Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
507 kB
Erstellt
12.10.15, 21:54
Aktualisiert
27.01.18, 10:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
KITA - Städtische Kindertageseinrichtungen
Datum
23.09.2014
Geschäftszeichen
Vorberatung
Internationaler Ausschuss
Sitzung am 21.10.2014
TOP
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales
Sitzung am 12.11.2014
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Weiterführung des Programmes HIPPY durch die AWO Kreisverband Ulm e.V. im
Rahmen der Sprach- und Erziehungsförderung für Kinder aus benachteiligten
Familien.
Anlagen:
-
GD 350/14
Antrag:
Den Bericht zur Kenntnis zu nehmen und der Weiterführung des Programmes, wie beantragt,
zuzustimmen.
Angela Gabel-Müller
Genehmigt:
BM 2, C 2, KIBU
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
-3-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
ja
nein
MITTELBEDARF
INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG
(Mehrjahresbetrachtung)
ERGEBNISHAUSHALT [einmalig / laufend]
PRC:
Projekt / Investitionsauftrag:
Einzahlungen
Auszahlungen
€
€
Ordentliche Erträge
Ordentlicher Aufwand
davon Abschreibungen
Kalkulatorische Zinsen (netto)
Saldo aus Investitionstätigkeit
€
Nettoressourcenbedarf
€
80.000 €
€
€
€
MITTELBEREITSTELLUNG
1. Finanzhaushalt 2014
Auszahlungen (Bedarf):
€
Verfügbar:
Ggf. Mehrbedarf
€
€
Deckung Mehrbedarf bei
PRC
PS-Projekt 7
bzw. Investitionsauftrag 7
€
€
2015 - 2017
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei
PRC 3650-660
80.000 €
fremdes Fach-/Bereichsbudget bei:
PRC
€
Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln
€
2. Finanzplanung 2015 ff
Auszahlungen (Bedarf):
€
i.R. Finanzplanung veranschlagte
Auszahlungen
€
Mehrbedarf Auszahlungen über
Finanzplanung hinaus
€
Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung Finanzplanung
Das Programm HIPPY (Home Instruction for Parents of Prescool Youngsters - Hausbesuchsprogramm für Eltern mit
Kindern im Vorschulalter von 4 - 6 Jahren) wird seit 2006 von der AWO durchgeführt. (2006 bis 2011 gefördert durch
Mittel des Europäischen Integrationsfonds und kommunaler Komplementärförderung in Höhe von 22.500€ pro Jahr).
2012 bis 2014 gefördert durch kommunale Mittel in Höhe von 80.000€ pro Jahr.
HIPPY ist ein Spiel-und Lernprogramm für 4 bis 6 jährige Vorschulkinder sowie 1. Klasse Grundschulkinder aus
Familien mit internationalen Wurzeln. Wesentliche Kernelemente von HIPPY bestehen in der frühen Förderung und
-4in der Vorbereitung auf die Schule bzw. in der Unterstützung der Kinder in der ersten Klasse.
Das besondere an dem Programm HIPPY ist das Instrument des Hausbesuches. Die 'Hausbesucherinnen', die
möglichst aus dem gleichen Kulturkreis wie die teilnehmenden Familien kommen sollten, besuchen die Familien
wöchentlich, statten sie mit Spiel- und Lernmaterial aus und leiten sie im Umgang mit den Materialien an. Aufgabe
der Eltern ist es, die Kinder täglich ca. 15-20 Minuten mit dem Material gezielt zu fördern, bspw. durch das Vorlesen
von Büchern, durch Lernspiele, Puzzle usw. Die Hausbesucherinnen nehmen eine wichtige Vermittlungsfunktion
zwischen der hauptamtlichen Projektkoordination wahr und schaffen die Vertrauensbasis, die zum Gelingen des
Programmes beiträgt.
Das Spiel- und Lernprogramm dauert insgesamt 2 Jahre und wird an 30 Wochen pro Jahr durchgeführt. Monatlich
finden 2 Gruppentreffen unter pädagogischer Leitung statt. Neben dem Ziel des Austausches, erhalten die Eltern
deutschsprachige Informationen zu Erziehungs- und Bildungsthemen, über das deutsche Schulsystem sowie weitere
Themen wie Gesundheit, Ernährung, soziales Lernen, Medienkonsum usw.
Im Jahr 2012 und 2013 wurden 124 Kinder und deren Familien zur Teilnahme an dem Spiel- und Lernprogramm
HIPPY gewonnen. Die Herkunftsländer der Familien waren Kosovo, Türkei, Kamerun, Eritrea, Togo, Nigeria,
Tunesien, Russland, Georgien, Kasachstan, Libanon, Pakistan.
Das Programm HIPPY entspricht den Zielen und vorgeschlagenen Maßnahmen des Konzeptes "Internationale Stadt"
Handlungsfeld 3: Integration durch Bildung - Handlungsempfehlung Nr. 27 (GD 003/12).
Ziele des Programmes HIPPY
Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern
Verbesserung der Deutschkenntnisse der Eltern
Förderung der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung der Kinder
Stärkung der Eltern-Kind-Bindung
Inklusion, Verbesserung der sozialen Teilhabe und der Bildungschancen der Kinder
Information
Personal
Projektkoordination: 1 Diplompädagogin
4 bis 5 Hausbesucherinnen türkischer, mazedonischer sowie russischer Herkunft
Referentin für Erziehungsthemen, 1 Sozialpädagogin
Referenten aus unterschiedlichen Fachbereichen (Ärzte, Psychologen, Medienpädagogen, u.a.)
Kooperationspartner
Mädchen- und Frauenladen Sie'ste
Kindertageseinrichtungen
Psychologische Beratungsstellen Caritas und Diakonie
Kinderschutzbund Ulm / Neu-Ulm e.V
-5
Kinderärzte, Logopäden, Sprachkursträger
Projekt Babytasche
Arbeitskreis Ausländische Kinder
Zentralbibliothek Ulm / Kinderbibliothek
Die bestehenden Kooperationen werden genutzt, um Kontakte zu den Zielgruppen zu erreichen bzw. Zugang zu
Teilnehmerinnen zu werben. Die Referentinnen und Referenten wurden über das Landesprogramm STÄRKE
finanziert.
Zielerreichung
Das HIPPY-Programm wird gut von den Familien angenommen. Einige Familien nehmen bereits mit dem zweiten
oder sogar dritten Kind an dem Programm teil, was die große Zufriedenheit mit dem Programm wiederspiegelt. Die
Eltern schätzen es, selbst aktiv und beteiligt zu sein. Durch die Hausbesucherinnen, geschulte Laien, die den
Müttern auf Augenhöhe begegnen und einen ähnlichen soziokulturellen Hintergrund haben, können schwer
erreichbare Familien angesprochen werden. Durch die 'Gehstruktur' des Programmes werden Familien erreicht, die
in der Regel keine Angebote der institutionellen Familienbildung annehmen. Das Programm trägt zur Integration der
Familien in die Gesellschaft bei.
Auch in 2013 hat die AWO im Rahmen des STÄRKE-Programmes Seminare der Elternbildung für 'Familien in
besonderen Lebenslagen' angeboten und finanziert. Themenschwerpunkte waren 'Sprachförderung des Kindes mit
dem Schwerpunkt Zweisprachigkeit' sowie Familienalltag leben'.
Im Zeitraum 9 bis 12 / 2012 wurden von der Projektkoordinatorin und den Hausbesucherinnen teilweise mittels
mündlicher Befragung, teilweise mittels Fragebögen der Grad der Zielerreichung ermittelt. Rückmeldungen waren
u.a., dass
die Kinder ihre sprachliche Fähigkeiten verbessern konnten
Eltern selbst in Erziehungsfragen sicherer geworden sind
Eltern selbst ihre Deutschkenntnisse verbessern konnten und dadurch selbstbewusster wurden
Wichtige Informationen und Unterstützung bekommen konnten
Eltern aus der Isolation geholt werden konnten
Das Programm HIPPY wird als sinnvolle Ergänzung zur Kindergartenpädagogik und als ein weiterer Beitrag zur
Inklusion bzw. Integration wertgeschätzt.
Programmkosten
Mit der Fördersumme von 80.000€ /Jahr sollen bis zu 60 Kinder und deren Familien pro Jahr erreicht werden. Dies
entspricht einem Aufwand von rd. 1.400€ pro Kind / pro Jahr. Die Förderlaufzeit soll um weitere 3 Jahre verlängert
werden (2015-2017). Die Mittel stehen unter dem Profit-Center 3650-660 (Abteilung Kinderbetreuung in Ulm / KIBU)
zur Verfügung.