Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 2 - Präsentation Workshop "Schritt für Schritt zur nachhaltigen Stadtentwicklung".pdf
Größe
1,6 MB
Erstellt
12.10.15, 21:58
Aktualisiert
27.01.18, 10:35
Stichworte
Inhalt der Datei
- Schritt für Schritt zur nachhaltigen Stadtentwicklung -
KLIMASCHUTZKONZEPT
ULM 2014
Anlage 2 zu GD 429/14
25. Juni 2014
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
(3) Lösungsskizzen oder Anpassungsstrategien zu den Problemen und
Kontroversen können dargestellt werden.
(2) Die größten Probleme und kontroversesten Eigenschaften der Punkte
sollten identifiziert oder eingegrenzt werden.
(1) Identifikation und Definition von Punkten eines Stadtentwicklungsplans,
der die nächsten realistischen Schritte für eine nachhaltige Entwicklung
der Stadt Ulm beinhaltet. Der Zeithorizont sollte dabei von kurzfristig
umsetzbaren Maßnahmen bis langfristigen Zielen priorisiert sein. Dabei
können die Maßnahmen auch aufeinander aufbauen.
ZIELE DES HEUTIGEN WORKSHOPS
2
3 Juni 2014
25.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
- Kommunaler Klimaschutz, Klima-Bündnis & European Energy Award -
1. EINLEITUNG
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
25. Juni 2014
Budget zugeordnet sowie projektbezogene
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Um die eigenen Klimaschutzziele zu stärken, Umsetzungsstrategien im Verbund zu erarbeiten und Synergien zu
nutzen, ist es sinnvoll, dass Kommunen/Landkreise sich zusammenschließen, gemeinsame Ziele zum Ausdruck
bringen und Sachstandsberichte austauschen Klima-Bündnis, European Energy Award, Energy City
Maßnahmenplanung und -durchführung in flexibel besetzten Kernarbeitsgruppen mit regelmäßigen Treffen und
arbeitsvertraglich geregelter Mitarbeitsverpflichtung; Bedarf eines Informations- und Kommunikationskonzeptes
Der Energiemanager (im Gebäudemanagement Ulm) für kommunalen Liegenschaften, Nutzerverhalten öffentlich
Beschäftigter, Fortbildungen und Durchführung interner Klimaschutzmaßnahmen; Der Klimaschutzmanager als
Fachkompetenz für die Ausarbeitung, Umsetzung und Kontrolle konkreter Klimaschutzmaßnahmen; Der
Klimabeauftragter zur Koordination, Netzwerkpflege, Antragsteller und Projektbegleiter
Nach Möglichkeit wird dem Klimaschutz ein jährliches festes
Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten bereitgestellt.
Klimaschutz unterliegt vielfältigen Rahmenbedingungen, die politischer (Einhaltung von Zielvereinbarungen),
rechtlicher (Einschränkungen durch Gesetze) oder finanzieller (Budget & Haushaltsmittel) Natur sein können.
Der kommunale Klimaschutz ist eine interdisziplinäre Aufgabe, die ähnlich dem Controlling unmittelbar der
Führungsebene unterstellt werden sollte, um mit eigenen Befugnissen übergreifend agieren zu können
Klimaschutz konkurriert um Kompetenzen, Finanzmittel und Ressourcen.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
KLIMASCHUTZ BRAUCHT RESSOURCEN
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25. Juni 2014
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Beratung mit dem Ziel, Bürgerinnen und Bürger für den
Klimaschutz zu motivieren.
Ein umweltfreundliches Beschaffungswesen
Die Abfallvermeidung und ressourcenschonende Abfallbehandlung
Der Ausbau und die Intensivierung der inter- und intrakommunalen Zusammenarbeit von Städten,
Gemeinden und Kreisen und Akteuren innerhalb der Kommune insbesondere im Energiebereich und
im Verkehrssektor
Eine umweltverträgliche Verkehrsentwicklung mit den Zielen der Verkehrsvermeidung und der
Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Radverkehr und Fußgänger),
Die Umsetzung einer klimagerechten und energieoptimierten Bauleitplanung
Ein kommunales Energiemanagement zur Förderung von Investitionen in die Steigerung der
Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
KOMMUNALE HANDLUNGSFELDER
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25. Juni 2014
Förderungs- & Beratungspotential
Auch die Kraft-Wärme-Kopplung ist
neben Wärmeschutzmaßnahmen ein
integraler Bestandteil des landesweiten Klimaschutzkonzepts
Insbesondere eingegrenzte und zielgerichtete Quartierskonzepte werden
zukünftig verstärkt gefördert.
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Das IEKK (Entwurf vom 7. Mai 2014) legt wesentliche Ziele, Strategien und Maßnahmen zur Erreichung der
Klimaschutzziele fest. Dazu werden 108 Maßnahmenpakete zu den Handlungsbereichen Strom, Wärme,
Verkehr, Landnutzung und Stoffströme definiert die landesweit unterstützt oder umgesetzt werden.
§4 Abs.1 des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg (KSG BW) legt verbindlich fest, dass die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent
ggü. 1990 verringert werden soll. Bis zum Jahr 2050 wird eine Minderung um 90 Prozent angestrebt.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
INTEGRIERTES ENERGIE- UND KLIMASCHUTZKONZEPT BW
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25. Juni 2014
Reduktion der CO2-Emissionen um 10 % alle fünf Jahre
Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990)
Schutz der tropischen Regenwälder durch Verzicht auf Tropenholznutzung
Unterstützung von Projekten und Initiativen der indigenen Partner
→
→
→
→
Inwiefern lassen sich die Teilnahme am EEA und das Klimaschutzkonzept auf den CLIMATE COMPASS übertragen?
Sind Schulungen, Förderungen oder Ansehen mit der Mitgliedschaft verbunden?
Was sind die Folgen wenn die Ziele des Klima-Bündnis nicht eingehalten werden?
Gibt es regelmäßige Sachstandsberichte zum Verlauf der Zielvereinbarungen?
Was sind die mit der Mitgliedschaft verbundenen Kosten und Nutzen?
Wesentliches Instrument ist die Entwicklung eines Klimaschutz Aktionsplans (CLIMATE COMPASS) und die
Auswertung eines Benchmarks Kommunaler Klimaschutz (CO2-Bilanzdatensatz & Indikatorenset)
→
→
→
→
Mit Beitritt zum Klima-Bündnis verpflichten sich die Städte und Gemeinden freiwillig zu folgenden Zielen:
Das „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.“ ist ein europäisches
Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich verpflichtet haben, das Weltklima zu schützen.
Die Mitgliedskommunen setzen sich für die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen vor Ort ein. Ihre
Bündnispartner sind die indigenen Völker in den Regenwäldern Amazoniens.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Das Klima-Bündnis hat europaweit 1422 Mitglieder (größtenteils aus Österreich und Deutschland) und 282 Bündnispartner (Stand: Mai 2014)
DAS KLIMA-BÜNDNIS
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25. Juni 2014
Der European Energy Award (EEA) ist ein
internationales Qualitätsmanagement- und
Zertifizierungsverfahren, das Kommunen in
Deutschland und Europa nach möglichst
vergleichbaren Maßstäben auszeichnet.
Das Ziel ist eine Ist-Analyse bisheriger
kommunaler Energie- und Klimaschutzaktivitäten
und die Erstellung eines Energiepolitischen
Arbeitsprogramms für zukünftige Maßnahmen.
Mit dem EEA zertifizierte Kommunen sind i.A.
erfolgreicher darin, öffentliche Fördermittel für
energierelevante Vorhaben zu akquirieren.
Im externen Re-Audit 2013 (nach 2007 und
2010) erreichte Ulm 72% der möglichen Punkte
(9% mehr als 2007 und 3% mehr als 2010).
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Mit der EEA-Zertifizierung sind folgende Kosten verbunden:
Jährlicher Programmbeitrag: 2.500 €, > 20 Tagessätze eines eea-Beraters, 3 Tagessätze für den eea-Auditor
und 1.000 EUR für eine Standardzertifizeriung (4.000 EUR für den Gold-Award)
DER EUROPEAN ENERGY AWARD
Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsentwicklung & Vorreiterprojekte
Mobilität
Beschaffungswesen
Interne
Organisation
Akteursbeteiligung & spezifische Handlungskonzepte
Kommunikation &
Kooperation
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Struktur und Inhalt des Energiepolitischen Arbeitsprogramms
Beratung, Bewusstseinsbildung & Multiplikatoren
Konzepte, Regionale Zusammenarbeit & Förderprogramme
6.
Weiterbildung
Personelle & finanzielle Ressourcen
5.
Priorität & Qualität des ÖPNV, kombinierte Mobilität & Marketing
Bewusste Mobilität & kommunale Fahrzeugflotte
Wasserversorgung & -verbrauch, Energetische Nutzung Bioabfälle
Fernwärme, Kraft-Wärmekopplung & Abwärmenutzung
Strategie, Finanzierung & Verkauf erneuerbarer Energieversorgung
Energieeffizienz & erneuerbare Versorgung von Wärme & Strom
Baustandards, Sanierungskonzepte & Betriebsoptimierung
Ist-Analyse von Bestand, Verbrauch & Emissionen
Innovative Entwicklung & Beratungskonzepte
Energie-, Mobilitäts- & Verkehrsplanung
Klimastrategie, -konzepte, -bilanzen & -evaluationen
4.
Versorgung &
Entsorgung
Kommunale
Gebäude &
Anlagen
3.
Entwicklungsplanung &
Raumordnung
2.
1.
8
25. Juni 2014
Der European Energy Award (EEA) ist ein
internationales Qualitätsmanagement- und
Zertifizierungsverfahren, das Kommunen in
Deutschland und Europa nach möglichst
vergleichbaren Maßstäben auszeichnet.
Das Ziel ist eine Ist-Analyse bisheriger
kommunaler Energie- und Klimaschutzaktivitäten
und die Erstellung eines Energiepolitischen
Arbeitsprogramms für zukünftige Maßnahmen.
Mit dem EEA zertifizierte Kommunen sind i.A.
erfolgreicher darin, öffentliche Fördermittel für
energierelevante Vorhaben zu akquirieren.
Im externen Re-Audit 2013 (nach 2007 und
2010) erreichte Ulm 72% der möglichen Punkte
(9% mehr als 2007 und 3% mehr als 2010).
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Mit der EEA-Zertifizierung sind folgende Kosten verbunden:
Jährlicher Programmbeitrag: 2.500 €, > 20 Tagessätze eines eea-Beraters, 3 Tagessätze für den eea-Auditor
und 1.000 EUR für eine Standardzertifizierung (4.000 EUR für den Gold-Award)
DER EUROPEAN ENERGY AWARD
Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsentwicklung & Vorreiterprojekte
Mobilität
Beschaffungswesen
Interne
Organisation
Akteursbeteiligung & spezifische Handlungskonzepte
Kommunikation &
Kooperation
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Struktur und Inhalt des Energiepolitischen Arbeitsprogramms
Beratung, Bewusstseinsbildung & Multiplikatoren
Konzepte, Regionale Zusammenarbeit & Förderprogramme
6.
Weiterbildung
Personelle & finanzielle Ressourcen
5.
Priorität & Qualität des ÖPNV, kombinierte Mobilität & Marketing
Bewusste Mobilität & kommunale Fahrzeugflotte
Wasserversorgung & -verbrauch, Energetische Nutzung Bioabfälle
Fernwärme, Kraft-Wärmekopplung & Abwärmenutzung
Strategie, Finanzierung & Verkauf erneuerbarer Energieversorgung
Energieeffizienz & erneuerbare Versorgung von Wärme & Strom
Baustandards, Sanierungskonzepte & Betriebsoptimierung
Ist-Analyse von Bestand, Verbrauch & Emissionen
Innovative Entwicklung & Beratungskonzepte
Energie-, Mobilitäts- & Verkehrsplanung
Klimastrategie, -konzepte, -bilanzen & -evaluationen
4.
Versorgung &
Entsorgung
Kommunale
Gebäude &
Anlagen
3.
Entwicklungsplanung &
Raumordnung
2.
1.
Unmittelbare Beeinflussung durch eine
nachhaltige, kommunale Stadtentwicklung
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25. Juni 2014
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
DER EUROPEAN ENERGY AWARD
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
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Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
- Endenergieverbrauch kommunaler Einrichtungen -
2. STATUS QUO
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
25. Juni 2014
Erholungsfläche
Betriebsfläche
Flächen anderer Nutzung
Wasser
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Verkehrsfläche
Gebäude und Freifläche
19%
44%
Wald
1%
Landwirtschaftsfläche
18%
10%
3%
3%
2%
Ulmer Siedlungsfläche
nach Nutzungsart (2012)
Kilometer
2011
Bundesautobahnen
Bundesstraßen
Landesstraßen
Kreisstraßen
Gemeindestraßen
1990
Straßennetz
SIEDLUNGS- & VERKEHRSFLÄCHE ULM
1996
2011
Quelle: Statistischer Jahresbericht Ulm 2012
Verkehrsberuhigte u. Tempo 30 Zonen
Radfahrspuren
Asphaltierte Feldwege
Freigegebene Radwege
Kombinierte Geh- u. Radwege
Separate Radwege
0
50
100
150
200
250
300
Radverkehrsanlagen
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Kilometer
12
25. Juni 2014
Strom:
Fernwärme:
Erdgas:
Heizöl:
11,2
28,8
16,7
0,6
GWh
GWh
GWh
GWh
Universität/Hochschule Ulm
Krankenhäuser (Uni-Klinik, BWK, RKU)
Freizeitbäder
Alten-, Pflegeheime, Tagesstätten
Volkshochschule
Daten für die FUG liegen nicht vor.
Daten für die SWU gemäß Umwelterklärung.
→
→
→
→
→
Sowohl der Fernwärme/-kälte- als auch der
Heizölverbrauch liegen nicht vor für:
→
→
→
→
Kommunaler Liegenschaften (2011)
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN
Benzin:
Diesel:
Erdgas:
Autogas:
7.000
395.000
13.900
14.000
Liter |
Liter |
Liter |
Liter |
ca.
ca.
ca.
ca.
75.000 km
3 Mio. km
150.000 km
130.000 km
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Quelle: Stadt Ulm
Daten von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste
liegen nicht vor (Bsp. Feuerwehr: >150.000 km Fahrleistung).
Für die zuvor erwähnten Einrichtungen liegen keine
Daten zum Fuhrpark vor.
→
→
→
→
Der kommunale Fuhrpark besteht aus 151 Fahrzeugen mit einem Neubeschaffungswert von 10,5
Mio. EUR. Der EBU sind 59 Fahrzeuge zugeordnet,
die restlichen der Stadtverwaltung. Eine Aufteilung
nach Verursacherprinzip liegt nicht vor (2012):
KOMMUNALER FUHRPARK
ENDENERGIEVERBRAUCH DER STADT ULM
13
25. Juni 2014
Stromnetz:
→ Verluste Fernwärmenetz:
→ Erdgasverbrauch:
→ Heizölverbrauch:
→ Verluste
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
38 GWh
7 GWh
1,5 GWh
0,8 GWh
Verluste & Eigenverbrauch der SWU 2012:
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Dabei wurden dabei 2,5 Mio. Liter Diesel und 3,1 GWh Fahrstrom verbraucht. Der SWUeigene Fuhrpark setzte 25.000 Liter Benzin und 0,6 GWh Erdgas um.
2012 wurden 32,4 Mio. Menschen über eine Gesamtstrecke von 4,8 Mio. km transportiert.
Die SWU besitzt 61 Omnibusse und 10 Straßenbahnen und bedienen ein 210 km langes
ÖPNV-Netz mit 19 Linien in Ulm.
Quelle: SWU Nachhaltigkeitsbericht 2013
ENDENERGIEVERBRAUCH DER SWU
14
25. Juni 2014
26%
33%
Netznutzung /
Eigenverbrauch**
Öffentliche
Einrichtungen
Privathaushalt
GHD*
Industrie
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Quelle: SWU
20%
20%
1%
Stromverteilung
nach Verursacher (2012)
4%
DBP: Deutsche Bundespost
15%
11%
5%
5%
56%
Quelle: SWU
Straßenbeleuchtungen/
Anstrahlungen
Schwimmbäder/Sportst
ätten/Kirchen
Bundeswehr
sonstige öffentliche
Einrichtungen
Schulen/Hochschulen/
Uni
Sozialeinrichtungen
Behörden/Ämter/DBP
Krankenhäuser
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
2% 2%
Stromverteilung an
öffentliche Einrichtungen (2012)
STROMVERBRAUCH ÖFFENTLICHER EINRICHTUNGEN
15
25. Juni 2014
Öffentliche Einrichtungen
GHD*
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Quelle: SWU
Eigenverbrauch
Industrie
21%
50%
Haushalte
16%
7%
6%
Erdgasverteilung
Nach Verursacher (2012)
4% 1%
20%
Kirchen
Sozialeinrichtungen
Krankenhäuser
Behörden/Ämter/DBP
Quelle: SWU
Schwimmbäder/Sportstätten
Bundeswehr
23%
25%
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
sonstige öffentliche Einrichtungen
Schulen/Hochschulen/Uni
11%
11%
5%
Erdgasverteilung an
öffentliche Einrichtungen (2012)
ERDGASVERBRAUCH ÖFFENTLICHER EINRICHTUNGEN
16
25. Juni 2014
2009
2011
Linear (Durchschnittsmiete pro m²)
Energieeffizient Sanieren - Zuschuss
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
0.0%
0.5%
1.0%
1.5%
2.0%
2.5%
3.0%
3.5%
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Quelle: Jahresabschlüsse der UWS
Sanierungsquote
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Plan
Investition in Modernisierungen
Energieeffizient Sanieren - Einzelmaßnahmen
2013
Durchschnittsmiete pro m²
2012
0
2
4
6
8
10
12
Modernisierung, Sanierungsquote &
Mietkosten der UWS
Energieeffizient Sanieren - Effizienzhaus
Energieeffizient Bauen
2010
Quelle: KFW Förderreport
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Anzahl KFW-geförderter
Wohneinheiten in Ulm
MIETE (€), INVESTITIONEN (MIO. €)
QUANTIFIZIERBARE SANIERUNGSMAßNAHMEN
SANIERUNGSQUOTE
17
25. Juni 2014
Solarstiftung: Förderung klimarelevanter Energieanwendungen
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
Fördertopf Ulm: Finanzielle Förderung der Energieeinsparung, rationellen Energieanwendung und Einsatz erneuerbarer Energien
( Sachstandsberichte: Anzahl, Art und Höhe der geförderten Maßnahmen)
Energiekommune ( Abschlussbericht)
Solarbundesliga ( Abschlussbericht mit Daten, Art der Erhebung, Durchführung des Wettbewerbs und Nutzen der Teilnahme)
European Energy Award ( Ziel: Der Gold-Award! Was fehlt dazu?)
Lokale Passung (Sozialstudie zu den Zusammenhängen zwischen Energiepräferenzen, Energiesysteme und Siedlungsstrukturen)
Projekt „Umwelt macht Schule“ ( Öffentlichkeitsarbeit, Erfolgskontrolle)
Bundesprojekt „Stromsparcheck“
KFW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ der Sanierungstreuhand ( Sachstandsbericht)
Hochschule Ulm: Mehrere laufende Projekte zum Thema Smart Grid u.a. Testgebiet Einsingen | Solardachkataster ( Abschlussbericht ?)
Klimaschutzkonzept Ulm
EU-Donaustrategie „Priority Area mal zwei“ Energie (Pilotprojekt Energieeffizienz)
Modellvorhaben des BMVI zum energieeffizienten Neubau kommunaler und sozialer Einrichtungen ( Sachstandsbericht)
Energy-City ( Sachstandsbericht, Art der Mitgliedschaft, bisherige Aktivitäten)
Klima-Bündnis ( Sachstandsbericht, Zielerreichung, Kosten und Nutzen des Bündnisses, Aktive Mitarbeit)
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
FÖRDERUNGEN
WETTBEWERBE &
AUSZEICHNUNGEN
LAUFENDE PROJEKTE
TEILNAHME &
MITGLIEDSCHAFTEN
AUSWAHL ULMER KLIMASCHUTZAKTIVITÄTEN
19
25. Juni 2014
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
- Handlungsfelder und Maßnahmen -
3. STADTENTWICKLUNG
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
QUALITÄT
LEBENS-
TION
KOMMUNIKATION &
KOOPERA-
25. Juni 2014
NUNG
ZEPT
LÖSUNGSANSATZ
PLA-
BETEILIGUNG
RESSOURCEN
KON-
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
HERAUSFORDERUNGEN
KOSTEN &
NUTZEN
AKTEURE
& POLITIK
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
ZIEL?
Kostengünstig und
Klimagerecht ohne
Einschränkung der
Lebensqualität und
Wirtschaftsstärke
STADTENTWICKLUNG
NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG ∙ HERAUSFORDERUNGEN
21
25. Juni 2014
Klimaschutz muss als Ziel und Aufgabenstellung sowohl in
der Kommunalpolitik als auch in der Kommunalverwaltung
ein adäquater Stellenwert eingeräumt werden.
Ein regionales Energieberatungskonzept spart Kosten
Der öffentliche Nahverkehr beschränkt sich nicht auf Ulm
Das Versorgungsgebiet der SWU als Kooperationsgrenze
Die Mitwirkung an Netzwerken und Initiativen bietet
unterstützendes Fachwissen, Informationsaustausch
und eine Interessenvertretung der Mitglieder
Klimaschutz auf eine solide Basis zu stellen und
Maßnahmen umzusetzen, erfordert Kapital. Gesucht
wird eine dauerhafte Finanzierungsmöglichkeit.
→
→
→
Die Kooperation mit lokalen Akteuren und
umliegenden Gemeinden bietet die Möglichkeit
zum Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung
gemeinsamer Strategien in einer Region.
→
Klimaschutz gehört bisher nicht zu den Pflichtaufgaben von Kommunen und tritt als freiwillige Aufgabe
hinter Pflichtaufgaben zurück.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
HANDLUNGSFELD ∙ ORGANISATION
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
• Fond der Stadt & Stadtwerke (Konzessionsabgaben)
• Bürgerfonds (Renditeanlagen)
• Fond der großen Betriebe & Industrie (Pilotprojekte)
() KLIMASCHUTZFONDS
• Zielsetzung EEA Gold Zertifizierung
• Die Mitgliedschaft im Klima-Bündnis aktivieren
• Weitere Verbände sind zu überprüfen
NETZWERKE & INITIATIVEN
• Eine Klimaschutzleitstelle ermöglicht die Organisation einer
effiziente Kooperation kommunal und regional und kann
Kräfte und Ressourcen erfolgreich bündeln!
() KLIMASCHUTZLEITSTELLE
• Ein energiepolitisches Leitbild muss politisch verankert
werden und macht nur Sinn, wenn es als „Chefsache“
angesehen und kommuniziert wird.
ENERGIEPOLITISCHES LEITBILD
22
25. Juni 2014
Wissens- und Informationsdefizit von planenden Behörden
und (politischen) Entscheidungsträgern
Fehlende Kenntnis über Verfahrensablaufe und Instrumente
der jeweils anderen Ressorts
Kompetenz- und Einflusskonkurrenzen / Interessen- und
Zielkonflikte zwischen den Ressorts
Zeitmangel auf Grund anderer Prioritäten
Kommunen und Regionalverbände
Fraktionen und Parteien
Lokale Energieversorger
Wirtschaftsverbände, Handel und Handwerk
Bürgerschaft und Bürgerinitiativen
→
→
Informationsveranstaltung, Beratung und Motivation
Anhörung und Beteiligung
Zwei mögliche Arten der Kooperation:
→
→
→
→
→
Zu berücksichtigen sind vielfältige Akteure, die sich
jedoch in folgende Gruppen gliedern:
→
→
→
→
Bei der Zusammenarbeit verschiedener Ressorts im
Bereich des Klimaschutzes kommt es immer wieder
zu Hemmnissen:
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
HANDLUNGSFELD ∙ KOOPERATION
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
• Informativ, beratend & motivierend: Vorträge, Internet,
Sachstandsberichte, Informationsschriften, Kampagnen, …
• Beteiligend: Arbeitskreise, Runde Tische, Hearings, Beiräte,
Energie- und Klimaschutzforen, …
() FORMEN DER ZUSAMMENARBEIT
• Die erfolgreiche Umsetzung einer Klimaschutzmaßnahme
erfordert eine starke lokal oder projektbezogene
Eingrenzung der Aufgabe
• Erst dann werden Akteursgruppen identifiziert und
sukzessiv und möglichst effizient an dem Projekt beteiligt
IDENTIFIKATION DER AKTEURE
• Ein Abbau der Hemmnisse erfordert klare Strukturen
• Aufgabenprioritäten und Weisungsbefugnisse können
projektbezogen festgesetzt werden
• Arbeitszeit darf nicht als „zusätzlicher Aufwand“ angesehen werden, sondern als integrierter Arbeitsauftrag
DEFINIERTE PROJEKTSTRUKTUREN
23
25. Juni 2014
→
→
→
→
→
Zeitaufwand & Informations-/Motivationsdefizite
Nur schwer quantifizierbarer Nutzen
Routinen im Verhalten und den Geschäftsablaufen
Fehlende Finanzmittel und Sparmaßnahmen
Trennung zwischen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt
Als Vorbild, Verbraucher und Multiplikator hängt die
Glaubwürdigkeit der Klimaschutzvorsätze auch vom
Verhalten der städtischen Mitarbeiter und Zustand
der kommunalen Liegenschaften ab.
Ziel muss es sein, die Nutzer kommunaler Liegenschaften zum klimaschonenden Verhalten und
Beschaffungswesen zu motivieren und dieses zur
Gewohnheit zu machen.
Um Nutzer zum dauerhaften klimabewussten
Verhalten zu motivieren und ihr Wissen zu vertiefen,
sind Informationen und Schulungen sowie Anreize
und Motivation nötig.
Eine Vielzahl von Hemmnissen steht dem entgegen:
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
• PKW-Nutzung nur in begründeten Ausnahmefällen
• Elektrifizierung der Kurz-, Hybridisierung der Langstrecken
() KOMMUNALER FUHRPARK
• Naturstromtarif für alle kommunalen Abnehmer
• Energieeffiziente Bürogeräte & nachhaltige Gebrauchsgüter
() NACHHALTIGES BESCHAFFUNGSWESEN
• Erfolgsbeteiligung, Wettbewerbe, Prämien & Sonderurlaub
• Verknüpfung von beruflichem & privatem Nutzen (z.B. Jobticket)
ANREIZPROGRAMME & SCHULUNGEN
• Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED & Naturstrom
• Bedarfsgerechte Beleuchtung der Liegenschaften
STADTBELEUCHTUNG
• Zuteilung eines kommunalen/regionalen Energiemanagers
• Qualifizierung der Hausmeister als Energiebeauftragte
() KOMMUNALES ENERGIEMANAGEMENT
HANDLUNGSFELD ∙ KOMMUNALE VORBILDFUNKTION
24
25. Juni 2014
Erschaffung von kompakte, energieeffizienten Siedlungsformen mit Solarpotential
Ein wichtiges Anliegen in der Stadterneuerung und im Stadtumbau ist es, das Engagement der vor Ort
wohnenden Menschen zu wecken, um die Umsetzung gebäude- und quartiersbezogener Maßnahmen zu
erleichtern Möglichkeit von Eigentümerstandortgemeinschaften
Das Planungsverfahren jedes Bebauungsgebietes ist daher stets durch ein Energiekonzept zu ergänzen
Hierbei müssen die Spielräume zur freien Gestaltung der Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und
Bebauungspläne, jeweils begleitet durch Landschaftsplanung) unter Berücksichtigung der gesetzlichen
Rahmenbedingung (BauGB, EEWärmeG, EnEV) und der Verhältnismäßigkeit ausgeschöpft werden.
Zu den Zielen einer klimagerechten Baulandentwicklung gehört daher nicht nur, dass die Auswirkungen auf
das lokale und regionale Klima beachtet werden, sondern auch die Einflussfaktoren der Klimaschutzziele, also
die Verringerung des Energiebedarfs, die Steigerung der Energieeffizienz und die verstärkte Nutzung von
erneuerbaren Energien
Bereits auf der Ebene der städtebaulichen Planung werden die Weichen für eine Minimierung des Energiebedarfs im Gebäudesektor und eine optimierte Nutzung solarer Strahlungsenergie gestellt.
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Prof. Dr. Martin Müller, Prof. Dr. Georg Kleiser, Thomas Bläsche
* Inhalt eines Energiekonzepts: Energieeinsparung & -versorgung, Energie- & Emissionsbilanzen, Wirtschaftlichkeit und Umsetzung
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25. Juni 2014
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
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• Neubaugebiete mit effizienten Strukturen
und Integration der Voraussetzungen für die
Nutzung erneuerbarer Energien
• Erhebung einer IWU-Gebäudetypologie
für Bestandsgebiete, Erstellung eines
Heizspiegels und Förderungskampagne
zur Ausstellung von Energieausweisen
• Optimierung von Quartieren nach klimarelevanten Merkmalen & Entwicklungskonzepte im Rahmen von Stadtumbauoder Sanierungsmaßnahmen
• Entwicklung eines spezifischen Energie- &
Wärmekonzepts als integraler Bestandteil
jedes Quartiersentwicklungskonzepts
• Reduktion des Flächenverbrauchs durch
Ausschöpfung des Innenentwicklungspotentials und kompakte Siedlungsstrukturen
• Stadtklima & Freiraumkonzept sowie Forstund Landwirtschaft* durch übergreifenden
Landschaftsplan berücksichtigen
• Attraktive Fuß- & Radverkehrsflächen sowie
ÖPNV- Vorrangzonen beachten, um den
Umweltverbund zu stärken
• Potenzialstudie “Stadt der kurzen Wege”
durch optimalen Anschluss an ÖPNV und
Sicherung sowie Erhalt wohnortnaher
Dienstleistungen und Versorgern
* Die Berücksichtigung der Forst- und Landwirtschaft ist hierbei auch eine noch
zu erfüllende Maßnahme im Rahmen der eea-Zertifizierung
2. BEBAUUNGSPLAN
1. FLÄCHENNUTZUNGSPLAN
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„Sie wollen einen Energiepass sehen? Dann nehme ich den nächsten Bewerber!“
Die Zulässigkeit verpflichtender nachträglicher Wärmeschutzmaßnahmen ist verfassungsrechtlich schwierig und
stellt einen Eingriff in die Freiheit und den Vertrauensschutz des Eigentümers dar. Die Gemeinde stellt daher
hauptsächlich Informationen, Beratungsleistungen und Fördermöglichkeiten bereit.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) stellt nur Anforderungen, falls ohnehin Umbaumaßnahmen beantragt
wurden. Eine Ausnahme ist der verpflichtende Heizungsaustausch nach EnEV 2014. (mit vielen Ausnahmen)
Die Gestaltungsmöglichkeit im Bebauungsplan beschränkt sich in erster Linie auf die Berücksichtigung von
nachträglicher Wärmedämmungsmaßnahmen für Grundflächen und Baugrenzen. (Ausnahmeregelungen treffen)
Eine klimagerechte Stadterneuerung ist nach Baugesetzbuch (BauGB) nur in Verbindung mit Sanierungsmaßnahmen („städtebauliche Missstände“) oder Stadtumbaumaßnahmen („bevorstehende Funktionsverluste“)
möglich, nicht umgekehrt. Der unzureichende energetische Zustand von Altbauquartieren kann allerdings eine
Stadtumbaumaßnahme rechtfertigen!
Das Vermieter-Mieter-Dilemma1) kann ohne Verpflichtungen oder umfangreiche finanzielle Anreize für den
Vermieter (bzw. Eigentümer) nicht gelöst werden. Auch Energiepreissteigerungen werden vorerst keinen
bedeutenden Einfluss auf einen angespannten Wohnungsmarkt in Ulm haben
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1) Das Vermieter-Mieter-Dilemma bezeichnet das Investitionshemmnis, das entsteht wenn der Nutzen einer Investition nicht bei dem Eigentümer, sondern bei dem Mieter des Objekts liegt und
somit dem Vermieter keinen offensichtlichen mittelfristigen Nutzen zu bringen scheint. Es ist bequemer „alles beim Alten zu belassen“!
ENERGETISCHE SANIERUNG DES BESTANDS
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Die Förderung der Bestandssanierung hat somit Priorität
Der Energiestandard im Neubau wird hauptsächlich von der Energieeinsparverordnung und EU-Richtlinien
geregelt, die ab 2019 (öffentliche Gebäude) bzw. 2021 (private Gebäude) u.a. Niedrigstenergiehäuser
vorsehen. Der "Energiestandard Ulm für private Gebäude" (GD 157/07) wird durch Inkraftreten der EnEV 2014
eingestellt, da für öffentlichen Neubauten bereits jetzt der Passivhausstandard (< 15 kWh/m² pro Jahr) gilt.
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Der Bebauungsplan kann keinen Anschluss- und Benutzungszwang für Nah- oder Fernwärmenetze festsetzen,
sondern nur Voraussetzungen hierzu schaffen (§9 Abs.1 Nr.21 BauG). Nach Bundesgesetz (§16 EEWärmeG) und
Gemeindeordnung Baden-Württemberg (§11 GemO BW) kann dies jedoch durch Anordnungen geschehen.1)
Obligatorische Potenzialstudien für alle Neubau-, Umbau- und Sanierungsgebiete zur Anschlussmöglichkeit
an das Ulmer Fernwärmenetz oder zur Nutzung lokaler Nahwärmenetze mit Blockheizkraftwerken im Netzoder Inselbetrieb.2)
In Kooperation mit Eigentümern können Neubau- oder Sanierungsprojekte von Wohneinheiten oder Mehrfamilienhäuser stets auf Nutzung von Mini-BHKW oder gemeinschaftlicher Geothermie untersucht werden.
1) Siehe auch Leitfaden „Öffentlich-rechtlicher Anschluss- und Benutzungszwang für Fernwärme“ (AGFW)
2) Siehe auch Studie „Regionaler Wärmeverbund Ulm/Neu-Ulm“ (bifa Umweltinstitut)
KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG
ENERGETISCHER STANDARD IM NEUBAU
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Gebietswahl, Geometrie, Ausrichtung, Anpflanzung, Verschattung, …
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Es können höhere Mindestanforderungen an die Fläche von Solarkollektoren gestellt werden, die Anschaffung
basiert aber auf freiwilliger Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer ( Bewusstseinsbildung)
Die Voraussetzungen für eine übergreifende, gemeinsame Nahwärmestrategie (z.B. Geothermie, Solarkollektoren) kann festgesetzt werden und mit Hilfe städtebaulichen Verträgen ( Hindenburgkaserne) auch
der Benutzungspflicht unterliegen.
Wird die Heizungsanlage ausgetauscht, müssen nach dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württembergs
(EWärmeG BW) min. 10% durch regenerative Energiequellen gedeckt werden.
Eigentümer neu errichteter Gebäude sind verpflichtet einen bestimmten Anteil des Wärmeenergiebedarfs (nach
EnEV bestimmt) durch erneuerbare Energien zu decken (§3 Abs.1 EEWärmeG). Ziel der Bauleitplanung ist es,
einen möglichst hohen Anteile auf einfache Art und Weise erschließbar zu gestalten
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ERNEUERBARE WÄRMEENERGIE
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Die Schaffung von Freiflächen widerspricht einer
kompakten und verdichtenden Stadtentwicklung
Die Nutzung des Solarpotentials erhöht die Hitzebelastung
und verringert die zu begrünende Dach-/Fassadenfläche
Klimaanlagen werden den Energiebedarf erhöhen
Als Folge des Klimawandels sind verstärkte Extremwetterlagen und eine Veränderung der örtlichen Biodiversität (Eichenprozessionsspinner) zu erwarten.
Gesundheitsgefährdung durch akute Erkrankungen
(Hochwasser), Hitzestress, Infektionskrankheiten oder
allergische Umweltreize (z.B. Ambrosia).
Extremwetterlagen erhöht die Anforderungen Feuerwehr und Katastrophenschutz (Bevölkerungsfürsorge)
Gefahr von Hitzestau und Trockenstress im
Stadtgebiet für Mensch und Natur
Kontroverse Implikationen:
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• Prüfung aller Neu- & Umbauprojekte auf Klimaverträglichkeit
(Kaltluftschneisen, Begrünung, Freiflächen, Entsiegelungen)
• Festsetzung sommerlicher Wärmeschutz- und Wärmedämmmaßnahmen in Neubau- & Quartierskonzepten
• Anlagen zum Hochwasser- und Grundwasserschutz
() STADTPLANUNG
• Etablierung eines leistungsfähigen Warn- und
Informationssystems
• Identifizierung & Schutz kritischer Infrastrukturen,
Trinkwasser- & Notstromversorgung, BOS-Funk, …
EXTREMWETTERLAGEN
• Hitzewarnsysteme & Vorbeugende Maßnahmen
• Notfallpläne für Behinderten-, Alten & Pflegeheime sowie
Krankenhäuser
• Intensive Kontrollen der Kühlketten & Trinkwasserversorgung
GESUNDHEIT
HANDLUNGSFELD ∙ ANPASSUNGSSTRATEGIEN
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Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
- Entwicklungspotentiale, Aufgaben, Probleme & Lösungen -
4. DISKUSSION
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Strukturierung
② Erfassung &
→ Kontaktperson & Datenspezifikation
→ Konsistenz der Bilanzen und jährliche
Vergleichbarkeit der Daten!!!
• Datenkatalog
→ Primärenergieverbrauch FUG/SWU
→ Bruttostromerzeugungsmix
→ Zusammensetzung Strombezug
→ Energieverteilung nach Verursacher
und Stadtteil
• Energieversorger
→ Strom, Erdgas, Heizöl, Wasser, Müll
→ Kraftstoffe und Fahrleistungen (Stadt,
EBU, Polizei & Rettungsdienste)
→ Alle Daten jährlich, aufgeschlüsselt
nach Verursachern
• Kommunale Liegenschaften
Klimaschutzkonzept Ulm 2014 – Schritt für Schritt zur nachaltigen Stadtentwicklung
Verwaltung
① Planung &
→ Die Klimaschutzleitstelle untersteht
der Leitung des Fachbereichs SUB
→ Auskunftspflicht aller städtischen
Einrichtungen auf Anfrage
• Rechte & Pflichten
→ Plan-Budget für laufende Aufgaben
→ Projektbezogenes Maßnahmenbudget
→ Zusammenfassung und Erweiterung
von Fördergelder auf einheitlichen
“enercity-Fonds“ (Bsp. Hannover)
• Finanzielle Ressourcen
1. Energiemanager (Gebäudemanagement)
2. Klimaschutzmanager (Maßnahmen)
• Personelle Ressourcen
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Kooperation
③ Kommunikation &
• Regionales Netzwerk
→ Onlinebasierte Zusammenarbeit
→ Bildung effizienter Kernarbeitsgruppen
→ Exakte Anforderungsbeschreibung
ermöglicht die Auftragsweiterleitung
über feste Ansprechpartner der AG
• Kommunikationskonzept
→ Klimaschutzleitung, Projektvertreter,
Vertreter FUG/SWU (mit Zeit), Stadt
(Beispiel: Energieteam eea)
→ Alle Anwesenden sollten Arbeitszeit
investieren (kein „Zusatzaufwand“)
→ Externe Berater/Experten auf Basis
von Beiräten, Projekt- oder Zeitverträgen sowie Tagessätzen hinzuziehen
• Bildung von Expertengremien
SCHRITTE ZUR NACHHALTIGEN STADTENTWICKLUNG I
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Sanierung
⑤ Energetische
→ Zu Rahmenbedingungen, Maßnahmen,
Wirtschaftlichkeit & Förderungen
• Beratungsoffensive
→ Energieverbrauchskataster Ulm
• Energiepassförderung (EnEV 2014)
→ Pilotprojekte Wengenviertel,
Weststadt, Hindenburgkaserne
→ Integrierte Energie- und Wärmekonzepte auf Quartiersebene
• Quartiersentwicklungskonzepte
→ Erstellung IWU-Gebäudekataster
→ Konsolidierung von Bebauungsplan,
Gebäude- & Solardachkataster,
Wärmenetz, Energiepotentialen
→ Beauftragung lokaler Heizspiegel Ulm
• Integrierter Bebauungsplan
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Kommune
④ Vorbildliche
→ Anreize zur intensiven Nutzung des
Umweltverbundes/Car-Sharing
→ Wettbewerbe zur Senkung des
jährlichen Energieverbrauchs
• Verantwortungsvolle Mitarbeiter
→ Elektrifizierung der Kurzstrecken
→ Hybridisierung der Mittelstrecken
• Umstellung des Fuhrparks
→ Ziel muss die konsequente Sanierung
aller öffentlicher Gebäude sein (< 70
kWh/m² pro Jahr)
• Sanierungsfahrplan erstellen
→ Vom Heizöl & Erdgas zur Kraft-WärmeKopplung durch BHKW in kommunalen
Liegenschaften
• Optimierter Wärmenetzanschluss
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Mobilität
⑥ Effiziente
• Alternative Antriebe
• Parkraummanagement
• City-Logistik
→ Autofreie Innenstadt
→ Förderung der Nahmobilität:
Durchgehende Rad-/Fußwege, Vorrechte, Ampelschaltungen, Verkehrsberuhigung, Stellplatzkonzepte
→ Modernisierung der Finanzierungsstrukturen des ÖPNV
• Stärkung des Umweltverbunds
→ Innen- vor Außenentwicklung
→ Bestand vor Neubau
→ Nebenzentren etablieren (Söflingen)
• „Stadt der kurzen Wege“
SCHRITTE ZUR NACHHALTIGEN STADTENTWICKLUNG II
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Controlling
⑧ Monitoring &
→ Spezifizierung und Aktualisierung
• Klimaschutz-Indikatoren
→ Wurden die Ziel klimarelevanter Studien (Verkehrsentwicklung, Wärmeverbund, KSK, …) eingehalten?
→ Wo liegen die Verbesserungspotentiale
der eea-Zertifizierung und wie können
diese erreicht werden?
→ Zielerreichung im Klima-Bündnis?
• Erfolgskontrolle
→ Regelmäßige Zusammenfassungen
laufender Projekte veröffentlichen
→ Jährlicher Umweltbericht zu Energieversorgung, -verbrauch und Schadstoff- sowie THG-Emissionen
• Sachstandsberichte
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& Anpassung
⑦ Klimawandel
→ Kompensationszahlungen
→ Projekt „Joint Implementation“
→ Sensibilisierung der Exportindustrie
• Kompensation
→ Hitzewarnsysteme & Notfallpläne
→ Kontrolle Trinkwasser & Kühlketten
• Gesundheit
→ Trinkwasserversorgung
• Kritische Infrastrukturen
Begrünung und Kaltwindschneisen
→ Starkwindanpassungen
→ Hochwasserschutzmaßnahmen
→ Klimagerechte Stadtplanung
• Extremwetterlagen
→ Hitzestauvermeidung durch
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Beratung
⑨ Information &
→ Werbung für laufende Projekte,
Aktionen und Bürgerbeteiligungen
→ Wettbewerbe und Anreizprogramme
• Marketing
→ Öffentlich finanzierte/zugängliche
Berichte bereitstellen oder verlinken
→ Bauleitplanung, Quartierskonzepte,
Projektberichte, kommunale Verbrauchskennzahlen, Bilanzen
• Transparente Informationen
→ Beauftragung Internetplattform
„Klimastadt Ulm“ (auf Design achten)
→ Online Sanierungs-/Einkaufsberater
→ CO2-Rechner für die persönliche Bilanz
→ Auf Aktualisierung und Pflege achten!
• Internetauftritt
SCHRITTE ZUR NACHHALTIGEN STADTENTWICKLUNG III
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