich des Einsteindenkmals erfolgen.
Er könnte als Rampe wegen des geringen Höhenunterschiedes ausgebildet
werden.
Die Stadt Ulm wird gebeten, das Gebäude Bahnhofstraße 7 zu erwerben
und die Grundstücksfläche zu überplanen. Dadurch könnten neue Optionen
für die Aufgänge aus der Passage entstehen und die historischen Sichtbeziehungen zum Bahnhof wieder hergestellt werden - der Bahnhof würde von
der Bahnhofstraße aus sichtbar werden.
Stadtbild / Stadtentwicklung
Bei der Planung der Sedelhöfe ist auf die Sichtbeziehung Bahnhof - Münster
zu achten.
Im Zuge des neuen Quartiers an der Wilhelmstraße ist eine durchlässige
Grünverbindung (für Radfahrer und Fußgänger) an den Bahnhof zu berücksichtigen.
Das Kleinklima soll durch Pflanzen neuer Bäume verbessert werden. Vorhan dene Bäume im Bahnhofsvorplatzbereich sind zu erhalten.
Brückenschlag
Die Teilnehmer geben der Stadtverwaltung eine Denkaufgabe mit auf den
Weg.: Wie kann es gelingen, räumliche oder funktionale Verzahnungen
zwischen Bahnhof / Innenstadt und dem Dichterviertel als „Brückenschlag“
herzustellen, damit diese beiden Bereiche als Einheit erfahrbar sind?
25
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
3.4.4. Empfehlungen in Stichworten
(Kartenabschrift)
Bahnhofshalle und –vorplatz
• Markantes, wieder erkennbares
Gebäude – städtebauliches Signal
Erkennbarkeit der Stadt Ulm vom
Zug aus
• Das Bahnhofsgebäude soll den
Charakter eines Bahnhofs haben.
• Was macht den Charakter
eines Bahnhofsgebäudes aus?
Große Halle, Turm mit Uhr, klares
Gebäude, keine Ablenkung durch
Werbung etc.
• Eindeutige Erkennbarkeit soll über
Turm oder mehrstöckiges Gebäude
sichergestellt werden.
• Wunsch zum Turm: Soll zugäng lich sein und möglichst zum Bahnhof selbst gehören.
• Markanz und Wiedererkennbarkeit gut gelöst bei:
Wimmer, Heider: großes Vordach
Aura: Freistellung des Komplexes
mit Turm
Eingeschränkt auch bei ap-Plan (Vordach)
• Auch an der Westseite soll ein
deutlich als Bahnhofsgebäude
erkennbares, kleines Pendant entstehen.
• Platzpendant auf der Westseite
wünschenswert mit einer freigelegten Blau.
• Mittelfristige Änderung der
Situation Eingang Bahnhofsstraße,
um markantes Stadtentrée in die
Innenstadt zu schaffen.
• Bahnhofsplatz mit hoher Aufenthaltsqualität
• Platz so regeln, dass Konflikte
26
zwischen MIV, Fußgängern, Rad lern verhindert werden und Platz
als Ganzes erlebbar wird, z.B.
Geschwindigkeitsbegrenzung, LkwVerbot etc.)
• Dies setzt ein attraktives Angebot
für den ruhenden Verkehr voraus.
• Der Platz soll leicht zu säubern
und instand zu halten sein (spricht
gegen ein Wasserbassin).
• Es soll ein großer Platz entstehen.
Der Platz soll räumlich klar gefasst
und umgrenzt sein.
• Die Platzgröße ist wichtig, damit
alle Nutzergruppen verortet werden
können.
• Die Nutzbarkeit soll gesteigert
werden durch große überdachte
Flächen in angemessener Größe (im
Entwurf Wimmer zu groß).
• Übersichtlichkeit und klare Platzräume sind wichtig, damit Sichtbeziehungen bestehen und man sich
sicher fühlt.
Die klare Fassung des Platzes ist gut
gelöst bei ap plan
• Falls zwei Plätze entstehen, dann
mit klarer Funktionstrennung, z.B.
ein Platz dient der Andienung, einer
dem Aufenthalt.
• Sonnenstand bei der Planung
beachten – Aufenthaltsqualität setzt
Besonnung voraus.
• Für die Aufenthaltsqualität sind
die Möblierung und das Angebot
wichtig: Sitzmöglichkeiten, Mülleimer, Raucherbereiche (als Angebot),
ausreichende Beleuchtung, dunkle
Ecken verhindern, Gastronomie, Orientierungshilfen (großer Stadtplan)
sollen angeboten werden.
citycom
Bahnhofshalle
• Ziel: möglichst wenig gezwungener Ebenenwechsel
• Ebene +1 ist unnötig
• Ziel: Belichtung und Sicherheit der
Passagen
• Lichtdurchflutung und Blick durchlässigkeit für die Halle und die
Passagen (-1) wichtig.
• Bei der Passage von West nach
Ost auch nachts für Belebung und
Sicherheit sorgen.
• Ziel: funktionale, geräumige, nutzerfreundliche Bahnhofshalle
• Alle Funktionen, die für die
Reisenden wichtig sind (Einkaufen,
Fahrkarten kaufen, Schließfach
nutzen etc.) sollen beim Durchlaufen in einem Weg erfüllbar sein.
Gut gelöst bei:
Heider: großzügig, luftig, übersichtlich, kein Ebenenwechsel nötig
Wimmer: markante Halle, großer
Anteil der Funktionen auf Ebene -1
• Ziel: übersichtliche Wegeführung
und leichte Orientierung
• Passage soll sowohl in die Bahnhofstraße als auch in die Sedlhöfe
führen, aber bei größtmöglicher
Übersichtlichkeit und Orientierung
Gut gelöst bei: Kappler/Sedlak
• Zielkonflikt: Bahnhof als Transi traum, der Passantenströme optimal
lenkt, contra Bahnhof als Stadt- und
Aufenthaltsraum
Auftrag an Planer, für diesen Zielkonflikt eine gute Lösung zu finden
27
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Ebenen und Orientierung
• Blickbezüge aus der „Ankunftsebene“ -1 zur leichten Orientierung
berücksichtigen z.B. Entwurf Heide
Architekten
• Möglichst viel Tageslicht in die
Tiefebene leiten
• Orientierung über Blickbeziehungen gewährleisten, Leitsysteme nur
wenn unbedingt nötig
• Barrierefreie Verbindungen der
Ebenen (kein Aufzug!) zur Innenstadt/Weststadt und am Bahnhofsplatz herstellen
Wegeführungen für FußgängerInnen zur und durch die Passage
• Qualitätsvolle Passage bedeutet:
Passage ist hell und großzügig
(Breite und Höhe), überall viel Tages licht, selbsterklärende Wegeführung
• Passagenbreiten müssen von Gleis
bis Stadt beibehalten werden - nicht
durch Einbauten/Treppen verschmä lern
• Blickbeziehungen und Sichtachsen
helfen bei der Erhöhung des Sicherheitsgefühls in Passagen
•Schallabsorption und mögliche
Zugluft in der Passage beachten
• Wenn Aus-/Zugang Sedlhöfe,
dann ist eine schnelle Orientierbarkeit durch Sichtverbindungen nötig
• Vorhandener Steg benötigt
Zugang zu den Gleisen
Wegeführungen/Parkierung für
RadlerInnen
• Bahnhofsostseite muss auch in
Nord-Süd-Richtung mit Fahrrad
sicher und zügig passierbar sein
• Radwegenetze verbinden zwischen der Zeitblomstraße und Neue
Straße und zwischen Zeitblomstraße
und dem Blaue-Radweg
• Rad- und Fußgängerwege entlang
der Neuen Straße qualitativ aufwerten
• Aktueller Radverkehrsplan soll zur
Auslobung des Realisierungswettbewerbs beigelegt werden
• Mehrere Rad-Parkplätze vorsehen
- nördlich und südlich der Fr.-EbertStr und am Westausgang
• Parkmöglichkeiten möglichst nahe
bei den Gleisen verorten:
„FahrradfahrerInnen sind wegeempfindlich“
• Sichere Fahrrad-Abstellplätze auf
Ebene 0 vorsehen
• Fahrradverleih muss zentral verortet sein
• Service-Point für Räder wäre wünschenswert (in P-Nähe)
ÖPNV / ZOB
• ÖPNV-Abgang auf Ebene -1 muss
leicht zugänglich und übersichtlich
angelegt sein. „Personen sollen in
Ebene -1 geführt werden“
• Möglichst kein Autoverkehr zwischen Bahnhofsvorplatz und ÖPNV
planen
28
citycom
• Direkte Sichtverbindung von
Bahnhofsausgang zum ZOB-Eingang
(nicht verstellen oder verbauen)
• ZOB-Wartebereich zum öffentlichen Platz hin orientieren
Parken / IV / Taxi
• Mehrere Parkflächen anbieten, zur
Entzerrung des Verkehrs
• Auch Parkhäuser anbieten nicht
nur Tiefgaragen „Klaustrophobien
nehmen zu“
• Kiss&Ride sollte in Eingangsnähe
untergebracht werden (Gepäckanlieferung) evtl. auch auf Ebene -1
• Autovermietung in Bahnhofsnähe
unterbringen
• Taxen stehen in Eingangsnähe
evtl. auch auf Ebene -1
• Nur wenig Taxiplätze auf Ebene 0
vorhalten (Ausweichplätze vorsehen)
Service
• Bei offenen Innenhöfen und
Tiefhöfen muss die Möglichkeit für
Winterdienst beachtet werden
29
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
Westzugang / Anbindung Dichterviertel
• Gebäude in Platzsituation einbinden
Stadtstruktur
• Dichterviertel soll aufgewertet
werden
• Verbindung Halle - Umfeld herstellen
• Angsträume vermeiden
• Westseite Bahnhof soll aufgewertet werden
• Ulmer Westen komplett durch
Westzugang anbinden
Platz und Raum
• Vorfeld / Platz
am Westausgang schaffen
• Attraktiven Zugang / Platz schaffen —› Identität
• Zugang West
Kombinieren mit Nahversorgung,
Gastro
• Verkehrsberuhigung bei WestZugang
• Belebte Zone schaffen:
Wohnnutzung an Stadt anbinden
• Areal hinter Westzugang in
Wettbewerb einbringen
• Sichtbeziehungen beachten
Kleine Blau
• Kleine Blau am Westzugang
sichtbar machen
• Kleine Blau offen nach oben holen
• Kleine Blau im Gebäude führen
• Gebäude / Westzugang
• Westzugang durch Gebäude
aufwerten
• Gebäude soll hell + licht sein
30
Ostzugang / Anbindung an die
Innenstadt
Status quo
• Bahnhofstraße / Hirschstraße
= derzeit Hauptpassantenströme
• Status quo:
15.000 Fußgänger Ebene 0
15.000 Fußgänger Ebene -1
8.000 ÖV-Nutzer Ebene 0
ÖV
• Wartebereich für ÖV erweitern
Oberirdische Querung
• Oberirdische Querung der Friedrich-Ebert-Straße an 3 Stellen
• H in Nord und Süd trennen
• Barrierefreies Gehen dadurch
möglich
• Postrampe für Radtouristen nutzbar machen
Passage
• Passage auf Ebene –1:
- Vom Bahnhof in Richtung Bahnhofstraße mit Anbindung Sedelhöfe
- Fußgängerströme möglichst weit
trennen – Verzweigung weit nach
Osten
• Großzügiger Aufgang nördlich
Einsteindenkmal
• Passage braucht Licht von oben
• Zone der Passage im westlichen
Bereich mit Oberlichtern gestalten
citycom
• Durchgängige Oberlichter (Tages licht) zwischen den Aufgängen mit
verglastem Aufzug
• Leben in die Passage bringen:
Geschäfte, Ausstellungen, Aktionen,
Licht-und Wasserinstallation
• Bewegungsraum für Fußgänger
beträgt 20 - 25 Meter
• Aufgang zu den Bahnsteigen
verbreitern
• Vom Bahnhof in Richtung Bahnhofstraße mit Anbindung Sedelhöfe
• Fußgänger-Ströme möglichst spät
trennen - Verzweigung weit nach
Osten
• Großzügiger Aufgang nördlich
Einsteindenkmal
Stadtentwicklung
• Stadt Ulm soll Gebäude Bahnhofstraße 7 erwerben:
- Neue Optionen für Passage-Aufgang
- Sichtbeziehung Bahnhof
• Bei Planung Sedelhöfe auf Sichtbeziehung Bahnhof – Münster
achten
• Grünverbindung im Zuge des
neuen Quartiers Wilhelmstraße an
Bahnhof berücksichtigen
• Denkaufgabe: Bahnhof + Dichterviertel als Einheit: „ Brückenschlag“
• Kleinklima verbessern durch u.a.
Bäume
• vorhandene Bäume erhalten
31
Dokumentation Bürgerworkshop citybahnhof ulm - 21. und 22.10.2011
4. Weiteres Vorgehen
Baubürgermeister Alexander Wetzig erläuterte den weiteren Beteiligungsprozess: Die Ergebnisse dieser Bürgerwerkstatt werden mit den Ergebnissen
der anderen Foren in Form eines Rundes Tisches zusammengetragen und
anschließend dem Gemeinderat als Gestaltungsvorschlag zum Neubau
des citybahnhofes unterbreitet. Die Teilnehmer benannten daher am Ende
der Werkstatt zwei Sprecherinnen, Charlotte Blass und Gabriele Sälzle. Sie
haben die Aufgabe, die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt in den Runden Tisch
einzuspeisen.
32
citycom
5.Teilnehmende
Herr Ulrich Auer
Frau Charlotte Blass
Herr Gerhard Bühler
Herr Karl Foos
Frau Waltraud Geiwitz
Herr Martin Itschert
Frau Marga Jülich
Frau Jutta Krasenbrink
Frau Dorothee Kühne
Frau Gudrun Langbein
Frau Laura Rehner
Herr Dr. Dietmar Reinborn
Frau Gabriele Sälzle
Herr Sascha Schäfer
Frau Brigitte Schullan
Frau Ursula Wagner
Herr Winfried Walter
Frau Regina Zeeb
Stadtverwaltung
Herr Volker Jescheck, Stadt Ulm
Herr Helmut Kalupa, Stadt Ulm
Uwe Reimers, Stadt Ulm
Lars Schneider, Stadt Ulm
Christian Strunk, Stadt Ulm
Harald Walter, Stadt Ulm
Alexander Wetzig, Stadt Ulm
Moderation
citycom:
Ursula Ammermann
Sonja Epple
Brigitte Gans
33
4. Forum der Anlieger und direkt Betroffenen
4.1 Verlauf
Das Forum fand an zwei Terminen am 11.10.2011 im Haus der Begegnung und am
09.11.2011 im Rathaus statt.
Im Rahmen des ersten Forums am 11.10.2011 wurden Projektgrundlagen, Wettbewerbsergebnisse des städtebaulichen Ideenwettbewerbs und erste Stellungnahmen
und Anregungen zur Neugestaltung des Bahnhofareals diskutiert. Das zweite Forum
am 09.11.2011 diente der weiteren Diskussion und der Wahl der Vertreter zum Runden Tisch. Am Forum nahmen insgesamt 25 verschiedene direkt vom Projekt Betroffene
teil.
4.2 Abschlussprotokoll
Projektgrundlagen:
Das Projekt Citybahnhof Ulm ist unabhängig von Stuttgart 21 und Neubaustrecke ein
eigenes Vorhaben von Stadt und Bahn. Der Bau der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm hat
positive Auswirkungen auf die Projektentwicklung zum Citybahnhof. Nach heutigem
Kenntnisstand stehen mittelfristig an der Schillerstraße vier Gleise für einen neuen
Westzugang zum Bahnhof und ein Parkhaus zur Verfügung. Das geplante neue
Einkaufsviertel Sedelhöfe wird voraussichtlich einen Zugang zum Bahnhof auf der
Ebene -1 erhalten.
Themenschwerpunkte und Anforderungen an den neuen Bahnhof:
a)
Benutzerfreundlichkeit und Attraktivität des neuen Bahnhofs:
Wichtig sind:
Mehr Sauberkeit und Sicherheit im Bahnhof, auf dem Platz und in der Passage.
?
Dunkle und uneinsehbare Bereiche auf dem Bahnhofsvorplatz sollen vermieden
werden. Vor diesem Hintergrund wird empfohlen den Bahnhofsplatz West als
einen durchgehenden Platz auszubilden und mit einem geeigneten Lichtkonzept
zu versehen.
Übersichtlichkeit und gute Orientierung in der Bahnhofshalle, zu den Zügen und in
?
den Anbindungen an die weiteren Verkehrsträger (öffentlicher und privater
Verkehr). Ein einheitliches geeignetes Leitsystem soll die Orientierung von den
Bahnsteigen bis in die Stadt ermöglichen. Auf die Belange von Behinderten ist hier
besonders zu achten (beispw. mittels taktiler Systeme).
Mehr Komfort und mehr Aufenthaltsfläche in der Bahnhofshalle. Bahnhofshalle
?
und Passagen belegen einen weitläufigen Bereich. Angenehme sanitäre Anlagen
sollen daher aus allen Bereichen des Bahnhofs gut erreichbar sein.
Vermeidung von Zugluft sowohl in der Bahnhofshalle als auch in den anbindenden
?
Passagen
Der Bahnhof wird zunehmend auch von Personen mit besonderen Sicherheits?
bedürfnissen genutzt (Ältere, Frauen (mit Kindern), Behinderte, alleinreisende
Kinder, etc.). In der Bahnhofshalle bzw. in der Nähe zu den Bahnsteigen sind daher
geschützte Wartebereiche als abgeschlossene Räumlichkeiten vorzusehen.
Der neue Bahnhof muss in allen öffentlichen Bereichen barrierefrei sein. An
?
zentralen Stellen und zu allen Bahnsteigen sind ausreichend große Aufzüge
notwendig.
34
b)
Verknüpfungen des Bahnhofs mit der Stadt und mit den anderen Verkehrsträgern
Wichtig sind Verbesserungen
?
der Verbindungen von den Zügen zum öffentlichen und private Verkehr
?
der Bahnhofsvorfahrten für Bringen und Abholen von Reisenden
?
der Anbindung an die Innenstadt und die Schillerstraße insbesondere der
Wegebeziehung durch die bestehende Passage.
?
der Orientierung zur Innenstadt
c)
Vorschläge zur Neugestaltung
?
?
?
Verlängerung der Bahnsteigunterführung an die Schillerstraße
Größere und der Personenfrequenz angemessene Bahnhofshalle
Mehr und attraktivere Vermarktungsflächen an den Lauflagen für ein verbessertes
Angebot im Bahnhof.
In der neuen Bahnhofspassage zur Innenstadt sollen verbesserte Handelsflächen
mit größeren Raumtiefen angeboten werden. Die Passage selbst soll breiter und
höher werden, ggf. mit der Möglichkeit einer Außenbestuhlung.
Unterschiedlich wird die Gestaltung der öffentlichen Räume bewertet: Während
die Mehrheit großzügige und attraktive öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität auch für Familien mit Kindern (bspw. mit Wasserflächen) bevorzugt,
befürwortet ein Teilnehmer die Minimierung der Fußgängerverkehrsflächen zugunsten eines reinen Transferraumes ohne Aufenthaltsbereiche.
Mit geeigneten gestalterischen Maßnahmen soll die heutige Drogenszene am
Bahnhof künftig unterbunden werden.
Die Andienung und Belieferung des Bahnhofs und der Passagen muss ganztags
ohne Beeinträchtigung der Verkehrsströme möglich sein. Es soll geprüft werden,
ob die ausschließliche Andienung über die Parkgaragen erfolgen kann.
?
?
?
?
d)
Maßnahmen während der Bauphasen
?
Die Einschränkungen für Handel und Dienstleister sollen möglichst gering gehalten
werden.
Begleitend zu den Bauphasen soll ein als Jour Fixe stattfindender Runder Tisch
installiert werden mit den betroffenen Anliegern und der städtischen
Bauverwaltung und dem Ziel einer frühzeitigen Information und Steuerung der
Bauprozesse
Ein ausführlicher Projektplan soll über die anstehenden Arbeiten und Eingriffe
frühzeitig informieren und den Eigentümern Gelegenheit zur Steuerung geben.
Es wird angeregt zeitnah auch einen Jour Fixe der direkten Anlieger für die
Sedelhöfe einzurichten.
Besonderes Augenmerk ist auf die bauzeitliche Orientierung in Form eines variablen und einfachen Leitsystems zu legen.
Beim Um-/Neubau der heutigen Bahnhofspassage sollen den Betreibern der Geschäftsräume ein Ausweichen in angemessene Ersatzräume ermöglicht werden.
(Anmerkung der Stadt: Eine Zusage zu Ersatzräumen kann derzeit nicht gegeben
werden. Beeinträchtigungen während den Bauphasen sind unvermeidlich und
müssen hingenommen werden.)
Der Zugang zu den bestehenden Immobilien ist zu gewährleisten. Das Telekomgebäude an der Olgastraße verfügt über eine eigene Tiefgarage. Der ungehinderte Zugang zum Parken ist ebenso zu gewährleisten. Dies muss mit einem geeigneten Verkehrs- und Logistikkonzept sichergestellt werden.
?
?
?
?
?
?
35
5. Verkehrsforum
5.1 Verlauf
Im Rahmen des Verkehrsforums, das am 26.10.2011 im Rathaus stattfand, wurden die
Planungsgrundlagen zum städtebaulichen Ideenwettbewerb aus verkehrlicher Sicht und
die Wettbewerbsergebnisse durch die Vertreter der Stadt erläutert und anschließend
von den Teilnehmern diskutiert. Es nahmen insgesamt acht Vertreter der Verkehrsverbände und -dienstleister teil.
5.2 Protokoll
Themenschwerpunkte und Anforderungen an den neuen Bahnhof
a)
Belange der Fahrradverkehrs
?
Beidseits der Friedrich-Ebert-Straße sollen Fahrradspuren mit Anbindung an das
Radwegenetz vorgesehen werden. Auf eine konfliktfreie Anordnung mit den
anderen Verkehrsteilnehmer ist besonders zu achten.
Sowohl am Bahnhofsplatz als auch am neuen Westzugang sind ausreichend Abstellplätze für Fahrräder vorzusehen. Weitere Angebote (Mieträder, Dienstleistungen) sind wünschenswert. Besonders positiv wird der Vorschlag von AP Plan
hinsichtlich Fahrradparken Ost und West und Angeboten gesehen.
Positiv und wünschenswert ist die vorgesehene neue Brücke in Verlängerung der
Zeitblomstraße als notwendige Verbesserung der Ost-West-Verbindung. Geeignete Zufahrtsrampen oder -spindeln sind dabei unabdingbar. Günstig wäre auch
eine Verschiebung der neuen Brücke nach Süden mit Anbindung der Bahnsteige
(Siehe Planung von AURA-Architekten).
?
?
b)
Belange des motorisierten Individualverkehrs MIV
?
Problematisch im Straßennetz sind heute die Verkehre in Ost-West-Richtung. Dies
stellt im Straßennetz eine Schwachstelle dar und ist bei den weiteren Planungen
im Zusammenhang mit der Reduzierung von Karlstraße und Friedrich-Ebert-Straße
zu beachten. Zusätzliche Verkehre in der Olgastraße sollen vermieden werden.
Bei der Reduzierung der Friedrich-Ebert-Straße auf jeweils eine Richtungsspur
zwischen der Einmündung in die Keltergasse und der Zufahrt zum ZOB ist zu
beachten, dass zeitgleich unterschiedliche Verkehre aufeinander treffen. Dies kann
zu Problemen bei den Verkehrsabwicklungen führen. Es ist daher darauf zu
achten, dass Durchgangs- und Ziel- und Quellverkehre möglichst getrennt werden
und durch geeignete Wegweisungen und Parkleitsysteme Fehlfahrten vermieden
werden. Ziel soll ein integriertes Verkehrskonzept für den Bahnofsbereich mit
Einbindung in das Straßennetz sein.
Besonders positiv wird die Durchbindung des Bahnhofs an die Schillerstraße mit
Errichtung eines neuen Westzugangs gesehen. Dies führt zu Entlastungen am
Bahnhofsplatz. Die Schillerstraße ist hinsichtlich Anbindungen und Leistungsfähigkeit entsprechend den neuen Anforderungen zu optimieren.
Für die geplanten Tiefgaragen und deren Anbindungen ans Straßennetz ist besonders auf eine Attraktivierung der Flächen für die Nutzer (Vorbild Neue Mitte)
und eine übersichtliche Trennung der Parkierung nach Parkdauer zu achten.
Problematisch ist heute der Lieferverkehr am Bahnhof. Es soll geprüft werden, ob
eine Abwicklung des gesamten Lieferverkehrs auf der Ebene -1 über die Erschließungen der Parkgaragen möglich und sinnvoll ist.
?
?
?
?
36
c)
Belange der Fußgänger
?
Im Bahnhofsbereich ist eine hohe Aufenthaltsqualität unabdingbar. Dies gilt
insbesondere für die öffentlichen Flächen am Bahnhofsplatz und auf der Ebene -1.
Hier ist eine gute Übersichtlichkeit notwendig. Uneinsehbare Bereich sind
auszuschließen.
Die Fußgängerströme müssen optimal mit den anderen Verkehrsarten verknüpft
werden.
?
d)
Belange des öffentlichen Personennahverkehrs - ÖPNV
?
?
Problematisch ist heute die Anbindung der Busse an den ZOB hinsichtlich folgender Verbindungen:
Überfahrten von der Haltestelle in den ZOB
Überfahrten von der Neuen Straße in den ZOB
Problematisch sind insbesondere die Querungen der ÖPNV-Gleise. Dies ist bei der
Neuplanung hinsichtlich einer klaren Führung der Verkehre am gesamten Bahnhofsplatz zu verbessern. Bei der Neuplanung der Haltestelle HBF sind breitere
Bahnsteige und verbesserte Zugänge vorzusehen. Der komplette Haltestellenbereich sollte überdacht werden.
e)
Belange der Taxen
?
Die Zugänge von der Bahnhofshalle zu den Taxenstellplätzen sollen übersichtlich
gestaltet und es sollen direkte Sichtbeziehungen ermöglicht werden. Ein Leitsystem im Bahnhof soll die Orientierung zusätzlich verbessern.
Der Taxenstellplatz sollte überdacht werden.
Der Zugang der Fahrgäste muss bei der Neuplanung zwingend von der Beifahrerseite erfolgen ohne Querung von Fahrspuren. Günstig ist in dieser Hinsicht eine
Situierung der Taxenplätze am nördlichen Bahnhofsplatz. (Optimierung der
Betriebsabläufe) Ungünstig erscheint aus heutiger Sicht eine Verlegung der
Taxenplätze auf die Ebene -1 (unattraktive Arbeitsbedingungen für die Fahrer,
ungelöste Probleme mit dem Leitsystem der Taxenzentrale)
Bei der Neuplanung der Friedrich-Ebert-Straße mit einer Reduzierung der Fahrspuren und der Abbiegebeziehungen und dem Ausbau der ÖPNV-Haltstelle im
Bahnhofsbereich ist vorab abzustimmen, wie die notwendigen Linksabbiegemöglichkeiten für Taxen auf dem Bahnhofsplatz integriert werden können.
Umwege sowohl bei der An- als auch bei der Abfahrt sind zu vermeiden.
Die Arbeitsbedingungen für die Taxifahrer sollen verbessert werden. Sozial- und
Sanitärräume am Bahnhof sind notwendig.
?
?
?
?
37
6. Forum Wirtschaft und Gesellschaft
6.1 Verlauf
Zum Forum waren Trägern öffentlicher Belange wie Wirtschaftsvertreter und öffentliche Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und Natur- und Umweltschutzverbände
geladen. An den Veranstaltungen am 17.10.2011 und am 13.12.2011im Rathaus
nahmen sechs Vertreter der Organisationen teil. Neben den mündlich vorgetragenen
Empfehlungen gingen von der IHK Ulm und der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH
zusätzlich schriftliche Stellungnahmen ein. (Siehe Abschnitt “12. Weitere
Stellungnahmen”)
6.2 Protokoll
Themenschwerpunkte und Anforderungen an den neuen Bahnhof
a)
?
b)
?
?
?
c)
?
d)
?
?
d)
?
38
Vorschlag zur Neugestaltung
Die Lage der heutigen Verkehrsstation Hauptbahnhof Ulm ist günstig für alle
Anbindungen. Die Verkehrsstation soll daher am bestehenden Standtort
verbleiben.
Belange der Fußgänger
Das Vorhaben der Durchbindung einer Passage von der Bahnhofstraße bis zur
Schillerstraße auf der Ebene -1 wird ausdrücklich begrüßt. Auf die Stellungnahme
der RPG Mitte-Ost (Siehe Abschnitt “12. Weitere Stellungnahmen”) wird verwiesen. Eine Variante auf Ebene +1 über den Gleisen wird nicht mehr thematisiert.
Ein direkter ebenerdiger Übergang über den Bahnhofsplatz aus der Bahnhofstraße
ist vorzusehen.
Die Passagenebene -1 ist die wichtigste Fußgängerverbindung Innenstadt - Bahnhof. Sie muss ihrer Bedeutung angemessen attraktiv und funktional gestaltet
werden.
Belange des Fahrradverkehrs
Die angestrebte Verlängerung der Fahrradachse Zeitblomstraße ins Dichterviertel ist
notwendig und soll vordringlich umgesetzt werden.
Anforderungen des Handelsstandorts Innenstadt
Eine bevorzugte Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt über die Sedelhöfe
und die Trennung der Fußgängerströme in der Ebene -1 bergen die Gefahr eines
Frequenzverlustes in der westlichen Bahnhofstraße und damit verbunden der
Abwertung dieses wichtigen Handelstandortes. Ein Zugang aus der Innenstadt zur
Ebene -1 der Passage und zu den Sedelhöfen kann auch zusammengelegt werden.
(Siehe Stellungnahme IHK Ulm)
Im Bahnhof soll keine Konkurrenz zur Innenstadt entstehen. Es sollen lediglich
Güter und Dienstleistungen des kurzfristigen Bedarfs angeboten werden.
Belange der Bahnreisenden
Der Bahnhof hat eine wichtige Gateway-Funktion. Mit der Umsetzung der
Maßnahmen im Regionalverkehr (Regio S-Bahn) und überregionalen Verkehr
(Neubaustrecke) ist mittelfristig (15 bis 20 Jahre) mit einer Zunahme der Bahnnutzer um bis zu 60% zu rechnen. Dies ist bei den Planungen zum Citybahnhof
Ulm zu beachten.
7. Planerforum
7.1 Verlauf
Das Forum der Fachöffentlichkeit wurde gemeinsam von der Stadt Ulm und der Architektenkammgruppe Ulm/Alb-Donau durchgeführt. An fünf Terminen setzten sich die
Planer intensiv mit den Wettbewerbsbeiträgen auseinander und formulierten die
Stellungnahme der Architektenschaft. Es nahmen 21 Architekten und Stadtplaner teil.
7.2 Empfehlungen der Ulmer Architekten für den Realisierungswettbewerb
Die Präsenz des Bahnhofs in der Stadt ist wichtig. Der Bahnhof soll als solcher im
Stadtbild erkennbar sein. Sichtbeziehungen sowohl aus dem Bahnhof in die Stadt aber
auch aus der Stadt auf den Bahnhof müssen berücksichtigt werden. Betreffend der
Ränder des Wettbewerbsgebietes wird empfohlen die städtebauliche Situation bzw.
deren geplante Weiterentwicklung entsprechend zu beschreiben.
Eingang Ost - Stadtmitte
?
Für die verschiedenen Nutzungsprofile der Reisenden müssen adäquate
Verknüpfungen berücksichtigt / vorgegeben werden.
?
Die Anbindung Bahnhofstraße-Hauptbahnhof auf Ebene -1 soll direkt und
barrierefrei sein.
?
Die Lauflinie der Passanten sowie die Anbindung der Sedelhöfe muss vom
Auslober vorgegeben werden.
?
Der Haupteingang Ost soll hohe Qualitäten auf Ebene 0 und auf Ebene -1
aufweisen.
?
Die Vorzone des Bahnhofsplatzes soll so groß und vielfältig wie möglich von Ebene
-1 auf Ebene 0 geöffnet werden, um die Aufenthaltsqualität auf Ebene -1 zu
optimieren.
?
Die Länge und Lage der Haltestelle für den ÖPNV, die Anbindung an den
Busbahnhof und die Querungen der Friedrich-Ebert-Straße auf Ebene 0 sollen vom
Auslober überprüft und konkrete Vorgaben dazu in der Auslobung gemacht
werden: Es wird als sinnvoll erachtet die Haltestelle nach Süden zu verschieben,
damit direkt vor dem Bahnhof die Breite der notwendigen Verkehrsflächen auf E0
reduziert werden kann.
?
Für den Erfolg der Ausarbeitung einer guten Lösung ist das Gebäude Bahnhofstrasse 7 maßgeblich. Es wird angeregt das Gebäude im Wettbewerb ggf. zu einem
späteren Zeitpunkt als abgängig einzustufen, damit die Teilnehmer entsprechend
offener planen können.
Gleiszugang
?
Unter der Vorgabe, dass der MIV nicht auf Ebene -1 unter den Bahnhofsplatz
geführt werden kann, ergibt sich sinnvollerweise die Konsequenz einer Passage auf
E-1 von der Bahnhofstrasse bis zur Schillerstrasse.
?
Die Erschliessung der Bahngleise soll auf E-1 angeordnet werden.
?
Diese Fussgängerpassage soll unter den Gleisen beidseits auf volle Länge von
vielfältigen Angeboten begleitet sein. Wenn dies aus wirtschaftlichen Gründen
nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, soll dies in der Auslobung klar formuliert
werden. In diesem Falle sollen Vorschläge für die Gestaltung der Längswände
gefordert werden.
39
?
?
?
Treppen und Rolltreppen zu den Bahnsteigen sollen so gestaltet werden, dass die
Passage möglichst viel Tageslicht erhält.
Die Anzahl der Bahnsteige (4 oder 5) sowie der Rolltreppen (nur auf- oder auch
abwärts) soll seitens des Auslobers vorgegeben werden.
Die Lösungsvorschläge sollen über die Unterführung hinaus auf die Gestaltung der
Bahnsteige bzw. deren Überdachung ausgedehnt werden.
Eingang West - Schillerstraße
?
Es wird angeregt, im Vorfeld des Realisierungswettbewerbs zum City-Bahnhof
einen Städtebaulichen Wettbewerb für das Dichterviertel durchzuführen.
?
Der Eingang West des Bahnhofs sollte als Startpunkt einer Quartiersentwicklung
genutzt werden.
?
Es sollte die Chance genutzt werden, einen adäquaten Platz vor dem Eingang West
des Bahnhofs mit entsprechenden Nutzungen zu schaffen (Taxis, Einkaufsmöglichkeiten für das Quartier, etc.)
?
Der Bahnhofszugang auf der Westseite soll so attraktiv wie möglich gestaltet
werden.
?
Die Kleine Blau soll in die Platzgestaltung um den Eingang West einbezogen
werden.
?
Es soll im Wettbewerb eine entsprechende Vorgabe gemacht werden, ob
Auskragungen von Gebäuden (Parkhaus) über die Gleise Möglich ist.
?
Der Lösungsvorschlag eines zweiten Preises für Parken unter den Gleisen scheint
von Vorteil und soll vom Auslober im Vorfeld geprüft werden. In der Auslobung
soll dann eine entsprechend klare Aussage gemacht werden ob dies möglich und
wünschenswert ist.
40
8. Internetdiskussionsforum vom 05. Juli bis 29. Juli 2011
8.1 Verlauf und statistische Auswertungen
Die Internetdiskussion wurde im Auftrag der Stadt Ulm als moderiertes Diskussionsforum vom Institut TuTech GmbH durchgeführt. 129 Nutzer hatten sich zur Plattform
angemeldet und nahmen regelmäßig an den Diskussionen zu unterschiedlichen
Bahnhofsthemen teil. Weitere 4.000 Besucher informierten sich über den Fortgang des
Forums. Insgesamt wurden Seiten der Plattform über 192.000 mal aufgerufen.
Auf der Grundlage freiwilliger Angaben der Nutzer konnten statistische Auswertungen
vorgenommen werden. Danach waren 73 % der Teilnehmenden männlichen und 27 %
weiblichen Geschlechts. Mit 49% war die Altersgruppe der 40 bis 64-Jährigen am
stärksten vertreten. Die geringste Beteiligung mit ca. 1% war bei den unter 18Jährigen. 52% hatten einen Hochschulabschluss, 26% Abitur, Fachabitur oder
Hochschulreife, 12% einen Realschul- und 8% einen Hauptschulabschluss. 45% waren
Angestellte. Die nächstgrößeren Berufsgruppen waren Freiberufler mit 14% und
Studenten mit 12%. 77% benannten ein persönlichen Interesse als Grund für die
Teilnahme, 13% waren Fachexperten und 10% hatten einen politischen Hintergrund.
Die Mehrheit mit 55% hatte keine Kinder.
Die Teilnahme am Forum unterlag starken Schwankungen sowohl während der
Gesamtlaufzeit von fast vier Wochen als auch während des Tagesverlaufes. Die stärkste
Nutzerzeit war dabei zwischen 8 Uhr und 16 Uhr. Dies markiert auch den Zeitraum, der
von den Mitarbeiterinnen von TuTech live moderiert wurde. Gegen Ende des Forums
und nach dem weitgehenden Austausch der jeweiligen Argumente nahm die
Teilnahme stetig ab, so dass damit auch der begrenzte Teilnahmezeitraum gerechtfertigt werden kann.
Insgesamt wurden 375 einzelne Beiträge eingestellt. Davon waren 87 konkrete Bürgervorschläge zur Bahnhofsneugestaltung. Diese konnten von den angemeldeten
Nutzern mit jeweils 10 Punkten bewertet werden und wurden in einer Rangliste erfasst. Alle Beiträge konnten direkt kommentiert werden, so dass sich zu den verschiedenen Themenfeldern unterschiedlich intensive Diskussionsstränge entwickelten. Bei
einer einstündigen Livediskussion am 20.07.2011 konnten die Nutzer direkt mit Herrn
Volker Jescheck diskutieren und Fragen zur Bahnhofskonzeption und -finanzierung
stellen. Zum Abschluss des Forums wurden alle Diskussionsbeiträge von den
Moderatorinnen sortiert nach Themenfeldern in sogenannten Themenwikis zusammengefasst. Diese konnten nochmals von den Teilnehmenden bearbeitet werden.
Insgesamt war die Diskussion von eine großen Zustimmung zum Projekt und einem
Diskussionsverlauf geprägt, der sich durch großes Engagement und viele anregende
und konstruktive Beiträge auszeichnete.
Im Unterschied zu den in Verlauf und Themenschwerpunkten abgestimmten
Präsenzforen, konnte im Internet über alle denkbaren Belange und Alternativen zum
neuen Bahnhof diskutiert werden, auch wenn diese in früheren Untersuchungen
bereits eingehend geprüft und als für die weitere Planung ungeeignet ausgeschlossen
wurden.
Sämtliche Beiträge und Diskussionsverläufe sind nach Abschluss des Forums weiterhin
im Internet abrufbar unter www.citybahnhof.ulm.de.
41
8.2 Bürgervorschläge
Anmerkung zu den Bürgervorschlägen:
Die verschiedenen Bürgervorschläge wurden von den Teilnehmenden teils sehr
kontrovers diskutiert. Insofern gibt die nachfolgende Rangliste nicht immer den
tatsächlichen Diskussionsverlauf wieder, wie er in den nachfolgenden Themenwikis
beschrieben ist. Insgesamt kann jedoch erkannt werden, dass unter den Teilnehmenden
ein breites Interesse an einer Verkehrsberuhigung der Friedrich-Ebert-Straße vor dem
Bahnhof besteht und insbesondere die Situation für Fußgänger zwischen Bahnhof und
Innenstadt auf der Platzebene wesentlich zu verbessern ist und wenn möglich dem
Fußgänger hier Vorrang eingeräumt werden soll.
Von den 87 Bürgervorschlägen wurde die Folgenden am stärksten bewertet:
1. Platz (300 Punkte)
Friedrich-Ebert-Straße absenken, Fussgänger, Bus und Bahn auf Ebene 0.
“Ich möchte vorschlagen, die Friedrich-Ebert-Straße zwischen Hauptpost und Deutschhausparkplatz auf Ebene -1 abzusenken, zu überdeckeln und den Bahnhofsplatz als
offene Fläche für Fussgänger, Radfahrer, Bus und Bahn zu gestalten.”
2. Platz (260 Punkte)
Autos unter die Erde, Menschen und Räder nach oben.
“Die Straße am Bahnhof sollte unter die Erde abgesenkt werden und der Platz oben für
Fußgänger, Fahrräder und Bus und Straßenbahn erschlossen werden.”
3. Platz (140 Punkte)
Grüner Bahnhofs Platz
“Ich finde man sollte den Bahnhofsplatz auch etwas grüner gestalten, z. B. mit
Schatten spendenden Bäumen und Grünflächen. Die geplante Begrünung und oberflächige Führung der kleinen Blau sollte sich auch auf der anderen Seite der Gleise
fortsetzen. Der Bahnhofsplatz soll keine neue Beton- und Steinwüste werden! Autos
unter die Erde, die Menschen nach oben. Ulm ist leider mit der Zeit immer grauer geworden...”
3. Platz (140 Punkte)
Verzicht auf Unterführungen
“Wie andere Städten auch haben die Ulmer keine guten Erfahrungen mit Fußgängerunterführungen. Sie sind ausnahmslos dunkel und schmutzig, am Abend und in der
Nacht nicht ungefährlich. Am Willy-Brandt-Platz wurde vor Jahren die erste Unterführung zu Recht geschlossen. Jetzt plant die Bauverwaltung, auch den neuen
Hauptbahnhof durch eine Passage unter der Friedrich-Ebert-Straße mit der Innenstadt
zu verbinden. In der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs durch die Stadt Ulm
hieß es dazu: „Deswegen ist zwischen der Bahnhofstraße und dem Empfangsgebäude
am Bahnhof neben einer hochwertigen ebenerdigen Querung der Friedrich-EbertStraße eine schnelle Verbindung der Ebene -1 vorzusehen.“ Die Bürokratensprache
spricht von der Ebene -1, gemeint ist eine Unterführung. Diese Entscheidung ist falsch.
Aus den Erfahrungen mit der bestehenden unterirdischen Passage am Ulmer Hauptbahnhof kann jeder vernünftige Mensch nur den Schluss ziehen, auf Unterführungen
zu verzichten. Offensichtlich sind die Mängel unterirdischer Passagen auch der
Bauverwaltung bewusst. In o.g. Auslobung heißt es auch: „Der Auslober ist sich
bewusst, dass einer ebenerdigen Verbindung grundsätzlich der Vorzug zu geben ist“.
42
3. Platz (140 Punkte)
Keine Hochhäuser bei der Bebauung des Bahnhofareals
“Einige eingereichte Vorschläge von Architekten sehen für Ulmer Verhältnisse viel zu
hoch geratene Gebäude vor. So regt z. B. der mit einem 2. Platz bedachte Plan der
Berliner Architekten (Ortner) zwei Hochhäuser jeweils am südlichen (Überbauung ZOB)
und nördlichen Dienstleistungszentrum an. Diese Bauten sind zu monumental. Bei der
Neukonzeption des Ulmer Hauptbahnhofes sollte ganz auf Hochhäuser verzichtet
werden, aus ästhetischen Gründen wie auch aus Gründen des bürgerlichen Konsenses.
Hochhäuser führten in der Vergangenheit meist zu heftigen Auseinandersetzungen
(vgl. z.B. den Neubau der SWU, Ecke Neuthorstraße /Karlsstraße).
Die vor einiger Zeit erstellte „Stadtbildstudie“ stellt angeblich „objektiv“ fest, wo in
Ulm Hochhäuser errichtet werden können und wo nicht. Das ist natürlich blanker
Unsinn. Die Entscheidung, ob ein Hochhaus passt oder nicht, ist immer subjektiv; es
handelt sich um eine ästhetische Frage, da gelten die Gesetze der Mathematik und der
Logik nicht.”
8.3 Themenwikis
Anmerkung zu den Themenwikis:
In den unterschiedlichen Diskussionssträngen wurden die Themen meist kontrovers
diskutiert. Hier zeigt sich ein weniger einheitliches Meinungsbild, als es die
Stimmenverteilung bei den Bürgervorschlägen vermuten lässt. Sämtliche Beiträge
wurden abschließend von den Moderatorinnen und den Teilnehmenden in sechs
Themenwikis zusammengefasst.
a)
Themenwiki “Hinweise zum ÖPNV”
Im Wiki zum Öffentlichen Personennahverkehr werden die gebündelten Anregungen
der Teilnehmenden zur neuen Haltestelle am Hauptbahnhof, dem Busbahnhof und den
Fahrradplätzen sowie zur Gestaltung der ÖPNV-Haltestelle “Hauptbahnhof” dargestellt. U. A. wurde folgendes erörtert:
Die Anordnung der Haltestelle sollte ein selbstverständlicher Teil des Platzes werden
und gute Fußwegbeziehungen zu allen wichtigen Bereichen haben (Bahnhof, Bahnhofstraße, Hirschstraße, Sedelhöfe).
Für möglich gehalten wird auch eine Gestaltung des Platzes um die Haltestelle herum
wie z.B. in Straßbourg. Dafür sinnvoll wäre eine Reduzierung der Fahrspuren auf eine je
Richtung.
Im Falle einer Fahrbahnreduzierung der Friedrich-Ebert-Straße könnte die Haltestelle
direkt vor der Bahnhofshalle liegen. Das würde die Wege zwischen ÖPNV und Eisenbahn verkürzen. Die Haltestelle könnte ggf. dann noch breiter und kürzer gemacht und
mit drei Straßenbahnspuren gebaut werden. Dann wären auch die Wege beim Umsteigen nicht so lange.
Im Zusammenhang mit der neuen Haltestelle am Bahnhof wurde kontrovers diskutiert,
wie zukünftig mit der Friedrich-Ebert-Straße verfahren werden soll: So vertraten einige
Teilnehmende die Ansicht, dass die Straße anstelle einer Untertunnelung auf zwei
Spuren reduziert werden sollte (inkl. Olgastraße bis zum Berliner Platz). Die Innenstadt
sollte „für den Durchgangsverkehr so unattraktiv und lästig wie möglich“ gemacht
werden und die Ulmer sollten das ausgebaute Nahverkehrsnetz stärker benutzen.
Außerdem müsste „der Verkehr auf etwa die Hälfte reduziert werden“ und
43
„der Stadtrat von seinen bisherigen Vorgaben abrücken und die Zufahrten zur
Friedrich-Ebert-Straße baulich einschränken“, d.h. die Kreuzungen Neue Straße /
Friedrich-Ebert-Straße und Olgastraße / Neutorstraße entsprechend umbauen. Bei einer
"halbe Lösung", bei der nur die Friedrich-Ebert-Straße selbst verschmälert würde, laste
„der politische Druck einzig und allein auf der Fußgängerampel“.
Weitere bauliche Änderungen, z.B. Aufpflasterungen oder die Gestaltung der FriedrichEbert-Straße als "verkehrsberuhigter Bereich" wären daher hilfreich.
b) Themenwiki “Gestaltung Bahnhofsvorplatz”
Das Wiki zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes beinhaltet die verschiedenen
Anregungen der Teilnehmenden, wie dieser Platz durch die Neugestaltung verbessert
werden könnte. Dazu wurde folgendes vorgeschlagen:
Der Bahnhofsplatz soll grüner gestalten werden, z. B. mit Schatten spendenden Bäumen und Grünflächen.
Die geplante Begrünung und oberflächige Führung der Kleinen Blau sollte sich auch auf
der anderen Seite der Gleise fortsetzen. Der Bahnhofsplatz sollte entgegen dem Ulmer
Trend nicht grau werden.
Der Bahnhofsplatz sollte für die Bürger als angenehmer Aufenthaltsort gelten. Derzeit
würde der Platz hauptsächlich von lauten, alkoholisierten Personen und deren Hunden
bevölkert.
Er sollte zweckdienlich sein, um viele Passanten "durchschleusen" zu können, andererseits nicht zum grauer Vorplatz verkommen. Bäume, Pflanzen, Sitzgelegenheiten
wären gut. Er sollte freundlich und mit schönen Lampen gestaltet sein und ein Café
anbieten, mit der Möglichkeit draußen zu sitzen.
Mit dem Bahnhof und dem Bahnhofsplatz vermittele die Stadt allen Ankommenden,
dass sie sich in Ulm und nicht in irgendeiner Stadt befinden. Kubische Bauten und
Glasfassaden finde man überall. Der Platz sollte von schönen Bauten und nicht
Zweckbauten umrandet sein.
Der Platz solle ferner wirklich als großer, eher runder Platz erkennbar sein, er soll nicht
durch hervorstehende Gebäude geteilt werden, sondern selbst die Umgebung
dominieren.
Bei den Wettbewerbsentwürfen wurde ein architektonisch integrierter überdachter
Weg vom Bahnhofsgebäude zur Straßenbahn vermisst
Der Bahnhofsvorplatz sollte die untere Ebene des Bahnhofs mit Tageslicht versorgen.
Nach Meinung einer großen Mehrheit der Teilnehmer sollte der Fußgängertunnel unter
dem Bahnhofsplatz jedoch ganz entfallen.
Der Schienen und der Straßenverkehr sollten dem Fußgängerverkehr untergeordnet
sein und der Platz insgesamt einen großzügigen Eindruck vermitteln.
Fahrradstellplätze: Einige würden die Stellplätze wegen der Sicherheit teilweise
unterirdisch anordnen und verweisen auf das Beispiel der mietbaren Fahrradgaragen in
Friedrichshafen. Einerseits wird eine Kombination bevorzugt, die ebenerdige Stellplätze
fürs schnelle Abstellen und eine zusätzliche, große Fahrradgarage mit gebührenpflichtigen Boxen für Dauernutzer und Pendler vorsieht.
44
c) Themenwiki: Bahnhofsverbindungen / –übergänge
In dem Wiki werden die Diskussionen der Teilnehmenden rund um die neuen Ost-WestVerbindungen, mögliche Übergänge oder Unterführungen zusammengefasst. U. A.
wurde kontrovers diskutiert, ob die Querung der Bahngleise (nicht der Friedrich-EbertStraße) unter- oder oberirdisch erfolgen sollte.
Pro Unterführung:
Einige würden eine breite helle und angenehm gestaltete Unterführung im Bereich der
Gleise bevorzugen, da der zu überwindende Höhenunterschied zwischen Ebene 0 und
der Unterführung geringer (ca. 3 bis 4 m) sei als bei einer Lösung über den Gleisen (ca.
6 bis 7 m). Heute muss man von der Bahnhofshalle zur Unterführung 25 Treppenstufen
überwinden, hinauf auf den neuen Fußgängersteg sind es hingegen 46!
Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und für ein beschleunigtes Umsteigen wurde ein
zweiter Fußgängertunnel vorgeschlagen. Dieser zweite Tunnel existiert bereits. Die
Unterführungen sollten großzügig gestaltet werden und durch Verwendung entsprechender Materialien bestmöglich mit Licht durchflutet sein.
Contra Unterführung:
Ein Teilnehmer plädiert für einen vollständigen Verzicht auf Unterführungen, da diese in
der Regel dunkel und schmutzig, am Abend und in der Nacht nicht ungefährlich seien.
Aus diesem Grund sei bereits die Unterführung am Willy-Brand-Platz geschlossen worden. Für eine Nutzerin sind Tunnel gerade für Frauen beängstigend und eine Unterführung aus diesem Grunde nicht sympathisch.
Somit appellieren einige dafür, die Gleisquerung lieber als Überführung auf Ebene 1
stattfinden zu lassen – ggf. als breiter gläserner Steg (evtl. mit Glasboden), der einmal
an die Aussichtsterrasse angebunden ist und zum andern breit genug, damit
interessierte kleine (und große) Kindern den Bahnbetrieb beobachten können, ohne
den Verkehrstrom der Reisenden zu behindern.
Grüne Ost-West-Achse:
Die in mehreren Entwürfen vorgesehene grüne Achse vom alten Friedhof über den
Karlsplatz und Zeitblomstraße bis zum Dichterviertel wird als sehr positiv angesehen, da
hiermit ein weiterer Rad-/Wanderweg um die City bis zur Friedrichsau und nach NeuUlm eröffnet werden könne.
d) Themenwiki: “Neue Verkehrsregelungen”
Im Wiki “Neue Verkehrsregelung” geht es um die Diskussionen der Teilnehmenden zu
einer Tieferlegung oder Verengung der Friedrich-Ebert-Straße und die Vorschläge zur
Optimierung der Ampelschaltung und Fußgängerquerung, sowie um die Parkgaragen,
die Taxistände und den Ausbau der Schillerstraße.
Pro Tieferlegung Friedrich-Ebert-Straße:
Nach Meinung einiger Teilnehmer/innen sollte der Bahnhofvorplatz für Fußgänger
ebenerdig zu überqueren sein. Daher plädieren sie für eine Absenkung und eine
Überdeckelung der Friedrich-Ebert-Straße vor dem Hauptbahnhof, um den Platzcharakter wiederherzustellen und aufzuwerten und Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV
mehr Raum zu geben.
45
Eine Verlegung der Friedrich-Ebert-Straße in einen Tunnel bewirke, dass der gesamte
Platz vor dem Bahnhof dem ÖPNV zur Verfügung steht. Für Fußgänger/Fahrgäste
entfielen die bisher lebensgefährlichen Fahrbahnüberquerungen.
Der Platz vor dem Bahnhof sei zu begrenzt, so dass Fußgänger und Autoverkehr daher
auf unterschiedliche Ebenen getrennt werden sollten. Auch könne der Verkehr in einem
zweispurigen Tunnel ungebremst fließen, während er an der Oberfläche eine
vierspurige Straße brauche, da Fußgänger und Autoverkehr sich die Grünzeit der
Ampel teilen müssen.
Contra Tieferlegung Friedrich-Ebert-Straße:
Die Investitions- und Folgekosten eines Tunnels seien gerade vor dem Hintergrund des
Stadthaushalts und der aktuellen Probleme um die B10-Sanierung nicht vertretbar.
Nachhaltigkeit heiße auch, die vorhandenen Ressourcen sparsam und zum Vorteil der
nächsten Generationen einzusetzen. Außerdem wird angemerkt, dass für einen
Straßentunnel Zufahrtsrampen mit min. 100 m Länge erforderlich wären, die Barrieren
mit trennender Wirkung darstellen und der Entwicklung des Theaterviertels entgegenstehen könnten.
Eine Untertunnelung benötige Schneisen bildende Rampen, die andere Quartiere
(Theaterviertel) unverhältnismäßig von der Innenstadt abschneiden. Stattdessen könne
die Friedrich-Ebert-Straße besser schmaler gemacht und die Fußgängerüberwege
verbessert werden.
Die verschiedenen Bereiche sollten verträglich miteinander verbunden werden statt die
Stadt mit Straßentunneln und den dazugehörigen Rampen aufzubrechen und die
Tunnel später teuer sanieren zu müssen. Mittels der Verschmälerung der FriedrichEbert-Straße und der Herstellung von neuen und dann durchgehenden und breiten
Fußgängerüberwegen könne die Situation auf der Ebene 0 wesentlich verbessert
werden, ohne einen teuren Autotunnel bauen zu müssen, der dann andere Probleme
nach sich ziehe.
Fahrbahnreduzierung der Friedrich-Ebert-Straße:
Als Alternative zur Untertunnelung könne laut mehrerer Nutzer/innen die FriedrichEbert-Straße auf 1 Fahrbahn pro Richtung verengt und deutlich verlangsamt werden
(siehe Neue Straße). Die An- und Abfahrt von und zur Olgastraße würde so nur noch
über die Neutorstraße-Blaubeurer Ring erfolgen. Am Bahnhofsplatz könne ein Kon-zept
wie in der Neuen Mitte zur Anwendung kommen, das von stark reduzierter Geschwindigkeit und (meistens) hervorragend funktionierender gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt ist.
e) Themenwiki: “Organisation Bahnhofshalle”
Im Wiki “Organisation der Bahnhofshalle” geht es um die Ansiedelung von zusätzlichen Angeboten in der neuen Bahnhofshalle.
So wird zur Aufwertung des Bahnhofs beispielsweise die Einrichtung eines CitySupermarktes angeregt bzw. die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen. Vorstellbar wäre auch „eine Art Tante-Emma-Laden" mit einem Grundsortiment
für den täglichen Bedarf. Vorgeschlagen werden zudem eine Aussichtsterrasse (evtl. mit
Café) bzw. ein Café mit Sitzgelegenheiten im Außenbereich und eine Kinder-Lounge
zur Überbrückung der Wartezeit. Eine Aussichtsterrasse wird begrüßt, wenn diese
einen Bezug zum Verkehrsmittel "Eisenbahn" herstellen würde. Angeregt wird in
diesem Zusammenhang ein Verzicht auf übermäßiges Einkaufsangebot zugunsten der
Innenstadthändler und der Sedelhof-Galerie-Planungen.
46
Es wird jedoch auch zu bedenken gegeben, dass die Reisenden in den Passagen durch
die vielen Einkaufsmöglichkeiten nicht eingeschränkt werden dürfen und der Raum
nicht zu eng werden dürfe. Daher sollten die Passagen breit und hoch, die Anordnung
übersichtlich gestaltet werden.
Vorgeschlagen wird auch eine geteilte Ost-West-Lösung: Im Osten Reisendenbedarf mit
Zeitschriften, Restaurants, Bäcker, Fahrkarten usw. und im Westen ein großes
Parkhaus, Supermarkt, Apotheke, Frisör, Spielzeug, Drogerie, Kino, Klamottenläden,
Handyläden usw. Ost- und Westseite würden durch Unterführung und Steg miteinander verbunden.
Es sollte nach Ansicht eines Teilnehmers eine klare Aufteilung zwischen Transfer- und
Shopping-Abteilung geben. Im Falle eines Fahrgast-Haupteingangs auf Ebene 0 am
Bahnhofsplatz sollte dieser großzügig und übersichtlich ausgestaltet werden, mit gut
auffindbarem DB-Reisezentrum und Reisendenbedarf.
f) Themenwiki: “Hinweise zum Bahnhofsgebäude”
Im Wiki zum Bahnhofsgebäude wurden die Anregungen der Teilnehmenden in Bezug
auf Architektur, Höhe und optimale Integration des Gebäudes in das Umfeld sowie die
Frage der Finanzierung des Projektes zusammengefasst.
Contra Hochhäuser:
Es wird bemängelt, dass einige Entwürfe zu hohe Häuser für den neuen Bahnhof
vorsehen, die nicht zu den Ulmer Verhältnissen passen. Aus ästhetischen Gründen und
zugunsten des bürgerlichen Konsenses sollte hier auf Hochhäuser verzichtet werden,
da es z.B. bei dem Neubau der SWU, Ecke Neuthorstraße /Karlsstraße bereits zu
Auseinandersetzungen gekommen ist. Eine Häufung von Hochhäusern mit mehr als 10
Geschossen wird als nicht zuträglich für das Ulmer Stadtbild gehalten. Monströse
Bauten oder Hochhäuser im Stil wie in Frankfurt die Bankgebäude werden als zu riesig
für Ulm befunden.
Pro Hochhäuser:
Andere Nutzer/innen meinen, dass Hochhäuser schon sehr speziell und auffallend sein
müssten, um positiv zu wirken. Einige können sich Hochhäuser unter bestimmten
Voraussetzungen vorstellen, z.B. wenn sie in Beziehung zum Stadtgefüge und zum
Münster stehen und nicht höher als das Universum-Center sind. In diesem Kontext wird
angeführt, dass Ulm dank des Münsters bekannt sei für den höchsten Kirchturm der
Welt. Ein generelles Hochhausverbot wird von einigen aber als unangemessen gehalten. Vorgeschlagen werden z. B. zwei Hochpunkte: einen südlich am heutigen ZOB,
einen weiter nördlich bei der Post, um die Sichtachse zum Münster nicht groß zu
behindern.
47
Allgemeine Anregungen zur Architektur des neuen Gebäudes:
Bei einem Neubau sollte es sich nach Ansicht mehrerer Nutzer/innen nicht um einen
„gesichtslosen Klotz“ handeln, sondern ein für Ulm notwendiges „architektonisches
Highlight“, das nicht zu massig ist. Es sollte ein ansprechendes Gebäude mit Einkaufsmöglichkeiten, einem gesonderten Raucherbereich und einer Ruhezone gebaut werden
und mit einem Licht durchfluteten Bereich in der Mitte versehen werden.
Erwünscht sind alternative Materialien und Oberflächen, Aufenthaltsqualität durch
geschickte Raumaufteilung, maximale Ausnutzung des Tageslichts (Glasdach für Licht
von oben), viel Pflanzen und Grün, ein gemütliches Café für die Wartezeiten.
Vorgeschlagen wird von einigen Teilnehmern, ein Bahnhofsgebäude zu bauen, das
sofort als Bahnhof erkennbar ist und spezifische Merkmale aufweist. Beispielsweise
durch eine weithin sichtbare Uhr. Das neue Bahnhofsgebäude sollte einen eigenen
Charakter haben. Der Neubau sollte weder die historischen Modelle unkritisch reproduzieren, noch stupide Einheitsarchitektur aus Beton und Glas in zwanzig verschiedenen Grautönen präsentieren.
48
9. Runder Tisch
9.1 Dokumentation und Empfehlungen des Runden Tisches zur weiteren Planung
Runder Tisch citybahnhof Ulm
17.1.2012 in Ulm
Dokumentation
49
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
Auftraggeber:
Stadt Ulm
Fachbereich Stadtentwicklung
Bau und Umwelt
Münchner Straße 2
89073 Ulm
Ansprechpartner:
Volker Jescheck
Auftragnehmer:
citycom
Büro für Stadtentwicklung und
Kommunikation
Pfarrer-Grimm-Str. 2
80999 München
Telefon 089 -141 7511
info@citycom-muenchen.de
Ansprechpartnerin:
Ursula Ammermann
50
citycom
Inhaltsverzeichnis
1.
Zielsetzung des Runden Tisches
2.
Vorgehensweise
3.
Empfehlungen für die weitere Planung
4.
Weiteres Vorgehen
5.
TeilnehmerInnen
6.
Anlage Synopse
51
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
1. Zielsetzung des Runden Tisches
Das Projekt citybahnhof ulm umfasst den Neubau des Hauptbahnhofes als
neues Zentrum in der Innenstadt und die städtebauliche Neuordnung des
Bahnhofsumfeldes auf einer Fläche von über 20 Hektar. Ein städtebaulicher
Ideenwettbewerb erfolgte im Mai 2011. Der Wettbewerb erbrachte unterschiedliche Entwürfe. Im Rahmen eines breit angelegten Beteiligungsprozesses hat die Stadt Ulm im Herbst 2011 in fünf unterschiedlichen Foren sowie
über eine Internetplattform die Ergebnisse des Ideenwettbewerbes mit möglichst vielen Akteuren der Stadtgesellschaft diskutiert und Empfehlungen aus
Sicht der jeweiligen Akteure erhalten.
Anschließend trafen sich die Sprecher aller Foren in einem Runden Tisch.
Ziele des Runden Tisches waren:
- gegenseitige Information über die Ergebnisse in den einzelnen Foren,
- Diskussion dieser Ergebnisse,
- Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten,
- Klärung möglicher Konflikte,
- Formulierung abschließender Empfehlungen für Stadtrat und Stadtplanung.
2. Vorgehensweise
Der Runde Tisch mit SprecherInnen der fünf Foren (BürgerInnen und NGOs
/ Anlieger und Betroffene / Wirtschaft und Gesellschaft / Verkehr / ArchitektInnen) fand am 17.1.2012 als dreistündige Veranstaltung im Stadthaus in
Ulm statt. Zur öffentlichen Sitzung kamen ca. 70 interessierte BürgerInnen,
die die Diskussion verfolgten. Die fünf Foren präsentierten die wichtigsten
Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen. Eine vergleichenden Übersicht (Synopse)
gab den TeilnehmerInnen einen Überblick darüber, welche Empfehlungen
von den einzelnen Arbeitsgruppen abgegeben wurden. Für das Gespräch im
Runden Tisch kristallisierten sich fünf Themenkomplexe heraus, die gemeinsam diskutiert werden sollten:
- Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt
(Lage der Ausgänge der Passage)
- Anbindung des Bahnhofs an die Weststadt
(westliches Bahnhofsgebäude, Entree ins Dichterviertel)
- Qualität und Nutzungen in der Passage
- Charakter und Stellenwert des Bahnhofsgebäudes
- Verknüpfung der Ebenen im Bahnhofsgebäude
Die relevanten Aussagen und Empfehlungen wurden während der Sitzung
abgestimmt und protokolliert.
52
citycom
Ablauf des Runden Tisches
19.00
Begrüßung durch den Baubürgermeister Alexander Wetzig
19.20
Präsentation der fünf Foren
- Forum der BürgerInnen und NGOs
- Forum der Anlieger und Betroffenen
- Forum Wirtschaft und Gesellschaft
- Verkehrsforum
- Forum der Planer und Architekten
20.20
Kurzvorstellung der Synopse aus den Forumsprotokollen
20.30
Diskussion der fünf Kernthemen
- Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt
(Lage der Ausgänge der Passage)
- Anbindung des Bahnhofs an die Weststadt
(westliches Bahnhofsgebäude, Entree ins Dichterviertel)
- Qualität und Nutzungen in der Passage
- Charakter und Stellenwert des Bahnhofsgebäudes
- Verknüpfung der Ebenen im Bahnhofsgebäude
21.40
Zusammenfassung der Ergebnisse Empfehlungen des Runden Tisches
Ausblick auf die weitere Beteiligung
22.00
Ende der Veranstaltung
53
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
3. Empfehlungen für die weitere Planung
• Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt
Der Fußgänger-Hauptstrom soll in die Bahnhofstraße geleitet werden.
Eine oberirdische Querung zur Innenstadt soll attraktiv ausgebaut werden.
Die unterirdische Passage soll möglichst weit nach Süden verlagert werden,
eine Verzweigung zu den Sedelhöfen möglichst weit nach Osten.
Die Passagenanbindung könnte beim Einsteindenkmal liegen mit einer
attraktiver Platzgestaltung als Ein-/Ausgang.
• Anbindung des Bahnhofs an die Weststadt
Der Westzugang soll ein eigenes Bauwerk bekommen, in das Infrastruktur
für die Weststadt untergebracht wird, wenn das bzgl. der Wirtschaftlichkeit
tragfähig ist. Es soll eine ansprechende Platzgestaltung als Entrée in die
Weststadt vorgesehen werden unter Einbeziehung der Kleinen Blau.
Die Passage zum Westen soll zeitlich vorgezogen geplant und ausgeführt
werden.
Bzgl. der Neugestaltung des Westzuganges soll vorausschauend definiert
werden, welche Verkehrsarten hier unterzubringen und wie sie zu führen
sind. Eventueller Anlieferverkehr für die Infrastruktur im Westzugang muss
berücksichtigt werden.
Die Kombination eines westlichen Zugangsgebäudes mit einem Parkhaus
soll eingehend geprüft werden.
Beim Westzugang müssen die Sicherheitsbedürfnisse der Passanten in
besonderem Maße beachtet werden.
• Qualität und Nutzungen in der Passage
Die Passage soll attraktiv gestaltet und durch vielfältige Angebote belebt
werden.
Eine sichere Tag- und Nachtnutzung muss möglich sein. Je mehr Tageslicht
desto besser.
In der Passage nach Osten sind kleinteilige Ladengeschäfte vorzusehen,
jedoch keine großen Einheiten. Es wird keine Sonderregelungen (z.B. Sonntagsöffnung etc.) für diesen Passagenbereich geben.
Der westliche Passagenbereich soll durch viel Tageslicht freundlich und offen
wirken. Anstatt Ladengeschäfte könnte hier Belebung durch Kunst, Lichtkunst etc. vorgesehen werden.
• Charakter und Stellenwert des Bahnhofsgebäudes
Das Gebäude soll prägnant und markant erscheinen, über Sichtachsen
aus vielen Richtungen erkennbar und wahrnehmbar sein. Es soll eine neue
Stadtmarke setzen.
Blickbeziehungen zu markanten Ulmer Gebäuden sollen vom Bahnhof aus
möglich sein.
54
citycom
• Verknüpfung der Ebenen im Bahnhofsgebäude und auf dem
Bahnhofsvorplatz
Dienstleistungsangebote sollen auf allen Ebenen des Gebäudes stattfinden.
Es soll großzügige und vielfältige Öffnungen von Ebene -1 auf Ebene 0
geben, um die Aufenthaltsqualität auf Ebene -1 zu optimieren (Transparenz,
großzügige Zugänge z.B. Rampen). Allerdings darf die Funktionalität des
Vorplatzes insoweit nicht beeinträchtigt werden, dass dort die verschiedenen Verkehrsarten gut abgewickelt werden können.
Der Posttunnel sollte nach Westen verlängert werden (z.B für Radlergruppen).
4. Weiteres Vorgehen
Baubürgermeister Alexander Wetzig erläuterte den weiteren Beteiligungsprozess: Die Ergebnisse der Foren und des Runden Tisches werden dem
Gemeinderat als Gestaltungsvorschlag zum Neubau des Citybahnhofes
unterbreitet und fließen anschließend in den Auslobungstext für den Realisierungswettbewerb ein. Es wird davon ausgegangen, dass bis Sommer
2012 der Realisierungswettbewerb vorbereitet werden kann. Im Anschluss
an den Wettbewerb wird der Dialogprozess mit den Ulmer Akteuren fortgesetzt.
55
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
5. Teilnehmende
Forum BürgerInnen und NGOs
Frau Blass
Frau Sälzle
Forum Anlieger und Betroffene
Herr Kaufmann
Herr Rohmer
Frau Williams-Mangold
Forum Wirtschaft und Gesellschaft
Herr Krone
Herr Dr. Reinborn
Herr Roell
Verkehrsforum
Herr Emsiz
Herr Golisade,
Herr Hofmann
Herr Zahn
Forum der Planer und Architekten
Frau Maksimczuk
Herr Rannow
Stadtverwaltung
Herr Jescheck
Herr Kalupa
Herr Walter
Herr Wetzig
Moderation
citycom:
Sonja Epple
Brigitte Gans
56
citycom
Internetforum (kein
abgestimmtes
Meinungsbild)
BürgerInnnen
Ulmer Architekten
o. Farbe = Forum macht keine Aussage /
Forum ist indifferent
Anlieger
Rot = Forum stimmt mehrheitlich nicht zu
Verkehr
Grün = Forum stimmt mehrheitlich zu
Forum Wirtschaft
und Gesellschaft +
IHK + Touristik
6. Anlage Synopse
Passage
Passage soll auf -1 liegen
Anschluss nur an Sedlhöfe
Anschluss an nur Bahnhofstraße
Anschluss an Bahnhofstr. und Sedlhöfe
Viel Tageslicht in Passage
Verbreiterung der Passage
Angebote eingeschränkt auf Reisebedarf
Vielfältige Angebote vorhalten
Klare Wegeführung von Gleis bis
Innenstadt/Taxi (Leitsystem)
Sicherheit, Übersichtlichkeit,
Bequemlichkeit, Orientierung
Architektur/Städtebau
Bahnhof soll deutlich erkennbar sein
Einzelne Hochhäuser an geeigneten
Stellen möglich
Sichtbeziehungen zur Innenstadt
Bahnhofsgebäude
Komfort und Aufenthaltsflächen,
geschützte Wartebere iche
Zusätzliche Attraktoren vorhalten z.B.
Autovermietung, Radvermietung etc
„Mobilitätsdrehscheibe“.
Bahnhofsvorplatz
Vielfache Nutzungsmöglichkeiten und klare
Platzkanten
Bahnhofsvorplatz als ein
zusammenhängender Platz –
überschaubar und sicher gestalten
Gute Übersichtlichkeit und vielfältige
Vernetzung von Ebene 0 auf Ebene -1
Direkter ebenerdiger Übergang von
Innenstadt zum Bahnhof
Grüner Bahnhofs-Vorplatz
Anbindung Innenstadt Eingang Ost
Direkt und barrierefrei
Einbeziehung Gebäude Bahnhofsplatz 7
Eingang West – Schillerstraße
Bahnhofsplatz mit Infrastruktur in eigenem
Zugangsgebäude
Großzügige Öffnung zum Bahnhof
Kleine Blau ins Gebäud e einbeziehen
Synopse der Protokollergebnisse der Foren zum Citybahnhof Ulm
zusammengestellt von citycom München
57
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
58
citycom
Runder Tisch - Empfehlungen für die weitere Planung
• Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt
-
Der Fußgänger-Hauptstrom soll in die Bahnhofstraße geleitet werden.
Eine oberirdischen Querung zur Innenstadt soll attraktiv ausgebaut werden.
Die unterirdische Passage soll möglichst weit nach Süden verlagert werden, eine
Verzweigung zu den Sedelhöfen möglichst weit nach Osten.
Die Passagenanbindung könnte beim Einsteindenkmal liegen mit einer attraktiver
Platzgestaltung als Ein-/Ausgang.
• Anbindung des Bahnhofs an die Weststadt
-
-
Der Westzugang soll ein eigenes Bauwerk bekommen, in das Infrastruktur für die
Weststadt untergebracht wird, wenn das bzgl. der Wirtschaftlichkeit tragfähig ist.
Es soll eine ansprechende Platzgestaltung alsEntrée in die Weststadt vorgesehen
werden unter Einbeziehung der Kleinen Blau.
Die Passage zum Westen soll zeitlich vorgezogen geplant und ausgeführt werden.
Bzgl. der Neugestaltung des Westzuganges soll vorausschauend definiert werden,
welche Verkehrsarten hier unterzubringen und wie sie zu führen sind. Eventueller
Anlieferverkehr für die Infrastruktur im Westzugang muss berücksichtigt werden.
Die Kombination eines westlichen Zugangsgebäudes mit einem Parkhaus soll
eingehend geprüft werden.
Beim Westzugang müssen die Sicherheitsbedürfnisse der Passanten in besonderem
Maße beachtet werden.
• Qualität und Nutzungen in der Passage
-
Die Passage soll attraktiv gestaltet und durch vielfältige Angebote belebt werden.
Eine sichere Tag- und Nachtnutzung muss möglich sein. Je mehr Tageslicht desto
besser.
In der Passage nach Osten sind kleinteilige Ladengeschäfte vorzusehen, jedoch
keine großen Einheiten. Es wird keine Sonderregelungen (z.B. Sonntagsöffnung
etc.) für diesen Passagenbereich geben.
Der westliche Passagenbereich soll durch viel Tageslicht freundlich und offen
wirken. Anstatt Ladengeschäfte könnte hier Belebung durch Kunst, Lichtkunst etc.
vorgesehen werden.
59
Dokumentation Runder Tisch citybahnhof ulm
• Charakter und Stellenwert des Bahnhofsgebäudes
-
Das Gebäude soll prägnant und markant erscheinen, über Sichtachsen aus vielen
-
Blickbeziehungen zu markanten Ulmer Gebäuden sollen vom Bahnhof aus möglich
sein.
• Verknüpfung der Ebenen im Bahnhofsgebäude und auf dem Bahnhofsvorplatz
-
-
60
Dienstleistungsangebote sollen auf allen Ebenen des Gebäudes stattfinden.
Großzügige und vielfältige Öffnungen von Ebene -1 auf Ebene 0, um die
Aufenthaltsqualität auf Ebene -1 zu optimieren (Transparenz, großzügige Zugänge z.B.
Rampen). Allerdings darf die Funktionalität des Vorplatzes insoweit nicht
beeinträchtigt werden, dass dort die verschiedenen Verkehrsarten gut abgewickelt
werden können.
Der Posttunnel sollte nach Westen verlängert werden (z.B für Radlergruppen).
10. Teilnehmende der Bürgerwerkstatt und Fachforen
An den Foren nahmen sowohl Einzelpersonen als auch Vertreter unterschiedlicher
Organisationen teil.
Forum
Anzahl Teilnehmer
Durch Direktansprache
eingeladene Teilnehmer
Bürgerwerkstatt
15
Ca. 150 / zusätzliche Werbung
durch Pressemeldungen und Flyer
Anlieger und
direkt Betroffene
24
39
Verkehrsforum
5
17
Wirtschaft und
Gesellschaft
6
15
Planerforum
21
Ca. 100
Runder Tisch
14
15
Teilnehmende insg.
85
Ca. 350
Onlineforum
Insgesamt 115 angemeldete anonyme Teilnehmende
während der Diskussionszeit sowie weitere ca. 4000
Nutzer, die die Plattform zur Information nutzten.
61
11. Weitere Stellungnahmen
11.1 Anmerkungen und Anregungen des Arbeitskreises “Citybahnhof Ulm” der
RPG Mitte-Ost
62
63
64
65
66
67
68
69
70
Citybahnhof Ulm
Anmerkungen und Anregungen für die weitere Planung
Vorgelegt vom Arbeitskreis Citybahnhof der Regionalen Planungsgruppe Mitte-Ost
Übersicht über das Diskussionspapier und die Präsentation
1. Zur gegenwärtigen Situation
a. Zum Bahnhof geht es unter dem Gebäude hindurch, das den Bahnhof verdeckt, in die Unterführung.
b. Ein ebenerdiger Zugang zum Bahnhof ist sehr umwegig, gefährlich und unbequem.
c. Die Unterführung zu den Bahnsteigen ist zu schmal, zu niedrig und praktisch ohne Tageslicht.
2. Einige Aspekte aus dem Wettbewerb Citybahnhof Ulm
a. Die meisten Preisträgerarbeiten haben zwei Unterführungen unter dem Bahnhofsplatz und eine unter den
Gleisen.
b. Für den Radverkehr und Fußgänger ist im Norden fast immer eine neue Brücke über die Gleise vorgesehen.
3. Anregungen zur weiteren Planung des Citybahnhofs Ulm
a. Der Bahnof sollte mit wegweisend angeordneten Zugängen eindeutig aus verschiedenen Blickachsen
erkennbar sein.
b. Auch früher war der Bahnhof deutlich von der Bahnhofstraße aus erkennbar (Bahnhofstr. nach Westen 1905).
3.1 Städtebauliche Situation und Zugang zum Bahnhof
Die Verknüpfung der 0-Ebene mit der Unterführung sollte großzügig im Bereich des Einsteindenkmals
angelegt werden.
3.2 Bahnhofsgebäude, Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße
a. Das InterCity-Hotel wird wegen Lärmbelästigung durch nächtliche Güterzüge mit Bahnhofsfunktionen
umgenutzt.
b. Ein neuer Standort für die Hotelnutzung könnten die Sedelhöfe sein.
c. Der Bahnhofsplatz sollte vorrangig dem „Umweltverbund“ aus Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV
vorbehalten sein.
d. Die Bahnhofstraße wird baulich zur Fußgängerzone umgestaltet und erhält einem ampelgeregelten
Übergang zum Bahnhofsplatz.
3.3 Bahnhofshalle und Wegführungen
a. Der Bahnhofshallenboden wird auf die -1-Ebene abgesenkt und nach Osten vorgezogen.
b. Beide Vorplätze haben am Bahnhofsgebäude eine weitreichende und durchsichtige Überdachung.
3.4 Passagen und Unterführungen
a. Durch verglaste Teile der Bahnsteigüber dachung kann direktes Tageslicht in die Passagen kommen.
b. Zur Gewährleistung einer Barrierefreiheit sind in der Mitte der Passage Aufzüge vorzusehen.
3.5 Westzugang an der Schillerstraße
a. Der Westzugang an der Schillerstraße wird baulich und funktionell mit dem Dichterviertel verknüpft.
b. Der Westzugang sollte ein kleines Bahnhofsgebäude erhalten, in dem sich auch Geschäfte und
Gastronomie befinden.
c. Hier könnten auch Taxistände und eine überdachte Vorfahrt für Autos angeordnet werden.
3.6 Straßenbahn, Busse und Individualverkehr
Nach Inbetriebnahme der Straßenbahn Linie 2 würden die beiden Fahrspuren auf der Bahnhofseite für
Busse reserviert.
3.7 Fußgänger und Fahrräder
a. Der gesamte Bahnhofsplatz ist soweit wie möglich als Fußgängerzone zu gestalten.
b. Der bestehende Posttunnel sollte für eine Radverbindung nach Westen verlängert werden.
3.8 Kurzparken, Taxi und Dauerparkplätze
a. Kurzparkplätze und Taxistände sind sowohl am nördlichen Bahnhofsplatz, als auch am Westausgang
vorzusehen.
b. Ein Parkhaus mit Fahrradstellplätzen auf der 0-Ebene sollte mit dem Zugangsgebäude auf der Westseite
verknüpft werden.
3.9 Funktionen, Einrichtungen und Geschäfte
a. Die Einrichtungen und Geschäfte im Bahnhofsbereich sollten sich auf den Bedarf für Bahn-kunden und
Durchgangspublikum beschränken.
b. Auf der Ost- und der Westseite der Bahnhofspassage sind Anzeigetafeln und Hinweissilder auf alle
Angebote anzubringen.
4. Fazit: Leitgedanken zum Citybahnhof Ulm
Wunschbild
Das Diskussionspapier, die Präsentation und diese Übersicht sind kostenfrei als PDF-Dateien erhältlich bei:
Dr. Dietmar Reinborn, e-mail: reinborn@gmx.de
Volker Sievers, e-mail: volker.sievers@arcor.de
71
72
Bahnhofsgebäude, Bahnhofsplatz und Bahnhofstraße
Bahnhofshalle und Wegführungen
Passagen und Unterführungen
Westzugang an der Schillerstraße
Straßenbahn, Busse und Individualverkehr
Fußgänger und Fahrräder
Kurzparken, Taxi und Dauerparkplätze
Funktionen, Einrichtungen und Geschäfte
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
3.9
4. Fazit: Leitgedanken zum Citybahnhof Ulm
Städtebauliche Situation und Zugang zum Bahnhof
3.1
3. Anregungen zur weiteren Planung des Citybahnhofs Ulm
1. Zur gegenwärtigen Situation
2. Einige Aspekte aus dem Wettbewerb Citybahnhof Ulm
0. Übersicht
RegionalePlanungsGruppe Mitte-Ost
Arbeitskreis Citybahnhof
Citybahnhof Ulm
Anmerkungen und Anregungen für die weitere Planung
1a
… das den Bahnhof verdeckt, in die Unterführung.
Zum Bahnhof geht es unter dem Gebäude hindurch …
1. Zur gegenwärtigen Situation
73
1c
1b
… ist zu schmal, zu niedrig und praktisch ohne Tageslicht.
Die Unterführung zu den Bahnsteigen …
… ist sehr umwegig, gefährlich und unbequem.
Ein ebenerdiger Zugang zum Bahnhof …
2a
… unter dem Bahnhofsplatz und eine unter den Gleisen.
Die meisten Preisträgerarbeiten haben zwei Unterführungen…
2. Einige Aspekte aus dem
Wettbewerb Citybahnhof Ulm
74
2b
des Citybahnhofs Ulm
3. Anregungen zur weiteren Planung
… fast immer eine neue Brücke über die Gleise vorgesehen.
Für den Radverkehr und Fußgänger ist im Norden …
3b
3a
0 – Ebene
-1 – Ebene
Fahrradtunnel
… deutlich von der Bahnhofstraße aus erkennbar.
Auch früher war der Bahnhof …
… eindeutig aus verschiedenen Blickachsen erkennbar sein.
Sichtachsen
Der Bahnhof sollte mit wegweisend angeordneten Zugängen …
75
Das InterCity-Hotel wird wegen Lärmbelästigung …
… großzügig im Bereich des Einsteindenkmals angelegt werden.
Die Verknüpfung der 0-Ebene mit der Unterführung sollte …
… durch nächtliche Güterzüge mit Bahnhofsfunktionen umgenutzt.
3.2a
3.1
3.2c
3.2b
… aus Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV vorbehalten sein.
Der Bahnhofsplatz sollte vorrangig dem „Umweltverbund“ …
… könnten die Sedelhöfe sein.
Ein neuer Standort für die Hotelnutzung …
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3.3a
… auf die -1-Ebene abgesenkt und nach Osten vorgezogen.
Der Bahnhofshallenboden wird …
… und erhält einem ampelgeregelten ×bergang zum Bahnhofsplatz.
3.2d Die Bahnhofstraße wird baulich zur Fußgängerzone umgestaltet …
3.4a
3.3b
… kann direktes Tageslicht in die Passage kommen.
Durch verglaste Teile der Bahnsteigüberdachung …
… eine weitreichende und durchsichtige Überdachung.
Beide Vorplätze erhalten am Bahnhofsgebäude …
77
3.5a
3.4b
0 – Ebene
-1 – Ebene
Fahrradtunnel
… und funktionell mit dem Dichterviertel verknüpft.
Sichtachsen
Der Westzugang an der Schillerstraße wird baulich …
… sind in der Mitte der Passage Aufzüge vorzusehen.
Zur Gewährleistung einer Barrierefreiheit ...
3.5c
3.5b
… und eine überdachte Vorfahrt für Autos angeordnet werden .
Hier könnten auch Taxistände ...
… in dem sich auch Geschäfte und Gastronomie befinden.
Der Westzugang sollte ein kleines Bahnhofsgebäude erhalten …
78
Nach Inbetriebnahme der Straßenbahn Linie 2 würden …
0 – Ebene
-1 – Ebene
Fahrradtunnel
… wird soweit wie möglich als Fußgängerzone gestaltet.
Sichtachsen
Der gesamte Bahnhofsplatz …
… die beiden Fahrspuren auf der Bahnhofseite für Busse reserviert.
3.7a
3.6
Kurzparkplätze und Taxistände sind sowohl am …
… sollte für eine Radverbindung nach Westen verlängert werden
Der bestehende Posttunnel …
… nördlichen Bahnhofsplatz, als auch am Westausgang vorzusehen.
3.8a
3.7b
79
3.9a
3.8b
… sollten sich auf den Bedarf für Bahnkunden und
Durchgangspublikum beschränken.
Die Einrichtungen und Geschäfte im Bahnhofsbereich …
sollte mit dem Zugangsgebäude auf der Westseite verknüpft werden
Ein Parkhaus mit Fahrradstellplätzen auf der 0-Ebene …
Auf der Ost- und der Westseite der Bahnhofspassage sind …
Bildnachweise: 0–1c 3.1-3.2d 3.6 3.7b (Ulm Hbf.) V. Sievers, 2a-b 3.3b applan
Stuttgart GmbH, 3a 3.5a 3.7a Planvorlage der Stadt Ulm, 3b aus H. Pflüger Ulm 1964,
3.3a Ferdinand Heide Frankfurt, 3.4a-b 3.5b-c 3.8a-3.9a (Hannover Hbf.) V. Sievers
Ulm, am 4. Oktober 2011. - Arbeitskreis Citybahnhof: Leitung Dr. Dietmar Reinborn.
Teilnehmer: Volker Sievers, Manfred Randecker, Brigitte Schullan, Martin Itschert,
Klaus Müller, Waltraud Geiwitz und andere zeitweise.
Wunschbild:
Der Citybahnhof mit seinem Stadtraum muss
wieder städtebaulich und architektonisch zu
einem besonderen Bereich in Ulm werden.
Dieser Zentralraum ist die wesentliche
Drehscheibe des Öffentlichen Verkehrs sowie
für Fußgänger und Radfahrer.
4. Fazit
… Anzeigetafeln und Hinweisschilder auf alle Angebote anzubringen.
3.9b
11.2 Stellungnahme der AG West
80
81
11.3 Stellungnahme des Ulmer Frauenforums
82
83
84
11.4 Stellungnahme der IHK
85
86
87
11.5 Stellungnahme der Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH
07.12.2011
1. Willkommensfunktion:
Information für ankommende Gäste mit Multimedia-Terminal (Stadtplan, emotionale
Bildmotive zur Stadt Ulm, ÖPNV, Hinweis auf Tourist-Information im Stadthaus,
weiterführende Informationen). Dieses könnte z.B. in Zusammenarbeit mit bewährten
Partnern wie der Firma Wall realisiert werden. W-Lan-Zugang oder ähnliche technische
Infrastruktur muss für Internetzugang, Apps etc. im Bahnhofsbereich vorhanden sein,
da sich die Gäste bereits heute und erst recht morgen mit mobilen Endgeräten
informieren. Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten für Gäste mit Zwischenstopp oder
schwerem Gepäck, die die Stadt besuchen wollen, sind ebenfalls vorzusehen.
2. Mobilitäts-Drehscheibe:
Bus-Parkplätze – ggf. auch Reisebusparkplätze, wenn der Standort Glöcklerstraße
aufgelöst werden sollte - und Bus-/Straßenbahn-Linienverkehr, Autoverleih, car2go,
Parkgarage, Fahrradparkhaus und –verleihmöglichkeit (auch von pedelecs/e-Bikes) mit
Akkuwechsel-Station, Stromzapfsäulen.
3. Übergang Sedelhöfe/Fußgängerzone:
Idee und Chance der Integration eines virtuellen Einstein-Geburtshauses mit Albert
Einstein in Ton und Bild; an dieser Stelle kommen künftig alle Fußgänger vorbei und
wird der größte Sohn der Stadt entsprechend gewürdigt.
.
88
11.6 Nachtrag der IHK Ulm
IHK Ulm | Postfach 24 60 | 89014 Ulm
Herrn Harald Walter
Stadt Ulm
Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt und
Baurecht
Münchner Straße 2
89073 Ulm
31. Januar 2012
Nachtrag zur Bürgerbeteiligung City Bahnhof Ulm des Forums Wirtschaft und
Gesellschaft
Zum Punkt Anbindung des Bahnhofs an Innenstadt /Sedelhöfe
Sehr geehrte Herren,
Beim runden Tisch zum City Bahnhof Ulm wurde sich von allen beteiligten Foren auf die
Aussagen geeinigt:
Anschluss der Bahnhofstraße möglichst weit südlich
Trennung der Anschlüsse Bahnhofstraße / Sedelhöfe, möglichst weit östlich
Im Nachhinein ist uns diese Definition zu ungenau und wir möchten sie für unser Forum
nochmals detailieren:
Einen gemeinsamen Anschluss, die Trennung Bahnhofstraße / Sedelhöfe erst am
Ausgang der Unterführung
Die Folgen einer früheren Trennung hat, wie bereits beschrieben, fatale Folgen:
Die Attraktivierung der Innenstadt als Einkaufsziel durch die Sedelhöfe würde mit
dem etwaigen Verlust des Kaufhofs bezahlt werden.
Ferner würde eine Verzettelung der Fußgängerströme noch stärkere negative
Auswirkungen auf die Frequenzen in den Nebenlagen haben. Die Reichweite der
Frequenz würde verringert.
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass Passanten Entfernungen in stark frequentierten
Lagen als kürzer wahrnehmen, als die gleiche Entfernung in schwach frequentierten Lagen
mit unterbrochenem Handelsbesatz.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Röll
IKH Ulm
Josef Röll
Starthilfe und
Unternehmensförderung
Henning Krone
Ulmer City Marketing e.V.
Tel. 0731 / 173-117
Fax 0731 / 173-292
roell@ulm.ihk.de
Industrie- und Handelskammer Ulm
Olgastraße 95-101, 89073 Ulm
Postfach 2460, 89014 Ulm
www.ulm.ihk24.de
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