Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Machbarkeitsstudie.pdf
Größe
48 MB
Erstellt
12.10.15, 21:55
Aktualisiert
27.01.18, 11:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Museum Ulm
Machbarkeitsstudie
SPACE4
März 2015
Inhalt
Aufgabe und Zielsetzung
5
III. Bauliche Maßnahmen
Vorgehensweise
6
I.
Analyse
9
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Positionierung
Städtebau
Denkmalpflegerische Aspekte
Das Gebäudeensemble
Die Sammlung
Präsentation und Vermittlung
Attraktivität
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Städtebauliche Positionierung
Räumliche Qualität öffentlicher Bereich
Nutzungsbereiche
Flächenbedarf
Räumliches Konzept
Erschließung Ausstellung (Besucher)
Erschließung intern (Nutzer)
Bauliche Umsetzung
Klimakonzept
IV. Ausstellungsstruktur
II. Vision
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Ziele
Neue Inhalte
Neue Ordnung
Neue Formate
Neue Besucher: Inklusion
Einheit und Vielfalt
2
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
51
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
71
113
Ausstellungsformate
Museales Erlebnis
Bausteine des Museums
Ausstellungskonzeption
Themenwege
Fixpunkte / Highlights
Charakter der Ausstellung
Sonderbausteine
Weitere Bausteine des Museums
Zusammenspiel der Bausteine
SPACE4
V. Ausstellungselemente
1.
2.
3.
4.
5.
VII. Anhang
157
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Beleuchtung
Vitrinensystem
Exponatpräsentation
Ausstellungsgrafik
Medien
VI. Ausblick
1.
2.
3.
4.
139
165
Grundlagen (Planunterlagen)
Varianten Nutzungsverteilung
Analyse Raumdramaturgie
Skizzen
Ordnungsprinzipien Sammlungsmischung
Positionierung Exponate
Klima-Analyse
Projektdaten
Erkenntnisse
Nächste Planungsschritte
Zeitliche Dimension
Kostenhorizont
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
3
4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
Aufgabe und Zielsetzung
Im Jahr 2013 lud die Stadt Ulm zu einem beschränkten Ideenwettbewerb für ein »Strukturkonzept für das Ulmer Museum« ein. Die
Aufgabe bestand darin, im Rahmen einer
inhaltlichen Neudefinition die Kernaussage des
Ulmer Museums zu präzisieren sowie einen zukunftsfähigen roten Faden aus den drei Sammlungsbereichen »Archäologie«, »Alte Kunst«
und »Moderne« zu entwickeln und daraus die
Marke »Ulmer Museum« zu formulieren. Auf
der Grundlage der eingereichten Konzepte und
deren Präsentation im April 2014 entschied
sich das Auswahlgremium für das Konzept von
SPACE4 und empfahl der Stadt Ulm, SPACE4
mit der Ausarbeitung des Konzeptes im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu beauftragen.
SPACE4
Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, die im
Ideenwettbewerb formulierten Ansätze auf ihre
grundsätzliche Machbarkeit zu überprüfen und
zu bewerten. Somit dient die Studie den Vertretern der Stadt Ulm als Entscheidungsgrundlage
für die Entwicklung einer konkreten Planung,
die sowohl architektonische, gestalterische,
inhaltliche als auch betriebliche Fragen und
Anforderungen miteinander in einem ausgearbeiteten Entwurf verbindet.
Das Ulmer Museum ist in alleiniger Trägerschaft
der Stadt Ulm und verweist mit seinen Sammlungskomplexen auf einen jeweils individuellen
Bezug zur Region, zur Stadt und zum Museum.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Museum
ein inhaltlich, strukturell und baulich über viele
Jahrzehnte gewachsener Organismus ist. Das
Ulmer Museum wurde 1925 gegründet und ersetzte das bereits seit 1882 bestehende Gewerbemuseum am gleichen Ort.
An einem historisch bedeutenden Ort im Zentrum der Stadt, in einem teils hochwertigen
Denkmalensemble, zeigt es Exponate aus der
wertvollen Sammlung zur Geschichte Ulms
sowie wichtige Exponate der Modernen Kunst
(Sammlung Fried). Heute entsprechen Gebäudezustand, Infrastruktur und Ausstellung jedoch
nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemäßen Museums.
Die vorliegende Machbarkeitsstudie zeigt An
sätze auf, wie das Museum seinen Weg zu
einem wichtigen öffentlichen Ort mit hoher
gesellschaftlicher Relevanz finden und dabei die
klassischen Aufgaben eines Museums qualitativ
hochwertig erfüllen kann.
März 2015
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
5
6
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Machbarkeitsstudie
Grundlagen
und
Vorgaben
Vorbereitung VOF
Gestaltung
START
VOF- VERFAHREN
IDEE
MACHBARKEITSSTUDIE
Die Bausteine
Ideenwettbewerb
Arbeitsgruppe Museum
Untersuchungen
ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGE
Vorgehensweise
Übersicht Projektablauf
Architektur
- Neubau
- Sanierung
Planungsphase
SPACE4
ZIELE / VISION
MASSNAHMEN
Positionierung
Städtebau
Gebäude
Sammlung
Ausstellung
Betrieb
Besucher
Mission Statement
neue Inhalte
neue Ordnung
neue Formate
neue Besucher
Bauliche
Struktur
AUSBLICK
Ausstellungsstruktur
Fazit
Nächste
Schritte
(Handlungskonzept)
Kosten
horizont
ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGE
ANALYSE
MACHBARKEITSSTUDIE
IDEE
Vorgehensweise
Übersicht Inhalte
Machbarkeitsstudie
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
7
8
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
I. Analyse
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
9
ANALYSE
1. Positionierung des Museums
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
1. Positionierung des Museums
Geschichte und aktuelle Situation
Das Ulmer Museum ist seit 1925 ein kommunales Museum der Stadt Ulm. Zusammengetragen, inventarisiert und ausgestellt wurden
zunächst Sammlungen des früheren Altertumsvereins und des Gewerbemuseums. Zur historischen Kunst und Kulturgeschichte kamen im
Verlauf der nachfolgenden Jahrzehnte Werke
der modernen regionalen und internationalen
Kunst.
Bedeutenden Zuwachs erhielt die Sammlung
mit der »Rückkehr« des eiszeitlichen Löwenmenschen und der Einrichtung einer archäologischen Abteilung.
SPACE4
Heute bilden die drei Schwerpunkte »Archäologie«, »Alte Kunst« und »Moderne« das Drei
gespann eines Kunstmuseums, das sowohl regionale als auch internationale Bezüge aufzeigt.
Vor diesem Hintergrund ist das Ulmer Museum
zwar das Museum der Stadt Ulm, jedoch kein
traditionelles Stadtmuseum.
Das Ulmer Museum wird heute als Mehrspartenhaus wahrgenommen, in dem sich die
verschiedenen Abteilungen höchst unterschiedlich präsentieren. Für viele Besucher hat es den
Charme eines zu groß geratenen Heimatmuseums, dessen reiche Sammlung unter Wert
ausgestellt wird.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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AnAlyse
2. Städtebau
Erreichbarkeit
Verkehrstechnische Anbindung
Als länderübergreifendes Doppelzentrum
verfügt die Stadt über eine gute Infrastruktur,
die auf Besucher aus der Region und darüber
hinaus ausgelegt ist. Das Ulmer Museum liegt
im Zentrum der Innenstadt unmittelbar am
historischen Marktplatz. Hier befindet sich auch
heute der Haupteingang. Dieser ist momentan
der einzige von Besuchern nutzbare Zugang.
Die Neue Straße, die unmittelbar an dem Gebäudekomplex entlang führt, ist eine zentrale
Verkehrsachse der Ulmer Innenstadt. Direkt
hinter dem Museum führt die für den innerstädtischen Verkehr bedeutende Donaustraße über
die Herdbrücke nach Neu-Ulm. Mit der Neugestaltung der Neuen Straße wurde auch das moderne, für Rollstuhlfahrer barrierefreie Parkhaus
»Am Rathaus« mit 580 Stellplätzen errichtet.
Weitere Parkmöglichkeiten sowie ein Parkplatz
für Reisebusse liegen im näheren Umfeld.
Die Bushaltestelle »Rathaus«, die von mehreren
Linien angefahren wird, befindet sich unweit
des Haupteingangs. Von hier bestehen direkte Verbindungen zum Ulmer und Neu-Ulmer
Hauptbahnhof.
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Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
AnAlyse
2. Städtebau
Wegenetz
Verbindung Fußgänger
Die Fußgängerzone und die Haupt-Geschäftsstraßen Ulms sind ebenfalls in kurzer Laufdistanz zum Museum. Durch die zentrale Lage am
historischen Marktplatz bestehen zahlreiche
Wegeverbindungen in alle Richtungen, die sich
im historisch gewachsenen Stadtbild abzeichnen. Aufgrund der vielfältigen Wegebeziehungen, bedingt durch eine Vielzahl öffentlicher
bzw. öffentlich zugänglicher Einrichtungen (Verwaltungen, Geschäfte, Büros, Kultureinrichtungen, Gaststätten usw.), kommt eine große Zahl
von Personen täglich unmittelbar am Museum
vorbei. Der Weg zum Museum ist grundsätzlich
barrierearm. Der Marktplatz als unmittelbares
Vorfeld des Haupteingangs ist mit einem kleinteiligen Pflaster versehen. Eine Blindenführung
im öffentlichen Raum ist nicht vorhanden.
sPACe4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
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AnAlyse
2. Städtebau
Öffentliche Vernetzung
Altstadt
Ulmer Münster
Stadthaus Ulm
Kunsthalle Weishaupt
Ulms Neue Mitte
Grüner Hof
Ulmer Rathaus
Ulmer Museum
Stadtbibliothek Ulm
Synagoge
Schwörhaus
Haus der Stadtgeschichte
Fischer- und
Gerberviertel
14
Machbarkeitsstudie Museum ulm
Stadtmauerpromenade
mit Metzgerturm
Positionierung im Umfeld
Das Ulmer Museum gliedert sich in das kulturelle Zentrum der Stadt ein. In der näheren
Umgebung des Museums befinden sich die
Stadtmauerpromenade des Donauufers, das
historische Fischer- und Gerberviertel sowie das
altehrwürdige Stadtviertel rund um den Grünen
Hof, welches bis heute noch Bestände aus dem
14. Jahrhundert aufweist.
Außerdem grenzt das Museum auch an die
neue »Ulmer Mitte«, welche seit 2000 ein
neues Stadtviertel Ulms bildet und stetig die
Stadtqualität verbessert. In der Nähe des Ulmer
Museums liegen viele öffentliche Gebäude wie
das Rathaus, die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv im Schwörhaus und das Stadthaus Ulm,
ein zentraler Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Auch andere Museen wie das Museum
der Brotkulturen und die Kunsthalle Weishaupt
liegen im Umfeld des Ulmer Museums. Letztere ist mit dem Ulmer Museum durch einen Steg
über die Neue Straße verbunden. Die israelitische Synagoge und das bekannte Ulmer Münster, welches den höchsten Kirchturm der Welt
besitzt, liegen ebenfalls in unmittelbarer Nähe
zum Ulmer Museum.
sPACe4
AnAlyse
2. Städtebau
Städtebauliches Umfeld
Verknüpfung mit dem öffentlichen Raum
Der Gebäudekomplex des Ulmer Museums
orientiert sich in drei Richtungen:
Zur Neuen Straße hat das Museum eine etwa
75 Meter lange Fassade, wobei jedoch keiner
der historischen Zugänge für die Besucher
nutzbar ist. Auch für die internen Abläufe haben
die historischen Eingänge keine Bedeutung.
Gebildet wird diese Fassade durch vier unterschiedliche Gebäudeteile, die von außen nicht
als zusammenhängend erkennbar sind.
Die zweite Hauptseite orientiert sich zum
Marktplatz. Hier liegen der öffentliche Eingang
und das dem Museum zugeordnete Café, das
im Sommer auch auf dem Markplatz bestuhlt.
sPACe4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
15
ANALYSE
2. Städtebau
Wahrnehmung im Stadtraum
Blick vom Marktplatz
Auffindbarkeit
Rund um das ehemalige Gründungsgebäude
Kiechelhaus nutzt das Ulmer Museum heute weitere historische Häuser am Marktplatz
sowie einen Neubau. Entsprechend sind die
verschiedenen Ausstellungsebenen zu einem
Ensemble zusammengewachsen. Die Marktplatzsituation selbst hat sich ebenfalls verändert
und für das Ulmer Museum zur Folge, dass es
heute kaum als Museumsgebäude wahrgenommen wird. Es mangelt an visueller Präsenz und
einer funktionalen Verzahnung mit dem öffentlichen Raum.
Bei der Annäherung des Besuchers von außen
ergibt sich das Problem der Auffindbarkeit des
Eingangs. Auch in direkter Nachbarschaft zur
Kunsthalle mangelt es an einem Zeichen für das
Museum.
Selbst wenn der Besucher die Gebäude am
Marktplatz als Museum erkennt, verraten sie
ihm nichts vom baulichen und inhaltlichen Umfang und von der Struktur des Museums.
Blick von der Neuen Straße
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AnAlyse
2. Städtebau
Orientierung
Sichtbarkeit
Erst das Luftbild macht deutlich, wie die unterschiedlichen Häuser des Museums ein Ensemble bilden. Mit der stadträumlich markanten
Situation der ehemaligen Gewerbebank, die
sich durch den kleinen Platz und die Gasse zum
Marktplatz aus dem Straßenverlauf der Neuen
Straße herausstellt, wäre eigentlich eine günstige Möglichkeit gegeben, das Museum in das
Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Aber
dieses Gebäude erscheint genauso unauffällig,
wie die anderen Teile des Museums an dieser
Seite. Zum Marktplatz zeichnet sich das Eckhaus durch das gesondert zugängliche Café ab.
Dieses wird aber nicht zwingend als Teil des
Ulmer Museums erkannt. Somit beschränkt
sich die »Adresse« des Museums am Marktplatz auf das wenig markante Haus 9A. Der hier
liegende Haupt- und einzige Besuchereingang
ist als solcher vom Platz aus nicht erkennbar.
Vom Marktplatz aus betrachtet tritt das Museum im Vergleich zu den anderen öffentlichen
Nutzungen, dem Rathaus und der Bibliothek,
weit zurück.
sPACe4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
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Kiechelhaus
18
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Ehinger Stadel
ehemalige Gewerbebank
Marktplatz 9
SPACE4
ANALYSE
3. Denkmalpflegerische Aspekte
Geschichte
Einschätzung des Gebäudeensembles
Das Gebäudeensemble ist Kulturdenkmal in
einem stadthistorisch wichtigen Bereich der
Altstadt.
Die Kulturdenkmale Kiechelhaus, Ehinger Stadel
und auch die restlichen Altbauten (ehemalige
Gewerbebank, Gebäude Donaustr. 2 und Marktplatz 9) mit ihrer Bau- und Hausgeschichte sind
Zeugen der Stadtgeschichte.
Die Gebäude stellen wichtige Exponate des
zukünftigen Museums dar.
1881 zog mit dem Gewerbemuseum der Vorgänger des Ulmer Museums in das Kiechelhaus
ein; dieser Gebäudeteil ist somit der Kern des
Ulmer Museums. 1913 / 14 wurden dann die
Gebäude Ehinger Stadel und die ehemalige
Gewerbebank an der Neuen Straße angegliedert. Letzeres diente als Eingangsgebäude vom
Taubenplätzchen aus. 1985 kamen die Gebäude Marktplatz 9A und 9 dazu; 1999 wurde der
Friedbau mit Lichthof erbaut; den Zwischenbau
zwischen Kiechelhaus und Ehinger Stadel erhielt das Museum 2007.
Kulturdenkmal, kein Eingriff
Kulturdenkmal, geringfügige
Eingriffe möglich
Kulturdenkmal, geringfügig
geschützte Bauteile
Möglicher Abriss
Vorhandener Neubau
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Neue Straße
Renaissancehof
Gebäude
Donaustr. 2
Donaustraße
Kunsthalle
Weißhaupt
Kiechelhaus
Ehemalige
Gewerbebank
Taubenplätzchen
Ehinger
Stadel
Zwischenbau
Taubengasse
Marktplatz 9A
Friedbau
Innenhof
Marktplatz 9
Schelergasse
Marktplatz
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Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Einleitung
Das Ulmer Museum ist im Laufe seines Bestehens immer weiter gewachsen. Dabei wurden
verschiedene historische Gebäude in das Ensemble integriert. Angesichts der Zusammensetzung der Gebäudeteile ist der Begriff Ensemble nicht ganz zutreffend. Vielmehr handelt es
sich um eine eher zufällige, nicht zielgerichtete
Zusammenstellung, die nicht als Ganzes wahrnehmbar ist, sondern eher ein Konglomerat
bildet.
Insgesamt lassen sich 9 unterschiedliche bauliche Einheiten identifizieren:
Beginnend am Marktplatz markiert das »Haus
9« mit dem Café den Eckpfeiler des Museums. »Das Haus 9A« stellt zwar den zentralen
Zugang zum Museum dar, fügt sich aber eher
unauffällig in das Bild des Marktplatzes ein. Der
»Ehinger Stadel« stellt die bauliche Verbindung
vom Marktplatz bzw. dessen Übergang in die
sog. Taubengasse zur Neuen Straße dar. An
diesen angehängt ist die »Ehemalige Gewerbebank«, ein freistehender Baukörper an das
ansonsten sich sehr kompakt abzeichnende
Konglomerat. Der »Zwischenbau« ist, wie der
Name bereits andeutet, kein eigenständiges
Haus, sondern ermöglicht die Anbindung an
SPACE4
die gegenüberliegende Galerie Weißhaupt und
überbrückt als neuester Bauteil die Lücke zum
»Kiechelhaus«. Dieses Gebäude ist der historisch bedeutendste Teil des Museums, was sich
sowohl in der äußeren als auch in der inneren
Erscheinung widerspiegelt. Zu diesem gehört
der »Renaissancehof«, der sich allerdings strukturell vom Haupthaus abgrenzt.
Der »Friedbau« setzt sich als klar erkennbarer
Neubau sehr deutlich von den historischen
Gebäuden ab und entwickelt einen sehr eigenständigen Charakter. Baulich zu diesem gehört
der »Innenhof«, der alle Gebäude mit Ausnahme der »Ehemaligen Gewerbebank« verbindet.
Zum städtebaulichen Block gehören noch vier
weitere Gebäude, die sich zur Schelergasse und
insbesondere zur Donaustraße hin orientieren.
Eines davon ist das »Gebäude Donaustr. 2«,
das als mögliche Erweiterung für das Museum
genutzt werden könnte.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
21
S TA R K B E FA H R E N E
STRASSE
UNZUREICHENDE ANBINDUNG
AN KH WEISSHAUPT
HISTORISCHE
B AU S U B S TA N Z
INNENHOF
ZUGANG ZU
KH WEISSHAUPT
AT M O S P H Ä R E
OG NUR TEILWEISE
BARRIEREFREIER ZUGANG
EG: HISTORISCHE
B AU S U B S TA N Z
W A H R N E H M B A R K E I T/
INSZENIERUNG
SCHWIERIGER ZUGANG
ZUR DACHTERRASSE
L O S E R B E Z U G Z U H A U P T T R A K T/
SCHWIERIGE ERSCHLIESSUNG
OG NUR TEILWEISE BARRIEREFREIER ZUGANG
GESCHLOSSENE FASSADEN
K E I N E AU F E N T H A LT S Q UA L I TÄT
Z.ZT IN OGS
NUTZUNGSPROBLEM
KEIN FLIESSENDER DURCHGANG /
ZU VIELE EINZELNE WEGE
ORIENTIERUNSPROBLEM
ZUGANG ZUR DACHTERRASSE NUR
DURCH AUFZUG
ZUGANG NUR DURCH ANDERE
AUSSTELLUNGSFLÄCHEN MÖGLICH
BRANDSCHUTZWAND
U. HÖHENUNTERSCHIED WIRKEN
ALS BARRIERE
AUFZUGSLAGE
KEIN ZUGANG ZUR
DACHTERRASSE
KL AR WAHRNEHMBARES ZENTRUM
INNERE
ERSCHLIESSUNG
HAUPTEINGANG WAHRN E H M B A R K E I T/ I N S Z E N I E R U N G
NEUBAU. DACHTERR ASSE KÖNNTE
AKTIVIERT WERDEN
G E S TA LT U N G D E R
E I N G A N G S S I T UAT I O N
MANGELNDER
SONNENSCHUTZ
TRH: KL ARE WAHRNEHMBARKEIT
TRH: KEIN ZUGANG ZUR DACHTERRASSE
OG: NUR TEILWEISE
BARRIEREFREIER ZUGANG
EG: HISTORISCHE
B AU S U B S TA N Z
G R O S S E R P L AT Z : P O T E N Z I A L E
AKTIVIEREN/NUTZEN
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Machbarkeitsstudie Museum ulm
CAFÉ ZUR BELEBUNG
D E S P L AT Z E S
G E S TA LT U N G G A S S E
sPACe4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Vorgehensweise
Mit einer SWOT-Analyse wurden die Stärken
und Schwächen des gesamten Gebäude
ensembles beleuchtet.
Dabei wurde jedes einzelne Gebäude hinsichtlich verschiedener Aspekte untersucht:
vom äußeren Erscheinungsbild über die innere
Orientierung und Wegeführung, die Barriere
freiheit, die Räumlichkeiten und Funktionen bis
hin zu Funktionszusammenhängen und Technik
sowie Klima.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Historische Substanz
Hochwertige historische Substanz,
unterschiedliche Raumsituationen
Historische Substanz,
klare Raumstruktur
Zurückhaltende historische Substanz,
kleinteilige Raumstruktur
Neutraler Altbau
Neutrale Altsubstanz,
keine erhaltenswürdige Raumstruktur
Neubau
Neubau, kleinteilige Flächen,
Durchblicke
Akzentuierter Neubau,
großer, offener Raum + Lichthof
Akzentuierter Neubau,
große, offene Räume
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Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Charakteristika
Auch wenn die Betrachtung der Museumsgebäude von außen, also aus städtebaulicher
Sicht, für die zukünftige Entwicklung des Museums von großer Bedeutung ist, zeigen sich
die wesentlichen Probleme aber auch Chancen
erst bei der Betrachtung der inneren Strukturen und räumlichen Situationen. Die bereits bei
der Betrachtung aus dem Stadtraum deutlich
gewordenen Unterschiede der einzelnen Gebäudeteile verstärken sich hier bei einer differenzierten Untersuchung. Jedes Haus ist durch
eine Vielzahl von Charakteristika und deren
Zusammenspiel gekennzeichnet. Diese ergeben
sich aus der Nutzung, der Gebäudestruktur, der
Bausubstanz, der technischen Ausstattung, der
denkmalpflegerischen Bedeutung und aus der
Möblierung. Diese Bereiche werden im Folgenden einzeln betrachtet.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
25
?
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Innere Orientierung
Die Außen- und die Innenansicht korrespondieren nicht miteinander: von außen erscheint das
Museum wesentlich kleiner, als es sich beim
Betreten und beim Rundgang dann im Innern
offenbart. Der Eingangsbereich mit Kasse, Garderobe, WCs und Shop macht einen engen und
unübersichtlichen Eindruck.
Wegeführung
Die Wegeführung in den Innenhof ist unklar.
Obwohl von diesem fast alle weiteren Ausstellungsbereiche unmittelbar erschlossen werden,
bietet der Raum nur wenig Orientierung. Es
zeigen sich dem Besucher mehrere, gleichwertig erscheinende Optionen für seinen weiteren
Weg durch das Museum. Der Zugang zum zentralen Aufzug ist nicht gleich erkennbar.
Auch innerhalb der einzelnen Baukörper ist die
Orientierung sehr erschwert, da oft die ursprüngliche bauliche Disposition als eigenständiges Gebäude nicht in die Wegeführung aufgenommen wurde.
SPACE4
Signaletik
Das bestehende Leit- und Orientierungssystem
versucht, dem Besucher anhand von farbig
differenzierten Grundrissen eine Überblick
über die Verortung der einzelnen Ausstellungsbereiche und sonstiger besucherorientierter
Einrichtungen zu geben. Da aber der Besucher
aufgrund der baulichen Situation, so wie im
Vorhergehenden beschrieben, keinen Überblick
über das Gebäudeensemble bezüglich Struktur
und Größe bekommt, verlangt diese Darstellung
ein hohes Maß an Vorstellungs- und Abstraktionsvermögen. Nicht zuletzt deshalb ist dieses
Leit- und Orientierungssystem nicht barrierefrei.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Alternativer (barrierefreier) Zugang zu den Ausstellungs
räumen im Erdgeschoss des Kiechelhauses
Zugang zu den Ausstellungsräumen im
Erdgeschoss des Kiechelhauses
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist mehr als die Erreichbarkeit
aller Räume für Menschen, die einen Rollstuhl
benutzen müssen. Barrierefreiheit bezeichnet
eine Gestaltung der baulichen Umwelt sowie
von Information und Kommunikation, die auch
eingeschränkten Menschen (z. B. Menschen mit
Behinderung, ältere Menschen) eine uneingeschränkte Nutzung ermöglicht. Daher bezieht
sich Barrierefreiheit auch auf andere Einschränkungen.
In Bezug auf die Architektur sind dabei die
Bedingungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen besonders wichtig, nicht zuletzt
auch deshalb, weil hier Verbesserungen oft nur
mit großem technischen und baulichen Aufwand zu leisten sind.
Im gesamten Gebäude finden sich bauliche
Hindernisse und Bereiche, die nicht barrierefrei zugänglich sind. Dieses betrifft sowohl die
Zugänge der Ausstellungsräume als auch die
Rundgänge. An vielen Stellen ist der Rundgang
durch unterschiedliche Bodenniveaus gestört.
EG
1. OG
2. OG
3. OG
nicht barrierefrei
erschwerter Zugang
vorwiegend barrierefrei
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Stolperschwellen – Materialwechsel im Boden
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Barrierefreiheit
Übergänge zwischen den Gebäuden
Das Kiechelhaus ist im EG und 1. OG im Rundgang über Stufen erschlossen, es besteht
jedoch auch eine barrierefreie, allerdings wenig
attraktive, Anbindung. Die Ausstellungsnutzung
im Dachgeschoss ist über den Aufzug möglich,
es sind jedoch trotzdem Stufen zu überwinden.
Ein Versprung der Bodenniveaus besteht auch
zwischen Ehinger Stadel und dem Gebäude
Marktplatz 9A (im EG,1. OG und 2. OG) sowie
dem Gebäude Gewerbebank (2. OG). Auch die
Verbindung Innenhof / Gebäude Marktplatz 9
wird durch Höhenversätze erschwert, die
jedoch teilweise mit Rampen ausgeglichen
werden. Durch den Aufzug im Innenhof können
zwar die Höhenunterschiede überwunden werden, die Wegeführung ist aber nicht erkennbar.
Hindernisse
Im Friedbau bestehen durch den Material
wechsel des Bodenbelags Stolperschwellen;
auch beeinträchtigt die unterschiedliche
Rauheit der Oberflächen die Trittsicherheit.
Die abgesenkten Glasböden stellen ein hohes
Sicherheitsrisiko dar.
Die in Sichtbeton ausgeführten Niveau-Ausgleichsstufen im Innenhof werden von den
Besuchern optisch nicht wahrgenommen und
führen häufig zum Stolpern.
Der Besucher wird bei den Übergängen oft mit
einer größeren Anzahl von Türen / Durchgängen
konfrontiert, die auch rein optisch nicht leicht
den einzuschlagenden Weg erkennen lassen.
Türen / Attraktivität der Wege
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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32
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Räumlichkeiten und Funktionen
Raumsituation
Das Ulmer Museum besteht aus insgesamt
neun unterschiedlichen Gebäudebereichen. Die
Dauer- und Sonderausstellungsflächen erstrecken sich über alle Gebäude und Geschosse.
Dadurch entstehen teilweise ungünstige funktionale Verflechtungen.
Depotflächen
Depotflächen befinden sich derzeit im Untergeschoss und 2. Obergeschoss (Grafiksammlung)
des Gebäudes Marktplatz 9A sowie in den
Dachgeschossen der Gewerbebank und anderen Gebäuden. Aus Platzgründen werden Ausstellungflächen (Bereich Gewerbebank, Ehinger
Stadel) teilweise als Depots umgenutzt. Weitere
Depotflächen sind ausgelagert.
Der Transport zu und von den Depots muss
stellenweise durch die Ausstellungsflächen
ohne geeigneten Lastenaufzug stattfinden. Die
klimatischen Bedingungen der Depoträume sind
– insbesondere im Dachbereich – für die Aufbewahrung von Kulturgütern nicht geeignet. Diese
Probleme können auch mit baulichen Maßnahmen nur bedingt verbessert werden. Auch die
Sicherheit (zum Beispiel im Brandfall) entspricht
nicht den erforderlichen Standards.
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Veranstaltungsraum
Im Erdgeschoss der Gewerbebank ist der Veranstaltungsraum untergebracht. Er weist keine
angemessene Größe und Repräsentativität
auf. Die notwendigen Nebenräume (Stuhllager/
Flächen für Catering/Sanitärbereich) sind nicht
bzw. nur sehr unzureichend vorhanden. Eine
separate Erschließung, die die Sicherheit der
sonstigen Nutzungsbereiche auch außerhalb
der allgemeinen Öffnungszeiten herstellt, ist
zurzeit nicht nutzbar.
Museumspädagogik
Die Räumlichkeiten für die Museumspädagogik
sind derzeit nur durch die Ausstellungsräume
zugänglich, räumlich sehr beengt und ohne
ausreichende Infrastruktur (Wasseranschluss,
Garderobe, Sanitärbereich).
Museumspädagogik im Ehinger Stadel
Depotflächen im Dachgeschoss
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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34
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Räumlichkeiten und Funktionen
Sonderausstellungsbereich
Die ursprünglich als Sonderausstellungsflächen
vorgesehenen Räumlichkeiten in der Gewerbebank sind für den Besucher schwer auffindbar. Daher wurde das gesamte EG (Friedbau,
Kiechelhaus, Ehinger Stadel) als Sonderausstellungsfläche umgenutzt. Jedoch sind auch
hier keine ausreichend großen zusammenhängenden Flächen vorhanden. Auch können die
Räumlichkeiten die internationalen Museumsstandards zu Klimatisierung, UV-Schutz und
Sicherheit nur eingeschränkt erfüllen.
Verwaltung / Bibliothek
Die Verwaltung ist im 2. Obergeschoss des Gebäudes Marktplatz 9 untergebracht. Dadurch ist
ein schlüssiger Ausstellungsrundgang in dieser
Ebene nicht möglich. Die beengte räumliche
Situation erlaubt bislang nicht, ausreichende Besprechungsbereiche und Nebenbereiche sowie
die ausgelagerte Bibliothek wieder einzurichten.
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Werkstätten
Die Restauratoren sind im Dachgeschoss des
Gebäudes Marktplatz 9 untergebracht. Die
räumliche Situation ist sehr beengt und erschwert einen sachgerechten Umgang mit den
originalen Objekten. Die Zugänglichkeit erfolgt
nur über eine schmale Treppe, die Objekte sind
dadurch einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt.
Ein (Lasten-)Aufzug ist nicht vorhanden.
Die Schreinerwerkstatt liegt im Untergeschoss
des Friedbaus. Es ist kein ausreichendes Tageslicht vorhanden. Die Flächen sind für die
Arbeitsabläufe nur bedingt geeignet. Die Zugänglichkeit ist im Alltag nur über eine Treppe
gewährleistet, was insbesondere beim Transport großer oder schwerer Gegenstände (Holzplatten, Vitrinen) zu Problemen führt und ein
Unfallrisiko darstellt.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Einzige Zugangsmöglichkeit der Schreinerwerkstatt
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Funktionszusammenhänge / Wege
Interne Abläufe
Die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche, also
insbesondere Verwaltung, Werkstätten und Depots, sind unsystematisch im Gebäudekomplex
verteilt. Das führt zu deutlichen und stetigen
Erschwernissen im Betriebsablauf, bei denen
auch die öffentlich zugänglichen Zonen räumlich
betroffen sind.
gebracht werden. Eine Verbindung zu einem
Lastenaufzug besteht nicht. Es bestehen keine
direkten Wege zu den Depotbereichen. Dies
bedeutet in der Praxis, dass oft über den Haupteingang angeliefert wird. Zum Keller gibt es eine
Bodenöffnung, die allerdings nur mit erheblichem Aufwand genutzt werden kann und daher
in der alltäglichen Praxis keine Rolle spielt.
Werkstätten
Die Werkstätten sind räumlich weit auseinander
gelegen. Dadurch wird die notwendige Zusammenarbeit, beispielsweise beim Leihverkehr von
Objekten, aufwändig.
Depots
Die Depots sind im gesamten Gebäudekomplex
verteilt – im UG, DG, 1. OG sowie den umge
nutzen Ausstellungsbereichen. Sie sind nur
teilweise mit dem für Großobjekte zu kleinen
Aufzug erreichbar. Zudem gibt es gravierende
klimatische und sicherheitstechnische Mängel,
die die Exponate gefährden. Eine direkte Anbindung zur Anlieferung, zu den Ausstellungsbereichen und zu den Werkstätten besteht nicht.
Anlieferung
Mit dem Bau der Sammlung Fried wurde die
Anlieferung von der Schelergasse aus vorgesehen. Diese Anlieferung hat folgende Mängel:
Große Fahrzeuge können nur erschwert anliefern. Eine Überdachung oder klimatische Trennung (Windfang) ist nicht vorhanden. Das führt
dazu, das sogar Kunsttransporte vollständig der
Witterung ausgesetzt sind.
Die Türöffnung ist zu niedrig für große Exponate, diese müssen über eine Fassadenöffnung
direkt in den Ausstellungsbereich Fried einSPACE4
Nebenräume
Einzelne Putzräume befinden sich direkt im
Bereich der Ausstellung, was zu nutzungs
technischen Überschneidungen führt.
Eingeschränkter Anlieferungsbereich
Verwaltung
Durch die Lage der Verwaltung direkt im Ausstellungsbereich ergibt sich eine Störung des
Museumsrundgangs. Dabei ist diese Lage
für den funktionalen Ablauf im Museum nicht
unbedingt nötig. Auch eine Auslagerung in ein
anderes Gebäude wäre denkbar.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
37
AnAlyse
4. Das Gebäudeensemble
Technik / Klima
Bei der klimatischen Betrachtung des Ensembles ergibt sich ein sehr heterogenes Bild.
In verschiedenen Bereichen gibt es sowohl
baukonstruktive, bauphysikalische als auch
technische Schwachstellen und Mängel. So
ist teilweise der winterliche bzw. sommerliche
Wärmeschutz nicht gewährleistet. Jedes Gebäude hat seine spezifischen klimatischen Probleme, die sich in den einzelnen Stockwerken
oder auch Räumen unterscheiden können.
Insgesamt sind die klimatischen Schwankungen
zu hoch, das Klima ist in vielen Bereichen für
Exponate und Besucher unzureichend.
Nicht klimatisiert
Extreme Schwankungen
Nicht klimatisiert
Unterschiedliche Schwankungen
Nicht klimatisiert
Leichte Schwankungen
38
Machbarkeitsstudie Museum ulm
Bauphysikalische Situation /Klima
Eine Klimatisierung ist in keinem der Gebäude
gegeben.
In den Altbauten beschränken sich sämtliche
Klimamaßnahmen auf Luftbefeuchter und Luftentfeuchter (mobile Geräte). Die Belüftung ist
nur über Öffnen von Türen und Fenstern möglich. Dies muss im Sommer vormittags vom
Personal durchgeführt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden.
In den Neubauten erfolgt die Belüftung durch
Umwälzung der Luft (10-prozentiger, befeuchtbarer Frischluftanteil). Durch die offene Raum-
struktur (EG – 2. OG) ist eine Klimatisierung über
Luftbefeuchter und Luftentfeuchter nicht möglich. Im Innenhof entstehen im Sommer starke
Zugerscheinungen bzw. Überhitzung.
Behaglichkeit
In den meisten Gebäuden ist die Behaglichkeit
der Besucher und der Mitarbeiter (keine Einhaltung der Arbeitsstättenrichtlinien) im Sommer
wie im Winter nicht gewährleistet.
Exponatschutz
Alle Ausstellungsräume erfüllen nur eingeschränkt die internationalen Museumsstandards
zu Klimatisierung und UV-Schutz.
Heizung
Es bestehen unterschiedliche Heizmittel. Eine
Fußbodenheizung im Friedbau, in den anderen
Altbauten vorwiegend Sockelheizungen. Die
Heizung Friedbau wird extern durch das Gebäudemanagement der Stadt Ulm gesteuert. Die
Gebäude werden – besonders in den energetisch nicht sanierten Dach und Obergeschossen
der Altbauten – im Winter nicht warm.
sPACe4
ANALYSE
4. Das Gebäudeensemble
Technik / Klima
Steuerung
Im Neubau (Friedbau) können Heizung, Lüftung und Befeuchtung nur extern seitens des
Gebäudemanagements gesteuert werden.
Die restlichen Gebäude sind teilweise nur
stockwerksweise steuerbar.
Tageslicht
Eine Beschattung erfolgt über Flächenvorhänge und Verdunklungsrollos; das Glasdach des
Innenhofs ist von außen verschattet.
Dieser Istzustand, kein oder nur innenliegender
Sonnenschutz, soll aus Gründen des Exponatschutzes und zur Verhinderung des Wärmeeintrags sowie zur besseren Kontrolle über die
Ausstellungsbeleuchtung ertüchtigt werden.
Schallschutz/Akustik
Die weitere Planung sollte Aspekte der Akustik
und des Schallschutzes – wie zum Beispiel im
Bereich des Foyers und der Veranstaltungsfläche – berücksichtigen. Neben der Akustik des
Innenhofs müssen auch der Trittschallschutz
und der Nachhall in den Räumen verbessert
werden.
Sicherheit
Die Sicherheitstechnik und die Brandmeldeanlage sind auf aktuellem Stand. Wichtige Bereiche
(z. B. Pforte) sind jedoch nicht alarmgesichert.
Bei der zukünftigen Verlegung der Nutzungsbereiche muss auf ein geschlossenes Sicherheitskonzept geachtet werden.
Licht
Durch veraltete Leuchtmittel (z. B. Halogenstrahler) entsteht ein hoher Wärmeeintrag und
somit ein hoher Stromverbrauch. Daher werden
in den Sommermonaten bisweilen die Leuchten
vom Personal ausgeschaltet. Eine Mischung
von unterschiedlichen Leuchten und Leuchtmitteln schränkt die Flexibiltät ein und erschwert
die Wartung der Beleuchtung.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
39
ANALYSE
5. Die Sammlung
Geschichte
Aus der Zusammenführung zweier ehemals
getrennter Sammlungen ging das Ulmer Museum hervor.
Als es in den 1920er Jahren von der Stadt
übernommen wurde und 1925 mit Julius Baum
seinen ersten Museumsleiter bekam, begann
die erstmalige Arbeit des Ordnens und Inventarisierens. Darüber hinaus setzte Baum mit der
Kunst des Mittelalters einen ersten Schwerpunkt, legte eine Grafiksammlung an und schuf
mit dem Aufbau der Gegenwartskunst einen
neuen Sammlungszweig. Gleichzeitig propagierte Baum den Ankauf sowohl von lokaler als
auch internationaler moderner Kunst als einmalige Chance eines kommunalen Museums.
samt ca. 60.000 Exponate aus Archäologie,
Kunst und Kultur.
In seinen Jahren des Aufbaus und der Etablierung hat sich das Ulmer Museum sowohl in der
Quantität als auch in der Qualität der Sammlung
klar zur Kunst und Kunstgeschichte hin ausgerichtet.
Bis heute hat sich das Profil der musealen
Sammlung auf drei Sammlungsschwerpunkte konzentriert und ihr Bestand kontinuierlich
erweitert:
Die Archäologie zählt mittlerweile 8.000 Objekte, die Alte Kunst 12.000 und die Moderne
30.000 Werke (darunter 25.000 Grafik- und Papierarbeiten). Hinzu kommen weitere vielteilige
Konvolute (Mappenwerke, Serien, Figurengruppen etc.). Damit betreut das Museum insge40
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
5. Die Sammlung
Die drei »Säulen«
Archäologie
Einen archäologischen Sammlungskomplex gibt
es bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Nach einem bedeutenden Zuwachs an EiszeitFunden in den 1960er Jahren und insbesondere
mit der prominenteren Präsentation des spektakulären Löwenmenschen seit der Jahrtausendwende erhielt die archäologische Abteilung
ihre herausragende Bedeutung. Heute steht
der Löwenmensch weltweit an der Spitze der
archäologischen Funde aus dem Ulmer Raum.
Einzigartig im Bereich der Archäologie sind außerdem die jungsteinzeitlichen Pfahlbautenfunde aus dem Tal der Blau vor den Toren Ulms.
Schließlich gehört die Stadt Ulm seit mehr als
20 Jahren zum Schwerpunktprogramm »Stadtarchäologie« des Landesdenkmalamtes
Alte Kunst
Die Alte Kunst bündelt ein breites Spektrum an
Kunst- und Kulturgut von der Gotik bis ins 19.
Jahrhundert. Ihr Schwerpunkt liegt in der Ulmer
Spätgotik, repräsentiert vor allem durch Bauskulpturen und -fragmente ebenso wie durch
Altäre, Skulpturen, Tafelmalerei und Möbel.
Sie bieten zahlreiche Bezüge zu Geschichte,
Architektur und Kunst im öffentlichen Raum,
SPACE4
insbesondere zur Stadtgesellschaft, zum Münster, zum Rathaus, zur Stadtbefestigung und zur
Donau. Geschaffen wurden sie von europaweit
bekannten Künstlern. Dazu gehören u. a.: Hans
Multscher, Jörg Syrlin d. Ä. und Michel Erhart.
Hinzu kommen weitere Objekte aus Themenbereichen der Ulmer Stadtgeschichte und -kultur,
wie z. B. Handwerk und Zünfte, die Goldschmiedekunst, die Bürgergesellschaft und die Stadtentwicklung.
Eine Besonderheit bildet die Kunst- und
Wunderkammer des Ulmer Kaufmanns Christoph Weickmann aus dem 17. Jahrhundert.
Einen besonderen Baustein bietet das Museum selbst mit dem Kiechelhaus: Kiechelsaal,
Kapelle und Ausstattungsobjekte der »Schönen
Stube« komplettieren die Sammlung aus Gotik
und Renaissance zu einem eindrucksvollen Gesamtkomplex an einem »authentischen Ort«.
Moderne
Mehr als in der Archäologie und der Alten Kunst
wuchs die Sammlung der Moderne rasch und
kontinuierlich, vor allem durch Schenkungen,
Stiftungen, Dauerleihgaben und Ankäufe. Heute
bildet die grafische Sammlung mit 25.000
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
41
ANALYSE
5. Die Sammlung
Die drei »Säulen«
Exponaten den umfangreichsten Sammlungskomplex des Museums. Hinzu kommen 5.000
Gemälde, Skulpturen und Objekte. Davon gehören knapp 1.000 Exponate zur lokalen Kunst des
20. Jahrhunderts.
Mehr als 100 Kunstwerke der Internationalen
Moderne erwarb das Land Baden-Württemberg
für die Sammlung des Museums. Die Schenkung und Dauerleihgabe eines großen Teils der
Sammlung von Kurt Fried in den späten 1970er
Jahren bereicherte die Moderne im Museum
um weitere 400 Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Objekte zur Kunst seit 1900 bis in die
1970er Jahre aus Europa und den USA. Weitere
Schenkungen und Leihgaben aus Privatbeständen ergänzen die Moderne auf höchstem
Niveau.
Schließlich hat in den vergangenen Jahrzehnten
der Freundeskreis des Ulmer Museums internationale Kunst für das Museum erworben. Zu
den Alleinstellungsmerkmalen der Moderne
gehört der umfangreiche Bestand an Grafik, die
Stiftung Sammlung Kurt Fried sowie die gesamte Menge an hochkarätiger lokaler und internationaler Moderne.
42
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
HfG-Archiv
Der Bestand des HfG-Archivs ist eine inhaltliche
Ergänzung und Bereicherung der Moderne. Das
Archiv selbst wurde 1989 gegründet und ist seit
1993 eine Abteilung des Ulmer Museums. Die
Hochschule für Gestaltung Ulm zog Künstler
von Rang und Namen in die Stadt. Die Sammlung, Forschung und Ausstellungsarbeit des
HfG-Archivs ist heute weltweit gefragt und präsent. Das HfG-Archiv umfasst mehr als 100.000
Exponate; dazu zählen Fotografien, Dokumente,
Entwurfszeichnungen, Plakate, Modelle, Diplomarbeiten, Korrespondenzen und vieles mehr.
Bibliothek
Die heute ca. 15.000 Bücher sind Bestand einer
Fachbibliothek, die von Julius Baum seit den
1920er Jahren gezielt zu Mittelalter und Moderne angelegt wurde. Seitdem hat sich die Anzahl
der Bücher verfünffacht, und aus Platzgründen
mussten fast alle vor Jahren ausgelagert werden. Um die wissenschaftliche Arbeit im Museum mit Literatur langfristig wieder zu erleichtern
und auch dem interessierten Besucher Einsicht
zu gewähren, ist es dringend geboten, die
Bibliothek im Bereich der Verwaltung wieder ins
Haus zu holen.
SPACE4
ANALYSE
5. Die Sammlung
Stärken und Schwächen
Stärken und Schwächen
Die Stärken der Sammlung liegen in der sehr
hohen Qualität, in der quantitativen Vielfalt und
in der speziell auf Ulm zugeschnittenen Zusammensetzung. Qualität und Profil der Sammlung
basieren auf einer kontinuierlich fortgeführten
Tradition. Im Rahmen von Dauer- und Wechselausstellungen bietet die Sammlung einen
reichen Fundus.
Alle drei Sammlungskomplexe verweisen auf
einen jeweils individuellen Bezug zur Region,
zur Stadt und zum Museum: Während die älteste und größte eiszeitliche Mischwesenskulptur,
der Löwenmensch, mit der Menschheitsgeschichte der Region in Verbindung gebracht
wird, knüpft die Kunst- und Kulturgeschichte
der Alten Kunst insbesondere an die Stadt mit
ihren Bau- und Kunstwerken und ihrem höchsten Kirchturm der Welt an; die Moderne wiederum greift die Geschichte der Hochschule
für Gestaltung auf sowie die große Schenkung
der Kunstsammlung Kurt Fried und die eigene
grafische Sammlung internationaler Kunst. Nicht
zuletzt visualisiert auch das heutige Stadtbild in
seiner Kombination aus Tradition und Moderne
die Identifikation der Stadtgesellschaft sowohl
mit der Geschichte als auch mit der Gegenwart.
SPACE4
Die Schwächen der Sammlung liegen in den
Lücken, in der dezentralen und zum Teil mangelhaften Unterbringung, in der noch nicht vollständigen Inventarisierung und in der unbefriedigenden Präsentationsform.
Die Sammlungsgebiete sind sehr heterogen, im
klassischen Sinne gibt es kaum Schnittpunkte
zwischen den einzelnen Bereichen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
43
44
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
6. Präsentation und Vermittlung
Das Museum Ulm ist ein klassisches Sammlungsmuseum mit objektorientierter Präsen
tation.
nicht. Größere Zusammenhänge erschließen
sich ohne Führungen und andere personale Ver
mittlungsangebote nur schwer.
Diese entspricht im Wesentlichen der Einrichtung eines typischen Mehrspartenhauses: Die
Objekte sind thematisch und spartenweise
in den Räumen organisiert (Archäologie, Alte
Kunst, Moderne etc.).
Die Dauerausstellung macht kaum Angebote
an Kinder und keine an nicht-deutschsprachige
Gäste. Die Präsentationsweise im gesamten
Museum entspricht den inzwischen stark gestiegenen Ansprüchen an Museen und Ausstellungen nicht mehr.
Eine verbindliche Führungslinie gibt es nicht.
Präsentiert werden die Objekte in Vitrinen oder
in lockeren, thematisch, chronologisch bzw.
stilistisch geordneten Ensembles. Besonders
bedeutende Exponate sind zu wenig hervorgehoben, es werden keine Leitobjekte definiert
und inszeniert. Die Ausstellungsräume sind
nüchtern gestaltet, räumliche Inszenierungen
gibt es nur in Ansätzen.
Das Museum konzentriert sich auf die historische Rückschau, Aspekte der jüngeren Geschichte oder der Gegenwart werden kaum
berücksichtigt. Eine geschlossene museale
Erzählung (»Narrativ«) entwickelte sich in
diesem, im Laufe der Zeit entstandenen, konzeptionellen und gestalterischen »Pasticcio«
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
45
46
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
6. Präsentation und Vermittlung
Vermittlungsebenen
Bei der inhaltlichen Vermittlung werden je nach
Sparte (Archäologie, Alte Kunst, Moderne und
HfG) unterschiedliche Wege gegangen. Die Informationen zu Themen und Exponaten werden
weitestgehend nur durch Texte in deutscher
Sprache vermittelt, es ist keine einheitliche
Informationshierarchie vorhanden, die Textmengen und Sprachstil unterscheiden sich stark.
Informationen zu den historischen Gebäuden
sind nur in geringem Umfang vorhanden.
Ein umfassendes Audio- oder Medienguide
system ist nicht vorhanden, andere Medien,
wie Filme oder Hörstationen, gibt es nur teilweise. Jüngst wurden eine Museums-App und
ein audiogeführter Rundgang mit 16 Stationen
eingeführt. Öffentliche und private Führungen
werden angeboten.
SPACE4
Grafische Gestaltung
Die Gestaltung der grafischen Informationen im
Museum ist sehr unterschiedlich, so hat jede
Sparte einen eigenen Stil und in Teilbereichen
stammen diese auch aus unterschiedlichen
Zeiten. Infografiken oder Illustrationen sind nur
im Bereich der Archäologie eingesetzt.
Einheitlich findet sich in allen Häusern ein
Leitsystem, das sich aber gestalterisch in den
Ausstellungen nicht fortsetzt.
Die Ausführung der grafischen Informationen ist
sehr unterschiedlich, es kommen verschiedene
Materialien (Karton, Verbundmaterialien, Stoffe, laminierte Drucke etc.) und Drucktechniken
zum Einsatz. Die Platzierung in den Räumen ist
entsprechend der Gestaltung und Ausführung
sehr uneinheitlich.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
47
Gleichzeitigkeit: 10 Besucher pro Tag
1 Besucher auf 330 qm Museumsfläche
48
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANALYSE
7. Attraktivität
Das Museum Ulm hat über die Jahre deutlich
an Attraktivität verloren. Dieses lässt sich in den
Besucherzahlen ablesen. Kamen 2009 noch
über 68.000 Besucher (nach allerdings schwächeren vorhergehenden Jahren) konnten 2012
gerade mal 40.000 Besucher begrüßt werden.
Die Schwankungen begründen sich insbesondere durch die jeweiligen Sonderausstellungen.
Besonders gravierend gering ist die Besucherzahl der Dauerausstellung – im Jahr 2012 waren
es nur 13.063 Besucher. Verteilt man diese Zahl
statistisch gleichmäßig auf die Öffnungszeiten
und die Ausstellungsfläche, so stand jedem
einzelnen Besucher eine Fläche von etwa 330
m² zur Verfügung. Anders gesagt: das Museum
ist kein Ort der Begegnung, sondern ein Ort der
Vereinzelung.
SPACE4
Besuchserlebnis
Der Besucher erlebt eine unübersichtliche
Struktur, die ihn verwirrt und ihn beim Versuch,
die Inhalte des Museums zu erfassen, hilflos
werden lässt.
Er muss teilweise unattraktive Wege und an Nebenbereichen vorbeigehen, um in den nächsten
Ausstellungsteil zu gelangen. Oft müssen nicht
zugängliche Bereiche »umgangen« werden.
Der Besucher steht immer wieder vor Türen, die
entweder geöffnet werden müssen oder deren
Bereiche dahinter eben nicht zugänglich sind.
Brüche
Da jedes der Gebäude eine eigene räumliche
Charakteristik besitzt, ergeben sich im horizontalen Ausstellungsrundgang immer wieder
empfindliche Brüche, die das Erlebnis des Ausstellungsrundgangs schmälern. Es sind keine
Höhepunkte spürbar, die Gebäude mit erheblicher Denkmalsubstanz werden nicht inszeniert.
Dabei ist es in keinem Bereich behaglich, es ist
je nach Jahreszeit zu warm oder zu kalt.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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50
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
II. Vision
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
51
Aktualität / Relevanz
Themen, die das menschliche
Dasein betreffen und die
über die Zeit hinweg Konstanz
und Relevanz besitzen
Identität
suchen,
schaffen,
hinterfragen,
dokumentieren
Kultur für alle
Niedrigschwellige Angebote,
inklusiv und exklusiv
DAS NEUE MUSEUM
Ort der Originale
Objekte »feiern« / darstellen
Kulturhighlight
Verbesserung der Wahrnehmbarkeit
im öffentlichen Raum,
Selbstbewusstsein
52
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VISION
1. Ziele
Wir wollen nicht mehr das Museum des
20. Jahrhunderts, das belehrt und nur Wissen
anhäuft.
Wir wollen das Museum zu einem wichtigen
Baustein im öffentlichen Leben der Stadt und
der Region entwickeln.
Wir wollen ein Museum für die Menschen:
Wir wollen ein Museum, in das man immer
wieder kommt, das zum Alltag gehört wie der
Besuch auf dem Fußballplatz, im Kino oder im
Schwimmbad.
-- Ein Ort, der Fragen für das Heute aufwirft
und diese mit Lösungsansätzen der Geschichte vergleicht.
-- Ein Ort, der zum Nachdenken, zum Diskutieren und zum Handeln anregt.
-- Ein Ort, an den die Menschen gerne wieder
kommen, an dem sie sich treffen, an dem sie
verweilen wollen.
Wir wollen ein Museum, das dynamisch und
nicht statisch ist. Das sich verändert, das sich
entwickelt, das lebt.
SPACE4
Wir wollen dem Museum das Rüstzeug geben, das es in die Lage versetzt, auf zukünftige
Entwicklungen und Ereignisse zu reagieren und
diese mit zu gestalten.
Wir wollen ein Museum, das die jahrhundertealte Tradition dieser Institution fortsetzt, indem
es sich den Anforderungen des 21. Jahrhunderts
stellt.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
53
Erlebnisort
Ort, der Geschichten erzählt
und Geschichte erlebbar macht
Ort des Diskurses (»Forum«)
der Aktuelles nicht nur aufgreift,
sondern sich auch einmischt
Tempel über Vergangenes, als auch
Ort, der das Alte in Bezug zu Neuem setzt
Authentischer Ort
»Plattform«
für Prozesse, Forschung
und Verhandlung
MUSEUM ALS
Ort der Identität
(»Identitätslabor«)
wichtiger Baustein
im öffentlichen Leben
der Stadt und der Region
54
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
dynamischer Ort
der Entwicklung, des Lebens
SPACE4
VISION
1. Ziele
Mission Statement
Mit der Neustrukturierung des Ulmer Museums
auf der Grundlage dieser Machbarkeitsstudie
verbindet sich das Ziel einer Neupositionierung
der Institution. Alle Maßnahmen zielen darauf
hin, das Museum zu einem herausragenden
Beispiel einer öffentlichen Kultureinrichtung im
21. Jahrhundert zu machen.
SPACE4
Das Ulmer Museum wird zu einem Ort mit
hoher gesellschaftlicher Relevanz in Ulm, der
Region und darüber hinaus. Es will sich aktiv
und vor dem Hintergrund der Geschichte, der
Kunst und Kultur in den aktuellen öffentlichen
Diskurs einbringen und hier Positionen anbieten, diskutieren und beziehen. Dabei wird die
eigene Sammlung, die einzigartigen Objekte,
zum Kristallisationspunkt der musealen Arbeit.
So wird das Museum sich an alle Bürger richten
und für Alle ein selbstverständlicher öffentlicher
Ort sein. Das Museum trägt somit wesentlich
zur Identitätsbildung der Gesellschaft bei.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
55
auß
erg
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öhn
lich
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au
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Attraktives
Museum
außergewöhnliche
Geschichte
56
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VISION
1. Ziele
Potential
Das Ulmer Museum verfügt über ein erhebliches Potential, um diese Ziele zu erreichen.
Allerdings bedarf es einer Neujustierung in
einigen Bereichen, ohne dabei die Grundidee
der Institution Museum zu verlieren. Denn
diese hat es immer wieder geschafft, sich den
gesellschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen zu stellen und neue
Ansätze zu finden, dabei aber immer eins zu
bleiben: Ein Ort, an dem man Dinge erleben
kann. Während im letzten Jahrhundert das
Inszenieren mit umfangreichen, teils multimedialen Installationen im Vordergrund stand, deutet sich eine Rückbesinnung auf den Kern des
Musealen an – unterstützt durch intelligente
Informationstechnik und zielgerichtete Programme. Hier sehen wir eine große Chance, das
Museum Ulm zu einem attraktiven Ort weiter
zu entwickeln.
SPACE4
Das Potential des Museums liegt in der Authentizität. Diese lässt sich in drei Elementen beschreiben. Die Kombination dieser drei
Elemente kann auch heute noch eine starke
Wirkung entfalten, die Besucher anzieht und
bindet. Das Museum verfügt über:
außergewöhnliche Orte
Die historisch gewachsene heterogene Struktur
bietet mit den unterschiedlichen Bauten eine
Chance, die durch bewusste architektonische
Eingriffe genutzt werden kann. Die Unterschiedlichkeit im Charakter der einzelnen Häuser
ermöglicht das Herausarbeiten sehr eigenständiger Identitäten, bei der die Individualität
gestärkt wird.
außergewöhnliche Dinge
Die äußerst umfangreiche Sammlung verfügt
neben einer Reihe herausragender Einzelobjekte über sehr interessante Konvolute und kann
mit einer großen Breite aufwarten.
außergewöhnliche Geschichten
Aufgrund der interessanten, wechselvollen Geschichte sowie der historischen und heutigen
Bedeutung der Stadt Ulm und der Region kann
das Museum auf eine Vielzahl von Geschichten
und auf einen großen Umfang von Geschichte
zurückgreifen, bei der die Stadt und ihre Bewohner im Mittelpunkt stehen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
57
kunsthistorischer Blick
gemeinsame Ziele
kulturhistorischer Blick
Aufteilung nach Sparten
(klassisches Kunstmuseum)
Geschichten erzählen /
erlebbar machen
Aufteilung nach
Grundfragen
Zeigen von wichtigen
Kulturgegenständen
(Exponathighlights)
Bedeutung für
Menschen heute
Öffnung für neue Zielgruppen
=
RELEVANZ
58
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
VISION
2. Neue Inhalte
Die Ordnung des Museums ist eine andere als
üblich: Es finden sich vordergründig nicht mehr
chronologisch geordnete Abteilungen oder die
typischen Sachgebiete. Vielmehr berühren die
Themensetzungen grundlegende Fragen des
menschlichen Daseins, die über alle Zeitläufte
und Epochen Konstanz besitzen.
Es geht um die Fragen des Glaubens, des Zusammenlebens, der Kultur und der tagtäglichen
Bedürfnisse. Hier treffen Objekte und Geschichten direkt aufeinander, die über hunderte oder
gar Tausende von Jahren auseinanderliegen. Sie
zeigen, dass es bis ins Heute immer wieder die
gleichen Fragen sind, die die Menschen bewegen, motivieren, die sie fürchten und erhoffen.
Eine dieser Themenwelten hat dabei den Charakter einer Einführung und eines Überblickes.
Diese funktioniert wie ein kleines Stadtmuseum, das in grober chronologischer Struktur
historische Ereignisse mit regionaler Kunst- und
Kulturgeschichte verknüpft.
Die weiteren Themenwelten können bestimmten Schwerpunkten zugeordnet werden. Diese
sind so offen gehalten, dass sich darunter eine
Vielzahl von interessanten Fragestellungen und
Unterthemen wiederfinden lässt.
Somit werden kuratorische Freiheiten geschaffen und gleichzeitig die Erfahrungsmotivation
der Besucher ernst genommen.
Somit bekommen auch scheinbar längst vergangene historische Ereignisse eine hohe Relevanz
für unsere Gegenwart und Zukunft.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Zusammengehörigkeit
Tod
Gut und Böse
Glaube
Schönheit
Arm und Reich
Freundschaft
Angst
Weltbild
Bewegung
Grenzen
Hunger
Repräsentation
Liebe
Fremd
60
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
VISION
2. Neue Inhalte
Mögliche Themenwelten könnten beispiels
weise sein:
Glaube und Religion
Welche Vorstellungen hatten Menschen in
vergangenen Zeiten von den Dingen außerhalb
ihrer persönlichen tagtäglichen Erfahrung?
Wie versuchten sie, den Sinn des Lebens, die
Ereignisse wie Geburt und Tod und ihre Einbettung in die Natur mit ihren Gefahren aber
auch Gaben zu erklären? Was wissen wir heute,
welche Fragen sind geblieben? Davon erzählen
uns unterschiedlichste Objekte wie der Löwenmensch oder eine mittelalterliche Pieta. Aber
auch abstrakte Kunst öffnet unsere Horizonte,
erweitert unsere Vorstellungswelt über das Alltägliche hinaus. Die Räume für diese Themenwelt können kleinteiliger sein, unterschiedlich in
ihren Proportionen und Situationen. Sie haben
einen sehr sinnlichen Charakter, laden ein zum
Verweilen, zum Nachdenken.
Gesellschaft
Wie lebten die Menschen miteinander? Welche
Auseinandersetzungen bis hin zum Krieg, zu Tod
und Verderben auf der einen Seite aber auch
welche Freundschaften, Bündnisse und NächsSPACE4
tenliebe auf der anderen Seite bestimmten
das Leben der Menschen? Was können wir für
unser heutiges Dasein daraus ableiten?
Wie die Menschen ihr Zusammenleben organisieren folgt in allen Kulturen und Gesellschaften
immer wieder vergleichbaren Grundkonstanten.
Es bilden sich Strukturen und Institutionen des
Zusammenlebens heraus, die Macht und Herrschaftsformen, Recht und Unrecht, Wirtschaft
und Sozialleben formen. Im Detail haben Menschen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Lebenserfahrung unterschiedliche Lösungsansätze
versucht, die aber auch als Frage an unsere
heutige Sichtweise zu verstehen sind.
Kultur
In jedem noch so profanen Handeln hat der
Mensch auch immer die Chance erkannt, die
Dinge und Handlungen aus dem Gewöhnlichen
zu erheben. Er hat ihnen Kultur gegeben, bis
sich die Kultur sogar als Selbstzweck etablierte.
Diese Geschichten lassen sich auch heute noch
an den Dingen aufzeigen: Sowohl an einfachen
Gebrauchsgegenständen, egal, ob es sich um
2000 Jahre alte Werkzeuge oder um Designobjekte der Hochschule für Gestaltung handelt, an
der Kunst, die entweder Menschen oder Ereignisse festhielt oder aber abstrakte Betrachtungen von Form, Proportion und Farbe darstellt.
Alltag
Es sind immer die gleichen Grundbedürfnisse,
die der Mensch erfüllen muss. Er muss sich
ernähren, kleiden, sich eine sichere Unterkunft
schaffen. Er will seine Nachkommen aufziehen
und Krankheiten bekämpfen.
Die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten haben sich immer weiter entwickelt,
doch dienen sie immer noch den gleichen
Zwecken. Die Atmosphäre dieser Präsentation
ist sachlich, praktisch und pragmatisch.
Rituale
Alle diese aufgeführten Lebensbereiche haben
zu ritualisierten Handlungen geführt, die sich
wiederum in die dingliche Welt eingeschrieben
haben. Sie sind abzulesen an den Bauten und
Objekten der Vergangenheit. Viele Rituale – sei
es in der Religion, im Alltag oder im Miteinander
der Menschen – , haben bis zum heutigen Tag
Bestand.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
VISION
3. Neue Ordnung
Neue Wege
Das Museum ist ein Konglomerat unterschiedlicher Bauten aus unterschiedlichen Epochen.
Dieses ist so in den Stadtraum eingebunden,
dass es für den Betrachter sehr schwer ist, das
Gefüge als Ganzes zu erfassen. Der Besucher
erlebt eine unübersichtliche Struktur, die ihn verwirrt und ihn bei dem Versuch, die Inhalte des
Museums zu erfassen, hilflos werden lässt.
Jeder radikale Versuch, in die Unübersichtlichkeit Ordnung zu bekommen, wird scheitern.
Vielmehr wollen wir das Potential der Gegebenheiten, das wir sehen, positiv nutzen, indem wir
aus der »Not eine Tugend« machen. Das Besondere am Ulmer Museum ist die Heterogenität
der einzelnen Baukörper, die allerdings in sich
eine Einheitlichkeit und Klarheit aufweisen.
Daher wollen wir eigenständige, charaktervolle
Einheiten entwickeln, die in ihrer Struktur sowohl räumlich als auch inhaltlich selbstständig
sind.
SPACE4
Das zukünftige Alleinstellungsmerkmal für das
Ulmer Museum begründet sich aus einem
ungewöhnlichen Umgang mit der Präsentation
und bei der Bespielung des Museums, die die
Sammlung, die Architektur und die erzählenden
Elemente in einem Konzept zusammenführen
und bei dem sich diese gegenseitig stärken,
um so Zugänge zu den Geschichten hinter den
Dingen zu öffnen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VISION
4. Neue Formate
Aufbauend auf den genannten drei Elementen
und den möglichen Themenschwerpunkten
stellt sich die Frage nach dem Format des Museums. Es reicht nicht aus, die schönsten oder
interessantesten Objekte im Rahmen einer neu
gestalteten Dauerausstellung in einem inhaltlich sinnvollen Zusammenhang zu präsentieren.
Vielmehr muss die Begegnung des Besuchers
mit den Dingen und ihren Geschichten immer
wieder neu und anders sein.
Wir stellen uns daher ein Museum vor, das
sich regelmäßig weiterentwickelt. Von den
Themenwelten wird jedes Jahr eine erneuert.
Immer zum gleichen Zeitpunkt im Jahr kann
sich so das Museum neu präsentieren. Das
kann nur dann funktionieren, wenn die Themensetzung aspekthaft bleibt – unter dem großen
Überthema (Alltag, Kultur, Religion..) findet sich
ein Schwerpunkt, der für die augenblicklichen
Fragestellungen von Bedeutung ist. So kann das
Museum immer aktuell bleiben, immer wieder
einen Beitrag zu den wichtigen öffentlichen Diskussionen leisten – seien es regionale (Beispiel:
Stadtentwicklung) oder überregionale (Beispiel:
Migration)
SPACE4
In der weiteren Ausarbeitung des Konzeptes
wird untersucht, ob dabei jeweils ein einführender Bereich, in dem vielleicht auch die unverzichtbaren Highlights zu sehen sind, als fester
Kern der einzelnen Themenwelt bestehen bleibt.
Außerschulischer Lernort
Ein wesentliches Ziel besteht darin, das Museum zu einem außerschulischen Lernort zu entwickeln. Dieser richtet sich nicht nur an Schüler,
sondern an Menschen allen Alters.
Dazu genügt es nicht, zu einer starren Dauerausstellung noch ein musemspädagogisches
Angebot zu addieren. Vielmehr bedarf es eines
integrativen Ansatzes, der das Entdecken,
Erleben und Erarbeiten von Geschichte(n) zum
Zentrum macht. Wir verstehen dabei das Museum als ein Lernlabor, bei dem die historischen
Fakten und Artefakte als Ausgangspunkt eines selbstbestimmten Lernens und Erfahrens
dienen. Ein ausgewogenes Angebot sollte zum
Ziel haben, das Museum stärker als lebendigen
und kommunikativen Ort im Bewusstsein der
Bürger zu etablieren. Dazu gehören Veranstaltungen, Erzählcafés, Workshops zur Geschichte
und dergleichen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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Machbarkeitsstudie Museum Ulm
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VISION
5. Neue Besucher: Inklusion
In den letzten Jahren wurde der bis dahin
gebräuchliche Begriff der Barrierefreiheit durch
den der Inklusion abgelöst. Oft wird dieser
synonym verwandt, dieses verkennt aber den
wesentlichen Perspektivwechsel, der eigentlich
damit verbunden ist. Bisher war man davon ausgegangen, dass es einen »normalen« Besucher
gibt und daneben Menschen mit verschiedenen Einschränkungen, denen man möglichst
umfangreiche Hilfen anbietet, damit sie eine
vergleichbare Teilhabe an den Angeboten z. B.
im Museum haben können. Das inklusiv gedachte Bild vom Menschen ist ein anderes. In
einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein. Es gibt nicht mehr »normale«
und »behinderte« Besucher. Es gibt nur unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen
Bedürfnissen. Es geht also nicht darum, allen
das möglichst Gleiche zu bieten, sondern jedem
etwas Individuelles.
SPACE4
Von den inklusiven Angeboten können Alle
profitieren: Wenn es für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen notwendig ist, dass
bauliche Barrieren beseitigt werden, haben es
auch alle anderen leichter. Wenn technische Einrichtungen einfach und intuitiv zu bedienen sind,
sprechen sie alle an. Gut lesbare Texte lassen
auch gut Sehende nicht so schnell ermüden.
Das Ziel der Inklusion ist es, möglichst Allen
etwas zu bieten. Daher werden nicht nur Maßnahmen ergriffen, die Barrieren der Mobilität,
der visuellen, akustischen und kognitiven Zugänglichkeit betreffen. Es müssen auch kulturelle und inhaltliche Barrieren beseitigt werden,
um auch Menschen mit anderem Bildungs-,
Erfahrungs- und Interessenhintergrund für die
musealen Angebote zu interessieren. Insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund kann
das Museum bei der Frage nach ihrer Identität
in unserer Gesellschaft wertvolle Anregungen
bieten.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
67
Sammlung als Einheit
Alte Kunst
Archiv der HfG
Moderne Kunst
Archäologie
68
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VISION
6. Einheit und Vielfalt
Angestrebt werden sollte deshalb die Schaffung eines modernen kommunalen Museums
mit kunst- und kulturhistorischen Bezügen zur
Region, in dem sich die Identität der Stadt nicht
nur widerspiegelt, sondern dessen Inhalte
außerdem klar ablesbar und kommunizierbar
sind, das sich von den übrigen Museums- und
Ausstellungsangeboten in der Stadt und in der
Region hervorhebt und dessen Ausstellungspräsentation und museumspädagogische Angebote attraktiv für die Besuchergruppen aller drei
Sparten sind.
Bei aller Unterschiedlichkeit der Gebäudeteile,
der Inhalte und der zukünftigen Angebote – das
Museum als Institution muss eine klare und
auch klar erkennbare Identität haben.
Nur so kann das Ulmer Museum zu einer Marke
werden.
SPACE4
Die notwendige Einheitlichkeit bezieht sich auf
inhaltliche Fragen genauso wie auf die formale
oder bauliche Ausgestaltung. Die Einheitlichkeit
muss aber zugleich Vielfalt ermöglichen, eine
schwierige, aber nicht unmögliche Anforderung.
Um Einheitlichkeit zu erreichen, bedarf es auf
allen Ebenen einer klaren Grundlage; klarer
Regeln, auf welchen dann individuelle Ausprägungen möglich sind. Diese Regeln beziehen
sich auf alle Ebenen der Gestaltung, aber auch
auf die Haltung und das Verhalten gegenüber
den Besuchern und der Öffentlichkeit. Nur
wenn diese Regeln konsistent sind, ergibt sich
eine klare Identität und nur dann bieten sie auch
genügend Freiheit für individuelle Lösungen im
Rahmen eines großen Ganzen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
69
70
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
III. BAULICHE MASSNAHMEN
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
71
Höhere Präsenz schaffen
Museum als Einheit erkennbar
Einblicke geben (Schaufenster)
Ausblicke (Fenster in die Stadt)
72
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
BAULICHE MASSNAHMEN
1. Städtebauliche Positionierung
Wahrnehmbarkeit
Eine Stärkung der Präsenz im Stadtraum ist für
die bessere Wahrnehmbarkeit des Museums
am Marktplatz und an der Neuen Straße notwendig. Die Funktion als öffentliches Museum
und die Einheit des Gebäudeensemble sollen
klar erkennbar werden.
Ein Neubau am Marktplatz und eine Revitalsierung der Fassade der ehemaligen Gewerbebank
sind die wichtigsten Bausteine für die Stärkung
der Präsenz. Ergänzt werden diese baulichen
Veränderungen durch »Schaufenster«, die
Einblicke ermöglichen und neugierig auf das
Museum machen. In anderen Bereichen laden
»Fenster in die Stadt« zur Interaktion des Museums mit der Stadt ein und ermöglichen eine
Vielzahl an Ausblicken.
SPACE4
Vorgeschlagene Maßnahmen:
-- zeichenhafter Neubau mit Eingangsbereich
am Marktplatz
-- Überarbeitung der Fassade des Gebäudes
»Ehemalige Gewerbebank« (Zeichenhaftigkeit)
-- Aufwertung des Taubenplätzchens
-- Glasfronten im Zwischenbau als »Schau
fenster« nutzen
-- Wiederbelebung des Renaissancehofs als
Kultur- und Ruheplatz (z. B. jährliche Kunst
installation)
-- Außenbeleuchtung und Lichtinstallationen bei
einzelnen Ausstellungsevents.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
73
Aufenthaltsqualität schaffen
Offenheit erzeugen
Blick vom Marktplatz
74
Machbarkeitsstudie Museum ulm
Neugier wecken
sPACe4
BAULICHE MASSNAHMEN
1. Städtebauliche Positionierung
Erweiterung des öffentlichen Raumes
Die Offenheit des neuen Eingangsgebäudes
soll eine Erweiterung des öffentlichen Raumes
– des Marktplatzes – erzeugen. Der fließende
Übergang zwischen Innen und Außen, die
Transparenz und die neue öffentliche Aufenthaltsqualität sollen bei Besuchern und Passanten Neugier wecken und sie ins Museumsquartier einladen.
Das Museum wird zu einem wichtigen Baustein
im öffentlichen Leben der Stadt, ein Besuch
des Museums soll zum Alltag gehören wie das
Einkaufen auf dem Markt, der Besuch im Kino
oder Schwimmbad.
Es ist nicht nur ein Ort der Sammlung und Bildung, sondern ein Ort, an dem sich Menschen
treffen, an dem sie verweilen wollen und gerne
wieder kommen.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
75
Museumspädagogik
Begleitprogramm
Führungen
Vermietung
Talkshow
Film
76
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAulICHe MAssnAHMen
2. Räumliche Qualität öffentlicher Bereich
Die Mitte
Um die einzelnen Einheiten des Gebäudeensembles zusammenzubinden, bedarf es eines
klar ablesbaren Zentrums, das nicht nur funktional übergeordnet ist – es muss sich auch als
»Ort« anders darstellen als die weiteren Bereiche des Museums.
Einheit
Übersicht
Aufenthaltsqualität
Diese Mitte ist architektonisch bereits vorhanden – allerdings wird sie nicht ausreichend als
solche wahrgenommen und sie hat keine direkte Verbindung zum öffentlichen Raum.
Dieser zentrale öffentliche Raum soll zum
Aufenthalt einladen und einen ersten Überblick
über das Museum geben. Von der Mitte gelangt
man zu allen öffentlichen Bereichen des Museums, insbesondere die Servicebereiche, wie
Info/Kasse, Shop, Gastronomie, Garderobe und
Toiletten, befinden sich im direkten Umfeld.
Multifunktionaler Ort
Die Mitte bietet Raum für vielfältige Aktionen.
Vergleichbar mit einer italienischen Piazza soll
dieser Raum flexibel genutzt werden.
sPACe4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
77
Museum Ulm
Museumsräume
Außendepots
Werkstätten
Kunsthalle Weishaupt
Verwaltung
Depots
Technik
Ausstellung
Kinderwerkstatt
Moderne (+ HfG)
Alte Kunst
Museumscafé
Archäologie
Freibereich
Dauerausstellung
Die Mitte (Foyer)
Eingang
Veranstaltungen
Freibereich
veranstaltungen /
Außeninstallation
78
Machbarkeitsstudie Museum ulm
WechselAusstellung
Besucherbereich
sPACe4
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Räume und Funktionen
Das Museum umfasst neben den für Besucher
zugänglichen öffentlichen Räumen, wie Ausstellungsflächen, Foyer, Shop, Veranstaltungsflächen, Kinderwerkstatt und Nebenflächen, auch
interne Nutzflächen, wie die Verwaltung, Werkstätten, Depots und deren Nebenflächen.
Neben den Räumlichkeiten am Marktplatz nutzt
das Museum noch verschiedene Außendepots.
Die benachbarte Kunsthalle Weishaupt ist durch
einen Steg mit dem Ulmer Museum auch räumlich verbunden. Die Ausstellungen der Kunsthalle liegen in der Regie der Familie Weishaupt;
das Personal und die museumspädagogische
Betreuung werden durch das Ulmer Museum
organisiert.
Dadurch ergeben sich thematische Schnittstellen und Synergien mit dem Museum Ulm.
SPACE4
Ziel der Studie ist es, eine gemeinsame, abgestimmte Grundlage für die weitere Planung zu
erhalten. Es handelt sich dabei weder um eine
Bauaufnahme noch um eine Vorentwurfsplanung, sondern um ein Raumprogramm und Nutzungskonzept in Verbindung mit einem neuen
Erschließungskonzept.
Am Anfang der Studie wurde eine Flächenbedarfsermittlung durchgeführt, bei der alle
Notwendigkeiten und Wünsche des Museumsteams aufgenommen und in ein Raumprogramm übertragen wurden. Auf Grundlage des
aufgestellten Raumprogramms wurden mehrere Konzeptansätze erarbeitet, um die Kompatibilität von Funktion und Bestand zu überprüfen.
Im Verlauf der Machbarkeitsstudie wurden
verschiedene Nutzungsvarianten überprüft, die
im Einzelnen in Kapitel VII. Anhang dargestellt
werden.
Für die Verteilung der Nutzungen spielen zunächst die verfügbaren Flächen in den bestehenden Gebäuden bzw. die Funktionen der
benötigten Räume eine wesentliche Rolle.
Entscheidend ist aber mitunter die Lage des
Raumes im Gesamtgefüge und innerhalb des
Erschließungssystems.
Besondere Aufmerksamkeit muss in diesem
Zusammenhang auf die strategische Verteilung
der Nutzungen peripher gelegener Gebäudeteile
(Ehemalige Gewerbebank / Gebäude Donau
str. 2) verwendet werden. Die Vorzüge dieser
Gebäudeteile liegen auf der Hand: Sie verfügen
über separate Eingänge und erlauben einen von
den Öffnungszeiten des Museums unabhängigen Betrieb.
Die Analyse des Gebäudeensembles hat gezeigt, dass eine Erschließung des Museum Ulm
nur über die zentrale Eingangshalle vom Marktplatz aus erfolgen kann. Von der Eingangshalle
aus können dann alle anderen Gebäudeteile auf
möglichst kurzem Wege erschlossen werden.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
79
Backoffice
20 m ²
Eingangsbereich
350 m²
Außenbereich Café
Garderobe
40 m²
Gastraum
Wartebereich
Info / Kasse
Ausstellu
Dauerau
Verwaltun
3.300 m
Verwaltung
g
Büros / Sozi
Archäolo
Kurator Alte K. Kurat
1 Pers.
1 Per
mit Bespr. 4P mit B
Archäologie Küche
Wartebereich
90 m²
Müll
x m²
WC D.
5 m²
Garderobe
15 m²
Werkstattraum
55 m²
Lager
10 m²
WC B Putz.
5 m² 5 m²
+ Geburtstagsraum?
Werkstattraum
55 m²
WC H.
5 m²
Materialraum
15 m²
Info / Kasse
Dauerausstellungsbe
3.300 m²
Wechs
+ Geburtstagsraum?
Garderobe
Werkstatt40
m²
raum
55 m²
Werkstattraum
55 m²
Wartebereich
Moderne
Garderobe
15 m²
Materialraum
15 m²
HfG
Archäologie
Vortrags- und Veranstaltungsraum
215 m²
WC Herren
+ Nähe Stuhlager
(Aufzug)
15 m²
WC B Putz.
5 m² 5 m²
Multifunktionsfläche
(Renaissancehof)
150 m²
Garderobe
15 m²
Werkstattraum
55 m²
Freibereich Dau
300 m²
+ Geburtstagsraum?
Werkstattraum
55 m²
ausste
450 m
Grafik - K
WC Damen
15 m²
Außenveranstaltung
Anlieferung
Kinderwerkstatt
150 m²
Multifunktionsfläche
Lagerräume
xxm²
Anlieferung
Lager
10 m²
Verkauf
Tresen
40 m²
Kinderwerkstatt
150 m²
WC Damen
15 m²
WC Herren
15 m²
Anlieferung
Gastraum
20 m²
Verkauf
Tresen
40 m²
WC H.
5 m²
Alte Kunst
für Verwaltung Ver
14 Pers.
1 Pe
Backoffice
20 m ²
Eingangsbereich
350 m²
Öffentlicher Zugang
Ausstellung ca. 3.80
Öffentlicher Zugang
Raum Caterer
15 m²
Info / Kasse
Café 120 m²
Parkplätze?
Materialraum
15 m²
Anlieferung
Shop 50 m²
her Zugang
Garderobe
40 m²
Kinderwerkstatt
150 m²
350 m²
Dauerausstellungsbereich
Außenbereich Café
3.300 m²
WC B Putz.
5 m² 5 m²
Multifunktionsfläche
Foyer 500 m²
Anlieferung
Backoffice
20 m ²
Lager
10 m²
Veranstaltung
230 m²
Eingangsbereich
WC H.
5 m²
Shop 50 m²
Foyer 500 m²
Ausstellung ca. 3.800 m²
WC D.
5 m²
Anlieferung
Öffentlicher Zugang
WC Damen
15 m²
WC Herren
15 m²
Müll
x m²
Parkplätze?
Sondernutzungen
WC D
5 m²
Lagerräume
xxm²
WC H
5 m²
Verkauf
Tresen
40 m²
Museumscafé
Büro
24m²
90 m²
Zentrale Flächen
Teeküche
Sozialr.
15 m²
Küche
20 m²
Öffentlicher Zugang
Shop 50 m²
Café 120 m²
ereich Café
Wechselausstellun
zuschaltb
50 m²
80
Vortrags-Museum
und Veranstaltungsraum
Machbarkeitsstudie
Ulm
215 m²
Grafik - Kabinett
tung
Schematische Darstellung der Größe der vorhandenen bzw. vorgesehenen Flächen
g
C D.
m²
Öffentlicher Zugang
Foyer 500 m²
Vortrags- und Veranstaltungsraum
215 m²
SPACE4
Grafik
- Kabinett
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Raumprogramm
Die Nutzungsbereiche
Jeder einzelne Nutzungsbereich eines Museums hat komplexe Funktionszusammenhänge
und benötigt verschiedenartige Räume, auf die
im Einzelnen eingegangen werden soll.
Zentrale Flächen
Ein zentraler Bereich ist der Eingang mit Foyer,
bzw. Loungebereich, Info und Kasse sowie eine
großzügige Veranstaltungsfläche, die zum Multifunktionsbereich umgenutzt werden kann.
In räumlicher Nähe dazu sollte der Museumsshop mit Lager, sowie die Nebenbereiche wie
Garderobe, Erste Hilferaum, Besucher - WCs
(mit Putzraum) angeordnet werden.
Museumscafé (extern betrieben)
Dieser gastronomische Bereich mit seinen
Nebenzonen (Küche, Lagerbereiche, Sanitärbereich) ergänzt den Museumsbereich.
SPACE4
Öffentliche Sondernutzung
Folgende Nutzungsbereiche ergänzen die Ausstellungsflächen des Museums:
Eine Kinderwerkstatt für bis zu zwei Schulklassen mit ergänzenden Nebenbereichen (Lager,
Garderobe, Sanitärbereiche). Denkbar sind auch
abtrennbare Bereiche als Geburtstagsraum.
Ein Veranstaltungsraum, der eventuell auch extern nutzbar sein sollte, benötigt ebenso ergänzende Nebenbereiche (Stuhllager, Garderobe,
Sanitärbereiche) sowie einen direkten Zugang
vom Museumseingang aus.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
81
Dauerausstellungsbereich
3.300 m²
Backoffice
20 m ²
Wechselausstellungsbereich
450 m²
Garderobe
40 m²
Archäologie
Direktion
1 Pers.
mit Bespr.6P
Alte Kunst
Moderne
WC Damen
15 m²
Aktenregistratur
24m²
Exponatregistratur
24m²
Ruhe-/
Erste-Hilfe
15 m²
WC H
5 m²
WC D
5 m²
Aufenthalt
24m²
Umkl. H
15 m²
WC H
5 m²
Werkstatt HM (1 Pers)
30 m²
Lager
50 m²
HfG
Lager
10 m²
Volontariat
20 m²
Aufenthalt
20 m²
Aufenthalt-/Umkleide
Reinigungskräfte
(Geräte/Material)
Volontariat
2 Pers.
Anlieferung
Müllraum
10m²
für Verwaltung Verwaltung Sekretariat
2 Pers.
14 Pers.
1 Pers.
WC D
5 m²
Ausstellung ca. 3.800 m²
WC H
5 m²
licher Zugang
Material, Fax
15m²
Parkplätze?
Direktion
mit Bespr. 6P
28 m²
Sekretariat
20 m²
Büro Verw.
15 m²
Teeküche
Sozialr.
15 m²
WC H
5 m²
WC D
5 m²
Ausstellungsflächen
WC D
5 m²
21 Pers.
Umkl. D
15 m²
1 Pers.
Büro
15 m²
1 Pers.
Büro
15 m²
1 Pers.
Büro
15 m²
1 Pers.
Büro
15 m²
Büro
24m²
mit Bespr. 4P
Büro
24m²
mit Bespr. 4P
Restauratorinnen
Werkraum+ Büros
Schreinerwerkstatt
70 m² (2 Pers.)
115 m² (1 Pers.)
Ausstellungsvorbereitung (1 Pers.)
WC Herren
15 m²
50 m²
WC B Putz.
5 m² 5 m²
Anlieferung
Zwischenlager
für Anlieferung
50 m² ??
Wechselausstellung
zuschaltbar
?
Garderobe
15 m²
50 m²
Materialraum
15 m²
Grafik - Kabinett
Transportkistenlager
50 m²
Sockellager
(Kleinformatiges
Ausstellungs
mobiliar)
50 m²
Tisch- und Stuhllager
(zu Veranstaltungsr.)
50 m²
klimat. MA Samml.
50 m²
Grafik-Depot
200 m²
Raum Caterer
15 m²
Anlieferung
Freibereich Dauerausstellung (Dachterrasse)
Anlieferung
300 m²
Schematische Darstellung der Größe der vorhandenen bzw. vorgesehenen Flächen
82
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Technik 200m²
(+BMZ/Heizzentrale,...)
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Raumprogramm
Die Ausstellungsflächen
Die Ausstellungsflächen unterscheiden sich in
Kernausstellung (Dauerausstellung) und Sonderausstellung.
Kernausstellung
Dieser Ausstellungsbereich beinhaltet die
Sammlung des Museums. Hier sind alle Sparten vertreten. Dieser Teil ist der überwiegende
Teil des Museums. Integriert werden einzelne Sonderbereiche wie Grafik – Kabinett und
Schausammlung.
SPACE4
Sonderausstellung
Dieser Ausstellungsbereich muss besonders
flexibel sein. Er sollte eine ausreichende Größe und zuschaltbare Flächen besitzen. Flexible
Ausstellungstechnik, vom Eingang auf kurzem
Wege erreichbare Zugänge und ein möglicher
hoher Sicherheitsstandard kennzeichnen diesen
Bereich. Zusätzlich sollte er nahe der Anlieferung und den Ausstellungsvorbereitungsräumen
liegen.
Ausstellungsflächen im Außenbereich
Ergänzend zu den Innenflächen können attraktive Außenflächen mit in die Kern- bzw. Sonderausstellung einbezogen werden und so ein
zusätzlicher Publikumsmagnet werden.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
83
Verwaltung
Verwaltung gesamt ca. 620 m²
Verwaltung
g
Büros / Sozial- / Sanitärräume / Archiv 383m²
Aufenthalt
24m²
Aktenregistratur
24m²
Ruhe-/
Erste-Hilfe
15 m²
Exponatregistratur
24m²
WC H
5 m²
WC D
5 m²
Umkl. H
15 m²
Lager
10 m²
WC D
5 m²
WC H
5 m²
Aufenthalt
20 m²
WC D
5 m²
Restauratorinnen
Werkraum+ Büros
Schreinerwerkstatt
70 m² (2 Pers.)
115 m² (1 Pers.)
Ausstellungsvorbereitung (1 Pers.)
Zugang Mitarbeiter
50 m²
Werr kstätten 335 m²
Exponatregistratur
24m²
50 m²
Bespr. 15 p
35 m²
Anlieferung
Müllraum
10m²
Aktenregistratur
24m²
Lager
Bibliothek
200m²
Bespr. 15 p
35 m²
Umkl. D
15 m²
Werkstatt HM (1 Pers)
30 m²
Bibliothek
200m²
Zugang Mitarbeiter
Aufenthalt-/Umkleide
Reinigungskräfte
(Geräte/Material)
Volontariat
2 Pers.
WechselVerwaltung
ausstellungsbereich
Sonderr
r äume
5 m²
450
m²e 235
HfG
Material, Fax
15m²
Büro
15 m²
Volontariat
20 m²
Büro
15 m²
Büro
15 m²
Direktion
1 Pers.
mit Bespr.6P
Verwaltung
Sonderrr äume
e 235
5 m²
Aufsichtskräfte
21 Pers.
WC H
5 m²
für Verwaltung Verwaltung Sekretariat
2 Pers.
14 Pers.
1 Pers.
Inventar. Registra
1 Pers.
1 Pers.
Direktion
mit Bespr. 6P
28 m²
Büro
15 m²
Sekretariat
20 m²
Büro
24m²
Büro Verw.
15 m²
Teeküche
Sozialr.
15 m²
WC H
5 m²
WC D
5 m²
Büro
24m²
Kurator Alte K. Kurator Archäolog.
1 Pers.
1 Pers.
Vermittl. Mupä
mit Bespr. 4P mit Bespr. 4P 1 Pers.
1 Pers.
Depot
200 m²
Schematische Darstellung der Größe der vorhandenen bzw. vorgesehenen Flächen
Anlieferung
84
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Zwischenlager
Sockellager
Tisch- und Stuhl-
Großobjektelager
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Raumprogramm
Verwaltung
Die Büroflächen für die Verwaltung enthalten
Nebenbereiche sowie Zonen für den Publikumsverkehr (Besprechungszonen innerhalb der
Büros sowie größere Besprechungsräume).
Bibliothek
Die (bisher ausgelagerte) Bibliothek soll wieder
in den Verwaltungsbereich integriert werden
und für das Verwaltungspersonal gut erreichbar
sein.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
85
70 m² (2 Pers.)
Ausstellungsvorbereitung (1 Pers.)
50 m²
Exponatregistratur
24m²
Erste-Hilfe
15 m²
Lager
10 m²
WC D
5 m² WC H WC D
5 m²
5 m²
Müllraum
Ruhe-/
10m²
Aufenthalt
20 m²
Material, Fax
15m²
WC D
5 m²
Lager
Ausstellungs50 m²
Bespr. 15 p
vorbereitung (1 Pers.)
35 m² Depotflächen / Technikflächen
50 m²
Restauratorinnen
Werkraum+ Büros
Anlieferung
70 m² (2 Pers.)
Schreinerwerkstatt
115 m² (1 Pers.)
AusstellungsZugang Mitarbeiter
Zwischenlager
Sockellager
für Anlieferung
(Kleinformatiges
vorbereitung (1 Pers.)
50 m² ??
Ausstellungs
mobiliar)
50 m²
50 m²
Anlieferung
Transportkistenlager
50 m²
Zwischenlager
für Anlieferung
50 m² ??
Grafik-Depot
200 m²
Transportkistenlager
50 m²Depot
Tisch- und Stuhllager
(zu Veranstaltungsr.)
50 m²
klimat. MA Samml.
50 m²
Sockellager
(Kleinformatiges
Ausstellungs
mobiliar)
50 m²
klimat. MA Samml.
50 m²
200 m²
Grafik-Depot
200 m²
klimat. MA Samml.
50 m²
Tisch- und Stuhllager
(zu Veranstaltungsr.)
50 m²
Großobjektelager
Technik
200m²
200 m²
(+BMZ/Heizzentrale,...)
im Museum 450 m²
Transportkistenlager
50 m²
Sockellager
(Kleinformatiges
Ausstellungs
mobiliar)
50 m²
Depot
200 m²
Depot
200 m²
Großobjektelager
200 m²
Tisch- und Stuhllager
(zu Veranstaltungsr.)
50 m²
Anlieferung
Anlieferung
Zwischenlager
für Anlieferung
50 m² ??
Werr kstätten 335 m²
Werr kstätten 335 m²
WC H
5 m²
115 m²
(1 Pers.)
Anlieferung
Bibliothek
200m²
Müllraum
10m²
Volontariat
20 m²
Direktion
mit Bespr. 6P
28 m²
Wechselausstellung
Schreinerwerkstatt
zuschaltbar
115 m² (1 Pers.)
50 m²
Restauratorinnen
Werkraum+ Büros
Schreinerwerkstatt
Anlieferung
Außendepot 550 m²
Außendepot 550 m²
WC H
5 m²
50 m²
Zugang Mitarbeiter
Aufenthalt-/Umkleide
Reinigungskräfte
(Geräte/Material)
Depot/ Lager im Museum 450 m²
Depot/ Lager im Museum 450 m²
Lager
50 m²
WC H
5 m²
Aktenregistratur
24m²
Exponatregistratur
24m²
Wechselausstellung
zuschaltbar
Anlieferung
50 m²
Müllraum
10m²
eich
Volontariat
2 Pers.
70 m² (2 Pers.)
30 m²
Werr kstätten 335 m²
Aufenthalt
24m²
Ruhe-/
Erste-Hilfe
15 m²
WC D
5 m²
Wechselausstellungsbereich
450 m²
WC D
5 m²
Werkstatt HM (1 Pers)
30 m²
Anlieferung
Lager
Direktion
1 Pers.
mit Bespr.6P
Aufenthalt-/Umkleide
Reinigungskräfte
(Geräte/Material)
Volontariat
2 Pers.
Werkstatt HM (1 Pers)
30 m²
Verwaltung
Restauratorinnen
WerkWerkraum+
Büros
Sonderrr äume
e 235
5statt
m²
HM (1 Pers)
WC H
5 m²
Umkl. H
15 m²
Lager
10 m²
WC D
5 m²
Aufenthalt
20 m²
WC H
5 m²
Umkl. D
15 m²
Material, Fax
15m²
Werkstätten
HfG
Volontariat
20 m²
Großobjektelager
200 m²
Metallarbeitenlager (Waffen)
50 m²
Gemäldelager
50 m²
Metallarbeitenlager (Waffen)
50 m²
Textillager
50 m²
Textillager
50 m²
Gemäldelager
50 m²
Schematische Darstellung der Größe der vorhandenen bzw. vorgesehenen
Flächen
Technik
200m²
Grafik-Depot
86200 m²
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
0 m²
Direktion
mit Bespr. 6P
28 m²
Aufsichtskräfte
21 Pers.
Büro
15 m²
Büro
15 m²
Büro
15 m²
Inventar. Registra
1 Pers.
1 Pers.
Direktion
1 Pers.
mit Bespr.6P
Sekretariat
20 m²
für Verwaltung Verwaltung Sekretariat
2 Pers.
14 Pers.
1 Pers.
rräume
oderne / Archiv 383m²
HfG
Moderne
Büro Verw.
15 m²
Teeküche
Sozialr.
15 m²
WC D
5 m²
WC H
5 m²
ca. 620 m²
Mupä
1 Pers.
Wechselausstellungsbereich
450 m²
35 m²
(Geräte/Material)
mit Bespr.6P
(+BMZ/Heizzentrale,...)
MetallarbeitenTextillager
lager (Waffen)
50 m²
50 m²
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Raumprogramm
Werkstätten
Für die Vorbereitung von Ausstellungen und
andere anfallende technische Arbeiten sind
Werkstätten mit Lagerflächen in Nähe zur
Anlieferung nötig. Die Werkstätten (Schreinerei,
Ausstellungsvorbereitung und Restauratoren)
sollten auch untereinander keine große Distanz
haben. Wichtig ist auch die Nähe zu Depotflächen und Sonderausstellungsbereich sowie
zum Lastenaufzug.
SPACE4
Depots / Technik
Neben den verschiedenen Außendepots (bzw.
einem zukünftigen Zentraldepot) sind ausreichend klimatisierte und gesicherte Depotflächen im Museum notwendig, sowie Lagerflächen für beispielsweise Ausstellungsmöbel.
Der (Haus-)Technikbereich sollte mit der Neukonzeption im Neubau ausreichend dimensioniert werden.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
87
Museum Ulm
Funktionsdiagramm Nutzungen
Verwaltung gesamt ca. 620 m²
Verwaltung
g
Büros / Sozial- / Sanitärräume / Archiv 383m²
Archäologie
Wartebereich
Alte Kunst
Moderne
Lagerräume
xxm²
WC Damen
15 m²
Anlieferung
Kinderwerkstatt
150 m²
Lager
10 m²
Multifunktionsfläche
Wechselausstellung
zuschaltbar
50 m²
Materialraum
15 m²
Grafik - Kabinett
Transportkistenlager
50 m²
Aufenthalt
24m²
Aktenregistratur
24m²
Exponatregistratur
24m²
WC D
5 m²
Ruhe-/
Erste-Hilfe
15 m²
WC H
5 m²
WC D
5 m²
Sockellager
(Kleinformatiges
Ausstellungs
mobiliar)
50 m²
Tisch- und Stuhllager
(zu Veranstaltungsr.)
50 m²
klimat. MA Samml.
50 m²
Grafik-Depot
200 m²
+ Nähe Stuhlager (Aufzug)
Anlieferung
Außenveranstaltung
(Renaissancehof)
150 m²
Depot
200 m²
Anlieferung
Garderobe
15 m²
Vortrags- und Veranstaltungsraum
215 m²
Umkl. H
15 m²
50 m²
+ Geburtstagsraum?
Werkstattraum
55 m²
Lager
10 m²
Umkl. D
15 m²
115 m² (1 Pers.)
Zwischenlager
für Anlieferung
50 m² ??
Werkstattraum
55 m²
WC H
5 m²
Aufenthalt
20 m²
Büro
15 m²
Büro
15 m²
Material, Fax
15m²
Schreinerwerkstatt
70 m² (2 Pers.)
vorbereitung (1 Pers.)
WC B Putz.
5 m² 5 m²
Raum Caterer
15 m²
WC H.
5 m²
Veranstaltung
230 m²
Anlieferung
WC D.
5 m²
Restauratorinnen
Werkraum+ Büros
Ausstellungs-
WC Herren
15 m²
Müll
x m²
Volontariat
20 m²
50 m²
HfG
90 m²
Verkauf
Tresen
40 m²
Lager
Großobjektelager
200 m²
Außendepot 550 m²
Info / Kasse
Anlieferung
WC D
5 m²
Garderobe
40 m²
Werkstatt HM (1 Pers)
30 m²
Werr kstätten 335 m²
Gastraum
Wechselausstellungsbereich
450 m²
Zugang Mitarbeiter
Aufenthalt-/Umkleide
Reinigungskräfte
(Geräte/Material)
Volontariat
2 Pers.
Müllraum
10m²
Öffentlicher Zugang
Dauerausstellungsbereich
3.300 m²
Direktion
1 Pers.
mit Bespr.6P
Bibliothek
200m²
Bespr. 15 p
35 m²
Depot/ Lager im Museum 450 m²
Küche
20 m²
Shop 50 m²
Café 120 m²
Backoffice
20 m ²
350 m²
für Verwaltung Verwaltung Sekretariat
2 Pers.
14 Pers.
1 Pers.
Verwaltung
Sonderrr äume
e 235
5 m²
Aufsichtskräfte
21 Pers.
WC H
5 m²
Eingangsbereich
Außenbereich Café
Ausstellung ca. 3.800 m²
Büro
15 m²
Büro
15 m²
Büro
24m²
Parkplätze?
Öffentlicher Zugang
Foyer 500 m²
Inventar. Registra
1 Pers.
1 Pers.
Direktion
mit Bespr. 6P
28 m²
Sekretariat
20 m²
Büro Verw.
15 m²
WC D
5 m²
WC H
5 m²
Teeküche
Sozialr.
15 m²
Büro
24m²
Kurator Alte K. Kurator Archäolog.
1 Pers.
1 Pers.
Vermittl. Mupä
mit Bespr. 4P mit Bespr. 4P 1 Pers.
1 Pers.
Metallarbeitenlager (Waffen)
50 m²
Textillager
50 m²
Gemäldelager
50 m²
Freibereich Dauerausstellung (Dachterrasse)
300 m²
Anlieferung
Technik 200m²
(+BMZ/Heizzentrale,...)
Schematische Darstellung der Größe
der vorhandenen bzw. vorgesehenen Flächen
88
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
3. Nutzungsbereiche
Raumprogramm und Funktionszusammenhänge
Die Abläufe im Museum bestimmen die räumliche Anordnung der unterschiedlichen Nutzungen.
Es wird unterschieden zwischen öffentlichen
und nicht öffentlichen Bereichen, Räumen mit
Exponaten und ohne Exponate (sowie deren
räumlichen, klimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen).
Ziel der neuen Nutzungsverteilung in den
Gebäuden ist eine Optimierung des Besuchs
erlebnisses und der internen Betriebsabläufe.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
89
BAULICHE MASSNAHMEN
4. Flächenbedarf
Bestand und Mehrbedarf
Raumprogramm im Bestand
1.1. Ausstellungsbereich
Dauerausstellung
mit Wechselausstellung
3.620 m²
170 m²
1.2. Zentraler Bereich
Foyer/Shop/Garderobe
380 m²
1.3. Öffentliche Sondernutzung
Museumspädagogik
und Veranstaltungsraum
1.5. Werkstätten
mit Ausstellungsvorbereitung
und Restauratoren
1.6. Depotflächen
(+ Außendepotflächen ca. 550 m²)
zu 1.1 Ausstellung (Wechsel)
290 m²
1.1. Ausstellungsbereich
Dauerausstellung
Wechselausstellung
3.580 m²
500 m²
zu 1.2 Foyer
150 m²
1.2. Zentraler Bereich
Foyer/Shop/Garderobe
530 m²
zu 1.3
260 m²
1.3. Öffentliche Sondernutzung
Museumspädagogik
und Veranstaltungsraum
440 m²
180 m²
1.4. Verwaltung / Personal
Raumprogramm (neu)
Mehrbedarf
290 m²
zu 1.4 Verwaltung
zu 1.4 Verwaltung (Bibliothek)
130 m²
200 m²
1.4. Verwaltung / Personal
Büros
Bibliothek
420 m²
200 m²
zu 1.5 Werkstätten
30 m²
1.5. Werkstätten
mit Ausstellungsvorbereitung
und Restauratoren
290 m²
260 m²
440 m²
zu 1.6 Depot
im Gebäudeensemble zusätzlich möglich,
Bedarf um Einiges höher.
250 m²
nicht aufgeführt sind Technik und sonstige Nebenflächen,
sowie Verkehrsflächen
Gesamtnutzflächen ca.
90
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
5.340 m²
1.6. Depotflächen
(+ Außendepotflächen ca. 550 m²)
690 m²
nicht aufgeführt sind Technik und sonstige Nebenflächen,
sowie Verkehrsflächen
Gesamt ca.
1.310 m²
Gesamtnutzflächen ca.
6.650 m²
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
4. Flächenbedarf
Erweiterungsoption
Im Bestand fehlen die für die Museumsfunktion
wichtigen Flächen und Nutzungsbereiche.
Dies sind im Einzelnen:
-- ein großzügiges, multifunktionales Foyer mit
öffentlichen Nebenflächen,
-- ein großer zusammenhängender Sonderausstellungsbereich,
-- gesondert erschließbare öffentliche Nutzungen wie z. B. Kinderwerkstatt,
-- ein Veranstaltungsraum (beides für Schulklassen und andere größere Gruppen ausreichend),
-- zusammenhängende Werkstätten,
-- ausreichend große Depotflächen.
SPACE4
Erweiterungsflächen könnten durch einen Neubau anstelle des Gebäudes Marktplatz 9A entstehen. Durch eine optionale Unterbauung des
Marktplatzes kann eine großzügige multifunktionale Sonderausstellungsfläche entstehen.
Die Auslagerung der Verwaltungsflächen in das
in städtischem Besitz befindliche Gebäude Donaustr. 2 / Ecke Neue Straße sowie der Ausbau
bisher ungenutzter Dachräume bietet zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
91
Veranstaltung
Museumskern und Satelliten
Ausstellungsring
Werkstatthaus
zentrale
Erschließung
Verwaltungshaus
öffentlicher Raum
Sonderausstellung
Depot
Funktionsring
92
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
BAulICHe MAssnAHMen
5. Räumliches Konzept
Aufbau Nutzungsschichten
Um die zentrale Erschließung im öffentlichen
(Verteiler-) Raum herum ist ein durchgängiger
Ausstellungsring angeordnet; daran anschließend ordnen sich – wie einzelne Satelliten – die
einzelnen »Häuser« (Werkstatthaus, Verwaltungshaus, etc.) in einem Funktionsring an.
Saturn als Bild für den Schichtaufbau des Museums
sPACe4
Machbarkeitsstudie Museum ulm
93
Isometrische Skizze der Nutzungsbereiche
über die Geschosse
DG
Kinderwerkstatt
Veranstaltungsraum
Depot
Personal
Verwaltung
(im Nebengebäude)
2. OG
Depot
Verwaltung
(im Nebengebäude)
1. OG
Restauratoren
Verwaltung
(im Nebengebäude)
EG
Werkstätten
Foyer / Eingang
Café
UG
Öffentliche
Nebenräume
Depot + Technik
Sonderausstellung
94
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
BAulICHe MAssnAHMen
5. Räumliches Konzept
Nutzungsverteilung im Gebäudeensemble
Die zentrale Lage des Foyers im Zentrum des
Gebäudeensembles ermöglicht die verschiedenen für den Besucher relevanten Funktionsbereiche des Museums – Empfangsbereich mit
Info / Kasse / Shop und Kernausstellung – leicht
zu erschließen. Durch eine neue vertikale Erschließung des Untergeschosses haben auch
der hochwertige Sonderausstellungsbereich
und die öffentlichen Nebenbereiche eine direkte
Verbindung mit dem Foyer.
Wenige Umstellungen in der Verteilung der
Nutzungen verbessern die Funktionszusammenhänge des Museums:
Im »Werkstatthaus« (der ehemaligen Gewerbebank) sind Restauratoren / Exponatzulieferung
/ Werkstätten / Depots räumlich nah und über
einen Lastenaufzug verbunden.
Die Verwaltung wird in ein Nebengebäude
(Gebäude Donaustr. 2) ausgelagert. So können
die benötigten Verwaltungsflächen geschaffen
und eine Unterbringung der Bibliothek erreicht
werden.
Mit dieser Anordnung ergibt sich eine vorteilhafte Entflechtung der Bereiche, was vorteilhaft für
interne Betriebsabläufe und das Besucherlebnis
ist.
Die vorgeschlagene Nutzungsverteilung ermöglicht eine barrierefreie Erschließung der
Ausstellungsräume unter Berücksichtigung
denkmalpflegerischer und nutzungsspezifischer
Aspekte.
interner Bereich
mit Exponaten
Die Museumspädagogik wird als großzügige
und eigenständige »Kinderwerkstatt« im Dachgeschoss des Kiechelhauses verortet.
sPACe4
interner Bereich
ohne Exponate
öffentlicher
Bereich
mit Exponaten
Ein Veranstaltungsraum findet seinen Platz
im Dachgeschoss des Neubaus. So wird eine
öffnungszeitenunabhängige Bespielung dieser
Bereiche möglich.
Der flexible Sonderausstellungsbereich wird im
UG als Unterbauung des Marktplatzes vorgeschlagen.
öffentlicher Bereich
ohne Exponate
öffentlicher Bereich
mit Exponaten
interner Bereich
mit Exponaten
Schnittskizze: Entflechtung der Nutzungsbereiche
Machbarkeitsstudie Museum ulm
95
BAulICHe MAssnAHMen
5. Räumliches Konzept
Bereiche
Werkstätten
Ausstellungsring
B
C
A
Varianten zur Lage des Sonderausstellungsbereich
96
Machbarkeitsstudie Museum ulm
Verwaltung
Sonderausstellungsbereich
Anforderungen:
- gut auffindbar für den Besucher
- darf den Rundgang der Dauerausstellung
nicht beeinträchtigen
- flexible, offene, große zusammenhängende
Raumstruktur
- Anlieferung, Ausstellungsvorbereitungs- und
gesicherte Lagermöglichkeit sollte räumlich
nah gelegen sein.
- hohe technische Ausrüstung (Klima-, Licht-,
Sicherheitsstandard) zur Ermöglichung hochwertiger Leihexponate
Die dargestellten Varianten B und C zur Lage
des Sonderausstellungsbereiches in der vorhandenen Raumstruktur können diese Anforderungen, selbst im Neubaubereich, nur unzureichend erfüllen.
Platziert im »Ausstellungsring« bedeutet der
Sonderausstellungsbereich ein Bruch im Museumserlebnis und verhindert das Konzept des
durchgängigen Rundgangs.
Auch im internen Betrieb wirkt sich die Lage ungünstig aus, da Auf- und Abbau durch laufende
Dauerausstellungsbereiche hindurch organisiert
werden müssen.
sPACe4
Veranstaltungsbereich
Anforderungen:
- attraktiver, für den Besucher gut auffindbarer
Ort
- benötigt einen möglichst direkten Zugang,
der auch außerhalb des Betriebes funktioniert
- sollte eine flexible, große zusammenhängende Raumstruktur mit angegliederten Nebenbereichen (Stuhllager, WC) sein
Die Anordnung im 3. OG ermöglicht eine Anbindung an die Dachterrasse, die für größere
Veranstaltungen mitgenutzt werden kann.
Kinderwerkstatt / Mitmachmuseum
Anforderungen:
- Größe: mehr als eine Schulklasse
- benötigt einen möglichst direkten Zugang,
der auch außerhalb des Betriebes funktioniert
- mehrere Räume (z. B. gesonderter Geburtstagsraum) mit angegliederten Nebenbereichen
Die Anordnung im 3. OG ermöglicht eine Anbindung an die Dachterrasse, die bei entsprechender Witterung mitgenutzt werden kann.
sPACe4
Verwaltungshaus
Anforderungen:
- eigenständiges Bürogebäude
- großer Kommunikationsflächenbedarf
- Wiedereinrichtung der Bibliothek (könnte
auch in einem externen Gebäude sein)
Direkter Zugang vom Kiechelhaus (in Abstimmung mit dem Denkmalschutz) im EG oder
1.OG möglich.
Werkstatthaus
Anforderungen:
- kurze Wege zu Depotflächen
- Bereich außerhalb des Besucherbereiches
- Nähe zur Anlieferung, ohne Beeinträchtigung
der Besucher
- Nähe zum Lastenaufzug
Die Anordnung der Werkstätten in einem
»Haus« zusammen mit hochwertigen Depotflächen ist für die internen Betriebsabläufe empfehlenswert.
Depots
Anforderungen:
- Klima
- Sicherheit
- kurze Wege zu Werkstätten / Restauratoren /
Anlieferung
Sämtliche benötigte Depotflächen können
(auch aus sicherheitstechnischen und klimatischen Gründen) nicht im Museumsensemble
untergebracht werden und müssen ausgelagert
werden. Die im Museum verbleibenden Flächen
sollen technisch optimiert und hauptsächlich für
die Grafik -Sammlung genutzt werden.
Machbarkeitsstudie Museum ulm
97
98
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
BAULICHE MASSNAHMEN
6. Erschließung Ausstellung (Besucher)
Prinzip horizontale Erschließung
Die Erschließung der Ausstellungsräume ist ein
maßgeblicher Punkt der Museumskonzeption.
Es wurden zwei verschiedene Prinzipien untersucht:
-- Der horizontale Rundgang, bei dem sich der
Besucher immer auf einer Ebene durch die
verschiedenen Gebäude bewegt und alle
Räume in einem Geschoss durchläuft.
-- Der vertikale Rundgang, bei dem der Besucher jedes Gebäude (bzw. jede Gebäudeeinheit) für sich von oben nach unten durchläuft.
Horizontaler Rundgang
Vom zentralen Erschließungspunkt (Aufzug im
Foyer) aus werden die Besucher in die oberste
Ausstellungsebene geführt. Jedes Geschoss
bietet dem Besucher ein bis zwei Themenbereiche (Kernausstellung), die gebäudeweise in
Kapitel eingeteilt sind. Der Besucher bewegt
sich geschossweise von oben nach unten durch
das Gebäudeensemble.
Beide Varianten des Rundgangs haben gemeinsam, dass die Übergänge zwischen den Gebäuden bzw. Geschossen in die Ausstellungsdramaturgie mit einbezogen und räumlich gestaltet
werden. So wirken sie nicht als Brüche im
Besuchserlebnis, sondern als Überleitung zum
nächsten Thema, zum nächsten Kapitel.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
99
100
Machbarkeitsstudie Museum ulm
sPACe4
BAULICHE MASSNAHMEN
6. Erschließung Ausstellung (Besucher)
Prinzip vertikale Erschließung
Vertikaler Rundgang
Vom zentralen Erschließungspunkt (Aufzug im
Foyer) aus werden die Besucher in die oberste
Ausstellungsebene geführt. Von dort erschließt
der Besucher über die jeweiligen Treppenhäuser der Gebäude einen Themenbereich. Im
Gebäudeensemble sind je Geschoss bis zu vier
Themenbereiche (Kernausstellung) möglich. Der
Besucher bewegt sich gebäudeweise von oben
nach unten.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
101
4 Reisen
mögliche (horizontale)
Verbindung
mögliche (vertikale)
Verbindung
zentrale
Erschließung
öffentlicher Raum
Kleinste Grundeinheit:
EIN Geschoss EINES Hauses
Pro Grundeinheit:
Erzählung EINES abgeschlossenen KAPITELS
102
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
6. Erschließung Ausstellung (Besucher)
Erschließungsprinzip
Mögliche Varianten zur Gliederung:
horizontale Erschließung
SPACE4
vertikale Erschließung
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
103
2. OG
Verwaltung (im Nebengebäude)
W ER K S TÄT T E N
Depot
Verwaltung (im Nebengebäude)
1. OG
Übergang 1. OG (optional)
FOYER
Restauratoren
Zugang
EG
Verwaltung (im Nebengebäude)
Übergang EG (optional)
Werkstätten
Anlieferung Zugang
Gesonderter Lastenaufzug
UG
Räumliche Trennung von
Eingang und Anlieferung
Depot + Technik
Lager
Mögliche Positionen des Lastenaufzugs
Verbindung UG
Sonderausstellung
104 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
7. Erschließung intern (Nutzer)
Zugänge und Anlieferung / Lastenaufzug
Ziel der Neuordnung der internen Erschließung
sind ein reibungsloser Arbeitsablauf und kurze
Wege.
Durch die Nutzungsverlegung der Werkstätten
in ein peripheres Gebäude (Ehemalige Gewerbebank) kann der Haupteingang vom Anlieferungsbereich räumlich getrennt werden.
Die große einladende Foyerfläche wird dadurch
nicht mehr durch Lieferungen belastet.
Die internen Wege zwischen Restauratoren,
Werkstätten und Depots werden möglichst
kurz gehalten.
Bei Vorgesprächen mit dem vorbeugenden
Brandschutz-Beauftragten wurde die Möglichkeit einer Einschränkung des Feuergassenbereiches in der Taubengasse zum Zwecke der
Anlieferung erörtert und für weitere Planungen
nicht ausgeschlossen.
SPACE4
Ein in direkter Nähe der Anlieferung angeordneter Lastenaufzug verbindet den Werkstattbereich mit den Depot -, Vorbereitungs- sowie den
Ausstellungsflächen.
Die genaue Lage des Lastenaufzugs muss in
Abstimmung mit dem Denkmalschutz festgelegt werden. Im Bereich des Neubaus, an
einem Höhensprung zwischen zwei Gebäuden,
scheint dieser am sinnvollsten. Auf Basis der
bauhistorischen Untersuchung ist die genaue
Ausführung des Übergangs zum »Werkstatthaus« noch festzulegen.
Durch die Nutzungsverlegung der Verwaltung in
ein peripheres Gebäude (Gebäude Donaustr. 2)
ist der Ausstellungsrundgang ungestört.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
105
zentraler Aufzug als »Plattform«
(ergänzter) Treppenkurzschluss für jede Gebäudeeinheit
Lastenaufzug
106
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
8. Bauliche Umsetzung
neues Erschließungsprinzip
Mit diesen baulichen Eingriffen, die in Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgen sollten,
werden folgende Ziele erreicht:
-----
gute Orientierung innerhalb des Museums
Erkennbarkeit / Erlebbarkeit der Übergänge
Flexibilität in der Ausstellungsgestaltung
Barrierefreiheit in allen Bereichen
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
107
energetische Sanierung der Dächer
Überarbeitung Fassade / Gebäude
Neubau als Eingangszeichen /
Überarbeitung Innenhof
Ergänzende Flächen unterirdisch
evtl. Übergänge (u. a. für Barrierefreiheit)
108
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
8. Bauliche Umsetzung
Neukonzeption Gebäudeensemble
Die wichtigsten baulichen Maßnahmen bestehen in einem Neubau an Stelle des Gebäudes
9A sowie einer Unterbauung des Marktplatzes.
Dadurch werden die internen Funktionen, das
Raumangebot, aber vor allem die Präsenz im
Stadtbild und die Zugänglichkeit und Attraktivität für die Besucher erheblich verbessert.
Neben den Neubauten sind aber in unterschiedlichen Maßen auch Sanierungsmaßnahmen notwendig, die sich entsprechend des Zustandes
der einzelnen Gebäudeteile in Art und Umfang
unterscheiden.
Empfohlene nächste Schritte
Erstellung eines Aufmaßes und einer bauhistorischen Untersuchung mit Baualterungsplänen
sowie Sondagen, soweit sie als Grundlage für
die weiteren Planungen notwendig sind.
Die Bauablaufsplanung mit vorgesehenen Bauabschnitten sollte als weiterer Planungsschritt
geklärt werden. So können Varianten zur Schließung des Museums während der Bauzeit und
Interimslösungen entwickelt werden.
Veränderungen sollen nur dort vorgenommen
werden, wo die alten Bauteile den zukünftigen
Beanspruchungen nicht mehr standhalten können, bzw. wo Bauvorschriften höhere Sicherheiten fordern (z. B. Brandschutz) oder veränderte
Anforderungen gelten (z. B. barrierefreie Erschließung).
Die Denkmalpflege wurde bereits in den laufenden Prozess mit einbezogen, um in einem
kontinuierlichen Dialog eine optimale Lösung für
das Denkmal und das Museum zu erzielen.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
109
Sensoren
Monitoring
(individuelle. Regelungssoftware)
Technische
Gebäudeausrüstung
Temperatur
(Luft)
T
Heizung
Steuerbare Ventile für Fußboden
heizung, Heizkörper, Wandheizung
Temperatur
(Oberfläche)
T
Lüftung
Lüftungsanlage
Feuchte
(Luft)
F
Kühlung
Klimaanlage
Feuchte
(Oberfläche)
F
Auswertung
der Raumklima
verhältnisse
Ansteuerung der
Gebäudetechnik
Befeuchtung
mobile Geräte
CO²
C
Entfeuchtung
Wetterstation
W
Sonnenschutz
Ziele
-- Herstellung musealer Klimabedingungen nach
konservatorischen Vorgaben
-- Herstellung Aufenthaltsqualität für Besucher
-- Einhaltung Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinien
110
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Neubau
Altbau
SPACE4
BAULICHE MASSNAHMEN
9. Klimakonzept
Zur Herstellung musealer Klimabedingungen
müssen für jedes Haus geeignete Maßnahmen
ergriffen werden. Daher muss jedes Gebäude,
dessen baukonstruktive, bauphysikalische und
technische Gegebenheiten, einzeln genauer
betrachtet werden.
Die konservatorischen Vorgaben (Toleranzbereiche) der Nutzer für die Exponate (Temperatur/
Luftfeuchtigkeit) und die Behaglichkeitstemperatur für einen Museumsbesuch bzw. die Vorgaben durch die Arbeitsstättenrichtlinie geben den
Rahmen für die klimatischen Bedingungen vor.
Zu berücksichtigen sind hierbei nicht nur die
Lufttemperatur und Luftfeuchte, sondern auch
die Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung.
Ansatz
Einbau eines zentralen Monitoring-Systems zur
gezielten und detaillierten Erfassung von Messwerten in allen Bereichen des Museums.
Festlegung des niedrigsten, noch akzeptablen
Zielklimas, das in den Räumen erreicht werden
soll (Definition eines Toleranzbereiches).
Weiternutzung bzw. Ertüchtigung und Ergänzung der bestehenden Lüftungs- und Heizsysteme zum Erreichen der Grundlast. (Messtechnisch differenziert erfassen, um möglichst viel
SPACE4
über Flächengrundlast abzudecken. Bauphysikalische Mängel können durch verschiedene
Sonderlösungen behoben werden.)
Zusätzlich die Möglichkeit einer flexiblen und
hochwertigeren Feinkonditionierung in den
einzelnen Gebäuden durch spezifische Lösungen, mobile Systeme oder Klimavitrinen, je nach
konservatorischen Anforderungen.
Einbau einer zentralen intelligenten Steuerung
für die Lüftungs- und Heizsysteme, sowie zusätzlicher Komponenten.
In Neubaubereichen sollte möglichst eine
zentrale, moderne Umwelttechnik (Wärmepumpensystem etc.) zum Einsatz kommen, die
teilweise auch Bestandsgebäude mit versorgen
könnte. Auch andere energiesparende Möglichkeiten, wie eine kontrollierte Kühlung durch eine
gezielte Außenluftzufuhr in den kühleren Nachtstunden, können in einem Neubau realisiert
werden, die auch positive Auswirkungen auf die
angrenzenden Raumbereiche mit sich bringen
kann.
Grundsätzlich soll durch eine differenzierte
Bewertung durch Beobachtung eine Optimierung der Regelstrategien angestrebt werden,
um mittels intelligenter Steuerungskonzepte die
bestehende und ggf. zu modernisierende Lüf-
tungs- und Heiztechnik, bei der es sich größtenteils um konventionelle Systeme handelt, das
Zielklima innerhalb des gewünschten Klimakorridors sicherstellen zu können.
Empfohlene nächste Schritte
Zur Erfassung und Bewertung der aktuell
gegebenen Raumklimaverhältnisse sollte eine
problembezogene Bestandsuntersuchung vorgenommen werden, die gemeinsam mit einer
Beurteilung der bauphysikalischen Analyse und
Beurteilung der Gebäudehülle und der klimatischen Interaktion der verschiedenen miteinander über die unterschiedlichen Gebäude
verbundenen Raumbereiche die Grundlage für
die weiteren bauphysikalischen und raumklimatischen Überlegungen bilden.
Zudem sollten die konservatorischen Anforderungen an die Raumklimaverhältnisse
(Raumtemperatur und Raumluftfeuchte) für die
unterschiedlichen Objekte bzw. Sammlungsoder Ausstellungsbereiche zusammengestellt
werden.
Auf dieser Basis kann dann ein Klima-Grobkonzept erstellt werden, das als Vorgabe den
weiteren Sanierungs- und Neubaumaßnahmen
zugrunde gelegt werden muss.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
111
112
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
IV. AusstellungsSTruktur
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
113
Die Bausteine der klassischen Ausstellung (Bestand)
Sonderausstellung
~ 150 m²
Klassischer Aufbau
Bei der Betrachtung des klassischen Museumsaufbaus zeigt sich, dass der überwiegende Teil
der Ausstellung – und damit der Großteil der
Flächen – weder zeitlich noch inhaltlich flexibel
sind. Die einzelnen Bereiche (Sparten) sind
dadurch stark getrennt. Lediglich ein kleiner
Flächenanteil ist flexibel.
Moderne
Alte Kunst
Archäologie
inhaltliche Flexibilität
Dauerausstellung
~ 3.600 m²
zeitliche Flexibilität
114
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
1. Ausstellungsformate
Im letzten Jahrhundert haben sich bei den
klassischen Museen zwei Ausstellungsformate
entwickelt. Das (flächenmäßig) größere ist eine
sogenannte Dauerausstellung. Diese ist zwar
nicht für die Ewigkeit, aber doch ohne festen
zeitlichen Horizont auf möglichst lange Jahre
angelegt.
Je nach inhaltlichem Konzept, Gestaltung und
Besucherverhalten werden Dauerausstellungen
nach 10, 15 oder mehr als 20 Jahren grundlegend erneuert. Wenn es die Gestaltung und die
zur Verfügung stehenden Budgets zulassen,
sind während dieser Zeit kleinere Veränderungen und Aktualisierungen möglich.
Daneben werden auf meist kleineren Flächen
temporäre Ausstellungen, – auch Sonder- oder
Wechselaustellungen genannt – gezeigt, die in
der Regel zwischen 2 und 6 Monate dauern.
Die beiden Formate sind in vielen Punkten sehr
gegensätzlich. Die relativ kurzen Sonderausstellungen erlauben eine höhere Aktualität, auch
erlaubt man sich hier oft mehr Freiheiten: Sie
sind in ihrer inhaltlichen Aussage konzentrierter,
thesenhafter, fokussierter. Dieses zeigt sich
auch in der Gestaltung.
SPACE4
Die Dauerausstellung dagegen ist viel vorsichtiger, muss sie doch für eine gefühlte Ewigkeit
funktionieren. Sie haben den Duktus eines Lexikons: Es werden nur abgesicherte Erkenntnisse
gezeigt, es sollten möglichst alle relevanten
Fakten aufgezeigt werden, jedes freiere Herangehen wird sorgfältig abgewogen.
Die Neukonzeption für das Museum Ulm möchte dieser Entwicklung mit einem neuen Ansatz
entgegentreten. Die ständigen Ausstellungsbereiche bekommen eine höhere Flexibilität und
Reaktionsfähigkeit, die Themensetzung sollte
sich stärker mit den temporären Formaten verbinden.
Das Ergebnis einer solchen Teilung ist für viele
Museen fatal: Die Dauerausstellung leert sich
nach einem ersten Besucher-Hoch schnell,
oft sind die Besucherzahlen schon das zweite Jahr nach einer Neugestaltung nicht mehr
überzeugend. Die kuratorische Energie wird
dann zunehmend in die Konzeption und Umsetzung von Sonderausstellungen gesteckt. Diese
setzten meistens ihren Fokus auf die Themen,
die in der Dauerausstellung zu kurz gekommen
sind. Das Ergebnis ist eine Verlagerung sowohl
inhaltlich als auch bei der Lenkung der Aufmerksamkeit auf die temporären Formate. So werden die Dauerausstellungen sukzessive in einen
Dämmerschlaf versetzt, den zu stören sich die
immer weniger werdenden Besucher kaum
noch trauen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
115
Dimension
Identität
Erkenntnis
Inspiration
Vorfreude
Bilder
Selbstwahrnehmung
Reiseführer
Dimension
Kommunikation
Freiheit
Selbstbestimmtheit
Überraschung
Planung
Sich fremd fühlen
Reise
Kommunikation
Menschen kennenlernen
Neugierde
Museum
Entdecken
Atmosphäre
Fremde
Alltag verlassen
Dimension
Emotion
Fremder Ort
Fremde Kulturen
Souvenir
Dimension
Raum
116
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
2. Museales Erlebnis
Wir möchten für das Museum Ulm eine neue
Perspektive auf den Besucher entwickeln. Das
Museum mit seinen Angeboten, insbesondere
natürlich mit seinen Ausstellungen, muss sich
aus den Erwartungen, Vorstellungen und Bedürfnissen der Zielgruppen heraus generieren.
Dabei gilt es, den Erlebnischarakter zu stärken,
ohne den inhaltlichen und wissenschaftlichen
Anspruch zu verringern. Aus dieser Zielsetzung
ergeben sich Anforderungen sowohl an die
inhaltlichen Konzepte als auch an die Gestaltung
und Dramaturgie der Ausstellungsformate.
Bei der Frage nach der Besucherperspektive
hilft ein Vergleich: Das Museumserlebnis lässt
sich in vielen Punkten mit den Erlebnissen einer
Reise beschreiben – man begibt sich ins Unbekannte, versucht sich zu orientieren, sieht Ungewöhnliches und erlebt Neues. Man erfährt etwas über fremde Kulturen (im Museum oft aus
vergangenen Epochen), über fremde Menschen
und wird angeregt, über sich selber, seine eigene Kultur und sein eigenes Leben nachzudenken. Man möchte diese Erlebnisse mit anderen
Menschen teilen, darüber nachdenken und die
positiven Erfahrungen für den Alltag nutzbar
machen. Somit lassen sich vier ErlebnisdimenSPACE4
sionen eines Museumserlebnisses ausmachen:
Museen und Ausstellungen sind räumliche
Ereignisse, sie bieten die Erfahrung von räumlichen Situationen und einer räumlichen Dramaturgie an einem konkreten authentischen
Ort. Die Besucher sind einer Vielzahl sinnlicher
Eindrücke ausgesetzt, die alle Wahrnehmungsebenen ansprechen und miteinander verbinden.
Das Erlebte wird erst dann nachhaltig, wenn die
Besucher in die Möglichkeit versetzt werden,
ihre Eindrücke zu reflektieren, am besten im
Dialog. Somit ist die Förderung von Kommunikation entscheidend für die Qualität musealer
Arbeit. All dies führt, wenn die inhaltlichen
Grundlagen entsprechend ausgewählt sind, zu
einer Stärkung der Identität der Besucher, zu
ihrer individuellen, aber auch zu ihrer kollektiven
Identität. Das Museum ist somit eine »Identitätsmanufaktur«, die eine wichtige Funktion für
die Gesellschaft übernimmt.
Daher möchten wir im neuen Museum den
Besucher auf die Reise schicken: er kann in unterschiedliche »Welten« eintauchen, die jeweils
ein Bauteil des Museums umfassen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
117
H1
Thema 1
H2
Grafikkabinett
Thema 2
Zentrale Bausteine
Mitte
Thema 3
Veranstaltung
Außeninstallation
Kinderwerkstatt
H5
Thema 4
H3
Sonderausstellung
H4
Sammlungsschau
Fixpunkte
Sonderbausteine
118
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
3. Bausteine des Museums
Übersicht
Wie bei der Erkundung einer fremden Stadt
beginnt der Besucher ausgehend vom zentralen Platz (Mitte) seinen Spaziergang in die
unterschiedlichen Bereiche: So, wie auch jedes
Stadtviertel seinen eigenen Charakter und sein
eigenes »Thema« (Theaterviertel, Handwerkerviertel, Geschäftsviertel, Bankenviertel usw.)
hat, hat auch das Museum unterschiedliche,
in sich abgeschlossene Bereiche zu bieten.
Sie stellen eigene kleine Welten dar, in die der
Besucher eintauchen kann. Genauso wie bei
dem Spaziergang durch ein Stadtviertel kann
der Besucher nach Belieben umherschweifen,
er muss nicht immer einem strengen Rundgang
folgen. Auch wenn er nur sporadisch in die
jeweilige »kleine Welt« eingedrungen ist, hat er
bereits ein umfassendes Erlebnis.
Zentrale Bausteine
Grundlegender Baustein des Museums ist die
Kernausstellung. Sie umfasst den Großteil der
Ausstellung. Unterteilt ist diese Ausstellung in
Themenwege.
Weitere Bausteine:
Themenwege - Kernausstellung
Mehrere Themenwege (Reisen) bilden die
Kernausstellung. Hier werden auf der Sammlungsgrundlage aller drei Sparten aktuelle
Grundfragen angesprochen und dramaturgisch
miteinander verbunden. (s.u.a. Kapitel II. Vision)
Sonderausstellung
Ein weiterer Attraktionspunkt ist ein ausgewiesener Sonderausstellungsbereich.
Aufbau / Ausstellungsstruktur
Die Struktur der Ausstellung ist aus mehreren
Bausteinen zusammengesetzt, die sich zu einem Ganzen ergänzen.
Sonderbausteine
Die Kernausstellung wird durch Sonderbausteine ergänzt, die im gesamten Gebäudeensemble
verteilt sind: Die Schausammlung / Sammlungsschau, das Grafische Kabinett sowie Außeninstallationen.
SPACE4
Fixpunkte
Das Museum besitzt mehrere Exponathighlights, sie sind als Fixpunkte in den bzw. um die
Themenwege integriert.
Kinderwerkstatt
Ein Bereich für museumspädagogische Arbeit
mit Kindern ergänzt das Museumsangebot.
Veranstaltungsbereich
Für museumsinterne sowie auch externe
Veranstaltungen wird ein repräsentativer Veran
staltungsraum angeboten.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
119
Auswahl der
Inhalte
Sammlung prüfen
Auswahl der Objekte
Themen
setzen
Auswahl des
Ordnungsprinzips
der Sammlungsmischung
Sammlung
prüfen
Objekt
auswählen
Erarbeitung der
Dramaturgie
aus Prinzipien für Raumformate
Vermittlungsmethoden
Exponatpräsentation
»Objekte feiern«
Bausteine definieren
Auswahl der
Ausstellungselemente
Licht / Vitrinen / Grafik / Medien
120
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
4. Ausstellungskonzeption
Bei der Auswahl der inhaltlichen Themen
setzung und der Entwicklung der inhaltlichen
Konzepte müssen zwei wichtige Vorgaben
erfüllt werden:
-- Die Themen müssen eine konkrete und
aktuelle Relevanz für die Besucher bzw. die
Zielgruppen besitzen.
-- Die Präsentation sollte sich vornehmlich aus
den vorhandenen Sammlungsbeständen ent
wickeln lassen.
Daher ergibt sich ein iterativer Prozess, in dem
im ersten Schritt ein Themenfeld benannt und
dieses dann als »Frage an die Sammlung« mit
einer Objektauswahl gespiegelt wird. Aus der
unvoreingenommenen Betrachtung der eigenen
Bestände ergeben sich wiederum Fragen und
Erkenntnisse, die sich auf die Themensetzung
auswirken. So entwickelt sich das thematische
Konzept in einer Symbiose mit der Betrachtung
der eigenen Exponate.
SPACE4
Auf diesem Weg werden eine Reihe von Fragen
der Ausstellungskonzeption vor dem Hintergrund der Themenerarbeitung geklärt: Werden
alle Sammlungsbereiche einbezogen oder nur
ausgewählte Teile (»Sparten«)? Wie ist die Dramaturgie, welche Formen der Vermittlung sind
notwendig und möglich? Welche Hilfsmittel der
Ausstellungsgestaltung werden benötigt?
Das Ergebnis ist im Idealfall eine konsistente
Ausstellung, die einen neuen, offenen Blick auf
die eigenen Bestände freilegt und diesen zur
Diskussion stellt.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
121
Elemente Themenwege
Prolog / Intro
Fragen stellen,
einstimmen
Themenraum
Aufarbeitung
Spezieller Aspekt
Highlights
Das besondere
Exponat
Epilog /
Rückmeldung
Feedback
Diese Formate werden nicht immer
ausgewählt, sondern folgen
verschiedenen Fragestellungen
Fokus
Thema filtern /
fokussieren
Leseraum
Thema selbst
vertiefen
Action
Beim Thema mit
machen, persön
lich bearbeiten
122
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Sonderbaustein
z. B. Medienraum
SPACE4
Ausstellungsstruktur
5. Themenwege
Aufbau und Dramaturgie
Auf der Grundlage des inhaltlichen Konzeptes
werden die einzelnen thematischen Abschnitte
entwickelt.
Dazu stehen dem Ausstellungsteam unterschiedliche Formate zur Verfügung. Dieses sind
Ausstellungsbausteine, die für den Besucher
differenzierte Zugänge an das jeweilige Thema
ermöglichen. Dabei werden die Faktoren Exponat, Vermittlung, dramaturgische Bedeutung,
und Involvierung in den einzelnen Bausteinen
unterschiedlich justiert.
Der »Prolog« und der «Epilog« rahmen ein
Thema ein. Sie bilden eine Klammer, in der das
Fragen eine besondere Rolle spielt: Die Fragen
der Kuratoren an die Besucher und die Fragen
der Besucher an die Kuratoren. Diese Formate
spielen auch vor dem Hintergrund der Kommunikation eine wichtige Rolle.
Das wahrscheinlich am häufigsten vorkommende Format ist der »Themenraum«, in dem ein
spezieller Aspekt anhand von eindrücklichen
Exponaten aufgearbeitet wird.
Eine Sonderform hiervon stellt der »Fokus« dar,
der nochmals inhaltlich konzentrierter auf ein
spezielles Unterthema eingeht.
Ebenfalls eine Sonderform des Themenraums
ist das »Highlight«, hier werden die herausraSPACE4
genden Exponate des Museums gezeigt. Sie
bedürfen unter Umständen eines höheren und
damit auch weniger flexiblen Präsentationsaufwandes, daher werden sie in ihrer Grundstruktur einen langen Bestand haben.
Die Formate »Action« und »Leseraum« verlangen eine andere Form der Rezeption, sie sind
gewissermaßen antipodisch: In dem einen
können vielfältige interaktive Angebote den
Besucher zum Mitmachen animieren, im Leseraum bestimmt Kontemplation die Atmosphäre.
Darüber hinaus können noch individuelle Sonderbausteine entwickelt werden.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
123
Highlights als Attraktor
Empfang
Themen
Highlight
Attraktor als Auftakt
Empfang
Highlight
Themen
Attraktoren wegbegleitend / als Fixpunkte
Empfang
Highlight
Fixpunkt
124
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Themen
Highlight
Fixpunkt
Themen
Highlight
Fixpunkt
SPACE4
Ausstellungsstruktur
6. Fixpunkte / Highlights
Positionierung
Format »Highlight«
Die Präsentation der Highlights im Museum bedarf einer besonderen Betrachtung. Zum einen
sind dieses die Objekte, die auf den Museumsbesucher eine hohe Attraktivität ausüben und
die er auf jeden Fall bei einem Museumsbesuch
antreffen sollte. Zum anderen sind hier umfangreiche Maßnahmen notwendig, da die Objekte
erhöhte Anforderungen an Klima und Sicherheit,
aber auch an die Wertigkeit der Präsentation
haben. Wir gehen daher davon aus, dass die
Highlight-Räume als Konstante zu betrachten
sind, bei denen sich nur wenig ändert, auch
wenn die sonstigen Räume eines Themenbereiches sich komplett ändern. Natürlich können
einfache Parameter wie erläuternde Texte, Grafiken, Wandfarben oder Beleuchtung (im Rahmen
des Beleuchtungssystems) mit der Neugestaltung eines Themenweges verändert werden.
ges und zieht den Besucher durch die Räume.
Das Highlight steht zu Beginn des Themenweges und entlässt den Besucher auf den Themenweg. Oder die Zahl der Highlights ermöglicht
es, mehrere Orte im Rundgang zu bespielen.
Letzteres Prinzip ist wünschenswert, dabei
muss allerdings berücksichtigt werden, dass
ein Objekt wie der Löwenmensch aus Sicht der
Attraktivität einmalig ist und somit einen anderen Umgang fordert als andere bedeutende
Objekte.
Über die Definition des »Highlights« kann man
auch dafür sorgen, dass kunstwissenschaftlich
bedeutende Exponate in der öffentlichen Wahrnehmung einen angemessenen Stellenwert
bekommen.
Aufgrund dieser Überlegungen spielt die Wahl
der Räume für die Präsentation der Highlights
schon in dieser frühen Konzeptionsphase eine
Rolle. Es gilt dabei, die hohe Attraktivität zu
nutzen, um die Besucher in die Themenbereiche
zu führen. Dazu gibt es drei mögliche Prinzipien:
Das Highlight steht am Ende eines ThemenweSPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
125
»Heilige Hallen«
An räumlich besonderen Orten werden
besondere Exponate gezeigt
126
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSStELLUNgSStrUktUr
6. Fixpunkte / Highlights
Besondere Orte
Nicht alle Räume sind für die Präsentation von
Highlight-Objekten geeignet. Dabei gilt es,
nicht nur die funktionale Eignung zu betrachten,
vielmehr sollten besondere Objekte in besonderen Räumen gezeigt werden. So können sich
die sinnlichen Eindrücke von Ort und Objekt
gegenseitig stärken und das Museumserlebnis
bereichern.
Im Rahmen der Analyse des Gebäudeensembles sind mehrere räumliche Situationen als
besonders bewertet worden. Diese eignen sich
daher, zusammen mit ausgewählten Exponaten,
zu Fixpunkten der Ausstellungspräsentation
zu werden. Die Räume im Erdgeschoss sind
besonders attraktiv, weil sie durch die Nähe zur
Mitte schnell erreicht werden können.
Inwieweit Räume als Fixpunkte festgelegt
werden, hängt auch von der Festlegung des
Ausstellungsrundganges ab: Architektonisch
sind, wie beschrieben, verschiedene Varianten
möglich. Davon hängt ab, welche Position die
Fixpunkte innerhalb eines Themenweges einnehmen.
SPACE4
Besondere Orte im Gebäudeensemble
Fixpunkte können in unterschiedliche Themen
integriert werden. Das ist auch dadurch bedingt,
dass eine häufige Eigenschaft herausragender
Exponate ihre Polyperspektivität ist. Sie haben
in sehr unterschiedlichen Themenfeldern eine
Bedeutung und werfen vielfältige Fragen auf.
Die »Schöne Ulmerin« als Beispiel kann aus
einer religiösen, künstlerischen, ästhetischen,
gesellschaftlichen und historischen Perspektive
betrachtet werden.
Kiechelsaal
Schöne Stube
2. OG
Kapelle
mit »Kreuzgang«
1. OG
Neubau
Renaissancehof
Außeninstallation
EG
Gewölbesaal
Ehinger Stadel /
Kiechelhaus
Schaufenster
zur Sammlungsschau /
Schausammlung
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
127
Beispielsweise Integration in das
Gebäudeensemble
Empfang
Eingang
128
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
6. Fixpunkte / Highlights
Verortung
Eine mögliche Platzierung im Gebäude
ensemble kann beispielsweise so aussehen:
Der »Löwenmensch«, verortet im Gewölbesaal
des Ehinger Stadels, eine Art »Heilige Halle« für
diesen herausragenden archäologischen Fund
mit grundlegender Bedeutung und Wichtigkeit
für Ulm und alle Besucher. Die Anordnung in
der Eingangsebene erleichtert die Zugänglichkeit und Auffindbarkeit; der räumlich außergewöhnliche Ort gibt dem Exponat einen bedeutungsvollen Rahmen.
Ebenso ist die »Schöne Ulmerin« gut beheimatet im ergeschossigen Gewölbesaal des
Kiechelhauses, eventuell sogar im mittleren
Längsaal mit Blick auf den Rennaissancehof.
In den Obergeschossen des Kiechelhauses sind
Exponate, die eng mit der Stadtgeschichte verbunden sind, wie z. B. außergewöhnliche Stadtmodelle sowie die Zunftscheiben verortbar.
Die kleine Kapelle im Kiechelhaus sollte für
»Alte Kunst«, für das Thema Religiosität reserviert sein, da der Ort auch räumlich den Bezug
zum Thema setzt.
SPACE4
Ein modernes Highlight -Exponat wie Gerhard
Richters »Kurt Fried und Hans Jürgen Müller«
findet weiterhin Platz in einem der Obergeschosse des Friedbaus, da auch hier die moderne Architektur einen geeigneten Rahmen bildet.
Exponate aus der »Wunderkammer Weickmann« lassen sich in kleinteiligeren Strukturen
wie im Gebäude Marktplatz 9 gut verorten.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
129
Charakter der Häuser
Kiechelhaus
herrschaftlich, geschmückt, einladend,
mittelalterlich, wohnlich; große Räume,
repräsentativ, Materialien spürbar
(Parkett / Decken / Gewölbe …)
Ehinger Stadel
EG: großzügig, repräsentativ,
einladend
OGs: kleinteilig , eng , niedrig
Zwischenbau
modern, neutral,
luftig, experimentell,
Durchblicke,
Überblick
130
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9A
bauliche Struktur neutral,
wenig Geschichte spürbar
Ehemalige Gewerbebank
EG: klare Struktur
OGs: überarbeitet, neutral,
wenig Geschichte spürbar
Friedbau
Streng strukturiert
modern, neutral, Durchblicke,
Überblick
Marktplatz 9
EG: großzügig, repräsentativ, einladend
OGs: von Erschließungsstegen »angeschnitten«,
bauliche Struktur neutral
SPACE4
Ausstellungsstruktur
7. Charakter der Ausstellung
Eigenständigkeit und Einheitlichkeit
Der Charakter der Häuser
Der Besucher erlebt die einzelnen Gebäudeteile als unterschiedliche, eigenständige Häuser.
Dazu muss ihr spezifischer Charakter herausgearbeitet und gestärkt werden:
-- Die räumlichen Strukturen werden sichtbar
gemacht, störende Einbauten, wenn möglich,
entfernt
-- Oberflächen (Materialität, Farbe) werden
differenziert
-- Technikkonzepte werden für jeden Baukörper
eigenständig betrachtet und gegebenenfalls
unterschiedlich umgesetzt. Dies gilt insbesondere für das Licht: Tageslicht / Lichtsystem / Vitrinenbeleuchtung
SPACE4
Der Charakter der Ausstellung
Die Ausstellungsformate im Ulmer Museum
sollen die sonst für historische Dauerausstellungen typische Behäbigkeit verlieren. Der erste
Schritt dazu ist die beschriebene Herangehensweise an die prognostizierte Dauer der Ausstellung. Sie ist eben nicht von »ewiger« Dauer,
sondern von vorneherein auf Zeit angelegt.
Insofern kann sie sich bereits auf inhaltlicher
Ebene davon freimachen, »Letztgewissheiten«
darstellen zu müssen. Das Museum ist nicht
der Hort »ewiger Wahrheit«, sondern eine
Bühne für aktuelle Fragen und aktuelles Hinterfragen. Die Ausstellung ist nicht belehrend,
sondern belebend. Sie stellt Fragen, bezieht
Positionen und gibt Impulse. Natürlich baut sie
dabei auf der Grundlage wissenschaftlicher
Erkenntnisse auf.
Aus diesem Selbstverständnis resultiert auch
ein frischer Umgang mit der Gestaltung: Das
Museum kann aus einem Fundus von Bausteinen – Vitrinen, Sockel, Ausstellungselemente,
Licht, Medien usw. – heraus Objektarrangements entwickeln, die wie in einem Labor als
geisteswissenschaftliche Versuchsanordnung
zusammen mit den Besuchern ausprobiert
werden. Eine wesentliche Bedeutung für den
Charakter der Ausstellung bekommt daher die
Auswahl und das räumliche Arrangement der
Exponate. Mit wenigen Ergänzungen wie Lichtsetzung, Farbe und Grafik wird die Atmosphäre
der einzelnen Räume und der Themenwege
signifikant entwickelt.
Die Ausstellungsgestaltung wird zu den unterschiedlichen Charaktern der jeweiligen Baukörper beitragen. Dabei basiert sie auf einem
grundlegenden zurückhaltenden Ausstellungssystem (modulares Vitrinen- und Präsentationssystem), das durch wenige Akzentuierungen
(z. B. Innensockel, Lichtfarbe) für die jeweiligen
Anforderungen angepasst werden kann. Besondere Aufmerksamkeit wird den »Raumbildern«
gewidmet, die sich aus der Objektkonstellation
und der Themensetzung ergeben. Sie bedürfen
eines hohen Grades an Signifikanz, um so die
Eigenständigkeit der einzelnen Bereiche zu
erreichen.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
131
Verortung der Sonderbausteine
Schausammlung / Sammlungsschau
Grafisches Kabinett
Außeninstallationen
132
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
8. Sonderbausteine
Schausammlung / Sammlungsschau
Um die einzelnen Ausstellungsbereiche inhaltlich zu »entlasten«, aber auch, um den Reichtum der Sammlungen den Besuchern deutlich
zu machen, kann im »Zwischenbau« eine
Schausammlung präsentiert werden. Dieses
wird konstruktiv so konzipiert, dass ein Wechsel
der Exponate möglich ist.
Grafisches Kabinett
Das Museum verfügt über eine umfangreiche
Sammlung von künstlerisch hochwertigen Grafikarbeiten. Hierfür soll ein besonderes Kabinett
als Ausstellungsraum mit hoher Wechselfrequenz eingerichtet werden. Dieser stellt auch
die besonderen konservatorischen Anforderungen (Licht, Klima) sicher, die mit den Objekten
einhergehen.
Außeninstallation / Kunsthof
Der schöne, aber etwas abgelegene Innenhof
des Kiechelhauses soll neu belebt werden.
Wir schlagen vor, im jährlichen Wechsel einen
Künstler mit einer Gestaltung zu beauftragen
– ein weiteres, wiederkehrendes Ereignis im Kalender des Museums und der Stadt.
Liebighaus, Frankfurt
Kolumba Museum, Köln
MoMA PS1, New York
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
133
Verortung der weiteren Bausteine
Kinderwerkstatt im 3. OG
Sonderausstellung (unter dem Marktplatz)
Veranstaltungsbereich im 3. OG
134
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
9. Weitere Bausteine des Museums
Kinderwerkstatt
Zu den besonders wichtigen Zielgruppen gehören Kinder und Jugendliche. Grundsätzlich
sollten alle Angebote des Museums auch in
Hinblick auf unterschiedliche Altersgruppen
inklusiv sein. Trotzdem werden besondere
Vermittlungsformate für junge Menschen im
Mittelpunkt der museumspädagogischen Arbeit
stehen, für die besondere Räume notwendig
sind. Das Dachgeschoss des Kiechelhauses bietet sich an, einen großzügigen Bereich speziell
für Kinder und Jugendliche einzurichten, der
dem Anspruch des Museums als außerschulischer Lernort gerecht wird.
SPACE4
Sonderausstellung
Wechselausstellungen haben eine hohe Attraktivität für unterschiedliche Zielgruppen: Sie
können neue Besucherinnen und Besucher für
das Museum gewinnen und lokales oder regionales Stammpublikum immer wieder zu einem
Besuch animieren und so weiter an »ihr Museum« binden.
Es wird daher empfohlen, in Abstimmung mit
dem Denkmalschutz / Archäologie einen Sonderausstellungsbereich in Form eines Neubaus
unter dem Marktplatz einzurichten. Dies könnte auch einen Gewinn für die Platzgestaltung
bedeuten; das Museum Ulm würde sichtbar
schon am Marktplatz beginnen.
Durch die Positionierung im Neubau ist eine
Ausstattung und Klimatisierung möglich, die
eine zwingende Voraussetzung für hochwertige Leihgaben ist. Eine gut proportionierte und
ungegliederte Fläche ermöglicht vielfältige
Ausstellungen und die Adaption von externen
Produktionen.
Veranstaltungsbereich
Um das Angebot des Museums im Sinne eines
»Ort des Dialogs« zu vervollständigen, ist ein
flexibler Veranstaltungsbereich mittlerer Größe
notwendig. Die bisher dafür genutzte Mitte ist
nicht ausreichend. Mit dem Neubau ließe sich
ein solcher Bereich schaffen, der in Verbindung
mit der vorhandenen Dachterrasse für vielfältige
Formate attraktiv ist.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
135
Die Bausteine der Neustrukturierung
Grafikkabinett
Sonderausstellung
~ 500 m²
Geschichten
Flexibilität und Annäherung
Durch die vorgeschlagene Neustrukturierung
wird die inhaltliche sowie auch zeitliche Flexibilität erreicht.
Aufgrund der »Erzählweise« in grundlegenden
Themen wird eine Annährung der Sparten und
Bereiche erreicht.
Kernausstellung
Themenräume / Reisen
Sonderbausteine
inhaltliche Flexibilität
je ~ 300 m²
Geschichten
Geschichten
Fixpunkte
je ~ 100 m²
zeitliche Flexibilität
136
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Ausstellungsstruktur
10. Zusammenspiel der Bausteine
Durch die Diversifizierung der Bausteine wird
das Museum als Ganzes wesentlich flexibler.
Denn die einzelnen Formate unterscheiden sich
in ihrer inhaltlichen und zeitlichen Flexibilität.
Dadurch kann wesentlich besser auf unterschiedliche Anforderungen reagiert werden,
da mit den Formaten jeweils unterschiedliche
»Werkzeuge« zur Verfügung stehen. Während
die Fixpunkte auch als gleichbleibende Orientierung dienen, können einzelne Räume relativ
schnell auf aktuelle Anforderungen hin verändert werden. Ein hochflexibler und einfach zu
bespielender Raum wie das Grafikkabinett z. B.
kann relativ schnell aktuelle Ereignisse museal widerspiegeln. In den Ausstellungsräumen
können einzelnen Objekte oder Objektgruppen
ausgetauscht werden, z. B. um Neuerwerbungen publikumswirksam zu präsentieren.
SPACE4
Durch die höhere Flexibilität, aber auch durch
die höhere Vielzahl an Formaten werden inhaltliche Barrieren abgebaut. Indem zunächst ein
breiteres Publikum angesprochen wird, können
sich mehr Menschen der Institution Museum
annähern.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
137
138
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
V. Ausstellungselemente
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
139
Wandleuchte
Vitrinenbeleuchtung
140 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
indirekte Beleuchtung
hinterleuchtete satinierte Fläche
Wandleuchte (Strahler)
SPACE4
Ausstellungselemente
1. Beleuchtung
Eine hochwertige und flexible Beleuchtung ist
von zentraler Bedeutung für die zukünftige Ausstellungsgestaltung. Sie stärkt die Wirkung und
Wahrnehmbarkeit der Objekte und der Räume,
sie ist wesentliche Grundlage der Raumatmosphäre und sie ist ein leicht zu veränderndes
Medium. Insbesondere bei der Integration in
den denkmalpflegerisch hochwertigen Räumen
muss sehr sensibel vorgegangen werden.
Funktionales Licht
Für alle Ausstellungsräume sollte eine Grundbeleuchtung mit einem Licht-Schienensystem
vorgesehen werden. Es dient zur Sicherstellung
der ausreichenden Beleuchtung der Räume
und insbesondere der Wege. Soweit möglich
werden die Schienen in die Decke integriert,
ansonsten werden sie, wenn es die Raumhöhe
zulässt, abgependelt. Die Abmessungen und
Platzierung des Lichtsystems orientieren sich
am Raum und seiner Architektur, mit dem Ziel
möglichst jeden Bereich im Raum ausreichend
zu beleuchten und sich harmonisch einzufügen.
SPACE4
Für die Strahler ist moderne LED-Technik Standard. Diese ist energiesparend und konservatorisch vorteilhaft (geringer Wärmeeintrag,
reduzierter UV-Anteil). Alle Leuchten sollten aus
einer Strahlerserie kommen, sollten dimmbar
sein, verschiedene Möglichkeiten der Lichtverteilung bieten und mit ausreichend Zubehör
ausgestattet sein. Optional gibt es die Möglichkeit, die Lichtfarbe von Warmweiß bis Kaltweiß
zu steuern. So können Exponate optimal in ihrer
visuellen Wirkung unterstützt werden.
Atmosphärisches Licht
Orte müssen für den Besucher erlebbar sein.
Dabei hat die atmosphärische Ausgestaltung,
insbesondere die Beleuchtung, eine große
Bedeutung. Durch spezifische Beleuchtungskonzepte – Lichtdesign, Lichttechnik, Lichtfarbe
– können sowohl in den Innenräumen (z.B. bei
Gewölben) als auch im Außenraum (z. B. Fassaden), die Architektur und ihre Details besonders
in Szene gesetzt werden.
Vitrinenbeleuchtung
Bei dem zu entwickelnden Vitrinensystem soll
eine innenliegende, eventuell auch additive
Beleuchtung eingesetzt werden. Grundsätzlich
ist eine Beleuchtung direkt am Objekt zu empfehlen, da sie präziser gesteuert werden kann
und Reflektionen und Verschattungen vermieden werden. Voraussetzung ist allerdings eine
Stromversorgung über den Boden.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
141
142
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
1. Beleuchtung
Atmosphärische Beispiele
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm 143
Flexibilität durch modularen Aufbau
Grundraster
Elemente
Schematische Zusammensetzung Blatt 1 von 2
Verbindungen
Pos.: 31.01.04 bzw.31.02.04
Zusammensetzen von Stationen
AUFMASS VOR ORT !
Index
Datum
Änderung
Montagemöglichkeiten für eine hohe Station
1.
2.
84
Glashaube
Exponatträger
Konstruktionsboden
R ückseite
V orderseite
63
V orderseite
21
42
Sockelelement
84
63
42
21
Verbindung
Die ersten Sockelelemente werden auf dem Boden ausgerichtet
... im zweiten Schritt werden die Sockelelemente untereinander verschraubt,..
V orderseite
projektnummer /
projekt /
0810
Schwedenspeicher-Museum Stade
architekt /
SPACE4
tübingerstrasse 6 / 70178 stuttgart
t 0711.410 192 - 0 / f 0711.410 92 - 59 / 69
144 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
planinhalt /
Vitrinensystem
bauherr /
Museumsverein Stade e.V.
Wasser West 39
21682 Stade
datum /
plotstand /
18.03.11
18.03.11
maßstab /
verfa sser /
tb
projektnummer /
projekt /
0810
Schwedenspeicher-Museum Stade
plannummer /
architekt /
V orderseite
planinhalt /
index /
--V.01
SPACE4
da teina me /
tübingerstrasse
6 / 70178 stuttgart
110318_Vitrinensystem.vwx
R ückseite
Vitrinensystem
Werkplanung! keine
Ausführungsplanung
Museumsverein
Stade e.V.
bauherr /
Wasser West 39
datum /
plotstand /
plannummer /
18.03.11
18.03.11
V.38
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
2. Vitrinensystem
Flexibilität
Grundlage jeder Exponatpräsentation sind tech
nisch und gestalterisch angemessene Zeigemö
bel – Vitrinen, Sockel und Tablare. Hier gibt es
widersprüchliche Anforderungen:
Einerseits sollte jedes einzelne Objekt die in
Größe, Proportion und Ausführung genau pas
sende Vitrine haben, andererseits verlangt die
Höhe der Investition eine möglichst lange, und
damit flexible, Nutzung.
Um soweit wie möglich beiden Ansprüchen ge
recht zu werden, schlagen wir ein sehr flexibles,
modulares System vor. Durch ein abgestimmtes
Maßraster, bei dem sich größere Module als
Summe von kleineren ergeben, können wie bei
einem Steinbaukasten komplexe Präsentati
onsstrukturen erzeugt werden. Je nach Anfor
derung können Sockel mit Hauben oder Grafik
trägern ausgestattet und mit Beleuchtung oder
Klimatisierung ergänzt werden.
SPACE4
Um hohen konservatorischen Anforderun
gen zu genügen, können nur ausgewählte
Materialien,die keine objektschädigenden
Substanzen beinhalten, zum Einsatz kommen.
Alle Oberflächen im Vitrineninnenraum sind des
halb inert, bevorzugt Glas oder Metall (pulverbe
schichtet).
Da eine relativ häufige Veränderung der Aus
stellungen gewünscht ist, sollten die Konstruk
tionen robust und alle sichtbaren Oberflächen
nicht stoßempfindlich sein. Eine Möglichkeit zur
Nivellierung ist aufgrund der unebenen histori
schen Böden notwendig.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
145
146 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
2. Vitrinensystem
Beispiele
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
147
148 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
3. Exponatpräsentation
Museen leben von der sinnlichen Erfahrbarkeit
ihrer Objekte. Es geht nicht nur darum, diese
wie in einem Archiv als Dokument auszulegen,
sondern vielmehr darum, ihre materielle Au
thentizität spürbar zu machen. Daher bedarf es
besonderer gestalterischer Anstrengungen, um
sie angemessen und beeindruckend zu zeigen.
Die Positionierung im Raum, das Verhältnis zum
Betrachter, aber auch die Beziehung zu anderen
Objekten, legt als Geste viel in den Ausdruck
eines Objektes. Die Präsentation als heraus
ragendes Einzelstück, als große Menge oder als
SPACE4
Serie vermittelt einen völlig anderen Eindruck
von einer Sache.
Das Ulmer Museum hat eine Vielzahl beson
derer Objekte – dazu gehören nicht nur die
genannten Highlights. Diese mit der spürbaren
Freude an den Dingen zu zeigen, vermittelt auch
dem Besucher diese Freude. Schaulust und
Genuss sollten Ziele jeder musealen Präsenta
tion sein. Dazu dürfen Objekte gerne auch mal
anders als gewohnt gezeigt werden, ohne dass
dies respektlos gegenüber dem Exponat ist.
Im Rahmen der Entwicklung des Vitrinen
systems sollten auch vielfältige Präsentations
möglichkeiten berücksichtigt werden und tech
nisch vorbereitet sein. Es sollen Möglichkeiten
zum Hängen, für Fixierungspunkte vorbereitet
werden und der Einsatz unterschiedlicher So
ckel möglich sein.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
149
Räumliche Anordnung
Exponate
Zitat
Audioguide / App
Raumtext
Bereichstext
»... die Befreiung der Bürgergemeinde
vom Stadtherrn ...«
Der Rat – Verfassung und Verwaltung
150
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Exponattext
Medienoberfläche
Lesestation
Vertiefungsflyer
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
4. Ausstellungsgrafik
Ein Museum muss eine Vielzahl von Informa
tionen zu den Exponaten und den jeweiligen
Themen vermitteln. Dazu steht eine große Zahl
an unterschiedlichen Medien zur Verfügung;
neben klassischer analoger auch in jeder digita
len Form.
Das Grafikkonzept bildet das Rückgrat der
Vermittlungsstruktur. Auch hier ist eine klare
Position im Spannungsfeld von Einheit und
Vielfalt für einen nachhaltigen Erfolg notwendig.
Dazu bedarf es klarer Texthierarchien (Raum
text / Thementext / Exponattext) und Struktu
ren, die auch Sonderelemente wie z. B. Zitate
zulassen, aber genauso auch einer einheitlichen
formalen Sprache. Bei der Auswahl von Typo
grafie und Farbgestaltung ist auch der Auftritt
des Museums außerhalb der Ausstellung mit zu
bedenken.
Ein wesentlicher Teil des grafischen Systems
ist das Leit- und Orientierungssystem, das für
das räumlich komplexe Ulmer Museum eine
ganz besondere Bedeutung hat. Dieses sollte
sich gestalterisch in das grafische Gesamtgefü
ge integrieren, trotzdem aber als eigenständige
Informationsebene erkennbar sein.
SPACE4
Texthierarchie
Zitat
-- kurz, plakativ, aussagekräftig
-- niederschwelliger Einstieg
in den jeweiligen Bereich
Raumtext
-- einmal pro Raum
-- erläutert das Raumthema
-- Umfang ca. 800 –1200 Zeichen
Thementext
-- dient der Vertiefung
-- kann Exponatgruppen zusammenfassen
und erläutern
-- Umfang ca. 500 – 800 Zeichen
Objekttext
-- Kurzinfos zum Exponat
-- Anbringung in der Nähe
des Exponats
-- ca. 250 – 500 Zeichen
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
151
152
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
4. Ausstellungsgrafik
Beispiele
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
153
Narrativ
persönlich
abwechslungsreich
flexibel
Medienkonzept 2020
154
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSSTELLUNGSELEMENTE
5. Medien
Die Digitalisierung der Welt macht natürlich
auch vor dem Museum nicht halt. Die Verbin
dung zwischen physischen Exponaten und Räu
men auf der einen Seite und virtuellen Informa
tionen auf der anderen bietet enorme Chancen,
aber auch Risiken für das Museumserlebnis.
Wir können noch nicht absehen, wie sich die
Medientechnik in den nächsten Jahren konkret
entwickeln wird, dazu sind die Neuerungs
zyklen zu rasant. Es gibt aber sehr wahrschein
liche Tendenzen:
Die Omnipräsenz von Information wird immer
selbstverständlicher. Dies geht einher mit der
hohen Mobilität und einfachen Bedienbarkeit
der digitalen Devices. Das Smartphone ist be
reits heute ein individueller Teil der Persönlich
keit. Vor diesem Erfahrungshintergrund werden
auch die Erwartungen an die Medienangebote
eines Museums formuliert werden. Daher gibt
es zwei Schwerpunkte:
SPACE4
-- leicht zugängliche, mobile und gut aufberei
tete Informationen zu den gezeigten Ob
jekten, am besten als Augmented Reality
Anwendung. Diese sind flexibel sowohl im
Inhalt als auch bei der Plattform, d.h. sie sind
auf dem persönlichen Mobilgerät als App
oder Internetanwendung zugänglich (»bring
your own device«).
In jedem Fall sollte bei der Auswahl der konkre
ten Technik und der Gestaltung der Inhalte ihr
dienender Charakter im Mittelpunkt stehen.
Sie dürfen nicht um die Aufmerksamkeit des
Besuchers zu Lasten der Exponate konkurrie
ren.
-- große mediale Installationen wie animierte
Modelle oder Raumprojektionen, die den üb
lichen Rahmen des Consumermarktes deut
lich sprengen. Diese stellen einen großen
Aufwand dar und sind relativ unflexibel, dafür
aber für einen langen Zeitraum ein besonde
rer »Fixpunkt«.
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
155
156
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VI. AUSBLICK
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
157
AUSBLICK
1. Erkenntnisse
Die vorliegende Untersuchung hat Erkenntnisse aus
verschiedenen Bereichen gesammelt und sowohl die
anstehenden Aufgaben als auch das Potential von
Ort, Sammlung und Thema aufgezeigt.
Das Museum Ulm ist eine Kultureinrichtung mit:
-- attraktiver Lage in der Altstadt
-- einem einmaligen Museumsareal
und denkmalgeschützten Gebäuden
-- einer hochwertigen Sammlung
Um dieses große Potential auszuschöpfen und für ein
attraktives neues Museum Ulm zu nutzen, empfehlen
wir folgende nächste Schritte:
158
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
AUSBLICK
2. Nächste Planungsschritte
Erkenntnisse
Denkmalschutz
Empfehlungen
Bauhistorische Untersuchungen
Sondage der Decken und der Oberflächen
als Grundlage für alle weiteren Planungen
Tachymetrisches Aufmaß
als Grundlage für alle weiteren Planungen
Klima
Klimamessungen
als Grundlage für ein Klimakonzept
Erläuterung
Eine Festlegung der Nutzungsverteilung und der zu ergän
zenden Erschließungselemente kann erst erfolgen, wenn
die denkmalpflegerisch möglichen Eingriffe anhand der
Bestandsaufnahmen beurteilt werden können.
Eine gesicherte (architektonische) Planung kann nur mit
gesicherten Plangrundlagen erfolgen.
Eine detaillierte inhaltliche Struktur kann erst erarbeitet
werden, wenn die erreichbare klimatische Optimierung der
Gebäudeteile feststeht.
Alle Erkenntnisse aus diesen baulichen Unter
suchungen haben Einfluss auf die weitere
Planung (Inhalte / Ausstellung / Architektur).
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
159
Erarbeitung
Grundlagen und
Vorgaben
VOF-Verfahren
AUSWAHL
PLANER
VOF - Verfahren
Planung Gebäude
VOF-Verfahren
Planung Ausstellung
VOF-Verfahren
Fachplaner
Haustechnik / Statik
Beauftragung bis
Lph 4
04 /15
160
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
6 – 8 Monate
PLANUNG
ENTSCHEIDUNG
AUSFÜHRUNG
BAUABLAUFPLAN
ZWISCHENNUTZUNGS
KONZEPTE
VORBEREITUNG
GEBÄUDE
Inhaltliche Konzeption
Entwurfsplanung Sanierung
Entwurf Gebäudetechnik
Restauratorisches Konzept
Kostenschätzung
Bauantrag
BAUANTRAG
MACHBARKEITS
STUDIE
PROJEKT
ENTSCHEIDUNG
AUSBLICK
3. Zeitliche Dimension
Übersicht
Genehmigungs
zeitraum
AUSSTELLUNG
Entwurf Ausstellungsinhalte
Entwurf Ausstellung
Feinplanung Inhalte / Exponate
Beauftragung ab
Lph 4
6 – 8 Monate
SPACE4
AUSFÜHRUNGSPLANUNG
GEBÄUDE
Ausführungsplanung
Ausschreibung / Vergabe
AUSSTELLUNG
Ausführungsplanung
Ausschreibung / Vergabe
Vorproduktion
AUSFÜHRUNG /
BAUABLAUF GEBÄUDE
GEBÄUDE
Ertüchtigung
Klima (Energetische Sanierung)
Statik, Erschliessung
Ausbau und Ausstattung der
Funktionseinheiten
Restaurierung der Oberflächen
AUSFÜHRUNG /
BAUABLAUF AUSSTELLUNG
ERÖFFNUNG
ULMER MUSEUM
2,5 - 3,5
AUSSTELLUNG
Musealer Innenausbau /
Einrichtung
Fertigstellung:
Exponateinbringung
Probebetrieb
Rückbau Gebäude Marktplatz 9A
Neubau Eingang (Marktplatz 9A),
Sonderausstellungsbereich (Un
terbauung Marktplatz)
Betriebsunterbrechung
Ausbringung Exponate
SPACE4
Abschluss Bau / Restaurierung
Öffentlichkeitsarbeit
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
161
BAUSTEINE
GEBÄUDE SANIERUNG/NEUBAU (KGR 300/400)
~ 10,8
~ 14,3
in Mio. € brutto
ZUZÜGLICH NEBENKOSTEN (KGR 700) 33%
~ 3,6
~4,06
4,7
Abriss und Neubau
Marktplatz 9 A
in Mio. € brutto
4,8 – 6,0
AUSSTELLUNG (KGR 300/400)
~ 2,8
ZUZÜGLICH NEBENKOSTEN (KGR 700) 35%
~ 1,0
~ 5,2
in Mio. € brutto
1,89
~ 1,8
in Mio. € brutto
GESAMTHORIZONT BRUTTO
2,9 – 4,3
INKL. NEBENKOSTEN (KGR 700)
~ 18,2
26,0
in Mio. € brutto
162
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Neubau
Sonderausstellung
mit Ausstattung
in Mio. € brutto mit Nebenkosten
SPACE4
AUSBLICK
4. Kostenhorizont
Ein Kostenhorizont des vorgeschlagenen Kon
zeptes wird über Kostenansätze pro m³ (bei
Sanierung/Neubau) bzw. Kostenansätze pro m²
(bei Ausstellung) aus Erfahrungswerten bzw.
Werten aus vergleichbaren Objekten bestimmt.
Der »von - bis«- Wert berücksichtigt die jeweils
vorgesehene erforderlichen Maßnahmen bzw.
Qualitäten und spiegelt die Einschätzung des
Büros wider.
Die Berechnung der Massen / Flächen erfolgte
auf dem derzeit vorhandenen Planmaterial. Aus
diesem Grund stellt der von - bis Wert lediglich
einen Kostenhorizont dar.
Gebäudekosten Sanierung / Neubau (netto)
Jedes Gebäude des Museumsensembles wird
in verschiedene Bereiche unterteilt:
Sanierung im Denkmal
Energetische Sanierung (Dach)
-- ohne Nutzung
-- sonstige Nutzung
-- museale Nutzung
Sanierung Normalgeschosse
(Kiechel- / Gebäude Donaustr. 2) 250 – 300 € / m³
Es fallen zusätzlich Kosten für die Betriebsun
terbrechung, sowie Exponatausbringung und
Einlagerung an.
Ausstellungskosten (netto)
Es wird in zwei verschiedene Bereiche
differenziert:
Dauerausstellungsbereich
500 – 900 €/m²
Sanierung Untergeschosse
Nicht enthalten sind:
Honorare Gutachten, Untersuchungen, zusätzli
che Leistungen, Außenanlagen, Genehmigungs
kosten und Kosten, die zur statischen Ertüchti
gung der Gebäude notwendig werden könnten.
75 – 100 € / m³
125 – 175 € / m³
200 – 250 € / m³
Einzeln ausgewiesen werden folgende Modul
bausteine:
-- Abriss und Neubau Marktplatz 9 A
-- Neubau Sonderausstellungsbereich unter
dem Marktplatz (mit Ausstattung)
65 – 100 € / m³
Sonderausstellungsbereich
400 – 800 €/m²
Sanierung, kein Denkmal
Sanierung (alle Geschosse)
Abriss Altbau
Neubau
Neubau oberirdisch
Neubau unterirdisch
75 – 100 € / m³
In diesen Bereichen wird Folgendes einge
rechnet: Ausstellungsbau, Grafik, Medien, Licht.
30 – 70 € / m³
500 – 600 € / m³
500 – 700 € / m³
Die Gebäudekosten und Ausstellungskosten
erhalten zusätzlich einen Zuschlag für Unvorher
gesehenes und Sicherheit von 20 %.
Die Ertüchtigung des Gebäude Donaustraße 2
zur Büronutzung ist in den Gesamtkosten
(Investitionshaushalt) nicht enthalten.
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
163
164 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
VII. ANHANG
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
165
ANHANG
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Erarbeitete Grundrisse Bestand (Recherche / Analyse)
LAGER
LAGER
LAGER
Lager
Technik
Lager
Lager
FFB - 3,50
(Bestand: FFB - 2,10)
Heizzentrale
Depot
Technik
Lager
Lager
Ausstellungsvorbereitung
FFB - 3,50
FFB - 3,30
Lager
Schreinerwerkstatt
Heizraum
PROJEKTNUMMER /
PROJEKT /
PLANINHALT /
1335
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
Grundlage // Bestands - Grundriss UG
ANMERKUNG /
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0.000
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
166
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Abgang
Keller
Multschersaal
Lager
Einsäulensaal
Vortragssaal
Renaissancehof
Mittlerer Saal
BMZ
FFB + 1,00
FFB + 1,00
Werkstatt
HM
FFB - 0,23
Syrlinraum
Säulenhalle
Shop
Foyer
WC
FFB 0,00
FFB 0,00
FFB 0,00
FFB 0,00
Foyer
Sonderausstellung
FFB + 0,60
FFB + 0,40
Cafe
Technik
FFB + 0,40
PROJEKTNUMMER /
PROJEKT /
PLANINHALT /
1335
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
Grundlage // Bestands - Grundriss EG
ANMERKUNG /
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0.000
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
167
ANHANG
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Erarbeitete Grundrisse Bestand (Recherche / Analyse)
Umgang
Depot
WC
Barockräume
Depot
Vitrinenraum?
Wechselausstellung
HfG
FFB + 5,19??
Stockerraum
Schaffnerraum
Goldschmiedesaal
Vorraum
FFB + 5,19 ??
Kapelle
Depot
FFB + 4,21
FFB + 3,87
FFB + 4,20
Archäologie
Sammlung Fried
FFB + 4,20
Lager
FFB + 4,20
m
FFB + 4,20
Archäologie
FFB + 3,87
PROJEKTNUMMER /
1335
PROJEKT /
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
ANMERKUNG /
PLANINHALT /
Grundlage // Bestands - Grundriss 1.OG
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0 .0 0 0
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
168
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Wechselausstellung
Schlafzimmer
Schöne
Stube
Zunfträume
Kiechelsaal
Kinderpädagogik
Sammlung
Weikmann
FFB + 8,64
FFB + 8,39??
FFB + 8,39 ??
Magazin
Magazin
LR
FFB + 7,50
Sammlung Fried
WC
FFB + 8,40
FFB + 8,40
LR
Magazin
FFB + 7,50
FFB + 7,50
LR
FFB + 8,40
Büro
PROJEKTNUMMER /
PROJEKT /
PLANINHALT /
1335
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
Grundlage // Bestands - Grundriss 2.OG
ANMERKUNG /
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0.000
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
169
ANHang
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Erarbeitete Grundrisse Bestand (Recherche / Analyse)
STADTGESCHICHTE
AUFENTHALT
PERSONAL
KÜCHE
WC
BÜRO
FFB + 10,83??
DEPOT
DEPOT
DACHBODEN
FFB + 11,75
FFB + 11,12 ??
VERWALTUNG
PROJEKTNUMMER /
PROJEKT /
PLANINHALT /
1335
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
Grundlage // Bestands - Grundriss 3.OG
ANMERKUNG /
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0.000
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
170
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
PROJEKTNUMMER /
PROJEKT /
PLANINHALT /
1335
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
Grundlage // Bestands - Grundriss DA
ANMERKUNG /
ARCHITEKT /
BAUHERR /
DATUM /
PLANNUMMER /
INDEX /
BLATTFORMAT /
SPACE4 GmbH
TÜBINGERSTRASSE 6, 70178 STUTTGART
T 0711.410 192 0, F 0711.410 192 59
Museum Ulm
Marktplatz 9, 89073 Ulm
5.3.15
0.000
-
A4
MAßSTAB /
VERFASSER /
DATEINAME /
1:500
jh
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
171
ANHANG
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Grundrisse Neukonzeption
UG
LAGER
D E P OT
WC
GARDERO B E
WC
S C H W E RL AST
D E P OT
DEPOT
TECHNIK
WERKSTATT
DEPOT
L AG E R
DEPOT
WERKSTATT
S O N D E R AU S ST E L L U N G ( O P T I O N A L )
172
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
EG
WERKSTATT
M U S E U M S PÄ DAG OG I K
SHOP
KUNSTHOF
ANLIEFERUNG
1. R E I S E
2. REISE
K ASSE /
I N FO
ZENTRALER
BEREICH
3. REISE
H AU P T E I N G A N G
CAFÉ
S O N D E R AU S ST E L L U N G ( O P T I O N A L )
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
173
ANHANG
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Grundrisse Neukonzeption
1.OG
RESTAURATOREN
D E P OT
1. REISE
1. R E I S E
S O N D E R AU S ST. /
5. REISE
2. REISE
ZENTRALER
BEREICH
3. REISE
4. REISE
174
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
2.OG
LAGER
ZWISCHENDEPOT
DEPOT
1. REISE
S O N D E R AU S ST. /
5. REISE
2. REISE
ZENTRALER
BEREICH
3. REISE
4. REISE
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
175
ANHANG
1. Grundlagen (Planunterlagen)
Grundrisse Neukonzeption
3.OG
KINDERVERWALTUNG
WERKSTATT
ZWISCHENDEPOT
D E P OT
V E R A N STA LT U N GSR AU M
ZENTRALER
BEREICH
ÜBERDACHTE
DACHTERRASSE
(OPTIONAL)
AUFSICHT/
VPERSONAL
E RWA LT U N G
176
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Schnitt
V E R A N STA LT U N G S R AU M
Ü B E R DAC HT E DAC HT E R R AS S E
(OPTIONAL)
S O N D E R AU S ST. /
5. REISE
H AU P T E I N G A N G
3. REISE
ZENTRALER BEREICH
S O N D E R AU S ST E L L U N G ( O P T I O N A L )
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
177
ANHANG
2. Varianten Nutzungsverteilung
Bestand / Untersuchte Varianten
DEPOT
V ER WA LT U N G
R ES TAUR ATO R EN
PERSONAL
K I N D ER W ERKS TAT T
DEPOT
V ER WA LT U N G
DEPOT /
ÖFFENTL. NEBEN
BEREICHE
V ER A N S TA LT U N G /
LAGER
DEPOT
LAGER
FOYER / EINGANG/ ÖFFENTL.
NEBENBEREICHE
CAFÉ
W ERKS TÄT T EN
DEPOT
Bestand
178
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
V ER WA LT U N G
K I N D ER W ERKS TAT T
V ER A N S TA LT U N G S R AU M
BIBLIOTHEK
R ES TAUR ATO R EN
V ER A N S TA LT U N G S R AU M
V ER WA LT U N G
DEPOT
V ER WA LT U N G
DEPOT
DEPOT
PERSONAL
W ERKS TAT T H M
FOYER / EINGANG
K I N D ER W ERKS TAT T
ÖFFENTLICHE
NEBENRÄUME
Variante 1
SPACE4
CAFÉ
W ERKS TÄT T EN
DEPOT
SONDERAUSSTELLUNG
OPTIONAL
FOYER / EINGANG
R ES TAUR ATO R EN
ÖFFENTLICHE
NEBENRÄUME
Variante 2
CAFÉ
W ERKS TÄT T EN
DEPOT
SONDERAUSSTELLUNG
OPTIONAL
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
179
ANHANG
3. Analyse
Raumdramaturgie
RAUMABFOLGE am Beispiel Kiechelhaus, Erschliessung vertikal
Grundriss
Kiechelsaal
Treppenraum
Schöne Stube Schlafzimmer Vorraum
2.OG
ins
1.OG
gefangener Raum gefangener Raum
gefangener Raum gefangener Raum
Raumeindruck
Belichtung
Fenster einseitig Fenster zweiFenster
Fenster
zu Zwischenbau zu Zwischenbau nach außen
seitig
nach außen
(Außenbezug/
Tageslicht)
Fenster zweiseitig
nach außen
(Außenbezug/
Tageslicht)
Fenster einseitig Fenster einseitig kein Tageslicht kein Tageslicht
nach außen
nach außen
Wahrnehmung/
Besonderheiten
altes Parkett,
geometrisch,
zurückhaltende
Stuckdecke
Struktur
180
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
altes Parkett,
geometrisch,
zurückhaltende
Stuckdecke
altes Parkett, stark
geschmückte
Stuckdecke,
Türleibungen
stark verziert
altes Parkett, altes Parkett,
vertäfelte Decke,geschmückte
Tür- und Fenster- Stuckdecke,
leibungen stark Türleibungen
verziert
stark verziert,
Kachelofen
schmuckloser, geschmückte niedriger Raum enger Flur,
neutraler Raum Stuckdecke
mit assymmetri- trennend
(wirkt unvermit- schem Zuschnitt
telt)
besonderer Raum besonderer Raum
SPACE4
RAUMABFOLGE am Beispiel Kiechelhaus, Erschliessung vertikal
Treppenraum
Grundriss
1.OG
2.
ins
EG
3.
gefangener Raum gefangener Raum
kein Durchgang
zum Zwischenbau!
1.
gefangener Raum gefangener Raum
kein Durchgang
Raumeindruck
zum Hofumgang!
Belichtung
Fenster
Fenster zweizu Zwischenbau seitig
nach außen
(Außenbezug/
Tageslicht)
Fenster zweiseitig
nach außen
(Außenbezug/
Tageslicht)
Wahrnehmung/
Besonderheiten
altes Parkett,
Stuckdecke
altes Parkett,
Stuckdecke
altes Parkett,
Fenster
Fenster
zu Zwischenbau zu Zwischenbau
Fenster einseitig Fenster einseitig kein Tageslicht
nach außen
nach außen
schmuckloser, schmuckloser, Kapelle mit
neutraler Raum, neutraler Raum, Stuck / Lisenen
Treppenabgang Übergang zur
Kapelle
besonderer Raum
Struktur
SPACE4
besonderer Raum
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
181
RAUMABFOLGE am Beispiel Kiechelhaus, Erschliessung vertikal
ANHANG
3. Analyse
Raumdramaturgie
Grundriss
EG
Vorbereich
(Treppenraum)
ins
Foyer?
(Weg
dahin?)
Raumeindruck
Belichtung
Verbindungstür kein Fenster
zum Hof
(Außenbezug/
Tageslicht)
Fenster einseitig kein Tageslicht Fenster
nach außen
nach außen
(Außenbezug/
Tageslicht)
Wahrnehmung/
Besonderheiten
Kreuzgewölbe Kreuzgewölbe,
zwei Säulen
Terracotta
-Boden
Kreuzgewölbe, Kreuzgewölbe, Kreuzgewölbe,
zwei Säulen
Terracotta
eine Säule
Terracotta
-Boden
Terracotta
-Boden
-Boden
besonderer Raum
Struktur
182
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Grundlegend unterschiedliche innere Strukturen
und räumliche Situationen.
Unterschiede der einzelnen Gebäudeteile, aber
auch der einzelnen Geschosse und auch der
Einzelräume untereinander
Jedes Haus besitzt eigenen Charakter.
Beeinflusst durch:
-------
Nutzung
Gebäudestruktur
Bausubstanz
technischen Ausstattung
denkmalpflegerischen Bedeutung
Möblierung
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
183
ANHANG
4. Skizzen
Erlebbarkeit Gebäudeübergang
Raum
Verdeutlichung der einzelnen Gebäude
184 Machbarkeitsstudie Museum Ulm
Zugänge / Übergänge
unterschiedlich erlebbar / zur
Orientierung
Bewegungsart
Charakter der Vertikalerschliessung
SPACE4
ANHANG
4. Skizzen
Raumeindruck Einzelbereiche
Schausammlung / Schaudepot
SPACE4
Grafikkabinett
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
185
ANHANG
5. Ordnungsprinzipien der Sammlungsmischung
Untersuchte Varianten
NEUE FORMATE STETIGE VERÄNDERUNG
Einzelne Exponate ergänzen einen
Sammlungsbereich
Räumliche Trennung
(Chronologie)
In den einzelnen Kapiteln werden nur vereinzelt
Objekte anderer Sammlungen eingefügt.
Jedes Kapitel beinhaltet unterschiedliche
Sammlungen. In der Dramaturgie wird eine
Chronologie hergestellt.
DAS THEMA BESTIMMT DAS GE
WÄHLTE PRINZIP
Legende:
Abgrenzung der einzelnen Kapitel (vertikal
oder horizontal)
Exponate der drei Sammlungsbereiche
186
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
Durchmischung
(Thematisch)
Thematische Durchmischung
mit räumlicher Trennung
Thematische Ausschnitte
Aus allen Sammlungsbereichen werden Objek
te zum spezifischen Thema gewählt.
Aus allen Sammlungsbereichen werden Objek
te zum spezifischen Thema gewählt.
Hier werden sie aber räumlich getrennt.
Von einem Sammlungsbereich wird nur ein
Thematischer Ausschnitt gezeigt.
Beispiel: Zunftscheiben
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
187
ANHANG
6. Positionierung Exponate
Analyse Raumbespielung
Ehinger Stadel
Zwischenbau
Sammlungsschau
Highlight
188
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
FFB 0,00
SPACE4
Kiechelbau
Renaissancehof
Highlight
Außeninstallation
Highlight
FFB 0,00
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
189
Angaben des Museum Ulm zur Klima
situation Stand 2013 (als Anlage zur
Ausschreibung)
190
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANHANG
7. Klima-Analyse
Grundlage: Klimasituation Stand 2013 (Angaben des Nutzers)
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
191
ANHANG
7. Klima-Analyse
Grundlage: Klimasituation Stand 2013 (Angaben des Nutzers)
Angaben des Museum Ulm zur Klima
situation Stand 2013 (als Anlage zur
Ausschreibung)
192
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
ANHANG
7. Klima-Analyse
Grundlage: Klimasituation Stand 2013 (Angaben des Nutzers)
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
193
ANHANG
7. Klima-Analyse
Arbeitspläne Analyse - Klimatische Probleme
EG
EHEMAL. GEWERBEBANK
EHINGER
STADEL
ZWISCHENBAU
Gewölberäume
stabil, wenn
Türen geschlossen
KIECHELHAUS
Gleichmäßige RF und Temp.
bei geschl. Türen
kaum Schwankungen
Befeuchtungsgeräte
(regulierbar)
Starke klimatische
Schwankungen(20-30%)
Luftfeuchte 40 %(WInter),
da mangelhafte Befeuchtung
Sommerliche Temp über 30°C
ALLGEMEIN (im ganzen Museum)
Heizung extern gesteuert
(Gebäudemanagement)
Standart (18-20°, RF 50-55%)
kann nicht eingehalten werden
keine dezentrale Steuerung
Sommer:
Türen/Fenster
ab 8.00Uhr- 11.00 Uhr
(und zur Stoßlüftung)
geöffnet.
starker Luftaustausch über die Geschoße
FRIEDBAU
keine fest installierte Klimaanlage
mobile Geräte zur Luftbe- und -entfeuchtung
alle Räume, die dem klimat. Einfluß von Lichthof ausgesetzt sind,
können nicht stabil gehalten werden.
In den Dachgeschoßen zu hohe Temperaturen.
Anlieferung OHNE Laderampe und Klimatisierungszone!
MARKTPLATZ 9
194
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
KLIMA
SPACE4
1.OG
KIECHELHAUS
Räume Neue Str.:
Stabil in RF und Temp.
durch Befeuchtungsgeräte steuerbar
Räume stabil,
da Türen wg. Nutzung
derzeit geschlossen
Räume Umgang,
Kapelle, Vitrinenraum:
Winter sehr kalt,
bzw. durch Heizk. schwankend
Räume zum
Zwischenbau:
starke tageszeitliche
Schwankungen
NEUBAU / FRIEDBAU:
Starke klimatische
Schwankungen(20-30%)
Luftfeuchte 40 %(Winter),
da mangelhafte Befeuchtung
Sommerliche Temp über 30°C
ALLGEMEIN (im ganzen Museum)
Sommer:
Türen/Fenster
ab 8.00Uhr- 11.00 Uhr
(und zur Stoßlüftung)
geöffnet.
Standart (18-20°, RF 50-55%)
kann nicht eingehalten werden
keine dezentrale Steuerung
starker Luftaustausch über die Geschoße
Heizung extern gesteuert
(Gebäudemanagement)
keine fest installierte Klimaanlage
mobile Geräte zur Luftbe- und -entfeuchtung
alle Räume, die dem klimat. Einfluß von Lichthof ausgesetzt sind,
können nicht stabil gehalten werden.
In den Dachgeschoßen zu hohe Temperaturen.
KLIMA
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
195
ANHANG
7. Klima-Analyse
Arbeitspläne Analyse - Klimatische Probleme
2.OG
KIECHELHAUS
z.T. keine Doppelverglasung,
Heizung nicht ausreichend,
sommer (RF bis 65% und 27°C)
winters (+- 14°C)
sommers trotz mobiler
Geräte Klimastabilität
schwierigDEPOT
Zunfträume:
Starke
Schwankungen
(wg. Zwischenbau)
da Türen nicht
geschlossen
werden können
Starke
Schwankungen
(wg. Zwischenbau)
1. REISE
S O N D E R AU S ST. /
5. REISE
ALLGEMEIN (im ganzen Museum)
Sommer:
Türen/Fenster
ab 8.00Uhr- 11.00 Uhr
(und zur Stoßlüftung)
geöffnet.
ZENTRALER
BEREICH
3. REISE
Sommer:
Beleuchtung wird
nicht eingeschaltet
(Überhitzung)
Heizung extern gesteuert
(Gebäudemanagement)
keine fest installierte Klimaanlage
2. REISE
4. REISE
mobile Geräte zur Luftbe- und -entfeuchtung
alle Räume, die dem klimat. Einfluß von Lichthof ausgesetzt sind,
können nicht stabil gehalten werden.
In den Dachgeschoßen zu hohe Temperaturen.
KLIMA
196
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
3.OG
ZWISCHENBAU
Sommer:
Beleuchtung wird
nicht eingeschaltet
(Überhitzung)
Sommer:
Überhitzung
keine Doppelverglasung,
kaputte Holzfensterrahmen,
extreme tages- und jahreszeitliche
Schwankungen von Temp und RF
(nicht isoliert) - gilt auch für Dachgeschoss
(sommers: RF 60-70%, 30°
winters: RF 35-40%, 12°)
ALLGEMEIN (im ganzen Museum)
Heizung extern gesteuert
(Gebäudemanagement)
keine fest installierte Klimaanlage
mobile Geräte zur Luftbe- und -entfeuchtung
alle Räume, die dem klimat. Einfluß von Lichthof ausgesetzt sind,
können nicht stabil gehalten werden.
In den Dachgeschoßen zu hohe Temperaturen.
Sommer:
Überhitzung
KLIMA
SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
197
ANHANG
8. Projektdaten
Flächen
Bestand
Ausstellungsfläche Museum
Ausstellungsfläche
(als Lager umgenutzt)
Sonderausstellungsbereich
Neukonzeption
Ausstellungsfläche Museum
Sonderausstellungsbereich
3.350 m²
270 m²
170 m²
3.580 m²
500 m²
Bruttorauminhalt
Bestand (ohne UG)
Kiechelhaus
Ehinger Stadel
Ehemalige Gewerbebank
Zwischenbau
Marktplatz 9A
Innenhof
Friedbau
Gebäude Donaustr. 2
8.870 m³
3.140 m³
3.550 m³
1.860 m³
2.430 m³
2.750 m³
6.860 m³
3.950 m³
Neubau
Marktplatz 9A
Marktplatz Unterbauung
3.800 m³
2.640 m³
198
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
SPACE4
SPACE4 GMBH
Tübinger Straße 6
70178 Stuttgart
T 0711. 410 192 - 0
F 0711. 410 192 - 59
www.space4.de
SPACE4
IMPRESSUM
SPACE4
Projektteam:
Dipl.-Ing. Henning Meyer
Dipl.-Ing. Oliver Mack
Dipl.-Ing. Julia Hess
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©März 2015 SPACE4
Machbarkeitsstudie Museum Ulm
199