Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
300 kB
Erstellt
12.10.15, 21:59
Aktualisiert
27.01.18, 10:39
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung FAM - Familie, Kinder und Jugendliche
Datum
17.10.2014
Geschäftszeichen FAM/Bre
Beschlussorgan
Jugendhilfeausschuss
Sitzung am 26.11.2014
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit in Ulm
TOP
GD 390/14
Anlagen:
Antrag:
Den Bericht zur Kenntnis nehmen
Helmut Hartmann-Schmid
Genehmigt:
BM 2, BS, OB, R 2
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
nein
nein
Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit
1. Hintergrund
TV, Konsole, Computer, Tablet, Smartphone und soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube,
WhatsApp u.v.a.: Diese Medien und Portale sind aus dem Alltag der meisten Jugendlichen nicht
mehr weg zudenken. Laut der repräsentativen Studie "Jugend, Information, (Multi-) Media 2013"
des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest besitzen 96 Prozent der Jugendlichen
im Alter zwischen 12 und 19 Jahren ein eigenes Mobiltelefon und 72 Prozent ein Smartphone
mit Internetzugang. Häufig haben die Jugendlichen gute Anwenderkenntnisse und können
durch ihren oft unbefangenen Umgang auch neue Geräte intuitiv und schnell bedienen. Doch
was die kritische Nutzung und Beurteilung der Medien und Inhalte angeht oder Kenntnisse zum
Urheberrecht, Datenschutz und Persönlichkeitsrecht, sind oft erhebliche Lücken vorhanden.
Daraus ergeben sich auch für Eltern und pädagogische Fachkräfte neue Herausforderungen.
2. Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit in der Abteilung FAM
Zum 15.10.2011 und mit dem Schuljahr 2011/12 wurde im Rahmen der Schulsozialarbeit eine
50%-Stelle im Bereich Medienpädagogik geschaffen. Die Medienpädagogik verfolgt damit einen
innovativen Ansatz in der Schulsozialarbeit mit Querverbindungen zu ganz unterschiedlichen
Themengebieten.
Tätigkeitschwerpunkte der Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit
(1)
(2)
(3)
(4)
Aufbau eines medienpädagogischen Netzwerks
Unterrichtsbesuche zu verschiedenen medienpädagogischen Themen ab Klasse 5
Kreative Arbeit mit Medien und Produktion eigener Filme/Trickfilme/Radiobeiträge
Schulung von Multiplikatoren und Eltern zu medienpädagogischen Themen
Im Jugendhilfeausschuss wird ein kurzer Filmbeitrag, erstellt von der medienpädagogischen
Fachkraft, gezeigt, der die vier Tätigkeitsfelder der Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit
veranschaulicht. Der Filmbeitrag ist u.a. ein Zusammenschnitt von verschiedenen
Medienprojekten an Ulmer Schulen, die innerhalb der vergangenen Schuljahre produziert
wurden.
-3Tabelle: Überblick zu der Tätigkeit in den Schuljahren 2011/12, 2012/13 und 2013/14
Schuljahr 11/12
Unterrichtsbesuche
Besuchte Schulen
21 Klassen
419 SchülerInnen
34 Klassen
672 SchülerInnen
Spitalhof WRS
Ulrich von Ensingen
RS
Albrecht Berblinger
WRS
Eduard Mörike WRS
Einsingen WRS
Sägefeld WRS
Meinloh WRS
Elly Heuss RS
Anna Essinger RS
Albert Einstein RS
Spitalhof WRS mit
Außenstelle Martin
Schaffner
Ulrich von Ensingen
RS
Adalbert Stifter GMS
Albrecht Berblinger
WRS
Eduard Mörike WRS
Einsingen WRS
Sägefeld WRS
Elly Heuss RS
Anna Essinger RS
Pestalozzi
Förderschule
3 Filmprojekte
6 Filmprojekte
1 Trickfilmprojekt
1 Radioprojekt
35 SchülerInnen
8 SchülerInnen und ca.
20 Mitarbeitende der
offenen Kinder- und
Jugendarbeit
67 SchülerInnen
Kreative Arbeit
mit Medien
Multiplikatorenschulung
Schuljahr 12/13
10 Eltern
23 Multiplikatoren
Schuljahr 13/14
35 Klassen/Gruppen
745 SchülerInnen
Spitalhof GMS
Ulrich von Ensingen
GMS
Adalbert Stifter GMS
Albrecht Berblinger
GMS
Eduard Mörike WRS
Einsingen WRS
Elly Heuss RS
Anna Essinger RS
Albert Einstein RS
Anna Essinger GYM
Pestalozzi
Förderschule
Ferdinand von
Steinbeiß Berufsschule
(VAB)
4 Filmprojekte davon 2
mit Trickfilm, 2 Radio/
Audioprojekte mit drei
versch. Gruppen
71 SchülerInnen
Keine Angebote
Bericht aus den Schuljahren 2011/12, 2012/13 und 2013/14
2.1. Aufbau eines medienpädagogischen Netzwerks
Mit dem Mediennetz Ulm/Alb Donau, einem Zusammenschluss unterschiedlicher
medienpädagogischer Einrichtungen und Anbieter, wird in Ulm ein reger fachlicher Austausch
gefördert. Zu den Mitgliedern gehören neben der Stadt Ulm, der Stadtjugendring Ulm e.V., die
Polizeidirektion Ulm, das Kreis- und das Landesmedienzentrum, die Familienbildungsstätte Ulm
e.V., das Landratsamt Alb-Donau-Kreis und die Drogenhilfe Ulm-Alb-Donau e.V. Ein
Schwerpunkt des Mediennetzes ist die Durchführung des jährlichen Medienkompetenztages an
einer der Schulen in Ulm.
2.2. Unterrichtsbesuche zu verschiedenen medienpädagogischen Themen ab
Klasse 5
Bei den Unterrichtsbesuchen an Ulmer Schulen (vgl. Tabelle: Überblick zu der Tätigkeit in den
Schuljahren 2011/12, 2012/13 und 2013/14) legt die medienpädagogischen Fachkraft großen
Wert auf die Aktualität der Themen. Die schnelle Entwicklung im Bereich der sozialen Medien
und Apps führt dazu, dass die Unterrichtsinhalte stetig aktualisiert und neu ausgerichtet werden
müssen.
In den Schuljahren 11/12 und 12/13 konzentrierte sich die Arbeit auf Sicherheitseinstellungen,
Datenschutz und rechtliche Aspekten in den zu dieser Zeit viel genutzten und nicht
unproblematischen sozialen Netzwerken "TeamUlm" und "facebook". Im Schuljahr 12/13 wurde
das Angebot um die Themen Urheberrecht, erfolgreiche Recherche im Internet und
Cybermobbing ergänzt. Im Schuljahr 13/14 entwickelte sich der Themenschwerpunkt hin zur
-4mobilen Internetnutzung, von mit der Weiterleitung von Fotos und Videos über WhatsApp bis zu
Mobbing über das Smartphone.
2.3. Kreative Arbeit mit Medien und Produktion eigener
Filme/Trickfilme/Radiobeiträge
Aktive Medienarbeit ist eine sinnvolle und praktische - wenn auch arbeitsintensive - Ergänzung
zur Information im Klassenverband. Jugendliche bekommen einen Einblick in die technischen
Mittel und lernen nebenbei journalistische Grundlagen eines ansprechenden, medialen
Produkts kennen. Medienprojekte ermöglichen durch die aktive Auseinandersetzung mit dem
Entstehungsprozess eigener Filme, Trickfilme oder auch Radiobeiträge einen kreativen
Ausdruck und können die Sichtweise auf professionelle Medienproduktionen verändern. In den
vergangenen Schuljahren wurden verschiedenste Projekte (mit Schwerpunkt auf den Bereich
Film) innerhalb von Schulklassen oder in kleineren Gruppen als Tagesprojekte, Projektwochen
bis hin zu halbjährlichen AGs durchgeführt.
Beispiele für Medienprojekte sind:
Film/Trickfilmprojekt "Bienen in der Stadt" mit der Klassenstufe 6 der Spitalhof
Gemeinschaftsschule
Radiobeitrag "FSK und USK" über die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und
die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle mit der Klassenstufe 5 der Adalbert Stifter
Gemeinschaftsschule
Film zum Umgang mit Konflikten in der Schule von der Klasse 8 der Pestalozzischule
2.4. Schulung von Multiplikatoren und Eltern zu medienpädagogischen Themen
Im Schuljahr 2011/12 und 12/13 wurden Multiplikatoren geschult (vgl. Tabelle: Überblick zu der
Tätigkeit in den Schuljahren 2011/12, 2012/13 und 2013/14). Eine große Herausforderung für
die Schulungen stellt die schnelle technische Weiterentwicklung im Bereich der neuen Medien
dar sowie die noch fehlende feste Verortung der Angebote an den jeweiligen Schulen. Eine
gewisse Affinität gegenüber den neuen Medien, ein aktiver Austausch und eine enge Bindung
der Fachkraft zu den Schulen und Lehrerkollegien unterstützen die Nachhaltigkeit der Schulung
von Multiplikatoren.
Im Schuljahr 13/14 bestand keine Notwendigkeit nach Multiplikatorenschulungen durch die
Medienpädagogik in der Schulsozialarbeit, da Schulungen zu medienpädagogischen Themen
u.a. auch von Partnern des Mediennetzes Ulm/Alb Donau, wie der Polizeidirektion Ulm,
angeboten und durchgeführt werden.
Eine Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Schülermedienmentoren ist sinnvoll, wenn
diese durch Lehrkräfte vor Ort in den Schulalltag integriert und angeleitet werden.
3. Ausblick auf die Bildungsplanreform 2015/16
Als eines von fünf Leitprinzipien soll der Bereich der Medienbildung im voraussichtlich 2015/16
verabschiedeten neuen Bildungsplan, stärker verankert werden:
"Ziel von Medienbildung ist, dass Kinder und Jugendliche so gestärkt werden, dass sie den
neuen Anforderungen sowie den neuen Herausforderungen in dieser Mediengesellschaft
selbstbewusst und mit allen erforderlichen Fähigkeiten begegnen können. Dazu gehört eine
sinnvolle, reflektierte und verantwortungsbewusste Nutzung der Medien und eine überlegte
Auswahl aus der Medienvielfalt in Schule und Alltag. Um diese Kompetenzen zu vermitteln,
muss Medienbildung fester Bestandteil aller Fächer sein und soll daher nicht nur in einem Fach
verankert sein, sondern fächerintegrativ unterrichtet werden." (aus: Arbeitspapier für die Hand
-5der Bildungsplankommissionen als Grundlage und Orientierung zur Verankerung der
Leitprinzipien, Stand: 18.11.2013, Bildungsplanreform 2015/2016)
Mit der Verankerung der Medienbildung erhielte die Schule den Auftrag, die Umsetzung dieser
Inhalte zu planen und zu gewährleisten. Eine feste Verortung der Medienpädagogik an den
Schulen erscheint dann sinnvoll.