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Anl. 2 - Geschäftsbericht SWU 2014_Kurzfassung.pdf

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Daten

Kommune
Ulm
Dateiname
Anl. 2 - Geschäftsbericht SWU 2014_Kurzfassung.pdf
Größe
790 kB
Erstellt
12.10.15, 21:56
Aktualisiert
27.01.18, 11:07

Inhalt der Datei

Jahresabschluss 2014 Jahresabschluss 2014 Konzernlagebericht 4 Konzernbilanz 30 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 32 Konzernanhang 33 Entwicklung des Konzernanlagevermögens 46 Verbindlichkeitsspiegel Konzern 48 Kapitalflussrechnung Konzern 49 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 50 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 52 Bericht des Aufsichtsrats an die Gesellschafterversammlung 53 Lagebericht SWU Energie GmbH 54 Lagebericht SWU Verkehr GmbH 74 3 4 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2014 I. Grundlagen des Unternehmens 1. Geschäftsmodell des Unternehmens Aufgabe der SWU-Unternehmensgruppe, mit der operativen Holdinggesellschaft SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), an der Spitze, ist es, die Region Ulm/Neu-Ulm mit Strom, Erdgas, Trinkwasser, Fernwärme und Telekommunikation zu versorgen und den öffentlichen Nahverkehr in der Doppelstadt durchzuführen. Alle dazu förderlichen Dienstleistungen ergänzen diese Aufgabe. 2. Ziele und Strategien Die in den vergangenen Jahren für die SWUUnternehmensgruppe aus der Unternehmensvision abgeleiteten strategischen Stoßrichtungen wurden vor dem Hintergrund der Energiewende und des damit verbundenen Transformationsprozesses des Energiemarktes einer Überprüfung unterzogen. Im Mittelpunkt der Strategie stehen dabei nach wie vor der Ausbau von Umsatz- und Ertragsfeldern, die Ertragsoptimierung im Kerngeschäft und die Fortführung der bereits eingegangenen Beteiligungen bei striktem Kostencontrolling. Konsequente Service-, Prozess- und Umweltorientierung sowie ein ausgeprägter regionaler Ansatz werden hierfür in dazu passenden Produktentwicklungen umgesetzt. Das Erzeugungsportfolio wird jedoch weiter überprüft und priorisiert sowie Neu-Investitionen in Erzeugungsanlagen vorläufig zurückhaltender getätigt. Zudem wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess aller Geschäftsund Unterstützungsprozesse durch ein Effizienzprogramm „SWU- Fit für die Zukunft“ verstärkt. Alle in der Strategie berücksichtigten Trends und Entwicklungen werden neben den Veränderungen auf dem Energiemarkt auch weiterhin von der Frage überlagert, wie schnell und vor allem wie dauerhaft die Finanz- und Wirtschaftskrise im Euroraum überwunden werden kann und ob die deutsche Wirtschaft - und damit der Energiebedarf - von den Folgen dieser Krise auch weiterhin verschont bleibt. 3. Forschung und Entwicklung Die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen sowie die Strukturierung des Produktportfolios ist unternehmensweit in der Abteilung Marketing und Kommunikation innerhalb der Dachgesellschaft SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) konzentriert. Diese wird durch das Hauptgeschäftsfeld Energie- und Dienstleistungsvertrieb durch Einbringung vertrieblichen Fachwissens und Marktinformationen unterstützt. Das Projekt ORPHEUS, welches die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH, die Hochschule Ulm sowie sieben weitere Projektpartner zusammen in den Jahren 2013 - 2016 durchführen, wird aus dem FP7Programm der EU gefördert. Es sollen hierbei Lösungen entwickelt werden, die aufzeigen, wie im Zeichen des Photovoltaik-Booms, die lokalen Stromnetze künftig gesteuert werden können. Derzeit speisen bereits rd. 4.600 Photovoltaik-Anlagen in das Stromnetz mit einer Leistung von rd. 96 MW ein. Es stellt sich hierbei die Frage, wie solche „intelligenten Netze“ funktionieren müssen. Es soll auch erforscht werden, welche Systeme geeignet sind, um eine dezentrale Einspeisung zu beherrschen, die sehr stark schwanken kann. Durch die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) haben Energieversorger – soweit technisch machbar - Messeinrichtungen anzubieten, die dem jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln. Durch die Novelle des EnWG entstanden im Sommer 2011 neue Anforderungen an diese Messsysteme. Diese Anforderungen werden derzeit noch in weiteren Rechtsverordnungen konkretisiert. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, käme auf Energieversorger die Verpflichtung zum Einbau intelligenter Messsysteme zu. Um auf die technischen Herausforderungen eines anstehenden Rollouts intelligenter Messsysteme vorbereitetet zu sein, werden bereits heute Pilotversuche bei Mitarbeitern und einzelnen Kunden in festgelegten Gebieten durchgeführt. Die erheblichen finanziellen Belastungen, die auf die Netzbetreiber im Falle einer Rolloutverpflichtung zukämen, sind alleine nicht zu stemmen. Daher haben die SWU sich mit mittlerweile 14 weiteren Stadtwerken zur Überprüfung des gemeinsamen Betriebes der neuen Aufgaben, die ein Rollout mit sich bringen wird, zusammengeschlossen. Konkret wird derzeit untersucht, in welcher Kooperationsform der Betrieb des so genannten „Smart Meter Gateway Administrators“ gemeinsam erfolgen kann. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich brächte neben einem intensiven Know-how-Transfer auch große Skaleneffekte für jeden einzelnen Partner mit sich, die einem Rollout in ein wirtschaftlich darstellbares Licht rücken. Das Ziel der Bundesregierung die Elektromobilität in der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 als feste Größe im Mobilitätssegment zu etablieren bedarf noch weiterer Verbesserungen der politischen, wirtschaftlichen, wie Jahresabschluss 2014 auch der strukturellen Rahmenbedingungen. Zu den strukturellen Rahmenbedingen hat die SWU Energie GmbH auch im Jahr 2014 aktiv und positiv beigetragen. Nach wie vor nehmen die beiden Städte hinsichtlich der Anzahl von Ladestationen im bundesdeutschen Vergleich eine herausragende Position ein. Das Ladenetz wies auch 2014 eine hohe Verfügbarkeit aus. Die Lademenge lag bei ca. 24.000 kWh. Gegenüber dem Vorjahr nahezu auf gleichen Niveau. Der Rückzug von car2go zum Jahresende aus den beiden Städten wird auch hier deutliche Spuren hinterlassen. Mit einer gut ausgerüsteten Flotte an E-Fahrzeugen hatten die Kunden von car2go auch im Jahr 2014 die Möglichkeiten der elektrischen Betankung umfänglich nutzen können. Der Rückzug von car2go wird eine deutliche Reduzierung der Abgabemengen zur Folge haben. In der privaten Nutzung der E-Mobilität ist die Entwicklung nach wie vor verhalten obschon die Autohersteller zunehmend E-Modelle anbieten. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass insbesondere im privaten Bereich die E-Mobilität eine zunehmende Akzeptanz erfährt – damit verbunden auch eine stärkere Nutzung der Ladeinfrastruktur. Die SWU wird die Entwicklung weiterhin positiv begleiten, auch mit neuen technologischen Entwicklungen, die die Betankung und die Verbrauchsabrechnung überregional vereinfacht. Brennstoffzellen-Anwendungen wird ein nicht unerhebliches Entwicklungspotenzial in den kommenden Jahren vorausgesagt. In diesem noch recht jungen Markt wird seitens der Bundesregierung mit Initiierung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) unter anderem der Fokus auf Entwicklungsprojekte zur Marktvorbereitung für Brennstoffzellenanwendungen gelegt. Um den regionalen Markt zu gestalten, aber auch um Erfahrungen mit Brennstoffzellenanwendungen zu sammeln, reichte die SWU in 2010 daher einen Projekt-Förderantrag beim zuständigen Projektträger des Ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein. Im Rahmen des Projektes sollen verschiedene Brennstoffzellenanwendungen im betrieblichen Alltag eingesetzt und erprobt werden. Die Fördermittelzusage ging im Jahr 2011 bei der SWU ein. Eines der Teilprojekte wurde bereits realisiert. Mittlerweile fährt ein mit der Ulmer Stromschachtel betriebenes sieben Meter langes Boot auf der Donau. Ein weiteres Arbeitspaket ist die Neukonzeptionierung eines Brennstoffzellensystems für den Einsatz als netzunabhängige Stromversorgung. Im Rahmen dieser Neuentwicklung können zudem Leistungsklassen von 1kWel bis 4kWel realisiert werden. Prinzipiell kann dieses modulare Brennstoffzellensystem als Energielieferant für diverse Anwendungen dienen. Im Einsatz mit gasförmigem Wasserstoff entstehen beim Betrieb keine umweltbeeinträchtigenden Emissionen. Die Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität werden intensiv beobachtet. In diesem Zusammenhang sind auch bei der Straßenbahn Konzepte entwickelt worden, wie der beim Bremsen zurückgespeiste Strom, der nicht von einem anderen Fahrzeug im gleichen Speiseabschnitt benötigt wird, gespeichert oder in das Stromnetz eingeleitet werden kann. Bisherige Berechnungen haben allerdings ergeben, dass das Vorhaben nicht wirtschaftlich ist. II. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmen bedingungen Die seit Jahren andauernden und häufig tiefgreifenden gesetzlichen und regulatorischen Veränderungen der Energie- und Verkehrsmärkte bestimmen neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor maßgeblich die Entwicklung der SWU Unternehmensgruppe. Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt als stabil erwiesen: Um 1,4% war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) höher als im Vorjahr und lag damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,2%. Positive Impulse kamen vor allem von den privaten Haushalten, die ihre Konsumausgaben kräftig erhöhten. Insgesamt hat sich die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen. Der Außenhandel schob endlich wieder die Konjunktur an: Die Exporte stiegen stärker als die Importe. Neben der konjunkturellen Entwicklung beeinflusste auch weiterhin die Energiewende in Deutschland und der damit verbundene rasante Ausbau der erneuerbaren Energien die Beschaffungs- und Absatzmärkte der Energieversorgungsunternehmen erheblich. Der Energieverbrauch in Deutschland lag 2014 rund 4,8 Prozent unter dem des Vorjahrs. Den stärksten Einfluss auf den deutlich zurückgegangenen Energieverbrauch hatte die milde Witterung. Der Erdgasverbrauch ging um rund 14 Prozent zurück. 5 6 Jahresabschluss 2014 Hauptursache war die im Vergleich zu 2013 deutlich wärmere Witterung. Gesunken ist sowohl der Einsatz von Erdgas für Wärmezwecke als auch in der Kraft-Wärme-Kopplung. Hinzu kamen Produktionsrückgänge in der chemischen Grundstoffindustrie. Ebenfalls rückläufig ist der Stromverbrauch, der um fast vier Prozent sank. Die Großhandelspreise für Strom und Gas folgten im Jahr 2014 dem gleichen Trend. Die Erdgas-Großhandelspreise waren abgesehen von einem kurzen Aufwärtstrend im 3. Quartal durch eine stetige Abwärtsbewegung gekennzeichnet. Das Preisniveau lag mit 22 €/MWh zum Jahresende rund 4 €/MWh unter dem Niveau wie zu Jahresbeginn. Die Strom-Großhandelspreise brachen im 1. Quartal stark ein, stiegen im 2. und 3. Quartal wieder an und fielen dann im 4. Quartal nach einer Preisspitze im November auf ein Niveau, das ca. 3 €/MWh unter dem Niveau zu Jahresbeginn lag. Konventionelle Kraftwerke konnten, wie bereits in den Vorjahren, durch die bevorzugte Einspeisung der regenerativen Energie sowie deren Vorabfinanzierung per EEG-Umlage bedeutend weniger in das Stromnetz einspeisen, so dass die Wirtschaftlichkeit solcher Kraftwerke im bestehenden Energiemarktdesign nicht gegeben ist. Dies führte dazu, dass derzeit keine Investitionsentscheidungen für den Bau von neuen, flexiblen Kraftwerken (z.B. Gaskraftwerke) getroffen werden können. Diese Kraftwerke stellen jedoch einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Energiewende dar, da sie die Schwankungen von Sonne und Wind bei Bedarf ausgleichen und somit die Energieversorgung schnell und zuverlässig gewährleisten könnten. Für eine erfolgreiche Energiewende sind auch Stromspeicher eine unabdingbare Voraussetzung. Der Aufbau von entsprechenden Speicherkapazitäten, die überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien speichern können, gewinnt durch den weiteren Ausbau regenerativer Energieformen an Bedeutung. Hierbei nehmen Pumpspeicherkraftwerke als bewährte Technologie eine zentrale Rolle ein, jedoch ist für deren wirtschaftlichen Betrieb ebenso ein entsprechendes Energiemarktdesign die Voraussetzung. 2014 hat die Bundesregierung angekündigt das derzeitige Strommarktdesign zu überarbeiten. 2016 soll das entsprechende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen sein. Mit Blick auf die energiewirtschaftliche und politische Lage unterscheidet sich das vergangene Jahr wenig vom Vorjahr 2013. Mit der 10-Punkte-Agenda zur Energiewende hat das BMWi einen anspruchsvollen Rahmen vorgelegt, um die Herausforderungen der Energiewende zu gestalten. Leider ist in wesentlichen Punkten jedoch noch nicht erkennbar, wo, wann und in welchem Umfang wichtige Weichenstellungen erfolgen sollen. Um diesen Transformationsprozess effizient auch vor Ort in den Städten und Gemeinden umsetzen zu können, müssen insbesondere auch die Verteilnetze für Elektrizität leistungsfähiger und intelligenter werden. Die Situationen in denen die kumulierte Leistung der in die Niederspannungsebene einspeisenden dezentralen Erzeugungsanlagen (z.B. Photovoltaik) die in dieser Ebene zur Versorgung der Endkunden erforderliche Last übersteigt, werden weiterhin zunehmen. Die Folge sind Rückspeisungen des nicht benötigten Stroms in vorgelagerte Netzebenen (Mittelspannung, Hochspannung). Dies birgt entsprechende Risiken für die Netzstabilität, die künftig nur durch intelligentere Netze noch beherrscht werden können. Um den hierfür erforderlichen „intelligenten“ Netzausbau (Smart Grid) sicherstellen zu können ist es erforderlich, geeignete Investitionsanreize zu schaffen. Hierzu ist es im bestehenden Regime der Anreizregulierung zunächst erforderlich, den derzeit noch vorhandenen Zeitverzug von bis zu 7 Jahren, der zwischen dem Tätigen einer Investition und dem Einsetzen der notwendigen Rückflüsse zur Amortisierung der Investition besteht, zu beseitigen. So will die bayerische Regierung zunächst prüfen, ob der Umfang des Netzausbaus so erforderlich ist. Bayern setzt auch auf flexible Gaskraftwerke, um nach dem Abschalten der Atomkraftwerke nicht vollständig von den Erneuerbaren abhängig zu sein. Im Zuge des rasanten Zubaus von regenerativer Erzeugung, wird durch deren Volatilität die bisher hohe Netzstabilität gefährdet. Auch unter der neuen Bundesregierung werden intelligente Netze bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Bei den Strompreisen für den Endverbraucher hält die Entwicklungstendenz nach oben an. Der Anteil der staatlichen Preisbestandteile (EEG-Umlage, Stromsteuer, Mehrwertsteuer, etc.) ist im Jahr 2014 erstmals über 50% auf 52,4% des Strompreises gestiegen. Auch die zunehmende Befreiung von immer mehr atypischen Netznutzern und energieintensiven Unternehmen von den Netznutzungsentgelten hat zu einer größeren Mehrbelastung der Privathaushalte geführt. Diese Steigerungen sorgen für verstärkte Kritik und erhöhten Diskussionsbedarf in Politik und Öffentlichkeit. Unter anderem hat auch die EU-Kommission wegen der Strom-Rabatte für die Industrie ein Jahresabschluss 2014 Beihilfeverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen, hat die neue Bundesregierung eine umfassende EEG-Reform noch in 2014 angekündigt. Ziel der Regierung ist, dass Energie für die Verbraucher bezahlbar bleibt und die Kosten gerechter verteilt werden. Einen weiteren Baustein der Energiewende stellt die Energieeffizienz dar. Um ihre Klimaziele zu erreichen, hat die Europäische Union eine Energieeffizienzrichtlinie ausgearbeitet, die im Dezember 2012 in Kraft getreten ist. Die Mitgliedstaaten der EU verfolgen das Ziel, bis 2020 rund 20% weniger Energie zu verbrauchen als noch 2008. Kernelement der Effizienzrichtlinie ist die Verpflichtung, dass von 2014 bis 2020 jährlich 1,5 Prozent des durchschnittlichen jährlichen Endenergieabsatzes der Jahre 2010 bis 2012 eingespart werden muss. Insbesondere die Umsetzung des Artikel 8 der Energieeffizienzrichtlinie in Form des nationalen Energiedienstleistungsgesetzes welches die Durchführung von Energieaudits für alle größeren Unternehmen (nicht KMU’s) vorsieht, ist relevant für die SWU und eine Vielzahl ihrer Kunden. Das Energiedienstleistungsgesetz soll im ersten Halbjahr 2015 in Kraft treten. Des Weiteren hat die Bundesregierung zur Verbesserung der Energieeffizienz in Deutschland am 16. Oktober 2013 eine Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) verabschiedet, die im Mai 2014 in Kraft getreten ist. So steigen insbesondere die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz von neuen Gebäuden im Rahmen der wirtschaftlichen Vertretbarkeit und die Vorschriften zu Energieausweisen wurden weiterentwickelt. Zudem wird die Angabe energetischer Kennwerte in Immobilienanzeigen zur Pflicht, bei Neubauten erfolgen künftig Stichprobenkontrollen und mit der Änderungsverordnung wurden Grundlagen für ein unabhängiges Stichprobenkontrollsystem für Energieausweise und Inspektionsberichte über Klimaanlagen gelegt. Der Umbruch im Bereich des Messwesens hat sich in 2014 weiter fortgesetzt. Aus dem bisherigen Monopol des Messens in der Grundzuständigkeit des Netzbetreibers wurde ein für andere Messstellenbetreiber frei zugänglicher Markt. Die Konsequenz ist, dass innovative, an den Marktbedürfnissen der Kunden ausgerichtete Messtechnologien („intelligente Messsysteme“) angeboten werden müssen. Nicht mehr der Netzbetreiber, sondern der Kunde selbst kann entscheiden, wer mit welcher Technologie und welchen Zusatzservices seinen Verbrauch misst. Details, wie zum Beispiel die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit werden derzeit in entsprechenden Rechtsverordnungen fixiert. Solange diese Anforderungen nicht konkret ausgearbeitet und verabschiedet sind, besteht noch keine Verpflichtung zum Einbau eines intelligenten Messsystems. Bereits heute zeichnet sich jedoch ab, dass die neue Aufgabe der so genannten Smart-Meter-Gateway-Administration durch ein Stadtwerk alleine nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die Stadtwerke Ulm haben sich daher mit 13 weiteren Stadtwerken im süddeutschen Raum im Rahmen einer Kooperation auf eine gemeinsame Ausarbeitung bzw. Konzeption des wirtschaftlichen Betriebes der Aufgaben des Smart-Meter-Gateway-Administrators verständigt. Ziel ist, nach Eintritt der erforderlichen Verordnungssicherheit diese neue Rolle dann gemeinsam in Kooperation wahrzunehmen. Die Diskussion um die Trinkwasserpreiskalkulation und deren Kontrolle ist weiterhin im Fokus der Landeskartellämter und des Bundeskartellamtes. Auch die Monopolkommission hat sich in ihrem Jahresgutachten kritisch über die mangelnde Transparenz und die nur eingeschränkte Kontrolle geäußert. Forderungen nach einer Anreizregulierung auch im Wassersektor werden eingefordert. Der Begriff der rationellen Betriebsführung wurde mit der 8. GWB-Novelle ins Gesetz eingeführt. So sind bei der besonderen Missbrauchsaufsicht über Wasserversorgungsunternehmen gem. § 31 Abs. 4 Nr. 3 GWB nach dem Verfahren der Kostenkontrolle die Kosten anzuerkennen, die bei einer rationellen Betriebsführung anfallen. Die rationelle Betriebsführung war auch in den bisherigen Kartellverfahren seitens der Aufsichtsbehörden eingefordert worden. Durch die Verankerung im GWB wird diese Forderung zunehmen. Verlässliche Parameter oder Auslegungshilfen für diesen Begriff bestehen derzeit allerdings nicht. Das Bundeskartellamt wäre auch für die SWU Energie GmbH im Falle eines Verfahrens zuständig, da die SWU Energie als bundesländerüberschreitender Versorger tätig ist. Da auch die SWU Energie die Trinkwasserpreise anpassen muss und damit in den Fokus der Behörden oder Verbraucherschützer rücken kann, ist diese Entwicklung nach wie vor zu beobachten. Der Wettbewerb um Konzessionen wurde rechtlich gegenüber den Vorjahren besser gefasst. Dadurch ergeben sich für die Akteure in den Konzessionsverfahren, von der Kommune über die Konzessionsbewerber bis hin zum aktuellen Konzessionsinhaber, verbesserte rechtliche Ausgangssituationen. Mit dem Konzessionsverfahren verbunden ist auch die Pflicht der Kommune dieses diskrimi- 7 8 Jahresabschluss 2014 nierungsfrei durchzuführen. U.a. gehört in diesem Zusammenhang dazu, dass die Konzessionsbewerber i.R. eines Netzbewirtschaftungskonzeptes ausführen, wie das sich bewerbende Versorgungsunternehmen den Zielen des § 4 des Energiewirtschaftsgesetzes im ausgeschriebenen Konzessionsgebiet nachkommt bzw. diese sicherstellt. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich die SWU Energie GmbH auf ein dem Versorgungsgebiet der SWU angrenzendes Stromkonzessionsgebiet beworben. Es ist zu erwarten, dass die Entscheidung zum künftigen Konzessionsnehmer im Jahr 2015 von der konzessionsgebenden Kommune entschieden wird. Das Stromkonzessionsverfahren in Nersingen wird nach der richterlichen Entscheidung zum Vergabeverfahren der Gemeinde von dieser neu ausgeschrieben. Mit Urteil vom 27.10.2014 hat der EuGH die einseitige Preisanpassung für die Grundversorgung nach § 5 Abs. 2 und 3 StromGVV bzw. GasGVV für unvereinbar mit den Vorgaben des Europäischen Rechts erklärt. Hintergrund der Entscheidung ist die Transparenz der allgemeinen Vertragsbedingungen und die Gewährleistung eines hohen Maßes an Verbraucherschutz. Der Kunde muss nicht nur die Möglichkeit haben den Vertrag im Falle einer Preisanpassung zu kündigen, sondern er muss auch die Befugnis erhalten gegen diese Änderung vorzugehen. Am 1. November 2014 sind neue Regelungen in der Strom- und GasGVV in Kraft getreten, welche diesem Erfordernis gerecht werden. Es ist zunächst abzuwarten, wie der BGH die Vorgaben des EuGH in seinen Urteilen konkretisieren wird und inwieweit dann mit Rückforderungsansprüchen der Kunden für unwirksame Preisanpassungen in der Vergangenheit zu rechnen ist. Im Bereich der Telekommunikation ist der Aus- bau des schnellen Internets entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Denn die breitbandige Vernetzung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat ist eine wesentliche Grundlage für Innovation, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung in der Informationsgesellschaft. Glasfaseranschlüsse werden bei Wahrung und Ausbau von Wohlstand eine Schlüsselrolle spielen. Die Europäische Kommission schätzt, dass mit einer zehnprozentigen Erhöhung der Breitbanddurchdringung ein Wirtschaftswachstum zwischen 1% und 1,5% erzielt wird. Die Bundesregierung hat dazu mit ihrer Breitbandstrategie maßgebliche und ehrgeizige Ziele gesetzt. Alternative Carrier, wie die SWU TeleNet GmbH, Ulm, unterstützen diese Ziele und haben in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in den Glasfaser-Ausbau getätigt. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag für ein digitales Deutschland: 55 Prozent der neuen Highspeed-Anschlüsse außerhalb der Ballungszentren wurden von diesen Carriern ausgebaut. Damit liegt der Anteil an der Highspeed-Breitbandverfügbarkeit außerhalb der Ballungszentren bei insgesamt 42 Prozent. Bis 2018 wollen die alternativen Netzbetreiber bis zu 9,1 Milliarden Euro in HighspeedGlasfaser-Netze investieren und bis zu 11,2 Millionen Haushalte mit schnellen InternetAnschlüssen versorgen. Voraussetzung dafür sind die entsprechenden ordnungspolitischen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Der Schlüssel zum insbesondere in Stadtrandlagen und ländlichen Gebieten unverzichtbaren, aber besonders kostenintensiven Breitbandausbau liegt in einer so genannten Multi-Access-Strategie. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation vor Ort, des ermittelten Bedarfs und nicht zuletzt der wirt- schaftlichen Gesichtspunkte, erfolgt die Glasfaserverlegung entweder in Zwischenschritten bis zum Kabelverzweiger oder aber gleich bis zum Grundstück, ins Haus oder die Wohnung. So werden die Glasfasernetze schrittweise mit immer höheren Bandbreiten und auf Basis wirtschaftlich tragfähiger Geschäftsmodelle gebaut. Dennoch besteht der Bedarf nach öffentlichen Förderprogrammen zur Verbesserung der Breitbandversorgung dort, wo ausreichende Marktlösungen nicht zustande kommen. Dies ist dann der Fall, wenn für den jeweiligen Bedarf bei den gegebenen wirtschaftlichen, infrastrukturellen und topographischen Gegebenheiten auch unter Einbeziehung aller technologischen und wettbewerblichen Alternativen keine Marktlösung darstellbar ist. Der Markt für öffentliche Verkehrsleistungen wird durch öffentliche Zuschüsse gestützt. Die Mittel für die Infrastrukturförderung wurden in Baden-Württemberg im Berichtsjahr in einer konstanten Höhe beibehalten. Die Geschäftsführung geht aber davon aus, dass die öffentlichen Haushalte, u. a. aufgrund der gesetzlich verankerten Schuldenbremse, in den nächsten Jahren weiter konsolidieren müssen und somit auch die Infrastrukturförderung rückläufig sein wird, obwohl der Neubaubedarf zumindest in Bayern und BadenWürttemberg unverändert hoch und der Bedarf für Reinvestitionen bundesweit in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Kritisch ist zudem, dass Ende 2019 die Förderung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bzw. Entflechtungsgesetz vollständig ausläuft. Aufgrund des nahenden Termins, an dem beide Förderinstrumentarien gleichzeitig auslaufen, sieht sich das Bundesverkehrsministerium zunehmend mit einer Anzahl von Projekten konfrontiert, die bis da- Jahresabschluss 2014 hin abgeschlossen werden sollen. Der notwendige Mittelumfang für alle angemeldeten Projekte übersteigt das bis 2019 verfügbare Finanzvolumen. Aus diesem Grund ist es möglich, dass zwar alle Projekte gefördert werden, wenn sie baureif aufgearbeitet sind, allerdings zu einer geringeren Förderquote. Ursprünglich sollte zudem die verkehrliche Zweckbindung für die Mittel aus dem Entflechtungsgesetz ab Anfang 2014 enden. Hier ist es immerhin gelungen, dass in BadenWürttemberg die verkehrliche Zweckbindung gesichert wurde. Dies erfolgte durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (Landes-GVFG). Die Landesregierung von Baden-Württemberg beabsichtigt aktuell das Landes-GVFG anzupassen. Die Fördergegenstände sollen deutlich erweitert und die Förderquote von 75 % auf 50 % gesenkt werden. Ein konkreter Gesetzentwurf liegt derzeit noch nicht vor. Allerdings wurde die Förderquote bereits zum 01.10.2013 auf die vorgesehenen 50 % abgesenkt. Davon betroffen sind aber nur Vorhaben, die nicht auch über die Bundesrepublik Deutschland gefördert werden (sogenannte Bundesvorhaben). Voraussetzung ist, dass der finanzielle Gesamtumfang der jeweiligen Maßnahme größer als 50 Mio. € ist. Insgesamt fließen die öffentlichen Mittel für den ÖPNV kontinuierlich, allerdings in einem geringeren Maß als noch vor Jahren. Aus diesem Grund hat die SWU Verkehr GmbH ihre Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung der Erträge weiter fortgesetzt, um wegfallende Fördermittel kompensieren zu können und das Wirtschaftsergebnis zu verbessern. 2. Geschäftsverlauf Der bereits vor Jahren eingeleitete Reformprozess der Stadtwerke vom eher verwaltenden Versorgungsunternehmen hin zu einer marktorientierten, wettbewerbsfähigen Gruppe von Dienstleistungsunternehmen wurde auch 2014 konsequent weitergeführt. Auf Basis der klaren Ausrichtung der SWU-Gruppe nach Geschäftsfeldern und Geschäftsprozessen wurde 2014 mit Nachdruck die Aufgabe der Optimierung der Prozesse vor dem Hintergrund erneut gestiegener regulatorischer Anforderungen verfolgt. Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) als Holdingsgesellschaft ist zentraler Dienstleister mit den kaufmännischen Diensten - Controlling, Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen, Zentraler Einkauf, Recht und Versicherung, Immobilienverwaltung und zentrales Marketing für alle SWU-Gesellschaften. Die SWU Dachgesellschaft tritt hierbei als SharedService-Center auf und bietet ihre Dienstleistungen auch Beteiligungsunternehmen und kommunalen Gesellschaften an. Im Energiebereich ist die Ergebnisentwicklung im Berichtsjahr insgesamt deutlich negativer als geplant (- T€ 26.400 gegenüber Budget) zu bezeichnen und der Jahresfehlbetrag liegt um 21.150 T€ unter dem Vorjahreswert. Der intensive Preiswettbewerb setzte sich im Jahr 2014 unvermindert fort. Die Stromlieferungsaktivitäten der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) konzentrieren sich hierbei auf alle Kundensegmente – Geschäfts- und Privatkunden – innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes. Die intensiv durchge- führten Vertriebsmaßnahmen und -kampagnen sowie die eingeführten Produktinnovationen zeigten Erfolge, so dass die Strom-Absatzmenge an Endkunden gegenüber dem Vorjahr um rund 6% auf 1.219 GWh gesteigert werden konnte. Die Verkaufsmengen wurden erzielt, ohne damit die Strategie der ertragsorientierten Preispolitik zu ändern. Die durch die Marktentwicklung im Jahr 2014 gesunkenen Strom-Bezugspreise wurden den Privatkunden in Form einer Zusatzvereinbarung als Rabattierung auf den Arbeitspreis angeboten bzw. weitergegeben. Die Kunden wurden durch die neue Laufzeit der Zusatzvereinbarung länger an die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) gebunden, wobei die Kündigungsfristen des Hauptvertrages unverändert blieben. Insgesamt wurden rd. 80.000 Kunden diesbezüglich kontaktiert. Die Abschlussquote lag bei diesem attraktiven Angebot relativ hoch (rd. 60%). Darüber hinaus wurde im Jahr 2014 der Vertrieb von Stromprodukten über die SWU Online-Plattform weiter forciert. Mit diesem Produkt können Stromkunden in ganz Bayern und Baden-Württemberg beliefert werden. Bis Ende 2014 sind über diesen Vertriebsweg 7.637 Schwaben-Strom-Kunden bereits in Belieferung gegangen. Insgesamt haben sich bis Ende des Jahres 2014 rd. 13.900 Kunden im System angemeldet. Die gesamte Abwicklung erfolgt automatisiert, so dass die Prozesskosten entsprechend niedrig sind. Die Markteinführung SWU Natur Strom online erfolgte im Januar 2013. Am Ende des Jahres 2014 waren 758 Kunden im System angemeldet und 452 Kunden bereits in Belieferung. 9 10 Jahresabschluss 2014 Die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) kommt mit ihrem starken Engagement in der Onlinevermarktung dem veränderten Konsum- und Abschlussverhalten von Kunden nach und nimmt damit im Vergleich zu anderen Stadtwerken eine Vorreiterrolle ein. Der aus dem enormen Zubau an erneuerbaren Energien resultierende Anstieg der EEG-Umlage sowie weiterer Steuern/Abgaben und Umlagen konnte bei den Geschäftskunden aufgrund bestehender vertraglicher Regelungen weiterverrechnet werden. Im Segment der Privatkunden wurden die Verträge ebenfalls angepasst und im Rahmen der Preisanpassung bzw. Kundenmitteilung von Steuern/Abgaben/Umlagen entsprechend berücksichtigt. Trotz starkem Wettbewerb konnten durch intensive Vertriebsaktionen und Produktinnovationen (z. B. Energiedienstleistungen) sowohl die Kundenanzahl als auch die verkaufte Strommenge im Geschäftskundensegment erhöht und ausgebaut werden. Im Erdgasmarkt intensivierte sich der Wettbewerb im Jahr 2014 ebenfalls weiter, jedoch konnte im Heizgasbereich die Kundenzahl weitgehend stabil gehalten werden. Ausschlaggebend hierfür waren im Wesentlichen die Einführung neuer Produktvarianten sowie weiter verstärkte Vertriebsaktionen, die von den Kunden gut angenommen wurden. Die Großkunden mit individuellen Verträgen konnten im Wesentlichen weiter an die SWU gebunden werden. Zudem wurden in externen Netzgebieten neue Geschäftskunden gewonnen bzw. laufende Verträge verlängert. Die gesamte Absatzmenge am Endkunde und Weiterverteiler lag mit insgesamt 1.231 GWh rund 20% unter dem Vorjahr. Trotz steigender Verkaufsmengen in externen Netzen konnte der witterungsbedingte Einfluss durch die warmen Winterquartale nicht kompensiert werden. Die Trinkwasser-Belieferungsmenge an Endkunde und Weiterverteiler erhöhte sich in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 6% auf 10.774.878 cbm. Trotz weiter sinkendem Pro-Kopf-Verbrauch durch Sparmaßnahmen konnte dies durch eine gute konjunkturelle Entwicklung im Industriebereich sowie eine weiterhin rege Bautätigkeit/Zuzug erreicht werden. Der Fernwärme-Absatz reduzierte sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 13,6% auf 50.643.785 kWh. Dies ist im Wesentlichen auf die witterungsbedingten Einflüsse zurückzuführen. Die Vermarktung der nicht unter dem EEGGesetz laufenden Stromproduktion der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) belief sich auf ein Volumen von rund 488 GWh. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um die SWUKraftwerksbeteiligungen am GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop (158 GWh) sowie am Steinkohlekraftwerk in Lünen (247 GWh). Wie in den Vorjahren kaufte der Handel den gesamten Erdgasbedarf der SWU-Unternehmensgruppe ein. Neben der Bayerngas wurden in 2014 noch weitere potentielle Erdgaslieferanten in das Lieferantenportfolio aufgenommen. Im Jahr 2014 hat sich die Gesamtanschlussleistung im Bereich der Wärmedienstleistungen um ca. 2 MWtherm auf 53,2 MWtherm verringert. Der Zubau von 1 MWtherm. konnte den Wegfall von 3 MW durch die Eigenversorgung des Erlebnis- bades Wonnemar nicht kompensieren. Beim Zubau handelte es sich vornehmlich um Liegenschaften der Wohnungswirtschaft. Außerdem wurden im Zuge von Baugebietserschließungen größere Investitionen in Nahwärmenetze und -anlagen getätigt. Insgesamt schwächte sich das Wachstum daher im Vergleich zu den Vorjahren ab. Ursache für diese Entwicklung im Wohnungsbau ist vor allem die aktuelle Rechtslage, hier insbesondere die mietrechtlichen. Zudem wird es in Zukunft schwieriger werden, bei Wohnungsverwaltungen den Bestand zu sichern, da das Contracting-Modell dort hinterfragt wird. Neben dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien, kommt der Schaffung von Speichermedien wie beispielsweise Pumpspeicherkraftwerken und der Bereitstellung von erforderlichen Reservekapazitäten durch bewährte und flexible Technologien, wie Kohle- und Gaskraftwerken, eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg der Energiewende zu. Die Nachteile für konventionelle Kraftwerke, durch die derzeit bestehenden Mechanismen des Strommarktes, blieben jedoch auch in 2014 weiterhin bestehen. Der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung, die zudem vorrangig in die Netze eingespeist und per EEG-Umlage vorab finanziert werden, führte zu einem weiteren Preisverfall an der Strombörse. Auch die Preise auf dem Großhandelsmarkt, die sich an der Börse orientieren, waren vom Preisverfall betroffen. Für die Betreiber von nicht subventionierten konventionellen Kraftwerken wie Kohle und Gas bedeutet dies, dass sich ihre Betriebszeiten merklich verkürzen. Die wenigen Stunden mit positivem Deckungsbeitrag reichen dabei nicht Jahresabschluss 2014 mehr aus die Fixkosten, insbesondere der Finanzierungskosten, der Kraftwerke zu bedienen. Dieser Trend wird sich, bei Beibehaltung der bisherigen Markttrennung zwischen freiem Wettbewerbsmarkt und subventionierten Energien, weiter fortsetzen. Eine Preisbodenbildung kann bisher nicht festgestellt werden. Um der Entwicklung auf dem Energiemarkt Rechnung zu tragen, hat die SWU Energie GmbH die im Vorjahr eingeleitete Konsolidierung des Projektportfolios in 2014 fortgesetzt. So wurden einige Projekte gestoppt und aufgegeben, andere in Beobachtungsmodus gestellt, sowie zusätzliche Kosteneinsparungen in den verbleibenden Projekten vorgenommen. Im Einklang mit der SWU-Erzeugungsstrategie 2015+ werden die Projektierungen „Pumpspeicherkraftwerk Blautal“ sowie „Gasund Dampfturbinenkraftwerk Leipheim“ weiterentwickelt. Zur Aufnahme von strategischen Partnern wurde für das „Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipheim“ eine Projektgesellschaft gegründet. Das hoch innovative Holzgas-Heizkraftwerk Senden wurde Ende 2014 in den Normalbetrieb überführt. Ein wichtiger Schritt hierfür war die im Frühjahr 2014 nachgerüstete Abgasbehandlungsanlage. Im Jahr 2014 wurden 7,7 GWh Strom und 17 GWh Wärme erzeugt. Um die Leistungsfähigkeit des Heizkraftwerkes weiter zu steigern, werden im Jahr 2015 weitere geplante Maßnahmen umgesetzt. Dennoch musste im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Sonderabschreibung auf die Anlage in Höhe von T€ 7.065 vorgenommen werden. Eine endgültige Bewertung der Wirtschaftlichkeit kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Für die Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (TGH) gibt eine Lösung, welche das Risiko der negativen Strommengenvermarktung für die Zukunft weitestgehend ausschließt. Im November 2014 wurde der Gasliefervertrag mit der E.ON Energy Sales gegen eine Abstandszahlung aufgelöst. Der bestehende Stromliefervertag zwischen der SWU Energie GmbH und der TGH (PPA) läuft nur noch bis zum 31.03.2015. Die Finanzierungsverpflichtungen der TGH gegenüber den Banken werden abgelöst. Das Kraftwerk wird zukünftig in die Kaltreserve gehen. Um die oben beschriebenen Maßnahmen finanziell abzudecken hat die SWU Energie GmbH zum einen eine Rückstellung in Höhe von rund 11 Mio. € gebildet und zum anderen die Beteiligung völlig abgeschrieben. Damit besteht für die SWU Energie GmbH künftig kein Risiko mehr, Verluste aus dem bisherigen PPA einzufahren. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH hat im Rahmen des Pacht- und Dienstleistungsvertrages mit der SWU Energie GmbH den Betrieb der Netze durchgeführt. Nach wie vor liegt auch nach dem ersten Jahr der zweiten Regulierungsperiode Strom noch immer kein Bescheid der Bundesnetzagentur vor, in dem die genehmigte Erlösobergrenze für Stromnetzentgelte sowie deren weiterer Verlauf in der Regulierungsperiode verbindlich mitgeteilt werden. Wesentliche Ursache hierfür ist die Prüfung des sog. „Regulierungskontos“, in dem Mehr- oder Mindererlöse aus Netzentgelten der ersten Regulierungsperiode festgestellt und entsprechende Zuoder Abschläge auf Netzentgelte für die zweite Regulierungsperiode festgelegt werden. Hierbei zeigt sich, dass sich das Vorgehen der Bundesnetzagentur sehr nachteilig für die Netzbetreiber auswirkt: Im Gegensatz zu den Landesregulierungsbehörden, welche i.d.R. eine zeitnahe Prüfung des Regulierungskontos (Prüfung i.d.R. im Folgejahr) vornehmen, prüft die Bundesnetzagentur erst nachträglich für mehrere Vorjahre die von den Netzbetreibern gemeldeten Salden in einem Zuge. Da die Netzbetreiber hierdurch während der laufenden ersten Regulierungsperiode gezwungen waren, ihre eigenen Einschätzungen fortzuschreiben, summierten sich etwaige Differenzen zwischen den vom Netzbetreiber und der BNetzA als anerkennungsfähig eingestuften Werten auf. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH musste auf Basis einer hierzu mittlerweile vorliegenden Anhörung der BNetzA ihre bislang für das Regulierungskonto der ersten Regulierungsperiode gebildeten Rückstellungen (aperiodischer Effekt) nochmals deutlich erhöhen. Im Gegensatz zum Stromnetz besteht im Gasnetz mittlerweile Planungssicherheit. Der Bescheid zur Festlegung der Erlösobergrenze wurde am 6.3.2014 von der Bundesnetzagentur erteilt. Hierbei wurde ein Effizienzwert von 88,7% für die zweite Regulierungsperiode bestätigt, was einer Steigerung von rd. 5% gegenüber der ersten Regulierungsperiode entspricht. Ein weiterer ergebnisbelastender Effekt im Stromnetz resultiert daraus, dass die tatsächlich abgerechneten Netzentgelte erheblich unter der zulässigen Erlösobergrenze lagen. Der Netzbetreiber darf jedoch grundsätzlich die Netzentgelte bis zur zulässigen Erlösobergrenze vereinnahmen. 11 12 Jahresabschluss 2014 Allerdings darf diese Forderungen nicht bilanziert werden und wirkt sich demnach ergebnisbelastend in 2014 aus. Aufgrund einer Sonderregelung dürfen dann diese im Jahr 2014 festgestellten Mindererlöse im Jahr 2016 zusätzlich in die Netzentgelte eingepreist werden. Es handelt sich somit um einen weiteren aperiodischen Ergebniseffekt, denn das im Jahr 2014 fehlende Ergebnis kann im Jahr 2016 zusätzlich erzielt werden. Die Erlöse aus Strom-Netzentgelten wären im Jahr 2014 noch wesentlich deutlicher gesunken, wenn nicht erstmals eine mengenunabhängige Leistungskomponente („Grundpreis“) i.H.v. 36,- Euro p.a. für nicht leistungsgemessene Haushaltskunden (SLP) eingeführt worden wäre. Hier ist mittlerweile ein Umdenken von Politik und Regulierungsbehörden festzustellen: Aufgrund der Tatsache, dass Netzkosten überwiegend „fix“ anfallen, also nicht von der Transportmenge abhängen, fordern mittlerweile sogar einige Regulierungsbehörden die Ausweisung von Grundpreisen in den Preisblättern für Netzentgelte. Im Gegensatz zum Stromnetz besteht im Gasnetz mittlerweile Planungssicherheit. Der Bescheid zur Festlegung der Erlösobergrenze wurde am 6.3.2014 von der Bundesnetzagentur erteilt. Hierbei wurde ein Effizienzwert von 88,7% für die zweite Regulierungsperiode bestätigt, was einer Steigerung von rd. 5% gegenüber der ersten Regulierungsperiode entspricht. Die warme Witterung zu Beginn des Jahres 2014 führte aufgrund geringerer Durchleitungsmengen zu reduzierten Umsatzerlösen aus Netzentgelten. Diese können jedoch ergebnismäßig durch eine entsprechende Auflösung der im Jahr 2013 gebildeten Rückstellung aufgefangen werden. Im Jahr 2013 wurden aufgrund kalter Witterung Umsatzerlöse erzielt, die über der zulässigen Erlösobergrenze lagen, wodurch damals eine entsprechende Rückstellung zu bilden war. Die Umfirmierung der „SWU Netze GmbH“ in die „Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH“ (Änderung Name und Logo) wurde zum 1.5.2014 vollzogen. Dies wurde notwendig, da die BNetzA aufgrund eines bei Netz und Vertrieb verwendeten identischen SWU-Logos und ähnlicher Firmierungen eine Verwechslungsgefahr erkannte. Aus Sicht der BNetzA war der Netzbetreiber nicht eindeutig vom Vertrieb so abgegrenzt, wie es das Energiewirtschaftsgesetz erfordert. Ein von der BNetzA angedrohtes Missbrauchsverfahren konnte durch die Umfirmierung wieder abgewendet werden. Die Leistung der auf Basis des EEG-Gesetzes an das Stromnetz anzuschließenden Anlagen, insbesondere Photovoltaik, hat im Jahr 2014 mit 96,3 MW (+7% ggü. Vorjahr) einen neuen Höchststand erreicht. Nunmehr sind 4.595 PV-Anlagen im Netz der Stadtwerke Ulm Neu-Ulm vorhanden (+5% ggü. Vorjahr). Damit liegt die Leistung aller angemeldeten EEG-Anlagen bereits über der zeitgleichen Ebenenlast der Niederspannungsebene. An sonnenreichen Tagen ist es im Sommer bereits zu sog. „Rückspeisungen“ von in der NSP-Ebene nicht benötigen Stroms in höhere Spannungsebenen, bis hin zur Rückspeisung in die vorgelagerten Netze gekommen. Die Systemstabilitäts-Verordnung (SysStabV), die am 26.07.2012 in Kraft getreten ist, hat das Ziel die technische Sicherheit und Systemstabilität der Elektri- zitätsversorgungsnetze zu gewährleisten. Dazu werden Wechselrichter und Entkopplungsschutzeinrichtungen von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) umgerüstet. Notwendig ist dies, da die Einspeisung von Strom aus dezentralen Energieerzeugungsanlagen, insbesondere der PV-Anlangen, erheblich zugenommen hat und zu Problemen mit der Netzstabilität führen kann. Im Jahr 2014 erfolgte die Umrüstung der Anlagen in der Leistungsklasse zwischen 10 kWp bis 100 kWp. Im Telekommunikationsbereich wurde bei der SWU TeleNet GmbH, Ulm, die nächste Phase der neuen Organisationsstruktur umgesetzt. Nach der Besetzung der drei neuen Gruppenleiterfunktionen, wurden Teamleiterstrukturen in den Bereichen Technik und IT eingeführt. Der Bereich Telekommunikations-Netze ist in die drei Teams „Multimedia Service“, „Network“ und „Fibre Service“ untergliedert. Die IT besteht aus den vier Teams „Energiewirtschaftliche Anwendungen“, „Core Anwendungen“, Service und Querschnittsaufgaben“ und „Systembetreuung“. Diese Teamstruktur wird als Grundlage zur weiteren Ausprägung der Serviceorientierung und Qualitätsverbesserung gesehen. Die vorgesehene Kabelverzweiger (KVz) Erschließung wurde 2014 abgeschlossen. Damit sind alle geplanten Ortsteile von Ulm und Neu-Ulm zwischenzeitlich über KVz erschlossen. In Neubaugebieten konnte bereits eine große Zahl von Kunden mit Glasfaserkabel (FTTB/FTTH) bis in das Gebäude hinein versorgt werden. Über Glasfaser werden die Dienste Telefonie, Internet und Kabelfernsehen bereitgestellt. Zunächst stehen Bandbreiten bis 100MBit/s zur Verfügung. Bei Bedarf sind in Zukunft Jahresabschluss 2014 auch höhere Bandbreiten bis 1 GBit/s problemlos realisierbar. Die Anzahl der Internetanschlüsse konnte im Jahr 2014 um 946 Kunden auf 5371 gesteigert werden. Im Laufe des Jahres 2014 wurden im Breitbandkabel-Netz weitere 530 Neukunden aufgeschaltet und mit dem Fernsehsignal der SWU TeleNet GmbH versorgt. Bisher hatte die SWU Tele-Net GmbH im Auftrag eines Wettbewerbers 2.300 Kunden des Wettbewerbers mit TV Signal versorgt. Seit Ende 2014 hat der Wettbewerber diese Kunden über ein eigenes Netz angebunden. Damit erhalten 16.524 Kunden das Fernsehsignal von der SWU TeleNet GmbH. Das System, das ländliche Gemeinden über Funk mit DSL bis 7 MBit/s Bandbreite versorgt, wurde nicht weiter ausgebaut, weil der größte Teil der über Funk versorgten Gemeinden bis 2014 durch die SWU TeleNet GmbH mit Glasfaser erschlossen wurden und damit ein wesentlich leistungsfähigeres Netz zur Verfügung steht. Insgesamt nutzen trotz KVz-Ausbau noch 128 Kunden über Funk die Internetdienstleitung der SWU TeleNet GmbH im ländlichen Raum. In 2014 konnten 582 neue KVz-Kunden gewonnen werden. Insgesamt hat die SWU Telenet GmbH bereits 2753 KVz-Anschlüsse am Netz. Das Glasfasernetz wurde im Zuge dieser Maßnahmen um weitere 10 km, auf jetzt 425 km erweitert. Um dem steigenden Bandbreitenbedarf im Netz gerecht zu werden, wurde auch 2014 die Segmentierung des Netzes weiter vorangetrieben. Hierdurch stehen in den verkleinerten Netzsegmenten höhere Band- breiten zur Verfügung, weiterhin wird hierdurch die Netzqualität deutlich verbessert. Seit 2014 betreibt die SWU TeleNet GmbH eine eigene TV-Signal Kopfstation. Durch den Schwenk des TV-Signals vom Dienstleister auf die eigene Kopfstation konnte eine erhebliche Kosteneinsparung erzielt werden. Im Bereich der IT konnten weitere Maßnahmen zur Optimierung der Systemstabilität umgesetzt werden. Ein wesentlicher Bestandteil war hier der Neuaufbau der Speichersysteme und Änderungen in der Systemarchitektur. Eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen sind von der IT der SWU TeleNet GmbH als Dienstleistungen für die Gesellschaften der SWU im Geschäftsjahr 2014 erbracht worden. Im Verkehrsbereich ist die Ergebnisentwicklung im Berichtsjahr leicht besser als geplant (+ T€ 365 gegenüber Budget). Auch der Jahresfehlbetrag fällt um T€ 781 geringer als im Vorjahr aus. Hauptgründe hierfür sind Einsparungen beim Treibstoffverbrauch in Höhe von rund 520 T€ und Erlössteigerungen im Bereich Instandhaltung. Die SWU Nahverkehr GmbH, Ulm (Donau) ist eine 100%-Tochter der SWU Stadtwerke Ulm/ Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau). Als Schwestergesellschaft der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) ist sie für die Fahrplanung, Bestellung der ÖPNV-Leistungen bei Subunternehmen, Fahrgastinformation und Werbung in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Donau-Iller-Nahverkehrsverbundgesellschaft (DING), Ulm (Donau) sowie Vertrieb der ÖPNV-Leistungen verantwortlich. Die SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) ist als ebenfalls 100%-Tochter der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) im Bereich des Infrastrukturaufbaus und der Vorhaltung der Fahrzeuge sowie die Inbetriebhaltung verantwortlich. Ebenso führt sie Planungsaufgaben durch. In 2014 wurde der Prozess zur Effizienzsteigerung und Erhöhung der Kundenorientierung, nunmehr im Auftrag der SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, fortgesetzt. Ziel ist eine Steigerung des Ertrages, die für die Erreichung der wirtschaftlichen Ziele der Mittelfristplanung unerlässlich ist. Das Projekt Eisenbahnlinie Senden / Weißenhorn wurde im Berichtsjahr im geplanten Termin- und Kostenrahmen abgeschlossen. Im Auftrag der Städte Ulm und Neu-Ulm laufen seit 2008 bzw. 2009 Planungen für Strecken zur Wissenschaftsstadt, zum Kuhberg und nach Ludwigsfeld. Alle drei Korridore sind durch eine Zunahme der anliegenden Bebauung mit einer einhergehenden Steigerung der Verkehrsnachfrage gekennzeichnet. Insbesondere zum Kuhberg und zur Wissenschaftsstadt verkehren die Busse in einem dichten Takt (teilweise alle zwei Minuten). Da die Straßenbahn eine höhere Kapazität als ein Bus aufweist ist der Straßenbahnbetrieb ab einer gewissen Fahrgastzahl gegenüber dem Bus wirtschaftlicher (in Ulm: Bus ca. 100 Sitz- und Stehplätze, Straßenbahn ca. 180 Sitz- und Stehplätze). Die öffentliche Hand (Bundesrepublik Deutschland, Land Baden-Württemberg, Stadt Ulm) übernehmen nach der derzeitigen Planung die Investitionskosten vollständig. Der Betrieb wird über die SWU 13 14 Jahresabschluss 2014 Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH abgewickelt. Die entsprechenden Zahlen sind dort ebenfalls in der Mittelfristplanung abgebildet. Die Mehraufwendungen für den Straßenbahnbetrieb und den Unterhalt der Trasse werden durch höhere Fahrgeldeinnahmen und Minderaufwendungen im Busbetrieb erwirtschaftet. Während die Baumaßnahmen an der Strecke als Bundesvorhaben gefördert werden, ist der Ausbau des Betriebshofes ein Landesvorhaben. Durch die unter II. beschriebenen Entwicklungen sinkt der Fördersatz auf 50%, damit steigt der Eigenanteil entsprechend. Dies wird aber finanziell durch die Stadt Ulm aufgefangen. Die SWU Verkehr hat zudem einen Antrag gestellt, in den Genuss einer sogenannten Härtefallregelung zu kommen. In diesem Fall würde die Maßnahme doch noch zu 75% gefördert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Der Antrag liegt beim Land Baden-Württemberg zur Prüfung. Für den Bau der beiden Streckenabschnitte und die notwendigen begleitenden Maßnahmen zum Ausbau des Betriebshofes liegen zum heutigen Zeitpunkt die Planfeststellungsbeschlüsse vor. Das Vorhaben wurde zudem vom Land Baden-Württemberg im Berichtsjahr förderrechtlich geprüft. Offen ist noch die Prüfung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), welche derzeit erfolgt. Auch im Bereich der Beteiligungen setzte die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) ihr Engagement in 2014 fort. An der Fernwärme Ulm GmbH, Ulm (Donau), kurz FUG, sind die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), und die Kraftwerksgesellschaft der Energie BadenWürttemberg AG (EnBW) zu jeweils 50% beteiligt. Die FUG liefert Wärme im Industriegebiet Donautal, in den Stadtteilen Wiblingen und Böfingen, in der Ulmer Weststadt und der Innenstadt. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr (01.10.13 - 30.09.14) verkaufte die FUG insgesamt 531 GWh Wärme und damit um 58 GWh weniger als im Vorjahr, was durch die witterungsbedingte geringere Nachfrage der Privatkunden zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse fielen um 4.910 T€ auf 59.435 T€ im Wesentlichen aufgrund der zurückgegangenen Verkaufsmenge. An der Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur GmbH (UBzM), Ulm (Donau), sind die SWU Stadt-werke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), und das Zentrum für Sonnenenergieund Wasserstoff-Forschung (ZSW) Technologietransfer und Service GmbH, Stuttgart, zu je 50% beteiligt. Die UBzM fertigt und vertreibt Komponenten und Systeme für Brennstoffzellen und entwickelt die zugehörige Produktionstechnik. Im vergangenen Wirtschaftsjahr erzielte die UBzM einen Umsatz von 86 T€ (Vorjahr: 109 T€). Das Ergebnis der UBzM viel mit -9 T€ (Vorjahr: 1 T€) negativ aus. Die Bayerngas GmbH, München, ist eine Gasbeschaffungsgesellschaft, an der die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), seit 2005 mit 5% beteiligt ist. Weitere Gesellschafter sind die Stadtwerke München, Augsburg, Ingolstadt, Landshut sowie die österreichische TI-GAS-Erdgas Tirol GmbH, Innsbruck. Die SWU Energie GmbH beschafft bei der Bayerngas GmbH, München, im Rahmen einer Portfoliobeschaffung, den größten Teil des Erdgasbe- darfs der SWU-Unternehmensgruppe. Im Berichtsjahr hat die Bayerngas GmbH, München, die eigenständige Speichergesellschaft bayernugs GmbH mit Sitz in München gegründet. Die neue Gesellschaft betreibt den Untergrundspeicher (ugs) Wolfersberg südöstlich von München und vermarktet Kapazitäten von 365 Millionen Kubikmetern Arbeitsgas. Weiterhin hat die Bayerngas GmbH mit der Bestätigungsbohrung in der Lizenz Reudnitz, Oder-Spree-Region, begonnen. Das Unternehmen vermutet in einer Tiefe von ca. 2.700 m in einer Rotliegend-Sandsteinschicht Erdgas. Anhaltspunkte dafür liefern zwei Altbohrungen aus den Jahren 1964 und 1989. Sowohl die Bohrung als auch die Testförderung erfolgen mit konventionellen und bewährten Methoden. Das Unternehmen geht von normalen Druck- und Temperaturverhältnissen sowie Gesteinseigenschaften und -strukturen in der konventionellen Erdgaslagerstätte aus. Diese Erkenntnisse haben die Geologen insbesondere aus den Daten der Altbohrungen und eigenen seismischen Messungen gewonnen. Abhängig von den Ergebnissen der Bohrung wird es weitere seismische Untersuchungen in der Region geben. Jahresabschluss 2014 3. Darstellung der Lage des Konzenrns a) Darstellung der Ertragslage und des Geschäftsergebnisses In der folgenden Übersicht sind die Erträge und Aufwendungen des Konzerns im Berichtsjahr aufbereitet und den Vorjahrswerten gegenübergestellt: GuV-Posten Umsatzerlöse abzgl. Strom- und Energiesteuer Umsatzerlöse ohne Strom- und Energiesteuer Bestandsveränderung FE/UE Aktivierte Eigenleistungen 2014 2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR 475.894 105,4 487.237 105,0 -11.343 28.614 6,3 29.562 6,4 -948 447.280 99,0 457.675 98,7 -10.395 -1.640 -0,4 -172 0,0 -1.468 6.060 1,3 6.412 1,4 -352 Gesamtleistung 451.700 100,0 463.915 100,0 -12.215 Materialaufwand 339.048 75,1 335.467 72,3 3.581 Rohergebnis 112.652 24,9 128.448 27,7 -15.796 sonstige Erträge 6.708 1,5 10.357 2,2 -3.649 Personalaufwand 68.913 15,3 63.110 13,6 5.803 Abschreibungen 29.209 6,5 24.426 5,3 4.783 sonstige betriebliche Aufwendungen 36.430 8,1 49.008 10,6 -12.578 -15.192 -3,4 2.261 0,5 -17.453 736 0,2 1.818 0,4 -1.082 Erträge aus Beteiligungen 1.402 0,3 1.530 0,3 -128 Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.035 0,5 701 0,2 1.334 Betriebsergebnis Erträge aus assoziierten Unternehmen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.168 0,3 341 0,1 827 Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen 5.377 1,2 1.269 0,3 4.108 9 0,0 3 0,0 6 Aufwendungen aus Verlustübernahme 14.659 3,2 13.971 3,0 688 Finanzergebnis Zinsen und ähnliche Aufwendungen -14.704 -3,3 -10.853 -2,3 -3.851 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -29.896 -6,6 -8.592 -1,9 -21.304 553 0,1 3.519 0,8 -2.966 Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.039 0,2 948 0,2 91 Vergütung für Genussrechtskapital Sonstige Steuern (Erstattung -; Belastung +) 0 0,0 0 0,0 0 Erfolgsanteile fremder Gesellschafter 129 0,0 -22 0,0 151 -31.359 -6,9 -13.081 -2,8 -18.278 Konzernjahresfehlbetrag 15 16 Jahresabschluss 2014 Zur Analyse des Konzerns wurden die folgenden Rentabilitätskennzahlen und Aufwandsstrukturkennzahlen ermittelt. Kennzahl Kennzahlendefinition Umsatzrentabilität = Jahresüberschuss/Umsatzerlöse Eigenkapitalrentabilität = Jahresüberschuss/(Eigenkapital + 50 % BKZ + 50 % SoPo Investitionszuschüsse) Gesamtkapitalrentabilität = (Jahresüberschuss + Steuern + Fremdkapitalzinsen)/Gesamtkapital Kennzahl 2009/% 2010/% 2011/% 2012/% 2013/% 2014/% Umsatzrentabilität 0,98 1,92 1,28 neg. neg. neg. Eigenkapitalrentabilität 3,19 5,51 3,76 neg. neg. neg. Gesamtkapitalrentabilität 3,12 4,58 4,36 neg. neg. neg. Die einzelnen Versorgungsbereiche haben sich wie folgt entwickelt: verkaufte Menge zum Vorjahr Strom 1.707 GWh - 0,6 % n davon SWU Energie 1.219 GWh + 5,8 % 488 GWh - 6,0 % 1.231 GWh - 19,5 % n davon Großhandel Erdgas 3 + 6,3 % Fernwärme 51 GWh - 13,6 % WDL 56 GWh - 22,9 % Trinkwasser Die Umsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuer) der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), sanken im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr (363.900 T€) um -10.692 T€ auf 353.208 T€. Der Rohertrag der SWU Energie GmbH verschlechterte sich im Jahr 2014 um - 8.441 T€. 10.775 Tsd. m Die Umsatzerlöse der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) sind im Vergleich zum Vorjahr (17.778 T€) um 896 T€ auf 18.674 T€ gestiegen. Das Rohergebnis verbesserte sich um 1.272 T€ gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt verminderte sich im SWU Konzern zum einen die Umsatzerlöse (ohne Die verkauften Mengen entsprechen den gesamten in der SWU-Gruppe abgegebenen Mengen an Endkunden. Strom- und Energiesteuer) um 10.395 T€ auf 447.280 T€ und zum anderen das Rohergebnis um 15.796 T€ auf 112.652 T€ gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls verringerte sich das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 17.453 T€ auf 15.192 T€. Jahresabschluss 2014 b) Darstellung der Finanzlage c) Darstellung der Vermögenslage Die Kapitalflussrechnung und der Eigenkapitalspiegel des Konzerns sind als eigenständige Anlagen dem Konzernabschluss beigefügt. In der folgenden Übersicht sind die Bilanzposten zum 31.12.2014 den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Die wesentlichen Veränderungen der einzelnen Bilanzposten sind nachfolgend erläutert. 31.12.2014 31.12.2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR % 433.055 71,7 445.549 72,3 - 12.494 - 2,8 10.611 1,8 11.961 1,9 - 1.350 - 1,1 Vermögen Anlagevermögen Vorräte Langfristige Forderungen 1.155 0,2 1.158 0,2 -3 0 Kurzfristige Forderungen 60.058 9,9 76.637 12,4 - 16.579 - 21,6 Flüssige Mittel 97.293 16,1 78.276 12,7 19.017 24,3 Übrige Aktiva 2.119 0,3 2.357 0,4 - 238 - 0,1 604.291 100,0 615.938 100,0 - 11.647 - 1,9 145.206 24,0 152.227 24,7 - 7.021 - 4,6 6.102 1,0 7.775 1,3 - 1.673 - 21,5 Kapital Wirtschaftliches Eigenkapital Erhaltene Ertragszuschüsse Langfristige Verbindlichkeiten 318.165 52,7 314.386 51,0 3.779 7,7 Kurzfristige Verbindlichkeiten 134.818 22,3 141.550 23,0 - 6.732 - 4,8 604.291 100,0 615.938 100,0 - 11.647 - 1,9 17 18 Jahresabschluss 2014 Das Gesamtvermögen hat sich zum Vorjahr um T€ 11.647 (- 1,9%) vermindert. Dies resultiert zum einen aus der Verminderung des Anlagevermögens, da zum einen deutlich weniger investiert und wurde und zum anderen eine Sonderabschreibung auf Weiterhin verminderten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten. die Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ 7.065 vorgenommen wurde. Ebenfalls wurden die kurzfristigen Forderungen gesenkt. zahlungen seitens des Gesellschafters in die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 1.627 und der Erhöhung des Genussrechtskapitals seitens der Städte Ulm und Neu-Ulm Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert T€ 40.000. Der Konzernjahresfehlbetrag von T€ 31.359 konnte durch die Ein- Kennzahl in Höhe von T€ 20.000 nicht vollständig kompensiert werden, so dass sich das Eigenkapital ohne Berücksichtigung des Sonderpostens von T€ 121.894 auf T€ 112.033 verringerte. Zur Analyse der Vermögenslage des Konzerns wurden die folgenden Vermögensund Kapitalstrukturkennzahlen ermittelt. Kennzahlendefinition Anlagenintensität = Anlagevermögen/Gesamtvermögen Eigenkapitalquote = (Eigenkapital + 50 % BKZ + 50 % SoPo Investitionszuschüsse)/Gesamtkapital Deckungsgrad A = goldene Bilanzregel = (Eigenkapital + 50 % BKZ + 50 % SoPo Investitionszuschüsse) x 100 Anlagevermögen Deckungsgrad B = (Eigenkapital + 50 % BKZ + 50 % SoPo Investitionszuschüsse + langfristiges Fremdkapital) x 100 = goldene Finanzierungsregel Anlagevermögen Kennzahl 2009/% 2010/% 2011/% 2012/% 2013/% 2014/% Anlagenintensität 75,05 77,04 83,19 73,82 72,34 71,66 Eigenkapitalquote 24,94 27,26 27,40 23,51 22,87 21,79 Deckungsgrad A = goldene Bilanzregel 33,23 35,38 32,94 31,85 31,61 30,41 Deckungsgrad B = goldene Finanzierungsregel 89,51 88,64 84,91 93,57 93,18 94,43 Der SWU-Konzern operiert kontinuierlich mit einer guten Eigenkapitalquote von knapp 22%. Die Quote ist zum Vorjahr von 22,87% auf 21,79% gefallen, was am hohen Jahresfehlbetrag liegt. Auch der Deckungsgrad A und B weisen eine hervorragende Finanzierungsstruktur auf. Jahresabschluss 2014 III. Nachtragsbericht Nach dem Stichtag 31.12.2014 sind keine wesentlichen Ereignisse mehr eingetreten, die für die Geschäftstätigkeit der SWUUnternehmensgruppe von Relevanz sind. IV. Prognosebericht Für das Jahr 2015 geht die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) von einer gleichbleibenden Nachfrage gegenüber dem Niveau des Jahres 2014 aus. Weiterhin ist von entscheidender Bedeutung, wie stark regulatorische Maßnahmen die Aktivitäten der nächsten Jahre beeinflussen (z. B. Änderung der Netznutzungsentgelte, Einführung neuer Steuern/Umlagen). Kurzfristige und kostenrelevante Änderungen dieser Rahmenbedingungen können je nach Produkt und Kundensegment nur zeitversetzt im Markt weitergegeben werden. Dabei verschärft sich die Marktsituation im Energievertrieb zusätzlich durch die im Markt vorhandenen Überkapazitäten und der steigenden Anzahl der Wettbewerber. Zudem ist die Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden oft nur unvollständig und mit Zeitverzögerung möglich. Durch die Anpassung der Privatkundenverträge (analog der Geschäftskundenverträge) hinsichtlich der Weitergabe von geänderten Steuern, Abgaben und Umlagen wurden hierbei bereits Maßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurden weitere Projekte bereits realisiert und produktiv gesetzt, wie zum Beispiel die Einführung einer Handels- und Vertriebssoftware Strom und Erdgas. Die erfolgreiche Umsetzung der Vertriebsaktivitäten wird weiter fortgeführt. Dadurch wird es der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) unter anderem ermöglicht, ihre Marktposition trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen zu behaupten und auszubauen. Dies soll im Wesentlichen nicht über eine aggressive Preispolitik, sondern vielmehr über Produktinnovationen, Serviceorientierung, Regionalität und verbesserte Vertriebsstrukturen erreicht werden. Dabei bewegt sich die SWU Energie GmbH im Rahmen der Strategie der SWU-Unternehmensgruppe. Das weiterhin sehr niedrige Niveau der Strom-Großhandelspreise erschwert die Erreichung der für die Vermarktung der Stromproduktion der SWU Energie GmbH gesetzten Erlösziele enorm. Durch die ständige Optimierung der Kraftwerkseinsatzpläne mit einer entsprechend angepassten Vermarktungsstrategie sowie durch kraftwerkstechnische Zusatzgeschäfte (Vermarktung am Regelenergiemarkt) wird versucht, die Vermarktungsverluste weiter zu reduzieren. Im intensiven Preiswettbewerb im Erdgasmarkt liegt der Fokus auf der Erhaltung der Kundenbeziehungen in allen Segmenten. Auch hier zielt die Strategie nicht auf die Preispolitik, sondern auf Kundenbindung durch Innovationen, Service- und Umweltorientierung. Die Kompensation verlorener Absatzmengen erfolgt durch die Akquisition neuer Kunden in der umliegenden Region. Hier kann die SWU Energie GmbH zusätzlich mit Regionalität und Nähe punkten. Grundsätzlich sind eher sinkende Absatzmengen pro Heizgas-Kunde zu erwarten, da vermehrt Energieeffizienz- und Wärmedämmungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Zudem wächst die Konkurrenz durch regenerative Wärmekonzepte. Die SWU Energie GmbH wird hier mit entsprechenden Erweiterungen des Angebotsportfolios reagieren. Ähnlich gelagert ist die Situation im Bereich Fernwärme. Zunehmend kommen im Bestand Energieeffizienz- und Wärmedämmungsmaßnahmen sowie dezentrale Zusatzheizsysteme zum Einsatz. In Arealen ohne Anschlusszwang steht die Fernwärme zudem in Konkurrenz mit anderen Heizsystemen. Die Betonung der ökologischen, komfortbezogenen und preislichen Vorteile der Fernwärme wird daher verstärkt. Neue Anwendungsfelder für Fernwärme insbesondere im Sommer (Klimatisierung) werden ergänzend in Angriff genommen. Ein weiteres Thema, das die Stadtwerke sowohl im Rahmen der Wasser- als auch der Energie- und Fernwärmeversorgung betreffen wird, ist die Ausweitung und Novellierung des Vergaberechts. Hier ist sowohl durch die EU-Vorgaben als auch durch die Rechtsprechung in den letzten Jahren ein zunehmender Druck auf die öffentlichen Auftraggeber festzustellen. Die neuen EU-Vergaberichtlinien sind nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU am 28.03.2014 am 17.04.2014 in Kraft getreten. Die Umsetzung in nationales Recht hat bis zum 18.04.2016 zu erfolgen. Insoweit ist mit Änderungen im GWB und den Vergabeverordnungen ab 2016/2017 zu rechnen. In 2015 ist die Inbetriebnahme des OffShore Windparks Borkum West geplant. Der SWU gehören hier mit 2 Anlagen je 5 MW Leistung. Im Normalbetrieb werden die beiden SWU Windräder rund 40 GWh Strom pro Jahr erzeugen. Für das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) im Blautal nahe Ulm sollen Mitte 2015 die Unterlagen zur Planfeststellung eingereicht werden. Die Genehmigung wird im Jahr 19 20 Jahresabschluss 2014 2016 erwartet. Mit dem PSW können 60 bis 90 MW Spitzenstrom und Regelenergie bereitgestellt werden. Bei entsprechendem Baubeschluss könnte die Aufnahme des Regelbetriebs im Jahr 2020 erfolgen. In 2015 soll eine Projektierungsgesellschaft gegründet werden, um den derzeitigen Partner Fa. E. Merkle wie auch künftige Partner gesellschaftsrechtlich und risikogerecht einzubinden. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst der Bundeswehr in Leipheim plant die SWU Energie GmbH die Realisierung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks mit einer elektrischen Leistung von 1200 MW. Nach Meinung technischer Experten und Netzbetreibern, wird der Standort aufgrund seiner Nähe zum Kernkraftwerk Gundremmingen nach dessen endgültiger Abschaltung in 2021 für die Stabilität der Energieversorgung im süddeutschen Raum an Bedeutung gewinnen. Die kurzen Anbindungen an das überörtliche Gas- und Stromnetz, sowie die Nähe zur Donau, welche zur Kühlwasserversorgung angedacht ist, sind ausschlaggebend für die hohe Attraktivität des Standorts für die Stromproduktion und Absicherung des Netzes. In 2014 starten zwei Konkurrenzprojekte ebenfalls mit der Planung für Gas- bzw. Gas- und Dampfturbinenanlagen. Das Projekt der SWU ist jedoch zeitlich weiter fortgeschritten und hat bereits strategische Vorteile vertraglich gesichert. Über die Genehmigung des Bebauungsplans hinaus sind vorerst keine weiteren Aktivitäten geplant bis die Rahmenbedingungen und die politischen Vorgaben angepasst wurden. Umstrukturierung des Wärmebereiches: im Jahr 2015 werden die Nahwärmegebiete aus dem WDL der Fernwärme zugeordnet. Die Wärmedienstleistungen werden die Contractinganlagen umfassen. Die Investitionstätigkeit in diesem Sektor wird stark reduziert. Die Verdichtung der Fernwärme wird eine höhere Priorität haben. Die in 2013 begonnene Ausarbeitung von ganzheitlichen Wärmekonzepten (Erzeugung / Verteilung / Vertrieb) für die Beteiligungsgesellschaften der SWU wird auch im Jahr 2015 intensiv fortgeführt. Zusammenfassend wird, wie schon in den Vorjahren, eine Ausrichtung und Erweiterung des Produktportfolios an den Interessen des Wärmemarktes unter Berücksichtigung von Ökologie und Nachhaltigkeit angestrebt. Der Trend einer Zunahme von regional übergreifend agierenden Wettbewerbern für Wärmedienstleistungsprodukte nimmt weiter zu und führt zu einem noch stärkeren Preiswettbewerb. Durch die Sonderabschreibung auf die Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ 7.065 ist mit dem verbleibenden Buchwert ein Wert bilanziert, welcher den Vermarktungsmöglichkeiten der Anlage entspricht. Die künftige planmäßige Abschreibung ist deutlich reduziert. Der weitere Geschäftsverlauf der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH wird im Wesentlichen durch die Anreizregulierung Strom und Erdgas und die damit verbundene Festlegung der entsprechenden Erlösobergrenzen (EOG) bestimmt. Die klimapolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung (z. B. Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 Prozent) schlagen sich insbesondere auch in der Neufassung der Energieeinsparverordnung vom 21.11.2013 nieder. In ihr werden Bauherren bautechnische Standardan- forderungen zum effizienten Betriebsenergiebedarf ihres Gebäudes oder Bauprojektes vorgeschrieben. Sie gilt insbesondere für Wohn- und Bürogebäude und entfaltet auch schon für 2015 ihre Wirkungen. Zu den wichtigsten Änderungen zählen: n Hausbesitzer müssen bis 2015 Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1. Januar 1985 eingebaut wurden, gegen moderne Heizsysteme austauschen. Für viele Altanlagen gibt es Ausnahmen. n Verschärfung der Anforderungen an den Primärenergiebedarf von Neubauten in einer Stufe um 25 %, ab dem 1. Januar 2016. n Keine Anhebung der Anforderungen bei der Sanierung von Gebäuden. n Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, dürfen ab 2015 nicht mehr betrieben werden. Ausnahmeregeln betreffen eigengenutzte Wohnhäuser. n Verpflichtung der Bundesländer zu Stichprobenkontrollen der Energieausweise, der Einhaltung der EnEV-Neubauanforderungen und der Berichte über die Inspektion von Klimaanlagen. Die verschärften gesetzlichen Vorschriften für Wohn- und Bürogebäude stellen auch für Netzbetreiber eine Chance zum Wachstum im Dienstleistungsgeschäft dar. So stellt sich beispielsweise bei der Umstellung alter Heizanlagen auch immer die Frage ob z. B. eine Umstellung auf einen anderen Brennstoff (z. B. Erdgas) weitere Vorteile mit sich bringen würde. Hier kön- Jahresabschluss 2014 nen Netzbetreiber mit ihrem technologischen Know-how – ggfs. zusammen mit anderen Partnern – zeitgemäße und wirtschaftliche Lösungen auf dem aktuellen Stand der Technik anbieten. Das Thema „Elektromobilität“ wird vor dem Hintergrund der ambitionierten Zielsetzungen der Bundesregierung eine weiter steigende Bedeutung – insbesondere auch für Netzbetreiber – erlangen. Deutschland möchte bis zum Jahr 2020 erreichen, sich als Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu positionieren. Auch die Kfz-Industrie setzt auf diesen Trend. Die Entwicklung geeigneter Fahrzeuge, sei es als Hybrid oder „reines“ Elektrofahrzeug, ist in vollem Gange. Für das Stromnetz resultiert hieraus die Herausforderung, eine geeignete Infrastruktur (Anschluss von E-Ladesäulen) vorzuhalten und in eine zunehmend intelligente Netzstruktur (Stichwort „smart grid“) zu integrieren, auch wenn Finanzierungsfragen hierzu noch weitgehend ungeklärt sind. Der bestehende Regulierungsrahmen deckt (noch) nicht den Aufbau einer erweiterten Netzinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ab. Für Netzgesellschaften, die Verteilnetze für Elektrizität und Erdgas betreiben, besteht im regulierten Umfeld stets die Herausforderung, ihre Betriebs- und Instandhaltungsprozesse möglichst kosteneffizient unter Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (Energiewirtschaftsrecht, Netzzugangs- und Netzentgeltverordnungen) auszuprägen. Zugleich bietet das Regime der sogenannten „Anreizregulierung“ auch weitere Instrumente zur Optimierung der Erlöse aus Netzentgelten (z. B. Erweiterungszuschlag, Qualitätselement), die es möglichst konsequent zu nutzen gilt. Mit dem Evaluierungsbericht zur weiteren Ausgestaltung der Anreizregulierung, den die Bundesnetzagentur am 21.01.2015 dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übergeben hat, zeigt die Bundesnetzagentur, dass sie bis auf wenige Ausnahmen nur marginalen Änderungsbedarf am derzeitigen Verordnungsrahmen sieht. Der Bericht enthält insbesondere Angaben zur Entwicklung des Investitionsverhaltens der Netzbetreiber und zur Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Vermeidung von Investitionshemmnissen. Ein zentraler nunmehr auch von der Regulierungsbehörde anerkannter Regelungsbedarf, der von der Branche der Netzbetreiber schon lange gefordert wurde, betrifft die Beseitigung des Zeitverzuges bei der Amortisation von Investitionen. Hierdurch soll die Rentabilität von Investitionen deutlich verbessert und somit das Investieren in Netze gefördert werden. Allerdings möchte die Bundesnetzagentur nicht den Weg eines von der Branche (sowie von einigen Landesregulierungsbehörden) geforderten sog. „Kapitalkostenabgleiches“ (jährlicher Ersatz der tatsächlich entstehenden Kapitalkosten über die Netzentgelte) gehen, sondern bevorzugt eine sogenannte „Efficiency Carry Over“-Lösung. Hierbei sollen Lösungen geschaffen werden, die den Netzbetreiber anreizen, in intelligente Lösungen nach dem Motto „Intelligenz statt Leitung“ zu investieren. Um dies zu erreichen, soll ein Instrument geschaffen werden, welches dem Netzbetreiber erlaubt, Effizienzgewinne aus intelligenten Lösungen auch über die Dauer einer Regulierungsperiode hinaus zu behalten. Ferner soll das Instrument der Investitionsmaßnahme, das bislang nur Übertragungsnetzbetreibern gewährt wurde, künftig auch auf besonders von der Energiewende betroffene Verteilnetzbetreiber ausgeweitet werden. Eine große Verunsicherung bei Netzbetreibern von Stromnetzen und Betreibern von dezentralen Erzeugungsanlagen hat die neue Richtlinie der Bundesnetzagentur „Kalkulation vermiedener Netzentgelte“ (§18 StromNEV) verursacht, die als Anlage zu einem Leitfaden der Behörde zur Anpassung der Erlösobergrenze 2015 veröffentlicht wurde. In dieser Richtlinie, die aufgrund einer Übergangsregelung für 2015 ab 2016 durchgängig angewendet werden soll, wird die Vergütung für die von dezentralen Erzeugungsanlagen geleistete vermiedene Netznutzung des vorgelagerten Netzes teilweise neu geregelt (z. B. kein Einbezug von „Netzreservekapazität“ in Vermeidungsleistung). Im Ergebnis kann diese Neuregelung der Bundesnetzagentur dazu führen, dass die Vergütung für dezentrale Erzeugungsanlagen deutlich sinkt, was deren Wirtschaftlichkeit – und somit auch deren Anlagenfahrweise erheblich beeinträchtigen würde. Kritisch zu sehen ist hierbei insbesondere die Vorgehensweise der Bundesnetzagentur, Entscheidungen von erheblicher finanzieller Tragweite sozusagen durch die Hintertür auf dem Wege einer Auslegungsvorschrift ohne vorgeschaltetes offizielles Verfahren und ohne Anhörung der Betroffen herbeizuführen. Die Netzbetreiber tragen hierbei wiederum das Risiko, dass „etwaige Differenzen“ nach Prüfung durch die Bundesnetzagentur über das Regulierungskonto geregelt werden sollen. Sollten also die von den Netzbetreibern angestellten Berechnungen der vermiedenen Netzentgelte nicht dem Leitfaden der Bundesnetzagentur entsprechen, kann dies dazu führen, dass Auszahlungen von vermiedenen Netzentgelten an 21 22 Jahresabschluss 2014 Anlagenbetreiber von der Bundesnetzagentur nicht anerkannt werden und in künftigen Regulierungsperioden (verzinst) an die Netznutzer zurückzuerstatten sind. Die Jahre 2015 (Gas) und 2016 (Strom) bilden die nächsten Basisjahre auf deren Grundlage die Netzentgelte für die dritte Regulierungsperiode ab 2018 (Gas) bzw. 2019 (Strom) ermittelt werden. Aus der Analyse der in den Vorjahren durchgeführten Prüfungsverfahren sowie der nunmehr unter teilweise geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen anstehenden Antragsverfahren hat sich ergeben, dass das bislang zwischen der SWU Energie GmbH (Verpächter) und der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH (Pächter) praktizierte Pachtmodell für das Strom- und Gasnetz nicht mehr zu optimalen Ergebnissen führen kann. Um künftig weitere Kürzungen von betriebsnotwendigen Kosten zu vermeiden und damit auch die gesetzlich zugestandene Eigenkapitalverzinsung als Gewinnanteil auch tatsächlich erwirtschaften zu können, soll die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH künftig Eigentümer des Strom- und Gasnetzes werden. Auch der Bereich „Messen und Abrechnen“ soll mit seinen rd. 90 Mitarbeitern als Teilprozess des steuerlich bereits anerkannten Teilbetriebes „Verpachtung, Messen und Abrechnen“ zusammen mit dem Netzeigentum in die Stadtwerke Ulm/NeuUlm Netze GmbH eingebracht werden. Hierdurch soll künftig sichergestellt werden, dass alle wesentlichen, für die Führung des Strom und Gasnetzes anfallenden Funktionen (bis auf kfm. Serviceprozesse und IT) direkt in der Netzgesellschaft allokiert sind und deren Kosten in den Antragsverfahren transparent nachgewiesen werden können. Der vom Aufsichtsrat der SWU in seiner Klausurtagung im September 2009 beschlossene Anschluss der Teilorte von Ulm und Neu-Ulm an das Glasfasernetz der SWU konnte bis zum Dezember 2014 abgeschlossen werden. Damit ist die SWU TeleNet in der Lage Bandbreiten bis 50 MBit/s in den erschlossenen Stadtteilen bereitzustellen. Neben der SWU TeleNet sind nur in wenigen Stadtteilen die anderen Wettbewerber in der Lage breitbandiges Internet bereitzustellen. Aus diesem Grund kann eine weiter steigende Penetrationsrate erwartet werden. Den Kunden werden auch Telefonprodukte mit Internet als Bündelprodukte angeboten. Das Potenzial beträgt dann 10.200 Wohneinheiten. Eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet in diesen Stadtteilen ist damit in Zukunft sichergestellt. Die SWU TeleNet GmbH plant für 2015 den Kabelverzweiger Ausbau in Gewerbegebieten. Da diese Gebiete im Festnetzbereich noch nicht mit hohen Bandbreiten erschlossen sind, wird mit einer großen Anzahl an Neukunden gerechnet. Im Bereich der lokalen Netze ist die bedarfsgerechte Erweiterung des NGN (Next Generation Network) geplant. Die Rechenzentrumsflächen werden vor allem für kleinere Mieter weiter ausgebaut. Mit diesem Ausbau wird der vermehrten Nachfrage nach der Bereitstellung von Rechenzentrumsinfrastruktur einschließlich Racks (Datenschränke) und Glasfaseranbindung Rechnung getragen. Für die kommenden Jahre hat sich die SWU TeleNet GmbH zum Ziel gesetzt das Breitbandkabelnetz weiter zu verdichten. 2015 sollen weitere 500 Breitbandkabel- anschlüsse auf das Netz der TeleNet aufgeschaltet werden. Es ist geplant, Neubaugebiete nur noch mit Glasfaser bis ins Haus hinein zu versorgen (Fiber to the Building FTTB). Damit ist eine zukunftsorientierte Versorgung für alle Telekommunikationsdienstleistungen sichergestellt. Der Kunde erhält über eine Glasfaser Telefondienste, Kabelfernsehen und Internet mit Bandbreiten bis zunächst 100 MBit/s. Auch bei der Erneuerung von Strom-, Gas- und Wasseranschlüssen wird diese Technologie zur Versorgung neuer Kunden mit TK-Dienstleistungen eingesetzt. Als Schwerpunkt für 2015 wird die IT-Strategie für den SWU Gesamtkonzern weiter ausgeprägt und den Anforderungen als Betreiber von „kritischen Infrastrukturen“ angepasst. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Erweiterung des IT-Sicherheitskonzeptes auf die Anforderungen des geplanten neuen IT-Sicherheitsgesetzes. Der weitere Netzausbau und die verstärkte Gewinnung von Privat- und Gewerbekunden lassen für 2015 ein positives Ergebnis erwarten. Der Anstieg der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2015 ist begründet in der flächendeckenden Versorgung der erschlossenen Teilorte von Ulm und Neu-Ulm mit einem Potenzial von 10.200 möglichen Anschlüssen. Aber auch für Gewerbekunden in diesen Ortsteilen gibt es marktgerechte Breitbandprodukte, die einen Erlösanstieg erwarten lassen. Jahresabschluss 2014 Ein erwartetes positives Ergebnis basiert auf folgenden Annahmen: n Die Anschlussquote in den mit Glasfaser erschlossenen Teilorten von Ulm und Neu-Ulm steigt weiter n Die Anschlussraten bei Breitbandanschlüssen können um 1000 Kunden gesteigert werden n Im Kabel-TV Bereich können 500 Anschlüsse hinzugewonnen werden n Die geplanten Preise im Markt können durchgesetzt werden n Das Netz wird zunehmend ausgelastet und an die Marktanforderungen angepasst n Die intern durchzuführenden Maßnahmen können alle umgesetzt werden n Die Verträge für „Funk-DSL-Anschlüssen“ sind rückläufig Aufgrund der vorgenannten Erwartungen ist mit einer Umsatzsteigerung zu rechnen. Ein weiterer Ausbau der internen IT-Dienstleistungen trägt ebenfalls zur Umsatzsteigerung bei. Die tatsächlichen Ergebnisse können jedoch erheblich von den geplanten Ergebnissen abweichen, wenn die Erwartungen nicht oder nicht in der vorgesehenen Höhe eintreffen. Die Planung für 2015 geht von einem Ergebnis in Höhe von T€ 61 aus. Bei der SWU Verkehr GmbH wird das Restrukturierungskonzept auch in den Folge- jahren weiter konsequent umgesetzt, um das operative Defizit zu senken. Da nunmehr aber aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Lage der SWU Energie GmbH nicht mehr sichergestellt ist, dass der Verkehrsverlust vollständig gegenfinanziert werden kann, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Hierzu wurde ein Konsolidierungsprogramm aufgelegt. Ziel für die Verkehrssparte des SWU Konzerns (SWU Verkehr GmbH, SWU Nahverkehr Ulm/NeuUlm GmbH und Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH) ist, bis 2016 Kosten in einer Höhe von insgesamt rund 2,1 Mio. € p. a. einzusparen. Die entsprechenden Maßnahmen werden derzeit umgesetzt. Dies hat auch im Berichtsjahr zu Kosteneinsparungen geführt. Wenn die förderrechtliche Prüfung des BMVI abgeschlossen ist und der Förderbescheid vorliegt, erfolgt der Gemeinderatsbeschluss zum Bau der Maßnahme, der für Anfang Mai geplant ist. Wenn dieser termingerecht erfolgt, ist ein Abschluss der baulichen Maßnahmen bis 2017 / 2018 möglich, sodass die Abrechnung bis Ende 2019, dem Jahr des Auslaufens der unter II. genannten Förderinstrumentarien, fertiggestellt ist. Auf Grundlage des Wirtschaftsplanes rechnet die SWU-Unternehmensgruppe in 2015 mit Umsatzerlösen (ohne Strom- und Energiesteuer) von 403.217 T€. Das geplante Rohergebnis liegt bei 113.303 T€. Gegenüber dem Vorjahr rechnet die SWU-Unternehmensgruppe mit einem deutlich besseren Jahresergebnis. Mit -34 T€ soll der Fehlbetrag nur noch leicht negativ ausfallen. V. Chancen- und Risikobericht Der nach wie vor vorhandene intensive Preis- und Verdrängungswettbewerb sowie die dynamische Markt- und Wettbewerbsentwicklung stellen neben den Auswirkungen der europäischen Staatschuldenkrise, weiterer politischer Entscheidungen und dem künftigen Strommarktdesign die wesentlichen Risiken der voraussichtlichen Entwicklung dar. Auch wird die europäische Energiepolitik immer stärken Einfluss auf die Energiepolitik in Deutschland gewinnen. Der Weg zu einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt wird von der EU-Kommission weiter vorangetrieben. So steht die Förderung der erneuerbaren Energien, wie auch so manche Sonderregelung für die Industrie auf dem Prüfstand. Weiterhin sollen Leitlinien zu den Kapazitätsmärkten auf den Weg gebracht werden. In Folge davon wird die deutsche Energiepolitik sich an diesen Vorgaben ausrichten – mit Auswirkungen auf die Preise, Versorgungssicherheit, Infrastruktur und Erzeugung. Die tatsächlichen Auswirkungen der beschriebenen Einflussfaktoren auf die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) sind aber derzeit schwer abzuschätzen. Grundsätzlich ist von einer angespannten Ertragslage auszugehen, die die Erreichung der Ziele der Gesellschaft erschweren wird. Vor diesem Hintergrund wird die Bundesregierung im Jahr 2015 eine Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) vornehmen. Ziel der Novelle ist es, einen weiteren Anstieg der Stromkosten für die Verbraucher spürbar zu begrenzen, die bisherigen Kosten gerechter zu verteilen, den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien planvoll zu steuern und deren Markt- 23 24 Jahresabschluss 2014 integration zu forcieren. Vor dem Hintergrund zunehmender Kritik aus Brüssel und der Einleitung eines Beihilfeverfahrens durch die EU, werden Kürzungen der Stromrabatte für diverse Wirtschaftszweige wohl unausweichlich. Für die deutsche Politik stellt sich zusammenfassend die Herausforderung, neben der Erreichung von Klima- und Umweltschutzzielen, die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit stärker in den Fokus ihrer Energiepolitik zu stellen. Obwohl die Umlagen und Steuern auf Strom erhöht wurden, hat sich die Ertragslage für konventionelle Stromerzeuger weiter eingetrübt und wird unter den jetzigen Rahmenbedingungen auf dem Strommarkt für weiter abnehmende Betriebsstunden konventioneller Kraftwerke sorgen. Das derzeit sehr niedrige Preisniveau des Strom-Großhandelsmarktes stellt ein Risiko für die Erträge der SWU Energie GmbH aus der Vermarktung der Strom-Produktion dar. Trotz der Notwendigkeit steuerbarer und zuverlässiger Kraftwerke für die Aufrechterhaltung des Stromsystems, entzieht der subventionierte Zubau erneuerbarer Energieträger dem freien Strommarkt nachhaltig die Geschäftsgrundlage. Die SWU Energie GmbH begegnet dieser Entwicklung mit einer neu ausgerichteten Erzeugungsstrategie auf Basis eines strategisch und wirtschaftlich priorisierten Erzeugungsportfolios. Ziel ist es hierbei, die bestehenden Erzeugungsprojekte mit minimalem Aufwand bis zur Genehmigungsreife weiter zu entwickeln und im Anschluss zu konservieren, mit der Zielsetzung die Projekte bei geänderten Rahmenbedingungen reaktiveren zu können. Für die zukünftige Ertragsentwicklung ist es von entscheidender Bedeutung, inwiefern das Strommarktdesign abgeändert wird. Hierzu gibt es bereits eine breite politische Diskussion, an der sich auch die Stadtwerke beteiligen. Über die Verbände soll auf die politischen Entscheidungsträger eingewirkt werden, damit sich die Rahmenbedingungen des Energiemarktes wieder zugunsten der für die Energiewende unverzichtbaren konventionellen Kraftwerke verändern. So müssen beispielsweise Gas- und Dampfturbinenkraftwerke, die zu jeder beliebigen Zeit Leistungsreserve ans Netz bringen können, angemessen entgolten werden und zwar für ihre tatsächlich verfügbare Leistung, unabhängig davon, ob die Leistung abgerufen wird oder nicht. Somit könnten die notwendigen Investitionsanreize für den Bau solcher Kraftwerke gesetzt werden. Die Politik ist sich dieser Problematik bewusst geworden und wird sich künftig eingehender mit der Thematik beschäftigen. 2014 wurde diesbezüglich ein erstes Grünbuch veröffentlicht, welches die wesentlichen Für und Wider zu den neuen möglichen Marktmodellen zusammenfasst. In 2015 soll dem Grünbuch ein Dialog folgen, dessen Ergebnis dann in einem Weißbuchverfahren münden soll. Durch den abgeschlossenen Strombezugsvertrag mit der Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co.KG (TKL) ist die SWU Energie GmbH verpflichtet, Strommengen entsprechend ihres Anteils von rund 40 MW abzunehmen. Das Risiko, welches hieraus entsteht, ist, dass der Spread zwischen Stromverkaufspreis und Kosten für den Brennstoffeinsatz Kohle nicht ausreicht, um die Fixkosten des Kraftwerkes zu decken. Die entsprechenden Forward-Preise weisen derzeit ei- nen nicht auskömmlichen Spread auf. Die SWU Energie GmbH hat deshalb eine Risikovorsorge mittels einer Drohverlustrückstellung in Höhe von insgesamt rund 22,4 Mio. € getroffen. Hierbei wurde zur Vertragsbewertung der „liquide Markt“ für den Zeitraum 2015 – 2017 an der EEX berücksichtigt. Jedoch sind ab 2017 weitere negative Deckungsbeiträge aus dem Strombezugsvertrag möglich, sollte sich der Energiemarkt nicht grundlegend ändern. Unter der Voraussetzung der Vertragsprolongation des Strombezugsvertrages nach Laufzeitende im Jahr 2033 (Ende der Abschreibungsdauer) werden positive Ergebnisse erwartet. Die SWU Energie wird permanent die Markentwicklung beobachten. Auch beim GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop, an dem die SWU Energie mit 9,36% beteiligt ist, sieht die Ertragsentwicklung nicht besser aus. Aus diesem Grund ist eine Umstrukturierung der Kraftwerksgesellschaft geplant. Diese Umstrukturierung hat zum Ziel, die langfristige Verpflichtung der Kraftwerksgesellschaft beim Gasbezug aufzulösen. Damit entfällt auch die Verpflichtung zum Strombezug aus dem Kraftwerk. Das Kraftwerk kann damit bis zu einer Markterholung konserviert werden. Die Bedeutung der Pumpspeicher als zuverlässige Speichertechnologie wird durch den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Mit der Projektierung des Pumpspeicherkraftwerkes Blautal besteht die Chance, Regelenergie und Spitzenstrom erzeugen zu können. Es bestehen aber weiterhin erhebliche Risiken in der Genehmigungsplanung und wirtschaftliche Risiken durch das derzeitige Strommarktdesign. Die SWU wird den Baube- Jahresabschluss 2014 schluss daher erst dann einholen, wenn wieder Marktverhältnisse bestehen, bei denen sich ein solches Kraftwerk rechnen wird. Zur Minimierung weiterer Risiken ist die Gründung einer Projektierungsgesellschaft in 2015 vorgesehen. Durch die Projektentwicklung des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks Leipheim kann die SWU Energie GmbH aktiv die politisch gewollte Energiewende mitgestalten. Das Kraftwerk dient vordringlich als Ausgleichskapazität gegenüber der fluktuierenden Einspeisung aus erneuerbaren Energieträgern. Für die SWU Energie stellt das Projekt die Chance dar, die wegfallenden Erzeugungskapazitäten des Atomkraftwerkes Gundremmingen zum Teil zu kompensieren und eine nachhaltige Wertschöpfung in der Region zu schaffen. Für das Projekt bestehen Risiken in dergestalt, dass in Deutschland in den letzten Jahren mehrere Kraftwerke per Gerichtsbeschluss gestoppt wurden (Datteln, Moorsburg und ähnliche). Die SWU Energie versucht diesem mit einer aktiven und offenen Bürgerbeteiligung entgegenzutreten. Des Weiteren lässt das aktuelle Energiemarktdesign einen wirtschaftlichen Neubau eines solchen Kraftwerks nicht zu. Hier muss der Gesetzgeber vorher die Randbedingungen entsprechend ändern. Die SWU Energie GmbH ist sich diesem Sachverhalt bewusst und wird den Baubeschluss erst erwirken, wenn seitens der Bundesregierung entsprechende Marktverhältnisse geschaffen wurden. Mit Erwirkung der Änderungen des Bebauungsplans sowie der Flächennutzungspläne wird das Projekt strategisch konserviert werden. Zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, wird die SWU Energie GmbH sich verstärkt auf die sich abzeich- nenden Megatrends der Stromerzeugung fokussieren. So wird die SWU Energie, auch vor dem Hintergrund der energiepolitischen Vorgaben durch EU und Bundesregierung, dem Thema „Energieeffizienz“ höchste Aufmerksamkeit widmen. Ziel ist es, durch Bereitstellung von Dienstleistungen den Stromverbrauch der Endkunden nachhaltig zu senken, wodurch Potential zur Gewinnung von Neukunden geschaffen wird. Die Verknüpfung von dezentralen Kleinerzeugungsanlagen zu einem „virtuellen Kraftwerk“ ist ein weiteres Ziel zur Verbesserung der allgemeinen Ausnutzung von nutzbaren Energiequellen. Diesbezüglich fand 2014 ein Vorprojekt statt, dessen Ergebnis zu einer ersten Phase der Umsetzung in 2015 führen wird. Ein weiteres künftiges Vorhaben wird es sein, die Technik der Kraftwärmekopplung auf breiter Front einzusetzen. Zum einen verbessert dies den gesamten CO2-Ausstoß des eigenen Kraftwerkparks, zum anderen lassen sich hierüber zusätzliche Erlöse in der Wertschöpfungskette generieren. Für die weitere Entwicklung der Vertriebsaktivitäten ist von entscheidender Bedeutung, wie stark regulatorische Maßnahmen die Aktivitäten der nächsten Jahre beeinflussen (z. B. Änderung der Netznutzungsentgelte, Einführung neuer Steuern/Umlagen). Kurzfristige und kostenrelevante Änderungen dieser Rahmenbedingungen können je nach Produkt und Kundensegment teilweise nur zeitversetzt im Markt weitergegeben werden. Auch im Jahr 2015 stehen weitere Neuregelungen und Ergänzungen des Energiewirtschaftsrechtes an. Dies wird insbesondere die Ausgestaltung der Energiewende (z. B. Kapazitätsmarkt) sowie die Änderung der Anreizregulierungsverordnung für Strom- und Gasnetze (Beseitigung Zeitverzug bei Investitionen) betreffen. Aus den hierbei auftretenden Fragestellungen resultieren entsprechende Risiken für Netzbetreiber: n Wie wirken sich die neuen Instrumente zur Behebung des Zeitverzugs („Efficiency Carry Over“) bei Investitionen tatsächlich auf die Ertragslage aus? n Welche zusätzlichen Belastungen des Regulierungskontos können sich aus der von BNetzA angekündigten Überprüfung der Berechnung von vermiedenen Netzentgelten ergeben? Darüber hinaus bestehen weitere Risiken im operativen Geschäft der Netznutzungsabwicklung (incl. EEG/KWK-Abwicklung). Diese bestehen aus der Abwicklung des laufenden Geschäftes (z. B. Datenqualität) und aus zusätzlichen rechtlichen Risiken aufgrund bislang nicht zweifelsfrei geklärter Umsetzungsrichtlinien zu Vorgaben der Bundesnetzagentur: n Risiken aus der Abwicklung von Mehr-/ Mindermengen für zurückliegende Jahre n Risiken aus der Abwicklung des sog. „Pooling“ (Zusammenfassung Bezugsleistungen sowohl ggü. vorgelagerten Netzen als auch ggü. Kunden). Etwaige Differenzen aus abweichenden Berechnungen, die nicht genau den Vorgaben der BNetzA entsprechen, würden wiederum in das Regulierungskonto eingehen. n Risiken aus nicht ausreichender Datenqualität. Prognoseabweichungen, ins- 25 26 Jahresabschluss 2014 besondere von volatilen Einspeisern (Photovoltaik) in das Stromnetz, müssen zur Begrenzung des finanziellen Risikos aus der Abwicklung der EEGZahlungsströme minimiert werden. Monetär betrachtet ist die Abwicklung der EEG-Vergütungsmechanismen mittlerweile zu einer zentralen Aufgabe der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH geworden. Zahlungsströme von EEGVergütungen in Höhe von ca. 50 Mio. €/a verursachen entsprechende Risiken. Die Vorschriften des EEG sind präzise einzuhalten; jede einzelne Anlage muss exakt prognostiziert und abgerechnet werden. Dies verursacht entsprechenden Personalbedarf und birgt insbesondere das Risiko, dass bei Prognoseabweichungen hohe Beträge über einen längeren Zeitraum vom Netzbetreiber vorzufinanzieren sind. Die Netzentgelte decken lediglich die Personalkostenanteile für diesen Zusatzaufwand ab. Das Risiko einer korrekten Abwicklung der Regelungen des EEG, aber auch das Insolvenzrisiko von Netzkunden, trägt alleine der Netzbetreiber. Dieser erhält hierfür jedoch keinerlei zusätzliche Vergütung. Es ist daher erforderlich, die Energiemengen so genau wie möglich zu erfassen und zu bilanzieren. Nur so kann das finanzielle Risiko, Pönalen oder Ausgleichszahlungen leisten zu müssen, begrenzt werden. Vor diesem Hintergrund wurden die im Vorjahr begonnenen Maßnahmen zur Optimierung der Datenqualität weitergeführt. Insbesondere wurden Kennzahlen definiert, die im Rahmen eines internen Kontrollsystems zur präventiven Steuerung der Abrechnungs- und Bilanzierungsvorgänge eingesetzt werden. n Aus einer 2014 wiederum festgestellten Reduzierung der transportierten Strommengen ergibt sich das Risiko, dass die in die Kalkulation der Netzentgelte für 2015 eingehenden Mengenund Leistungswerte ggfs. nicht hinreichend genau prognostiziert wurden. Dadurch könnten die zulässigen Erlösobergrenzen des Strom- und Gasnetzes nicht erreicht werden mit der Folge einer entsprechenden Ergebnisbelastung. n Im regulatorischen Umfeld sind bei sich abzeichnenden bzw. eingetretenen Zahlungsschwierigkeiten bzw. Insolvenzfällen (z. B. Lichtblick) strikte Abläufe im Forderungsmanagement/Mahnwesen einzuhalten. Auch sind die von der BNetzA anerkannten Kosten für Forderungsausfälle budgetiert, d.h. auf die konkreten Verhältnisse eines Basisjahres beschränkt, woraus entsprechende Risiken während einer Regulierungsperiode (bei vom Basisjahr abweichenden Forderungsausfällen) resultieren. n Erhebliche finanzielle Risiken bestehen für die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH auch darin, dass die vorgehaltene IT-Infrastruktur permanent an neue gesetzliche Anforderungen (z. B. Automatisierung der Mehr-/Mindermengenabrechnung) angepasst werden muss und Maßnahmen zur Optimierung der Datenqualität umzusetzen sind. n Aufgrund des noch immer ausstehenden Bescheids der BNetzA über die zulässigen Erlösobergrenzen des Stromnetzes (Grund: Prüfung Regulierungskonto) besteht insbesondere das Risiko von Abweichungen zu den bisherigen eigenen Einschätzungen und Fortschreibungen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH – ggfs. mit zusätzlichen ergebnisbelastenden Wirkungen. n Weitere Kostenrisiken resultieren daraus, dass es erforderlich sein könnte, gerichtlich gegen Entscheidungen der Bundesnetzagentur vorzugehen (z. B. EOG-Bescheid Strom). Die Entwicklungen der oben genannten Fragen und deren Auswirkungen auf das Ergebnis der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH wirken durch den bestehenden Ergebnisabführungsvertrag unmittelbar auf die Ergebnissituation der SWU Energie GmbH und darüber hinaus auf die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH aus. Die Werkstatt der SWU Verkehr GmbH ist derzeit vor allem mit zwei Großkunden im Rahmen eines einschichtigen Betriebes ausgelastet. Um das Risiko von Fixkostenremanenzen abmildern zu können erfolgt derzeit eine Akquise von weiteren Kunden, die Fuhrparks besitzen und keine oder nur eine kleine Werkstatt haben (z. B. Omnibusunternehmen, Justizvollzugsanstalt). Zunächst werden kleinere Arbeiten für diese Kunden erledigt, eine Ausweitung ist aber perspektivisch vorgesehen. Der Vertrag mit einem der beiden Großkunden wurde zunächst bis 2016 verlängert. Grundsätzlich muss aber beachtet werden, dass die SWU Verkehr GmbH als öffentliches Unternehmen aus ordnungspolitischen Gründen in diesem Zusammenhang zurückhaltend agieren muss. Nach Abschluss der Planungen sind nun die Baukosten- und Terminrisiken der Baumaßnahme Linie 2 zu überwachen und abzusichern. Hierzu wurde auch mit der Stadt Ulm vereinbart, dass bereits ab Januar 2015 mit Jahresabschluss 2014 einzelnen terminkritischen Vorabmaßnahmen begonnen wird. Vorabmaßnahmen müssen vom Fördergeber genehmigt werden und sind durch den Maßnahmenträger vollständig zu finanzieren, wenn der Förderbescheid nicht erlassen wird. Die Stadt Ulm hat der SWU Verkehr GmbH zugesichert, dass sie auch in diesem Fall den Aufwand mit Haushaltsmitteln vollständig erstattet. Durch den Ausbau der Straßenbahn entsteht aber auch die Chance, dass die Auslastung der Abteilungen Infrastruktur und Fahrzeuge erhöht wird, da die Werkstatt, Teile des Maschinenparks und der Fuhrpark zur Streckenunterhaltung nicht vergrößert werden müssen, wenn die Strecke und die zwölf neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen worden sind. Ebenso sieht die Geschäftsführung auch Chancen darin, dass die Werkstatt über zusätzliche Kunden Deckungsbeiträge generiert. Wichtig ist nun, unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die Anzahl der Kunden zu erhöhen, um das Risiko, welches durch wenige Großkunden entsteht, zu minimieren. Aus heutiger Sicht sind keine bestandsgefährdenden oder zusätzlichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage darüber hinaus belastende Risiken erkennbar. VI. Risikomanagementziele und Finanzinstrumente Mit Hilfe eines monatlichen, unternehmensweiten Berichtswesens wird sichergestellt, dass Abweichungen und Risiken bei den Finanzzielen rechtzeitig erkannt werden und damit eine entsprechende Gegensteuerung möglich ist. Jedes Hauptgeschäftsfeld berichtet hierbei über die Entwicklungen und Tendenzen des Vormonats sowie über Zielabweichungen. Das unternehmensweite Risikomanagementsystem wurde unter Federführung der Abteilung Controlling / Betriebswirtschaft überarbeitet. Softwaregestützt bewerten nun die Hauptgeschäftsfelder monatlich relevanten Risiken und Kennzahlen aus ihrem Bereich. Dieses Reporting wird der Geschäftsführung zur Verfügung gestellt. Derivate Finanzinstrumente werden bei uns nicht zu Handels- oder spekulativen Zwecken eingesetzt. Zu Hedging Zwecken setzen wir derivative Finanzinstrumente zur Reduktion des Zinsänderungsrisikos ein. Für weitere Informationen zu derivativen Finanzinstrumenten siehe Anhang unter derivative Finanzinstrumente/Bewertungseinheiten. Das Risikomanagement für die Hauptgeschäftsfelder Handel sowie Energie- und Dienstleistungsvertrieb wird als interne Dienstleistung von der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) durchgeführt. Aufgabe hierbei ist die Begrenzung und aktive Steuerung der Risiken aus dem Strom- und Gaseinkauf, dem Strom- und Gasvertrieb und dem Zusammenspiel der beiden Be- reiche. Zu den Maßnahmen zur Risikobegrenzung zählen die Anwendung des Transferpreismodells, die Festlegung und Überprüfung der Risikozuschläge, eine wiederholte Bonitätsbewertung der Lieferanten, eine Kreditversicherung möglicher Zahlungsausfälle sowie eine Deckungsbeitragsrechnung (Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme) für die Lieferungen an Endkunden. Derzeit nutzt die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) für die Vermarktung der Mengen aus den Kraftwerken in Hamm und Lünen ein Portfolio-Managementsystem im Rahmen einer externen Dienstleistung. Für die Vermarktung des GuD-Kraftwerks HammUentrop und des Steinkohlekraftwerks Lünen existiert ein separates Risiko-Reporting sowie ein spezielles Risikokomitee. Im Laufe des Jahres 2012 wurde eine umfassende Handels- und Vertriebssoftware für den Bereich Strom eingeführt. Diese bildet den kompletten Prozess von der Kalkulation über den Vertragsabschluss auf der Vertriebsseite bis zur Beschaffung auf der Handelsseite ab. Die Software ermöglicht es der SWU Energie GmbH, tagesaktuell die jeweilige Position auf der Vertriebs- und der Beschaffungsseite zu ermitteln und einander gegenüberzustellen. Für den Bereich Gas wurde Mitte 2014 die entsprechende Software eingeführt, die ebenfalls den kompletten Prozess abbildet. Momentan wird sechsmal täglich eine aktuelle Price Forward Curve ins System hochgeladen, um aktuelle Bezugskonditionen in den Kalkulationen abzubilden. Im Bereich der Telekommunikation wird ebenfalls mit Hilfe eines monatlichen Berichtswesens sichergestellt, dass Abweichungen und 27 28 Jahresabschluss 2014 Risiken bei den Finanzzielen rechtzeitig erkannt und damit eine rechtzeitige Gegensteuerung möglich ist. Durch die Ausweitung des Privatkundenpotentials wird das Risiko von Großkunden abhängig zu sein zunehmend reduziert. Die weitere Anpassung der IT-Strategie an die allgemeinen Entwicklungen im IT-Bereich für 2015 minimiert diese Risiken. Eine wesentliche Änderung oder eine deutliche Verschlechterung der Risikolandschaft zu den Vorjahren ist nicht zu erwarten. Wesentliche Ziele des Risikomanagements der SWU Verkehr GmbH sind die Gewährleistung der Auslastung der Werkstatt und die Überwachung der Kosten- und Terminrisiken bei den geplanten Neubaustrecken der Straßenbahn und dem Ausbau des Betriebshofes. Ulm, 25. März 2015 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Die Geschäftsführung Matthias Berz Jahresabschluss 2014 29 30 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Konzernbilanz bis zum 31. Dezember 2014 Aktivseite A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u. ä. Rechte und Werte II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 3. Fahrzeuge für Personen- und Güternahverkehr 4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu 2 oder 3 gehören 5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4. Beteiligungen 5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Wertpapiere des Anlagevermögens 7. Sonstige Ausleihungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen die Gesellschafter 4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Vermögensgegenstände IV. Kassenbestand Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.14 31.12.13 EUR EUR 5.487.836,55 5.487.836,55 6.910.895,45 6.910.895,45 73.822.452,64 15.145.533,50 12.609.483,00 198.190.381,00 20.949.590,92 12.875.590,73 333.593.031,79 58.399.790,84 15.716.454,74 13.931.843,00 194.738.296,00 23.078.831,87 35.376.474,08 341.241.690,53 920.381,18 1.510.650,00 24.401.216,30 54.644.994,71 12.496.332,79 0,00 382,38 93.973.957,36 433.054.825,70 889.381,18 1.561.005,00 25.059.217,45 60.307.600,76 9.570.553,37 7.413,82 1.255,28 97.396.426,86 445.549.012,84 6.627.881,41 437.296,00 145.304,11 3.400.433,93 10.610.915,45 6.356.790,37 2.077.438,42 135.007,26 3.392.243,02 11.961.479,07 41.188.318,25 80.739,32 9.038.987,69 1.073.745,36 9.830.867,56 61.212.658,18 53.075.534,61 38.667,63 7.301.209,92 1.094.887,11 16.284.375,56 77.794.674,83 97.292.593,34 169.116.166,97 2.119.791,67 604.290.784,34 78.275.525,01 168.031.678,91 2.356.923,69 615.937.615,44 Jahresabschluss 2014 Passivseite A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Genussrechtskapital III. Kapitalrücklage IV. Gewinnrücklagen V. Konzernbilanzverlust VI. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter B. Sonderposten 1. Sonderposten für Investitionszuschüsse 2. Sonderposten für Schadstoffemissionsrechte C. Erhaltene Ertragszuschüsse D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 7. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern EUR 5.362.643,12 (Vorjahr TEUR 6.407) davon im Rahmen der soz. Sicherheit EUR 580,84 (Vorjahr TEUR 0) F. Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2014 31.12.2013 EUR 40.000.000,00 64.055.903,04 40.283.600,33 22.794.620,13 -56.759.322,29 1.657.953,55 112.032.754,76 EUR 40.000.000,00 45.459.438,24 38.656.600,33 22.794.620,13 -26.804.004,40 1.787.386,18 121.894.040,48 33.173.722,00 76.940,64 33.250.662,64 6.102.426,00 30.333.288,00 26.214,49 30.359.502,49 7.776.076,00 13.541.460,04 2.445.083,68 85.964.079,17 101.950.622,89 13.513.655,91 5.258.923,17 89.361.727,60 108.134.306,68 295.050.579,06 583.186,52 28.160.578,94 116.156,83 286.265.580,38 900.480,34 24.074.303,76 62.513,33 319.559,18 384.910,99 26.231.584,90 417.164,21 7.213.669,88 28.782.515,63 350.846.556,42 107.761,63 604.290.784,34 347.716.227,53 57.462,26 615.937.615,44 31 32 Jahresabschluss 2014 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 1. Umsatzerlöse einschließlich Strom- und Energiesteuer abzgl. Strom- und Energiesteuer 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2014 2013 EUR EUR 475.894.269,34 -28.614.044,70 487.236.774,76 -29.561.792,45 447.280.224,64 457.674.982,31 -1.639.852,42 -172.175,52 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 6.059.662,03 6.412.232,46 4. Sonstige betriebliche Erträge 6.708.149,03 10.357.237,91 -321.752.048,10 -318.039.325,29 -17.296.259,51 -17.427.716,10 a) Löhne und Gehälter -52.606.697,07 -49.674.613,82 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung: EUR 6.166.051,22 (Vj: TEUR 3.527) -16.305.885,70 -13.435.779,16 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -29.208.866,46 -24.426.142,45 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -36.430.580,46 -49.008.138,41 735.521,94 1.817.537,41 1.402.514,05 1.530.297,55 0,00 0,00 12. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (Vj: TEUR 0) 2.035.058,08 700.970,57 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 26.552,82 (Vj: TEUR 33) 1.168.098,82 341.631,47 -5.377.155,80 -1.269.247,21 -8.861,30 -2.701,94 -14.658.825,35 -13.971.148,80 -29.895.803,58 -8.592.099,02 -553.399,67 -3.519.227,99 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand 9. Erträge aus assoziierten Unternehmen 10. Erträge aus Beteiligungen 11. Erträge aus Gewinnabführungsvertrag 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen 15. Aufwendungen aus Verlustübernahme 16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon an verbundene Unternehmen EUR 444,44 (Vj: TEUR 0) – davon Aufwand aus der Aufzinsung EUR 2.892.643,38 (Vj: TEUR 2.069) 17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Sonstige Steuern 20. Jahresfehlbetrag (-)/ Jahresüberschuss (+) 21. Erfolgsanteile fremder Gesellschafter 22. Konzernjahresfehlbetrag 23. Verlustvortrag 24. Entnahmen aus Genussrechstkapital 25. Konzernbilanzverlust -1.039.082,47 -947.662,16 -31.488.285,72 -13.058.989,17 129.432,63 -21.884,27 -31.358.853,09 -13.080.873,44 -26.804.004,40 -14.630.710,32 1.403.535,20 907.579,36 -56.759.322,29 -26.804.004,40 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2014 A. A ngaben zur Form und Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung unternehmen i. S. d. § 290 HGB, die damit auch verbundene Unternehmen i. S. d. § 271 Abs. 2 HGB sind. den Konzernabschluss wurde wegen ihrer untergeordneten Bedeutung (§ 296 Abs. 2 HGB) verzichtet. Der vorliegende Konzernabschluss der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) wurde gemäß §§ 290 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Gliederung des Konzernabschlusses ist um versorgungsund verkehrsspezifische Posten erweitert. Neben der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), als Mutterunternehmen gehören folgende Gesellschaften zum Konzernkreis: II. Assoziierte Unternehmen I. Konzernunternehmen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen entsprechen im Wesentlichen den im Konzern angewandten Bewertungsmethoden. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. B. Konzern und Beteiligungsverhält nisse sowie Konsolidierungskreis Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), ist Mutterunternehmen für die nachfolgend aufgeführten Tochter- Auf die Einbeziehung der SWU Vermögensverwaltung III GmbH i. L., Ulm (Donau) (100%), der SWU Energie Beteiligungsgesellschaft III mbH i. L., Ulm (Donau) (100%), der SWU Energie Beteiligungsgesellschaft IV GmbH i. L., Ulm (Donau) (100%), der Gersthofer Verkehrsgesellschaft mbH, Gersthofen (51%), der Gaskraftwerk Leipheim Verwaltungs GmbH, Ulm (Donau) (100%) und der Gaskraftwerk Leipheim GmbH & Co. KG, Ulm (Donau) (100%) in I. Firma, Konzernunternehmen Sitz SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) Die vorstehenden Unternehmen sind nach der Equity-Methode einbezogen. Auf eine Einbeziehung der Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur GmbH , Ulm (Donau) (50%), der Stadtwerke Niederstotzingen GmbH, Niederstotzingen (50%) und G-Fit GmbH & Co. KG, Regensburg (25%) in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode wurde wegen ihrer untergeordneten Bedeutung (§ 311 Abs. 2 HGB) verzichtet. Anteil Eigenkapital Ergebnisse in % in TEUR in TEUR 100 123.382 -11.606* SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) 100 22.235 -14.798* SWU TeleNet GmbH, Ulm (Donau) 100 1.980 -255* Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH, Ulm (Donau) 100 5.321 -13.011* SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) 100 50 -167* WKW Staustufe Kostheim/Main GmbH & Co. KG 70 4.394 -328* Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, Bobingen 51 933 173* Anteil Eigenkapital Ergebnisse in % in TEUR in TEUR Fernwärme Ulm GmbH, Ulm (Donau) 50 29.988 16 TWH-Technische Werke Herbrechtingen GmbH, Herbrechtingen 50 13.171 123 * Vor Ergebnisabführung II.Firma, Assoziierte Unternehmen Sitz Technische Werke Blaubeuren GmbH, Blaubeuren 50 8.411 -4 Gasversorgung Langenau GmbH, Langenau 50 2.729 245 33 34 Jahresabschluss 2014 C. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für Erstkonsolidierungen vor dem 1. Januar 2010 unter Anwendung des Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Ziffer 1 und Abs. 2 HGB a. F. nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital des jeweiligen Tochterunternehmens. D. Informationen zu den einzelnen Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung Der Jahresabschluss der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), und die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. I. Erläuterungen zur Bilanz Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurde die erstmalige Aufstellung des Konzernabschlusses zugrunde gelegt. Die Konsolidierung nach der Equity-Methode erfolgt unter Anwendung des Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB für assoziierte Unternehmen nach der Buchwertmethode gemäß § 312 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F. Hiernach wird der Wertansatz der Beteiligung, ausgehend von den Anschaffungskosten, entsprechend der Entwicklung des anteiligen bilanziellen Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens fortgeschrieben. Bei später zugegangenen Beteiligungen wurde der 31. Dezember 1999 bzw. der Zeitpunkt des Erwerbs als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung zugrunde gelegt. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden konzerninternen Aufwendungen verrechnet. (1) Anlagevermögen Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die durchschnittliche Abschreibung beträgt bei den immateriellen Vermögensgegenständen zwischen 5 und 8 Jahren. Das Sachanlagevermögen ist zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten und angemessene Teile des Werteverzehrs des Anlagevermögens einbezogen. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Für das bewegliche Anlagevermögen, das bis 2007 zugegangen ist, wird überwiegend die degressive Abschreibungsmethode angewandt. Zur linearen Methode wird in dem Jahr, für welches die lineare Methode erstmals zu höheren Abschreibungsbeträgen führt, übergegangen. Die Gebäude werden linear über eine Nutzungsdauer von maximal 50 Jahren abgeschrieben. Die übrigen Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Ab dem Jahre 2008 werden die Zugänge beim Sachanlagevermögen generell nur noch linear abgeschrieben. Öffentlich-rechtliche Zuschüsse werden bei den betreffenden Anschaffungskosten abgesetzt. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von € 150,00 (bis zum 31. Dezember 2007 € 410.00) sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als € 150,00 bis € 1.000,00, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, wurde der jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz übernommen und pauschalierend jeweils 20 Prozent p. a. im Zugangsjahr und den vier darauffolgenden Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen. Im Berichtsjahr wurden die Restnutzungsdauern der Strom- und Gasverteilungsanlagen neu geschätzt und ab dem 01.01.2014 die kalkulatorischen Nutzungsdauern nach der StromNEV bzw. der GasNEV zu Grunde gelegt. Aufgrund von vergangenheitsbasierten Erfahrungen sind die Verteilungsanlagen länger nutzbar. Deshalb spiegeln die neuen Restnutzungsdauern den tatsächlichen Werteverzehr richtig wieder. Der Jahresabschluss vermittelt damit ein den tatsächlichen Verhältnissen besseres Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Jahresabschluss 2014 Durch diese Änderung der Bilanzierungsmethode betragen die Abschreibungen T€ 4.028. Dieser Wert liegt um T€ 2.852 niedriger als bei unveränderten Nutzungsdauern, was das Jahresergebnis vor Verlustübernahme somit um diesen Betrag verbesserte. Das Sachanlagevermögen hat einen in entsprechender Höhe höheren Buchwert. Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden grds. nach der EquityMethode gem. § 312 HGB bewertet, die Ausleihungen sind mit dem Nominalwert angesetzt. Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist in Anlage A zu diesem Anhang dargestellt. (2) Umlaufvermögen Die Vorräte werden zu Anschaffungsund Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Bewertung erfolgte nach gleitenden Durchschnittspreisen. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind auf der Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten und angemessene Teile des Werteverzehrs des Anlagevermögens berücksichtigt werden. Kosten der allgemeinen Verwaltung wurden nicht aktiviert. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen. Handelswaren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert. Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt Flüssige Mittel sind zum Nominalwert bilanziert. Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten auch die abgegrenzten, noch nicht abgerechneten Verbräuche und Netznutzungsentgelte abzüglich der darauf erhaltenen Abschlagszahlungen. Bis auf sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 3.289 (Vorjahr T€ 1.158) sind sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände vor Ablauf eines Jahres fällig. (3) Rechnungsabgrenzungsposten Das unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesene Disagio in Höhe von T€ 546 (Vorjahr T€ 485) wird gleichmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst. (4) L atente Steuern Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Be- Forderungen 2014 2013 in TEUR in TEUR 41.188 53.076 81 39 Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.074 1.095 Forderungen gegen Gesellschafter 9.039 7.301 Sonstige Vermögensgegenstände 9.831 16.284 61.213 77.795 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Entgeltich erworbene CO2-Emmissionsrechte werden mit ihren Anschaffungskosten oder ihren niedrigeren Zeitwerten angesetzt. Unentgeltich erworbene CO2-Emmissionsrechte werden bei Zugang mit ihren Tageswerten bewertet. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 35 36 Jahresabschluss 2014 SWU Energie GmbH aktiver Überhang 46.995.597,18 € SWU Verkehr GmbH aktiver Überhang 3.746.719,23 € SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH aktiver Überhang 20.876.057,39 € SWU TeleNet GmbH aktiver Überhang 146.053,97 € SWU Netze GmbH aktiver Überhang 1.187.027,32 € SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH aktiver Überhang 130.425,03 € Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH Gesamt: träge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die sich insgesamt ergebenden aktiven latenten Steuern resultieren aus latenten Steueransprüchen aus Differenzen bilanzieller Wertansätze für diverse Sachverhalte laut nachfolgender Tabelle in Höhe von TEUR 21.925 mit Steuersatz von 30% und in Höhe von TEUR 3 mit Steuersatz von 28,25%. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts. Die wesentlichen Abweichungen resultieren aus Drohverlustrückstellungen, Rückstellungen für Regulierungskonten, Pensionsrückstellungen, Rückstellungen für Altersteilzeit, Rückstellung für Klärwerk Steinhäule, Rückstellung für SWAP, Rückstellung für Grundstückssanierungskosten Karlstraße (Altlasten), aus der Abwertung von Beteiligungen und aus den Abweichungen bei den KG-Beteiligungen. (5) Eigenkapital Das von der Stadt Ulm zum 01.06.2010 aktiver Überhang 10.992,61 € aktiver Überhang 73.092.872,73 € aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 11.000.000,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum 1. Juli 2018 erfolgen. Das von der Stadt Ulm zum 21.12.2012 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 18.736.000,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum 31.12.2020 erfolgen. Das von der Stadt Ulm zum 23.12.2013 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 14.988.800,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum 31.12.2023 erfolgen. Das von der Stadt Ulm zum 23.12.2014 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 18.736.000,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die In- haberin frühestens zum 31.12.2024 erfolgen. Für das Jahr 2014 ergab sich eine Verlustbeteiligung der Stadt Ulm aus Genussrechtskapital in Höhe von insgesamt T€ 1.341 (Vorjahr: T€ 879). Das von der Stadt Neu-Ulm zum 01.03.2013 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 1.264.000,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum 31.12.2020 erfolgen. Das von der Stadt Neu-Ulm zum 27.12.2013 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 1.011.200,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum 31.12.2023 erfolgen. Das von der Stadt Neu-Ulm zum 30.12.2014 aufgenommene Genussrechtskapital i. H. v. € 1.264.000,00 ist nachrangig zu bedienen und nimmt bis zur vollen Höhe am Erfolg der Gesellschaft teil. Eine ordentliche Kündigung des Genussrechtskapitals kann durch die Inhaberin frühestens zum Jahresabschluss 2014 31.12.2024 erfolgen. Für das Jahr 2014 ergab sich eine Verlustbeteiligung der Stadt Neu-Ulm aus Genussrechtskapital in Höhe von insgesamt T€ 63 (Vorjahr: T€ 29). Der Anstieg der Kapitalrücklage um TEUR 1.627 betrifft gem. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB andere Zuzahlungen der Städte Ulm und Neu-Ulm und resultiert im Wesentlichen auserhaltenen Zuschüssen für die Tarifgemeinschaft DING. (6) Sonderposten für Investitions zuschüsse Der Sonderposten enthält zum einen die Investitionszuschüsse der Kunden ab dem Jahre 2003, welche über die Nutzungsdauer der Anlagegegenstände, für welche die Zuschüsse gezahlt wurden, aufgelöst werden. Zum anderen befindet sich dort der Sonderposten für Schadstoffemissionsrechte. Im Berichtsjahr wurden analog zur Erhöhung der Restnutzungsdauern der Stromund Gasverteilungsanlagen auch die Auflösungsdauern der Investitionszuschüsse ab 2003 angehoben. Durch diese Änderung der Bilanzierungsmethode betragen die Auflösungen T€ 629. Dieser Wert liegt um T€ 240 niedriger als bei unveränderten Auflösungsdauern, was das Jahresergebnis somit um diesen Betrag verschlechterte. (7) Empfangene Ertragszuschüsse Dieser Posten beinhaltet Baukostenzuschüsse der Kunden bis einschließlich 2002, die über 20 Jahre aufgelöst werden. (8) Rückstellungen Die Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB). Dabei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der Anwartschaftsbarwertmethode, unter Verwendung der „ Richttafeln 2005 G“ von Prof. Klaus Heubeck ermittelt. Für die Abzinsung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren von 4,58% p. a. gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 verwendet. Der Rententrend wurde mit 1,00% p. a. und der Gehaltstrend mit 0,00% p. a. berücksichtigt. Die Fluktuation wurde mit 0,00% p. a. angesetzt. Die Rückstellung für Altersteilzeit wurde entsprechend den Grundsätzen des IDW RS HFA 3 ermittelt. Bei der Berechnung wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 3 Jahren in Angaben zur Verrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB für die SWU Stadtwerke: EUR Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 1.953.146,00 Beizulegender Zeitwert (entspricht auch den Anschaffungskosten) der Rückdeckungsversicherung 1.507.167,96 Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (Rückstellung) 445.978,04 Verrechnete Aufwendungen 86.251,00 Verrechnete Erträge 47.743,16 Angaben zur Verrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB für die Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH: EUR Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen 163.904,00 Beizulegender Wert der Rückdeckungsversicherung 201.904,00 Aktivischer Unterschiedsbetrag, Ausweis erfolgt bei den Forderungen -38.000,00 Verrechnete Aufwendungen 15.340,00 Verrechnete Erträge 38.837,00 37 38 Jahresabschluss 2014 Höhe von 2,85% (Vj. 3,47%) sowie einem Anwartschaftstrend von 2,5% (Vj. 2,5%) zugrunde gelegt. Berücksichtigt wurde sowohl der Erfüllungsrückstand bei laufenden Altersteilzeitverhältnissen als auch die zu erbringenden Aufstockungszahlungen. Art und Höhe der Versorgungsleistungen sind im Tarifvertrag über die Versorgung der Arbeitnehmer kommunaler Verwaltungen und Betriebe vom 6. März 1967 (VersTV-G) in der Fassung des Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes vom 1. März 2002 sowie der Zusatzversorgungsordnung der Stadt Ulm vom 23. Januar 1970 (ZVO 1970) festgelegt und gilt für alle Mitarbeiter, die bis zum 8. Juli 1982 bei den Stadtwerken Ulm/NeuUlm eingetreten sind. Bei ZVK-versicherten Mitarbeitern richten sich die Ansprüche gemäß § 2 ZVO und den §§ 2 und 3 der Vereinbarung vom 23. Mai/11. Juli 1969 zwischen der Stadt Ulm Stadtwerke - und dem Württembergischen Kommunalen Versorgungsverband - Zusatzversorgungskasse - in der Fassung der Zusatzvereinbarung vom 4. März 1981 nur insoweit gegen die ZVK, als sie die Mindestversorgungsrente nicht überschreiten. Nach § 31 Abs. 3 der Satzung der ZVK beträgt die monatliche Mindestversorgungsrente 0,03125 v. H. der Summe der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte nach dem 31. Dezember 1977 und 1,25 v. H. der Summe der Pflichtbeiträge bis 31. Dezember 1977. Letzteres entspricht bei einem Pflichtbeitragssatz von 2,5 v. H. ebenfalls 0,03125 v. H. der Entgelte. Die von den SWU Stadtwerken Ulm/ Neu-Ulm aufgegebenen Pflichtbeiträge wurden deshalb zur einheitlichen Berechnung in Entgelte umgerechnet. Maßgebend ist die bis zum 31. Dezember 2001 erreichte Entgeltsumme. Die unmittelbaren Pensionsverpflichtungen sind durch Pensionsrückstellungen voll gedeckt. Darüber hinaus ist die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), Mitglied bei der zuständigen öffentlichen Zusatzversorgungskasse Karlsruhe. Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die bei der HDI-Gerling Lebensversicherung AG, Köln oder bei der Allianz Lebensversicherungs-AG, Berlin im Rahmen einer Rückdeckungsversicherung abgeschlossen wurden. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Er- füllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB im Geschäftsjahr mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den Rückstellungen verrechnet. Der beizulegende Zeitwert der Vermögensgegenstände setzt sich zusammen aus den Einzahlungen zuzüglich Überschussbeteiligungen. Bei der Bemessung der übrigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Unter den sonstigen Rückstellungen sind als wesentliche Posten ausgewiesen: Rückstellungen Kostenbeitrag, Kläranlage Steinhäule Grundstücksanierungskosten Karlstrasse (Altlasten) 2014 2013 in TEUR in TEUR 11.382 10.095 2.010 2.033 Brandschutzmaßnahmen Karlstr. 1 648 636 Drohverluste aus SWAP 538 688 Drohverluste aus Kohlekraftwerk Lünen 22.407 20.347 Drohverluste aus Kraftwerk Hamm 10.929 10.765 Ausstehende Fremdrechnungen Unterhalt 5.834 4.424 Ausstehende Fremdrechnungen Invest 1.548 5.023 Altersteilzeitverpflichtungen 2.684 4.252 200 200 Regulierungskonto Stromnetze 7.892 4.621 Übrige Personalaufwendungen 3.799 0 Mehr-/Mindermengenabrechnung Erdgas 1.718 329 Mehr-/Mindermengenabrechnung Strom 1.311 1.085 167 420 Einspeisevergütungen SLP 2.405 6.910 Netznutzungsrechnungen SLP 1.778 3.051 Entschädigungsverpflichtung Rhein-Main-Donau AG EEG Ausgleichslieferung Jahresabschluss 2014 Bei Rückstellungen, die aufgrund einer geänderten BilMoG-Bewertung hätten aufgelöst werden müssen, wurde der Vorjahresbetrag beibehalten, soweit der aufzulösende Betrag bis spätestens 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Die sich daraus ergebende Überdeckung beträgt T€ 1.079. Rückstellungen für drohende Verluste aus Absatzgeschäften sind im Konzern zu Vollkosten bewertet. Erläuterung zur Rückstellung Drohende Verluste aus Kohlekraftwerk Lünen: Durch den abgeschlossenen Strombezugsvertrag mit der Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co.KG (TKL) ist die SWU Energie GmbH verpflichtet, Strommengen entsprechend ihres Anteils von rund 40 MW abzunehmen. Das Risiko, welches hieraus entsteht, ist, dass der Spread zwischen Stromverkaufspreis und Kosten für den Brennstoffeinsatz Kohle nicht ausreicht, um die Fixkosten des Kraftwerkes zu decken. Die entsprechenden Forward-Preise weisen derzeit einen nicht auskömmlichen Spread auf. Die SWU Energie GmbH hat deshalb eine Risikovorsorge mittels einer Drohverlustrückstellung in Höhe von insgesamt rund 22,4 Mio. € getroffen. Hierbei wurde zur Vertragsbewertung der „liquide Markt“ für den Zeitraum 2015 – 2017 an der EEX berücksichtigt. Jedoch sind ab 2018 weitere negative Deckungsbeiträge aus dem Strombezugsvertrag möglich, sollte sich der Energiemarkt nicht grundlegend ändern. Unter der Voraussetzung der Vertragsprolongation des Strombezugsvertrages nach Laufzeitende im Jahre 2033 (Ende der Abschreibungsdauer) werden positive Ergebnisse erwartet. Die SWU Energie wird permanent die Markentwicklung beobachten. Erläuterung zur Rückstellung Drohende Verluste Kraftwerk Hamm: Auch beim GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop, an dem die SWU Energie mit 9,36% beteiligt ist, sieht die Ertragsentwicklung nicht besser aus. Aus diesem Grund ist eine Umstrukturierung der Kraftwerksgesellschaft geplant. Diese Umstrukturierung hat zum Ziel, die langfristige Verpflichtung der Kraftwerksgesellschaft beim Gasbezug aufzulösen. Damit entfällt auch die Verpflichtung zum Strombezug aus dem Kraftwerk. Das Kraftwerk kann damit bis zu einer Markterholung konserviert werden. Eine weitere Option neben der Konservierung wäre ein flexibler Minimalbetrieb des Kraftwerks. Die Entscheidung darüber fällt erst im 3. Quartal 2015. Jedoch sind ab 2018 weitere negative Deckungsbeiträge aus dem Strombezugsvertrag möglich, sollte sich der Energiemarkt nicht grundlegend ändern. Unter der Voraussetzung der Vertragsprolongation des Strombezugsvertrages nach Laufzeitende im Jahre 2033 (Ende der Abschreibungsdauer) werden positive Ergebnisse erwartet. Die SWU Energie wird permanent die Markentwicklung beobachten. (9) Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Verbindlichkeiten der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten gesicherte Verbindlichkeiten in Höhe von € 73.000.985,46. Als Sicherheiten wurden Bürgschaften des Gesellschafters Stadt Ulm in Höhe von € 102.092.282,38 gegeben. Für diese zahlt die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH eine Prämie. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten gesicherte Verbindlichkeiten in Höhe von € 557.308,16. Als Sicherheiten wurden Bürgschaften des Gesellschafters Stadt Ulm in Höhe von € 3.221.138,86 gegeben. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten weiterhin gesicherte Verbindlichkeiten für Mitarbeiterdarlehen. Als Sicherheiten bestehen Bürgschaften der Sparkasse Ulm. Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten des SWU-Konzerns wird in Anlage B zu diesem Anhang dargestellt. 39 40 Jahresabschluss 2014 I. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (1) Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse im Konzern enthalten im Energiebereich zu einem erheblichen Teil im Hochrechnungsverfahren ermittelte, nicht abgelesene Verbräuche. Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die einzelnen Geschäftsbereiche im Konzern wie folgt: (2) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge im Konzern enthalten erhaltene Zuschüsse T€ 134 (Vorjahr T€ 454) und Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen T€ 570 (Vorjahr T€ 1.048). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 3.309 (Vorjahr T€ 4.601) enthalten, die aus der Auflösung von Rückstellungen T€ 3.116 (Vorjahr T€ 4.363) und aus Anlageabgängen T€ 122 (Vorjahr T€ 238) resultieren. (3) Materialaufwand Im Wesentlichen enthalten sind T€ 306.668 (Vorjahr T€ 302.807) für Energiebezug einschl. Netznutzung. Umsatzerlöse 2014 2013 in TEUR in TEUR Strom 326.626 335.945 Erdgas 70.039 76.229 Trinkwasser 20.364 19.125 Verkehr 23.530 21.250 Fernwärme/Wärme-Direkt-Service 10.566 11.896 6.497 5.961 18.272 16.831 475.894 487.237 Telekommunikation Nebengeschäfte (4) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des An lagevermögens und Sachanlagen Der Posten enthält eine außerplanmäßige Abschreibung an der Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ 7.065. (6) Abschreibungen auf Finanzanlagen Der Posten enthält eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung am Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG, Aachen in Höhe von T€ 5.377. (5) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Konzern enthalten im Wesentlichen Konzessionsabgabe und Wassernutzungsgebühren T€ 10.514 (Vorjahr T€ 10.961), übrige Dienst- und Fremdleistungen T€ 6.712 (Vorjahr T€ 6.618) sowie andere betriebliche Aufwendungen T€ 4.343 (Vorjahr T€ 14.823). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind auch periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 3.417 (Vorjahr T€ 12.787) enthalten. Hierbei handelt es sich um Drohverlustrückstellungen für die Strombezugsverträge aus den Kraftwerken Hamm, Uentrop und Lünen. (7) Erfolgsanteile fremder Gesellschafter Darin enthalten sind anderen Gesellschaftern zustehende Gewinne von T€ 0 (Vorjahr T€ 157) und Verluste von T€ 129 (Vorjahr T€ 135). Jahresabschluss 2014 E. Ergänzende Angaben Energiemengen auf Basis von Langfristprognosen im Rahmen von Tranchenbeschaffungen bei diversen Vorlieferanten. (1) Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse in TEUR Aus Bürgschaften 88.410 – davon für Ausfallbürgschaften 8.204 – davon für Darlehen 64.206 – davon für Patronatserklärung WKW Staustufe Kostheim/Main GmbH & Co. KG 16.000 Aus Gewährleistungsverträgen 41 Aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 68 – davon selbstschuldnerische Bürgschaft 68 Das Risiko der Inanspruchnahme aus den Bürgschaften schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor. Die zugrunde liegenden Verpflichtungen können nach unseren Erkenntnissen in allen Fällen erfüllt werden. Das Risiko der Inanspruchnahme aus den Gewährleistungsverträgen schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten ebenfalls aus heutiger Sicht als sehr gering ein. Das Risiko der Inanspruchnahme aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten ist aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten aus heutiger Sicht als gering zu bewerten. (2) Sonstige finanzielle Verpflichtungen SWU-Konzern 2014 2013 in TEUR in TEUR Miet-, Pacht- und 71.277 74.265 Leasingverpflichtungen davon innerhalb eines Jahres fällig 6.447 7.772 Ausgewiesen werden überwiegend Leasingraten für EDV-Hardware, Mieten und Pachten. Die Leasing-, Miet- und Pachtverträge enden zwischen 2015 und 2040. Die Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen (Bestellobligo) aus dem laufenden Geschäftsbetrieb liegen im geschäftsüblichen Umfang vor. Daneben bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Bezugsverträgen Gas für die Folgejahre bis 2017 und Strom für die Folgejahre bis 2015 in Höhe von zusammen T€ 140.444 (Vorjahr T€ 150.217). Hierbei handelt es sich um tatsächlich getätigte Geschäfte für die Beschaffung von Die SWU Netze GmbH erhebt, soweit rechtlich zulässig, entsprechende Baukostenzuschüsse für Strom und Erdgas von den Anschlussnehmern. Diese Baukostenzuschüsse leitet die SWU Netze als Pächterin an die Verpächter, die SWU Energie GmbH, die Stadtwerke Niederstotzingen GmbH, die Gemeindewerke Hermaringen und die Technischen Werke Herbrechtingen weiter. Die Bilanzierung der Baukostenzuschüsse erfolgt damit bei den Verpächtern. Für Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und ehemalige Mitarbeiter ab dem Jahr 2002 bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen. Der seitens der ZVK angewandte Umlagesatz für 2013 betrug 5,5 %. Dieser teilt sich in einen Arbeitgeberanteil von 5,35 %-Punkten und einen Arbeitnehmeranteil von 0,15 %-Punkten. Des Weiteren wird ein Sanierungsgeld in Höhe von 1,7 - 3,7 % erhoben. In 2014 betrugen die umlagepflichtigen Entgelte T€ 45.998. Die Zahl der anspruchsberechtigten Arbeitnehmer beträgt insgesamt 1.049 Personen. (3) Bilanzierung schwebender Energiebeschaffungs- und Energieabsatzmengen Es besteht ein enger wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen Energiebeschaffungsgeschäften und Energieabsatzgeschäften. Die Beschaffungs- sowie Absatzgeschäfte sind gleichartigen Risiken ausgesetzt. Die Zusammenfassung der Vertragsportfolios wurde auf Basis der Gleichartigkeit aufgebaut. Diese sind nach Laufzeitbändern unterteilt, in welchen sich die gegenläufigen Wertänderungen 41 42 Jahresabschluss 2014 bzw. Zahlungsströme künftig voraussichtlich ausgleichen werden. Aufgrund dessen, dass die Kundenstruktur im Tarifbereich ausschließlich Standardlastprofilkunden beinhaltet, deren Verbrauchsmengen somit weitgehend konjunktur- und wetterunabhängig sind und daher nahezu homogenen Verbrauchsstrukturen unterliegen, können die geplanten Absatzmengen als quasisicher angesehen werden. Aus der Gegenüberstellung von Beschaffung- und Absatzgeschäften ergeben sich keine offenen Energiehandelspositionen. Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet: Grundgeschäft/ Sicherungsgeschäft Risiko/Art der Bewertungseinheit Bankdarlehen Nr. 1181 Zinsänderungsrisiko/ € 7.150.000,00 Mikro-Hedge Da es sich bei den zugrunde liegenden Geschäften in der Regel um geschlossene Positionen, bei denen sich die gegenläufigen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft ausgleichen, handelt, ergab sich kein Rückstellungsbedarf. Höhe des abgesicherten Risikos in TEUR in TEUR 7.150 7.800 5.000 5.000 5.000 5.000 5.100 5100 9.098 9.098 Zins-Swap Nr. 20494 € 3.900.000,00 Zins-Swap Nr. 20495 € 3.900.000,00 Bankdarlehen Nr. 1202 Zinsänderungsrisiko/ € 5.000.000,00 Mikro-Hedge Zins-Swap Nr. 14795591 € 5.000.000,00 (4) Außerbilanzielle Geschäfte/ Bewertungseinheiten Um Zinssicherungen für laufende Darlehen vorzunehmen, wurden Zinsswaps abgeschlossen. Die SWU Stadtwerke Ulm/NeuUlm GmbH zahlt einen Festsatz und erhält den EUR-EURIBOR-Telerate/6 Monate bzw. 3 Monate. Die Zinsswaps bilden mit dem jeweiligen Darlehen (Basisgeschäft) eine Bewertungseinheit im Sinne § 254 HGB. Zum 31.12.2014 beträgt der Nominalwert der zugrunde liegenden Darlehen T€ 31.348 und der beizulegende Wert (Barwert) der Swaps T€ -4.096. Die zinsbezogenen Geschäfte betreffen Zinsswaps (TEUR 31.998). einbezogener Betrag Bankdarlehen Nr. 1208 Zinsänderungsrisiko/ € 5.000.000,00 Mikro-Hedge Zins-Swap Nr. 14820184 € 5.000.000,00 Bankdarlehen Nr. 1213 Zinsänderungsrisiko/ € 5.100.000,00 Mikro-Hedge Zins-Swap Nr. 15278636 € 5.100.000,00 Bankdarlehen Nr. 1216 Zinsänderungsrisiko/ € 9.097.500,00 Mikro-Hedge Zins-Swap Nr. 4293347L € 9.097.500,00 Jahresabschluss 2014 Es wird die Einfrierungsmethode, bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, angewandt. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden ohne Berührung der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der vorgenannte, im August 2011 abgeschlossene Zins-Swap Nr. 4293347L bildet seit dem 31. Juli 2013 eine Bewertungseinheit mit dem Bankdarlehen Nr. 1216. Zum Zeitpunkt der Bildung dieser Bewertungseinheit ergab sich für den Zins-Swap ein negativer beizulegender Zeitwert in Höhe von TEUR 751. Die zum 31. Dezember 2012 für diesen Zins-Swap gebildete Rückstellung für drohende Verluste in Höhe von TEUR 845 wurde im Geschäftsjahr 2013 zunächst auf diesen negativen Zeitwert reduziert. Seit Bildung der Bewertungseinheit wird die Drohverlustrückstellung über die Laufzeit des Zins-Swaps am 31. Juli 2018 ratierlich aufgelöst. Hieraus ergibt sich zum 31. Dezember 2014 eine verbleibende Drohverlustrückstellung in Höhe von TEUR 538. Zur Absicherung des Zinssatzänderungsrisikos für ein in Höhe von T€ 7.200 aufgenommenes Geldmarktdarlehen hat die WKW Staustufe Kostheim/Main GmbH & Co. KG zwei Zinssatz-Swaps vereinbart, die zum 31.12.2014 nach marktüblichen Methoden einen negativen Marktwert in Höhe von T€ 2.027 aufweisen. Die Gesellschaft hat eine Bewertungseinheit i. S. des § 254 HGB zwischen Geldmarktdarlehen und den Zinssicherungsgeschäften gebildet und geht davon aus, dass sich der negative Marktwert der Sicherungsgeschäfte und die Vorteile aus dem niedrigeren Zinssatz während der Laufzeit der Sicherungsgeschäfte bis zum 30. September 2018 bzw. 30. Juni 2023 voraussichtlich in vollem Umfang ausgleichen, weil während der Laufzeit mit gleichwertigen Zinserhöhungen zu rechnen ist. 43 44 Jahresabschluss 2014 (5) Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Zwischen der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, Bobingen und der Z-Mobility - Werner Ziegelmeier GmbH, Bobingen bestehen diverse Dienstleistungs-, Fahrleistungs-, Miet- und Darlehensverträge. Das von der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH an die Z-Mobility Werner Ziegelmeier GmbH ausgereichte Darlehen, sowie die noch ausstehenden Forderungen beliefen sich zum 31. Dezember 2014 insgesamt auf T€ 217. Daneben gab es im Berichtsjahr keine wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind bzw. zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind. (6) Aufsichtsrat Die aufgeführten Aufsichtsräte sind zugleich Aufsichtsräte in der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau), der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) und der SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau). Aufsichtsrat Funktion Name, Beruf Funktion Ivo Gönner Oberbürgermeister der Stadt Ulm Vorsitzender Gerold Noerenberg Oberbürgermeister der Stadt Neu-Ulm 1. stellvertretender Vorsitzender Reinhold Eichhorn Technischer Oberlehrer Stadtrat Ulm Vertreter des Ulmer Gemeinderates Dr. Thomas Kienle Rechtsanwalt Stadtrat Ulm Vertreter des Ulmer Gemeinderates Gerhard Hölzel Vertreter der Stadt Neu-Ulm Bürgermeister der Stadt Neu-Ulm bis 07.05.2014 Hermann Hillmann Bürgermeister a.D. Stadtrat Neu-Ulm ab 20.05.2014 Vertreter der Stadt Neu-Ulm Michael Joukov Rechtsanwalt Stadtrat Ulm Vertreter der Stadt Ulm Dorothee Kühne Fraktionsgeschäftsführerin der SPD-Fraktion Ulm Stadträtin Ulm Vertreterin des Ulmer Gemeinderates Gerhard Bühler Bankkaufmann im Ruhestand Stadtrat Ulm Vertreter des Ulmer Gemeinderates Martin Rivoir Vertriebsingenieur und Landtagsabgeordneter Stadtrat Ulm bis 23.09.2014 Vertreter des Ulmer Gemeinderates Birgit Schäfer-Oelmayer Buchhändlerin Stadträtin Ulm ab 25.09.2014 Vertreterin des Ulmer Gemeinderates Hans-Peter Schmid Vorarbeiter Straßenbeleuchtung Betriebsrat bis 02.04.2014 Arbeitnehmervertreter Ingrid Heinrich Kaufmännische Angestellte Betriebsrätin ab 09.07.2014 Arbeitnehmervertreterin Dr. Claus Jürgen Deyle Arbeitnehmervertreter Umweltbeauftragter 2. stellvertretender Vorsitzender Betriebsratsvorsitzender des Konzernbetriebsrates Robert Gehres EDV-Systembetreuer Betriebsrat Arbeitnehmervertreter Horst-Robert Löffler Verkehrsmeister Betriebsrat VB Arbeitnehmervertreter Reiner Hegele Elektromeister Gruppenleiter N 32 Arbeitnehmervertreter Winfried Walter Ingenieur Stadtrat Ulm Vertreter des Ulmer Gemeinderates Jahresabschluss 2014 (7) Geschäftsführung Matthias Berz Kaufmännischer Geschäftsführer (8) Sonstige Angaben Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates belaufen sich auf T€ 51 (Vorjahr T€ 51). Die Bezüge des Geschäftsführers werden unter Berufung auf § 286 Abs. 4 HGB nicht genannt. Bezüge der ehemaligen Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebenen T€ 41 (Vorjahr T€ 40). Der Anteil an den Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebenen beträgt T€ 472 (Vorjahr T€ 495). Die Abschlussprüferhonorare nach § 285 Nr. 17 HGB betragen für den SWU Konzern T€ 175 (Vorjahr T€ 277), davon entfallen auf: a, die Abschlussprüfungsleistungen, T€ 166 (Vorjahr T€ 219) b, andere Bestätigungsleistungen T€ 9 (Vorjahr T€ 11) c, sonstige Leistungen T€ 0 (Vorjahr T€ 47) (9) Belegschaft Im Geschäftsjahr 2014 waren im SWU Konzern durchschnittlich 1.176 Arbeitnehmer (Vorjahr 1.191) beschäftigt. Davon waren im Jahresdurchschnitt: SWU-Konzern Angestellte Aushilfskräfte/ Praktikanten 2014 2013 1.142 1.159 34 32 1.176 1.191 2014 waren durchschnittlich 55 (Vorjahr 58) Auszubildende im SWU Konzern beschäftigt. (10) Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt 40.000.000 €. (11) Konzernabschluss Der Konzernabschluss der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH für das Geschäftsjahr 2014 wird beim Betreiber des Elektronischen Bundesanzeigers eingereicht. Ulm, den 25.03.2015 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Die Geschäftsführung Matthias Berz 45 46 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2014 Anschaffungs- und Herstellungskosten 01.01.2014 EUR Zugänge EUR Abgänge EUR Umbuchungen EUR 31.12.2014 EUR 19.397.647,49 753.806,71 226.802,88 -545.340,79 19.379.310,53 686.774,36 0,00 0,00 0,00 686.774,36 0,00 0,00 0,00 545.340,79 545.340,79 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 91.711.647,17 708.124,99 2.291.505,21 26.130.170,24 116.258.437,19 2. Gleisanlagen, Streckenausrichtung und Sicherungsanlagen 18.885.427,03 138.667,99 0,00 0,00 19.024.095,02 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. Geleistete Anzahlungen II. Sachanlagen 3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 4. Maschinen und maschinelle Anlagen 5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Zwischensumme 29.838.104,26 683.556,69 31.241,69 0,00 30.490.419,26 400.976.570,00 14.948.923,78 1.718.907,79 262.599,53 414.469.185,52 64.705.167,34 2.854.498,61 499.479,80 7.319,65 67.067.505,80 -26.400.089,42 13.325.305,14 35.826.188,49 4.186.057,07 286.851,00 662.027.526,14 24.273.635,84 5.054.788,37 0,00 681.246.373,61 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 889.381,18 31.000,00 0,00 0,00 920.381,18 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.561.005,00 0,00 50.355,00 0,00 1.510.650,00 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 23.581.697,15 0,00 0,00 0,00 23.581.697,15 63.892.521,27 87.474.218,42 0,00 0,00 285.450,25 285.450,25 0,00 0,00 63.607.071,02 87.188.768,17 4. Sonstige Beteiligungen Summe Beteiligungen 5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 9.820.553,37 3.004.614,11 78.834,69 0,00 12.746.332,79 6. Wertpapiere des Anlagevermögens 7.413,82 0,00 7.413,82 0,00 0,00 7. Sonstige Ausleihungen 1.255,28 10.000.000,00 10.000.872,90 0,00 382,38 99.753.827,07 13.035.614,11 10.422.926,66 0,00 102.366.514,52 761.781.353,21 37.309.249,95 15.477.715,03 0,00 783.612.888,13 Zwischensumme Gesamtsumme Jahresabschluss 2014 Aufgelaufene Abschreibungen 01.01.2014 EUR Zugänge EUR Abgänge EUR 12.486.752,04 1.966.168,98 16.106,25 0,00 686.774,36 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 33.311.856,33 9.125.794,83 3.168.972,29 709.589,23 Restbuchwerte Zuschreibung Umbuchungen EUR EUR Restbuchwerte 31.12.2014 EUR 31.12.2014 EUR 31.12.2013 EUR 0,00 14.436.814,77 4.942.495,76 6.910.895,45 0,00 0,00 686.774,36 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 545.340,79 0,00 1.666,61 0,00 0,00 42.435.984,55 73.822.452,64 58.399.790,84 0,00 0,00 0,00 3.878.561,52 15.145.533,50 15.716.454,74 15.906.261,26 2.005.916,69 31.241,69 0,00 0,00 17.880.936,26 12.609.483,00 13.931.843,00 206.238.274,00 10.373.634,52 333.104,00 0,00 0,00 216.278.804,52 198.190.381,00 194.738.296,00 41.626.335,47 4.991.035,21 499.455,80 0,00 0,00 46.117.914,88 20.949.590,92 23.078.831,87 449.714,41 36.727,00 36.727,00 0,00 0,00 449.714,41 12.875.590,73 35.376.474,08 313.874.940,16 29.208.866,46 918.301,35 0,00 0,00 342.165.505,27 339.080.868,34 348.152.585,98 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 920.381,18 889.381,18 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.510.650,00 1.561.005,00 -1.477.520,30 1.393.523,09 0,00 735.521,94 0,00 -819.519,15 24.401.216,30 25.059.217,45 3.584.920,51 2.107.400,21 5.377.155,80 6.770.678,89 0,00 0,00 0,00 735.521,94 0,00 0,00 8.962.076,31 8.142.557,16 54.644.994,71 79.046.211,01 60.307.600,76 85.366.818,21 250.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 250.000,00 12.496.332,79 9.570.553,37 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7.413,82 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 382,38 1.255,28 2.357.400,21 6.770.678,89 0,00 735.521,94 0,00 8.392.557,16 93.973.957,36 97.396.426,86 316.232.340,37 35.979.545,35 918.301,35 735.521,94 0,00 350.558.062,43 433.054.825,70 445.549.012,84 47 48 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Verbindlichkeitsspiegel Konzern im Geschäftsjahr 2014 Gesamtbetrag 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (1) 2. erhaltene Anzah lungen auf Bestel lungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (2) 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbun denen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unter nehmen, mit denen ein Beteiligungs verhältnis besteht 6. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 7. Sonstige Verbind lichkeiten – davon aus Steuern – davon im Rah men der sozialen Sicherheit Gesamtbetrag davon durch Pfandrechte u. ä. Rechte gesichert davon mit einer Restlaufzeit von 31.12.2014 EUR bis 1 Jahr EUR 1 bis 5 Jahre EUR über 5 Jahre EUR 31.12.2014 EUR 295.050.579,06 27.376.029,22 66.433.058,57 201.241.491,27 5.406.555,44 (Vj.: TEUR 286.265) (Vj.: TEUR 24.608) (Vj.: TEUR 66.629) (Vj.: TEUR 195.028) (Vj: TEUR 6.779) 583.186,52 583.186,52 0,00 0,00 (Vj.: TEUR 900) (Vj.: TEUR 900) 28.160.578,94 28.160.578,94 0,00 0,00 (Vj.: TEUR 24.074) (Vj.: TEUR 24.074) 116.156,83 116.156,83 0,00 0,00 (Vj.: TEUR 63) (Vj.: TEUR 63) 0,00 0,00 319.559,18 319.559,18 (Vj.: TEUR 417) (Vj.: TEUR 417) 384.910,99 188.217,00 0,00 196.693,99 (Vj.: TEUR 12) (Vj.: TEUR 4.090) (Vj.: TEUR 3.111) 26.231.584,90 16.854.733,12 4.546.851,78 4.830.000,00 (Vj.: TEUR 28.783) (Vj.: TEUR 19.238) (Vj.: TEUR 4.602) (Vj.: TEUR 4.943) 5.362.643,12 5.362.643,12 0,00 0,00 (Vj.: TEUR 6.407) (Vj.: TEUR 6.407) 580,84 580,84 0,00 0,00 (Vj.: TEUR 0) (Vj.: TEUR 0) 350.846.556,42 73.598.460,81 70.979.910,35 206.268.185,26 (Vj.: TEUR 7.213) Zu (1): Bei der SWU Verkehr GmbH, Ulm und der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, Bobingen bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen gegenüber Kreditinstituten. Diese wurden teils durch Übereignung von Omnibussen besichert. Zu (2): Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte. Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Kapitalflussrechnung Konzern im Geschäftsjahr 2014 Kapitalflussrechnung Konzern 2014 TEUR 2013 TEUR -31.488 -13.059 29.209 24.426 658 -46 I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Periodenergebnis Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Ergebnisanteile assoziierte Unternehmen Abschreibungen auf Finanzanlagen 5.377 1.269 Cashflow 3.756 12.590 Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen -6.184 16.272 Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen -222 -232 Auflösung der Ertragszuschüsse -3.026 -3.480 Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 18.170 -6.802 Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -5.554 3.075 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 6.940 21.423 II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 4.358 9.078 -23.520 -50.940 -754 -2.915 10.423 1.557 Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -13.036 -7.480 Cashflow aus der Investitionstätigkeit -22.529 -50.700 Einzahlungen aus Ausgabe von Genussrechten 20.000 17.264 Einzahlungen (+) aus Eigenkapitalzuführungen 1.627 1.627 III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Auszahlungen an Gesellschafter 0 0 Einlagen von Minderheitsgesellschafter 0 789 4.193 4.465 Einzahlungen aus Ertrags- und Investitionszuschüssen Einzahlungen (+) aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 43.519 47.750 Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -34.733 -28.103 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 34.606 43.792 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3) 19.017 14.515 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 78.276 63.761 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 97.293 78.276 97.293 78.276 IV. Finanzmittelfonds am Ende der Periode V. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds Guthaben bei Kreditinstituten 49 50 Jahresabschluss 2014 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau) Konzernabschluss zum 31.12.2014 Entwicklung des Konzerneigenkapitals Mutterunternehmen Stand 01.01.2013 Gezeichnetes Kapital Genussrechtskapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzgewinn/ -verlust Gesamt EUR EUR EUR EUR EUR EUR 40.000.000,00 29.103.017,60 37.029.600,33 22.794.620,13 Ausschüttung an Gesellschafter 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zuführungen/ Entnahmen 0,00 -907.579,36 0,00 0,00 907.579,36 0,00 Einzahlungen der Gesellschafter 0,00 17.264.000,00 1.627.000,00 0,00 0,00 18.891.000,00 Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Konzernjahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 -13.080.873,44 -13.080.873,44 Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 40.000.000,00 45.459.438,24 38.656.600,33 22.794.620,13 -26.804.004,40 120.106.654,30 Ausschüttung an Gesellschafter 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zuführungen/ Entnahmen 0,00 -1.403.535,20 0,00 0,00 1.403.535,20 0,00 Einzahlungen der Gesellschafter 0,00 20.000.000,00 1.627.000,00 0,00 0,00 21.627.000,00 Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Konzernjahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 -31.358.853,09 -31.358.853,09 Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 40.000.000,00 64.055.903,04 40.283.600,33 22.794.620,13 Stand 31.12.2013 Stand 31.12.2014 -14.630.710,32 114.296.527,74 -56.759.322,29 110.374.801,21 Jahresabschluss 2014 Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter Konzerneigenkapital EUR EUR 976.501,91 115.273.029,65 0,00 0,00 0,00 789.000,00 19.680.000,00 0,00 0,00 21.884,27 -13.058.989,17 0,00 0,00 1.787.386,18 121.894.040,48 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 21.627.000,00 0,00 0,00 -129.432,63 -31.488.285,72 0,00 0,00 1.657.953,55 112.032.754,76 51 52 Jahresabschluss 2014 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Stuttgart, 25. März 2015 invra Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Jürgen Gold Wirtschaftsprüfer Wolfgang Görg Wirtschaftsprüfer Jahresabschluss 2014 Bericht des Aufsichtsrats an die Gesellschafterversammlung Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres durch schriftliche und mündliche Berichte sowie durch ausführliche Erläuterungen in den Aufsichtsratssitzungen über die Entwicklung der Gesellschaft unterrichtet. Der Jahresabschluss und der Geschäftsbericht wurden von der durch die Gesellschafterversammlung am 02.04.2014 zum Abschlussprüfer bestellten INVRA Treuhand AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Der Bestätigungsvermerk wurde ohne Einschränkungen erteilt. Der Prüfungsbericht hat dem Aufsichtsrat vorgelegen. Dieser hat zustimmend von dem Ergebnis der Prüfung Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung vorgelegten Jahresabschluss geprüft. Er billigt diesen sowie den Bericht der Geschäftsführung und empfiehlt der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses. Dem Vorschlag der Geschäftsführung, den Bilanzverlust 2014 in Höhe von 55.987.028,48 Euro auf neue Rechnung vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit. Ulm, 16. April 2015 Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Oberbürgermeister Ivo Gönner 53 54 Jahresabschluss 2014 SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 A. Ü berblick über den Geschäfts verlauf I. Beschreibung der Geschäfts tätigkeit Die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm (Donau). Zu den Aufgaben der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), gehört: n die Erzeugung und der Vertrieb von Strom innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes, n Verpachtung der Strom- und Gasnetze, n die Vermarktung des erzeugten Stromes, n der Bezug und Vertrieb von Strom und Erdgas innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes, n die Erzeugung und der Vertrieb von Wärme innerhalb und außerhalb des eigenen Netzes (WDL), n die Fernwärmeversorgung im eigenen Versorgungsgebiet, n der Betrieb von Wassergewinnungs- und Versorgungsanlagen sowie die Verteilung des Trinkwassers im eigenen Versorgungsgebiet, n Mess- und Abrechnungsdienstleistungen, n die Verpachtung der im Eigentum befindlichen Netze sowie n Energieberatung und Energiedienstleistungen II. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmen bedingungen Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt als stabil erwiesen: Um 1,4% war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) höher als im Vorjahr und lag damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,2%. Positive Impulse kamen vor allem von den privaten Haushalten, die ihre Konsumausgaben kräftig erhöhten. Insgesamt hat sich die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen. Der Außenhandel schob endlich wieder die Konjunktur an: Die Exporte stiegen stärker als die Importe. Neben der konjunkturellen Entwicklung beeinflusste auch weiterhin die Energiewende in Deutschland und der damit verbundene rasante Ausbau der erneuerbaren Energien die Beschaffungs- und Absatzmärkte der Energieversorgungsunternehmen erheblich. Der Energieverbrauch in Deutschland lag 2014 rund 4,8 Prozent unter dem des Vorjahrs. Den stärksten Einfluss auf den deutlich zurückgegangenen Energieverbrauch hatte die milde Witterung. Der Erdgasverbrauch ging um rund 14 Prozent zurück. Hauptursache war die im Vergleich zu 2013 deutlich wärmere Witterung. Gesunken ist sowohl der Einsatz von Erdgas für Wärmezwecke als auch in der Kraft-WärmeKopplung. Hinzu kamen Produktionsrückgänge in der chemischen Grundstoffindustrie. Ebenfalls rückläufig ist der Stromverbrauch, der um fast vier Prozent sank. Die Großhandelspreise für Strom und Gas folgten im Jahr 2014 dem gleichen Trend. Die Erdgas-Großhandelspreise waren abgesehen von einem kurzen Aufwärtstrend im 3. Quartal durch eine stetige Abwärtsbewegung gekennzeichnet. Das Preisniveau lag mit 22 €/MWh zum Jahresende rund 4 €/MWh unter dem Niveau wie zu Jahresbeginn. Die Strom-Großhandelspreise brachen im 1. Quartal stark ein, stiegen im 2. und 3. Quartal wieder an und fielen dann im 4. Quartal nach einer Preisspitze im November auf ein Niveau, das ca. 3 €/MWh unter dem Niveau zu Jahresbeginn lag. Konventionelle Kraftwerke konnten, wie bereits in den Vorjahren, durch die bevorzugte Einspeisung der regenerativen Energie sowie deren Vorabfinanzierung per EEG-Umlage bedeutend weniger in das Stromnetz einspeisen, so dass die Wirtschaftlichkeit solcher Kraftwerke im bestehenden Energiemarktdesign nicht gegeben ist. Dies führte dazu, dass derzeit keine Investitionsentscheidungen für den Bau von neuen, flexiblen Kraftwerken (z.B. Gaskraftwerke) getroffen werden können. Diese Kraftwerke stellen jedoch einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Energiewende dar, da sie die Schwankungen von Sonne und Wind bei Bedarf ausgleichen und somit die Energieversorgung schnell und zuverlässig gewährleisten könnten. Für eine erfolgreiche Energiewende sind auch Stromspeicher eine unabdingbare Voraussetzung. Der Aufbau von entsprechenden Speicherkapazitäten, die überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien speichern können, gewinnt durch den weiteren Ausbau regenerativer Energieformen an Bedeutung. Hierbei nehmen Jahresabschluss 2014 Pumpspeicherkraftwerke als bewährte Technologie eine zentrale Rolle ein, jedoch ist für deren wirtschaftlichen Betrieb ebenso ein entsprechendes Energiemarktdesign die Voraussetzung. 2014 hat die Bundesregierung angekündigt das derzeitige Strommarktdesign zu überarbeiten. 2016 soll das entsprechende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen sein. Mit Blick auf die energiewirtschaftliche und politische Lage unterscheidet sich das vergangene Jahr wenig vom Vorjahr 2013. Mit der 10-Punkte-Agenda zur Energiewende hat das BMWi einen anspruchsvollen Rahmen vorgelegt, um die Herausforderungen der Energiewende zu gestalten. Leider ist in wesentlichen Punkten jedoch noch nicht erkennbar, wo, wann und in welchem Umfang wichtige Weichenstellungen erfolgen sollen. Um diesen Transformationsprozess effizient auch vor Ort in den Städten und Gemeinden umsetzen zu können, müssen insbesondere auch die Verteilnetze für Elektrizität leistungsfähiger und intelligenter werden. Die Situationen in denen die kumulierte Leistung der in die Niederspannungsebene einspeisenden dezentralen Erzeugungsanlagen (z.B. Photovoltaik) die in dieser Ebene zur Versorgung der Endkunden erforderliche Last übersteigt, werden weiterhin zunehmen. Die Folge sind Rückspeisungen des nicht benötigten Stroms in vorgelagerte Netzebenen (Mittelspannung, Hochspannung). Dies birgt entsprechende Risiken für die Netzstabilität, die künftig nur durch intelligentere Netze noch beherrscht werden können. Um den hierfür erforderlichen „intelligenten“ Netzausbau (Smart Grid) sicher- stellen zu können ist es erforderlich, geeignete Investitionsanreize zu schaffen. Hierzu ist es im bestehenden Regime der Anreizregulierung zunächst erforderlich, den derzeit noch vorhandenen Zeitverzug von bis zu 7 Jahren, der zwischen dem Tätigen einer Investition und dem Einsetzen der notwendigen Rückflüsse zur Amortisierung der Investition besteht, zu beseitigen. So will die bayerische Regierung zunächst prüfen, ob der Umfang des Netzausbaus so erforderlich ist. Bayern setzt auch auf flexible Gaskraftwerke, um nach dem Abschalten der Atomkraftwerke nicht vollständig von den Erneuerbaren abhängig zu sein. Im Zuge des rasanten Zubaus von regenerativer Erzeugung, wird durch deren Volatilität die bisher hohe Netzstabilität gefährdet. Auch unter der neuen Bundesregierung werden intelligente Netze bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Bei den Strompreisen für den Endverbraucher hält die Entwicklungstendenz nach oben an. Der Anteil der staatlichen Preisbestandteile (EEG-Umlage, Stromsteuer, Mehrwertsteuer, etc.) ist im Jahr 2014 erstmals über 50% auf 52,4% des Strompreises gestiegen. Auch die zunehmende Befreiung von immer mehr atypischen Netznutzern und energieintensiven Unternehmen von den Netznutzungsentgelten hat zu einer größeren Mehrbelastung der Privathaushalte geführt. Diese Steigerungen sorgen für verstärkte Kritik und erhöhten Diskussionsbedarf in Politik und Öffentlichkeit. Unter anderem hat auch die EU-Kommission wegen der Strom-Rabatte für die Industrie ein Beihilfeverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen, hat die neue Bundesregierung eine umfassende EEG-Reform noch in 2014 angekündigt. Ziel der Regierung ist, dass Energie für die Verbraucher bezahlbar bleibt und die Kosten gerechter verteilt werden. Einen weiteren Baustein der Energiewende stellt die Energieeffizienz dar. Um ihre Klimaziele zu erreichen, hat die Europäische Union eine Energieeffizienzrichtlinie ausgearbeitet, die im Dezember 2012 in Kraft getreten ist. Die Mitgliedstaaten der EU verfolgen das Ziel, bis 2020 rund 20% weniger Energie zu verbrauchen als noch 2008. Kernelement der Effizienzrichtlinie ist die Verpflichtung, dass von 2014 bis 2020 jährlich 1,5 Prozent des durchschnittlichen jährlichen Endenergieabsatzes der Jahre 2010 bis 2012 eingespart werden muss. Insbesondere die Umsetzung des Artikel 8 der Energieeffizienzrichtlinie in Form des nationalen Energiedienstleistungsgesetzes welches die Durchführung von Energieaudits für alle größeren Unternehmen (nicht KMU’s) vorsieht, ist relevant für die SWU und eine Vielzahl ihrer Kunden. Das Energiedienstleistungsgesetz soll im ersten Halbjahr 2015 in Kraft treten. Des Weiteren hat die Bundesregierung zur Verbesserung der Energieeffizienz in Deutschland am 16. Oktober 2013 eine Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) verabschiedet, die im Mai 2014 in Kraft getreten ist. So steigen insbesondere die Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz von neuen Gebäuden im Rahmen der wirtschaftlichen Vertretbarkeit und die Vorschriften zu Energieausweisen wurden weiterentwickelt. Zudem wird 55 56 Jahresabschluss 2014 die Angabe energetischer Kennwerte in Immobilienanzeigen zur Pflicht, bei Neubauten erfolgen künftig Stichprobenkontrollen und mit der Änderungsverordnung wurden Grundlagen für ein unabhängiges Stichprobenkontrollsystem für Energieausweise und Inspektionsberichte über Klimaanlagen gelegt. Der Umbruch im Bereich des Messwesens hat sich in 2013 weiter fortgesetzt. Aus dem bisherigen Monopol des Messens in der Grundzuständigkeit des Netzbetreibers wurde ein für andere Messstellenbetreiber frei zugänglicher Markt. Die Konsequenz ist, dass innovative, an den Marktbedürfnissen der Kunden ausgerichtete Messtechnologien („intelligente Messsysteme“) angeboten werden müssen. Nicht mehr der Netzbetreiber, sondern der Kunde selbst kann entscheiden, wer mit welcher Technologie und welchen Zusatzservices seinen Verbrauch misst. Details, wie zum Beispiel die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit werden derzeit in entsprechenden Rechtsverordnungen fixiert. Solange diese Anforderungen nicht konkret ausgearbeitet und verabschiedet sind, besteht noch keine Verpflichtung zum Einbau eines intelligenten Messsystems. Bereits heute zeichnet sich jedoch ab, dass die neue Aufgabe der so genannten Smart-Meter-GatewayAdministration durch ein Stadtwerk alleine nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die Stadtwerke Ulm haben sich daher mit 13 weiteren Stadtwerken im süddeutschen Raum im Rahmen einer Kooperation auf eine gemeinsame Ausarbeitung bzw. Konzeption des wirtschaftlichen Betriebes der Aufgaben des Smart-Meter-Gateway-Administrators veständigt. Ziel ist, nach Eintritt der erforderlichen Verordnungssicherheit diese neue Rolle dann gemeinsam in Kooperation wahrzunehmen. Die Diskussion um die Trinkwasserpreiskalkulation und deren Kontrolle ist weiterhin im Fokus der Landeskartellämter und des Bundeskartellamtes. Auch die Monopolkommission hat sich in ihrem Jahresgutachten kritisch über die mangelnde Transparenz und die nur eingeschränkte Kontrolle geäußert. Forderungen nach einer Anreizregulierung auch im Wassersektor werden eingefordert. Der Begriff der rationellen Betriebsführung wurde mit der 8. GWB-Novelle ins Gesetz eingeführt. So sind bei der besonderen Missbrauchsaufsicht über Wasserversorgungsunternehmen gem. § 31 Abs. 4 Nr. 3 GWB nach dem Verfahren der Kostenkontrolle die Kosten anzuerkennen, die bei einer rationellen Betriebsführung anfallen. Die rationelle Betriebsführung war auch in den bisherigen Kartellverfahren seitens der Aufsichtsbehörden eingefordert worden. Durch die Verankerung im GWB wird diese Forderung zunehmen. Verlässliche Parameter oder Auslegungshilfen für diesen Begriff bestehen derzeit allerdings nicht. Das Bundeskartellamt wäre auch für die SWU Energie GmbH im Falle eines Verfahrens zuständig, da die SWU Energie als bundesländerüberschreitender Versorger tätig ist. Da auch die SWU Energie die Trinkwasserpreise anpassen muss und damit in den Fokus der Behörden oder Verbraucherschützer rücken kann, ist diese Entwicklung nach wie vor zu beobachten. Der Wettbewerb um Konzessionen wurde rechtlich – gegenüber den Vorjahren – besser gefasst. Dadurch ergeben sich für die Akteure in den Konzessionsverfahren, von der Kommune über die Konzessionsbewerber bis hin zum aktuellen Konzessionsinhaber, verbesserte rechtliche Ausgangssituationen. Mit dem Konzessionsverfahren verbunden ist auch die Pflicht der Kommune dieses diskriminierungsfrei durchzuführen. U.a. gehört in diesem Zusammenhang dazu, dass die Konzessionsbewerber i.R. eines Netzbewirtschaftungskonzeptes ausführen, wie das sich bewerbende Versorgungsunternehmen den Zielen des § 4 des Energiewirtschaftsgesetzes im ausgeschriebenen Konzessionsgebiet nachkommt bzw. diese sicherstellt. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich die SWU Energie GmbH auf ein dem Versorgungsgebiet der SWU angrenzendes Stromkonzessionsgebiet beworben. Es ist zu erwarten, dass die Entscheidung zum künftigen Konzessionsnehmer im Jahr 2015 von der konzessionsgebenden Kommune entschieden wird. Das Stromkonzessionsverfahren in Nersingen wird nach der richterlichen Entscheidung zum Vergabeverfahren der Gemeinde von dieser neu ausgeschrieben. Mit Urteil vom 27.10.2014 hat der EuGH die einseitige Preisanpassung für die Grundversorgung nach § 5 Abs. 2 und 3 StromGVV bzw. GasGVV für unvereinbar mit den Vorgaben des Europäischen Rechts erklärt. Hintergrund der Entscheidung ist die Transparenz der allgemeinen Vertragsbedingungen und die Gewährleistung eines hohen Maßes an Verbraucherschutz. Der Kunde muss nicht nur die Möglichkeit haben den Vertrag im Falle einer Preisanpassung zu kündigen, sondern er muss auch die Befugnis erhalten gegen diese Änderung vorzugehen. Am 1. November 2014 sind neue Regelungen in der Strom- und GasGVV in Kraft getreten, welche diesem Erfordernis gerecht werden. Es ist zunächst abzuwarten, wie der BGH die Vorgaben des EuGH in seinen Urteilen konkretisieren wird und inwieweit dann mit Rückforderungsansprüchen der Kunden für Jahresabschluss 2014 unwirksame Preisanpassungen in der Vergangenheit zu rechnen ist. III. Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr Der intensive Preiswettbewerb setzte sich im Jahr 2014 unvermindert fort. Die Stromlieferungsaktivitäten der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) konzentrieren sich hierbei auf alle Kundensegmente - Geschäftsund Privatkunden - innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes. Die intensiv durchgeführten Vertriebsmaßnahmen und -kampagnen sowie die eingeführten Produktinnovationen zeigten Erfolge, so dass die Strom-Absatzmenge an Endkunden gegenüber dem Vorjahr um rund 6% auf 1.219 GWh gesteigert werden konnte. Die Verkaufsmengen wurden erzielt, ohne damit die Strategie der ertragsorientierten Preispolitik zu ändern. Die durch die Marktentwicklung im Jahr 2014 gesunkenen Strom-Bezugspreise wurden den Privatkunden in Form einer Zusatzvereinbarung als Rabattierung auf den Arbeitspreis angeboten bzw. weitergegeben. Die Kunden wurden durch die neue Laufzeit der Zusatzvereinbarung länger an die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) gebunden, wobei die Kündigungsfristen des Hauptvertrages unverändert blieben. Insgesamt wurden rd. 80.000 Kunden diesbezüglich kontaktiert. Die Abschlussquote lag bei diesem attraktiven Angebot relativ hoch (rd. 60%). Darüber hinaus wurde im Jahr 2014 der Vertrieb von Stromprodukten über die SWU Online-Plattform weiter forciert. Mit diesem Produkt können Stromkunden in ganz Bayern und Baden-Württemberg beliefert werden. Bis Ende 2014 sind über diesen Vertriebsweg 7.637 Schwaben-StromKunden bereits in Belieferung gegangen. Insgesamt haben sich bis Ende des Jahres 2014 rd. 13.900 Kunden im System angemeldet. Die gesamte Abwicklung erfolgt automatisiert, so dass die Prozesskosten entsprechend niedrig sind. Die Markteinführung SWU NaturStrom online erfolgte im Januar 2013. Am Ende des Jahres 2014 waren 758 Kunden im System angemeldet und 452 Kunden bereits in Belieferung. Die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) kommt mit ihrem starken Engagement in der Onlinevermarktung dem veränderten Konsum- und Abschlussverhalten von Kunden nach und nimmt damit im Vergleich zu anderen Stadtwerken eine Vorreiterrolle ein. Der aus dem enormen Zubau an erneuerbaren Energien resultierende Anstieg der EEG-Umlage sowie weiterer Steuern/Abgaben und Umlagen konnte bei den Geschäftskunden aufgrund bestehender vertraglicher Regelungen weiterverrechnet werden. Im Segment der Privatkunden wurden die Verträge ebenfalls angepasst und im Rahmen der Preisanpassung bzw. Kundenmitteilung von Steuern/Abgaben/Umlagen entsprechend berücksichtigt. Trotz starkem Wettbewerb konnten durch intensive Vertriebsaktionen und Produktinnovationen (z. B. Energiedienstleistungen) sowohl die Kundenanzahl als auch die verkaufte Strommenge im Geschäftskundensegment erhöht und ausgebaut werden. Im Erdgasmarkt intensivierte sich der Wettbewerb im Jahr 2014 ebenfalls weiter, jedoch konnte im Heizgasbereich die Kundenzahl weitgehend stabil gehalten werden. Ausschlaggebend hierfür waren im Wesentlichen die Einführung neuer Produktvarianten sowie weiter verstärkte Vertriebsaktionen, die von den Kunden gut angenommen wurden. Die Großkunden mit individuellen Verträgen konnten im Wesentlichen weiter an die SWU gebunden werden. Zudem wurden in externen Netzgebieten neue Geschäftskunden gewonnen bzw. laufende Verträge verlängert. Die gesamte Absatzmenge an Endkunden und Weiterverteiler lag mit insgesamt 1.231 GWh rund 20% unter dem Vorjahr. Trotz steigender Verkaufsmengen in externen Netzen konnte der witterungsbedingte Einfluss durch die warmen Winterquartale nicht kompensiert werden. Die Trinkwasser-Belieferungsmenge an Endkunden und Weiterverteiler im Jahr 2014 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 6% auf 10.774.878 cbm. Trotz weiter sinkendem Pro-Kopf-Verbrauch durch Sparmaßnahmen konnte dies durch eine gute konjunkturelle Entwicklung im Industriebereich sowie eine weiterhin rege Bautätigkeit/Zuzug erreicht werden. Der Fernwärme-Absatz reduzierte sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 13,6% auf 50.643.785 kWh. Dies ist im Wesentlichen auf die witterungsbedingten Einflüsse zurückzuführen. Die Vermarktung der nicht unter dem EEGGesetz laufenden Stromproduktion der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) belief sich auf ein Volumen von rund 488 GWh. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um 57 58 Jahresabschluss 2014 die SWU-Kraftwerksbeteiligungen am GuDKraftwerk in Hamm-Uentrop (158 GWh) sowie am Steinkohlekraftwerk in Lünen (247 GWh). Wie in den Vorjahren kaufte der Handel den gesamten Erdgasbedarf der SWU-Unternehmensgruppe ein. Neben der Bayerngas wurden in 2014 noch weitere potentielle Erdgaslieferanten in das Lieferantenportfolio aufgenommen. Im Jahr 2014 hat sich die Gesamtanschlussleistung im Bereich der Wärmedienstleistungen um ca. 2 MWtherm auf 53,2 MWtherm verringert. Der Zubau von 1 MWtherm konnte den Wegfall von 3 MW durch die Eigenversorgung des Erlebnisbades Wonnemar nicht kompensieren. Beim Zubau handelte es sich vornehmlich um Liegenschaften der Wohnungswirtschaft. Außerdem wurden im Zuge von Baugebietserschließungen größere Investitionen in Nahwärmenetze und -anlagen getätigt. Insgesamt schwächte sich das Wachstum daher im Vergleich zu den Vorjahren ab. Ursache für diese Entwicklung im Wohnungsbau ist vor allem die aktuelle Rechtslage, hier insbesondere die mietrechtlichen. Zudem wird es in Zukunft schwieriger werden, bei Wohnungsverwaltungen den Bestand zu sichern, da das Contracting-Modell dort hinterfragt wird. Neben dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien, kommt der Schaffung von Speichermedien wie beispielsweise Pumpspeicherkraftwerken und der Bereitstellung von erforderlichen Reservekapazitäten durch bewährte und flexible Technologien, wie Kohle- und Gaskraftwerken, eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg der Energiewende zu. Die Nachteile für konventionelle Kraftwerke, durch die derzeit bestehenden Mechanismen des Strommarktes, blieben jedoch auch in 2014 weiterhin bestehen. Der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung, die zudem vorrangig in die Netze eingespeist und per EEG-Umlage vorab finanziert werden, führte zu einem weiteren Preisverfall an der Strombörse. Auch die Preise auf dem Großhandelsmarkt, die sich an der Börse orientieren, waren vom Preisverfall betroffen. Für die Betreiber von nicht subventionierten konventionellen Kraftwerken wie Kohle und Gas bedeutet dies, dass sich ihre Betriebszeiten merklich verkürzen. Die wenigen Stunden mit positivem Deckungsbeitrag reichen dabei nicht mehr aus die Fixkosten, insbesondere der Finanzierungskosten, der Kraftwerke zu bedienen. Dieser Trend wird sich, bei Beibehaltung der bisherigen Markttrennung zwischen freiem Wettbewerbsmarkt und subventionierten Energien, weiter fortsetzen. Eine Preisbodenbildung kann bisher nicht festgestellt werden. Um der Entwicklung auf dem Energiemarkt Rechnung zu tragen, hat die SWU Energie GmbH die im Vorjahr eingeleitete Konsolidierung des Projektportfolios in 2014 fortgesetzt. So wurden einige Projekte gestoppt und aufgegeben, andere in Beobachtungsmodus gestellt, sowie zusätzliche Kosteneinsparungen in den verbleibenden Projekten vorgenommen. Im Einklang mit der SWU-Erzeugungsstrategie 2015+ werden die Projektierungen „Pumpspeicherkraftwerk Blautal“ sowie „Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipheim“ weiterentwickelt. Zur Aufnahme von strategischen Partnern wurde für das „Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Leipheim“ eine Projektgesellschaft gegründet. Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auf dem ehemaligen Fliegerhorst der Bundeswehr in Leipheim bleibt, trotz der geänderten Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt, eines der größten Zukunftsprojekte der SWU Energie GmbH. Aufgrund der endgültigen Abschaltung des Kernkraftwerkes Gundremmingen in 2021 wird dieser Standort für die Stabilität der Energieversorgung im süddeutschen Raum an Bedeutung gewinnen. In 2014 wurden die notwendigen Untersuchungen und Gutachten im Rahmen der Bauleitplanung fertiggestellt. Ende 2014 erfolgte die Einleitung des Beschlussverfahrens mit Beteiligung der Öffentlichkeit. Es wird erwartet, dass die Zustimmung im Frühjahr 2015 erfolgen wird. In der Folge wird das Projekt mittels Durchführung von werterhaltenden Maßnahmen strategisch konserviert bis eine Änderung der Rahmenbedingungen erfolgt. Das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) im Blautal bildet einen weiteren wichtigen Baustein im Erzeugungsportfolio der SWU Energie GmbH. Es bietet als Speichermedium die Möglichkeit, Schwankungen in der Stromerzeugung kurzfristig auszugleichen sowie Spitzenstrom und Regelenergie zu produzieren. In 2014 konnten die geologischen Erkundigungen abgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Hydrogeologie werden nach Auswertung der Pumpversuche im Sommer 2015 vorliegen. Damit können die Planfeststellungsunterlagen fertig gestellt und zur Genehmigung eingereicht werden. Mit dem PSW können 60 MW bis 90 MW Spitzenstrom und Regele- Jahresabschluss 2014 nergie bereit gestellt werden, die Aufnahme des Regelbetriebes ist für 2020 geplant. Auch im Bereich ihrer Beteiligungen hat die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) im Jahr 2014 ihr Engagement weiterfortgesetzt. Jedoch sind alle Beteiligungen/Projekte aufgrund der aktuellen Energiemarktlage in einer intensiven Beobachtungsphase Die Trianel GmbH mit Sitz in Aachen, ist ein Zusammenschluss von mehr als 50 kommunalen Energieversorgern und verfolgt durch den Handel mit Energie im In- und Ausland den Zweck, die örtliche Energieversorgung zu stärken. Darüber hinaus bietet die Trianel ihren Gesellschaftern verschiedene Dienstleistungen an. Ausgehend von der Trianel, werden Gemeinschaftsprojekte in Form von eigenständigen Projektgesellschaften verfolgt, an denen sich die einzelnen Trianel-Gesellschafter beteiligen können. An der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG ist die SWU Energie GmbH seit 2009 beteiligt. Im Dezember 2010 wurde der Baubeschluss für den Bau von 40 Offshore Windkraftanlagen in der Nordsee, 45 km nördlich der Insel Borkum, gefasst. Die Leistungsscheibe der SWU Energie GmbH beträgt 10 Megawatt, dies entspricht zwei Offshore-Windkraftanlagen. Der Bau des Parks wurde durch technische Unwägbarkeiten, juristische Auseinandersetzungen und Wettereinflüsse zeitlich verzögert. Zum Jahreswechsel waren alle 40 Anlagen komplett installiert. Abermals kam es zu Verzögerungen des Netzanschlusses seitens des Netzbetreibers TenneT. Der Probebetrieb des Parks kann daher erst im Frühjahr 2015 aufgenommen werden. Die Aufnahme des Regelbetriebs wird voraussichtlich ab Sommer 2015 erfolgen. Weiterhin laufen Investorengespräche um die Rechte an dem zweiten, bereits genehmigten, Bauabschnitt zu veräußern. Die SWU Energie GmbH ist zu 5,28 % an der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG beteiligt, was einer Leistungsscheibe von 40 Megawatt entspricht. Das Kraftwerk kann auf ein erfolgreiches Betriebsjahr 2014 zurückblicken. Die Verfügbarkeit der Anlage lag deutlich über den üblichen Werten für neue Kraftwerke. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat Anfang 2014 Klage gegen diverse Genehmigungen des Kraftwerks eingereicht. Im Wesentlichen wird das Kraftwerk auf Ebene des Wasserschutzgesetztes sowie des Bundesimmissionsschutzes beklagt. Die Verfahren werden voraussichtlich bis mindestens 2015 respektive 2016 andauern. Bis Fällung eines Urteils kann das Kraftwerk wie geplant eingesetzt werden. Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat die Bearbeitung des Themas entsprechend priorisiert. Am Standort Krefeld projektiert die Trianel Kraftwerk Projektgesellschaft mbH & Co. KG ein Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit einer industriellen Kraftwärmekopplung zur Auskopplung von Prozessdampf für den angrenzenden Chemiepark Krefeld-Uerdingen. Die SWU Energie GmbH beabsichtigt, sich mit einer Leistungsscheibe von 30 MW an diesem Projekt zu beteiligen. Das Vorhaben weist, auch aufgrund von staatlichen Förderungen, eine hohe wirtschaftliche Attraktivität aus. Durch den Absatz von zwei Produkten (Strom, Dampf) ist es gegenüber Konkurrenzprojekten als wirtschaftlich solide einzuschätzen. Dennoch führten die nega- tiven Entwicklungen des Energiemarkts in 2014 dazu, dass das Projekt, das im Mai 2013 die erste Teilgenehmigung erhalten hat, vorerst konserviert wird. 2014 wurde die Gesellschaft umstrukturiert, mit dem Ziel die Struktur für die Aufnahme wesentlicher Gesellschafter vorzubereiten. Das Projekt wird die folgenden Jahre weiterhin konserviert. Die Grundstücksoption konnte bis 2018 verlängert, und gleichzeitig der Preis reduziert, werden. Für die Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG (TGH) gibt eine Lösung, welche das Risiko der negativen Strommengenvermarktung für die Zukunft weitestgehend ausschließt. Im November 2014 wurde der Gasliefervertrag mit der E.ON Energy Sales gegen eine Abstandszahlung aufgelöst. Der bestehende Stromliefervertag zwischen der SWU Energie GmbH und der TGH (PPA) läuft nur noch bis zum 31.03.2015. Die Finanzierungsverpflichtungen der TGH gegenüber den Banken werden abgelöst. Das Kraftwerk wird zukünftig in die Kaltreserve gehen. Um die oben beschriebenen Maßnahmen finanziell abzudecken hat die SWU Energie GmbH zum einen eine Rückstellung in Höhe von rund 11 Mio. € gebildet und zum anderen die Beteiligung völlig abgeschrieben. Damit besteht für die SWU Energie GmbH künftig kein Risiko mehr, Verluste aus dem bisherigen PPA einzufahren. 59 60 Jahresabschluss 2014 B. Darstellung der Lage der Gesellschaft I. Darstellung der Vermögenslage In der folgenden Übersicht sind die Bilanzpositionen zum 31.12.2014 den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Die wesentlichen Veränderungen der einzelnen Bilanzpositionen sind nachfolgend erläutert. Bilanz-Posten 31.12.2014 Vermögen 31.12.2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR % 291.785 84,9 297.116 82,2 -5.331 -1,8 5.944 1,7 5.346 1,5 598 11,2 41.684 12,1 55.821 15,4 -14.137 -25,3 Flüssige Mittel 2.904 0,9 1.853 0,5 1.051 56,7 Übrige Aktiva 1.214 0,4 1.313 0,4 -99 -7,5 343.531 100,0 361.449 100,0 -17.918 -5,0 TEUR % TEUR % TEUR % 123.382 35,9 123.382 34,1 0 0,0 77 0,0 26 0,0 51 > 100,0 39.276 11,5 38.136 10,6 1.140 3,0 Anlagevermögen Vorräte Kurzfristige Forderungen Kapital Eigenkapital Sonderposten für Schadstoffemissionsrechte Empfangene Investitions- und Ertragszuschüsse Langfristige Verbindlichkeiten 12.262 3,6 35.584 9,8 -23.322 -65,5 Kurzfristige Verbindlichkeiten 168.534 49,0 164.321 45,5 4.213 2,6 343.531 100,0 361.449 100,0 -17.918 -5,0 Das Gesamtvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 17.918 (- 5,0 %) vermindert. Die Reduzierung resultiert im Wesentlichen aus verminderten Investitionen und dem damit einhergehenden niedrigerem Anlagevermögen. Weiterhin wurde die Beteiligung an der Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG in Höhe von T€ 5.377 und die Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ außerplanmäßig abgeschrieben Ebenfalls reduzierten sich die kurzfristigen Forderungen aufgrund einer geringeren Verbrauchsabgrenzung. Ein Großteil der Investitionen in die Sachanlagen entfiel auf die Erneuerung und den Ausbau der Netze und Anlagen zur Strom-, Erdgas-, Wasser- und Telekommunikationsversorgung. Die Finanzierung erfolgte fast ausschließlich aus Eigenmitteln. Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 23.322 reduziert. Hauptgründe hierfür sind, dass zum einen der Finanzierungssaldo gegenüber der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH vermindert wurde und zum anderen Darlehen weiter getilgt wurden. Jahresabschluss 2014 II. Darstellung der Ertragslage und des Geschäftsergebnisses In der folgenden Übersicht sind die Erträge und Aufwendungen des Berichtsjahres aufbereitet und den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Die wesentlichen Veränderungen der einzelnen GuV-Posten sind nachfolgend erläutert. GuV-Posten 2014 2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR 381.823 107,6 393.462 107,6 -11.639 28.614 8,1 29.562 8,1 -948 353.209 99,5 363.900 99,5 -10.691 -83 0,0 -127 0,0 44 1.842 0,5 1.772 0,5 70 Gesamtleistung 354.968 100,0 365.545 100,0 -10.577 Materialaufwand Umsatzerlöse abzgl. Strom- und Energiesteuer Umsatzerlöse ohne Strom- und Energiesteuer Bestandsveränderung FE/UFE Aktivierte Eigenleistung 292.282 82,3 294.418 80,5 -2.136 Rohergebnis 62.686 17,7 71.127 19,5 -8.441 Sonstige Erträge 17.055 4,8 20.833 5,7 -3.778 Personalaufwand 14.144 4,0 13.657 3,7 487 Abschreibungen 18.932 5,3 15.084 4,1 3.848 Sonstige betriebliche Aufwendungen 32.236 9,1 45.156 12,4 -12.920 Betriebsergebnis 14.429 4,1 18.063 4,9 -3.634 1.365 0,4 1.275 0,3 90 0 0,0 0 0,0 0 Erträge aus Beteiligungen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.669 0,5 701 0,2 968 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 25 0,0 40 0,0 -15 5.377 1,5 1.269 0,3 4.108 Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen Aufwendungen aus Verlustübernahme 13.016 3,7 2.363 0,6 10.653 9.939 2,8 6.286 1,7 3.653 Finanzergebnis -25.273 -7,1 -7.902 -2,2 -17.371 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -10.844 -3,1 10.161 2,8 -21.005 -762 -0,2 -617 -0,2 -145 -11.606 -3,3 9.544 2,6 -21.150 Zinsen und ähnliche Aufwendungen Sonstige Steuern Jahresüberschuss (vor Ergebnisabführung) 61 62 Jahresabschluss 2014 Die einzelnen Versorgungsbereiche haben sich für die SWU-Gruppe wie folgt entwickelt: verkaufte Menge Strom n davon SWU Energie n davon Großhandel Erdgas Trinkwasser Der intensive Preiswettbewerb setzte sich im Jahr 2014 unvermindert fort. Die Stromlieferungsaktivitäten der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) konzentrieren sich hierbei auf alle Kundensegmente - Geschäfts- und Privatkunden - innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes. Die intensiv durchgeführten Vertriebsmaßnahmen und -kampagnen sowie die eingeführten Produktinnovationen zeigten Erfolge, so dass die Strom-Absatzmenge an Endkunden gegenüber dem Vorjahr um rund 6% auf 1.219 GWh gesteigert werden konnte. Die Verkaufsmengen wurden erzielt, ohne damit die Strategie der ertragsorientierten Preispolitik zu ändern. Die Reduzierung im Großhandel ist vor allem auf den starken Rückgang der Produktionsmengen im GUD Hamm zurückzuführen. zum Vorjahr 1.707 GWh - 0,6 % 1.219 GWh + 5,8 % 488 GWh - 6,0 % 1.231 GWh - 19,5 % 10.775 Tsd. m 3 + 6,25 % Fernwärme 51 GWh - 13,6 % WDL 56 GWh - 22,9 % Im Erdgasmarkt intensivierte sich der Wettbewerb im Jahr 2014 ebenfalls weiter, jedoch konnte im Heizgasbereich die Kundenzahl weitgehend stabil gehalten werden. Ausschlaggebend hierfür waren im Wesentlichen die Einführung neuer Produktvarianten sowie weiter verstärkte Vertriebsaktionen, die von den Kunden gut angenommen wurden. Die Großkunden mit individuellen Verträgen konnten im Wesentlichen weiter an die SWU gebunden werden. Zudem wurden in externen Netzgebieten neue Geschäftskunden gewonnen bzw. laufende Verträge verlängert. Die gesamte Absatzmenge an Endkunden lag mit insgesamt 1.231 GWh rund 19,5% unter dem Vorjahr. Trotz steigender Verkaufsmengen in externen Netzen konnte der witterungsbedingte Einfluss durch die warmen Winterquartale nicht kompensiert werden. Die Umsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuer) der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), verminderten sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr (T€ 363.900) um T€ 10.691 auf T€ 353.209. Die Kraftwerke der SWU Energie GmbH haben im Jahr 2014 zusammen ca. 157 GWh Strom in der Region produziert, gegenüber dem Vorjahreswert (179 GWh) entspricht dies einer Reduzierung von 12 %. Dieser Rückgang wurde durch die gegenüber dem Vorjahr um rund 17 GWh geringere Stromproduktion aus Wasserkraft hervorgerufen. Die Summe der Eigenerzeugung mit den Beteiligungen betrug 620 GWh (2013: 650), davon stammen rund 28 % aus erneuerbarer Energie (173 GWh). Für die Strombezugsverträge mit dem Kohlekraftwerk in Lünen war eine Erhöhung der Drohverlustrückstellungen von insgesamt 2,06 Mio. € notwendig. In das Neu-Ulmer Fernwärmenetz konnten 75,59 GWh Wärme eingespeist werden. Damit liegt die Menge rund 5 GWh unter der des Vorjahres. Der erneuerbare Anteil durch die Holzgasanlage in Senden konnte dabei gegenüber dem Vorjahr auf 16,9 GWh erhöht werden (Vorjahresmenge 10,7 GWh). Jahresabschluss 2014 Im Trinkwasserbereich wurden 10,7 Mio. m³ Trinkwasser gefördert und ins Netz eingespeist. Somit fällt die Trinkwasserförderung in 2014 etwas geringer aus als 2013 (10,8 Mio. m³). Das Betriebsergebnis der SWU Energie GmbH ist auch in 2014 deutlich positiv. Der Materialaufwand verminderte sich leicht um T€ 2.136 gegenüber dem Vorjahr. Die Abschreibungen enthalten zwei gegen läufige Effekte. Zum einen wurde die Nutzungsdauer der Strom- und Gasnetze neu geschätzt. Ab dem 01.01.2014 wurde die kalkulatorische Nutzungsdauer nach der StromNEV bzw. GasNEV zu Grunde gelegt. Durch diese Änderung liegen die planmäßigen Abschreibungen um T€ 2.852 niederiger als bei unveränderter Nutzungsdauer. Zum anderen wurde eine Sonderabschreibung auf die Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ 7.065 vorgenommen. Der sonstige betriebliche Aufwand sank um T€ 12.920. Hauptursächlich ist eine deutliche geringere Zuführung zu den sonstigen Rückstellungen, v.a. für Drohverluste für den Strombezugsvertrag mit dem GuD in Hamm. Die Tochterunternehmen haben sich wie folgt entwickelt: Die Verminderung der Umsatzerlöse der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH resultiert fast ausschließlich aus der Reduzierung der Netzentgelte für Strom. Das negative Ergebnis von -13.011 T€ resultiert im Wesentlichen aus der Netzentgeltminderung. Die WKW Staustufe Kostheim/Main GmbH & Co. KG erzielte im Berichtsjahr mit 1.634 T€ leicht erhöhte Umsatzerlöse als im Vorjahr (1.546 T€). Die Erzeugung lag mit 16,8 GWh noch deutlich unter dem Regeljahr mit 18,5 GWh. Dies resultiert aus einer Leistungsreduzierung zum Jahresende aufgrund von Fischschutzmaßnahmen. Das Jahresergebnis verbesserte sich um 122 T€ auf -328 T€ (Vorjahr -450 T€). Der durch die Muttergesellschaft SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH übernommene Jahresfehlbetrag der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) beträgt für das Jahr 2014 T€ 11.606 (Vorjahr Jahresüberschuss T€ 9.544). Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der im Jahre 1998 erfolgten Firmengründung die Verbindlichkeiten in der Muttergesellschaft belassen wurden und auch die gesamte Ertragssteuerlast von dieser getragen wird. Die Konzessionsabgabe wurde auch im Jahr 2014 wieder voll erwirtschaftet. 63 64 Jahresabschluss 2014 III. Darstellung der Finanzlage In der folgenden Übersicht sind die Zahlungsströme getrennt nach laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit aufbereitet und den entsprechenden Vorjahreswerten gegenübergestellt. 2014 TEUR 2013 TEUR I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Periodenergebnis vor Ergebnisabführung Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Finanzanlagevermögens Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen -11.606 9.544 18.933 15.084 5.377 1.269 32 5.093 646 188 Auflösung der Ertragszuschüsse -2.077 -3.480 Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 25.436 -3.152 Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -7.172 10.740 29.569 35.286 1.129 0 -18.077 -25.684 360 3.274 II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögensgegenstände Einzahlungen (+) aus Abgängen/Tilgung von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen (-) für Investitionen in Finanzanlagen Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.036 -9.320 -19.624 -31.730 -9.544 -2.918 4.193 4.465 III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Auszahlung aus Gewinnabführung Einzahlungen aus Ertrags- und Investitionszuschüssen Einzahlung aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 33 Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -3.576 -7.240 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -8.894 -5.693 1.051 -2.137 IV. Finanzmittelfonds am Ende der Periode Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3) Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.853 3.990 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.904 1.853 Liquide Mittel 2.904 1.853 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.904 1.853 V. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds Jahresabschluss 2014 65 66 Jahresabschluss 2014 C. Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung giebedarf - von den Folgen dieser Krise auch weiterhin verschont bleibt. I. Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung Für das Jahr 2015 geht die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) von einer gleichbleibenden Nachfrage gegenüber dem Niveau des Jahres 2014 aus. Weiterhin ist von entscheidender Bedeutung, wie stark regulatorische Maßnahmen die Aktivitäten der nächsten Jahre beeinflussen (z. B. Änderung der Netznutzungsentgelte, Einführung neuer Steuern/Umlagen). Kurzfristige und kostenrelevante Änderungen dieser Rahmenbedingungen können je nach Produkt und Kundensegment nur zeitversetzt im Markt weitergegeben werden. Die in den vergangenen Jahren für die SWU-Unternehmensgruppe aus der Unternehmensvision abgeleiteten strategischen Stoßrichtungen wurden vor dem Hintergrund der Energiewende und des damit verbundenen Transformationsprozesses des Energiemarktes einer Überprüfung unterzogen. Im Mittelpunkt der Strategie stehen dabei nach wie vor der Ausbau von Umsatzund Ertragsfeldern, die Ertragsoptimierung im Kerngeschäft und die Fortführung der bereits eingegangenen Beteiligungen bei striktem Kostencontrolling. Konsequente Service-, Prozess- und Umweltorientierung sowie ein ausgeprägter regionaler Ansatz werden hierfür in dazu passenden Produktentwicklungen umgesetzt. Das Erzeugungsportfolio wird jedoch weiter überprüft und priorisiert sowie Neu-Investitionen in Erzeugungsanlagen vorläufig zurückhaltender getätigt. Zudem wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess aller Geschäfts- und Unterstützungsprozesse durch ein Effizienzprogramm „SWUFit für die Zukunft“ verstärkt. Alle in der Strategie berücksichtigten Trends und Entwicklungen werden neben den Veränderungen auf dem Energiemarkt auch weiterhin von der Frage überlagert, wie schnell und vor allem wie dauerhaft die Finanz- und Wirtschaftskrise im Euroraum überwunden werden kann und ob die deutsche Wirtschaft - und damit der Ener- Dabei verschärft sich die Marktsituation im Energievertrieb zusätzlich durch die im Markt vorhandenen Überkapazitäten und der steigenden Anzahl der Wettbewerber. Zudem ist die Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden oft nur unvollständig und mit Zeitverzögerung möglich. Durch die Anpassung der Privatkundenverträge (analog der Geschäftskundenverträge) hinsichtlich der Weitergabe von geänderten Steuern, Abgaben und Umlagen wurden hierbei bereits Maßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurden weitere Projekte bereits realisiert und produktiv gesetzt, wie zum Beispiel die Einführung einer Handels- und Vertriebssoftware Strom und Erdgas. Die erfolgreiche Umsetzung der Vertriebsaktivitäten wird weiter fortgeführt. Dadurch wird es der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) unter anderem ermöglicht, ihre Marktposition trotz der weiterhin schwie- rigen Rahmenbedingungen zu behaupten und auszubauen. Dies soll im Wesentlichen nicht über eine aggressive Preispolitik, sondern vielmehr über Produktinnovationen, Serviceorientierung, Regionalität und verbesserte Vertriebsstrukturen erreicht werden. Dabei bewegt sich die SWU Energie GmbH im Rahmen der Strategie der SWU-Unternehmensgruppe. Das weiterhin sehr niedrige Niveau der Strom-Großhandelspreise erschwert die Erreichung der für die Vermarktung der Stromproduktion der SWU Energie GmbH gesetzten Erlösziele enorm. Durch die ständige Optimierung der Kraftwerkseinsatzpläne mit einer entsprechend angepassten Vermarktungsstrategie sowie durch kraftwerkstechnische Zusatzgeschäfte (Vermarktung am Regelenergiemarkt) wird versucht, die Vermarktungsverluste weiter zu reduzieren. Im intensiven Preiswettbewerb im Erdgasmarkt liegt der Fokus auf der Erhaltung der Kundenbeziehungen in allen Segmenten. Auch hier zielt die Strategie nicht auf die Preispolitik, sondern auf Kundenbindung durch Innovationen, Service- und Umweltorientierung. Die Kompensation verlorener Absatzmengen erfolgt durch die Akquisition neuer Kunden in der umliegenden Regi-on. Hier kann die SWU Energie GmbH zusätzlich mit Regionalität und Nähe punkten. Grundsätzlich sind eher sinkende Absatzmengen pro Heizgas-Kunde zu erwarten, da vermehrt Energieeffizienz- und Wärmedämmungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Zudem wächst die Konkurrenz durch regenerative Wärmekonzepte. Die SWU Energie GmbH wird hier mit entsprechenden Erweiterungen des Angebotsportfolios reagieren. Jahresabschluss 2014 Ähnlich gelagert ist die Situation im Bereich Fernwärme. Zunehmend kommen im Bestand Energieeffizienz- und Wärmedämmungsmaßnahmen sowie dezentrale Zusatzheizsysteme zum Einsatz. In Arealen ohne Anschlusszwang steht die Fernwärme zudem in Konkurrenz mit anderen Heizsystemen. Die Betonung der ökologischen, komfortbezogenen und preislichen Vorteile der Fernwärme wird daher verstärkt. Neue Anwendungsfelder für Fernwärme insbesondere im Sommer (Klimatisierung) werden ergänzend in Angriff genommen. Ein weiteres Thema, das die Stadtwerke sowohl im Rahmen der Wasser- als auch der Energie- und Fernwärmeversorgung betreffen wird, ist die Ausweitung und Novellierung des Vergaberechts. Hier ist sowohl durch die EU-Vorgaben als auch durch die Rechtsprechung in den letzten Jahren ein zunehmender Druck auf die öffentlichen Auftraggeber festzustellen. Die neuen EU-Vergaberichtlinien sind nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU am 28.03.2014 am 17.04.2014 in Kraft getreten. Die Umsetzung in nationales Recht hat bis zum 18.04.2016 zu erfolgen. Insoweit ist mit Änderungen im GWB und den Vergabeverordnungen ab 2016/2017 zu rechnen. In 2015 ist die Inbetriebnahme des OffShore Windparks Borkum West geplant. Der SWU gehören hier mit 2 Anlagen je 5 MW Leistung. Im Normalbetrieb werden die beiden SWU Windräder rund 40 GWh Strom pro Jahr erzeugen. Für das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) im Blautal nahe Ulm sollen Mitte 2015 die Unterlagen zur Planfeststellung eingereicht werden. Die Genehmigung wird im Jahr 2016 erwartet. Mit dem PSW können 60 bis 90 MW Spitzenstrom und Regelenergie bereit gestellt werden. Bei entspre-chendem Baubeschluss könnte die Aufnahme des Regelbetriebs im Jahr 2020 erfolgen. In 2015 soll eine Projektierungsgesellschaft gegründet werden, um den derzeitigen Partner Fa. E. Merkle wie auch künftige Partner gesellschaftsrechtlich und risikogerecht einzubinden. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst der Bundeswehr in Leipheim plant die SWU Energie GmbH die Realisierung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks mit einer elektrischen Leistung von 1200 MW. Nach Meinung technischer Experten und Netzbetreibern, wird der Standort aufgrund seiner Nähe zum Kernkraftwerk Gundremmingen nach dessen endgültiger Abschaltung in 2021 für die Stabilität der Energieversorgung im süddeutschen Raum an Bedeutung gewinnen. Die kurzen Anbindungen an das überörtliche Gas- und Stromnetz, sowie die Nähe zur Donau, welche zur Kühlwasserversorgung angedacht ist, sind ausschlaggebend für die hohe Attraktivität des Standorts für die Stromproduktion und Absicherung des Netzes. In 2014 starten zwei Konkurrenzprojekte ebenfalls mit der Planung für Gas- bzw. Gas- und Dampfturbinenanlagen. Das Projekt der SWU ist jedoch zeitlich weiter fortgeschritten und hat bereits strategische Vorteile vertraglich gesichert. Über die Genehmigung des Bebauungsplans hinaus sind vorerst keine weiteren Aktivitäten geplant bis die Rahmenbedingungen und die politischen Vorgaben angepasst wurden. Umstrukturierung des Wärmebereiches: im Jahr 2015 werden die Nahwärmegebiete aus dem WDL der Fernwärme zugeordnet. Die Wärmedienstleistungen werden die Contractinganlagen umfassen. Die Investitionstätigkeit in diesem Sektor wird stark reduziert. Die Verdichtung der Fernwärme wird eine höhere Priorität haben. Die in 2013 begonnene Ausarbeitung von ganzheitlichen Wärmekonzepten (Erzeugung – Verteilung – Vertrieb) für die Beteiligungsgesellschaften der SWU wird auch im Jahr 2015 intensiv fortgeführt. Zusammenfassend wird, wie schon in den Vorjahren, eine Ausrichtung und Erweiterung des Produktportfolios an den Interessen des Wärmemarktes unter Berücksichtigung von Ökologie und Nachhaltigkeit angestrebt. Der Trend einer Zunahme von regional übergreifend agierenden Wettbewerbern für Wärmedienstleistungsprodukte nimmt weiter zu und führt zu einem noch stärkeren Preiswettbewerb. Durch die Sonderabschreibung auf die Holzgasanlage Senden in Höhe von T€ 7.065 ist mit dem verbleibenden Buchwert ein Wert bilanziert, welcher den Vermarktungsmöglichkeiten der Anlage entspricht. Die künftige planmäßige Abschreibung ist deutlich reduziert. 67 68 Jahresabschluss 2014 II. Ergebnisprognose für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 D. C hancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung Die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) rechnet vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes für Energieversorger und der weiteren regulatorischen Maßnahmen der Regulierungsbehörde mit einer herausfordernden Situation. Der nach wie vor vorhandene intensive Preis- und Verdrängungswettbewerb sowie die dynamische Markt- und Wettbewerbsentwicklung stellen neben den Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise, weiterer politischer Entscheidungen und dem künftigen Strommarktdesign die wesentlichen Risiken der voraussichtlichen Entwicklung dar. Auch wird die europäische Energiepolitik immer stärkeren Einfluss auf die Energiepolitik in Deutschland gewinnen. Der Weg zu einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt wird von der EU-Kommission weiter vorangetrieben. So steht die Förderung der erneuerbaren Energien, wie auch so manche Sonderregelung für die Industrie auf dem Prüfstand. Weiterhin sollen Leitlinien zu den Kapazitätsmärkten auf den Weg gebracht werden. In Folge davon wird die deutsche Energiepolitik sich an diesen Vorgaben ausrichten – mit Auswirkungen auf die Preise, Versorgungssicherheit, Infrastruktur und Erzeugung. Die tatsächlichen Auswirkungen der beschriebenen Einflussfaktoren auf die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) sind aber derzeit schwer abzuschätzen. Grundsätzlich ist von einer angespannten Ertragslage auszugehen, die die Erreichung der Ziele der Gesellschaft erschweren wird. Ausschlaggebende Gründe hierfür sind u.a.: a) sinkende Margen aufgrund der Wettbewerbsentwicklung b) sinkende Erlöse bei der Stromvermarktung durch das sehr niedrige Preisniveau der Strom-Großhandelspreise, c) hohe Investitions- und Finanzierungskosten, d) geringere Netznutzungsentgelte durch die festgelegten Erlösobergrenzen aus der Anreizregulierung. Unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen wird in den Jahren 2015 und 2016 zumindest mit einem Betriebsergebnis auf dem Niveau von 2014 gerechnet. Für das Jahr 2015 plant die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von T€ 10.692. III. Nachtragbericht Nach dem Stichtag 31.12.14 sind keine wesentlichen Ereignisse mehr eingetreten, die für die Geschäftstätigkeit von Relevanz sind. Obwohl die Umlagen und Steuern auf Strom erhöht wurden, hat sich die Ertragslage für konventionelle Stromerzeuger weiter eingetrübt und wird unter den jetzigen Rahmenbedingungen auf dem Strommarkt für weiter abnehmende Betriebsstunden konventioneller Kraftwerke sor-gen. Das derzeit sehr niedrige Preisniveau des Strom-Großhandelsmarktes stellt ein Risiko für die Erträge der SWU Energie GmbH aus der Vermarktung der StromProduktion dar. Trotz der Notwendigkeit steuerbarer und zuverlässiger Kraftwerke für die Aufrechterhaltung des Stromsystems, entzieht der subventionierte Zubau erneuerbarer Energieträger dem freien Strommarkt nachhaltig die Geschäftsgrundlage. Die SWU Energie GmbH begegnet dieser Entwicklung mit einer neu ausgerichteten Erzeu-gungsstrategie auf Basis eines strategisch und wirtschaftlich priorisierten Erzeugungsportfolios. Ziel ist es hierbei, die bestehenden Erzeugungsprojekte mit minimalem Aufwand bis zur Genehmigungsreife weiter zu entwickeln und im Anschluss zu konservieren, mit der Zielsetzung die Projekte bei geänderten Rahmenbedingungen reaktiveren zu können. Für die zukünftige Ertragsentwicklung ist es von entscheidender Bedeutung, inwiefern das Strommarktdesign abgeändert wird. Hierzu gibt es bereits eine breite politische Diskussion, an der sich auch die Stadtwerke beteiligen. Über die Verbände soll auf die politischen Entscheidungsträger eingewirkt werden, damit sich die Rahmenbedingungen des Energiemarktes wieder zugunsten der für die Energiewende unverzichtbaren konventionellen Kraft- Jahresabschluss 2014 werke verändern. So müssen beispielsweise Gas- und Dampfturbinenkraftwerke, die zu jeder beliebigen Zeit Leistungsreserve ans Netz bringen können, angemessen entgolten werden und zwar für ihre tatsächlich verfügbare Leistung, unabhängig davon, ob die Leistung abgerufen wird oder nicht. Somit könnten die notwendigen Investitionsanreize für den Bau solcher Kraftwerke gesetzt werden. Die Politik ist sich dieser Problematik bewusst geworden und wird sich künftig eingehender mit der Thematik beschäftigen. 2014 wurde diesbezüglich ein erstes Grünbuch veröffentlicht, welches die wesentlichen Für und Wider zu den neuen möglichen Marktmodellen zusammenfasst. In 2015 soll dem Grünbuch ein Dialog folgen, dessen Ergebnis dann in einem Weißbuchverfahren münden soll. Durch den abgeschlossenen Strombezugsvertrag mit der Trianel Power Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co.KG (TKL) ist die SWU Energie GmbH verpflichtet, Strommengen entsprechend ihres Anteils von rund 40 MW abzunehmen. Das Risiko, welches hieraus entsteht, ist, dass der Spread zwischen Stromverkaufspreis und Kosten für den Brennstoffeinsatz Kohle nicht ausreicht, um die Fixkosten des Kraftwerkes zu decken. Die entsprechenden Forward-Preise weisen derzeit einen nicht auskömmlichen Spread auf. Die SWU Energie GmbH hat deshalb eine Risikovorsorge mittels einer Drohverlustrückstellung in Höhe von insgesamt rund 22,4 Mio. € getroffen. Hierbei wurde zur Vertragsbewertung der „liquide Markt“ für den Zeitraum 2015 – 2017 an der EEX berücksichtigt. Jedoch sind ab 2018 weitere negative Deckungsbeiträge aus dem Strombezugsvertrag möglich, sollte sich der Energiemarkt nicht grundlegend ändern. Unter der Voraussetzung der Vertragsprolongation des Strombezugsvertrages nach Laufzeitende im Jahre 2033 (Ende der Abschreibungsdauer) werden positive Ergebnisse erwartet. Die SWU Energie wird permanent die Markentwicklung beobachten. Auch beim GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop, an dem die SWU Energie mit 9,36% beteiligt ist, sieht die Ertragsentwicklung nicht besser aus. Aus diesem Grund ist eine Umstrukturierung der Kraftwerksgesellschaft geplant. Diese Umstrukturierung hat zum Ziel, die langfristige Verpflichtung der Kraftwerksgesellschaft beim Gasbezug aufzulösen. Damit entfällt auch die Verpflichtung zum Strombezug aus dem Kraftwerk. Das Kraftwerk kann damit bis zu einer Markterholung konserviert werden. Eine weitere Option neben der Konservierung wäre ein flexibler Minimalbetrieb des Kraftwerks. Die Entscheidung darüber fällt erst im 3. Quartal 2015. Die Bedeutung der Pumpspeicher als zuverlässige Speichertechnologie wird durch den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Mit der Projektierung des Pumpspeicherkraftwerkes Blautal besteht die Chance, Regelenergie und Spitzenstrom erzeugen zu können. Es bestehen aber weiterhin erhebliche Risiken in der Genehmigungsplanung und wirtschaftliche Risiken durch das derzeitige Strommarktdesign. Die SWU wird den Baubeschluss daher erst dann einholen, wenn wieder Marktverhältnisse bestehen, bei denen sich ein solches Kraftwerk rechnen wird. Zur Minimierung weiterer Risiken ist die Gründung einer Projektierungsgesellschaft in 2015 vorgesehen. Durch die Projektentwicklung des Gasund Dampfturbinenkraftwerks Leipheim kann die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) aktiv die politisch gewollte Energiewende mitgestalten. Das Kraftwerk dient vordringlich als Ausgleichskapazität gegenüber der fluktuierenden Einspeisung aus erneuerbaren Energieträgern. Für die SWU Energie stellt das Projekt die Chance dar, die wegfallenden Erzeugungskapazitäten des Atomkraftwerkes Gundremmingen zum Teil zu kompensieren und eine nachhaltige Wertschöpfung in der Region zu schaffen. Für das Projekt bestehen Risiken dergestalt, dass in Deutschland in den letzen Jahren mehrere Kraftwerke per Gerichtsbeschluss gestoppt wurden (Datteln, Moorsburg und ähnliche). Die SWU Energie versucht diesem mit einer aktiven und offenen Bürgerbeteiligung entgegenzutreten. Des Weiteren lässt das aktuelle Energiemarktdesign einen wirtschaftlichen Neubau eines solchen Kraftwerks nicht zu. Hier muss der Gesetzgeber vorher die Randbedingungen entsprechend ändern. Die SWU Energie GmbH ist sich diesem Sachverhalt bewusst und wird den Baubeschluss erst erwirken, wenn seitens der Bundesregierung ent- 69 70 Jahresabschluss 2014 sprechende Marktverhältnisse geschaffen wurden. Mit Erwirkung der Änderungen des Bebauungsplans sowie der Flächennutzungspläne wird das Projekt strategisch konserviert werden. Zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit wird die SWU Energie GmbH, sich verstärkt auf die sich abzeichnenden Megatrends der Stromerzeugung fokussieren. So wird die SWU Energie, auch vor dem Hintergrund der energiepolitischen Vorgaben durch EU und Bundesregierung, dem Thema „Energieeffizienz“ höchste Aufmerksamkeit widmen. Ziel ist es, durch Bereitstellung von Dienstleistungen den Stromverbrauch der Endkunden nachhaltig zu senken, wodurch Potential zur Gewinnung von Neukunden geschaffen wird. Die Verknüpfung von dezentralen Kleinerzeugungsanlagen zu einem „virtuellen Kraftwerk“ ist ein weiteres Ziel zur Verbesserung der allgemeinen Ausnutzung von nutzbaren Energiequellen. Diesbezüglich fand 2014 ein Vorprojekt statt, dessen Ergebnis zu einer ersten Phase der Umsetzung in 2015 führen wird. Ein weiteres künftiges Vorhaben wird es sein, die Technik der Kraftwärmekopplung auf breiter Front einzusetzen. Zum einen verbessert dies den gesamten CO2-Ausstoß des eigenen Kraftwerkparks, zum anderen lassen sich hierüber zusätzliche Erlöse in der Wertschöpfungskette generieren. Für die weitere Entwicklung der Vertriebsaktivitäten ist von entscheidender Bedeutung, wie stark regulatorische Maßnahmen die Aktivitäten der nächsten Jahre beeinflussen (z. B. Änderung der Netznutzungsentgelte, Einführung neuer Steuern/Umlagen). Kurzfristige und kostenrelevante Änderungen dieser Rahmenbedingungen können je nach Produkt und Kundensegment teilweise nur zeitversetzt im Markt weitergegeben werden. Auch im Jahr 2015 stehen weitere Neuregelungen und Ergänzungen des Energiewirtschaftsrechtes an. Dies wird insbesondere die Ausgestaltung der Energiewende (z. B. Kapazitätsmarkt) sowie die Änderung der Anreizregulierungsverordnung für Stromund Gasnetze (Beseitigung Zeitverzug bei Investitionen) betreffen. Aus den hierbei auftretenden Fragestellungen resultieren entsprechende Risiken für Netzbetreiber: n Wie wirken sich die neuen Instrumente zur Behebung des Zeitverzugs („Efficiency Carry Over“) bei Investitionen tatsächlich auf die Ertragslage aus? n Welche zusätzlichen Belastungen des Regulierungskontos können sich aus der von BNetzA angekündigten Überprüfung der Berechnung von vermiedenen Netzentgeltenergeben? Darüber hinaus bestehen weitere Risiken im operativen Geschäft der Netznutzungsabwicklung (incl. EEG/KWK-Abwicklung). Diese bestehen aus der Abwicklung des laufenden Geschäftes (z.B. Datenqualität) und aus zusätzlichen rechtlichen Risiken aufgrund bislang nicht zweifelsfrei geklärter Umsetzungsrichtlinien zu Vorgaben der Bundesnetzagentur: n Risiken aus der Abwicklung von Mehr-/ Mindermengen für zurückliegende Jahre n Risiken aus der Abwicklung des sog. „Pooling“ (Zusammenfassung Bezugsleistungen sowohl ggü. vorgelagerten Netzen als auch ggü. Kunden). Etwaige Differenzen aus abweichenden Berechnungen, die nicht genau den Vorgaben der BNetzA entsprechen, würden wiederum in das Regulierungskonto eingehen. n Risiken aus nicht ausreichender Datenqualität. Prognoseabweichungen, insbesondere von volatilen Einspeisern (Photovoltaik) in das Stromnetz, müssen zur Begrenzung des finanziellen Risikos aus der Abwicklung der EEG-Zahlungsströme minimiert werden. Die Entwicklungen der oben genannten Fragen und deren Auswirkungen auf das Ergebnis der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH wirken durch den bestehenden Ergebnisabführungsvertrag unmittelbar auf die Ergebnissituation der SWU Energie GmbH. Aus heutiger Sicht sind keine bestandsgefährdenden oder zusätzliche, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hinaus belastende, Risiken erkennbar. Jahresabschluss 2014 E. Sonstige Angaben I. Risikomanagementziele und Finanzinstrumente Mit Hilfe eines monatlichen, unternehmensweiten Berichtswesens wird sichergestellt, dass Abweichungen und Risiken bei den Finanzzielen rechtzeitig erkannt werden und damit eine entsprechende Gegensteuerung möglich ist. Jedes Hauptgeschäftsfeld berichtet hierbei über die Entwicklungen und Tendenzen des Vormonats sowie über Zielabweichungen. Das unternehmensweite Risikomanagementsystem wurde unter Federführung der Abteilung Controlling/ Betriebswirtschaft überarbeitet. Softwaregestützt bewerten nun die Hauptgeschäftsfelder monatlich relevanten Risiken und Kennzahlen aus ihrem Bereich. Dieses Reporting wird der Geschäftsführung zur Verfügung gestellt. Das Risikomanagement für die Hauptgeschäftsfelder Handel sowie Energie- und Dienstleistungsvertrieb wird als interne Dienstleistung von der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) durchgeführt. Aufgabe hierbei ist die Begrenzung und aktive Steuerung der Risiken aus dem Strom- und Gaseinkauf, dem Strom- und Gasvertrieb und dem Zusammenspiel der beiden Bereiche. Zu den Maßnahmen zur Risikobegrenzung zählen die Anwendung des Transferpreismodells, die Festlegung und Überprüfung der Risikozuschläge, eine wiederholte Bonitätsbewertung der Lieferanten, eine Kreditversicherung möglicher Zahlungsausfälle sowie eine Deckungsbeitragsrechnung (Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme) für die Lieferungen an Endkunden. Derzeit nutzt die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) für die Vermarktung der Mengen aus den Kraftwerken in Hamm und Lünen ein Portfolio-Managementsystem im Rahmen einer externen Dienstleistung. Für die Vermarktung des GuD-Kraftwerks HammUentrop und des Steinkohlekraftwerks Lünen existiert ein separates Risiko-Reporting sowie ein spezielles Risikokomitee. Im Laufe des Jahres 2012 wurde eine umfassende Handels- und Vertriebssoftware für den Bereich Strom eingeführt. Diese bildet den kompletten Prozess von der Kalkulation über den Vertragsabschluss auf der Vertriebsseite bis zur Beschaffung auf der Handelsseite ab. Die Software ermöglicht es der SWU Energie GmbH, tagesaktuell die jeweilige Position auf der Vertriebsund der Beschaffungsseite zu ermitteln und einander gegenüberzustellen. Für den Bereich Gas wurde Mitte 2014 die entsprechende Software eingeführt, die ebenfalls den kompletten Prozess abbildet. Momentan wird sechsmal täglich eine aktuelle Price Forward Curve ins System hochgeladen, um aktuelle Bezugskonditionen in den Kalkulationen abzubilden. II. Forschung und Entwicklung Das Projekt ORPHEUS, welches die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH, die Hochschule Ulm sowie sieben weitere Projektpartner zusammen in den Jahren 2013 - 2016 durchführen, wird aus dem FP7-Programm der EU gefördert. Es sollen hierbei Lösungen entwickelt werden, die aufzeigen, wie im Zeichen des PhotovoltaikBooms, die lokalen Stromnetze künftig gesteuert werden können. Derzeit speisen bereits rd. 4.600 Photovoltaik-Anlagen in das Stromnetz mit einer Leistung von rd. 96 MW ein. Es stellt sich hierbei die Frage, wie solche „intelligenten Netze“ funktionieren müssen. Es soll auch erforscht werden, welche Systeme geeignet sind, um eine dezentrale Einspeisung zu beherrschen, die sehr stark schwanken kann. Durch die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) haben Energieversorger – soweit technisch machbar - Messeinrichtungen anzubieten, die dem jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln. Durch die Novelle des EnWG entstanden im Sommer 2011 neue Anforderungen an diese Messsysteme. Diese Anforderungen werden derzeit noch in weiteren Rechtsverordnungen konkretisiert. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, käme auf Energieversorger die Verpflichtung zum Einbau intelligenter Messsysteme zu. Um auf die technischen Herausforderungen eines anstehenden Rollouts intelligenter Messsysteme vorbereitetet zu sein, werden bereits heute 71 72 Jahresabschluss 2014 Pilotversuche bei Mitarbeitern und einzelnen Kunden in festgelegten Gebieten durchgeführt. Die erheblichen finanziellen Belastungen, die auf die Netzbetreiber im Falle einer Rolloutverpflichtung zukämen, sind alleine nicht zu stemmen. Daher haben die SWU sich mit mittlerweile 14 weiteren Stadtwerken zur Überprüfung des gemeinsamen Betriebes der neuen Aufgaben, die ein Rollout mit sich bringen wird, zusammengeschlossen. Konkret wird derzeit untersucht, in welcher Kooperationsform der Betrieb des so genannten „Smart Meter Gateway Administrators“ gemeinsam erfolgen kann. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich brächte neben einem intensiven Know-how-Transfer auch große Skaleneffekte für jeden einzelnen Partner mit sich, die einen Rollout in ein wirtschaftlich darstellbares Licht rücken. Das Ziel der Bundesregierung, die Elektromobilität in der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 als feste Größe im Mobilitätssegment zu etablieren, bedarf noch weiterer Verbesserungen der politischen, wirtschaftlichen, wie auch der strukturellen Rahmenbedingungen. Zu den strukturellen Rahmenbedingen hat die SWU Energie GmbH auch im Jahr 2014 aktiv und positiv beigetragen. Nach wie vor nehmen die beiden Städte hinsichtlich der Anzahl von Ladestationen im bundesdeutschen Vergleich eine herausragende Position ein. Das Ladenetz wies auch 2014 eine hohe Verfügbarkeit aus. Die Lademenge lag bei ca. 24.000 kWh. Gegenüber dem Vorjahr nahezu auf gleichen Niveau. Der Rückzug von car2go zum Jahresende aus den beiden Städten wird auch hier deutliche Spuren hinterlassen. Mit einer gut ausgerüsteten Flotte an E-Fahrzeugen hatten die Kunden von car2go auch im Jahr 2014 die Möglichkeiten der elektrischen Betankung umfänglich nutzen können. Der Rückzug von car2go wird eine deutliche Reduzierung der Abgabemengen zur Folge haben. In der privaten Nutzung der E-Mobilität ist die Entwicklung nach wie vor verhalten – obschon die Autohersteller zunehmend E-Modelle anbieten. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass insbesondere im privaten Bereich die E-Mobilität eine zunehmende Akzeptanz erfährt – damit verbunden auch eine stärkere Nutzung der Ladeinfrastruktur. Die SWU wird die Entwicklung weiterhin positiv begleiten, auch mit neuen technologischen Entwicklungen, die die Betankung und die Verbrauchsabrechnung überregional vereinfacht. Brennstoffzellen-Anwendungen wird ein nicht unerhebliches Entwicklungspotenzial in den kommenden Jahren vorausgesagt. In diesem noch recht jungen Markt wird seitens der Bundesregierung mit Initiierung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) unter anderem der Fokus auf Entwicklungsprojekte zur Marktvorbereitung für Brennstoffzellenanwendungen gelegt. Um den regionalen Markt zu gestalten, aber auch um Erfahrungen mit Brennstoffzellenanwendungen zu sammeln, reichte die SWU in 2010 daher einen Projekt-Förderantrag beim zuständigen Projektträger des Ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein. Im Rahmen des Projektes sollen verschiedene Brennstoffzellenanwendungen im betrieblichen Alltag eingesetzt und erprobt werden. Die Fördermittelzusage ging im Jahr 2011 bei der SWU ein. Eines der Teilprojekte wurde bereits realisiert. Mittlerweile fährt ein mit der Ulmer Stromschachtel betriebenes sieben Meter langes Boot auf der Donau. Ein weiteres Arbeitspaket ist die Neukonzep-tionierung eines Brennstoffzellensystems für den Einsatz als netzunabhängige Stromversorgung. Im Rahmen dieser Neuentwicklung können zudem Leistungsklassen von 1kWel bis 4kWel realisiert werden. Prinzipiell kann dieses modulare Brennstoffzellensystem als Energielieferant für diverse Anwendungen dienen. Im Einsatz mit gasförmigem Wasserstoff entstehen beim Betrieb keine umweltbeeinträchtigenden Emissionen. Ulm, 16.03.2015 SWU Energie GmbH, Ulm (Donau) Die Geschäftsführung Matthias Berz Jahresabschluss 2014 73 74 Jahresabschluss 2014 SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 I. Grundlagen des Unternehmens 2. Ziele und Strategien II. Wirtschaftsbericht 1. Gesellschaftsmodell des Unternehmens Das Ziel der SWU Verkehr besteht darin, das negative Unternehmensergebnis zu reduzieren. Dies vorausgesetzt, kann die Unternehmensstrategie der SWU Verkehr GmbH folgendermaßen zusammengefasst werden: 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmen bedingungen Die Geschäftstätigkeit der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), umfasst die Erbringung von Leistungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und artverwandte Dienstleistungen in den Städten Ulm/ Neu-Ulm und der angrenzenden Region. Dies beinhaltet im Wesentlichen: n Verkehrsmanagement n n n n mit Rechnergestütztem Betriebsleitsystem (RBL) Vorhaltung der Straßenbahn- und von Eisenbahninfrastruktur, Vorhaltung der Straßenbahnfahrzeuge, ÖPNV-Planungsleistungen für die konzeptionelle Angebotsgestaltung und den Infrastrukturausbau sowie Werkstattleistungen und Fuhrparkmanagement für den SWU-Konzern und Dritte. Die Fahrdienstleistungen im Bus- und Straßenbahnverkehr werden von der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, als 51 %iger Tochter der SWU Verkehr GmbH, erbracht. n Fortsetzung der Restrukturierung und Ab- sicherung eines strikten Kostenmanagements n Integration von Busunternehmen in das Rechnergestützte Betriebsleitsystem und die Dynamische Fahrgastinformation und n Gewinnung von Kunden im Bereich der Kfz-Werkstatt. 3. Forschung und Entwicklung Die Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität werden intensiv beobachtet. In diesem Zusammenhang sind auch bei der Straßenbahn Konzepte entwickelt worden, wie der beim Bremsen zurückgespeiste Strom, der nicht von einem anderen Fahrzeug im gleichen Speiseabschnitt benötigt wird, gespeichert oder in das Stromnetz eingeleitet werden kann. Bisherige Berechnungen haben allerdings ergeben, dass das Vorhaben nicht wirtschaftlich ist. Branchenspezifische Rahmenbedingungen Der deutsche Nahverkehr bleibt auf Wachstumskurs: Auch 2014 stiegen die Fahrgastzahlen und Ticketeinnahmen bei Bussen und Bahnen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 9,95 Milliarden Fahrgäste mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs. Das waren 60 Millionen Kunden mehr (+0,6 %) als noch im Jahr 2013.1 Anpassung öffentlicher Zuschüsse Die Mittel für die Infrastrukturförderung wurden in Baden-Württemberg im Berichtsjahr in einer konstanten Höhe beibehalten. Die Geschäftsführung geht aber davon aus, dass die öffentlichen Haushalte, u. a. aufgrund der gesetzlich verankerten Schuldenbremse, in den nächsten Jahren weiter konsolidieren müssen und somit auch die Infrastrukturförderung rückläufig sein wird, obwohl der Neubaubedarf zumindest in Bayern und Baden-Württemberg unverändert hoch und der Bedarf für Reinvestitionen bundesweit in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Kritisch ist zudem, dass Ende 2019 die Förderung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bzw. Entflechtungsgesetz vollständig ausläuft. Aufgrund des nahenden Termins, an dem beide Förderinstrumentarien gleichzeitig auslaufen, sieht sich das Bundesverkehrsministerium zunehmend mit einer Anzahl von Projekten konfrontiert, die bis dahin abgeschlossen werden (1) Vgl. Pressemitteilung vom 24.02.2015 https://www.vdv.de/pressemitteilungen.aspx?mode=detail&id=6a1dfbcf-988a-49dd-ba57-afa570547c4f Jahresabschluss 2014 sollen. Der notwendige Mittelumfang für alle angemeldeten Projekte übersteigt das bis 2019 verfügbare Finanzvolumen. Aus diesem Grund ist es möglich, dass zwar alle Projekte gefördert werden, wenn sie baureif aufgearbeitet sind, allerdings zu einer geringeren Förderquote. Ursprünglich sollte zudem die verkehrliche Zweckbindung für die Mittel aus dem Entflechtungsgesetz ab Anfang 2014 enden. Hier ist es immerhin gelungen, dass in Baden-Württemberg die verkehrliche Zweckbindung gesichert wurde. Dies erfolgte durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (Landes-GVFG). Die Landesregierung von Baden-Württemberg beabsichtigt aktuell das Landes-GVFG anzupassen. Die Fördergegenstände sollen deutlich erweitert und die Förderquote von 75 % auf 50 % gesenkt werden. Ein konkreter Gesetzentwurf liegt derzeit noch nicht vor. Allerdings wurde die Förderquote bereits zum 01.10.2013 auf die vorgesehenen 50 % abgesenkt. Davon betroffen sind aber nur Vorhaben, die nicht auch über die Bundesrepublik Deutschland gefördert werden (sogenannte Bundesvorhaben). Voraussetzung hierfür ist, dass der finanzielle Gesamtumfang der jeweiligen Maßnahme größer als 50 Mio. € ist. Insgesamt fließen die öffentlichen Mittel für den ÖPNV kontinuierlich, allerdings in einem geringeren Maß als noch vor Jahren. Aus diesem Grund hat die SWU Verkehr GmbH ihre Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung der Erträge weiter fortgesetzt, um wegfallende Fördermittel kompensieren zu können und das Wirtschaftsergebnis zu verbessern. 2. Geschäftsverlauf Neubau von Straßenbahnstrecken in Ulm und Neu-Ulm Im Auftrag der Städte Ulm und Neu-Ulm laufen seit 2008 bzw. 2009 Planungen für Strecken zur Wissenschaftsstadt, zum Kuhberg und nach Ludwigsfeld. Alle drei Korridore sind durch eine Zunahme der anliegenden Bebauung mit einer einhergehenden Steigerung der Verkehrsnachfrage gekennzeichnet. Insbesondere zum Kuhberg und zur Wissenschaftsstadt verkehren die Busse in einem dichten Takt (teilweise alle zwei Minuten). Da die Straßenbahn eine höhere Kapazität als ein Bus aufweist ist der Straßenbahnbetrieb ab einer gewissen Fahrgastzahl gegenüber dem Bus wirtschaftlicher (in Ulm: Bus ca. 100 Sitz- und Stehplätze, Straßenbahn ca. 180 Sitz- und Stehplätze). Die öffentliche Hand (Bundesrepublik Deutschland, Land Baden-Württemberg, Stadt Ulm) übernehmen nach der derzeitigen Planung die Investitionskosten vollständig. Der Betrieb wird über die SWU Nahverkehr Ulm/ Neu-Ulm GmbH abgewickelt. Die entsprechenden Zahlen sind dort ebenfalls in der Mittelfristplanung abgebildet. Die Mehraufwendungen für den Straßenbahnbetrieb und den Unterhalt der Trasse werden durch höhere Fahrgeldeinnahmen und Minderaufwendungen im Busbetrieb erwirtschaftet. Während die Baumaßnahmen an der Strecke als Bundesvorhaben gefördert werden, ist der Ausbau des Betriebshofes ein Landesvorhaben. Durch die unter II. beschriebenen Entwicklungen sinkt der Fördersatz auf 50%, damit steigt der Eigenanteil ent- sprechend. Dies wird aber finanziell durch die Stadt Ulm aufgefangen. Die SWU Verkehr hat zudem einen Antrag gestellt, in den Genuss einer sogenannten Härtefallregelung zu kommen. In diesem Fall würde die Maßnahme doch noch zu 75 % gefördert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Der Antrag liegt beim Land Baden-Württemberg zur Prüfung. Für den Bau der beiden Streckenabschnitte und die notwendigen begleitenden Maßnahmen zum Ausbau des Betriebshofes liegen zum heutigen Zeitpunkt die Planfeststellungsbeschlüsse vor. Das Vorhaben wurde zudem vom Land Baden-Württemberg im Berichtsjahr förderrechtlich geprüft. Offen ist noch die Prüfung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), welche derzeit erfolgt. 75 76 Jahresabschluss 2014 3. Lage der Gesellschaft A. Darstellung der Vermögenslage In der folgenden Übersicht sind die Bilanzpositionen zum 31. Dezember 2014 den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Die wesentlichen Veränderungen der einzelnen Bilanz- positionen sind nachfolgend erläutert. Das Gesamtvermögen verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.923 T€ (ca. – 5,9%). Es wurden Rückstellungen für Altersteilzeit verbraucht und Forderungen aus Lieferung und Leistungen abgebaut. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden im Wesentlichen Investitionen in die Strecken- Bilanz-Posten AKTIVA Immaterielle VG Grundstücke, Bauten auf fremden Grund Gleisanlagen 31.12.2014 ausrüstung der Bahnlinie Senden-Weißenhorn und Planungsleistungen für den Bau der Straßenbahnlinie 2 getätigt. Die Minderungen der Buchwerte in den Anlageklassen Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung resultieren aus planmäßigen Abschreibungen. 31.12.2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR 769 2,4 851 2,5 -82 1.022 3,1 1.148 3,3 -126 13.279 40,8 13.847 40,2 -568 Fahrzeuge für Personen- und Güternahverkehr 5.110 15,7 5.513 16,0 -403 Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.926 9,0 3.209 9,3 -283 Geleistete Anzahlungen 2.517 1,9 1.028 1,9 1.489 900 2,8 900 2,6 0 26.523 81,5 26.496 76,9 27 Finanzanlagen Langfristig gebundenes Vermögen Vorräte 888 2,7 986 2,9 -98 Forderungen aus Lieferungen/Leistungen 475 1,5 1.900 5,5 -1.425 3.581 11,1 3.750 10,9 -169 Forderungen gegen verb. Unternehmen/Gesellschafter Sonstige Forderungen 893 2,7 922 2,7 -29 Liquide Mittel 164 0,5 396 1,1 -232 5 0,0 2 0,0 3 6.006 18,5 7.956 23,1 -1.950 32.529 100,0 34.452 100,0 -1.923 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Mittel-/kurzfristig gebundenes Vermögen Gesamtvermögen Bilanz-Posten PASSIVA Gezeichnetes Kapital 31.12.2014 TEUR 31.12.2013 % TEUR Veränderung % TEUR 13.000 40,0 13.000 37,7 0 Kapitalrücklage 7.940 24,4 7.940 23,0 0 Gewinnrücklage 1.294 4,0 1.294 3,8 0 Pensionsrückstellungen 3.910 12,0 3.761 10,9 149 928 2,9 1.637 4,8 -709 27.073 83,2 27.633 80,2 -560 1.578 4,9 2.708 7,9 -1.130 0 0,0 135 0,4 -135 1.809 5,6 1.641 4,8 168 579 1,8 918 2,7 -339 Verbindlichkeiten langfristig Langfristig verfügbares Kapital Sonstige Rückstellungen Verbindlichkeiten Kreditinstitute kurzfristig Verbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten 1.490 4,6 1.417 4,1 73 Mittel-/kurzfristig gebundenes Kapital 5.456 16,8 6.819 19,8 -1.363 32.529 100,0 34.452 100,0 -1.923 Gesamtkapital Jahresabschluss 2014 Das Gesamtvermögen verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 1.923 T€ (ca. – 5,9 %). Es wurden Rückstellungen für Altersteilzeit verbraucht und Forderungen aus Lieferung und Leistungen abgebaut. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden im Wesentlichen Investitionen in die Streckenausrüstung der Bahnlinie Senden-Weißenhorn und Planungsleistungen für den Bau der Straßenbahnlinie 2 getätigt. Die Minderungen der Buchwerte in den Anlageklassen Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung resultieren aus planmäßigen Abschreibungen. B. Darstellung der Ertragslage und des Geschäftsergebnisses In der folgenden Übersicht sind die Erträge und Aufwendungen des Berichtsjahres aufbereitet und den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Die wesentlichen Veränderungen der einzelnen GuV-Posten sind nachfolgend erläutert. GuV-Posten 2014 Umsatzerlöse Bestandsveränderung FE/UFE Aktivierte Eigenleistungen 2013 Veränderung TEUR % TEUR % TEUR 18.674 97,1 17.778 96,2 896 -30 -0,1 -15 0,0 -15 584 3,0 715 3,9 -131 Gesamtleistung 19.228 100,0 18.478 100,0 750 Materialaufwand 10.634 55,3 11.156 60,4 -522 Rohergebnis 8.594 44,7 7.322 39,6 1.272 Sonstige Erträge 1.244 6,5 1.403 7,6 -159 Personalaufwand 13.476 70,1 13.544 73,3 -68 Abschreibungen 2.756 14,3 2.381 12,9 375 Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.367 38,3 7.299 39,5 68 -13.761 -71,6 -14.499 -78,5 738 Betriebsergebnis Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Sonstige Steuern Jahresergebnis (vor Ergebnisabführung) 9 0,0 24 0,1 -15 1.031 5,4 1.096 5,9 -65 -1.022 -5,3 -1.072 -5,8 50 -14.783 -76,9 -15.571 -84,3 788 15 0,1 8 0,0 7 -14.798 -77,0 -15.579 -84,3 781 Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 896 T€. Dies ist bedingt durch Erlössteigerungen im Bereich Instandhaltung. Die SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), konnte ihr Defizit im letzten Geschäftsjahr abschmelzen. Das Ergebnis verbesserte sich um 781 T€. Hauptgründe hierfür sind Einsparungen beim Treibstoffverbrauch in Höhe von rund 520 T€ und durch die oben beschriebenen Erlössteigerungen. Ebenfalls wurde durch die Zurückführungen von Forderungen das Zinsergebnis um ca. 65 T€ verbessert. 77 78 Jahresabschluss 2014 C. Darstellung der Finanzlage In der folgenden Übersicht sind die Zahlungsströme getrennt nach laufender Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit aufbereitet und den entsprechenden Vorjahreswerten gegenübergestellt. 2014 TEUR 2013 TEUR I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Periodenergebnis vor Ergebnisübernahme Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -14.798 -15.579 2.756 2.381 -1.485 484 25 -44 937 5.571 Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -99 -938 -12.664 -8.125 0 839 II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Einzahlungen (+) aus nachträglich erhaltenen Zuschüssen Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 2.630 4.661 -5.168 -12.652 0 0 -270 -537 -2.808 -7.689 15579 16.988 -339 -1.844 15.240 15.144 -232 -670 Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 396 247 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 164 -423 Cashflow aus der Investitionstätigkeit III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Einzahlungen (+) aus Verlustübernahme durch Gesellschafter Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Krediten Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit IV. Finanzmittelfonds am Ende der Periode Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3) Jahresabschluss 2014 III. N achtragsbericht V. Risiko- und Chancenbericht Nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten über die zu berichten wäre. Die Werkstatt ist derzeit vor allem mit zwei Großkunden im Rahmen eines einschichtigen Betriebes ausgelastet. Um das Risiko von Fixkostenremanenzen abmildern zu können erfolgt derzeit eine Akquise von weiteren Kunden, die Fuhrparks besitzen und keine oder nur eine kleine Werkstatt haben (z. B. Omnibusunternehmen, Justizvollzugsanstalt). Zunächst werden kleinere Arbeiten für diese Kunden erledigt, eine Ausweitung ist aber perspektivisch vorgesehen. Der Vertrag mit einem der beiden Großkunden wurde zunächst bis 2016 verlängert. Grundsätzlich muss aber beachtet werden, dass die SWU Verkehr GmbH als öffentliches Unternehmen aus ordnungspolitischen Gründen in diesem Zusammenhang zurückhaltend agieren muss. IV. Prognosebericht Das Restrukturierungskonzept wird auch in den Folgejahren weiter konsequent umgesetzt, um das operative Defizit der SWU Verkehr GmbH zu senken. Da nunmehr aber aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Lage der SWU Energie GmbH nicht mehr sichergestellt ist, dass der Verkehrsverlust vollständig gegenfinanziert werden kann, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Hierzu wurde ein Konsolidierungsprogramm aufgelegt. Ziel für die Verkehrssparte des SWU Konzerns (SWU Verkehr GmbH, SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH und Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH) ist, bis 2016 Kosten in einer Höhe von insgesamt rund 2,1 Mio. € p. a. einzusparen. Die entsprechenden Maßnahmen werden derzeit umgesetzt. Dies hat auch im Berichtsjahr zu Kosteneinsparungen geführt. Wenn die förderrechtliche Prüfung des BMVI abgeschlossen ist und der Förderbescheid vorliegt, erfolgt der Gemeinderatsbeschluss zum Bau der Maßnahme, der für Anfang Mai geplant ist. Wenn dieser termingerecht erfolgt, ist ein Abschluss der baulichen Maßnahmen bis 2017/ 2018 möglich, sodass die Abrechnung bis Ende 2019, dem Jahr des Auslaufens der unter II. genannten Förderinstrumentarien, fertiggestellt ist. Die SWU Verkehr GmbH plant in 2015 und 2016 wieder mit Verlusten, welche über 14 Mio. € liegen werden. Diese Verluste werden im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages auf die SWU Stadtwerke Ulm/NeuUlm GmbH übertragen. Nach Abschluss der Planungen sind nun die Baukosten- und Terminrisiken der Baumaßnahme Linie 2 zu überwachen und abzusichern. Hierzu wurde auch mit der Stadt Ulm vereinbart, dass bereits ab Januar 2015 mit einzelnen terminkritischen Vorabmaßnahmen begonnen wird. Vorabmaßnahmen müssen vom Fördergeber genehmigt werden und sind durch den Maßnahmenträger vollständig zu finanzieren, wenn der Förderbescheid nicht erlassen wird. Die Stadt Ulm hat der SWU Verkehr GmbH zugesichert, dass sie auch in diesem Fall den Aufwand mit Haushaltsmitteln vollständig erstattet. Durch den Ausbau der Straßenbahn entsteht aber auch die Chance, dass die Auslastung der Abteilungen Infrastruktur und Fahrzeuge erhöht wird, da die Werkstatt, Teile des Maschinenparks und der Fuhrpark zur Streckenunterhaltung nicht vergrößert werden müssen, wenn die Strecke und die zwölf neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen worden sind. Ebenso sieht die Geschäftsführung auch Chancen darin, dass die Werkstatt über zusätzliche Kunden Deckungsbeiträge generiert. Wichtig ist nun, unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die Anzahl der Kunden zu erhöhen, um das Risiko, welches durch wenige Großkunden entsteht, zu minimieren. VI. Risikomanagement und Finanz instrumente Wesentliche Ziele des Risikomanagements der SWU Verkehr GmbH sind: n Gewährleisten der Auslastung der Werk- statt und n Überwachung der Kosten- und Terminri- siken bei den geplanten Neubaustrecken der Straßenbahn und dem Ausbau des Betriebshofes. Ulm, 16.03.2015 SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau) Die Geschäftsführung Dipl. oec. Matthias Berz Dipl. Ing. Ingo Wortmann 79 SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH Karlstraße 1 Karlstr. 1 89073 Ulm 89073 Ulm Telefon 0731-166-0 Telefon 0731 166-1070 Telefax 0731 0731-166-49 Telefax 166-1079 00 info@swu.de info@swu.de www.swu.de www.swu.de