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Beschlussvorlage.pdf

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Daten

Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
283 kB
Erstellt
12.10.15, 21:56
Aktualisiert
27.01.18, 11:13

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Inhalt der Datei

Stadt Ulm Beschlussvorlage Sachbearbeitung VGV/VP - Verkehrsplanung Datum 15.04.2015 Geschäftszeichen VGV/VP-Rm/Me * 45 Beschlussorgan Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt Behandlung öffentlich Betreff: Zu Fuß in Ulm - Bericht zum Vorgehen - Anlagen: Protokoll des Workshops am 17.04.2015 Sitzung am 12.05.2015 TOP GD 202/15 Anlage 1 Antrag: Der Bericht zum Sachstand „Zu Fuß in Ulm“ wird zur Kenntnis genommen Feig Zur Mitzeichnung an: BM 3, C 3, OB Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des Gemeinderats: Eingang OB/G Versand an GR Niederschrift § Anlage Nr. -2- Sachdarstellung: Nach der erfolgreichen Installation des Aktionsbündnisses FahrRad in Ulm und den daraus resultierenden Verbesserungen für den Radverkehr wurde das Projekt "Zu Fuß in Ulm" ins Leben gerufen. Zufußgehen ist das natürlichste Fortbewegungsmittel des Menschen. In der modernen Stadtplanung des 21. Jahrhunderts wurde dies leider vernachlässigt. Lange Zeit war das Augenmerk auf das Auto und damit auf den motorisierten Individualverkehr gerichtet. Im Zuge nachhaltiger Mobilität kommt diesem Thema mehr Bedeutung zu und wurde auch im aktuellen Verkehrsentwicklungsplan aufgenommen. Gestartet wurde mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung im Stadthaus am 9. März dieses Jahres. Bürgermeister Wetzig begrüßte die anwesenden Personen (über 50 Teilnehmer) und gab eine erste Einführung in das Thema. Die Akademie für darstellende Kunst führte anschaulich mit einem Sketch ins Thema Fußgänger ein. Dieter Schwab, Geschäftsführer des österreichischen Vereins für Fußgänger, walk-space.at, gab einen Ein- und Überblick über Beispiele zur gelungenen Förderung des Fußverkehrs und zeigte Maßnahmen zur Stärkung und Bearbeitung dieses Themas auf. Als nächstes stand der Workshop am 17. April 2015 im Grünen Hof mit 26 Teilnehmern an. Ziel des Workshops war, Handlungsfelder zur Förderung des Fußverkehrs zu definieren. Ute Kinn vom Büro GriPS aus Ettlingen, bereits beim Thema FahrRad in Ulm engagiert, moderierte die Veranstaltung erfolgreich. Nach Feststellung von Stärken und Schwächen im Fußverkehr hatten sich die drei Themenfelder - Sicherheit - Attraktivität und Motivation/Kultur - Infrastruktur und Barrierefreiheit herauskristallisiert. Zu diesen Themen wurden in drei Arbeitsgruppen Ideen und Maßnahmen zusammengetragen und anschließend im Plenum vorgestellt. Die wesentlichen Ergebnisse sind:  Aus der Arbeitsgruppe Sicherheit: - Ampelschaltungen Grünphase muss zum Überqueren der Ampel ausreichen (Ampeln schalten oft zu schnell auf Rot). Die Wartezeit an Ampeln sollte für Fußgänger/innen und Hilfsmittelnutzer/innen verkürzt werden. Bevorzugung von Bussen an der Ampel führt oft dazu, dass Fußgänger/innen und Hilfsmittelnutzer/innen durch eine rote Fußgängerampel nicht die Möglichkeit haben, den Bus zu erreichen. Lösung: Bessere Abstimmung der Fußgängerampel, Ampel auf Grün schalten, um Fußgänger/innen das Erreichen des Busses zu ermöglichen. Durchgehend grüne Welle für Fußgänger/innen. Fußgänger/innen haben durchgehend eine grüne Ampel, bis ein heranfahrendes Auto das Umschalten der Fußgängerampel auf Rot einleitet und die MIV-Ampel auf Grün wechselt. -3- Behindertenparkplätze: Bessere Kennzeichnung von Behindertenparkplätzen. Markierung (große blaue Markierungen) auf Parkplätzen aufbringen. Behindertenparkplätze sind im Winter voll mit Schnee, dadurch werden die Markierungen auf den entsprechenden Parkplätzen verdeckt. Der Winterdienst muss diese Parkplätze räumen, aber darauf achten, dass er die Markierung nicht abschabt. - Oberflächen: Gemeindevollzugsdienst (GVD) soll erhebliche Mängel an Straße erfassen und zuständiger Stelle melden. Beschädigte Stellen können dann nach und nach abgearbeitet werden. - Querungen: Mehr Dispositionsstreifen auf großen Straßen, z. B. Olgastraße und Friedrich-Ebert-Straße, um Hürde überwinden zu können. - Geschwindigkeiten: Wo es rechtlich möglich ist, soll die Geschwindigkeit für Kfz reduziert werden. Tempo-30-Zonen. Hindernisse einbauen, um Straßen zu verschmälern. - Parken: Flächen für Fußgänger/innen von parkenden Autos freihalten. - Winterdienst: Anwohner/innen müssen aufgeklärt und sensibilisiert werden. Viele Anwohner/innen wissen nicht, dass sie für die Reinigung des Gehwegs vor ihrem Haus und den Winterdienst zuständig sind.  Aus der Arbeitsgruppe Attraktivität und Motivation/ Kultur: Zufußgehen soll zum Genuss werden. Kultur und Motivation des Zufußgehens fördern. Fotowettbewerb zu schönen Stellen in der Stadt starten, die zu Fuß erreichbar sind Veröffentlichung in örtlicher Presse. Fußgängerbeauftragte/r der Stadt Ulm fehlt (einen Fahrradbeauftragten gibt es bereits). Maßnahmen mit Schulen entwickeln und durchführen, um das zu Fuß gehen zur Schule zu fördern. Fußwegkarte gestalten, die Abkürzungen etc. aufzeigt. Hier könnte es beispielsweise einen Aufruf über die örtliche Presse geben, woraufhin Ulmer/innen ihre Lieblingsstrecke angeben können. Barrierefreie oder altersbezogene Fußrouten darstellen. Kinder z.B. bevorzugen oft ganz andere Strecken; Joggingstrecken in Fußwegekarte einzeichnen; Touristen, Neuzugezogene kennen oft die Strecken nicht. Kunstwerke. Begrünung und Gestaltung öder Flächen. Punktuelle Aufwertung des öffentlichen Raums durch attraktive Sitzmöbel. Verweilmöglichkeiten. attraktive Beleuchtung / Lichtkunst. Raum für Fußgänger/innen. Zugewachsene Flächen wieder offenlegen/freischneiden - insbesondere Joggingstrecken. Bürgerschaftliches Engagement zur Gestaltung des öffentlichen Raums fördern, z.B. Sonnenblumen auf öffentlichen Flächen pflanzen. Barrierefreiheit herstellen. -4 Aus der Arbeitsgruppe Infrastruktur und Barrierefreiheit: Straßenschilder so anbringen, dass diese keine Gefahrenquelle für Fußgänger/innen darstellen. Gehwege von Tischen, Stühlen und anderen Behinderungen freihalten. Geltende Richtlinien zur Bestuhlung auf Einhaltung kontrollieren. Parkplätze für Benutzer/innen von Hilfsmitteln ausreichend ausschildern und zugänglich machen. Mehr Spielraum für Kinder auf der Straße schaffen. Mit entsprechender Ausweisung. Fußwege in die Stadt und aus der Stadt ausweisen. Stadttransversale, z. B. Hauptwanderwege an der Donau. Die Stadt hat bereits einen Höhenweg ausgewiesen. Auch für andere Bereiche soll, ähnlich des Höhenwegs, eine Fortsetzung erfolgen. Die Wegweisung zwischen den Stadtteilen verbessern. Abgesenkte Bordsteine auf 3 cm Höhe anpassen. Leitstreifen mit Riffelung an besonders hervorzuhebenden Stellen, z.B. im Bahnhofsgebäude, an Bahnsteigen und Bushaltestellen. Farblich kontrastierende Bodenbeläge/Poller zur Markierung von Gefahrenstellen für Sehbehinderte. Busspur sollte versuchsweise an bestimmten Straßen für Räder geöffnet werden, z.B. Neue Straße oder Frauenstraße. Bewusstsein schaffen für gegenseitige Rücksichtnahme hat oberste Priorität. Zur besseren Aufteilung der Nutzung des öffentlichen Raums zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmer/innen (ÖPNV, MIV, Fußgänger) wurden drei Varianten erarbeitet. Variante 1: Der Gehweg ist separat. Räder befinden sich auf einem Extrastreifen auf der Straße. Variante 2: Gehweg und Radweg sind zusammen und werden durch eine Linie unterteilt. Diese gibt an, wer welche Seite nutzen darf. Variante 3: Alle Verkehrsteilnehmer/innen nutzen einen Raum gemeinsam. Stuttgart führt z.B. dazu ein Pilotprojekt in der Tübinger Straße durch. Blinden- und Sehbehindertenverbände stehen einem Open Space sehr kritisch gegenüber. Eine Arbeitsgruppe der Stadt Ulm befasst sich mit dem Thema Barrierefreiheit. Hierauf wird verwiesen. Weitere Aussagen sind dem Protokoll des Workshops zu entnehmen, das als Anlage beigefügt ist. Während des Workshops lag auch ein begehbarer Stadtplan aus, auf dem Schwachpunkte und positive Stellen markiert wurden. Insgesamt war der Workshop als Einstieg in die Fußverkehrsförderung eine gelungene und sinnvolle Veranstaltung. Mit den Ergebnissen und Anregungen kann in die Bearbeitung des Themas Fußverkehr eingestiegen werden. Derzeit sind im Haushalt 2015 sowie in der mittelfristigen Planung keine Mittel für Maßnahmen vorgesehen.