Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 4 - Protokoll Runder Tisch.pdf
Größe
1,9 MB
Erstellt
12.10.15, 21:55
Aktualisiert
27.01.18, 10:54
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 4 zu GD 119/15
Runder Tisch „Bahnhofsplatz Ulm“
Öffentliche Sitzung am 27. Januar 2015
Protokoll
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Auftraggeberin:
Stadt Ulm
Fachbereich Stadtentwicklung
Bau und Umwelt
Münchner Straße 2
89073 Ulm
Ansprechpartner:
Volker Jescheck, Helmut Kalupa
Auftragnehmerin:
citycom
Büro für Stadtentwicklung
und Kommunikation
Pfarrer-Grimm-Str. 2
80999 München
Telefon 089-141 7511
info@citycom-muenchen.de
Ansprechpartnerin:
Ursula Ammermann
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Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung und Ablauf
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2. Vorgehensweise
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3. Empfehlungen des Runden Tisches
für die weitere Planung
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4. Weitere Themen
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5. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches
7
6. Anlage – Vorschlag Herr Röll
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1. Zielsetzung und Ablauf
Bereits 2011 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt, der sich mit
dem Neubau des Hauptbahnhofes und der städtebaulichen Neuordnung des
Bahnhofsumfeldes, sowohl auf der innenstadtzugewandten Ostseite wie auch auf der
Bahnhofswestseite widmete.
Zwischenzeitlich haben sich die Rahmenbedingungen seitens der Bahn verändert,
so dass der Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung Bau und Umwelt im Februar
2013 beschloss, den Realisierungswettbewerb in zwei Teilen durchzuführen. Der
zuerst durchgeführte Wettbewerb "Bahnhofsplatz" befasst sich mit der StraßenbahnHaltestelle, den Freiflächen, den Verkehrsflächen und den Anbindungen an die
Bahnhofspassage.
Der im Herbst 2013 ausgelobte Wettbewerb wurde im Frühjahr 2014 entschieden.
Preisträger ist eine Arbeitsgemeinschaft zweier Architekturbüros, Axel Hummert
BDA/Dortmund und Hullak Rannow Architekten, Ulm.
Wie bereits beim Ideenwettbewerb diskutierte die Stadt das Wettbewerbsergebnis in
drei Foren mit Akteuren der Stadtgesellschaft.
Die Sprecherinnen und Sprecher dieser drei Foren (Forum Bürgerinnen und Bürger,
Forum Planung/Verkehr/TöBs (NGOs), Forum Stakeholder) diskutierten am Runden
Tisch die Ergebnisse der drei Foren und entwickelten Empfehlungen für die
Überarbeitung des Siegerentwurfes.
Der Runde Tisch fand am 27. Januar 2015 als zweieinhalbstündige Veranstaltung im
Rathaus der Stadt Ulm statt. Zur öffentlichen Sitzung kamen ca. 20 interessierte
Bürgerinnen und Bürger sowie Gemeinderäte und Gemeinderätinnen.
Die Empfehlungen des Runden Tisches wurden während der Sitzung abgestimmt
und mitprotokolliert.
Ablauf des Runden Tisches „Bahnhofsplatz Ulm“
18.00
18.20
18.30
18.45
20.15
20.30
Begrüßung
Überblick über die Bausteine im Projekt Citybahnhof
Kurzeinführung in den Siegerentwurf
Kurzvorstellung der Ergebnisse der drei Foren
Themenvorschlag und Diskussion, Erarbeitung von Empfehlungen
Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Ende der Veranstaltung
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2. Vorgehensweise
Baubürgermeister Alexander Wetzig begrüßte die Anwesenden. Er betonte den
hohen Stellenwert der Beteiligung der Stadtgesellschaft an dem Projekt Citybahnhof,
wies auf den bisherigen Verlauf und die Beteiligungsergebnisse hin und die nächsten
Planungsschritte bzw. anstehende Entscheidungen im Gemeinderat zu zentralen
Fragen wie der Tiefgarage. In Abhängigkeit der Entscheidung des Gemeinderates
wird die Stadt erneut den Austausch mit den Akteuren der Stadtgesellschaft suchen.
Volker Jescheck, Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt und Baurecht, erläuterte die
zehn Bausteine, die das Projekt Citybahnhof beinhaltet. Bereits abgeschlossen sind
die Maßnahmen: Fußgängersteg über die Gleisanlage südlich des
Bahnhofsgebäudes sowie die Verlegung der Kleinen Blau. Das Teilprojekt Parkhaus
ist derzeit in der Diskussion. Er wies darauf hin, dass unabhängig davon, wie die
Entscheidung des Gemeinderates hierzu ausfallen wird, die Diskussion des Runden
Tisches auf der Grundlage der derzeitigen Planung (Tiefgarage) erfolgen sollte.
Citycom stellte die Ergebnisse aus den einzelnen Foren vor und stellte daraus
resultierende Gemeinsamkeiten und unterschiedliche Sichtweisen dar. Einige
Themen wurden nicht in allen drei Foren bearbeitet, daher wurden Themen
vorgeschlagen, zu denen vom Runden Tisch Empfehlungen an die Stadtverwaltung
und den Gemeinderat erbeten werden:
Freiflächengestaltung
• Grüner Platz - Bäume
• Sicherheit und Übersichtlichkeit
• Elemente der Platzgestaltung
• Aufenthalt und Gastronomie
Fuß-; Radwege, Taxi, Kurzparken
• Organisation des Radwegs im Zusammenspiel
mit Taxi und Fußgänger
• Taxi - Stellplätze und Anfahrt
• Kurzparken (Kiss&Ride, Post)
Haltestelle
• Querbarkeit und Barrierefreiheit
• Komfort, Information und Organisation
In der anschließenden Diskussion wurden diese Vorschläge vom Runden Tisch mit
weiteren Themen ergänzt.
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3. Empfehlungen des Runden Tisches für die weitere Planung
Diese Empfehlungen entwickelte der Runde Tisch, aufbauend auf bzw. ergänzend zu
den Empfehlungen der drei Foren:
Präambel
Die Gestaltung des Bahnhofsplatzes im Entwurf der ARGE Axel Hummert
BDA/Dortmund und Hullak Rannow Architekten, Ulm stößt im Runden Tisch und bei
den Foren generell auf Zustimmung. Der Bahnhofsplatz ist eine Visitenkarte der
Stadt.
Der Runde Tisch empfiehlt, basierend auf den Empfehlungen der drei Foren:
• Friedrich-Ebert-Straße als Teil eines neuen Mobilitätskonzeptes
Der Runde Tisch empfiehlt, noch einmal zu überdenken, ob die Vierspurigkeit der
Friedrich-Ebert-Straße weiterhin notwendig ist im Sinne eines zukünftigen
Mobilitätskonzeptes für Radfahrer und Fußgänger. Er regt eine Einspurigkeit in jeder
Richtung an, mit Tempobeschränkung 20 bzw. 30 km/h. Zusätzlich wird angeregt, in
der Schillerstraße Parkgaragenplätze zu schaffen, wodurch die City entlastet wird
und die Notwendigkeit einer 4-spurigen Friedrich-Ebert-Straße reduziert wird.
Abweichendes Votum: Die Taxi-Innung spricht sich, wegen der Leichtigkeit und
Flüssigkeit des Verkehrs, für eine Beibehaltung der Vierspurigkeit in der FriedrichEbert-Straße aus. „Eine funktionierende Verkehrsachse braucht die Stadt Ulm“.
• Platzgestaltung
Der Platz benötigt ein grünes Dach mit großen schattenspendenden Bäumen im
gesamten Platzbereich bzw. eine Baumreihe entlang des Haltestellendaches und ein
Abrücken der Baumreihe von der Gebäudekante (wegen Gastronomie und
Anlieferverkehr).
• Kurzparken
Der Runde Tisch empfiehlt, dass Kiss&Ride und Abholen funktionsfähig und sinnvoll
gelöst werden. Dabei soll auch die Bahnhofswestseite (Schillerstraße) in die
Überlegungen mit einbezogen und aufgewertet werden. Ziel ist, dass die Oberfläche
vor dem Bahnhof vom Individualverkehr möglichst weitgehend befreit wird.
• Mittiger Haltestellen-Überweg - Vorschlag Hr. Röll (siehe Anlagen)
Das Thema wurde pro und contra diskutiert. Der Runde Tisch begrüßt und
unterstützt die Überprüfung des von Herrn Röll gemachten Vorschlags zur mittigen
Querung. Der Runde Tisch vertritt die Ansicht, dass der mittige, barrierefreie
Übergang mit Zugang zur Bahnhofstraße ein Wunsch der Gesamtbevölkerung sei.
(Ein Meinungsbild zum Vorschlag Röll ergab: 8 Pro, 6 Enthaltungen, 0
Gegenstimmen)
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• Taxi
Taxis benötigen eine direkte Ausfahrt in die Olgastraße und die Friedrich-EbertStraße vom Bahnhofsplatz aus – sowohl bei einer Tiefgaragenlösung als auch bei
einer Hochgaragenlösung. Bei einer Tiefgarage wird eine eigene Zu- und Ausfahrt für
Taxi und Polizei als zwingend erforderlich angesehen.
• Radwege
Der Runde Tisch geht davon aus, dass der Radverkehr in den kommenden Jahren
massiv zunehmen wird. Dementsprechend empfiehlt der Runde Tisch, Radwege und
Radwegverbindungen zukunftsfähig zu planen. Das beinhaltet eine Verbreiterung der
Radwege und eine Verlängerung des Posttunnels als direkte Anbindung des
Radverkehrs an die Bahnhofswestseite.
• Organisation und Kommunikation der barrierefreien Haltestelle
Es muss auf Größe und Lesbarkeit der Fahrgastinformationen besonders geachtet
werden. Akustische und optische Signale sind mit zu planen (Zwei-Sinne-Prinzip).
4. Weitere Themen
Der Runde Tisch erörterte weitere Themen, die aber nicht explizit in die
Empfehlungen einflossen:
So sprach er sich mehrheitlich gegen den Vorschlag aus, den Bahnhofsplatz
zwischen Bahnhofsgebäude und Passage komplett zu überdachen. Der
Entwurfsgedanke eines Wasserbeckens wurde ebenfalls negativ beschieden.
Angeregt, aber nicht vertieft diskutiert, wurde eine bequeme Verbindung aus der
Passage zum ZOB.
5. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches
Forum Bürgerinnen und Bürger
Charlotte Blass
Thomas Kemedinger
Michael Leibinger
Forum Planung, Verkehr, TöB
Josef Röll
Robert Burkhardt
Dr. Dieter Fortmann
Volker Sievers
Ingrid Seybold
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Forum Stakeholder
Herr Altuntov
Andrea Berger
Felix A. Hengst
Marc Klein
Alfred Rohmer
Zlatan Tomic
Architekten
Axel Hummert
Bernd Hullak
Jens Rannow
Stadtverwaltung
Bürgermeister Alexander Wetzig
Volker Jescheck
Thomas Feig
Helmut Kalupa
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5. Anlage – Vorschlag Herr Röll
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d 1 Bahnsteig am Bismarkplatz in Heidelberg.
rierefrei sind nur die mittleren Bereiche der
aßenbahn.
Bild 2 es gibt auch Situationen bei denen der
Ausstieg im Bereich der Abschrägung ist.
Probleme dazu sind mir nicht bekannt.
d 3 Bahnsteig am Bismarkplatz in Heidelberg.
rierefrei sind nur die mittleren Bereiche der
aßenbahn.
Bild 4 Haltestelle Heidelberg Hauptbahnhof. Die
Haltestelle hat 96m und ist die zur Zeit längste
Haltestelle in Baden Württemberg. Sie ist durch
einen barrierefreien Übergang in 2 Bereiche
geteilt. Diese Haltestelle wird von 3
Straßenbahnlinien und 6 Buslinien benutzt. Also
mehr als in Ulm auf 124m.
Der Heidelberger Hauptbahnhof ist ein
Durchgangsbahnhof mit 42.000 Reisenden
täglich (Stand 2009). Für diese Reisenden ist der
Bahnhof meist Ziel- oder Endpunkt der
Bahnreise. Umsteigen wie in Ulm (Knotenpunkt)
kommt deutlich weniger vor. Der Bahnhof liegt
außerhalb der Innenstadt. Daher kann man
davon ausgehen, daß das Fahrgastaufkommen
des ÖPNVs dort höher ist als in Ulm.
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