Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
277 kB
Erstellt
12.10.15, 21:57
Aktualisiert
27.01.18, 11:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung SUB - Stadtplanung, Umwelt und Baurecht
Datum
28.04.2015
Geschäftszeichen SUB V-Mz
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung,
Bau und Umwelt
Sitzung am 19.05.2015
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Bündnis Kommunen für Biologische Vielfalt
- Beitritt der Stadt Ulm -
Anlagen:
1
1
1
TOP
GD 214/15
Deklaration
Beitrittserklärung
Hintergrundpapier
(Anlage 1)
(Anlage 2)
(Anlage 3)
Antrag:
1.
2.
Der Unterzeichnung der Deklaration „Kommunen für biologische Vielfalt“ zuzustimmen.
Dem Beitritt der Stadt Ulm zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ zuzustimmen.
Jescheck
Zur Mitzeichnung an:
BM 3, BS, C 3, EBU, GM, LI, OB, VGV
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten ist beeindruckend. Rund 2 Millionen
unterschiedliche Arten sind bekannt, auf rund 14 Millionen schätzen Experten ihre tatsächliche
Anzahl. Arten, die sich während Jahrmillionen entwickelt und optimal an ihre Umwelt angepasst
und in vielfältigen Ökosystemen miteinander vernetzt ihre Nische gefunden haben.
Doch diese Vielfalt ist bedroht: weltweit, aber auch vor unserer Haustür. Umfangreiche
Anstrengungen des Naturschutzes, die bis ins Jahr 1992 zur Konferenz in Rio mit dem
internationalen Umweltabkommen "Biodiversitäts-Konvention" zurückreichen, haben trotz vieler
Teilerfolge nicht verhindern können, dass auch heute immer noch zahlreiche unserer
heimischen Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume als gefährdet gelten müssen.
Nachdem die Bundesregierung die am 7. November 2007 erarbeitete "Nationale Strategie zur
biologischen Vielfalt" beschlossen und auch die Landesregierung im Jahr 2007 einen
"Aktionsplan zur Sicherung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg" aufgestellt hatte,
wurde durch die Vereinten Nationen für den Zeitraum 2011 - 2020 die UN-Dekade der
Biodiversität ins Leben gerufen.
Unter dem Eindruck des weltweit weiterhin nahezu ungebremst fortschreitenden Rückgangs der
biologischen Vielfalt hatten die Vertreter der Mitgliedstaaten der Biodiversitäts-Konvention" im
Oktober 2010 neue Ziele und eine neue Strategie für den Schutz der biologischen Vielfalt
beschlossen.
In diesem Kontext bewegt sich auch das Bündnis für „Biologische Vielfalt in Kommunen“.
Am 1. Februar 2012 haben sich 60 Gemeinden, Städte und Landkreise zu diesem Bündnis
zusammengeschlossen. Unter den Gründungsmitgliedern waren 43 Städte, z. B. Frankfurt,
Mainz, Hannover, Kiel, Bonn, aus Baden-Württemberg u. a. die Städte Heidelberg, Freiburg,
Esslingen.
Derzeit sind 103 Kommunen Mitglied; davon 20 Kommunen aus Baden-Württemberg.
Das Bündnis besteht in Form des eingetragenen Vereins „Kommunen für biologische Vielfalt“
mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter Gaffert (Oberbürgermeister in Wernigerode).
Ziel des Bündnisses ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt und
die Unterstützung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.
Kommunen sind dabei besonders wichtige Partner, da ihr Handeln vor Ort für den Erhalt der
biologischen Vielfalt entscheidend ist. Sie repräsentieren die politische Ebene, die den
Menschen am
nächsten steht. Sie spielen angesichts ihrer umfassenden Aufgaben in Planung, Verwaltung
und
Politik und der damit verbundenen Entscheidung über den Umgang mit Natur und Landschaft
vor Ort eine wichtige Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt und haben die Verantwortung,
das
öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt zu stärken. Darüber hinaus
führen Aktivitäten vor Ort zu konkreten Ergebnissen, die anderen Akteuren als Vorbild dienen
und
wichtige Impulse auf höhere politische Ebenen senden können.
Daraus leitet das Bündnis folgende vier Aufgabenbereiche ab:
Informationsaustausch
Öffentlichkeitsarbeit
Politische Lobbyarbeit
-3
Gemeinsame Umsetzungsprojekte
Weitere Hintergrundinformationen zum Bündnis, seinen Zielen und Aufgaben sowie den
Vorteilen für die Mitgliedskommunen sind der Anlage 3 zu entnehmen.
Um dem Bündnis beitreten zu können, ist die Unterzeichnung der als Anlage 1 beigefügten
Deklaration Voraussetzung.
Bei der Deklaration handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung, sich als Kommune
für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen. Die Deklaration nennt unterschiedliche
Themenbereiche und Zielsetzungen, die sich auch in der Bündnissatzung widerspiegeln.
Viele der dort genannten Handlungsfelder - Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich, Artenund Biotopschutz, nachhaltige Nutzung sowie Bewusstseinsbildung und Kooperation - werden
von den städtischen Fachabteilungen teilweise seit langem praktiziert.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag für eine Kommune bis 200.000 Einwohner beträgt 600 €.
Die Geschäftsführung wird bei der unteren Naturschutzbehörde (SUB V) angesiedelt. Plattform
für Stadt und Verbände ist der bewährte Arbeitskreis Landschaft. Personal- oder Sachmittel
sind nicht zusätzlich erforderlich.
Das Bündnis bietet die Gelegenheit die Leistungen der Stadt darzustellen, am Puls der
Entwicklung zu bleiben, das eigene Handeln durch die Erfahrung anderer Städte optimieren zu
können und ggf. leichteren Zugang zu Förderprojekten zu erhalten.
Die Verwaltung erwartet allein von der systematischen Vernetzung einen Informationsschub
aus den Erfahrungen anderer Kommunen, der auch den Ulmer Lösungsansätzen im
Naturschutz zu Gute kommen würde.