Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 2-2 DLB AWO Projekt Einstieg+ 2015-2017.pdf
Größe
116 kB
Erstellt
12.10.15, 21:59
Aktualisiert
27.01.18, 10:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 2.2 zu GD 417/14
Dienstleistungsbeschreibung AWO Jugendberufshilfe
Stand 09/2014
Produkt : verschiedene Jugendberufshilfemaßnahmen für benachteiligte Jugendliche
und junge Erwachsene, Projekt EINSTIEG+
Produktgruppe
Produktbereich: Angebot der
Jugendberufshilfe
Verantwortlich
Abt. FAM
Bezeichnung der Dienstleistung:
1.
Kurzbeschreibung
Niederschwelliges Angebot für junge Erwachsene und junge Eltern im Alter von 18-27
Jahren. Intensive sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung zur Verbesserung der
persönlichen Lebensumstände. Aufarbeitung vorhandener Vermittlungsdefizite und
Entwicklung persönlicher und beruflicher Perspektiven. Tagesstrukturierendes Angebot
durch Einsatz in verschiedenen Arbeitsbereichen der AWO in Ulm.
Berufliche Qualifizierung:
Engmaschige, angeleitete Beschäftigung durch Fachpersonal der AWO im sozialen Bereich
(Kindertagesstätten, Kernzeitenbetreuung, Seniorenzentren) oder handwerklichen Bereich
(Landschafts- und Grünpflege). Erwerb berufsbezogener und berufsübergreifender
Qualifikationen. Auftraggeber in der Landschaftspflege ist u.a. die Stadt Ulm (Abteilung
Grünflächen, untere Naturschutzbehörde, Liegenschaftsamt).
Sozialpädagogische Begleitung:
Intensive Einzelfallhilfe. Entwicklung von Berufs- und Lebensperspektiven, Aufarbeitung
vorhandener Defizite, enge Kooperation mit weiteren Hilfesystemen. Zielvereinbarungen
und Förderpläne.
Bewerbungsunterstützung/ Seminare:
Berufsorientierung und Entwicklung realistischer beruflicher Perspektiven. Stellenakquise,
Erstellen individueller Bewerbungsunterlagen, Akquise von externen Praktika. Bei Eignung
Vermittlung in Arbeit, Ausbildung, oder weiterführende Maßnahme. Interne Seminartage
z.B. zum Thema Motivation durch sozialpädagogische Fachkraft.
Einsatzstelle zum Ableisten gerichtlich angeordneter Arbeitsstunden:
Möglichkeit zum Ableisten von gerichtlich angeordneten Arbeitsstunden (enge
Kooperation z.B. mit Jugendgerichtshilfe der Stadt Ulm).
2.
Auftragsgrundlage
§ 13 SGB VIII
Anlage 2.2 zu GD 417/14
3.
Zielgruppe
Zielgruppen des Projekts sind arbeitsmarktferne arbeitslose junge Menschen aus der Stadt
Ulm:
Junge Erwachsene bis 27 Jahre
Alleinerziehende Mütter und Väter (junge Eltern) bis 27 Jahre
Häufige Konstellationen:
Schwierige persönliche Lebensumstände
Oftmals vorhandene multiple persönliche Defizite und Vermittlungshemmnisse
Fehlende berufliche und/ oder soziale Integration
An- und ungelernte Arbeitslose
Das Projekt ist dabei bewusst niederschwellig angelegt und für Männer und Frauen
zugänglich.
4.
Ziele
Zu Beginn wird das Projektziel für jede/n Teilnehmende/n anhand des bisherigen
Werdegangs und der momentanen individuellen Situation definiert und festgelegt.
Festgelegte Projektziele sind:
Ziel 1:
Tagesstrukturierung, regelmäßiges Arbeiten, Herstellung der Beschäftigungsfähigkeit
(vorrangig bei zugewiesenen Langzeitarbeitslosen und Maßnahmeabbrechern)
Ziel 2:
Vermittlung berufsübergreifender und berufsbezogener Qualifikationen
(wenn Ziel 1 vorhanden bzw. erreicht)
Ziel 3:
Integration und Vermittlung in Arbeit, Ausbildung, weiterführende Perspektiven
(wenn Ziele 1 und 2 vorhanden bzw. erreicht)
Ein weiteres Ziel lässt sich erst nach einer Zeit von erfahrungsgemäß ca. 4 Wochen
erkennen und festlegen:
Ziel 4:
Anbindung an vorhandene Netzwerke (z.B. Beratungsstellen) sowie psychosoziale
Stabilisierung z.B. bei vorhandenen Suchterkrankungen und/ oder psychischen
Krankheiten)
5.
Inhalt und Umfang der Dienstleistung
Das Förderkonzept basiert auf unterschiedlichen Methoden und Modulen, die eng
miteinander verzahnt sind. Die verschiedenen Module werden passgerecht auf die
einzelnen Projektteilnehmer/ -innen abgestimmt. Es entsteht ein umfassendes individuelles
Förderkonzept.
5.1 Zielvereinbarungen und Förderpläne
Individuell erstellte Förderpläne mit genauen Zielvereinbarungen sind ein wesentlicher
Bestandteil des Projekts und dienen der lückenlosen Dokumentation des Projektverlaufs.
Anlage 2.2 zu GD 417/14
In der Regel werden Förderpläne nach einem festgelegten Zeitraum erstellt:
4 Wochen nach Projekteintritt
3 Monate nach Projekteintritt
6 Monate nach Projekteintritt
Sollten festgelegte Zielvorgaben aus unterschiedlichen Gründen nicht erreicht werden,
wird der Förderprozess mit intensiver Beteiligung des/r Teilnehmers /-in entsprechend
korrigiert. Durch die schriftliche Dokumentation werden die vereinbarten Zielvorgaben
und die damit verbundenen Schritte nach außen nachvollziehbar. Zudem dienen sie nicht
zuletzt als wertvolle Arbeitsgrundlage bei der Übergabe an weitere Stellen bei
Projektaustritt (z.B. Agentur für Arbeit, Betriebe, weitere Träger der Berufsvorbereitung,
Schule etc.) sowie für eine umfassende Teilnehmer/innenbeurteilung.
5.2 Berufliche Qualifizierung
Zentraler Bestandteil des Projekts sind tagesstrukturierende Arbeitseinsätze in
Tätigkeitsfeldern der AWO in Ulm. Fachliche Anleitung durch ausgebildetes Fachpersonal
der AWO. Intensive Vorbereitung auf die zukünftigen Anforderungen des Arbeits- und
Ausbildungsmarktes. In allen angebotenen Bereichen wird großer Wert auf die
Vermittlung grundlegender Arbeitstugenden gelegt. Die Qualifizierungsbereiche stehen
dabei den Teilnehmer/innen offen und umfassen folgende Bereiche:
1. Sozialer/ pflegerischer Bereich
Die Einsatzmöglichkeiten liegen in bestehenden Angeboten der AWO in der Kinderund Altenpflege: Kindertagesstätten, Kernzeitenbetreuung, Seniorenzentrum.
2. Handwerklicher Bereich („Lernen und Arbeiten im Umweltschutz“)
Die Tätigkeitsfelder im handwerklichen Bereich umfassen praktische Tätigkeiten im
Naturschutz und in der Landschaftspflege, z.B. Pflanzung und Pflege von Hecken
und Bäumen, Mähen sensibler oder schwer zugänglicher Standorte,
Auslichtungsarbeiten in ökologisch wertvollen Flächen, Wartung und Pflege von
Arbeitsgeräten.
3. Kurzpraktika in externen Berufsfeldern
Durch Kurzpraktika in externen Berufsfeldern kann der Berufswahlhorizont
erweitert werden und realistische Eindrücke und Erfahrungen im angestrebten
(Wunsch-) Beruf gesammelt werden. Hier kann auf ein umfangreiches, seit vielen
Jahren bestehendes und gewachsenes Netzwerk der AWO Ulm zu
unterschiedlichen Betrieben in der Region Ulm/ Alb-Donau-Kreis und zu weiteren
wichtigen Netzwerkakteuren zurückgegriffen werden.
5.3 Individuelle Bewerbungsunterstützung
Entwicklung realistischer beruflicher Perspektiven. Stellen- und Praktikaaquise,
Bewerbungsunterlagen, bei Bedarf Begleitung zu Bewerbungsgesprächen. Seminartage
zu verschiedenen Themen, z.B. Motivation.
5.4 Sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung
Die sozialpädagogische Begleitung versteht sich als Querschnittsaufgabe und wird
während dem gesamten Projektverlauf durch sozialpädagogische Fachkräfte der AWO
gewährleistet. Umfassendes Case-management, z.B.:
Erwerb von Tagesstruktur und Schlüsselkompetenzen/ „soft-skills“
Einzelfallhilfe und Krisenintervention
Aufarbeitung vorhandener persönlicher Defizite
Anlage 2.2 zu GD 417/14
Enge Netzwerkarbeit und Kooperation mit weiteren vorhandenen Hilfesystemen
Entwicklung realistischer beruflicher Perspektiven
Unterstützung bei der Berufsorientierung und Stellensuche
Erstellung von individuellen Bewerbungsunterlagen
Vermittlung berufsübergreifender Schlüsselqualifikationen
Wesentlicher Bestandteil für die sozialpädagogische Arbeit ist die Einzelfallhilfe. Wird in
den Einzelgesprächen ein weitergehender professioneller Hilfebedarf festgestellt, erfolgt
die Kontaktaufnahme, Vermittlung und Begleitung an die entsprechenden Stellen (z.B.
Schuldnerberatung, Suchtberatung, Kommunaler Sozialer Dienst). Die sozialpädagogische
Fachkraft übernimmt an dieser Stelle die Funktion des Case-Managers.
5.5 Vernetzung und Kooperation
Umfangreiches Netzwerk und persönliche Kontakte zu relevanten Akteuren, z.B.
regionalen Trägern der Berufsvorbereitung, Beratungsstellen, Jobcenter Ulm/ Agentur für
Arbeit, Handwerkskammer und IHK Ulm, sowie zu Betrieben in unterschiedlichsten
Berufsfeldern in der Region Ulm. Aktive Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen und
Gremien (u.a. Netzwerk Übergang Schule-Beruf, AK Jugendsozialarbeit, Trägertreffen
ambulante Hilfen zur Erziehung, AK Schulsozialarbeit). Die beschriebenen
Kooperationspartner werden je nach Bedarf eng in die Förderplanung miteinbezogen.
6.
Qualität der Dienstleistung
6.1
Strukturqualität
Teamstruktur:
Handwerklicher Bereich:
2 Arbeitsanleiter (1 Agrarbiologin, 1 Arbeitserzieher)
Sozialer Bereich:
Anleitung in sozialen Arbeitsfeldern durch ausgebildete Fachkräfte in den
jeweiligen Einsatzstellen (Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, Altenpflegerinnen)
Sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung:
2 sozialpädagogische Fachkräfte
Elternschule:
1 Sozialpädagogin
notwendige Qualifikation der Mitarbeiter: siehe oben
Fort- und Weiterbildung:
Fortbildungen des AWO-Bundesverbandes und Fortbildungen externer Träger
zugänglich
Leitungs- und Verwaltungsfunktionen: 1 Sozialpädagogin (Projektleitung), 1
Sozialpädagoge (Fachbereichsleiter Jugendhilfe)
Räumliche Ressourcen / Ausstattung:
Projektsitz: Schillerstr. 28/3, 89077 Ulm
Handwerklicher Bereich: Räumlichkeiten in der Schillerstr. 28/3, 89077 Ulm: 2
Büroräume, 1 Gruppenraum, 1 Umkleideraum, 2 WC, 1 Küche / Sozialraum. 1
Garage, 1 Kellerraum mit Werkzeugen und Motorgeräten (Motorsägen,
Freischneider, Heckenscheren, Balkenmäher, Hochentaster, Laubgebläse). 2
Fahrzeuge (Kleinlaster und 9-Sitzer), 1 Anhänger
Anlage 2.2 zu GD 417/14
Sozialer Bereich: Büro- und Seminarräume in der Schillerstr. 28/3, 89077 Ulm.
Praktikastellen in 4 AWO-Kindertagesstätten in Ulm, in 2 AWO-Seniorenzentren in
Ulm/ Neu-Ulm, sowie in der Kernzeitbetreuung an ca. 20 Grundschulen in Ulm.
Prozessqualität
6.2
6.3
Niederschwelligkeit: Aufnahme in das Projekt nach Erstgespräch auch unterjährig
möglich. Keine festgelegten Aufnahmezeitpunkte. Individuell festgelegte
Teilnahmedauer. Zuweisung zum Ableisten der Arbeitsstunden über z.B.
Jugendgerichtshilfe Stadt Ulm sowie Bewährungs- und Straffälligenhilfe.
Individuelle Begleitung bei der Arbeits- und Ausbildungssuche: Berufsorientierung,
Bewerbungstraining, Vermittlung in externe Praktika, Aufarbeitung von
Vermittlungshemmnissen, Einzelfallhilfe
Dokumentation über Planung und Verlauf der Maßnahmen: Individuelle,
schriftlich dokumentierte Förderplane mit Festlegung von Zielen. Regelmäßige
Überprüfung/ Fortschreibung der Förderpläne. Zudem regelmäßige
Teambesprechungen und Reflektion des Projektverlaufs
Ergebnisqualität
Evaluation und Dokumentation (standardisiert) der geleisteten Hilfen u.a. durch
Erstgesprächsbogen, Förderpläne, Teilnehmerlisten
Zielüberprüfung anhand der Wirkungskennzahlen (siehe Anlage)
Erstellung eines Jahresberichtes, der u.a. folgende Angaben beinhaltet:
- Sachbericht mit Qualitativer Umschreibung der Tätigkeiten während des
Berichtsjahres
- Statistische Erfassung und Kommentierung der Wirkungskennzahlen
- Mitteilung über konzeptionelle Überlegungen und vorgesehene
Schwerpunkttätigkeiten für das folgende Jahr