Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
661 kB
Erstellt
12.10.15, 21:54
Aktualisiert
27.01.18, 10:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung ABI - Ältere, Behinderte und Integration
Datum
05.08.2014
Geschäftszeichen
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales Sitzung am 08.10.2014
TOP
Behandlung
öffentlich
GD 293/14
Betreff:
Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im Fachbereich Bildung und
Soziales
Anlagen:
- Anlage 1: Projekt zur „Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im
Fachbereich Bildung und Soziales der Stadt Ulm“-wissenschaftliche Expertise
zum Projektprozesses, Abschlussbericht
- Anlage 2: Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im Fachbereich
Bildung und Soziales - Projektauftrag
Antrag:
1. Die für die Jugendhilfe (Abteilung FAM, Familie, Kinder und Jugendliche) am 05.07.2006 vom
damaligen Fachbereichsausschuss Jugend, Familie, Soziales endgültig beschlossene und
inzwischen umgesetzte Sozialraumorientierung ist auf die Aufgabenbereiche der Abteilung
Ältere, Behinderte und Integration (ABI) auszuweiten.
2. Die dafür notwendige Fusion der beiden Abteilungen ABI und FAM zu einer Hauptabteilung
wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt das Projekt weiter zu führen und zu prüfen, wie die
Voraussetzungen für die räumliche Umsetzung in den Sozialräumen geschaffen werden
können.
Markus Kienle
Genehmigt:
Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Die Kosten der Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im Fachbereich Bildung und
Soziales können derzeit nicht beziffert werden. Vergleiche Punkt 7 der Sachdarstellung.
1. Ausgangslage
2006 - Nach einer dreijährigen Modellphase wurde mit Beschluss des damaligen
Fachbereichsausschusses Jugend, Familie und Soziales die Sozialraumorientierung in
der Jugendhilfe (Abteilung FAM, Familie, Kinder und Jugendliche) und die
entsprechende Neustrukturierung der Verwaltung am 5.07.2006 endgültig beschlossen
(GD 231/06).
2007 - Mit Beschluss des Fachbereichsausschusses Bildung und Soziales am
07.02.2007 wurde mit der Durchführung des Projektes Sozialraumorientierung (SRO) in
der Alten- und Behindertenhilfe begonnen (GD 20/07). Das Projekt wurde mit dem
Abschlussbericht am 22.02.2011 in der Sitzung der entsprechenden Lenkungsgruppe
abgeschlossen.
2008 - Auf der Grundlage der Ergebnisse des Projektes SRO in der Altenhilfe und
Behindertenhilfe wurde der erste Teilhabeplan im Jahr 2008 erstellt, 2013
fortgeschrieben und am 19.06.2013 im Fachbereichsausschuss vorgestellt (GD 280/13).
2010 - Ebenso aus den Ergebnissen des Projektes SRO in der Altenhilfe und
Behindertenhilfe wurde der Seniorenbericht entwickelt und am 10.11.2010 im
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales beschlossen (GD 436/10). Auch hier sind
die Ziele der SRO leitend. Zum ersten Mal wurde ein Seniorenbericht außerdem mit
gesonderten Kapiteln zu den einzelnen Sozialräumen erstellt.
2011 - In der Sitzung des Fachbereichsausschusses Bildung und Soziales am
07.12.2011 wurde der Fachbereichsausschuss umfassend über die inhaltliche
Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung informiert (GD 410/11).
Wesentliche Punkte in dieser Vorlage waren
die prognostizierte finanzielle Entwicklung in der vorabdotierten Jugendhilfe,
Eingliederungshilfe und Hilfe zur Pflege
die Darstellung der inhaltlichen Grundlagen für die SRO in den genannten
Bereichen
die ausführliche Darstellung des Projektes Ressourcenmanagement und der
verschiedenen Ansätze der Quartierssozialarbeit
2012 - Am 7.11.2012 (GD 368/12) beschloss der Gemeinderat für die räumliche
Umsetzung der weiterentwickelten Sozialraumorientierung in Wiblingen entsprechende
Räumlichkeiten anzumieten.
2013 - Dieser Beschluss wurde umgesetzt und seit 1.07.2013 arbeiten die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Abteilungen ABI und FAM in Wiblingen unter
einem Dach.
-3-
2. Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung und dessen Zukunftsfähigkeit
Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung, das in der Jugendhilfe seit 2003 unter Begleitung
von Prof. Wolfgang Hinte in Ulm Anwendung findet, ist eine "unter Nutzung und
Weiterentwicklung verschiedener theoretischer und methodischer Blickrichtungen entwickelte
Perspektive, die als konzeptioneller Hintergrund (Fachkonzept) für das Handeln in zahlreichen
Feldern sozialer Arbeit dient".1 Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung ist fünf Prinzipien
verpflichtet:
Ausgangspunkt jeglicher Arbeit sind der Wille / die Interessen der
leistungsberechtigten Menschen (in Abgrenzung zu Wünschen oder
wissenschaftlich definierten Bedarfen).
Aktivierende Arbeit hat grundsätzlich Vorrang vor betreuender Tätigkeit.
Bei der Gestaltung einer Hilfe spielen personale und sozialräumliche Ressourcen
eine wesentliche Rolle.
Aktivitäten sind immer zielgruppen- und bereichsübergreifend angelegt.
Vernetzung und Integration der verschiedenen sozialen Dienste sind Grundlage
für funktionierende Einzelhilfen.2
Für die Arbeit der zukünftig aus den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilungen FAM und
ABI zusammengesetzten Teams wurden die zielgruppenübergreifenden strategischen Ziele auf
der Grundlage des Fachkonzeptes der Sozialraumorientierung im Projektauftrag wie folgt
definiert:
Unterstützung von Selbsthilfekräften des Betroffenen
Nutzung von Ressourcen im Familienverbund, der Nachbarschaft und im
Sozialraum
ambulante vor stationären Hilfen
Förderung der Teilhabe und Selbständigkeit
Hilfen setzen frühzeitig und maßgeschneidert im Lebensumfeld des Betroffenen
an
dort wo es notwendig ist werden gruppenbezogene Angebote im Nahraum der
Klienten entwickelt
dort wo es sinnvoll ist werden Hilfeangebote im Einzelfall oder als
Gruppenangebot zielgruppenübergreifend im Sozialraum entwickelt
durch die Umsetzung der strategischen Ziele der Sozialraumorientierung soll
gewährleistet werden, dass die Hilfen dauerhaft effektiv und effizient erbracht
werden und die Kosten in der vorabdotieren Sozial- und Jugendhilfe weniger
stark ansteigen als bis dato prognostiziert
Da die Sozialraumorientierung als sozialpädagogisches Konzept den Lebensraum des
betroffenen Menschen als Bezugspunkt von Aktivitäten unterschiedlichster Art und
Professionen definiert und die Ressourcen seiner Umgebung nutzt, bedarf es sowohl
größtmöglichen Wissens über die unterschiedlichen Angebote im Sozialraum, der Akteure und
der Möglichkeiten im Lebensumfeld der Hilfebedürftigen, als auch entsprechend persönlicher
Kontakte im jeweiligen Sozialraum. Deswegen ging die Einführung des Fachkonzeptes der
Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe auch mit einer räumlichen Dezentralisierung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in überschaubare Räume einher.
1
. Dr. Wolfgang Hinte, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung ISAAB
Vortrag für den Fachtag Sozialraumorientierung am 28.5.2008 in Fulda, S. 13
2
Prof. Hinte, https://www.uni-due.de/biwi/issab/sozialraumorientierung
-4-
In Ulm wurden hierfür ausgehend vom Dialogmodell der Gemeinwesenarbeit für die
Dezentralisierung der Jugendhilfe 5 Sozialräume definiert:
Sozialraum 1: Stadtmitte, Oststadt
Sozialraum 2: Böfingen, Jungingen, Mähringen, Lehr
Sozialraum 3: Weststadt, Söflingen, Grimmelfingen, Eggingen, Ermingen, Donautal,
Einsingen
Sozialraum 4: Eselsberg
Sozialraum 5: Wiblingen, Unterweiler, Donaustetten, Gögglingen
Seit Beginn 2013 werden neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendhilfe auch die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bisher in der Abteilung ABI angesiedelten
Aufgabenbereiche wie z.B.
der Eingliederungshilfe,
der Altenhilfe,
der Schuldnerberatung und Wohnraumsicherung
der Grundsicherung
über das Institut LüttringHaus (Institut für Sozialraumorientierung, Quartiers- und
Casemanagement) umfassend fortgebildet.
Wissenschaftliche Begleitung
Um Gewissheit darüber zu erlangen, ob die konsequente Anwendung des Fachkonzeptes der
Sozialraumorientierung auch auf die anderen Aufgabenfelder der sozialen Arbeit den
Anforderungen für eine zukunftsfähige soziale Arbeit in Ulm erfüllt, hat der Fachbereich im
letzten Jahr das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung
(ISSAB) an der Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften dessen
Institutsleiter Professor Hinte ist, beauftragt gutachterlich tätig zu werden und aus
wissenschaftlicher Sicht einen Blick auf unseren Prozess zu werfen. Das entsprechende
Gutachten liegt der Vorlage als Anlage 1 bei.
Im Gutachten wird die Stadt Ulm bestärkt, nicht zuletzt im Hinblick auf die zukünftigen
Herausforderungen für die soziale Arbeit (demografischer Wandel, Fachkräftemangel,
begrenzte finanzielle Mittel) den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Die Stadt,
so das Gutachten "befindet sich mit dem Vorhaben auf einer beispiellosen Reise hin zu einer
größtmöglichen einheitlichen Hilfequalität für ihre Bürgerinnen und Bürger auf der Basis von
zukunftsfähigen Strukturen".
Trotz dieser ausgesprochen positiven Bewertung des Vorhabens geben die Gutachter der
Verwaltung einige Hinweise mit auf den Weg, die zu beachten für die Weiterführung des
Prozesses wichtig erachtet werden. Die im Gutachten aufgeführten Empfehlungen werden im
Rahmen der weiteren Bearbeitung entsprechend ernst genommen werden.
Herr Richardt, der als Gutachter für das ISSAB Institut den Prozess auch vor Ort begutachtet
hat, wird in der Sitzung anwesend sein und das Gutachten vorstellen.
-5-
3. Projektauftrag und Projektstruktur
Um den inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben entsprechend gewachsen zu sein wurde
Ende 2012 das Projekt "Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im Fachbereich Bildung
und Soziales" gestartet. Ein entsprechender Projektauftrag (Anlage 2) der von den Beteiligten
auch unterzeichnet wurde folgte und die zur Umsetzung notwendigen Strukturen und Gremien
wurden gebildet.
Ziel des Projektes ist es, bis Ende 2016 eine Hauptabteilung Jugend und Soziales zu bilden, die
sich zentral und in den fünf Sozialräumen so organisiert hat, dass die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der verschiedenen Aufgabenbereiche der bisherigen Abteilungen ABI und FAM,
nach dem Fachkonzept der Sozialraumorientierung, zielgruppenübergreifend als Team, mit
guter und einheitlicher fachlicher Qualität, nah an der Bürgerschaft und unter Beachtung der
rechtlichen Vorgaben und finanziellen Möglichkeiten, in gemeinsamer Verantwortung für die
Menschen in den Sozialräumen tätig sind. Um den Grad des Erfolges abbilden zu können, sind
außerdem entsprechende Kennzahlen für die einzelnen Bereiche und bereichsübergreifend
entwickelt.
Eine Lenkungsgruppe unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Iris Mann als Projektleiterin trifft
die notwendigen Entscheidungen, die in zwei Teilprojektgruppen vordiskutiert werden.
Einzelne Themen (Arbeitspakete) werden zudem in weiteren Arbeitsgruppen bearbeitet.
Teilprojekt 1: Umsetzung der Sozialraumorientierung vor Ort:
Das Projekt organisiert die räumliche Umsetzung der gemeinsamen Arbeit vor Ort in den
künftigen Sozialräumen, die Bildung und Begleitung der neu zusammengesetzten
Sozialraumteams, die Fort-und Weiterbildung im Fachkonzept der Sozialraumorientierung sowie
-6die inhaltliche Weiterentwicklung der zukünftig gemeinsam, zielgruppenübergreifend vor Ort
angebotenen sozialen Dienste und der Beteiligungsstruktur in den Sozialräumen.
Teilprojekt 2: Fusion der beiden Abteilungen ABI und FAM:
Im Projekt geht es um die Erarbeitung der Steuerungslogik, der Aufbauorganisation, der
Anforderungen der Ablauforganisation, der Definition der Aufgabe, Verantwortung und
Kompetenz der einzelnen Organisationseinheiten zur Leistungserbringung, zur
Fachkoordination und zur Verwaltungssteuerung. Die sich hieraus ergebende
Organisationsstruktur für die neu zu bildende Hauptabteilung soll schrittweise umgesetzt
werden.
4. Fusion der beiden Abteilungen ABI und FAM zu einer Hauptabteilung
Die Verortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung ABI vor Ort in den
Sozialräumen, dort wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FAM schon arbeiten macht eine
Umstrukturierung der beiden Abteilungen erforderlich. Die Lenkungsgruppe hat sich deshalb
entschlossen sich auf den Weg zur Bildung einer gemeinsamen Hauptabteilung der beiden
Abteilungen ABI und FAM zu machen.
Für die Begleitung des Organisationsveränderungsprozesses zu einer Hauptabteilung hat der
Fachbereich durch Vermittlung der Zentralen Steuerung, Abteilung Personal und
Organisationsmanagement, Martin Bauch, Kommunalberater aus Süßen beauftragt.
Dieser hat mittlerweile nach intensiven Diskussionen mit der Teilprojektgruppe Fusion ABI/FAM,
einer Reihe von Arbeitsgruppen, der Lenkungsgruppe und der Beteiligung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern eine entsprechende Umsetzungskonzeption vorgelegt.
Kern der zukünftigen Steuerungslogik ist die Aufteilung der Arbeitsprozesse in Primärprozesse,
die die Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger beschreiben und weitgehend in den
Sozialräumen getätigt werden, und den Sekundärprozessen, die zentral für die Arbeit in den
Sozialräumen erbracht werden.
(schematische Darstellung der zukünftigen Matrixorganisation der Hauptabteilung)
-7-
Die Primärprozesse, die in den Sozialräumen erbracht werden, lassen sich in einer
Basisstruktur für den Sozialraum abbilden, wie sie im Sozialraum Wiblingen schon umgesetzt
ist.
Basisstruktur Sozialraum
Kommunaler sozialer Dienst (KSD)
wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH)
Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU)
Grundsicherung (GSI)
Hilfe zur Pflege (HzP)
Eingliederungshilfe (EH)
Sozialer Dienst für Ältere (SDfÄ)
Adoption und Pflegekinder (APK)
Schuldnerberatung/Wohnraumsicherung
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Schulsozialarbeit
Gemeinwesenarbeit/Stadtteilkoordination/Ressourcenmanagement/Bürgerzentre
n
Erstanlaufstelle Stufe 1 und Soziale Vergünstigungen
Die bisherigen Planungen sehen vor, dass die Fusion der beiden Abteilungen ABI und FAM
organisatorisch bis Ende 2015 umgesetzt ist. Dabei geht die Verwaltung davon aus, dass die
organisatorischen Veränderungen auch dann schon umgesetzt werden, wenn die
Räumlichkeiten noch nicht in jedem Sozialraum zur Verfügung stehen, da es nur eine begrenzte
Zeit möglich ist mit zwei Organisationsformen zu arbeiten.
5. Wir. Für Alle. Vor Ort. Sozialraum Wiblingen
Seit Juli 2013 arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilungen FAM und ABI
gemeinsam vor Ort in der Buchauerstraße. Mit dem Umbau der ehemaligen Filiale der Firma
Schlecker in der direkten räumlichen Nähe und mit einer Treppe mit den Räumlichkeiten der
Abteilung FAM verbunden, wurde in Wiblingen als erstem Standort umgesetzt, was in den
vorherigen Ausführungen erläutert wurde. Gerade in der Bürgerschaft und bei den
Kooperationspartnern stößt die Verortung in Wiblingen auf große Zustimmung. Erste
Auswertungen haben ergeben, dass vor allem bei den Älteren ein deutlich größerer
persönlicher Kontakt entstanden ist. Durch das Tür an Tür der unterschiedlichen
Aufgabenbereiche sind mittlerweile eine Vielzahl von zielgruppenübergreifenden
Zusammenarbeiten entstanden, die Verortung im Sozialraum hat außerdem dazu geführt, dass
die Fachkräfte aus allen Bereichen ihr Wissen über interne Ressourcen, welche im Sozialraum
Wiblingen vorhanden sind, erheblich erweitern konnten und dieses für schnelle und effektive
Kooperation auf kürzestem Weg nutzen. In einem ausführlichen Bericht des Teams in
Wiblingen, dem immerhin 27 Personen angehören, wurde ausdrücklich auf die vom
Fachbereich zur Verfügung gestellte professionelle Begleitung des
Teamentwicklungsprozesses abgehoben, dies soll auch bei den anderen Verortungen
gewährleistet sein. Natürlich ist ein Jahr noch keine Zeit, so dass sich neben den sehr positiven
Rückmeldungen auch Punkte finden, die in der Folgezeit verbessert werden müssen.
Besonders der Umgang mit zwei Strukturen, der schon dezentralen Struktur der Abteilung FAM
und der noch zentralen Struktur der Abteilung ABI erschwert die Umstellung. Mit der Umsetzung
der Fusion der beiden Abteilungen ABI und FAM sollen diese Probleme weitgehend gelöst
werden.
-8-
6. Räumliche Umsetzung der Sozialraumorientierung - Verortung in den nächsten
Sozialräumen
Wichtige Voraussetzung der Umsetzung ist die Verortung der gemeinsamen Teams vor Ort in
den Sozialräumen. Zum einen für die optimale Umsetzung der inhaltlichen Ausrichtung der
Arbeit zum anderen für die konsequente Umsetzung von Bürgerfreundlichkeit im Sinne einer
Verortung der sozialen Dienste im Nahraum.
Mit Schreiben vom 14.04.2014 an die Abteilungen Stadtentwicklung, Bau und Umwelt,
Liegenschaften und Gebäudemanagement hat Oberbürgermeister Gönner die Einleitung von
entsprechenden Planungen für die weiteren Sozialräume verfügt.
Böfingen
Für die zukünftig gemeinsame Abteilung von ABI und FAM werden 369 qm (ohne Toiletten und
Verkehrsflächen) benötigt. Durch den Erwerb der beiden Häuser Haslacherweg 91 und 95
wurde die Voraussetzung für die Realisierung dieses Raumbedarfes geschaffen.
Eselsberg
Für den Sozialraum Eselsberg gibt es einen Raumbedarf von 353 qm. Bisher gibt es noch keine
Planungen wo und wie die notwendigen Räumlichkeiten geschaffen werden.
Ulmer Westen
Für den neben Wiblingen und Mitte/ Ost größten Sozialraum beträgt der Raumbedarf 438 qm.
Da die derzeit in der Käßbohrerstraße verorteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung
FAM bis spätestens 2016 diese Räume aufgeben müssen, lässt sich keine gemeinsame
Verortung der zukünftigen gemeinsamen Abteilung von ABI und FAM an dieser Stelle
realisieren.
Dem Fachbereich ist sehr daran gelegen, dass ein Standort räumlich nah an der neu
gestalteten Weststadtmitte (Weststadthaus, Stadtteilbibliothek, Westbad, Ballspielhalle)
gefunden werden kann.
Mitte/Ost
Die Verortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialraum Mitte/Ost sowie der Zentralen
Abteilung erfolgt im Rahmen der Neuordnung der städtischen Räumlichkeiten, die durch den
Neubau des Gebäudes für BD und da freiwerden der Sattlergasse und der Kornhausgasse 4
notwendig wird. Dem Fachbereich ist daran gelegen möglichst viele der Aufgaben der neuen
Hauptabteilung unter einem Dach unterzubringen.
7. Finanzielle Auswirkungen
Die Verwaltung ist der Ansicht, dass die Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung im
Fachbereich BuS inhaltlich und fachlich der richtige Weg ist und von allen Beteiligten
mitgetragen wird. Einigkeit bestand auch darin, dass die Weiterentwicklung der
Sozialraumorientierung im Fachbereich Bildung und Soziales bis zum Jahre 2016 aus
finanzieller Sicht von vielen Unwägbarkeiten geprägt wird. Die stufenweise Umsetzung in den
einzelnen Sozialräumen unter Ausnutzung günstiger Gelegenheiten beim Erwerb oder der
Anmietung von geeigneten Räumlichkeiten erfordert eine flexible, oft kurzfristige
Entscheidungsfindung und führt unter Umständen zu zeitlich befristeten Überlappungen bei der
Nutzung von Räumlichkeiten. Bisher zentral genutzte Räumlichkeiten können in der Regel nicht
sofort aufgegeben oder anderweitig genutzt werden, wenn neue dezentrale Räumlichkeiten
gewonnen werden. Auch beim Personal kann es zeitlich befristet zu einem Mehrbedarf
kommen, da die Aufteilungen und Neuzuordnungen erst mit Erreichen der Zielstruktur 2016
vollständig umgesetzt werden können. Ziel ist es, mit Erreichen der Zielstruktur den Personal-
-9und Finanzrahmen beim Einstieg in die SRO nicht zu übersteigen - ausgenommen sind
natürlich Entwicklungen, die unabhängig von der SRO stattfinden ( neue Aufgaben,
Gesetzesänderungen usw.).