Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Abschlussbericht.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
12.10.15, 21:57
Aktualisiert
27.01.18, 11:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu GD 162/15
Projekt im Auftrag der Stadt Ulm,
Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht
Vorbereitende Datensichtung und Akteursbefragung zur
Zielsetzung eines regionalen Energiekonzepts
für die Städte Ulm/Neu-Ulm, deren Regionen
sowie den Regionalverband Donau-Iller
10. Februar 2015
Dr.-Ing. Jann Binder
Dieter Geyer
Michael Knoll
Daniel Müller
Michael Capota
Michael Taumann
Zentrum für Sonnenenergie- und WasserstoffForschung Baden-Württemberg (ZSW)
Auftraggeber:
Stadt Ulm, Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht‘
Volker Jescheck
Münchner Str. 2
89073 Ulm
Auftragnehmer:
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung
Baden-Württemberg (ZSW)
Industriestraße 6, 70565 Stuttgart
www.zsw-bw.de
Kontakt:
Dr.-Ing. Jann Binder,
jann.binder@zsw-bw.de
Tel. 0711 7870-209
3
_____________________________________________________________________
Inhaltsverzeichnis
1
KURZFASSUNG...........................................................................................................5
1.1
ZUSAMMENFASSUNG.................................................................................................5
1.2
HINTERGRUND ..........................................................................................................7
1.3
STRUKTURELEMENTE VON ENERGIEKONZEPTEN .........................................................7
1.4
VERGLEICH DER KONZEPTE .......................................................................................8
1.5
WORKSHOPS ............................................................................................................9
1.6
DIE ROLLE VON LAND, REGION UND KOMMUNE.........................................................10
2
EINLEITUNG .............................................................................................................11
3
STRUKTURELEMENTE VON ENERGIEKONZEPTEN ........................................................12
3.1
BESTANDSANALYSE ................................................................................................12
3.2
POTENTIALANALYSE ................................................................................................13
3.3
MAßNAHMENPLAN ...................................................................................................13
3.4
WEITERE „WEICHE FAKTOREN“ UND ZIELE VON ENERGIEKONZEPTEN .........................13
4
DATENSICHTUNG VON VORHANDENEN ENERGIEKONZEPTEN AUS DER REGION
DURCH ZSW ............................................................................................................15
4.1
ENERGIEKONZEPT BIBERACH ..................................................................................16
4.2
ENERGIEKONZEPT GÜNZBURG.................................................................................17
4.3
ENERGIEKONZEPT MEMMINGEN ...............................................................................20
4.4
ENERGIEKONZEPT NEU-ULM ...................................................................................22
4.5
ENERGIEKONZEPT UNTERALLGÄU ............................................................................25
4.6
ENERGIEKONZEPT ULM ...........................................................................................27
5
RÜCKMELDUNGEN AUS DER REGION ZU DEN KONZEPTEN ...........................................32
6
VERGLEICHENDE BEWERTUNG ..................................................................................33
7
ALLGEMEINE ASPEKTE .............................................................................................39
7.1
BUNDESLÄNDER-RANKING ......................................................................................39
7.2
CO2-ZERTIFIKATE ...................................................................................................39
7.3
STROMMARKT ........................................................................................................39
7.4
MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN VON ENERGIEKONZEPTEN VERGLEICH VON
KREISWEITEN UND REGIONALEN ENERGIEKONZEPTEN ..............................................40
7.5
EINFLÜSSE AUF DIE CO2-BILANZ AM BEISPIEL DES LANDKREISES UNTERALLGÄU ........41
7.6
AUFGABEN VON BUNDESLAND, REGIONALVERBAND UND KOMMUNEN IN
KLIMASCHUTZKONZEPTEN .......................................................................................43
8
EMPFEHLUNG DES ZSW ...........................................................................................45
9
BEGRIFFSERLÄUTERUNGEN ......................................................................................47
10
LITERATURVERZEICHNIS ...........................................................................................51
11
ANHANG ..................................................................................................................52
4
_____________________________________________________________________
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Struktur und Elemente von Energiekonzepten ................................................ 8
Abbildung 2:
Bestehende Konzepte und Aktivitäten in der Region Donau-Iller .................... 9
Abbildung 3:
Von der Quelle zum Endverbraucher: Energiewandlung, Speicherung
und Verteilung für die Energieformen Strom, Wärme und Brennstoffe/
Kraftstoffe. Durch Kopplung entsteht Lastverschiebungspotenzial zur
Anpassung an Erzeugungsschwankungen. ...................................................12
Abbildung 4:
Anteil der EE-Erzeugung am Strombedarf .....................................................42
Abbildung 5:
Energieverbrauch pro Einwohner laut vorliegenden Energiekonzepten .........43
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Vergleichende Darstellung der in den Energiekonzepten erhobenen
Daten und ermittelten Potentiale, Teil 1 .............................................................35
Tabelle 2:
Vergleichende Darstellung der in den Energiekonzepten erhobenen
Daten und ermittelten Potentiale, Teil 2 .............................................................36
Tabelle 3:
Quantitative Bewertung der Maßnahmenkataloge aus den
vorhandenen Klimaschutzkonzepten im RVDI ...................................................37
Tabelle 4:
CO2-Emissionen pro Einwohner laut vorliegender Energiekonzepte .................42
Tabelle 5:
Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 1 ......................53
Tabelle 6:
Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 2 ......................54
Tabelle 7:
Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 3 ......................55
Tabelle 8:
Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 4 ......................56
Tabelle 9:
Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 5 ......................57
Tabelle 10: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 6 ......................58
Tabelle 11: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 7 ......................59
Tabelle 12: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte, welche auch im IEKK
aufgelistet sind ...................................................................................................60
5
_____________________________________________________________________
1 Kurzfassung
1.1
Zusammenfassung
Der Ulmer Gemeinderat hat in seinen Anträgen 46 und 47/13 mit Titel „Regionales
Energiekonzept“ im Jahr 2013 beantragt, die Verwaltung zu beauftragen, in Kooperation mit
der Region ein neues Energiekonzept zu erarbeiten. Als anzustrebende Ziele des Konzepts
für die Region wurden genannt
1. Erhebung der Potentiale zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung
2. (Potentiale der) dezentralen regenerativen Energiegewinnung (erheben)
3. Entwicklung eines regionalen integrierten Mobilitätskonzepts
4. Versorgungssicherheit für die Industrie (Sicherstellung und Speicherung des schnell
verfügbaren Energiebedarfs der Unternehmen und Industrie in der Region)
5. Sicherstellung der Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit des Energiebedarfs für die
Haushalte
Das ZSW war daraufhin aufgefordert, die bestehenden Energiekonzepte in der Region
Donau-Iller zu sichten. Weiterhin sollte, auch in Abstimmung mit Akteuren auf Stadt-, Kreisbzw. Regionalebene ausgearbeitet werden, ob und wenn ja, mit welchen Anforderungen an
seinen Inhalt, ein umfassendes Energiekonzept für die Region Donau-Iller von Nutzen sein
könnte.
In Abstimmung mit diesen empfiehlt das ZSW, kein Energiekonzept für die Region zu
erstellen, sondern stattdessen die bestehenden Akteure auf Kreis- bzw. Stadtebene besser
zu vernetzen. Diese Vernetzung sollte stadt- und kreisübergreifend in der Region erfolgen.
Ziele dieser Vernetzung sollten sein:
•
gemeinsames Vorgehen bei Maßnahmen zu allen klimarelevanten Bereichen, die in
allen Energiekonzepten in ähnlicher Form aufgezählt werden und bei denen durch
eine kooperierende Vorgehensweise eine Erleichterung bei der Umsetzung und der
Erfolgskontrolle möglich ist. (z.B. Maßnahmen im Bereich der Effizienzsteigerung und
Energieeinsparung in privaten Haushalten, bei Industrie, Gewerbe, Handel/
Dienstleistungen oder im Bereich Mobilität)
•
gemeinsam
erarbeitete
Kommunikationskonzepte
und
Öffentlichkeitsarbeit
(Veranstaltungen, Information über Technik, Förderungen) - Publikation von
Schaufensterprojekten - Information zur Notwendigkeit guter Planung und fachlicher
Baubegleitung für erfolgreiche Projekte. (z.B. Gebäudesanierungen)
•
abgestimmtes Konzept für das Erfolgsmonitoring (vergleichbare Datenerhebung,
Nutzung ähnlicher Werkzeuge) erarbeiten
•
Lernen aus der Erfahrung in benachbarten Kreisen einer Region
•
Aufbau gemeinsamer Netzwerke - ein gutes Beispiel ist das „Qualitätsnetz Bau
Bodensee-Oberschwaben“ auf regionaler Ebene (Biberach, Ravensburg,
Sigmaringen und Bodenseekreis), welches die Fachleute für verschiedene Gewerke
am Bau zusammenbringt
Nicht neue Konzepte, sondern die Umsetzung bestehender Maßnahmenkataloge und die
Erfolgskontrolle werden als Schlüssel gesehen, um die Energiewende voranzubringen.
6
_____________________________________________________________________
Die Analyse der bestehenden Konzepte hat ergeben, dass die Datenerhebungen, welche die
Basis der Energiekonzepte und dessen größten Aufwand darstellen, in vielen Fällen zu
wenig ortsspezifisch waren, um daraus maßgeschneiderte Aktionen abzuleiten. Mit einer
genaueren Erhebung, etwa über Fragebögen und Ortsbegehungen, würde der Aufwand
überproportional steigen. Andererseits sind die Zusammenhänge trotz großer Unterschiede
bei den im Ergebnis abgeleiteten CO2-Emissionen und Reduktionspotentialen so robust,
dass die abgeleiteten Schlussfolgerungen und empfohlenen Maßnahmen sehr ähnlich sind.
Der Wert des Energiekonzepts liegt dann weniger in der Erstellung eines schwer zu
erarbeiteten belastbaren „Datenteils“, sondern vielmehr in der Sensibilisierung und
Beteiligung der Bürger. Die Bürger beschäftigen sich schon während der Erstellung mit den
möglichen Maßnahmen, wodurch ihre Akzeptanz und Bereitschaft zum eigenen Engagement
und zur Umsetzung von Maßnahmen steigt. Unabhängig vom Ergebnis eines
Energiekonzepts gibt es für Kommunen und Kreise den Ansporn ein solches zu erstellen, um
mit seinem Vorliegen die Voraussetzung für die Förderung eines Klimaschutzmanagers
durch das Bundeswirtschaftsministerium zu erlangen, landesspezifische Förderungen
beantragen zu können und den Anforderungen aus dem „European Energy Award“
Rechnung zu tragen.
Nachdem nicht zu erwarten ist, dass durch Datenerhebung auf regionaler Ebene die
abzuleitenden Maßnahmen genauer werden und zudem der direkte Zugang zum Bürger auf
regionaler Ebene fehlt, um einen Mehrwert durch dessen Beteiligung zu erreichen, empfiehlt
das ZSW kein neues Konzept zu erstellen. Im integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept
des Landes Baden-Württemberg (IEKK) werden zudem gut 100 unabhängige Maßnahmen
aufgeführt, welche sich durch vor Ort tätige Akteure auf ihre Landkreise und Kommunen
anpassen lassen.
Stattdessen soll die Vernetzung der „Klimaschutzmanager“ vor Ort, der regionalen
Energieagenturen und verantwortlichen Angestellten auf Kommunal- und Kreisebene
verbessert werden. In zwei Workshops wurde festgestellt, dass ähnliche Probleme und
ungelöste Aufgabenstellungen in den Kreisen und Städten des Regionalverbands Donau-Iller
bestehen, die schon Klimaschutzkonzepte haben. Die an den Diskussionen beteiligten
Akteure versprechen sich durch einen regelmäßigen Austausch und gezielte
Zusammenarbeit wichtige Impulse und eine Vereinfachung ihrer Arbeit.
Die oben genannten Ziele 4 und 5 zur Versorgungssicherheit, Verfügbarkeit und
Bezahlbarkeit der Energieversorgung werden durch Landes- und Bundespolitik gesteuert. So
sind im Stromsektor die Bereitstellung ausreichender Übertragungskapazitäten
(Netzausbauplan auf Bundesebene) und zu jeder Zeit hinreichender Erzeugungskapazitäten
(Aktivitäten der Bundesnetzagentur in Bezug auf Reservekraftwerke) von Ausschlag
gebender
Bedeutung
für
die
Versorgungssicherheit
und
Verfügbarkeit
der
Energieversorgung.
Die Bezahlbarkeit hängt wiederum am deutschlandweit einheitlichen Strommarkt und kann
daher regional nicht gesteuert werden. Jeder Kunde kann sich von jedem beliebigen
Versorger in Deutschland Strom, Gas und Brennstoffe kaufen und bekommt diese Energie
über die vorhandenen Netze und Transportwege geliefert. Abgesehen von regional genutzter
Kraft-Wärmekopplung oder regionalen Nahwärmenetzen ist eine regionale Beeinflussbarkeit
der Energiekosten sehr begrenzt. Es ist zwar möglich durch den Bau von regionalen
Stromerzeugungsanlagen eine regionale Wertschöpfung für die Eigentümer der Anlagen
oder über die Pacht, für die Eigentümer der Flächen zu erzeugen; einen regionalen
Strommarkt gibt es jedoch nicht.
7
_____________________________________________________________________
Leider ist der Strommarkt bisher noch nicht auf die „Physik“ des regenerativen
Energiesystems angepasst. Jedoch gibt es aktuell Anstrengungen in der Politik (Grünbuch
des BMWi 2014) dies zu ändern. Die Empfehlung ist, dass regionale Akteure (Stadtwerke)
sich an der Gestaltung des künftigen Strommarktdesigns beteiligen. Vorsicht ist geboten,
heute schon Infrastrukturen aufzubauen, die Geschäftsmodelle vorwegnehmen, die ggf.
aufgrund der schließlich auf Bundesebene gewählten Ausgestaltung des Strommarktdesigns
gar nicht profitabel werden.
1.2
Hintergrund
Hintergrund für die Beauftragung der vorliegenden Untersuchung ist ein Antrag der CDU-,
FDP- und Grünen-Fraktionen des Gemeinderates der Stadt Ulm vom März 2013. Die
Fraktionen hatten sich für das Erstellen eines Regionalen Energiekonzeptes in Kooperation
mit dem Regionalverband ausgesprochen.
Die Stadtverwaltung Ulm hat daraufhin im ersten Schritt das Zentrum für Sonnenenergie und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) beauftragt, eine Sichtung und Bewertung
bereits vorhandener Daten und Studien aus der Region Donau-Iller durchzuführen, und eine
Empfehlung für weitere Schritte auf Basis des Vorhandenen auszuarbeiten sowie Gespräche
mit Akteuren zu führen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Herr Gönner, hat das ZSW in einem Schreiben vom
25.05.2013 gebeten, den Prozess zu moderieren, als Grundlage bereits verfügbares
Studien- und Datenmaterial zu sichten und zu bewerten und gegebenenfalls eine von allen
Seiten weitgehend unterstützte Anforderungsspezifikation für ein mögliches regionales
Energiekonzept zu erstellen und den Weg dorthin aufzuzeigen oder Alternativen zu
empfehlen.
1.3
Strukturelemente von Energiekonzepten
Die drei wesentlichen Elemente von Energiekonzepten sind eine Bestandsanalyse, eine
Potentialanalyse und ein Maßnahmenkatalog (Abbildung 1).
Die Bestandsanalyse umfasst neben der Erhebung des Wärme- und Strombedarfs auch die
Erstellung einer Gesamtenergie- sowie eine darauf aufbauende CO2-Bilanz. Bei der
Energie- bzw. CO2-Bilanz werden der Endenergiebedarf bzw. die CO2-Emissionen der
einzelnen Verbrauchergruppen (Verbrauchssektoren: private Haushalte, Industrie, GewerbeHandel-Dienstleistungen
und
kommunale
Liegenschaften)
oder
Anwendungen
(Endenergieformen: Strom, Wärme, Kraft und Verkehr) zugeordnet. Zudem kann noch nach
(Primär-) Energieträgern (z.B. Kohle, Gas, Heizöl, Biomasse, etc.) und Energiequellen
(Sonne, Wind, Wasser, fossil usw.) unterschieden werden. Die CO2-Emissionen werden
mithilfe von spezifischen Emissionsfaktoren aus dem Verbrauch der Primärenergieträger
errechnet. Ein weiterer Aspekt der Ist-Analyse ist die erneuerbare Energieerzeugung und
deren Anteil am Endenergieverbrauch.
Das zweite Strukturelement eines Energiekonzeptes, die Potentialanalyse, befasst sich mit
dem Potential zur Energieeinsparung und dem Potential für den Ausbau erneuerbarer bzw.
dezentraler Energieerzeugung. In der Praxis werden diese Potentiale mithilfe von
Schätzwerten in unterschiedlichen Szenarien ermittelt.
8
_____________________________________________________________________
Energieverbrauch:
Bestandsanalyse
Potentialanalyse
Industrie
Verkehr
Elektrizität
Wärme
Mobilität
Umsetzung
Einsparungen
Wege
Erzeugung
Hindernisse
Anwendung
Endenergieform
GHD
Sektoren
Haushalte
„no regret
Maßnahmen“
nur in überregionalen Kontext lösbar:
Bedarf an Lastmanagement,
steuerbarer Erzeugung, Speicher
Ziel-Erreichung gemessen in: CO2 Einsparung, Kosten,
Machbarkeit in der Umsetzung
Abbildung 1: Struktur und Elemente von Energiekonzepten
Der Maßnahmenkatalog ist die dritte Komponente eines Energiekonzeptes. In diesem
werden Maßnahmen und Aufgaben zur Erreichung von Zielen für die zukünftige
Energieversorgung aufgezeigt und vorgeschlagen. Diese beziehen sich teilweise auf die
ausgearbeiteten Bereiche mit den größten Potentialen, viele wichtige Maßnahmen weisen
jedoch nur eine geringe Abhängigkeit von der ermittelten Situation auf. Mögliche
Bewertungskriterien
sind
geschätzte
Kosten,
Nutzen,
CO2-Einsparung
und
Realisierungsdauer der “Projekte“. Die Maßnahmen können nach Verbrauchssektoren,
Endenergieformen, Arten der Maßnahmen und vielen weiteren Kriterien unterteilt werden.
1.4
Vergleich der Konzepte
Aus Abbildung 2 werden die Aktivitäten zum Thema Energie in der Region ersichtlich. Viele
Kreise aber auch Städte sind bereits Teilnehmer im European Energy Award (eea), so auch
Ulm. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden die Energie- bzw.
Klimaschutzkonzepte von Günzburg, Memmingen, Neu-Ulm und Unter-Allgäu betrachtet.
Ebenfalls einbezogen wurden die Potenzialstudie des Landkreises Biberach sowie die
Datenerhebungen des Ing.-Büros Fleischhammer (Aktualisierung der CO2-Bilanz, 2012) und
der Universität Ulm (laufende Erstellung des Klimaschutzkonzepts Ulm, 2014).
Im Allgemeinen erschweren verschiedene Herangehensweisen bei den Energiekonzepten,
welche sich dann in den einzelnen Strukturelementen wiederfinden, die Vergleichbarkeit. In
den verschiedenen Konzepten wird keine einheitliche Kategorisierung vorgenommen, z.B.
die mögliche Trennung der Verbrauchssektoren Gewerbe-Handel-Dienstleistungen und
Industrie. Zudem werden Daten teilweise in viel Prosa verstreut oder rein graphisch ohne
Zahlenangabe im Bericht dargestellt.
9
_____________________________________________________________________
- Ulm, Neu-Ulm
- Alb-Donau-Kreis
AD
UL
- Ravensburg, Biberach
- Bodenseekreis
- Sigmaringen
145
NU Seiten
263
GÜ Seiten
- Energie- & Umweltzentrum
Allgäu, Sitz Kempten
47
Seiten
167
BC
73
Seiten
MM
UA
Seiten
Partner
bzw.
zerifizierter Teilnehmer
European Energy Award:
- Ulm
- Neu-Ulm
- Alb-Donau-Kreis
- Biberach
Abbildung 2: Bestehende Konzepte und Aktivitäten in der Region Donau-Iller
In der Bestandsanalyse von Verbrauch und Emissionen erschweren, neben den bereits
genannten, die folgenden Gründe eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse: Zum einen werden
in den Konzepten Daten auf unterschiedliche Weise, oftmals aus statistischen Quellen
generiert. Es erfolgt keine Klarstellung der verwendeten Datenbasis und Algorithmen. Zum
anderen kann die CO2-Bilanz durch verarbeitendes Gewerbe extrem beeinflusst werden,
das macht den Vergleich mit Nachbarkreisen fast unmöglich.
Die Potentialanalysen unterscheiden sich sehr stark in ihrem Detaillierungsgrad. Dieser
reicht von der Einzelobjekterhebung bis hin zu groben landkreisspezifischen Schätzungen.
Jedoch wird durchweg keine exakte Potentialbestimmung vorgenommen, sondern die
Potentiale werden teilweise durch willkürliche Annahmen abgeschätzt (beispielsweise wird
für die Nutzung der Photovoltaik auf Dachflächen z.B. 30, 50 % oder 100 % angesetzt).
Im Vergleich mit den vorherigen Strukturelementen unterscheiden sich die
Maßnahmenkataloge am geringsten. Die meisten vorgeschlagenen Projekte finden sich teils
leicht abgewandelt in allen Energiekonzepten. Vor allem die Maßnahmen
„Klimaschutzmanager“ sowie „Informiertheit“ und „Bewusstsein“ der Bevölkerung und
Akteure sind in allen Konzepten zu finden. Lediglich die Bewertung und Priorisierung der
Maßnahmen unterscheidet sich von Konzept zu Konzept, auch wenn generell ein geringer
Bezug zur Datenerhebung besteht.
1.5
Workshops
Es wurden vom ZSW zwei Veranstaltungen geleitet. Zum einen wurde ein
Erfahrungsaustausch über Klimaschutz- und Energiekonzepte der Landkreise und kreisfreien
Städte in der Region Donau-Iller beim Regionalverband Donau-Iller am 30. Juli 2014 und
zum anderen ein Workshop auf technischer Ebene zum Erfahrungsaustausch über
Klimaschutz- und Energiekonzepte im Rahmen der Energieentwicklung in der Region
Donau-Iller am 15. Oktober 2014 am ZSW Ulm durchgeführt.
10
_____________________________________________________________________
Die erste Veranstaltung1 war für Teilnehmer auf Verwaltungsebene gedacht, die zweite für
Teilnehmer auf technischer Ebene. In beiden Veranstaltungen wurden der Vergleich der
Bestands- und Potentialdaten, sowie die Zusammenstellung der Maßnahmenkataloge aus
den bestehenden Konzepten präsentiert und diskutiert. Zusätzliche Erkenntnisse durch ein
regionales Energiekonzept waren, wie im Kapitel 1.1 begründet, nicht zu erwarten. Zudem
wurde diskutiert, dass die Aufgabe der Region von Seiten des Gesetzgebers in der
Ausweisung von Vorrangflächen auf regionaler Ebene liegt. Damit waren sich die Teilnehmer
einig, dass die Aufstellung von Anforderungen an ein regionales Energiekonzept keinen Sinn
macht. Vielmehr wurden als nächster Schritt die Einbindung der regionalen Akteure und der
Austausch Ihrer Erfahrungen bei der Umsetzung der bestehenden Konzepte vorgeschlagen.
Die zweite Veranstaltung war daher ein Erfahrungsaustausch zu Klimaschutz- und
Energiekonzepten in der Region für Teilnehmer der Kommunen auf technischer Ebene. Aus
dem Teilnehmerkreis kamen sehr positive Äußerungen zum Workshop. Weitere Treffen zu
den Themen Erstellung von Kommunikationskonzepten und Tools zur Datenerfassung sowie
die Einrichtung eines „Qualitätsnetzes Bau“, wie es bereits in den Kreisen Ravensburg und
Umgebung besteht, in erweiterter Form wurden stark befürwortet. Das ZSW schlägt vor, mit
einem Arbeitstreffen zum Thema „Kommunikation“ zu beginnen und dabei auch für das ins
Leben zu rufende, erweiterte „Qualitätsnetz Bau“ die Termine, Teilnehmerkreis und Inhalte
für die ersten Treffen zu definieren. Möglicherweise kann die Energieagentur Ravensburg,
die das Netzwerk in den Kreisen Bodensee/Ravensburg/Biberach und Sigmaringen sehr
erfolgreich betreut, das nächste Arbeitstreffen leiten. Insgesamt wird kritisiert, dass die
Förderung der Stelle eines Klimaschutzmanagers bereits das Vorliegen eines Energie- und
Klimaschutzkonzeptes erfordert. Die umgekehrte Reihenfolge wird von allen Teilnehmern als
wesentlich sinnvoller erachtet.
1.6
Die Rolle von Land, Region und Kommune
Das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) des Landes Baden-Württemberg
beschäftigt sich auch mit der Rolle von Bund, Ländern, Region und Kommunen im Rahmen
der Umsetzung der Energiewende. Dort wird auf die kommunale Ebene für die Durchführung
von Energiekonzepten großer Wert gelegt. Für die Regionalebene ist lediglich die
Ausweisung von Vorranggebieten zum Einsatz erneuerbarer Energien vorgesehen.
Die gesetzgeberische Kompetenz im Bereich Energiewirtschaft liegt bei Bundestag und
Bundesrat. Das bedeutet, dass die übergeordneten rechtlichen Rahmenbedingungen, wie
die Strommarktregulierung, die Förderung des EE-Ausbaus und die Gewährleistung der
Versorgungssicherheit über die Ermittlung des Übertragungsnetzausbau- sowie
Reservekraftwerksbedarfs, auf Bundesebene festgelegt werden, während es lokalen,
regionalen und nationalen Marktakteuren obliegt, Geschäftsmodelle zu entwickeln und
entsprechende Dienstleistungen (Kraftwerks- und Speicherbetrieb, Lastmanagement, etc.)
anzubieten. Dies kann weder ein regionales noch ein kommunales Konzept leisten.
1
Die Besprechungsprotokolle der beiden Workshops vom 30. Juli und 15. Oktober 2014 können von
der Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht der Stadt Ulm bezogen werden.
11
_____________________________________________________________________
2 Einleitung
Hintergrund für die Beauftragung der vorliegenden Untersuchung ist die Tatsache, dass die
Fraktionen im Gemeinderat Ulm in ihrem Beschluss vom 15.05.2013 die Verwaltung
aufgefordert haben, ein regionales Energiekonzept zu entwickeln. Bei diesem
Energiekonzept sollen die Partner in der Region, einschließlich Regionalverband, SWU,
FUG, Kommunen, Stadt- und Landkreise, Wissenschaft, Wirtschafts- und Umweltverbände
sowie Bürgervertreter eingebunden werden.
Die Stadt Ulm hat zusammen mit SWU und EVS im Jahr 1994 ein Kommunales
Energiekonzept beauftragt. Weiterhin nimmt Ulm seit 2006 mit jährlichen internen und
externen Audits am European Energy Award teil und trägt darüber hinaus mit der
Aktualisierung der (Energie- und) CO2-Bilanz der Stadt Ulm bis zum Jahr 2011, sowie dem
neuerlichen Auftrag für die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts Ulm (mit zu berechnenden
Szenarien für 2020, 2025 und 2030) durch die Universität Ulm zu einer Weiterentwicklung
der kommunalen Aktionspläne und Konzepte bei.
Auf regionaler Ebene gibt es kein Energiekonzept. Die Fraktionen hatten sich für das
Erstellen eines Regionalen Energiekonzeptes in Absprache mit dem Regionalverband
ausgesprochen. Zu den Anforderungen an das zu erstellende regionale Energiekonzept gibt
es Hinweise im Beschlussantrag vom 18.03.2013 der Grünen-Fraktion, im Antrag vom
18.03.2013 der FDP- und CDU-Fraktion und in einer Tischvorlage vom 14.05.2013 für die
Gemeinderatssitzung am 15.05.2013, die einen ergänzenden Antrag der Fraktionen Grüne,
FDP und CDU des Gemeinderats der Stadt Ulm enthält.
Neben den verschiedenen Anträgen zeugt das Protokoll der Energiedebatte 2013 in der
Gemeinderatssitzung vom 15.05.2013 von unterschiedlichen Erwartungen und Prioritäten in
Bezug auf das zu erstellende Energiekonzept in den Fraktionen, in der Verwaltung der Stadt
und der SWU.
Gemäß den Anträgen der Fraktionen waren gewünschte Ziele, zu welchen das Regionale
Energiekonzept beitragen sollte, die folgenden:
1. Erhebung der Potentiale zur Energieeinsparung und –effizienzsteigerung
2. Potentiale dezentrale regenerative Energiegewinnung
3. Regionales integriertes Mobilitätskonzept
4. Versorgungssicherheit für die Industrie
5. Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit des Energiebedarfs für die Haushalte
Die Stadtverwaltung Ulm hat daraufhin im ersten Schritt das ZSW beauftragt, eine Sichtung
und Bewertung bereits vorhandener Daten und Studien aus der Region Donau-Iller
durchzuführen, und eine Empfehlung für weitere Schritte auf Basis des Vorhandenen sowie
Gesprächen mit Akteuren auszuarbeiten.
Der Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Herr Gönner, hat das ZSW in einem Schreiben vom
25.05.2013 gebeten, den Prozess zu moderieren, als Grundlage bereits verfügbares
Studien- und Datenmaterial zu sichten und zu bewerten und gegebenenfalls eine von allen
Seiten weitgehend unterstützte Anforderungsspezifikation für ein mögliches regionales
Energiekonzept zu erstellen und den Weg dorthin aufzuzeigen oder Alternativen zu
empfehlen.
12
_____________________________________________________________________
3 Strukturelemente von Energiekonzepten
Die drei wesentlichen Elemente von Energiekonzepten sind eine Bestandsanalyse, eine
Potentialanalyse und ein Maßnahmenkatalog, siehe Abbildung 1.
3.1
Bestandsanalyse
Die Bestandsanalyse umfasst neben der Erhebung des Wärme- und Strombedarfs auch die
Erstellung einer Gesamtenergie- sowie eine darauf aufbauende CO2-Bilanz des zu
untersuchenden Gebietes. Bei der Energie- bzw. CO2-Bilanz werden der Endenergiebedarf
bzw. die CO2-Emissionen einzelnen Verbrauchergruppen (Verbrauchssektoren) oder
Anwendungen (Endenergieformen) zugeordnet, siehe Abbildung 3. Zudem kann noch nach
Energieträgern oder Energiequellen unterschieden werden. Für die Erstellung der Bilanzen
gibt es jedoch keine vorgeschriebenen Richtlinien, so dass selbst bei der überschaubaren
Anzahl an unterschiedlichen Verbrauchern nicht immer die gleiche Gruppierung in
Verbrauchssektoren vorgenommen wird. Für die Datengewinnung, welche als Basis für die
Bilanzierung dient, stehen mehrere Methoden zur Auswahl. Zum einen kann mit realen,
meist vor Ort erfassten Daten gearbeitet werden (Bottom-Up-Prinzip). Diese Methonde wird
nur in begrenztem Umfang angewendet, da der finanzielle und zeitliche Aufwand für
komplette neue Datenerhebungen erheblich ist.
Energiespeicher
Energiequellen
EnergieEnergieverteilung
umwandlung
Sektor
Anwendung
Energiebedarf
Endenergieform
Strom
Wärme
Elektrizität
Sonne
Private
Haushalte
Wind
Industrie
Wasser
Strom
Wärme
Kraft
Wärme
Gewerbe, Handel,
Dienstleistungen
Biomasse
Strom
Wärme
Kraft
Geothermie
Kraftstoffe
Fossile Kraftstoffe
Verkehr
Mobilität
Abbildung 3: Von der Quelle zum Endverbraucher: Energiewandlung, Speicherung und Verteilung für die Energieformen Strom, Wärme und Brennstoffe/ Kraftstoffe. Durch Kopplung
entsteht Lastverschiebungspotenzial zur Anpassung an Erzeugungsschwankungen.
Die zweite und häufiger verwendete Methode ist die Nutzung von statistischen Daten aus
verschiedenen Quellen und deren Aufbereitung nach dem Top-Down-Prinzip. Die CO2-
13
_____________________________________________________________________
Emissionen werden mithilfe von spezifischen Emissionsfaktoren aus dem statistisch
bestimmten Verbrauch der Primärenergieträger errechnet. Ein weiterer Aspekt der IstAnalyse ist die erneuerbare Energieerzeugung und deren Anteil am Endenergieverbrauch.
Im Gegensatz zu den Verbrauchs- und Emissionsdaten kann die EE-Erzeugung recht
einfach über die örtlichen Energieversorgungsunternehmen ermittelt werden und es muss
nicht auf statistische Methoden zurückgegriffen werden. Allerdings wird der Eigenverbrauch
erneuerbarer Energien, nicht separat erfasst, sodass bei dessen größerer Verbreitung auch
bei erneuerbaren Energiequellen auf statistische Verfahren zurückgegriffen werden muss,
um Daten für den tatsächlichen Verbrauch zu erhalten.
3.2
Potentialanalyse
Das zweite Strukturelement eines Energiekonzeptes befasst sich mit der, durch ausgewählte
Maßnahmen unter bestimmten Annahmen in näher zu spezifizierenden Szenarien,
erreichbaren Energieeinsparung (Einsparpotential) und erneuerbaren bzw. dezentralen
Energieerzeugung (Ausbaupotential). Die Szenarien der Einsparpotentiale beziehen sich auf
die Bereiche Strom und Wärme, wobei sich durch einige Maßnahmen Einsparungen in
beiden Bereichen erreichen lassen. Ebenso wie bei den Einsparpotentialen wird bei den
Ausbaupotentialen mit Annahmen und Schätzwerten versucht, für das analysierte Gebiet die
Bereiche mit den größten Wachstumschancen zu ermitteln bzw. aufzuzeigen. Die exakte
Bestimmung der Potentiale, mithilfe von exakten Messungen und analytischen
Datenmodellen, wird in der Regel aufgrund des begrenzten Budgets nicht durchgeführt.
3.3
Maßnahmenplan
Im Maßnahmenkatalog werden anhand der bisherigen Ergebnisse Projekte oder Ziele
abgeleitet. Diese beziehen sich teilweise auf die in den Energiekonzepten ausgearbeiteten
Bereiche mit den größten Potentialen, viele Maßnahmen sind jedoch unabhängig von der
ermittelten Situation sinnvoll und können in jedem Fall empfohlen werden. Auch in völlig
verschiedenen Regionen überschneiden sich die vorgeschlagenen Maßnahmen, auch wenn
diese dann unterschiedlich bewertet werden (Energieeffizienz, Bauen & Sanieren, Einsatz
erneuerbarer Energien, Mobilität). Mögliche Bewertungskriterien sind geschätzte Kosten,
Nutzen und Dauer der Projekte. Die Maßnahmen können nach Verbrauchssektoren,
Endenergieformen, Arten der Maßnahmen und vielen weiteren Kriterien unterteilt werden.
3.4
Weitere „weiche Faktoren“ und Ziele von Energiekonzepten
Idealerweise wird eine Partizipation der Bevölkerung bei und während der Erstellung eines
Energiekonzeptes erreicht. Dies kann erfolgen durch Einbindung in Arbeitskreisen, durch
Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen und Diskussionsrunden. Es sollte ein
allgemeines Bewusstsein für das Thema „Energie“ und seine Bedeutung geschaffen werden.
Ein Energiekonzept sollte zu „Aktionen“ und zu einem Bewusstseinswandel und letztlich zu
einer Verhaltensänderung bei der Bevölkerung führen. Selbst wenn beispielsweise die
Wirtschaftlichkeit einer bestimmten Maßnahme für den Einzelnen da ist, erkennt das der
Einzelne ggf. nicht (z.B. alte Heizung, die gegenüber einer neuen höhere Kosten verursacht).
Aber auch wenn dies der Einzelne erkennt, agiert er ggf. nicht. In beiden Fällen ist es
äußerst hilfreich, wenn das Thema in seiner Umgebung verankert ist und die Hemmnisse,
14
_____________________________________________________________________
selbst aktiv zu werden, ihm möglichst aus dem Weg geräumt werden. Dies kann z.B. über
eine von der Bevölkerung gut angenommene Energieberatungsstelle erreicht werden.
Ein besonders wertvoller Beitrag von Energiekonzepten ist es, das „Engagement der Bürger“
herbeizuführen für Aktionen, die über das eigene Eigentum hinausgehen. Das kann die
ehrenamtliche Mitarbeit in Arbeitskreisen sein, aber auch die Teilhabe an
Bürgerbeteiligungsanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Oft schwingt der
Gemeinschaftsgedanke mit. Letztendlich beobachten die regionalen Energieagenturen
jedoch, dass ein individuelles, finanzielles Engagement zur Umsetzung von konkreten
Maßnahmen zur Energie- oder CO2-einsparung ohne erkennbare Rendite oder weiteren
Mehrwert (Komfort, Unabhängigkeit) nicht erfolgt.
15
_____________________________________________________________________
4 Datensichtung von vorhandenen Energiekonzepten aus der
Region durch ZSW
Dieses Kapitel befasst sich mit der Sichtung und Bewertung der bereits vorhandenen
Energiekonzepte der Landkreise. Eine genaue Betrachtung der Konzepte und ihrer
Eigenheiten findet in dem jeweiligen Unterkapitel statt. Für die folgenden Kreise liegen
Energiekonzepte vor:
•
Kreis Biberach: „Potentialanalyse Erneuerbare Energien“ (Energieagentur Biberach,
ohne Datum, verwendete Daten bis 2011)
•
Kreis Günzburg: „Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Günzburg“
(Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!, Okt. 2013, verwendete Daten bis 2012)
•
Kreis Memmingen „Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Memmingen“
(Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!, 2012)
•
Kreis Neu-Ulm: „Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Neu-Ulm“
(B.A.U.M. Consult, 2013)
•
Kreis Unterallgäu: „Klimaschutzkonzept Unterallgäu“ (Energie- und Umweltzentrum
Allgäu eza!, (2012)
•
Stadt Ulm („Aktualisierung der CO2-Bilanz der Stadt Ulm“, Ing-Büro Fleischhammer,
2012; „Vortrag Workshop I, Klimaschutzkonzept Ulm 2013/2014“, Prof. Müller, Uni
Ulm, in Arbeit)
Konzepte des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm existieren (noch) nicht, jedoch sind für
Ulm die Inhalte eines Klimaschutzkonzeptes aus den drei Workshops von Prof. Müller (siehe
Literaturverzeichnis) zum Teil bereits verfügbar. Im Allgemeinen ähnelt sich die Struktur
(Bestandsanalyse, Potentialanalyse und Maßnahmenplan) der Konzepte. Dies führt aber
nicht zwingend zu einer Vergleichbarkeit der Daten. Abgesehen von dem, für die Bilanzen
zugrunde gelegten, Basisjahr und Rahmen werden für die Erfassung des Ist-Standes
unterschiedliche Methoden (z.B. statistische Berechnungen oder Einzelabfragen) zur
Datengewinnung verwendet, in den Energiebilanzen andere oder keine Einteilung (z.B. von
Verbrauchergruppen oder Energieformen) gewählt oder zur Bestimmung der Potentiale
verschiedene Annahmen (z.B. zu Faktoren des Photovoltaik-Potentials) getroffen.
Die Nachvollziehbarkeit der dargestellten Daten (wie wurden die Werte berechnet oder
abgeschätzt) und Quellen- Literaturangaben (woher stammen diese bzw. die Rohdaten) ist
oftmals nicht oder nur sehr allgemein gegeben. Dies wiederum erschwert eine qualitative
Bewertung der Daten und somit auch der Energiekonzepte. Im Falle der Bestandsanalyse
(Energie- und CO2-Bilanzen) stellt sich die Frage, ob für gute Energiekonzepte exakte
Datenwerte benötigt werden oder ob abgeleitete statistische Werte ausreichend sind.
Hier sei auf das Klimakonzept des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein hingewiesen,
eines der wenigen Beispiele für regionale Energiekonzepte. Dieses verwendet ebenfalls
Daten aus statistischen Quellen, ergänzen diese jedoch durch Erhebungen über Fragebögen
an Kommunen und Energieversorger. Nur über eine solche Einzelbefragung ist eine
detaillierte Beschreibung der Situation vor Ort möglich. Sie ist aber auch sehr zeitaufwändig
und wird deshalb selten angewendet. Auf regionaler Ebene würde der Aufwand
entsprechend steigen.
16
_____________________________________________________________________
4.1
Energiekonzept Biberach
Für den Landkreis Biberach wurde eine „Potentialanalyse Erneuerbare Energien“ von der
Energieagentur Biberach erstellt. Stand ist 2010. Die Daten beruhen überwiegend auf
kommunalen Datenerhebungen oder Schätzungen.
Der Gesamtstromverbrauch wurde nur geschätzt, ohne Angabe der Datengrundlage. Die
Aufteilung des Stromverbrauchs in Verbrauchssektoren ist im Text aufgelistet. Der
Stromverbrauch ist aufgeteilt in einen Block „Energiemix, Fossile Energien“ und in KWK,
Windenergie, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse, wobei hier nur EEG- und KWKAnlagen berücksichtigt wurden. Die erzeugte Menge an regenerativem Strom wurde über die
installierte Leistung und durchschnittlichen Volllaststunden aus Erfahrungswerten berechnet.
Der Wärmebedarf ist nur als Gesamtsumme gelistet und wird auch als geschätzt
gekennzeichnet. Die Anlagen zur regenerativen Wärmeerzeugung (Biomasse,
Erdwärmesonden und Grundwärme, Thermalwassernutzung, Grundwasserwärmepumpen,
Solarthermie) wurden detailliert betrachtet. Die Daten stammen aus verschiedenen,
aufgelisteten Quellen (Landwirtschaftsamt Biberach, Solaratlas, Biomasseatlas,
Landesbergdirektion). Für Öl und Gas sind Tabellen mit Anzahl der Anlagen pro
Leistungsklasse angegeben, allerdings keine Gesamtsumme der verbrauchten Energie
dieser Heizungstypen.
Der Verkehr wurde nicht analysiert.
Es erfolgt eine wechselnde Zusammenfassung der Verbrauchssektoren Haushalte und
Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD) oder Haushalte und öffentliche Einrichtungen und
GHD.
In einem Szenario bis 2022 wurde ermittelt, wie sich der Kreis energieautark versorgen
könnte.
Im Folgenden sind die dargestellten Daten und deren Aufschlüsselung zusammengefasst:
Stromverbrauch
•
Stromverbrauch gesamt 2010
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte +
Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Industrie, Verkehr
o
Aufgeteilt nach Energieträgern: Biomasse, Photovoltaik, Wasserkraft, KWK,
Windenergie, „Energiemix Fossile Energien“
Wärmebedarf gesamt
o
Aufgeteilt nach Erzeugung: Biomassekraftwerke u. Biogasanlagen,
Biomasseheizungen, Erdwärmesonden und Grundwärme, Solarthermie
o
Keine Wärmebereitstellung aus fossilen Primärenergiequellen angegeben, da
Potentialstudie EE
CO2-Emissionen (jetzt)
•
CO2-Emissionen gesamt 2011
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte + öffentliche Einrichtungen +
Gewerbe, Industrie, Verkehr
o
keine Differenzierung nach den Anwendungsbereichen
Strom/Wärme/Prozesswärme/Verkehr, da Potentialstudie EE
Einsparpotentiale
•
Einsparpotential für Wärme
17
_____________________________________________________________________
o
Qualitativ aus Gebäudestruktur
o
nach Feuerungsanlagen: Öl, Gas
Ausbaupotentiale
•
Erzeugungspotential Strom und Wärme:
o
Quantifiziert und aufgeteilt nach Energiequellen: Biomasse aus Gülle, Silomais,
freiwerdendes Grünland, Getreide neue Energiepflanzen, Biomüll und
Grüngutabfälle, Waldholz und Sägerestholz, Erdreich, Abwärme und
Grundwasser
Szenario Energieautarkie 2022
•
4.2
Vollständiger Ausbau der Potentiale für Elektrizität (100 % EE) und Wärme (50 %
EE) unter folgenden Randbedingungen:
o
>15 % Stromeinsparung
o
Ausbau KWK und Gasturbinen
o
Herstellung der erforderlichen Netzinfrastruktur
o
Biogasteileinspeisung ins vorhandene Erdgasnetz
o
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
o
Energieeffizienzsteigerungen bzw. Energieeinsparungen
o
Gebäudesanierungen, industrielle Abwärmenutzung und Einbau von industriellen
Gasturbinen
Energiekonzept Günzburg
Für den Landkreis Günzburg wurde ein „Integriertes Klimaschutzkonzept […]“ vom Energieund Umweltzentrum Allgäu gGmbH (eza!) für das Berichts-/Bilanzjahr 2011 erstellt. Neben
einer Betrachtung des gesamten Landkreises wurden auch die einzelnen Gemeinden
analysiert und Empfehlungen ausgesprochen.
Die Datenerhebung erfolgte zum einen auf Basis statistischer Durchschnittswerte sowie zum
anderen aus landkreisspezifischen Datenerhebungen.
Aus der erstellten Endenergiebilanz mit dem Stand Dezember 2011 wurden über
Emissionsfaktoren die CO2-Emissionen ermittelt. Generell wurde in der Analyse zwischen
den Verbrauchssektoren Verkehr, Wirtschaft (enthält primären, sekundären und tertiären
Sektor) und Haushalte unterschieden. Es wurde nicht zwischen Raum- und Prozesswärme
unterschieden. Bei der Ermittlung der Wärmestatistik wurden Abgaben der
Bezirkskaminkehrer berücksichtigt. Daten zu Stromverbrauch, Strom-Mix, eingespeiste
Menge erneuerbaren Stromes und Gasverbrauch wurden von der LEW-Verteilnetz GmbH,
EnBW ODR, Gemeinde-Elektrizitäts- und Wasserwerk Burtenbach und Schwaben-Netz
(Erdgas Schwaben) zur Verfügung gestellt. Im Sektor Verkehr wurde der
Endenergieverbrauch vorrangig aus Zulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamtes und
bundesweiten Statistiken zu Flug-, Schiff-, und Schienenverkehr bestimmt. Daten zum
Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften wurden vor Ort erhoben.
Als weiterer Teil des Klimaschutzkonzeptes wurden die technischen Potentiale zur
Energieeinsparung und Erzeugung mittels erneuerbarer Energien betrachtet. Für das
Stromeinsparpotential in Haushalten wurden 40 % angenommen und für den
Wirtschaftssektor 25 % (Literaturwerte, Nitsch 2007). Für den Wärmebereich in privaten
Haushalten inkl. eines kleinen Anteils des Wirtschaftssektors wurde nur das Einsparpotential
18
_____________________________________________________________________
durch energetische Sanierung der Gebäude berücksichtigt. Daten zum Gebäudebestand
wurden der GENESIS Datenbank entnommen.
Drei Sanierungsszenarien für den Gebäudebestand fanden Berücksichtigung:
•
Alle Gebäude werden mit Brennwerttechnik ausgestattet.
•
Alle Gebäude älter als Baujahr 84 werden auf den Stand der EnEV 2009 saniert.
•
Alle Gebäude werden auf Passivhausstandard saniert.
Für die Einsparpotentiale im Verkehrsbereich wurden folgende Annahmen getroffen:
•
Fahrtstrecken des Individualverkehrs sind nicht zu beeinflussen
•
Einsparungen nur durch Verlagerung auf energieeffizientere Verkehrsmittel
•
Steigende Fahrzeugeffizienz -0,2 l pro 100 km*a
•
Elektromobilität ist nicht berücksichtigt
Auf Grundlage der Gebäude- und Freiflächen aus der kommunalen Statistik wurde das
Ausbaupotential der Photovoltaik abgeschätzt. Durch empirische Analysen wurde
festgestellt, dass abhängig von der Bebauungsdichte zwischen 10 und 25 % der durch
Gebäude versiegelten Fläche für die solare Nutzung zur Verfügung stehen. Als
flächenspezifischer Energieertrag für die photovoltaische Nutzung wurden 90 kWh/m² und
als Flächenbedarf 10 m²/kWp angenommen. Die potentielle Dachfläche zur photovoltaischen
Nutzung ergab sich aus der geeigneten Fläche abzüglich der für solarthermische
Wärmegewinnung benötigten und bereits genutzten Fläche. Für Freilandanlagen wurden nur
Konversionsflächen entlang von Autobahnen und Bahnstrecken oder sonstigen eindeutig
ausgewiesenen Flächen berücksichtigt. Verschattung und konkrete Dachformen wurde nicht
berücksichtigt.
Die Ermittlung der Potentiale für die Windkraft im Landkreis Günzburg bezieht sich auf die
„Suchraumkarte Windkraft des Regionalen Planungsverbandes Donau-Iller im Landkreis
Günzburg“. In dieser sind potentielle Vorranggebiete ausgewiesen, auf Basis dieser wurde
das Windpotential berechnet. Als Referenzanlage wurde eine Enercon E82 3 MW mit 135 m
Nabenhöhe zur Ertragsberechnung angenommen. Berücksichtigt wurden die Windverteilung
am Standort, die Topographie, Abstände zur Umgebung, Abstände der Windkraftanlagen
untereinander und Erschließungswege.
Für den Neubau von Wasserkraftanlagen ist kein Potential für Neubauten vorhanden. Daher
kann nur durch Verbesserung der Anlageneffizienz der Ertrag erhöht werden. Es wird
pauschal angenommen, dass sich die Erträge um 25 % bei Kleinanlagen unter 50 kW und
um 10 % bei Großanlagen verbessern lassen.
Das Potential zur Strom- und Wärmegewinnung aus Biogas wird über landwirtschaftlich
genutzte Flächen, die Anbausituation und den Viehbestand über Ausnutzungsfaktoren
(Grünland 5 %, Ackerland 25 %, Wirtschaftsdünger 60 %) ermittelt. Potenziale für
Kurzumtriebsplantagen wurden nicht einbezogen.
Der Wirtschaftssektor wird bei der Ermittlung des solarthermischen Potentials nicht
berücksichtigt. Für die privaten Haushalte wird gemäß EEWärmeG eine Auslegung von 4 %
der Wohnfläche für Kollektorflächen angenommen.
Im Bereich der Geothermie wird nur die oberflächennahe Geothermie für Wärmepumpen
betrachtet, da durch die geologischen Gegebenheiten vor Ort eine Nutzung der TiefenGeothermie nicht möglich ist. Aufgrund der benötigten geringen Vorlauftemperatur kann eine
19
_____________________________________________________________________
Wärmepumpe nur für sanierte Gebäude benutzt werden. Unter folgenden Annahmen wird
das Ausbaupotential errechnet:
•
Gebäude (saniert) 1995-2001 (55 W/m²)
•
Gebäude (saniert) 2002-2011 (45 W/m²)
•
Saniert zwischen 2011 und 2020 (35 W/m²)
•
Leistungszahl der Neuanlagen: 3,5
•
Leistungszahl Bestandsanlagen: 3,2.
Im Kapitel Energieholz wurde ausschließlich der Anteil des Wald- und Waldrestholzes
berücksichtigt und durch Angaben vom Amt für Landwirtschaft und Forsten bzw. von den
Bayerischen Staatsforsten ermittelt. Als Brennwert wurden 2100 kWh/Festmeter
angenommen (Bayrischer Waldbrief 2006). Holzzuwachs wurde mit 8,4 Erntefestmetern je
Hektar veranschlagt (Revierförster, BaySF).
Im Folgenden sind die Daten und deren Aufteilung in Stichworten dargestellt:
Endenergieverbräuche:
•
Endenergieverbrauch 2011
o
•
Endenergieverbrauch (ohne Verkehr)
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Steinkohle, Braunkohle, Flüssiggas, Pflanzenöl,
Biogase, Abfall, Solarthermie, Umweltwärme, Holz, Erdgas, Strom, Heizöl
Kraftstoffverbrauch
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Steinkohle, Braunkohle, Flüssiggas, Pflanzenöl,
Biogase, Abfall, Solarthermie, Umweltwärme, Holz, Erdgas, Strom, Heizöl
Wärmeverbrauch Wirtschaft
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Flüssiggas, Solarthermie, Umweltwärme, Abfall,
Pflanzenöl, Biogase, Holz, Erdgas, Strom, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl
Wärmeberbrauch private Haushalte
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte, Wirtschaft
Aufgeteilt nach Energieträgern: Bioethanol, Biodiesel, Erdgas, Strom, Benzin,
Diesel, Kerosin
Energieverbrauch kommunale Liegenschaften 2012
o
Aufgeteilt nach Endenergieformen: Strom, Heizwärme
CO2-Emissionen (jetzt)
•
CO2-Emissionen 2011
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Wirtschaft, Haushalt
o
keine Differenzierung nach den Anwendungsbereichen
Strom/Wärme/Prozesswärme/Verkehr
Einsparpotentiale
•
CO2-Einsparungen und Einsparpotential für Endenergie
o
Aufgeteilt nach Endenergieformen und Verbrauchssektoren: Strom und Wärme
für Haushalte und Wirtschaft sowie Kraftstoffe im Sektor Verkehr
20
_____________________________________________________________________
Ausbaupotentiale
•
Potential solare Energiegewinnung
•
Für Freiland-Photovoltaik, Dachflächen-Photovoltaik, Solarthermie
•
Potential Windenergie
•
Potential Wasserkraft
•
Potential Strom und Wärme aus Biogas
•
Technisches Potenzial Strom- und Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien
CO2-Emissionen (Szenarien)
•
keine
Sonstige Kennzahlen
4.3
•
Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen
•
Wärmeproduktion aus erneuerbaren Quellen
•
CO2-Emissionen der Landwirtschaft
Energiekonzept Memmingen
Für die kreisfreie Stadt Memmingen wurde mit dem Stand 2012 ein Integriertes
Klimaschutzkonzept vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) erstellt.
Für die CO2-Emissionen wurde auf die Software ECORegionSMART zurückgegriffen, in
welcher Emissionsfaktoren hinterlegt sind. Diese Faktoren sind auch im Konzept aufgelistet.
Als Quelle wurden neben Statistiken zu lokalen Strukturdaten Daten aus Förderprogrammen
und Abfragen bei lokalen Akteuren (Unternehmen, Kommune, Kaminkehrer) genannt. Eine
genaue Zuordnung der Quellen zu den daraus gefolgerten Werten findet im Allgemeinen
nicht statt.
Bei der Darstellung der Daten wurde viel Wert auf die Vergleichbarkeit gelegt und dies mit
auf die Einwohnerzahl skalierten Werten erreicht. Zusätzlich wurden im Bereich des
Energieverbrauchs die derzeitigen Kosten und die zu erwartenden Kosten im Jahr 2020
gegenübergestellt. Die Werte des Endenergieverbrauchs sowie der CO2-Emissionen wurden
unterteilt in die Sektoren Haushalte + Kleingewerbe, Wirtschaft sowie Verkehr.
Bei den Potentialen wurden die vorhandenen technischen Potentiale betrachtet. Für den
Stromverbrauch der privaten Haushalte wurde ein Literaturwert von 40 % absolutes
Einsparpotential gegenüber dem Stand 2010 angesetzt (Nitsch 2007) und mit „weiteren
Studien“ verifiziert. Ein Zieljahr zur Erreichung dieses Potentials ist nicht angegeben.
Entsprechend wurde im Sektor Wirtschaft für den Stromverbrauch pauschal ein absolutes
Einsparpotential von 25 % angenommen. Im Wärme-Bereich wurde das Einsparpotential für
die privaten Haushalte mit Hilfe der lokalen Gebäudetypologie aus bayrischen Statistikdaten
(Genesis-Datenbank)
ermittelt.
Betrachtet
wurden
nur
Einsparpotentiale
aus
Sanierungsmaßnahmen und keine Verhaltensänderungen. Im Sektor Industrie und Gewerbe
wurde für den Wärme-Bereich ebenfalls ein absolutes Einsparpotential von 25 %
angenommen. Im Bereich des Verkehrs wurde von einer Effizienzsteigerung von
0,2 l/100 km pro Jahr ausgegangen. Unklar ist allerdings, ob dabei eine Reduktion des
durchschnittlichen Flottenverbrauchs oder nur der Neuwagen angenommen wird. Das
21
_____________________________________________________________________
gelieferte Zahlenmaterial hierzu ist nicht nachvollziehbar. Zusätzlich wurde ein Szenario mit
einer sich künftig um jährlich 200 km reduzierenden Fahrtstrecke und mit einem Marktanteil
der E-Mobilität von 20 % berechnet.
Das Ausbaupotential der Photovoltaik wurde mit einem konservativen spezifischen
Stromertrag von 90 kWh/m² und einem Flächenbedarf von 10 m²/kWp berechnet. Eine
Doppelnutzung der vorhandenen Dachflächen durch Solarthermie und PV wurde verhindert,
indem zunächst der Flächenbedarf für Solarthermie abgezogen wurde. Für die Windenergie
wurde mit Hilfe des Bayrischen Windatlas (2010) ein einziger möglicher Standort gefunden
und dessen Potential mit 8,7 GWh/a. angegeben. Bei der Wasserkraft wurde angenommen,
dass bei Kleinanlagen durch Effizienzsteigerungen eine Steigerung der Erträge von 25 %
möglich ist. Für die Abschätzung der möglichen Biogas-Nutzung wurden landwirtschaftliche
Flächen, die aktuelle Anbausituation und der Viehbestand der vorherrschenden Tierarten
sowie die Eingangsgrößen aus der Energie- und CO2-Bilanz erhoben. SolarthermiePotentiale wurden nach EEWärmeG auf 4 % der Wohnfläche dimensioniert und eine
Privilegierung vor der PV angenommen. Nicht betrachtet wurde die Potentiale für
Solarthermie im Gewebe- und Industriebereich. Tiefen-Geothermie wurde auf Grund der
geologischen und strukturellen Gegebenheiten ausgeschlossen. Für oberflächennahe
Geothermie wurde eine Leistungszahl der dabei eingesetzten Wärmepumpen für
Neuanlagen von 3,5 und für Bestandsanlagen von 3,2 angenommen. Im Bereich
Energieholz wurde der Bereich Wald- und Restholz berücksichtigt.
Abgeschlossen wird das Konzept von einem umfangreichen Maßnahmenkatalog mit
Angaben zu Kosten, CO2-Einsparung und einer Priorisierung, gefolgt von einem Konzept zur
Öffentlichkeitsarbeit.
Im Folgenden sind die dargestellten Daten und deren Aufschlüsselung zusammengefasst:
Endenergieverbrauch
•
Endenergieverbrauch gesamt 2010
•
Endenergieverbrauch (ohne Verkehr) gesamt 2010
o
•
Endenergieverbrauch Haushalte gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Flüssiggas, Solarthermie, Umweltwärme, Holz,
Biogas, Erdgas, Strom, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl, Fernwärme, Abfall
Endenergieverbrauch Verkehr 2010
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Flüssiggas, Solarthermie, Umweltwärme, Holz,
Biogas, Erdgas, Strom, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl, Fernwärme, Abfall
Endenergieverbrauch Wirtschaft gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Flüssiggas, Solarthermie, Umweltwärme, Holz,
Biogas, Erdgas, Strom, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl
Aufgeteilt nach Energieträgern: Strom, Benzin, Diesel, Kerosin, Erdgas, Biogas,
Flüssiggas, Pflanzenöl, Biodiesel
Endenergieverbrauch kommunaler Betrieb
o
Aufgeteilt in Endenergieformen: Heizwärme (Erdgas und Erdöl) und Strom
CO2-Emissionen (jetzt)
•
CO2-Emissionen gesamt 2010
22
_____________________________________________________________________
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte + GHD, Wirtschaft
Einsparpotentiale
•
Energieeinsparpotentiale
o
•
Techn. Einsparpotential für Strom
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte + GHD, Wirtschaft
Techn. Einsparpotential für Wärme
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren und Energieform. Strom und Wärme für
Haushalte und Wirtschaft. Kraftstoff für Verkehr
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte + GHD, Wirtschaft
Techn. Einsparpotential gesamt
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Wirtschaft, Haushalte + GHD
Ausbaupotentiale
•
Ausbaupotential erneuerbare Energien
•
Erzeugungspotential Strom:
o
•
Aufgeteilt nach Energiequellen: Wind, PV, Wasser, Biogas, KWK
Erzeugungspotential Wärme
o
Aufgeteilt nach Energiequellen: Solarthermie, Geothermie, Holz, KWK, Biogas
CO2-Emissionen (Szenario)
•
4.4
Vermeidbare CO2-Emissionen bei vollständiger Hebung des Ausbaupotentials (2020)
erneuerbarer Energien
Energiekonzept Neu-Ulm
Für den Landkreis Neu-Ulm wurde ein Integriertes Klimaschutzkonzept mit dem Stand 2012
von der B.A.U.M. Consult GmbH erstellt. Verwendet wurde die Software
ECORegionSMART. Im Sektor Wirtschaft und Haushalte wurde zunächst das
Territorialprinzip angewandt und die Daten mit regional verfügbaren Informationen nach dem
Absatzprinzip erweitert. Im Sektor Verkehr wurde zusätzlich das Absatzprinzip verwendet. Im
Bereich CO2-Emissionen wurde ausschließlich das Territorialprinzip angewandt und aus
Umrechnungsfaktoren auf Basis des Endenergiebedarfs berechnet.
Für die Abschätzung des Ausbau-Potentials erneuerbarer Energien wurde das jeweils
erschließbare Potential errechnet.
Hierfür wurden folgende Annahmen getroffen:
•
Solarthermie und Photovoltaik
Die Dachfläche wird aus statistischen Quellen geschätzt und davon 30 % als für
die Nutzung in Frage kommend angesetzt, ein Zahlenwert wird nicht genannt.
Nach einem nicht näher erläuterten Verfahren wird ein Ausbaupotential für die
Solarthermie von 76,2 GWh/a und für Photovoltaik von 262 GWh/a angegeben
•
Erdwärme
Tiefengeothermie ist aufgrund geologischer Gegebenheiten nicht nutzbar. Die
23
_____________________________________________________________________
oberflächennahe Geothermie in Verbindung mit Wärmepumpen zur
Gebäudeheizung. Das Potential wird gemäß Klimaschutzkonzept aufgrund
technisch nachvollziehbarer Annahmen auf 15 % des Gebäudebestands
beschränkt.
•
Wind
Es wird eine konkrete Aufstellung von 25 Windenergieanlagen mit jeweils 3 MW
Anlagenleistung an zwei benannten Gebieten vorgeschlagen mit Angabe des zu
erwarteten Ertrags. Quelle: Region Donau-Iller, Konzept zur Fortschreibung der
Windenergienutzung,
•
Wasser
Es wird ein Ausbaupotential von rund 7 % gegenüber dem derzeitigen Stand
angegeben im Wesentlichen durch Modernisierung und Reaktivierung
bestehender Anlagen. Dies bedeutet, dass die Wasserkraft schon weitgehend
ausgeschöpft ist.
•
Biomasse
Angaben zum Potential der Nutzung von Waldholz (nur thermische Nutzung
betrachtet) sowie Landschaftspflegeprodukte und holzartige Reststoffe,
landwirtschaftliche Biomasse, organische Reststoffe. Die Potentialangaben
erfolgen ohne Angabe der zugrunde liegenden Daten.
Für die Szenarien für Strom, Wärme, Verkehr und CO2 wurde der Zeitraum 2010 bis 2030
gewählt und eine vollständige Umsetzung der ermittelten Einspar- und Ausbaupotentiale
angenommen. Allerdings wird auch eingeräumt, dass wirtschaftliche und technische
Veränderungen diese Prognose stark beeinflussen können.
Im Bereich der Einsparungsmöglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass die technische
Machbarkeit im Sanierungsbereich keinen limitierenden Faktor darstellt.
Das Wärmeeinsparungspotential wurde in den Sektoren öffentliche Verwaltung und
Haushalte mit 50 % angenommen, im Sektor Wirtschaft mit 32 %. Das Stromeinsparpotential
wurde generell mit 20 % angenommen.
Beim Verkehr wird gegenüber 2010 trotz steigenden Güterverkehrs (Fahrleistungen +63 %)
und Personenverkehrs (Fahrleistungen +6 %) praktisch keine Steigerung des
Energieverbrauchs bis 2030 erwartet aufgrund erhöhter Effizienz und des Umstiegs auf
öffentliche Verkehrsmittel. Im Sektor Verkehr wurden 6 Einsparmöglichkeiten analysiert und
ein Einsparpotential differenziert nach den Verkehrsarten Motorisierter Individualverkehr,
Öffentlicher Personennahverkehr, Öffentlicher Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr
und restlicher Güterverkehr angegeben.
Schließlich folgt noch eine Vorstellung von Szenarien (2010 bis 2030) für den
Energieverbrauch in den einzelnen Nutzungsarten Wärme (-40 %), Strom (-20 %), Mobilität
(+1 %) sowie die damit verbundene Veränderung der CO2-Emission (-47 %).
Eine Darstellung der regionalwirtschaftlichen Effekte betrachtet den Rückgang des
Kaufkraftabflusses aufgrund des reduzierten Einkaufs von Treibstoffen für 2010 und 2030
einerseits und die bis 2030 erforderlichen Investitionen für Energieeinsparmaßnahmen
andererseits. Außerdem werden ein Strategieleitfaden zusammen mit einer detaillierten und
ausführlichen Maßnahmenliste und ein Öffentlichkeitskonzept geliefert.
24
_____________________________________________________________________
Im Folgenden sind die dargestellten Daten und deren Aufschlüsselung zusammengefasst:
Endenergieverbrauch
•
Endenergieverbrauch gesamt 2011
o
•
Endenergieverbrauch gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte, Wirtschaft, kommunale
Gebäude
Aufgeteilt nach Nutzungsart: Strom, Wärme, Treibstoff
Endenergieverbrauch Verkehr 2010
o
Aufgeteilt nach Verkehrsart: Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher
Personennahverkehr, Öffentlicher Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr,
restlicher Güterverkehr
CO2-Emissionen (jetzt)
•
•
CO2-Emissionen gesamt 2010
o
Aufgeteilt nach Nutzungsarten: Wärme, Strom, Treibstoff
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte, Wirtschaft, kommunale
Gebäude
CO2-Emissionen Verkehr 2011
o
Aufgeteilt nach Verkehrsart: Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher
Personennahverkehr, Öffentlicher Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr,
restlicher Güterverkehr
Einsparpotentiale
•
Erschließbares Einsparpotential für Strom 2030
o
•
Erschließbares Einsparpotential für Wärme
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: kommunale Gebäude, Haushalte, Wirtschaft
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: öffentliche Verwaltung, Haushalte,
Wirtschaft
Erschließbares CO2-Einsparpotential für Verkehr
o
Gesamt
Ausbaupotentiale
•
Ausbaupotential erneuerbare Energien
•
Erzeugungspotential Strom
o
•
Erschließbares Erzeugungspotential Gesamt:
o
•
Aufgeteilt nach Energiequellen: PV, Wasserkraft, Wind, Biomasse
Aufgeteilt nach Energiequellen: Wind, Sonne, Wasser, Biomasse, Erdwärme
Erzeugungspotential Wärme
o
Aufgeteilt nach Energiequellen: Solarthermie, Geothermie, Holz, Biomasse
Szenarien
•
Szenario Wärme
o
Aufgeteilt nach Energiequelle Sonne, Geothermie, Biomasse, Wärme-Mix 2030
25
_____________________________________________________________________
•
Szenario Strom
o
•
Szenario Verkehr
o
•
Aufgeteilt nach Nutzungsart: Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher
Personennahverkehr, Öffentlicher Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr,
restl. Güterverkehr
CO2-Emissionen
o
4.5
Aufgeteilt nach Energiequelle Sonne, Wasser, Wind, Biomasse, Klärgas,
Deponiergas, Strom-Mix 2030
Aufgeteilt nach Nutzungsart: Wärme, Strom, Verkehr
Energiekonzept Unterallgäu
Ein „Klimaschutzkonzept Unterallgäu“ wurde vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!)
für das Berichtsjahr 2010 erstellt. In einem einleitenden Kapitel wird auf die „sorgfältige und
umfassende Datenerhebung als Basis der Berechnung des Endenergieverbrauchs“
hingewiesen. Demnach wurden durch lokale Erhebungen und Umfragen, in Zusammenarbeit
mit den EVUs des Landkreises und Schornsteinfegern der Gemeinden, überwiegend
regionale Primärdaten für die Berechnungen verwendet. Die Energie- und CO2-Bilanz wurde
generell in die Verbrauchssektoren Haushalte, Wirtschaft, kommunale Betriebe und Verkehr
unterteilt und durch die ECORegionSMART Software für die landkreisspezifischen
Verbräuche und Emissionsfaktoren berechnet.
Der Endenergieverbrauch für den Sektor Verkehr beinhaltet nur die vor Ort gemeldeten
Fahrzeuge, ohne den Tourismus zu berücksichtigen. Des Weiteren wird der Flugverkehr aus
bundesweiten Statistiken abgeleitet. Für verbrauchintensive Liegenschaften lagen bereits
Daten zu Heizwärme-, Strom- und Wasserbedarf aus einem kommunalen
Energiemanagement vor.
Für die Ermittlung der Einsparpotentiale wird als Bezugsjahr 2010 genommen, Ein Zieljahr
zur Erreichung dieses Potentials ist nicht angegeben.
Als Einsparpotentiale für den Strombereich wurden für den Haushaltsbereich 40 % und für
den Wirtschaftssektor ohne spezielle Differenzierung 25 % angenommen (Nitsch 2007).
Bei den Einsparpotentialen im Wärmebereich wird nur der reduzierte Verbrauch durch
Gebäudesanierungen betrachtet. Für den Sektor Haushalte wird das Einsparpotential mit
71 % (mit 100 % Sanierungsrate auf die Anforderung gemäß KfW-Effizienzhaus 70) und für
den Wirtschaftssektor mit 25 % angegeben, da in diesem Sektor ein Großteil der Energie für
Prozesswärme verbraucht werde.
Das Einsparpotential im Verkehrssektor wurde unter den Annahmen bestimmt, dass eine
Verlagerung von (Kurzstrecken-) Fahrten auf energieeffizientere Verkehrsmittel erfolgt und
dass eine Effizienzsteigerung der Fahrzeugantriebe stattfindet. Auch in diesem
Energiekonzept wird eine nicht näher spezifizierte Zunahme des Güterverkehrs erwartet bei
gleichzeitig sinkendem Endenergieverbrauch des Individualverkehrs (-38 %), was in
Verbindung mit einer erhöhten Effizienz und einer anderen Zusammensetzung der
Verkehrsmittel zu einer Senkung des Endenergieverbrauchs im Segment Verkehr um 20 %
führen soll.
26
_____________________________________________________________________
Erzeugungs- bzw. Ausbaupotentiale wurden nach den Einsparpotentialen betrachtet und in
Strom- und Wärmeproduktion aufgeteilt. Das Potential der Photovoltaik wurde aus Statistiken
zu Dachflächendaten ermittelt. Als spezifischer Energieertrag wurde 90 kWh/m² mit
10 m²/kWp angenommen. Das Windkraftausbaupotential wurde anhand vorhandener
Vorranggebiete ermittelt. Diese wurden vom planenden Regionalverband Donau Iller (RVDI)
in einem Regionalplan festgelegt. Als Nabenhöhe wurden 140 bis 160 m für eine
Referenzanlage mit 2,5 bis 3,5 MW festgelegt. Die potentiell geeigneten Gebiete für
Windkraft wurden vom RVDI anhand diverser Kriterien in unterschiedliche Kategorien
unterteilt. Für die Ermittlung des Windenergiepotentials wurden die zwei besten Kategorien
betrachtet und daraus Standorte für 125 Windkraftanlage ermittelt. Die Nutzung der
Wasserkraft ist im Landkreis Unterallgäu bereits weitgehend ausgeschöpft. Das Potential für
Stromerzeugung in Biogas-BHKWs beruht auf der Auswertung flächen- und
landwirtschaftlicher Daten (Tierbestand). Außerdem wurden Einschätzungen des Amtes für
Landwirtschaft und Forsten einbezogen. Erzeugungspotentiale für Wärme durch
Solarthermie beziehen sich auf ein technisches Potential von 4 % der Wohnfläche für Dachund Fassadeninstallationen. Geothermie beschränkt sich im Landkreisgebiet auf
oberflächennahe Erdwärmenutzung. Mit dem RVDI-Eignungsfaktor von 0,88 für die
ausgewiesenen Potentiale sowie den Annahmen, dass sich der Energiebedarf im
Gebäudebestand durch Sanierung stark reduziert und Leistungszahlen im Neubau von 3,5
sowie im Bestand von 3,2 wird das Erzeugungspotential ermittelt. Im Kapitel Energieholz
wurde das energetische Potential von Wald- und Waldrestholz abgeschätzt. Als Grundlage
dienten hier Statistiken zu Waldflächen und deren Struktur, anhand dieser wurden die Anteile
zur thermischen Nutzung variiert. Der jährliche Zuwachs wurde mit 10 Festmeter pro Hektar
(Kaltschmitt & Hartmann 2009) veranschlagt. Des Weiteren wurde ein Heizwert von
2100 kWh pro Festmeter (Bayrischer Waldbrief 2006) sowie ein Wirkungsgrad von 85 %
angenommen.
Im Folgenden sind die dargestellten Daten und deren Aufschlüsselung zusammengefasst:
Endenergieverbrauch
•
Endenergieverbrauch gesamt 2010
o
•
Endenergieverbrauch (ohne Verkehr) gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Heizöl, Erdgas, Holz, Umweltwärme,
Solarthermie, Biogase, Flüssiggas, Steinkohle, Braunkohle, Strom
Endenergieverbrauch Verkehr
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Heizöl, Erdgas, Holz, Umweltwärme,
Solarthermie, Biogase, Flüssiggas, Steinkohle, Braunkohle, Strom
Endenergieverbrauch Wirtschaft gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Energieträgern: Flüssiggas, Solarthermie, Umweltwärme, Holz,
Biogas, Erdgas, Strom, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl
Endenergieverbrauch Haushalte gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte, Wirtschaft
Aufgeteilt nach Energieträgern: Benzin, Diesel, Kerosin
Endenergieverbrauch kommunaler Betrieb
o
Aufgeteilt nach Endenergieformen: Heizwärme und Strom
27
_____________________________________________________________________
•
Endenergieverbrauch 2010
o
Aufgeteilt nach Endenergieformen und Verbrauchssektoren: Strom und Wärme
für Haushalte und Wirtschaft sowie Verkehr
CO2-Emissionen (jetzt)
•
CO2-Emissionen gesamt 2010
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Haushalte, Wirtschaft
CO2-Emissionen kommunaler Betrieb 2010
o
Aufgeteilt in Endenergieformen: Wärme und Strom
Einsparpotentiale
•
Energieeinsparpotentiale
o
•
Techn. Einsparpotential für Strom
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte und Wirtschaft
Techn. Einsparpotential für Wärme
o
•
Aufgeteilt nach Energieform und Verbrauchssektoren: Strom und Wärme für
Haushalte und Wirtschaft. Kraftstoff für Verkehr
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte und Wirtschaft
Techn. Einsparpotential gesamt
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Verkehr, Wirtschaft, Haushalte
Ausbaupotentiale
•
Ausbaupotential erneuerbare Energien
•
Erzeugungspotential Strom:
o
•
Aufgeteilt nach Energiequellen: Wind, Photovoltaik (Aufdach), Wasser, Biogas
(KWK-Anteil Strom), Holz
Erzeugungspotential Wärme
o
Aufgeteilt nach Energiequellen: Solarthermie, Geothermie, Holz
CO2-Emissionen (Szenarien)
•
4.6
Vermeidbare CO2-Emissionen bei vollständiger Hebung des Ausbaupotentials (2020)
erneuerbarer Energien
Energiekonzept Ulm
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie lag noch kein vollständiges Energiekonzept der
Stadt Ulm vor.
Für den Stadtkreis Ulm stehen sowohl das „Energiekonzept Ulm 1996 – Aktualisierung der
CO2-Bilanz der Stadt Ulm 2011“ (Endbericht März 2013, Ingenieurbüro Gerd Fleischhammer)
als auch der Vortrag „Klimaschutzkonzept Ulm 2013/2014 – Workshop I – Die Entwicklung
der Strom und Wärmeversorgung“ (18.03.2014, T. Bläsche) als vorhandene Analysen zur
Verfügung.
28
_____________________________________________________________________
Im Endbericht des Ing-Büros Fleischhammer stellt eine Datenerhebung aus dem Jahr
1994/1996 („Integriertes kommunales Energiekonzept für die Stadt Ulm“, Energieconsulting
Heidelberg GmbH) sowie Bilanzfortschreibungen bis zum Jahr 2005 den Ausgangspunkt dar.
Die Fortschreibung der Daten basiert im Bereich Wärme für die Erdgas- und
Fernwärmeversorgung auf Informationen der lokalen Energieversorger SWU Energie und
Fernwärme Ulm. Für die leitungsgebundenen Energieträger erfolgt die aktualisierte
Bilanzierung auf Basis der Verkaufs- und Bezugsmengen des Jahres 2011 (Strom und
Erdgas) bzw. des Geschäftsjahres 2010/2011 (Fernwärme). Der Endenergieverbrauch
wurde im betrachteten Gebiet für die drei Bereiche Wärme, Strom und Verkehr bilanziert und
den unterschiedlichen Verbrauchssektoren zugeordnet. Daraus wurden die CO2-Emissionen
mithilfe von Emissionsfaktoren berechnet. Auf die Ermittlung der nicht leitungsgebundenen
Energieträger (Heizöl, Pellets, Kohle, …) wurde im Bereich Wärme verzichtet.
Der Wärmebedarf aus dem Jahre 1994 wurde mit folgenden Informationen und Annahmen
fortgeschrieben:
•
Übergang auf leitungsgebundene Versorgung (Erdgas und Fernwärme) aus Daten
der SWU und FUG
•
Einsparungen in nicht leitungsgebunden beheizten Gebäuden, Schätzung: 1 %/a
•
Erhöhung des Jahresnutzungsgrades durch Erneuerung der Kessel, Schätzung:
0,5 %/a
•
Erdgas aus Daten der SWU
•
Fernwärme aus Daten der FUG
•
Gradtagzahl witterungsbereinigt
Über Angaben zum gesamten Stromabsatz der SWU Energie wurde der Strombereich
bilanziert. Diese Angaben schlossen den KWK-Anteil des Stroms aus der
Fernwärmeerzeugung ein. Regenerative Energiequellen sowie dezentrale erdgasbetriebene
BHKWs wurden mit spezifischen Emissionsfaktoren bewertet.
Die Bilanzierung des Verkehrs erfolgte als statistische Berechnung aus Daten des
Statistischen Landesamtes aus den Jahren 2005 bis 2009.
Müller nennt für die CO2-Emissionen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi), das Umweltbundesamt und das Statistisches Landesamt Baden-Württemberg als
Datenquellen. Für den Stromsektor werden die Stadtwerke Ulm (SWU) als Quelle aufgeführt.
Für die leitungsgebundenen Energieträger (Erdgas und Fernwärme) werden die SWU und
die FUG (Fernwärme Ulm GmbH) sowie für die nicht leitungsgebundenen Energieträger
(Heizöl) das Statistische Landesamt Baden-Württemberg, der Zensus 2011, der
Schornsteinfeger-Innungsverband und die TechemAG (Postleitregion Augsburg,
Kalenderjahr 2012) als Quellen genannt.
In beiden Analysen wurden die Raumwärme und die Prozesswärme nicht getrennt
betrachtet.
Im Folgenden sind die dargestellten Daten und deren Aufschlüsselung zusammengefasst:
Endenergieverbrauch
in Fleischhammer dargestellte Daten:
•
Nutzwärmebedarf 2011
29
_____________________________________________________________________
o
•
Aufgeteilt nach Energieträger: Erdgas, Fernwärme, Heizöl, Sonstige
Endenergiebedarf 2011
o
Aufgeteilt nach Energieträger: Erdgas, Fernwärme, Heizöl, Sonstiges und Strom
sowie nach Verbrauchssektoren: Haushalte, öffentliche Verbraucher, Gewerbe
und Industrie
o
Rein graphische Darstellung in schwer ablesbarem Diagrammtyp
•
Erdgasverbrauch (ohne Fernwärme) 2011
•
Stromverbrauch (ohne Heizstrom) 2011
•
Fernwärme 2010/2011
•
Anteile erneuerbarer Energieträger an Wärmeverbrauch 2011
o
•
Aufgeteilt nach Solarthermie, Biomasse in Fernwärme, erneuerbarer Anteil
MHKW, Biogas-BHKW, sonstige
Anteil erneuerbarer Energieträger am Stromverbrauch 2011
o
Aufgeteilt nach Wasserkraft, Photovoltaik, Anteil Bio-HKW, erneuerbarer Anteil
aus MHKW, sonstige
in Müller dargestellte Daten:
•
Stromverbrauch 2012
o
•
Stromverbrauch GHD 2012
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte, GHD, Industrie, öffentliche
Einrichtungen und Eigenverbrauch/Netznutzung
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Dienstleistungen, Einzelhandel, Gewerbe,
Krankenhäuser/Bau- & Supermärkte, Gaststätten/Hotels, sonstiger Handel,
Bundeswehr
Stromverbrauch öffentliche Einrichtungen 2012
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Krankenhäusern, Behörden/Ämter, sonst.
öffentliche
Einrichtungen,
Bildungsstätten,
Sozialeinrichtungen,
Straßenbeleuchtung und Sportstätten/Kirchen
•
Fernwärmeverkauf 2012
•
Erdgasverbrauch 2012
o
•
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte, Industrie, GHD, öffentliche
Einrichtungen, Eigenverbrauch
Heizölverbrauch 2012
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Industrie und Haushalte + GHD
CO2-Emissionen (jetzt)
in Fleischhammer dargestellte Daten:
•
CO2-Emissionen der Erdgasversorgung 2011
30
_____________________________________________________________________
•
CO2-Emissionen der Stromversorgung (ohne Heizstrom) 2011
o
•
jährliche Emissionsfaktoren deutscher Strommix, gutgeschrieben regenerative
Erzeugung, KWK spezielle Emissionsfaktoren.
CO2-Emissionen Fernwärme 2010/2011
o
inkl. Gutschriften für eingespeisten Strom.
•
CO2-Emissionen Verkehr 2011 (LUBW, statistisches Landesamt BaWü).
•
CO2-Emissionen 2011
o
•
Aufgeteilt in Wärme, Strom und Verkehr.
CO2-Emissionen 2011
o
Aufgeteilt nach Verbrauchssektoren: Haushalte, öffentliche Verbraucher,
Gewerbe, Industrie und Verkehr sowie nach Energieträgern: Erdgas, Fernwärme,
Sonstige und Strom, wobei für den Verbrauchssektor Verkehr: Summe aus Strom
und Kraftstoff
o
Rein graphische Darstellung in schwer ablesbarem Diagrammtyp
in Müller dargestellt Daten:
•
CO2-Emissionen 2012
o
Aufgeteilt nach Strom, Erdgas, Heizöl, Fernwärme.
Einsparpotentiale
•
Angabe zu nicht leitungsgebundenen Gebäuden und Heizanlagen in Fleischhammer
und Müller.
Ausbaupotentiale
•
Keine Angabe zu Ausbaupotentialen in Fleischhammer und Müller.
CO2-Emissionen (Szenarien)
•
Keine Angabe zu Szenarien in Fleischhammer.
In Müller werden diverse Szenarien für den Ulmer Energiemix, den Sektor Strom, die
Fernwärmenutzung sowie Erdgas und Heizöl, teilweise inklusive deren Potential für CO2Einsparungen, beschrieben. Allerdings werden die einzelnen Maßnahmen nicht genau
herausgearbeitet bzw. angegeben und können nicht den einzelnen Verbrauchssektoren bzw.
Energieträgern zugerechnet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Angaben aus
einer Präsentation zum Zwischenstand stammen und nicht aus der fertigen Studie.
Sonstige Kennzahlen
in Fleischhammer dargestellt Daten:
31
_____________________________________________________________________
•
Sanierungsrate bezogen auf Wohnungsbestand der Ulmer Wohnungs- und
Siedlungs- Gesellschaft mbH (UWS) sowie die daraus resultierende
Endenergieeinsparung und CO2-Emissionsreduzierung
•
Vielzahl von Einzelwerten
o
Zu den Bereichen Strom – Wärme –Verkehr, summarische Werte für Ulm und
den Verbrauchssektor Haushalte Ulm, Energiemengen Erneuerbare Energien
2011 für Wärme und Strom, Anteile der Kraft-Wärmekopplung und der
Fernwärme jeweils am Strom- und Wärmeverbrauch
o
Werte für Wirtschaft und GHD sind nicht angegeben
•
Wärme gesamt, Strom gesamt, Fernwärme
•
Brennstoffmix Fernwärme (FUG)
in Müller dargestellte Daten: sehr umfangreich, u. a.
•
Ulmer Energiemix
•
Kraftwerksleistung (elektrisch und thermisch), Primärenergieverbrauch
•
Sehr detaillierte Stromverbräuche bis hin zu größten Einzelkunden
•
Wärmeenergiebedarf nach Stadtteilen
32
_____________________________________________________________________
5 Rückmeldungen aus der Region zu den Konzepten
Es wurden vom ZSW zwei Veranstaltungen geleitet. Zum einen wurde ein
Erfahrungsaustausch über Klimaschutz- und Energiekonzepte der Landkreise und kreisfreien
Städte in der Region Donau-Iller beim Regionalverband Donau-Iller am 30. Juli 2014 und
zum anderen ein Workshop auf technischer Ebene zum Erfahrungsaustausch über
Klimaschutz- und Energiekonzepte im Rahmen der Energieentwicklung in der Region
Donau-Iller am 15. Oktober 2014 am ZSW Ulm durchgeführt.
Die erste Veranstaltung war für Teilnehmer auf Verwaltungsebene gedacht, die zweite für
Teilnehmer auf technischer Ebene. Das wesentliche Ergebnis des ersten Treffens am
30. Juli 2014 war die Übereinstimmung aller Teilnehmer, dass ein Energie- und Klimaschutzkonzept auf regionaler Ebene nicht sinnvoll ist. Der Verlauf des Treffens ist dem Protokoll zu
entnehmen2. Die Begründung folgt den in der Kurzfassung (Kapitel 1) dargestellten
Argumenten, des unwesentlichen Informationsgewinns durch eine weitere Datenerhebung
auf regionaler Ebene und der andererseits sich überdeckenden Maßnahmenkataloge in den
einzelnen Energie- und Klimaschutzkonzepten. Stattdessen wird dem Austausch der
Akteure zur Erleichterung der Umsetzung der vorhandenen Maßnahmen Vorrang gegeben.
Weiterhin sehen die Rahmenbedingungen seitens des Gesetzgebers auf Bundes- und
Landesebene, wie sie auch im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) des
Landes Baden-Württemberg zusammengefasst sind, die Aufgabe der Region bei der
Ausweisung von Vorrangflächen auf regionaler Ebene.
Zur Vorbereitung eines zweiten Treffen wurde das ZSW beauftragt, die Maßnahmenlisten
der Energiekonzepte aus dem RVDI an die Akteure in der Region zu versenden und diese
aufzufordern, Kommentare zum Erfolg der Umsetzung und zu Schwierigkeiten bei der
Umsetzung zu sammeln.
Diese zweite Veranstaltung mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches zu Klimaschutz- und
Energiekonzepten in der Region wurde für Teilnehmer der Kommunen auf technischer
Ebene am 15. Oktober 2014 am ZSW Ulm durchgeführt. Aus dem Teilnehmerkreis kamen
sehr positive Äußerungen zum Workshop. Weitere Treffen zu den Themen Erstellung von
Kommunikationskonzepten, Tools zur Datenerfassung sowie die Einrichtung eines
„Qualitätsnetzes Bau“, wie es bereits als „Qualitätsnetz Bau Bodensee-Oberschwaben“ in
den Kreisen Ravensburg und Umgebung besteht, wurden stark befürwortet. Das ZSW
schlägt vor, mit einem Arbeitstreffen zum Thema „Kommunikation“ zu beginnen und dabei
auch für das ins Leben zu rufende, erweiterte „Qualitätsnetz Bau“ die Termine,
Teilnehmerkreis und Inhalte für die ersten Treffen zu definieren. Möglicherweise kann die
Energieagentur
Ravensburg,
die
das
Qualitätsnetz
Bau
in
den
Kreisen
Bodensee/Ravensburg/Biberach und Sigmaringen sehr erfolgreich betreut, das nächste
Arbeitstreffen leiten. Insgesamt wird kritisiert, dass die Förderung der Stelle eines
Klimaschutzmanagers bereits das Vorliegen eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes
erfordert. Die umgekehrte Reihenfolge wird von allen Teilnehmern als wesentlich sinnvoller
erachtet.
2
Die Besprechungsprotokolle der beiden Workshops vom 30. Juli und 15 Oktober 2014 können von
der Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht der Stadt Ulm bezogen werden.
33
_____________________________________________________________________
6 Vergleichende Bewertung
Es wurden die Energie- bzw. Klimaschutzkonzepte von Günzburg, Memmingen, Neu-Ulm
und Unter-Allgäu untersucht. Ebenfalls einbezogen wurden die Potenzialstudie des
Landkreises Biberach sowie die Datenerhebungen für Ulm des Ing. Büros Fleischhammer
und der Universität Ulm.
Bestandsanalysen
Folgende Gründe machen eine direkte Vergleichbarkeit der Bestandsanalysen von
Verbrauch und Potenzialen und damit letztendlich der Konzepte sehr schwierig:
•
Sektorierung der Verbraucher nicht einheitlich
•
Die Konzepte verwenden teilweise unterschiedliche Kategorien von Verbrauchern. So
werden beispielsweise GHD und Industrie teilweise zusammengefasst, in einem
anderen Konzept werden Haushalte und Kleingewerbe, welches im weitläufigen
Sinne auch als GHD betrachtet werden kann, zu einer Verbrauchergruppe
zusammengefasst.
•
Teilweise unterschiedliche Daten erhoben
•
Angaben teilweise auf Einwohnerzahl bezogen
•
In der Folge treten Probleme bei schwankender Einwohnerzahl oder deren Korrektur
(z.B. Mikrozensus) auf. Die Daten sind damit unter Umständen innerhalb eines
Energiekonzepts nicht konsistent.
•
Daten werden teilweise nicht transparent genannt, sondern sind beispielsweise nur
über Differenzbildung zu anderen Tabellen oder Graphiken zu ermitteln. Oftmals
werden Angaben teilweise in absoluten Werten, teilweise in prozentualen Werten
gemacht, die entsprechende Referenz findet sich dann aber an einer dritten Stelle.
•
Zwischen den Energiekonzepten vergleichbare Daten sind teilweise an
unterschiedlichen Stellen im Text eines einzelnen Energiekonzeptes verstreut anstatt
tabellarisch dargestellt zu sein. Teilweise sind nur Graphiken ohne Zahlenangabe im
Bericht enthalten. Eine Auswertung wird somit entsprechend ungenau. Darüber
hinaus wird durch eine intransparente Darstellung die Nachvollziehbarkeit und
Überprüfung der grundlegenden Prämissen und Schlussfolgerungen erschwert.
•
Daten teilweise per kommerzieller Software generiert
•
In diesem Fall sind die Datenbasis und die verwendeten Algorithmen oft nicht klar.
Die Software wir zwar in verschiedenen Energiekonzepten verwendet, was wiederum
zu einer Vergleichbarkeit führt, allerdings ist aus den Energiekonzepten nicht immer
ersichtlich, inwieweit auf Datenbankangaben oder aber auf lokal erfasste Daten
zurückgegriffen wurde. Prinzipiell ist festzustellen, dass im Fall der Verwendung von
statistisch erhobenen Daten diese Werte im großen Mittel stimmen, aber desto
ungenauer werden, je kleiner die betrachtete Einheit ist.
•
Daten zum Monitoring bestimmter Maßnahmen (z. B. quartiersweise energetische
Sanierung) in der Regel zu ungenau
34
_____________________________________________________________________
•
Zum Monitoring einer solchen Maßnahme bedarf es der exakten gebäudescharfen
Erfassung. Die Erfahrung von bereits erfolgreich tätigen Kreisen ist, dass durch die
fast durchgängige Inanspruchnahme der Energieberatungsstellen vor Umsetzung
einer Maßnahme eine gute Datenbasis geschaffen werden kann. In der Regel ist
auch die Bereitschaft zur Datenherausgabe der Bürger, die eine Beratung in
Anspruch genommen haben, hoch. Auch Daten nach erfolgter Sanierung werden
bereitwillig zur Verfügung gestellt.
•
CO2-Bilanz kann durch verarbeitendes Gewerbe extrem beeinflusst werden
•
Der Vergleich mit Nachbarkreisen wird damit fast unmöglich (siehe auch Beispiel
Unterallgäu, Kap.7.5).
In Tabelle 1 und Tabelle 2 wird tabellarisch dargestellt, in welcher Form die Daten in den
einzelnen Energiekonzepten vorliegen und welche Datenquellen dafür herangezogen
wurden. Alle Konzepte verwenden aktuelle Daten aus den Jahren 2009 bis 2012 (Tabelle 1,
Zeile 2). Die Erhebung der für gezielte Sanierungsprogramme interessanten Altersstruktur
der Gebäude ist recht lückenhaft. Zur Abschätzung von zu erwartenden Renovierungen, die
mit energetischer Sanierung gekoppelt werden könnten, sind diese wenigen, teilweise
mehrere Jahrzehnte auseinander liegenden Stützpunkte nicht geeignet.
Weiterhin erfolgt die zum Vergleich endenergiebasierter Territorialbilanzen wichtige
Betrachtung der Verbrauchssektoren zwischen den Energiekonzepten je nach
Datenverfügbarkeit unterschiedlich (Tabelle 1, Zeile 4). Damit ist ein direkter Vergleich der
Daten zweier bestimmter Konzepte unter Umständen nicht möglich. Selbst innerhalb einer
Untersuchung (Potentialstudie Biberach) wird die Sektorierung aufgrund begrenzter
Datenlage gewechselt. Die Art der Bilanzierung ist nicht in allen Energiekonzepten genau
angegeben (Tabelle 1, Zeile 5). Für die Potentialstudie Biberach war dies auch nicht die
Aufgabe. Für Ulm lagen noch keine Angaben vor.
Die Verbrauchsdaten für Elektrizität und Wärme sind teilweise nur summarisch angegeben
(Tabelle 1, Zeile 6). Die erhobenen Daten basieren auf lokalen und/oder statistischen
Werten. Der elektrische Energieverbrauch liegt nicht in allen Konzepten nach Sektoren
aufgeschlüsselt vor (Tabelle 1, Zeile 8). Für eine Vergleichbarkeit zwischen den vorliegenden
Energiekonzepten wäre dies notwendig, da die Sektorierung nicht einheitlich durchgeführt
wurde. Das gleiche gilt für den Wärmeverbrauch sowohl nach Verbrauchssektoren (Tabelle
1, Zeile 10) wie auch nach Energieträgern (Tabelle 1, Zeile 12, auch hier wäre eine
Sektorierung für Vergleichszwecke notwendig.
Der Endenergieverbrauch nach Sektoren und Nutzungsarten (Tabelle 2, Zeile 14) wird nur in
Neu-Ulm, Unterallgäu und Ulm aufgeführt, wobei Ulm die detaillierteste Darstellung aufweist.
Dagegen wird der Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern in allen
Energiekonzepten zumindest teilweise aufgeführt (Tabelle 2, Zeile 16). Der
Energieverbrauch des Verkehrs (Tabelle 2, Zeile 18) wird in allen Energiekonzepten nur auf
Basis statistischer Daten hochgerechnet. Der Versuch einer exakten Erfassung des
Kraftstoffverbrauchs beispielsweise über Abfrage von Tankstellen vor Ort würde wegen der
kreisübergreifenden Mobilität ein verzerrtes Bild liefern. Eine genaue Erfassung des
Bahnverkehrs ist ebenfalls sehr schwierig.
35
_____________________________________________________________________
Zeile
1 erstellt durch
2 untersuchter
Zeitraum
3 Altersstruktur der
Gebäude (ab mind.
1940)
4 Sektorierung
des Verbrauchs
Biberach
Energieagentur
Biberach
2009 - 2011
nur indirekt:
vor 1978,
1978 -1990,
1990 - 1995,
1995 - 2010
Haushalte +
Gewerbe /
Industrie /
Verkehr
oder
Haushalte +
Gewerbe +
öff. Einricht./
Industrie /
Verkehr
5 Bilanzierungsprinzip
6 Verbrauchsdaten
7 Datenquelle
8 el. Energieverbrauch nach
Sektoren
9 Datenquelle
10 Wärmeverbrauch
nach Sektoren
11 Datenquelle
Summenschätzwerte,
teilweise
vorhanden
kommunale
Befragung,
Abschätzungen, Stat.
Landesamt
nein, nur
Summenschätzwert
Summenschätzung
Mittelw. der
eea
Kommunen
12 Wärmeverbrauch nicht
vorhanden
nach
Energieträgern
13 Datenquelle
Legende
Günzburg
Memmingen
Unterallgäu
Ulm
eza! Energie- eza! Energie- B.A.U.M.
& Umwelt& UmweltConsult
zentrum
zentrum
München
Unterallgäu Unterallgäu
2011
2010
2010
eza! Energie& Umweltzentrum
Unterallgäu
2009 - 2010
nur indirekt
vor 1990,
1990 - 2000,
2000 - 2011
nur indirekt: bis 1990,
vor 1990,
dann jährlich
1990 - 1995, bis 2010
1995 - 2009
nur indirekt:
vor 1990,
1990 - 2000,
2000 - 2009
Ing.-Büro
Fleischhammer,
Prof. Müller,
Uni Ulm
Fleischhammer
2011
unklar
Haushalte /
Wirtschaft /
Verkehr
Haushalte +
Kleingewerbe /
Wirtschaft /
Verkehr
oder
Haushalte /
Wirtschaft /
Verkehr
Haushalte / Haushalte /
öff. Einricht. / Wirtschaft /
Wirtschaft
Verkehr
/Verkehr
Haushalte / öff.
Einricht. / GHD
/ Industrie /
Verkehr
k.A. (weil
über
ECORegionSmart, wahrscheinlich
Territorialprinzip)
vorhanden
k.A. (weil
über
ECORegionSmart, wahrscheinlich
Territorialprinzip)
vorhanden
endenergiebasiertes
Territorialprinzip
(außer
Sektor
Verkehr)
vorhanden
Territorialprinzip
(außer für
den Sektor
Verkehr/
Mobilität)
bei
Fleischhammer:
endenergiebasiertes
Territorialprinzip
vorhanden
vorhanden,
Energiemix fehlt
Statistiken,
lokale EV,
Schornsteinfeger,
kommunale
Erhebung
vorhanden
Statistiken,
lokale EV,
Schornsteinfeger,
kommunale
Erhebung
vorhanden
Software
Statistiken,
ECORegion- lokale EVs,
Smart
Schornsteinfeger,
kommunale
Erhebung
nicht
vorhanden
vorhanden
unklar
vorhanden
unklar
nicht
vorhanden
Schornsteinfeger,
kommunale
Erhebung
teilweise
teilweise
vorhanden
vorhanden
unklar
unklar
nicht zutreffend
vorliegend
Neu-Ulm
nicht
vorhanden
nicht
vorhanden
lokaler EV,
Fortschreibungen
vorhanden
lokale Evs
vorhanden
SWU
vorhanden
Schornsteinfeger,
kommunale
Erhebung
nicht
vorhanden
teilweise
vorhanden
Fernwärme,
Erdgas, Heizöl
teilweise
vorhanden
teilweise/unvollständig
nicht vorhanden
Tabelle 1: Vergleichende Darstellung der in den Energiekonzepten erhobenen Daten und
ermittelten Potentiale, Teil 1
36
_____________________________________________________________________
Zeile
14 Endenergieverbrauch nach
Sektoren und
Nutzungsarten
15 Datenquelle
Biberach
nicht
vorhanden
16 Endenergieverbrauch nach
Sektoren und
Energieträgern
17 Datenquelle
nicht
vorhanden
18 Verkehr
nach Sektoren
Summenschätzung
2009
19 Datenquelle
Günzburg
nicht
vorhanden
Memmingen
nicht
vorhanden
teilweise
vorhanden
vorhanden
teilweise
vorhanden
teilweise
vorhanden
Summenschätzung
2011
Summenschätzung
2011
Statistiken
unklar
des Kraftfahrtbundesamtes
Neu-Ulm
teilweise
vorhanden
Unterallgäu
teilweise
vorhanden
Ulm
vorhanden
Software
lokale EVs, teilweise
ECORegion- Schornstein- vorhanden
Smart
feger,
kommunale
Erhebung
teilweise
vorhanden
vorhanden
vorhanden
Software
ECORegionSmart
Zulassungszahlen
Fahrzeugarten 2010
Bayr. LA
Statistik,
Bundesdatenbank
teilweise
vorhanden
teilweise
vorhanden
vorhanden
k.A.
k.A.
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
teilweise
vorhanden
teilweise
vorhanden
22 Aufschlüsselung
nicht
auf den
vorhanden
verursachenden
Energieträger und
Sektor
23 Einsparpotentiale vorhanden
nicht
vorhanden
teilweise
vorhanden
Software
ECORegionSmart
teilweise
vorhanden
teilweise
vorhanden
nicht
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
nicht
vorhanden
24 Datenquelle
teilweise
vorhanden
25 Ausbaupotentiale vorhanden
Literaturwert, Literaturwert, unklar
Schätzung
Schätzung
vorhanden
vorhanden
vorhanden
Schätzung
26 Methodik für
Potentialangaben
27 Datenquelle
ausführlich
vorhanden
teilweise
vorhanden
vorhanden
20 CO2Gesamtausstoß
21 Datenquelle
Legende
vorhanden
Kreisforstamt,
reg. Netzbetreiber,
Amt für
Umwelt und
Arbeitsschutz
vorhanden
vorhanden
vorhanden
teilweise
vorhanden
aus Gebäude- teilweise
bestand,
vorhanden
Regionalplan
Donau-Iller,
lokale Forstexperten,
reg. Netzbetreiber
nicht zutreffend
vorliegend
nicht
vorhanden
teilweise/unvollständig
nicht vorhanden
Tabelle 2: Vergleichende Darstellung der in den Energiekonzepten erhobenen Daten und
ermittelten Potentiale, Teil 2
37
_____________________________________________________________________
Die CO2-Emmission ist in allen vorliegenden Untersuchungen vorhanden (Tabelle 2, Zeile
20). Allerdings ist der alles übergreifende Wert wenig aussagekräftig und nicht vergleichbar,
auch wenn dieser Wert in der öffentlichen Debatte meist verwendet wird.
Die nach Energieträgern und Verbrauchssektoren aufgeschlüsselte CO2-Bilanz (Tabelle 2,
Zeile 22) ist allerdings wesentlich aussagekräftiger, sofern die Sektorierung der Verbraucher
bei zu vergleichenden Konzepten identisch ist.
Potentialanalysen
Die Potentialanalysen unterscheiden sich sehr stark in ihrem Detaillierungsgrad. Dieser
reicht von der Einzelerhebung bis hin zu groben kreisflächenabhängigen Schätzungen.
Einsparpotentiale werden in allen vorliegenden Untersuchungen (Tabelle 2, Zeile 23)
angegeben, allerdings erfolgen diese Angaben meist pauschal durch prozentuale Abschläge.
Die Ausbaupotentiale werden mit Ausnahme von dem noch in Arbeit befindlichen
Energiekonzept für Ulm ebenfalls in allen vorliegenden Untersuchungen angegeben (Tabelle
2, Zeile 25). Allerdings sind die Ausbaupotentiale teilweise nicht nachvollziehbar abgeschätzt
(Tabelle 2, Zeile 26). Beispielsweise wird zur Ermittlung der potentiell möglichen
Photovoltaik-Leistung auf Dachflächen in den Energiekonzepten ein nicht näher begründeter
Prozentsatz für den für die PV-Nutzung in Frage kommenden Anteil der Dachflächen
angesetzt. Dieser bewegt sich im Bereich 10 bis 100 %. In Energiekonzepten für ländlich
geprägte Kreise wird dagegen das Potential für Biomasse ausführlich betrachtet. Die
zugrunde liegenden Annahmen werden erläutert und die Datenquellen meist detailliert
beschrieben.
Maßnahmen
Bei allen Energiekonzepten nimmt die Beschreibung der vorgeschlagenen Maßnahmen
einen großen Raum ein. In jedem Energiekonzept wird eine relativ große Anzahl an
Maßnahmen beschrieben (Tabelle 3).
Maßnahmen und Segmente
Summe der Maßnahmen
„Übergeordnete Aufgaben Klimaschutz“
„Nachhaltig Bauen & Sanieren“
„Energieeffizienz“
„Erneuerbare Energien“
„Mobilität“
BC
23
5
5
10
3
0
NU
23
4
4
9
4
4
GU
25
4
4
11
1
4
UA
58
12
12
13
11
12
MM
32
3
3
16
2
5
Tabelle 3: Quantitative Bewertung der Maßnahmenkataloge aus den vorhandenen
Klimaschutzkonzepten in der Region Donau-Iller
Die insgesamt aufgeführten Maßnahmen werden relativ ausführlich behandelt, oft sind damit
verbundene Kosten erwähnt. In diesen Fällen erfolgt auch eine Priorisierung der
Maßnahmen. In Tabelle 5 bis Tabelle 12 sind die Maßnahmen der verschiedenen
Energiekonzepte thematisch sortiert dargestellt. Die Maßnahmen ähneln sich, obwohl die
Ergebnisse der jeweils vorausgegangenen Datenerhebungen unterschiedlich sind. Trotz der
unterschiedlichen räumlichen, demographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der
38
_____________________________________________________________________
Kreise, sind also die in den einzelnen Energiekonzepten vorgeschlagenen Maßnahmen recht
ähnlich oder aber auch auf andere Kreise übertragbar.
Mittlerweile liegt das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes BadenWürttemberg (IEKK) vor, in welchem gut 100 Maßnahmen aufgeführt sind. Viele davon
finden sich auch in den untersuchten Konzepten.
Alle Energie- bzw. Klimaschutzkonzepte zielen auf eine Einbeziehung der Bevölkerung bzw.
der Akteure. Deren Informiertheit und das Bewusstsein für die Themen „Energie“,
„Notwendigkeit zur Energieeinsparung“ soll gesteigert werden. Auch das Erkennen der
Möglichkeiten und der Wirkung des eigenen Beitrags jedes Einzelnen ist ein wichtiger Punkt.
Ein guter Indikator hierfür ist beispielsweise die steigende Nachfrage an Gesprächen bei den
kommunalen Energieberatungsstellen.
39
_____________________________________________________________________
7 Allgemeine Aspekte
7.1
Bundesländer-Ranking
Im diesjährigen Bundesländer-Ranking zur Energiewende liegen der Freistaat Bayern,
Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze [AEE, DIW, ZSW].
Brandenburg hatte die drei vorhergehenden Rankings angeführt und belegt in der neuesten
Untersuchung den fünften Rang hinter Thüringen.
Die Gründe für den Erfolg der drei bestplatzierten Länder fallen recht unterschiedlich aus. So
kann Bayern auf einen ausgeprägten Ausbau regenerativer Energien verweisen, während
Baden-Württemberg besonders günstige politische Rahmenbedingungen aufweist.
Mecklenburg-Vorpommern hat dagegen seine Technologie- und Wirtschaftspolitik überaus
fortschrittlich gestaltet.
7.2
CO2-Zertifikate
Die derzeitigen globalen Energiemärkte preisen CO2–Schäden nicht ein, der Handel mit
CO2-Zertifikaten funktioniert aufgrund eines Überangebots nicht, dadurch ist die
Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gegenüber konventionellen Energien
ohne EEG nicht „konkurrenzfähig“.
Durch kostenlose Verteilung von etwa 60 % der Zertifikate (2013) nach bestimmten Kriterien
durch die Regierungen funktioniert ein durch Angebot und Nachfrage geregelte Markt nicht.
Der derzeitige Zertifikatspreis liegt bei rund 5 € pro Tonne CO2 (Mai 2014). Ab einem
Zertifikatspreis von rund 30 € pro Tonne CO2, wird die Stromerzeugung aus Photovoltaik und
Wind bei den klimatischen Bedingungen in Deutschland konkurrenzfähig auf
Vollkostenbasis.
7.3
Strommarkt
Die derzeitigen Stromtarife (für Energie, Leistung, Netzentgelte) unterstützen die „Physik“
des neuen Energiesystems (dargebotsgesteuert) nicht, denn sie belohnen ein Verhalten, das
hohe Grundlast erzeugt und geben keinen Anreiz für Lastmanagement oder
Speichernutzung, die die schwankende Erzeugung aus PV und Wind ausgleicht. Eine
Ausnahme stellt der „Regelenergiemarkt“ dar. Allerdings werden hiermit nur
„Planabweichungen“ ausgeregelt und nicht die im viel größeren Maßstab, im wesentlich
durch Erzeugungsprognosen schon im Voraus bekannten Schwankungen in der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen.
Die energetisch sinnvolle, verbrauchsnahe Erzeugung mit entsprechend geringen Verlusten
und einer geringen Nutzung der Infrastruktur der Netzbetreiber wird nicht belohnt, sofern es
sich nicht um Eigenverbrauch von der im juristischen Sinne selben Person handelt. Dieser
Fall des Eigenverbrauchs ist kostengünstig durch Vermeidung der Abgaben (EEG,
Netzentgeld, Steuer). Er stellt derzeit ein „geduldetes“ Artefakt dar. Tatsächlich kann die
Verschiebung von Lasten zugunsten einer lokalen Erhöhung des Eigenverbrauchs für das
Gesamtsystem sogar abträglich sein, wenn zeitgleich im Gesamtsystem ein Mangel an
Erzeugungsleistung herrscht. Damit kann selbst der Eigenverbrauch nicht generell als ein
Beispiel für ein „auf die Physik des neuen Energiesystems angepasster Tarif“ dienen.
40
_____________________________________________________________________
7.4
Möglichkeiten und Grenzen von Energiekonzepten
Vergleich von kreisweiten und regionalen Energiekonzepten
Die nachfolgende Zusammenstellung orientiert sich am eingangs erwähnten
Erwartungshorizont der Fraktionen des Ulmer Gemeinderats, gemäß deren Anträge 46 und
47/13 aus dem Jahr 2013.
1. Erhebung der Potentiale zur Energieeinsparung und –effizienzsteigerung
Bereits auf Kreisebene werden in den Energiekonzepten der Kreise Datenbanken eingesetzt
oder zumindest mit verwendet. Diese Datenbanken leiten aus dem Gebäudebestand (wie
der und Alter der Gebäude den Energieverbrauch der Gebäude und Sanierungspotential ab.
Eine präzise Datenerfassung würde aber erfordern, tatsächliche Energieverbräuche und
insbesondere auch den Sanierungsstand durch Befragungen zu ermitteln. Dies ist schon auf
regionaler Ebene sehr aufwendig und wird gelegentlich für das Segment der kommunalen
Gebäude getan. Der Übergang zur regionalen Ebene löst das Dilemma nicht.
Insbesondere beim Monitoring von Sanierungsmaßnahmen, wird es unerlässlich die
tatsächliche Zahl der Sanierungen pro Jahr zu erfassen. Eine allein durch Hochrechnung aus
Zensusdaten oder statistischen Landesämtern erstellte Datenbank kann zu den exakten
Energieverbräuchen und deren jährliche Veränderung keine Angaben machen.
2. Erhebung der Potentiale zur dezentralen regenerativen Energiegewinnung
Mittlerweile steht sowohl für Bayern als auch für Baden-Württemberg fundiertes
Zahlenmaterial zu den Potentialen erneuerbarer Energien zur Verfügung.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass gegenwärtig jede Photovoltaikanlage, Windanlage und
KWK-Anlage aus Sicht der CO2-Bilanz ein Gewinn ist. Es besteht noch lange kein Bedarf der
Mengensteuerung. Zwar definiert die Bundesregierung im Rahmen des EEG gewünschte
Ausbaukorridore, z.B. für die Photovoltaik 2,5 GWp pro Jahr. Diese Korridore wurden mit
dem Argument der „Planbarkeit und Berechenbarkeit“ der Energiewende, sowie mit dem
Kostenargument vom föderalen Gesetzgeber begründet. Sie sind sowohl von der
Begründung als auch vom Zahlenwert her sehr umstritten. So erreicht Baden-Württemberg
sein im IEKK festgelegten Ziel von 10% an Stromerzeugung aus PV in 2020 erst bei einem
äquivalenten Ausbau von 4 GWp pro Jahr in Deutschland (gleichbleibendes Verhältnis von
PV Ausbau in Deutschland und Baden-Württemberg vorausgesetzt). Tatsächlich wurden in
2014 nur 1,9 GWp an PV Ausbau erreicht.
Zwei Studien des Fraunhofer ISE und IWES (Henning, Gerhardt) zeigen, dass der deutsche
Strom- und Wärmebedarf komplett aus Photovoltaik, sowie Onshore- und Offshore-Wind
gedeckt werden kann und dafür auch die notwendigen Flächen zur Verfügung stehen. Da in
Deutschland der Anteil der Erneuerbaren Energien erst bei etwa 12 % am
Bruttoendenergieverbrauch beträgt (2013), besteht derzeit und für die nächsten Jahrzehnte
noch ein großer Nachholbedarf.
3. Regionales integriertes Mobilitätskonzept
Dieser Punkt wird in der vorliegenden Arbeit vom ZSW nicht weiter betrachtet. Es war nicht
der Wunsch des Auftraggebers, in die zu diesem Thema stattfindenden Diskussionen in
verschiedenen Gremien - auch auf überregionaler Ebene - einzugreifen. In den dennoch
41
_____________________________________________________________________
stattfindenden Diskussionen mit den Akteuren im Rahmen des Projekts wurde festgestellt,
dass das Engagement in Mobilitätsthemen mit dem Ziel der Verringerung des CO2Ausstoßes einen sehr hohen finanziellen Einsatz benötigt bei vergleichsweise geringer und
stark zeitverzögerter Wirkung. Denn selbst bei der Schaffung geeigneter Mobilitätsangebote,
ist die Umstellung des Mobilitätsverhaltens der Bürger ein sehr langsamer Prozess. Dies
spricht nicht für eine Verminderung des Engagements zum Thema Mobilität, sondern war
einer der Gründe, dieses Thema im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu vertiefen.
4. Versorgungssicherheit für die Industrie sowie
5. Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit des Energiebedarfs für die Haushalte
Zu diesen Punkten ist festzustellen, dass es im Rahmen der nationalen
Strommarktliberalisierung und der europäischen Marktintegration keine regionalen
Energiemärkte geben kann. Die Rahmenbedingungen zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit (Netzausbau, Back-up Kraftwerke, Speicher, Regelenergie) werden
auf nationaler und europäischer Ebene gesetzt. Dies erscheint auch vor dem Hintergrund der
Kosteneffizienz sinnvoll, da durch überregionale Ausgleichseffekte bei Erzeugungs- und
Nachfrageschwankungen der Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen sinkt. Stadtwerke agieren im
Umfeld des deutschen Energiemarkts, sie können schon aus technischen Gründen (Netz)
nicht isoliert arbeiten. Die regionale Energieerzeugung ermöglicht regionale Wertschöpfung,
senkt im Allgemeinen aber nicht zwingend die Energiekosten. Nur bei besonderen
geographischen Umständen können in einzelnen Fällen allerdings auch regional sehr
günstige Bedingungen vorliegen.
Abgesehen vom Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung hat ein regionaler Versorger derzeit wenig
Spielraum, sich „regional vorteilhaft“ aufzustellen.
Im Rahmen des Konsultationsprozesses zum neuen Strommarktdesign lohnt es sich jedoch,
für eine Tarifstruktur einzutreten, die Geschäftsmodelle und Dienstleistungen im Dienste
eines Stromsystems mit hohem Anteil fluktuierender Quellen attraktiv machen. Die
Investition in Infrastruktur, die diese Geschäftsmodelle vorwegnimmt (Pumpspeicherwerk,
Batteriespeicher, Lastmanagement, …), ist mit finanziellen Risiken versehen.
Die Industrie wie auch die Haushalte wiederum haben die Möglichkeit und Freiheit, sich den
ihnen am geeignetsten erscheinenden Energieversorger auf dem deutschen oder sogar
europäischen Markt auszusuchen und bei Bedarf zu wechseln. Eine besondere regionale
Bindung kann und darf nicht verlangt werden. Sie kann nur durch entsprechende
Öffentlichkeitsarbeit vor Ort erreicht werden.
Die Herausforderung von Energiekonzepten liegt in der Umsetzung jeder einzelnen
Maßnahme (Bereitschaft zu handeln, Ausführung). Lokale, kommunale Agenturen und
Akteure haben dabei in aller Regel einen besseren und direkteren Zugang zur Bevölkerung,
um diese Aktivität auszulösen und zu unterstützen, als die Administration auf regionaler
Ebene.
7.5
Einflüsse auf die CO2-Bilanz am Beispiel des Landkreises Unterallgäu
Wie stark einzelne Parameter von der Betrachtungsweise und den lokalen Gegebenheiten
abhängen, und eben nicht für sich allein das lokale Engagement, den Bedarf für lokales
Agieren oder gar den Erfolg von Energiekonzepten anzeigen können, lässt sich am Beispiel
42
_____________________________________________________________________
des Unterallgäus gut zeigen. Betrachtet wird der zentrale, sehr anschauliche und regelmäßig
verwendete Indikator des CO2-Verbrauchs bezogen auf die Einwohnerzahl. Unter den
verglichenen Kreisen im Regionalverband Donau-Iller hat das Unterallgäu den höchsten
Anteil an lokal erzeugten erneuerbaren Energien im Stromsektor (Abbildung 4), trotzdem
weist der CO2-Verbrauch pro Einwohner den höchsten und damit schlechtesten Wert aus
(Tabelle 4).
Abbildung 4: Anteil der EE-Erzeugung am Strombedarf
*Quelle: Stammdaten der ÜNB und eigene Berechnungen, d.h. nur Anlagen
ausgewertet, die EEG-Vergütung erhalten (ca. 6 % der EE –Anlagen in DE
erhalten keine EEG-Vergütung)
** Quelle IEKK, BW; die Prognose enthält auch „Nicht-EEG“ Wasserkraft
CO2 [t/EW]
Biberach
8,22
Ulm (Verursacherbilanz)
8,52
Memmingen
11,49
Neu-Ulm
13,29
Günzburg
9,38
Unterallgäu
13,21
Baden-Württemberg (Verursacherbilanz)
8,71
Tabelle 4: CO2-Emissionen pro Einwohner laut vorliegender Energiekonzepte
55% Strom
aus lokaler
EE verringert
diese Zahl
nicht !
43
_____________________________________________________________________
Diese auf den ersten Blick widersprüchliche Aussage lässt sich durch Betrachtung der
Bilanzierungsart für die CO2-Bilanz erklären. Im Leitfaden „Klimaschutz in Kommunen“ des
Deutschen Instituts für Urbanistik wird das endenergiebasierte Territorialprinzip für die
Erstellung der CO2-Bilanz empfohlen. Bei dieser Bilanzierung erhöhen jedoch hohe Anteile
an (stromintensiver) lokaler Industrie die lokale CO2-Bilanz, lokale Anteile an Erneuerbaren
Energien am Strommix verringern diese CO2-Bilanz dagegen nicht, wenn für ihre Erstellung
der Emissionsfaktor des bundesdeutschen Strommix herangezogen wird, wie dies aus
Vereinfachungsgründen oft der Fall ist. Die Vergleichbarkeit erfordert daher die
Aufschlüsselung nach Sektoren und die Berücksichtigung lokaler Stromgewinnung aus
erneuerbaren Energien. Betrachtet man demnach den Endenergieverbrauch nach Sektoren
(Abbildung 5), so wird klar, dass im Unterallgäu ein hoher Industrieanteil vorhanden ist. Dies
ist das Ergebnis einer intensiven Wirtschaftsansiedlungspolitik des Kreises während der
vergangenen 10 Jahre. Weiterhin ist dort aufgrund des ländlichen Charakters mehr
Wohnfläche je Einwohner vorhanden als beispielsweise in Städten und außerdem ein
oftmals alter Gebäudebestand mit hohem Wärmebedarf vorzufinden. Daher liegt auch der
Endenergieverbrauch im Haushaltssektor vergleichsweise im oberen Bereich.
Abbildung 5: Energieverbrauch pro Einwohner laut vorliegenden Energiekonzepten
7.6
Aufgaben von Bundesland, Regionalverband und Kommunen in
Klimaschutzkonzepten
Das Integrierte Energie und Klimaschutzkonzept des Landes Baden-Württemberg (IEKK)
beschäftigt sich auch mit der Rolle von Bund, Ländern, Region und Kommunen im Rahmen
der Umsetzung der Energiewende.
Dort wird auf die kommunale Ebene für die Durchführung von Energiekonzepten großer Wert
gelegt. Kommunen haben umfangreiche Handlungsspielräume hinsichtlich Planung und
44
_____________________________________________________________________
Bebauung. Sie können Netzwerke, Initiativen und Genossenschaften mobilisieren und direkt
informieren. Die regionale und lokale Wertschöpfung erhöht die Akzeptanz bei der
Bevölkerung und den lokalen Nutzen.
Die Regionalverbände werden als zentrale Akteure bei der Raumplanung, beispielsweise bei
der Ausweisung von Vorranggebieten zum Einsatz erneuerbarer Energien, gesehen.
Auf Landesebene sieht sich Baden-Württemberg als Förderer von Modellprojekten und stellt
landesweit auch entsprechende Softwaretools zur CO2-Bilanzierung und Potentialanalyse
(Bico2) sowie fachliche Beratung (Klimaschutz- und Energieagentur in Karlsruhe (KEA))
bereit.
Eine weitere Aufgabe für Länder und Bund ist die Gestaltung von Rahmenbedingungen und
Regulierungen, sodass Versorgungssicherheit bestehen bleibt (Netzausbaubedarf,
steuerbare Kraftwerke, Speicher und Lastmanagement für den Profilservice) und
Marktakteure Geschäftsmodelle entwickeln können, um Dienstleistungen zu diesem Zweck
anzubieten. Dies kann weder ein regionales noch ein kommunales Konzept leisten.
45
_____________________________________________________________________
8 Empfehlung des ZSW
Vernetzung
Akteuren auf Stadt- oder Kreisebene sollte Gelegenheit gegeben werden, sich regional zu
vernetzen. Das Interesse hierfür ist groß, wie zwei Veranstaltungen des ZSW zum Thema
gezeigt haben. Angesichts von vielen ähnlich lautenden Maßnahmen in den
Energiekonzepten gibt es eine Reihe von Themen, bei denen Kooperation und
Erfahrungsaustausch eine Erleichterung bei der Umsetzung und der Erfolgskontrolle möglich
machen sollten. Konkret wurden folgende Themen genannt:
•
Lernen aus der Erfahrung in benachbarten Kreisen einer Region bei der Umsetzung
von Maßnahmen aus Ihren jeweiligen Energie- und Klimaschutzkonzepten.
•
gemeinsam
erarbeitete
Kommunikationskonzepte
und
Öffentlichkeitsarbeit
(Veranstaltungen, Information über Technik, Förderungen) - Publikation von
Schaufensterprojekten - Information zur Notwendigkeit guter Planung und fachlicher
Baubegleitung für erfolgreiche Projekte.
•
gemeinsame Infoplattform (Internet). Der Aufwand für die Erstellung und die
permanente Aktualisierung ist hoch und ließe sich dadurch ggf. für die einzelnen
Parteien reduzieren.
•
fachlicher Austausch
•
Aufbau gemeinsamer Netzwerke - ein gutes Beispiel ist das „Qualitätsnetz Bau
Bodensee-Oberschwaben“ auf regionaler Ebene (Biberach, Ravensburg,
Sigmaringen und Bodenseekreis), welches die Fachleute für verschiedene Gewerke
am Bau zusammenbringt
Mitarbeit am künftigen Strommarktdesign
Regional tätige Akteure (SWU, LEW, …) sollten sich an der derzeitigen Diskussion auf
Bundesebene zur Gestaltung des künftigen Strommarktdesigns beteiligen.
Maßnahmen
Nicht ein neues regionales Energiekonzept, sondern die Umsetzung bestehender
Maßnahmenkataloge und die Erfolgskontrolle werden als Schlüssel gesehen, um die
Energiewende voranzubringen. Die vorgeschlagenen Maßnahmenkataloge der Energie- und
Klimaschutzkonzepte ähneln sich stark.
Aus der Fülle der Maßnahmenkataloge aller untersuchten Energie- und Klimaschutzkonzepte sind im Folgenden einige wichtige Maßnahmen erwähnt, welche von Kreisen und
Kommunen ergriffen werden sollten.
Als übergeordnete Aufgabe zum Klimaschutz kann der Aufbau eines kommunalen Energiemanagements mit jährlichem Energiebericht angesehen werden. Im Bereich „Nachhaltig
bauen & sanieren“ ist es sinnvoll, auf kommunaler Ebene energetische Kriterien in
Flächennutzungs- und Bebauungsplänen festzulegen. Weiterhin sollten Nahwärmenetze und
die Kraft-Wärme-Kopplung auf Ihre Wirtschaftlichkeit untersucht und wo wirtschaftlich
möglich auch eingesetzt werden.
46
_____________________________________________________________________
Zum Thema Energieeffizienz sollte die Bevölkerung intensiv aufgeklärt werden. Es kann
sinnvoll sein, durch kleine symbolische finanzielle Anreize oder auch auf ideeller Ebene
(Energiesparpreise) Aktivitäten der Bevölkerung zur Energieeffizienz rund ums Haus zu
initiieren. Auf Ebene des kommunalen operativen Betriebs sind Mitarbeiterschulungen zur
Energieeffizienz sehr sinnvoll. Entsprechendes gilt auch für die Wirtschaft.
Zur weiteren Verbreitung erneuerbarer Energien und auch, um eine höhere Akzeptanz
innerhalb der Bevölkerung zu erreichen, stellen Bürgerbeteiligungsmodelle, welche von den
Kommunen oder nach entsprechender Informationsarbeit durch die Bürger angeregt werden,
eine hervorragende Möglichkeit dar.
Auf dem Gebiet der Mobilität können die Kommunen durch Beschaffung eines Fuhrparks mit
schadstoffarmen Fahrzeugen eine sehr gute Vorbildfunktion ausüben.
Erfolgskontrolle
Sehr wichtig ist eine Erfolgskontrolle bei der Umsetzung der angestoßenen Maßnahmen. Für
ein quantifizierbares Erfolgsmonitoring ist eine detaillierte, fortschreibbare Datenbasis
zwingend erforderlich. Die Erhebung der Daten muss angepasst sein auf die Parameter, die
den Erfolg einer Maßnahme kennzeichnen. Eine unspezifische Datenerhebung wäre viel zu
aufwendig.
Die Zusammenarbeit der Akteure in der Region mit dem Ziel effiziente Methoden zum
Erfolgsmonitoring zu bestimmen, dabei eine einheitlichen Erhebung von Daten und die
Nutzung einer gemeinsamen Datenbasis festzulegen, sind wesentlich, um messbare und
untereinander vergleichbare Erfolge erzielen, bzw. bei fehlendem Erfolg gegensteuern und
von den Vorgehensweisen erfolgreicher Partner lernen zu können.
47
_____________________________________________________________________
9 Begriffserläuterungen
CO2-Bilanz
Im Leitfaden „Klimaschutz in Kommunen“ Das Deutsche Institut für
Urbanistik empfiehlt die Anwendung der endenergiebasierten
Territorialprinzip für die Erstellung der CO2-Bilanz .
(Quelle: Deutsche Institut für Urbanistik,
Leitfaden „Klimaschutz in Kommunen“)
Endenergiebasierte
Territorialbilanz
Eine für kommunale Klimaschutzkonzepte vorteilhafte Variante
der Territorialbilanz. Berücksichtigt alle auf Ebene der Endenergie
im Territorium anfallenden Verbräuche.
Bei dieser Bilanzierung erhöhen jedoch hohe Anteile an
(stromintensiver) lokaler Industrie die lokale CO2-Bilanz. Lokale
Anteile an erneuerbaren Energien am Strommix verringern diese
CO2-Bilanz nicht, da für die Bilanzierung häufig der
Emissionsfaktor des bundesdeutschen Strommix herangezogen
wird. Die Vergleichbarkeit erfordert daher die Aufschlüsselung
nach Sektoren und die Berücksichtigung lokaler Stromgewinnung
aus erneuerbaren Energien.
Quelle: ifeu - die genannten Prozentanteile im Stromsektor sind beispielhaft
Quellenbilanz
Eine Variante der Territorialbilanz, worin die Emissionen aller
Quellen im Gebiert summiert werden. Nicht geeignet für
kommunale Klimaschutzkonzepte, weil u.a. die Emissionen von
Kraftwerken nur einem Territorium zugerechnet werden.
Hinweis: Nach der Quellenbilanz entstehen lediglich 6 t/EW CO2 in
Baden-Württemberg. (http://www.lak-energiebilanzen.de), da
Baden-Württemberg ~20 % seines Strombedarfs importiert und
eigenen Strom noch zu einem hohen Anteil aus KKW bezieht.
48
_____________________________________________________________________
(End-)Energieform
Die Form der Energie, wie sie vom Letztverbraucher nachgefragt
wird. Es wird in Energiekonzepten unterschieden nach:
Wärme - Elektrizität – Mobilität
Je nach Temperaturniveau kann der Bereich Wärme noch in
Prozess- und Heizungswärme unterteilt sein.
Energiequellen
Man unterscheidet nach: Sonne – Wind – Wasser – Biomasse –
Geothermie – fossile Energiequellen – Kernbrennstoffe.
Energieträger
Energieträger sind Stoffe, deren Energiegehalt für
Energieumwandlungsprozesse nutzbar ist. Sie sind lagerbar. Als
Primär- oder Rohenergieträger bezeichnet man Energieträger, die
in der Natur zur Verfügung stehen. Sekundäre Energieträger
werden durch Umwandlung aus primären Energieträgern erzeugt.
Energieträger unterscheiden sich in ihrer Energiedichte,
Transport- und Lagerfähigkeit sowie im Aufwand und
Wirkungsgrad ihrer Nutzung.
Beispiele primäre Energieträger:
•
fossile Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas)
•
Kernbrennstoffe wie Uran
•
Biomasse
•
Fett, Kohlenhydrate und Proteine in der Nahrung
Beispiele sekundäre Energieträger
•
Treibstoffe aus der Erdölraffinerie
•
Ethanol aus der Vergärung von Biomasse
•
Wasserstoff beispielsweise aus Windenergie (Hybridkraftwerk)
•
Druckluft
(Quelle: Wikipedia, ZSW)
GHD
Abkürzung für Gewerbe , Handel, Dienstleistungen im Gegensatz
zum verarbeitenden Gewerbe (Industrie)
Gradtagzahl
Die Gradtagzahl ist eine heiztechnische, ortsabhängige
Kenngröße, welche die lokalen klimatischen Bedingungen
widerspiegelt. Sie ist unter anderen notwendig für die Berechnung
des Heizenergiebedarfs.
49
_____________________________________________________________________
No-regret-Maßnahmen
No-regret-Maßnahmen basieren auf den Strategien, die mit oder
ohne Folgen des Klimawandels ökonomisch, ökologisch und
sozial sinnvoll sind. Bei diesen Maßnahmen übersteigt bereits
unter den heutigen Klimabedingungen der zu erwartende Nutzen
die anfallenden Kosten der Maßnahme. Sie werden vorsorglich
ergriffen, um negative Auswirkungen zu vermeiden oder zu
mindern. Ihr Nutzen für die Gesellschaft ist auch dann noch
gegeben, wenn der eigentliche Grund für die ergriffene
Maßnahme nicht im erwarteten Ausmaß zum Tragen kommt.
(Quellen: www.klimzug-radost.de, Abschlussbericht,
NIANG-DIOP & BOSCH 2004, UKCIP 2005,
www.klima-und-raum.org )
Potential
Hier: die erreichbare Ausbaustufe einer technischen Maßnahme
ohne Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte ( z.B. Nutzung von
Photovoltaik auf allen sinnvollen Dachflächen, Einsparung von
Heizenergie bei energetischer Modernisierung aller Gebäude
eines Stadtviertels). Wichtig ist hierbei die Angabe der zugrunde
liegenden Annahmen. Geänderte wirtschaftliche
Rahmenbedingungen können dazu führen, dass ermittelte
Potentiale nicht oder nicht vollständig realisiert werden.
Regelenergie
Es liegt in der Physik eines elektrischen Energienetzes, dass sich
Erzeugung und Verbrauch jederzeit die Waage halten müssen.
Um dies (bei gleichbleibender Frequenz und Spannung) zu
gewährleisten, muss bei überschüssiger Erzeugung gegenüber
dem Verbrauch, die Erzeugung aktiv gedrosselt werden, bzw. bei
unzureichend hoher Erzeugung, diese erhöht werden. Als
Regelenergie wird die Energie bezeichnet, die durch den Einsatz
von Kraftwerken im Sekunden-, Minuten- und
Viertelstundenbereich entsteht, um diesen Ausgleich zu schaffen.
Alternativ kann der Kraftwerkseinsatz konstant bleiben, wenn der
Verbrauch gezielt angepasst wird. Regelenergie kann also auch
durch Abschalten und Zuschalten von Verbrauchern „erzeugt“
werden. Das Bereithalten von Kraftwerksleistung oder zu/abschaltbarer Verbrauchsleistung zum Zwecke der Bereitstellung
von Regelenergie wird vergütet (Bereitstellungsvergütung oder
Leistungspreis), ebenso wie der tatsächliche Einsatz
(Arbeitspreis).
Verbrauchssektor
Üblicherweise wird unterschieden nach den Verbrauchergruppen:
Haushalte – Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD) –
verarbeitendes Gewerbe (Industrie) – Verkehr – bei kommunalen
Energiekonzepten aufgrund der vergleichsweise einfachen
Erfassbarkeit auch oft kommunale Liegenschaften (öffentliche
Einrichtungen)
50
_____________________________________________________________________
ÜNB
Übertragungsnetzbetreiber sind derzeit in Deutschland die Tennet
TSO, 50Hertz Transmission, Amprion und Transnet BW. Diese
veröffentlichen im Rahmen der Netztransparenz die EEGAnlagenstammdaten. siehe
https://www.netztransparenz.de/de/Anlagenstammdaten.htm
Windhöffigkeit
Mit der Windhöffigkeit wird die Eignung eines Standorts für die
Nutzung der Windenergie beschrieben. Dabei liegt die mittlere
Windgeschwindigkeit in einer bestimmten Höhe zugrunde. Sie
allein liefert keine Aussage über die Anzahl möglicher Anlagen an
diesem Standort oder in diesem Gebiet und damit über das
mögliche Potential. Dafür sind noch Angaben über beispielsweise
im Regionalplan ausgewiesenen Vorrangflächen und deren
Bebauungsdichte erforderlich.
WKA
Abkürzung für Windkraftanlage
51
_____________________________________________________________________
10 Literaturverzeichnis
• AEE, DIW, ZSW, Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den
Ausbau der Erneuerbaren Energien 2014 - Indikatoren und Ranking – Endbericht,
11/2014
• B.A.U.M. Consult, Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis Neu-Ulm, 2013
• Bau und Stadtentwicklung (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS), Erneuerbare Energien: Zukunftsaufgabe der Regionalplanung, Mai 2011
• Deutsches Institut für Urbanistik, Leitfaden „Klimaschutz in Kommunen“, 2011
• Energieagentur Biberach, Potentialanalyse Erneuerbare Energien, ohne Datum verwendete Daten bis 2011
• Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!, Integriertes Klimaschutzkonzept für den
Landkreis Günzburg, Okt. 2013 - verwendete Daten bis 2012
• Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!, Integriertes Klimaschutzkonzept für den
Landkreis Memmingen, 2012
• Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!, Klimaschutzkonzept Unterallgäu, 2012
• Fleischhammer G., Energiekonzept Ulm 1996 - Aktualisierung der CO2-Bilanz der Stadt
Ulm 2011, 2013
• Grünbuch des BMWi (Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie) „Ein Strommarkt
für die Energiewende“ (Oktober 2014 – zur Konsultation bis 15. März 2015)
• IEKK - Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes Baden-Württemberg;
Beschlussfassung 15. Juli 2014. https://um.badenwuerttemberg.de/de/klima/klimaschutz/integriertes-energie-und-klimaschutzkonzept-iekk/
• H.-M. Henning, A. Palzer, „ENERGIESYSTEM DEUTSCHLAND 2050“, Fraunhofer ISE,
Nov. 2013
• Kaltschmitt M, Hartmann H. & Hofbauer H. 2009 Energie aus Biomasse. Springer-Verlag.
Berlin Heidelberg.
• M. Müller, G. Kleiser, T. Bläsche, Klimaschutzkonzept Ulm 2013/2014, Vortrag anlässlich
des Workshop 1 Die Entwicklung der Strom- und Wärmeversorgung 18.03.2014
• M. Müller, G. Kleiser, T. Bläsche, Klimaschutzkonzept Ulm 2013/2014, Vortrag anlässlich
des Workshops 2 vom 14.05.2014 im Rathaus Ulm
• M. Müller, G. Kleiser, T. Bläsche, Klimaschutzkonzept Ulm 2013/2014, Vortrag anlässlich
des Workshops 3 zur Stadtentwicklung vom 25.06.2014 im Rathaus Ulm
• N. Gerhardt, „GESCHÄFTSMODELL ENERGIEWENDE“, Fraunhofer IWES, Januar 2014
52
___________________________________________________________________________________________________________
11 Anhang
53
___________________________________________________________________________________________________________
Übergeordnete Aufgaben Klimaschutz
L01-3 Teilnahme EEA
Unabhängige Energieberatung vor jeder energetischen Investition bzw. Planung
einbinden.
Erstellen eines kommunalen Energie- und Klimaschutzkonzeptes
Monitoring
arbeit
Schulen für den Klimaschutz - Schulprojekte allgemein
Kurz-Klimaschutzbericht (max. 5 Seiten)
Stärkeres Marketing für die örtliche Energieberatung
Fördermittelkatalog erstellen
Einbindung von Wirtschaft, Schulen und Bürgern über Aktionen und Projekte
Klimaschutzpreis
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
Maßnahme lt. IEKK
ZSW-Bewertung
M40
x
x
M3
x
M7
x
Beauftragte
Vor Ort Impulsberatungskampagne, Informationsveranstaltung
M40
x
L02-1 Personalstelle Klimaschutzmanager
L02-2 Energieberatungsstelle
L02-3 jährliche Finanz-Budgetierung
L01-P02 Energieteam erhalten
L03-1 Initiierung und Umsetzung des Klimapaktes Allgäu
L03-2 Ausbau und Vernetzung der Medien- und Internetpräsenz Kommunaler
Klimaschutz
L03-3 Infokampagne und Bürgerforum Klimaschutz
L03-4 Allgäuer Klimaschutzkonferenz
L02-P04 Öffentlichkeitsarbeit
L02-P05 Internet
L02-P06 Presse
L02-P07 Jahresbericht für Bürgermeister und Bürger
Öffentlichkeits- L03-P08 Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Energiepaktes
x
x
x
x
Aufbau eines kommunalen Energiemanagements mit jährlichem Energiebericht
Einbau von Strom-Management- und Wärmemengen-Zählern zum Erfassen des
tatsächlichen Energieverbrauchs
Personalressourcen /
Finanzressourcen
(Klimaschutzmanager…)
Memmingen
indirekt
Unterallgäu
24750
A
C
A
zur
Umsetzung
A
Günzburg
< 10 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
Neu-Ulm
gering
> 10 t/a
mittel
Biberach
CO2-Einsparung
< 5000
>15000
<17500
Priorität
Energieeinsparung
L01-1 jährliche Daten Stromerzeugung EE
L01-2 Energie- und CO2 Bilanzen
Erfolgsmonitoring
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Themengebiet
Thema
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
Öffentlichkeitsarbeit
>14000
85500
> 50 t/a
indirekt
> 50 t/a
20000
<5000
>200000 kWh/a
mittel
>50 t/a
> 10 t/a
<5000
<5000
> 50 t/a
gering
> 50 t/a
< 10 t/a
A
zur
Umsetzung
A
B
C
A
A
A
<5000
<5000
>5000
>5000
>5000
>5000
>15000
mittel
mittel
>25000 kWh/a
>25000 kWh/a
>25000 kWh/a
>25000 kWh/a
>200000 kWh/a
> 10 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
>50 t/a
A
B
A
A
A
A
A
10000
2,5
t/Check
indirekt
variabel je
nach
Projekt
4000
M7
x
x
x
M3
x
x
x
x
x
x
x
x
x
mittel
x
Läuft Ausbau
x
indirekt
sofort
Hoch
Hoch
x
x
x
indirekt
Läuft
x
800
hoch
indirekt, langfristig
x
Beitrag nicht erkennbar
Tabelle 5: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 1; die angegebenen Kosten und Energieeinsparungen sind den
jeweiligen Klimaschutzkonzepten entnommen, daher sind die verwendeten Einheiten nicht durchgängig gleich.
54
___________________________________________________________________________________________________________
A
L04-4 Entwicklung eines regionalen Energieleitplanes (Abwärmekataster)
>50000
<5000
> 50 t/a
mittel
0,25-2 MWh/a
<5000
> 50 t/a
> 10 t/a
Maßnahme lt. IEKK
ZSW-Bewertung
Memmingen
x
B
L05-2 Leitfaden wirtschaftliches Bauen im Landkreis
L04-P09/10 Leitlinien zum nachhaltigen und wirtschaftlichen Bauen
Unterallgäu
Günzburg
> 10 t/a
Neu-Ulm
CO2-Einsparung
mittel
L04-2 Handlungskatalog zur Flächen- und Ressourceneffizienz für die Kommunen
Biberach
Energieeinsparung
<5000
Priorität
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Themengebiet
Thema
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
x
x
A
B
M38
x
10-100 t/a
zur
Umsetzung
x
Nachhaltig Bauen & Sanieren
Leitfaden Wärmeatlas incl. Abwärme
Privat und
Unternehmen
Leitlinien /
Leitfäden
10000
indirekt
Energetische Kriterien in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen festlegen.
L04-3 Stärkung nachhaltiger Bauleitplanung in den Kommunen
<5000
> 50 t/a
Solararchitektonische Bebauungspläne
12000
indirekt
x
L05-1 Ausweitung ökol. Bauen und Sanierens im Passivhausstandard
> 50 t/a
Energieoptimiertes Bauen
Passivhausstandard bei „normal“ beheizten Neubauten
Kraft-Wärme-Kopplung
Entwicklung von konkreten Nahwärme-Insellösungen
L06-3 Ausweitung der Energieberatung im Landkreis
L06-4 Architekturführer Nachhaltiges Bauen
L04-1 Infoplattform für interkommunale Kooperation in der Flächennutzungsplanung
L06-2 Bauherrenpreis energieff. Bauen im Bestand
L06-1 Infokampagne "Sanieren mit Grips"
L05-3 Energieausweise für alle Liegenschaften
L05-4 Regelmäßige Mitarbeiterschulungen in der Verwaltung zu EnEV und
Passivhausstandard
L05-P11 Sanierungs- und Modernisierungsplan für Liegenschaften
>5000
A
> 50 t/a
"Ideenspeicher"
B
1-2 t/Einheit
x
x
M38
M41
x
x
Mittel
87100
Öffentlichkeitsarbeit Bauen &
Sanieren
kommunale
Liegenschaften
940 €
<5000
>15000
>5000
hoch
gering
mittel
> 50 t/a
< 10 t/a
> 10 t/a
<5000
>15000
>15000
<5000
gering
hoch
gering
gering
<
>
<
<
10
50
10
10
t/a
t/a
t/a
t/a
"Ideenspeicher"
Mittel
B
B
C
x
x
x
x
x
x
A
B
A
B
900 €
Tabelle 6: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 2
M39
M41
x
M12
M6
x
M39M
41
x
je nach
Projekt
Sanierungskonzepte und Sanierung
Regenerative Wärmeversorgung bei Sanierungen
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
x
x
"Ideenspeicher"
Maßnahmen /
Projekte
M12
x
B
511500
M38
x
x
A
A
Kommunale
LiegenModellprojekt Hydraulischer Abgleich
schaften+C100
50-100 t
Läuft
x
M41
x
x
hoch
indirekt, langfristig
M38
M41
x
P05-P12 Energiemanagement
P05-P15 Batteriespeicher + PV Demonstration Anschauungsanlage
„Faktor-10-Sanierungen“ bei „normal“ beheizten und geeigneten Gebäuden
> 50 t/a
M41
Beitrag nicht erkennbar
55
___________________________________________________________________________________________________________
Energieeffizienz
zur
Umsetzung
Kommunaler
Service
9100
"Großer Bruder" (große Betriebe kooperieren mit kleinen)
1000
Initiierung von Energieeffizienz-Unternehmensnetzwerken KMU - Runder Tisch für
kleinere und mittlere Unternehmen
Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zum Spitzenlastmanagement bei Unternehmen
3000
Initiierung von LEEN Netzwerken (Energieeffizienznetzwerke für Großunternehmen)
eventuell mit Landkreis Unterallgäu
1800
zur
Umsetzung
zur
Umsetzung
Hoch
50 t /KMU
M59
M60
M11
x
M13
x
x
Hoch
5000-10000 t
Maßnahm e lt. IEKK
x
x
Netzwerk und Energie-konferenz für Betriebe
ZSW -Bewertung
Mem m ingen
Unterallgäu
Günzburg
Neu-Ulm
Biberach
indirekt
Priorität
23333
CO 2-Einsparung
Energieeinsparung
Kommunale Wärmekarten
Abwärme Potentiale von Biomasse- und industriellen Anlagen sowie KWK-Potentiale
analysieren und Nahwärmemöglichkeiten prüfen.
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Them engebiet
Them a
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
x
M13
M35
M13
Hoch
x
Unternehmen
Netzwerke
L06-P17 Energieeffizienztische
für Unternehmen
L07-2 Effizienznetzwerk Hotellerie
L07-3 Förderung Effizienznetzwerk Unternehmen
L07-4 Effizienznetzwerke für das Handwerk und die Landwirtschaft
<5000
Personalko
sten
<5000
<5000
<5000
L06-P16 Werbung für ganzheitliche energetische Untersuchung von Betrieben
Personalkosten
L06-P18 Unternehmernetzwerke regional
Personalkosten
L06-P19 Unternehmernetzwerke lokal
Personalkosten
Abwärme von Biogasanlagen nutzen
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
sehr hoch,
10-20 % in 4 J.
sehr hoch,
10-20 % in 4 J.
sehr hoch,
10-20 % in 4 J.
> 150 t/a
> 150 t/a
A
C
hoch
x
M13
x
> 150 t/a
> 150 t/a
> 150 t/a
B
B
B
> 150 t/a
C
> 150 t/a
B
> 150 t/a
C
sofort
Maßnahmen
Tabelle 7: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 3
sehr hoch
sehr hoch,
10-20 %
in vier Jahren
sehr hoch
sehr hoch
sehr hoch
indirekt, langfristig
M13
x
x
M13
M13
x
x
M11
x
M13
x
x
Beitrag nicht erkennbar
M49
56
___________________________________________________________________________________________________________
Energieeffizienz
privat
>50 t/a
>50 t/a
60000
1.600 t/a
13500
1.250 t/a
9000
indirekt
2400
900 t/a
1000 2000
^^
A
laufend
A
zur
Umsetzung
zur
Umsetzung
zur
Umsetzung
zur
Umsetzung
Mittel
(kommunale)
Öffentlichkeitsarbeit
Energieeffizienz
"Sanieren im Alter"
Wettbewerb - Stadt sucht den ältesten Kühlschrank
Trinkwasser bewerben
Energiespartipp der Woche
L08-P24 fifty-fifty Programm
L08-P25 Klimacheck für Vereine BLSV
Heizungs-Check A: Pumpentausch
Heizungs-Check B: hydraulischer Abgleich
Förderprogramm: Umweltbonus für Heizungsumstellung von Öl auf Brennwerttechnik
(Gas) von Stadtwerken.
Maßnahmen/
Förderprogramme
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
Tabelle 8: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 4
2100
indirekt
>5000
>5000
1200
1200
>200000 kWh/a
>200000 kWh/a
150 kg /Tausch
0,5t /Check
20-30%
hoch
>50 t/a
>50 t/a
Hoch
zur
Umsetzung
A
A
Hoch
Hoch
Hoch
indirekt, langfristig
x
x
M12
x
M12
M12
x
x
x
M12
M12
x
x
M12
x
M12
x
x
Mittel
Caritas-Programm "Stromcheck" oder Sonthofener Modell "Aktion Stromsparen"
Maßnahme lt. IEKK
>200000 kWh/a
>200000 kWh/a
ZSW -Bewertung
>5000
>5000
Memmingen
A
B
C
Unterallgäu
> 50 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
Günzburg
hoch
mittel
mittel
Neu-Ulm
>15000
<5000
<5000
Biberach
Priorität
L08-P22 Stromsparkampagne
L08-P23 Energieinformationstag
L05-P14 Energieberatung für Haushalte ausbauen
"Energiesparfuchs"
CO2-Einsparung
L09-4 Bürgermotivationskampagne und Energiesparwettbewerb
Aufklärung Energieeffizienz rund ums Haus
Energieeinsparung
L09-1 Energieführerschein an Schulen ….
L09-2 50/50 Projekte an Schulen, Unternehmen …
Energiesparpreis "Sparmeister"
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Themengebiet
Thema
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
x
M12
M3
x
x
M12
x
x
x
x
x
Beitrag nicht erkennbar
M6
<5000
gering
< 10 t/a
A
Hausmeisterschulung zur Anlagenoptimierung
Mitarbeiterschulungen „Energieeffizienz in der Verwaltung und in Schulen“.
< 10%
Verbrauch
Schulungen
Energieeffizienz
<5000
mittel
> 10 t/a
A
B
<5000
hoch
> 50 t/a
A
<5000
mittel
> 10 t/a
C
Beschaffung
L07-P20 nachhaltige Beschaffung
Kommunales Energie Management (KEM) mit Heizungs-Check für städtische
Liegenschaften
je nach
Abnahmem
enge
<5000
1-10t
mittel, 3-5%
5000
1.000 t/a
Angebot
wird
gegenwärti
g erstellt
50 t/a
M12
M12
M12
M12
x
x
x
M12
M15
x
M12
M15
M12
M15
M15
Hoch
x
mittel, 3-5%
B
M12
M15
x
"Ideenspeicher"
Hoch
x
M35
x
Regelungseinstellung von Heizungs- und Lüftungsanlagen nach der tatsächlichen
Benutzungsstruktur
x
L11-4 KWK-Potentialanalyse für kreiseigene Gebäude
Wärmepumpe mit Primärenergie aus Abwasserleitung
Ersatz von Leuchtmittel durch LED
x
x
Selbstverpflichtung zu Energiestandards
Beurteilung der Energieeffizienz von Trinkwasserversorgung- und
Abwasserreinigungsanlagen durch Bildung von Energiekennzahlen
M12
x
x
Verwendung von Recyclingpapier im Bereich der Verwaltung
Kommunale
Liegenschaften
M12
x
P05-P13 Hausmeisterschulungen Kreisliegenschaften
L08-2 Einführung eines Vorschlagsmanagement in der E-Effizienz in der
Landkreisverwaltung
L08-3 Festschreibung von Standards für nachhaltige, ökologische und klimarelevante
Beschaffung (LCA)
L09-3 Handlungskatalog, Netzwerk und Infokampagne "Nachhaltige Beschaffung in
Kommunen"
Beschaffungsrichtlinien für Büro, Hochbau und Schulen
M12
x
x
Läuft
Hausmeisterschulungen, Dienst- und Betriebsanweisungen für Hausmeister
ZSW-Bewertung
L08-4 Regelm. Schulung des Landkreispersonals zu Beschaffung und Energieeffizienz
Memmingen
B
A
Unterallgäu
Priorität
> 50 t/a
mittel, 3-5%
Günzburg
CO2-Einsparung
hoch
mittel, 3-5%
Neu-Ulm
Energieeinsparung
<5000
<5000
vorgeschlagene Maßnahmen
Biberach
Kosten [€]
L08-1 Infokampagne kommunales Energiemanagement
L07-P21 Nutzerschulung für Angestellte der (Keine Vorschläge)
Themengebiet
Thema
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
Maßnahme lt. IEKK
57
___________________________________________________________________________________________________________
>15000
Optimierung
(Licht, Wasser,
Abwasser, IT,
Heizung)
hoch
> 50 t/a
< 80% Verbrauch
Läuft
M55
x
M8
M8
x
Einsparpotentiale in Serverräumen durch optimale Ausnutzung von Rechnern
Tabelle 9: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 5
x
x
Abschaltung von Stand-by-Verbrauchern in der Verwaltung und in Schulen
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
x
x
je nach
Umfang
Mehrjähriges energetisches Sanierungskonzept für Straßenbeleuchtung und Anlagen.
Optimierung des fifty:fifty
Programms
x
A
Mittel
x
Angebot
nach Abstimmung
hoch
begonnen
x
indirekt, langfristig
Beitrag nicht erkennbar
58
___________________________________________________________________________________________________________
Erneuerbare Energien
Ausbau auf
Liegenschaften
Motivation/
Information/
Akzeptanz
L11-1 Ökostrom in Liegenschaften
L11-2 Wärme aus EE in Liegenschaften
L09-P26 Sensibilisierung der Kommunen die EE auszubauen
Nutzung der Wasserkraft
M aßnahm e lt. IEKK
M22
gering
>25000 kWh/a
> 50 t/a
>10 t/a
>5000
gering
> 50 t/a
B
B
Läuft
A
L11-3 PV-Potentialanalyse für kreiseigene Dächer
L10-2 Infokampagne RE in Unternehmen
L10-3 Landkreis-Informationspool zu EE - Potentiale für Kommunen
<5000
>15000
gering
hoch
> 50 t/a
> 50 t/a
C
B
x
L12-1 Infokampagne Windkraft UA
<5000
gering
< 10 t/a
A
L12-2 Wettbewerb "Klimaschutz, Energieeffizienz, EE"
L12-3 Wirtschaftsförderung für EE (Investorenbörse)
L12-4 Darstellung von "best-practise" Projekten
"Energie vom Dach"
<5000
>15000
<5000
1000
mittel
hoch
mittel
1.640 t/a
> 10 t/a
> 50 t/a
> 10 t/a
x
x
x
x
Bürgerakzeptanz Windenergie
61000
indirekt
L10-4 EE- Börse Bürgeranlagen
Bürgerbeteiligungsmodelle
<5000
5500
gering
4.500 t/a
B
B
A
zur
Umsetzung
"Ideenspeicher"
B
zur
Umsetzung
Studien /
Analysen
ZSW -Bewertung
x
x
>5000
<5000
x
x
x
M29
x
x
> 50 t/a
Ausbau der EE durch Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften.
Kooperation
(Koordination)
L10-1 Runder Tisch der EV und Netzbetreiber
beim Ausbau
M em m ingen
Unterallgäu
B
Günzburg
Priorität
> 50 t/a
Neu-Ulm
CO2-Einsparung
gering
Biberach
Energieeinsparung
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Them engebiet
Them a
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
Bürgerbeteiligung
erwarteter Beitrag zur Zielerreichung
sehr hoch
Tabelle 10: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 6
M25
M26
x
M25
M26
x
M21
x
M21
x
M21
x
<5000
Windkraftnutzung: Prüfung Engagement der Stadt/Stadtwerke in WKA in der Region
Holz- und Biomassenutzung verstärken
x
14000
hoch
mittel
2000 t/a*WKA
220 €
> 10 t/a
A
Läuft
"Ideenspeicher"
indirekt, langfristig
x
x
x
Beitrag nicht erkennbar
M25
M26
ÖPNV
L13-2 Park&Ride ausbauen
L13-3 Förderung des ÖP(N/F)V für Tourismus
L14-4 ÖPNV-Ticketsponsoring für Veranstaltungen
L15-3 Schnupperfahrkarten Aktion und Info ÖPNV
L10-P27 Regiokarte für Schüler einführen
L15-2 Die Mobil-Woche im Landkreis mit autofreiem Tag
Unternehmenskooperation Mobilität: Stadt-Arbeitgeber - Mobilitätsbörse für
Mitfahrgelegenheiten der Stadt
L15-4 Radmobilitätskampagne
ÖPNV
Radwegeplan und -konzept
Fahrrad
Weiterer Ausbau des Radverkehrsnetz
>50000
>5000
<5000
>5000
>15000
<5000
je nach
Maßnahme
>5000
hoch
hoch
mittel
mittel
>25000 kWh/a
hoch
ca. 50 t
> 50 t/a
> 50 t/a
> 10 t/a
> 10 t/a
>10 t/a
> 50 t/a
hoch
> 50 t/a
14000
660 t/a
Fahrrad
Mobilität
Individualverkehr
10-50t
L11-P30 Car-Sharing aufbauen. Emob stärken. Förderprojekte
L14-2 Anschaffung E-Mobile für Landkreis-Fuhrpark
L14-3 EcoDrive Schulung für Verwaltung
L11-P28 Fuhrpark des Landkr. auf Bioerdgas oder E umstellen
>15000
<5000
>5000
Carsharing
Kommunaler
Fuhrpark
Klimafreundliche kommunale Fahrzeuge
> 10 t/a
> 10 t/a
B
C
Mittel
gering,
langfristig hoch
gering,
langfristig
> 50 t/a
> 50 t/a
> 10 t/a
gering,
langfristig
> 50 t/a
B
gering
mittel
gering,
langfristig hoch
>5000
gering,
langfristig hoch
gering,
langfristig
> 50 t/a
1 t/a*KFZ
Erdgas
ZSW-Bewertung
Memmingen
Unterallgäu
Günzburg
Neu-Ulm
Biberach
x
x
x
B
mittel
mittel
6 t/a
L11-P29 Aufbau Gastankstellen unterstützen
M67
M68
M67
M68
x
x
x
M67
M68
x
x
x
x
x
C
B
A
x
x
M83
M84
x
zur
Umsetzung
B
M84
x
x
Läuft
x
L13-1 Unternehmenskooperation Mob
Mobilitätsberatung & -management in Betrieben
ÖffentlichkeitsMobilitätsforum und -konzept
arbeit
x
x
x
x
Hoch
>50000
>5000
je nach
Nutzung
>5000
Initiative Erdgasfahrzeuge: Umstellung der überwiegend standort-gebundenen
Kurzstreckenfahrer wie Memminger Taxi- Unternehmen, des ÖPNV und des städtischen
Fuhrparks.
B
B
B
A
B
B
Mittel
"Ideenspeicher"
Läuft
Aufbau eines Fahrradverleihsystems (E-Bike) und Bereitstellung von Ladestationen
L13-4 Aufbau Car-Sharing Netzwerk landkreisweit
L14-1 Car-Sharing Pool Unterallgäu
Car-Sharing
Priorität
CO2-Einsparung
Energieeinsparung
Kosten [€]
vorgeschlagene Maßnahmen
Themengebiet
Thema
Angaben aus bestehenden Energiekonzepten
Maßnahme lt. IEKK
59
___________________________________________________________________________________________________________
Öffentlichkeitsarbeit
Mobilität
L15-1 Anders Mobil - Unterallgäuer Persönlichkeiten auf Reisen
>5000
20000
hoch
96000
indirekt
<5000
mittel
> 50 t/a
> 10 t/a
A
"Ideenspeicher"
zur
Umsetzung
A
Tabelle 11: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte im Vergleich, Teil 7
Läuft
M87
M87
x
x
x
„Verbannung von Plastiktüten“
M87
x
x
x
x
x
x
x
60
___________________________________________________________________________________________________________
Maßnahmen des IEKK
M3
M6
M7
M8
M 11
M 12
M 13
M 15
M 21
M 22
M 25
M 26
M 29
M 35
M 38
M 39
M 40
M 41
M 49
M 55
M 59
M 60
M 67
M 68
M 83
M 84
M 87
Neutrale und unabhängige Energieberatung für Haushalte im Stromsektor ausbauen
Heizungspumpen-Austauschaktion
Energiemanagement Landesliegenschaften
Stromeinsparung in Kommunen
Moderierte lokale/regionale Energieeffizienznetzwerke
Bewusstseinsbildung zum Thema Energieeffizienz
Energieeffizienztische
Informationskampagne „Green Office“
Unterstützung von Bürgerenergieanlagen
Ökostrombeschaffung für Landesgebäude
Windenergie-Dialog
Informationen und Handreichungen zur Windenergie
Förderprogramm „Kleine Wasserkraftanlagen“
Demand-Side-Management (Lastmanagement)
Energieberatung im Wärmebereich ausbauen
Beratungsoffensive „Sanierungsfahrplan“
Zielerreichung mit Indikatoren prüfen
Landesförderung für Energetische Gebäudesanierung
Wärmenutzung bei bestehenden Biogasanlagen und Kraftwerken
Beratung zu erdgekoppelten Wärmepumpen
Potenzial-Analysen für Industrie-Abwärme
Marktmodell zur Einspeisung von Abwärme in Wärmenetze
Ausbau der Fahrrad- und Fußgänger-Infrastruktur
Förderung der Fahrradkultur
Förderung energiesparender Fahrweise und Fahrzeugnutzung
Förderung der Elektromobilität
Öffentlichkeitsarbeit für klimaschonende Mobilität
Tabelle 12: Maßnahmen der einzelnen Energiekonzepte, welche auch im IEKK aufgelistet sind. Die Angabe M3, M6,
etc. bezieht sich auf die Nummerierung der Maßnahme im IEKK