Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
443 kB
Erstellt
12.10.15, 21:59
Aktualisiert
27.01.18, 10:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
BS- Bildung und Sport
Datum
22.12.2014
Geschäftszeichen
BS - 204
Vorberatung
Schulbeirat
Sitzung am 04.02.2015
TOP
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales
Sitzung am 12.02.2015
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Robert-Bosch-Schule Ulm (Gewerbliche Schule I)
Schulversuch "Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen"
GD 006/15
Anlagen:
Antrag:
Der Teilnahme am Schulversuch "Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen" im Bildungsgang
Technisches Gymnasium an der Robert-Bosch-Schule, Gewerbliche Schule Ulm, zum
Schuljahresbeginn 2016/2017 wird zugestimmt.
Gerhard Semler
Zur Mitzeichnung an:
BM 1, BM 2, C 2, OB, ZS/F, ZS/T
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
Ja
Nein
MITTELBEDARF
INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG
(Mehrjahresbetrachtung)
ERGEBNISHAUSHALT
PRC:
Projekt / Investitionsauftrag:
Einzahlungen
Auszahlungen
2016 - 2018 jeweils
€
€
Ordentliche Erträge
Ordentlicher Aufwand
davon Abschreibungen
Kalkulatorische Zinsen (netto)
Saldo aus Investitionstätigkeit
€
Nettoressourcenbedarf
15.000 €
30.000 €
€
€
15.000 € *
MITTELBEREITSTELLUNG
1. Finanzhaushalt 2014
Auszahlungen (Bedarf):
€
Verfügbar:
Ggf. Mehrbedarf
€
€
Deckung Mehrbedarf bei
PRC
PS-Projekt 7
bzw. Investitionsauftrag 7
€
€
2014
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei
PRC
€
fremdes Fach-/Bereichsbudget bei:
PRC
€
Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln
€
2. Finanzplanung 2015 ff
Auszahlungen (Bedarf):
€
i.R. Finanzplanung veranschlagte
Auszahlungen
€
Mehrbedarf Auszahlungen über
Finanzplanung hinaus
€
Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung Finanzplanung
* Unter Vorbehalt der Sicherstellung der Finanzierung in den HHJahren 2016 - 2018
1.
Schulversuch "Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen"
-3Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat in Abstimmung mit dem Städtetag BadenWürttemberg und dem Landkreistag Baden-Württemberg eine Ausschreibung für den
Schulversuch „Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen“ vorgenommen. Über einen
Zeitraum von drei Jahren sollen sukzessive insgesamt 40 Berufliche Schulen, darunter 36
Schulen mit einem Beruflichen Gymnasium, in den Schulversuch einbezogen werden.
Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Schulträger Stadt Ulm wurde die Robert-BoschSchule Ulm vom Regierungspräsidium Tübingen für die Teilnahme am Schulversuch „Tablets
im Unterricht an Beruflichen Schulen“ ausgewählt. Grundlage dafür war eine sehr qualifizierte
Bewerbung der Robert-Bosch-Schule Ulm.
Der Schulversuch „Tablets im Unterricht an Beruflichen Schulen“ beginnt zum Schuljahr
2015/2016 mit 12 beruflichen Schulen aus Baden-Württemberg, zum Schuljahr 2016/2017
steigen dann die nächsten 12 beruflichen Schulen ein, u.a. die Robert-Bosch-Schule Ulm. Der
Schulversuch endet mit Ablauf des Schuljahres 2021/2022. Die ausgewählten Schulen
nehmen fünf Jahre am Schulversuch teil.
Alle Schulen werden jeweils über drei Jahre bei der Beschaffung von Tablets und technischer
Infrastruktur für die Eingangsklassen finanziell von Seiten des Kultusministeriums mit einem
Betrag von 15.000 € pro Jahr gefördert, insgesamt also je Schule 45.000 €. Das
Kultusministerium erwartet die Bereitschaft des Schulträgers, einen Eigenanteil bei der
Beschaffung der Tablets und der technischen Infrastruktur beizutragen, der ebenfalls in der
Höhe des Gesamtbeitrags des Kultusministeriums von 45.000 € liegt.
Die gesamte Förderung des Kultusministeriums für den Schulversuch liegt bei 1,925 Mio. €.
Für den Schulversuch wird das Kultusministerium noch in diesem Schuljahr mit dem
Städtetag und dem Landkreistag einen Kooperationsvertrag abschließen.
2.
Zielsetzungen des Schulversuchs im Beruflichen Gymnasium
Ziel des Schulversuchs ist die Weiterentwicklung des Unterrichts u.a. im Fach Mathematik, in
den Profilfächern des Beruflichen Gymnasiums und in den Sprachen. Es sollen exemplarische
Unterrichtssequenzen entwickelt und zentral zur Verfügung gestellt werden. Der
Schulversuch wird wissenschaftlich begleitet, um die Frage zu beantworten, ob und auf
welche Art und Weise Tablets zur Gestaltung von Lernprozessen – auch im Sinne der
individuellen Förderung – eingesetzt werden können.
Mit dem Schulversuch werden moderne Arbeitsweisen der Berufswelt in die Klassenzimmer
gebracht, wobei auch die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen werden soll.
Die Tablets sollen nach Möglichkeit in allen Fächern des Beruflichen Gymnasiums und damit
auch von allen Lehrerinnen und Lehrern der teilnehmenden Klassen im Unterricht verwendet
werden.
Das Technische Gymnasium bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die
Allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Am Technischen Gymnasium der Robert-BoschSchule Ulm wird das Profilfach Technik (2 Klassen), das Profilfach Informationstechnik
(2 Klassen) sowie das Profilfach Technik und Management (1 Klasse) angeboten.
3.
Ausgestaltung des Schulversuchs an der Robert-Bosch-Schule Ulm
Die Robert-Bosch-Schule plant den Einsatz von iPads, von denen bis zu 30 Geräte in einem
Tablet-Wagen untergebracht werden. Die Tablets sollen in dem Tablet-Wagen geladen, mit
Software betankt und über einen MAC mini Server administriert werden. Die WLANAnbindung erfolgt je nach Gebäude über mobile Access-Points oder über eine noch
einzurichtende WLAN-Vernetzung.
-4Die Robert-Bosch-Schule Ulm plant, den Schülerinnen und Schülern die Tablets zunächst
nicht mit nach Hause zu geben. Ob die Schülerinnen und Schüler später ihr „eigenes“ Tablet
erhalten, wird sich im Laufe des Schulversuches herausstellen. Die Robert-Bosch-Schule Ulm
hat zu Testzwecken bereits eine Beladungsstation mit drei iPad´s beschafft.
4.
Tablet-Einsatz im Rahmen der individuellen Förderung
Die Möglichkeiten, die der Einsatz von Tablet-PCs, speziell im Rahmen der Individuellen
Förderung (IF) in der Sekundarstufe II bietet, sind vielfältig. Ein zielgerichteter Einsatz von
Tablet-PCs fördert das selbstbestimmte Lernen. Dies geschieht dadurch, dass die
Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Lerntempo bestimmen können. So können
verschiedene Lernsequenzen mehrfach abgespielt werden. Das Entstehen von „Lernlücken“
wird reduziert und die Anschlussfähigkeit des Schülers am Lernstoff somit erhöht. Ein
selbstbestimmtes Lernen zeigt sich auch in der freien Wahl von Aufgaben. So können
verschiedene Inhalte und Schwierigkeitsstufen den Schülern leicht zur Verfügung gestellt
werden. Auch abgestufte Lernhilfen können dem Schüler leicht zugänglich gemacht werden,
um ein selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen.
Die moderne Lehrerrolle entwickelt sich immer mehr weg vom reinen Wissensvermittler hin
zum Moderator. Dies gelingt nur, wenn dem Schüler eine Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung
gestellt wird. Ein leichter Zugang zur Online-Recherche und dem damit verbundenen
eigenständigem Erarbeiten von Lernstoff ist daher unumgänglich. So kann der Tablet-PC den
Schülern helfen, das Gefühl zu entwickeln, dass er selbst für seinen Lernfortschritt
verantwortlich ist. Der Begriff der Selbstwirksamkeit wird von den Schülern neu entdeckt.
Ein gut abgestimmter Einsatz von Tablet-PC´s unter den beschriebenen Gesichtspunkten soll
die Methodenvielfalt bereichern, welche einen wesentlichen Bestandteil des nachhaltigen und
erfolgreichen Lernens darstellt.
5.
Die Verwendung von Tablet-Computern im Unterricht
Der Einsatz von Tablet-Computern im Unterricht deckt neben grundlegenden Möglichkeiten,
wie Internetrecherche und digitaler Ergebnissicherung und -präsentation, auch spezielle
Anwendungsbereiche ab. In vielen Fächern können fachspezifische Applikationen verwendet
werden, um beispielsweise allgemeine mathematische Kompetenzen (Modellieren,
Visualisieren, usw.) zu fördern. Darüber hinaus können die Tablets als Nachschlagewerke im
Sprachunterricht, als Analyse- und Experimentierhilfe in naturwissenschaftlichen Fächern
sowie für Video- und Taktikanalysen im Fach Sport in den Unterricht integriert werden.
Um die Tablets im Unterricht einzusetzen, bietet der vorgeschlagene Tablet-Wagen alle
Möglichkeiten, die für einen gelungenen mediengestützten Unterricht notwendig sind.
Darüber hinaus können mehrwöchige Tablet-Projekte in unterschiedlichen Klassen und von
verschiedenen Kollegen durchgeführt werden, was das Anwendungsspektrum und die Vielfalt
der Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert.
6.
Einrichtungs- und Teilnahmebeschluss
Die Schulleitung der Robert-Bosch-Schule beantragt die Teilnahme am Schulversuch „Tablets
im Unterricht an Beruflichen Schulen“ im Bildungsgang Technisches Gymnasium an der
Robert-Bosch-Schule Ulm ab dem Schuljahr 2016/2017. Die schulischen Gremien haben der
Teilnahme bereits zugestimmt.
Der Beschluss des kommunalen Schulträgers über die Einrichtung bzw. Teilnahme des
Schulversuches an der Robert-Bosch-Schule Ulm zum Schuljahr 2016/2017 ist nach § 22 i.V.
mit § 30 Schulgesetz erforderlich.
-57.
Finanzierung
Das Projekt startet zum Schuljahr 2016/2017. Die Mittelbereitstellung in den Haushaltsjahren
2016 - 2018 steht unter dem Vorbehalt der Sicherstellung der Finanzierung.
8.
Strategische Bedeutung im Kontext zu ulm 2.0
Bildung ist der Rohstoff der heutigen Wissensgesellschaft. Aktivitäten in diesem Bereich
zählen zu den nachhaltigsten Investitionen in unsere Zukunft. Ein wesentlicher Aspekt ist
dabei die Ausstattung und Nutzung von modernen Informations- und
Kommunikationstechnologien in Bildungseinrichtungen.
Die Stadt Ulm hat diesen Trend und die Relevanz dieses Themas frühzeitig erkannt. Aus
diesem Grund wurden bereits in den vergangenen Jahren mit der "Bildungsoffensive" und
dem neuen IT-Konzept für Ulmer Schulen entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung einer
modernen IT-Ausstattung an den Ulmer Schulen ergriffen: Für die Bereitstellung einer
modernen Netzinfrastruktur wurden an allen weiterführenden Schulen, Sonder- und
Förderschulen in städtischer Trägerschaft allein seit 2010 knapp 700.000 € investiert. Seit
Beginn der Bildungsoffensive 2001 investierte die Stadt Ulm über rund 10 Millionen € in die
entsprechende stationäre Hardware, in mobile Endgeräte und bauliche Voraussetzungen. Den
Schulen wird damit die Möglichkeit für einen modernen, IT-gestützten Unterricht gegeben.
Für einen qualitativ und quantitativ möglichst effizienten Einsatz der beschafften IT sorgt ein
Kontrakt mit den Schulen. Dort werden u.a. die Verpflichtung zur Erstellung eines ITCurriculums und die Fortbildung der Lehrkräfte geregelt.
Da zunehmend Kinder im Grundschulalter bereits mit digitalen Medien in Berührung
kommen, gewinnt die Medienkompetenz, der sinnvolle Umgang mit IT-Technik auch im
Primarbereich an Bedeutung.
Die Pilotierung des Einsatzes von Tablets an insgesamt 4 Grundschulen im Rahmen des
Projekts "IT an Grundschulen in städtischer Trägerschaft" soll neben der flexiblen und
einfachen Handhabbarkeit als oberstes Ziel das Erlernen von Medienkompetenz haben. Hier
erfolgt unter anderem eine gezielte Evaluation zum Erfolg und den vorhandenen Mehrwerten
der genutzten IT-Ausstattung (siehe Beschluss Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales
vom 11.12.2013, GD 420/13).
Fundament für die erfolgreiche und kontinuierliche Förderung der technischen Ausstattung
an Bildungseinrichtungen stellt dabei die Fortführung der Initiativen und Aktivitäten des
städtischen IT-Konzeptes für Schulen dar (GD 456/10), welches auch als Grundlage für den
Themenbereich "Bildung, Forschung & Technologie" im Gesamtkonzept zu "ulm 2.0"
aufgegriffen wird.