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Beschlussvorlage.pdf

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Daten

Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
1,0 MB
Erstellt
12.10.15, 22:00
Aktualisiert
27.01.18, 10:45

Inhalt der Datei

Stadt Ulm Beschlussvorlage Sachbearbeitung ABI - Ältere, Behinderte und Integration Datum 03.02.2015 Geschäftszeichen Vorberatung Internationaler Ausschuss Sitzung am 24.02.2015 TOP Beschlussorgan Fachbereichsausschuss Bildung und Soziales Sitzung am 11.03.2015 TOP Behandlung öffentlich GD 069/15 Betreff: Ulm: Internationale Stadt : Maßnahmen im Fachbereich Bildung und Soziales 2013/2014 Anlagen: Antrag: 1. Den Bericht über die Umsetzung der Handlungsempfehlungen des Konzeptes "Ulm: Internationale Stadt" im Fachbereich Bildung und Soziales in den Jahren 2013/2014 zur Kenntnis zu nehmen. 2. Der geplanten Verwendung des dauerhaften Sonderfaktors "Ulm: Internationale Stadt" im Fachbereich Bildung und Soziales für das Jahr 2015 wie dargestellt zuzustimmen. Markus Kienle Zur Mitzeichnung an: BM 2, BS, C 2, FAM, KIBU, KITA, Z/IS, ZS/F Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des Gemeinderats: Eingang OB/G Versand an GR Niederschrift § Anlage Nr. -2- Sachdarstellung: Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen Finanzielle Auswirkungen: Auswirkungen auf den Stellenplan: ja nein MITTELBEDARF INVESTITIONEN / FINANZPLANUNG (Mehrjahresbetrachtung) PRC: Projekt / Investitionsauftrag: Einzahlungen Auszahlungen ERGEBNISHAUSHALT laufend € € Ordentliche Erträge Ordentlicher Aufwand davon Abschreibungen Kalkulatorische Zinsen (netto) € 75.500 € € € Saldo aus Investitionstätigkeit € Nettoressourcenbedarf 75.500 € MITTELBEREITSTELLUNG 1. Finanzhaushalt 2014 Auszahlungen (Bedarf): € Verfügbar: Ggf. Mehrbedarf € € Deckung Mehrbedarf bei PRC PS-Projekt 7 bzw. Investitionsauftrag 7 € € 2. Finanzplanung 2015 ff Auszahlungen (Bedarf): i.R. Finanzplanung veranschlagte Auszahlungen Mehrbedarf Auszahlungen über Finanzplanung hinaus Deckung erfolgt i.R. Fortschreibung Finanzplanung € € € 2015 innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei PRC 1114-620 75.500 € fremdes Fach-/Bereichsbudget bei: PRC € Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln € -3- Sachdarstellung Über den Sachstand bei der Umsetzung des Konzepts "Ulm: Internationale Stadt" mit Schwerpunkt auf den Maßnahmen im Fachbereich Bildung und Soziales wurde im Herbst 2012 (GD 321/12) und im Herbst 2013 (GD 369/13) berichtet. Mit der vorliegenden Beschlussvorlage wird ein Überblick über den aktuellen Umsetzungsstand, insbesondere bez. der Umsetzung des Schlüsselprojekts 2 (Sprach- und Lerntreffs, individuelle Sprachförderung) gegeben. I. UMSETZUNG DER HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN DES KONZEPTS "ULM: INTERNATIONALE STADT" IM FACHBEREICH BILDUNG UND SOZIALES 2013/2014 Handlungsfeld 1: Willkommenskultur und Interkulturelle Öffnung der Institutionen HE 4 / Schlüsselprojekt 4 Entwicklung eines Konzepts zur Einrichtung eines interkulturellen Patendienstes, um zugezogene Bürgerinnen und Bürger aus anderen Ländern und Kulturen in der Phase des Einlebens zu unterstützen. Modelle für funktionierende Patenschaften werden derzeit im Flüchtlingsbereich erprobt und können dann ggfs. auf andere Zuwanderergruppen erweitert werden. Die neuen Strukturen sollen - nach einer Pilotphase - von Anfang an möglichst anschlussfähig und inklusiv für alle Neuzuwandernden ausgestaltet sein. HE 10 Entwicklung eines Konzepts für Stadtführungen, Stadtteilspaziergänge, Neuzugezogenentage und Begrüßungsveranstaltungen für Neuzugezogene in Ulm. Erste konzeptionelle Überlegungen liegen vor. Auch hier werden Modelle im Flüchtlingsbereich erprobt und können dann auf andere Zuwanderergruppen erweitert werden, um inklusive Strukturen zu schaffen, s.o. HE 4 Handlungsfeld 3: Integration durch Bildung HE 22 / Schlüsselprojekt 2 Weiterer Ausbau der Sprachförderangebote an Ulmer Kindertagesstätten. Die Sprachförderung war Schwerpunktthema einer gemeinsamen Sitzung des Internationalen Ausschusses mit dem Jugendhilfeausschuss am 25.06.2014 vgl. GD 204/14 und GD 127/14. 25 Einrichtungen haben sich von Mai 2012 bis Dezember 2014 trägerübergreifend am Bundesprogramm „ Frühe Chancen – Schwerpunkt Kitas Sprache & Integration“ beteiligt. Voraussetzung für die Teilnahme war die Betreuung von Kindern unter drei Jahren in der Kindertageseinrichtung sowie ein über dem Landesdurchschnitt liegender Anteil von Kindern mit internationalen Wurzeln. Für die Verlängerung um ein Jahr bis Dezember 2015 wurden für 19 Einrichtungen Anträge gestellt. Im Mittelpunkt der Maßnahme steht eine alltagsintegrierte frühe sprachliche Bildung und Förderung von Kindern – beginnend bei den unter 3 Jährigen nach dem vom Deutschen Jugendinstitut München entwickelten Konzept. -4Seit dem Kindergartenjahr 2012/2013 wird das Landesprogramm SPATZ (Zuwendungen zur Sprachförderung in allen Tageseinrichtungen mit Zusatzbedarf) in allen in Frage kommenden Kindertageseinrichtungen in Ulm umgesetzt. Damit werden die Programme ISK (Intensive Sprachförderung im Kindergarten) und SBS (Singen –Bewegen- Sprechen) zusammengeführt und auf die Altersgruppe der 3- bis 5jährigen Kinder ausgeweitet. Beide Programme ermöglichen nun eine Förderung aller Kinder von Beginn des Besuches einer Kita bis zur Einschulung. Zum Kindergartenjahr 2014/2015 wurden im Rahmen der Weiterentwicklung von SPATZ die Fördervoraussetzungen in einigen Punkten verändert, wie z.B. die Reduzierung der maximalen Gruppengröße der Fördergruppen. Dies hat zu einer Erhöhung der Zahl der Fördergruppen geführt. Im Kindergartenjahr 2014/2015 wurden in Ulm trägerübergreifend in 64 Kindertageseinrichtungen für insgesamt 180 Gruppen und 1130 Kinder die SPATZ – Sprachförderung beantragt, davon 853 Kinder = 75 % Kinder mit internationalen Wurzeln und 277 Kinder mit Deutsch als Erstsprache. Sechs Ulmer Kindertageseinrichtungen unterschiedlicher Trägerschaft in Verbund mit der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik Ulm nehmen teil an der Evaluation der Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen im Rahmen des Bundesprogramms "Bildung durch Sprache und Schrift“ (BISS), vgl. GD 127/14. Erste Ergebnisse sind für Anfang 2017 zu erwarten. HE 23 / Schlüsselprojekt 2 Ausbau von Angeboten zur Lernbegleitung und sprachlichen Bildung für Jugendliche an weiterführenden Schulen als offene Lerntreffs. Im Jahr 2013 wurden fünf schulartübergreifende, offene Lerntreffs in den Sozialräumen eingerichtet, davon ein Treff nur für Mädchen. Zur Umsetzung vgl .Teil II dieser GD. Nach Bedarf bietet außerdem die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) Hausaufgabenhilfen in den Einrichtungen der Sozialräume an. HE 24 / Schlüsselprojekt 2 Konzeption von Sprachbildungsangeboten für Menschen mit internationalen Wurzeln in Ergänzung zu den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierten Integrationskursen. Zur individuellen Sprachförderung für Flüchtlinge und Inhaber/innen der Lobbycard aufgrund der Sprachförderrichtlinien Internationale Stadt vgl. Teil II dieser GD. HE 25 Einbeziehung von Brückenpersonen, Tandem-/Mentorenmodellen und Migrantencommunities in die Elternarbeit u.a. an Kindergärten und Schulen unter Ausbau bestehender erfolgreicher Ansätze, z.B. an Grundschulen. Die konkrete Umsetzung dieser Handlungsempfehlung beginnt frühestens im Schuljahr 2015/16. An vier Grundschulen gibt es das Projekt "Elternmentoren". Dieses ist allerdings über Stiftungsgelder finanziert, die nicht weiter ausgeweitet werden. Im Bildungsmonitoring 2014 ist der Zugang von Eltern zu differenzierten Informationen über das Schulsystem als Ziel im Rahmen der Herstellung von Chancengerechtigkeit formuliert -5(Bildungsmonitoring Stadt Ulm 2014, S. 7 ff.). Die Qualitätsstandards für die Betreuung an Grundschulen in städtischer Trägerschaft nehmen das Thema Elterninformation auf. Zentrale Informationen sollen in mehrere Sprachen übersetzt werden. Für die gezielte Beratung wird auf muttersprachliche Betreuungskräfte anderer Standorte und den Internationalen Übersetzerdienst Ulm (IDU) zurückgegriffen. Die Qualitätsstandards für Betreuung an Grundschulen in städtischer Trägerschaft werden dem Gemeinderat im März 2015 zum Beschluss vorgelegt. HE 26 Frühestmögliche Information internationaler Eltern über den Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Familie u.a. in schriftlicher Form (mehrsprachig) und nach einheitlichen, mit Fachstellen abgestimmten Standards. Umgesetzt wurde im Jahr 2013 die Erstellung eines Faltblattes für Eltern mit internationalen Wurzeln über den Umgang mit Mehrsprachigkeit. Dieses wurde an die Kindertagesstätten versandt und wird insbesondere über die "Babytasche" an alle Eltern neugeborener Kinder verteilt. Im Familienbüro der Stadt Ulm liegen mehrsprachige Informationsflyer aus. Der Arbeitskreis Frühe Hilfen veröffentlichte in verschiedene Sprachen übersetzte Handreichungen "Andere Länder - andere Sitten" für Hebammen, Ärzte und Kliniken sowie Beratungseinrichtungen zur Begegnung und zum Umgang mit Eltern mit internationalen Wurzeln. Außerdem wurde die Information zur Entwicklungspsychologischen Beratung (EPB) in verschiedene Sprachen übersetzt; erhältlich bei der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen. HE 27 Erarbeitung eines Konzepts zum stadtweiten Ausbau eines vorschulisch beginnenden, aufsuchenden Sprach- und Lernförderprogramms für mehrsprachig aufwachsende Kinder und ihre Eltern unter Gewährleistung der Anbindung an die Kindertagesstätten Die städtische Förderung für das Programm HIPPY, einem präventiven Spiel- und Lernförderprogramm für Kinder aus benachteiligten Familien im Kindergarten- und Grundschulalter unter der Trägerschaft der AWO Ulm, wurde im Herbst 2014 um 3 Jahre verlängert (2015-2017), vgl. GD 350/14, IA 21.10.2014 und FBA BUS 12.11.2014. Mit der Fördersumme von 80.000€ /Jahr sollen bis zu 60 Kinder und deren Familien pro Jahr erreicht werden. Kleinkinder ab 18 Monaten und ihre Eltern können eine entsprechende Frühförderung über das Programm Opstapje erhalten, das ebenfalls bei der AWO Ulm angesiedelt ist. Im Jahr 2014 waren 9 Familien im Projekt Opstapje beteiligt. HE 28 Fortbildung des Personals der Nachmittagsbetreuung an Schulen, möglichst unter Einbeziehung in die Fortbildungen für Lehrkräfte und in inhaltlicher Abstimmung mit den Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher. Ein abgestimmtes Fortbildungsangebot mit der Abteilung KITA für Betreuungskräfte an Ulmer Grundschulen wird bereits seit 2012 angeboten. Die Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher stehen den Betreuungspersonen offen, die dieses Angebot auch in Anspruch nehmen. Die Qualitätsstandards für die Betreuung an Grundschulen in städtischer Trägerschaft nehmen das Thema Fortbildung des Betreuungspersonals erneut auf. Auf dieser Basis werden die Fortbildungen in den kommenden Jahren weiter angepasst und dabei auch speziell für das -6Thema „Heterogenität“ weiter sensibilisiert. Im Schuljahr 2014/15 fanden hierzu 4 Fortbildungen für Betreuungskräfte an Ulmer Grundschulen zum Thema „Sprachliche Bildung mit Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache“ als Pflichtveranstaltungen statt, mit denen die Betreuungskräfte bei der integrierten Sprachförderung im Betreuungsalltag unterstützt werden sollen. An den Fortbildungen nahmen 85 Betreuungskräfte der Stadt Ulm und der AWO teil. Die Fortbildung und ihre Inhalte wurden sehr gut angenommen. Das Konzept hierzu war von der Abteilung Bildung und Sport in Kooperation mit der Abteilung Kindertagesstätten, dem Staatlichen Schulamt Biberach und dem Arbeitskreis Ausländische Kinder erarbeitet worden. Die Fortbildungen sollen nochmals für neue Betreuungskräfte angeboten werden. Die Qualitätsstandards für die Betreuung an Grundschulen in städtischer Trägerschaft werden dem Gemeinderat im März 2015 zum Beschluss vorgelegt HE 29 Empfehlung von Fortbildungen in interkultureller Kompetenz und Sprachförderung als Standardfortbildung für jede/n Mitarbeiter/in und pädagogische Fachkraft an Kindertageseinrichtungen und Schulen, sofern nicht schon entsprechende Kompetenzen in Studium und Ausbildung o.ä. erworben wurden. Seit dem Kindergartenjahr 2003/2004 werden im Rahmen des umfangreichen Qualifizierungsprogrammes Fortbildungen zur Sprachbildung/Sprachförderung und interkulturellen Kompetenz angeboten. Mit dem 2011 neu herausgegebenen, erweiterten und überabeiteten trägerübergreifenden Leitfaden „Bildung-Sprache“ zur ganzheitlichen Sprachförderung in Ulmer Kindertageseinrichtungen liegt allen Kindertageseinrichtungen eine gemeinsame Rahmenkonzeption zur sprachlichen Bildung und Förderung vor. Diese wurde im Oktober 2011 im Rahmen eines Fachtages eingeführt. Der Fachtag „Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit – auf dem Weg zu inklusiven Kindertageseinrichtungen“ im November 2014 hat diese Thematik im Rahmen der Diskussion um die Inklusion in Kindertagesstätten aufgegriffen. In den Ulmer Schulen gibt es ebenfalls zahlreiche Aktivitäten in den Bereichen Sprachförderung und Interkulturalität. Seit 2011 haben vier Lehrkräfte aus Ulmer Grund- und Gemeinschaftsschulen das berufsbegleitende Kontaktstudium „Interkulturelle Bildung – Schwerpunkt Sprachförderung“ absolviert. Die Lehrkräfte werden für die Entwicklung von Konzepten zur Interkulturellen Bildung, Sprachförderung und Förderung von Schülerinnen und Schülern mit internationalen Wurzeln, für die Beratung von Schulen und Lehrkräften und für Fortbildungstätigkeiten in diesem Bereich qualifiziert. Des Weiteren werden Fortbildungen für Deutsch als Zweitsprache (DAZ) vom Staatlichen Schulamt Biberach angeboten sowie seit September 2014 gezielt für Lehrkräfte in den sog. VABO-Klassen an den beruflichen Schulen (VABO=Vorqualifizierungsjahrs Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen). Im Schuljahr 2013/14 veranstaltete das Staatliche Schulamt Biberach sechs Fortbildungen "Deutsch als Zweitsprache (DAZ)", die von insgesamt 31 Lehrkräften aus Ulm und der Region besucht wurden. Zu "DAZ-"Fortbildungen für Betreuungskräfte an Ulmer Grundschulen vgl. HE 28 Fortbildungsangebote für Gymnasien im Bereich "Deutsch als Zweitsprache" (DAZ) gibt es aktuell noch nicht, obwohl hier ebenfalls ein Bedarf besteht. Dieser Bedarf hat nicht nur mit dem Wegfall der Grundschulempfehlung zu tun, sondern ist auch Folge einer gestiegenen Mobilität -7internationaler Fachkräfte und ihrer Familien. HE 30 Unterstützung der Schulen bei der Entwicklung von Schulkonzepten, in denen interkulturelle und sprachliche Bildung ihren festen Platz haben. Zur sprachlichen Bildung im Sinne von DAZ ("Deutsch als Zweitsprache") werden schon seit langem in den Schulen Fortbildungen angeboten und im Bildungsplan 2004 ist die umfassende sprachliche Bildung verankert. Demnach ist jede Schule in der Pflicht, sich dem Thema zu widmen, auch wenn es nicht explizit im Schulkonzept verankert ist. Ein systematischer Überblick über die vorhandenen Schulkonzepte und ihre Inhalte wird nicht erhoben. Es findet jedoch ein regelmäßiger Austausch mit dem Staatlichen Schulamt Biberach über aktuelle Entwicklungen statt. Das Staatliche Schulamt Biberach bietet Beratung zur Erstellung von Sprachförderkonzepten für die einzelnen Schulen an. Alle staatlichen Schulen Ulms im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Schulamts Biberach, v.a. die Innenstadtschulen, haben das Thema Deutsch als Zweitsprache nach Einschätzung des Schulamtes im Blick. Die kommenden Bildungspläne werden noch mehr auf Interkulturalität und Vielfalt Bezug nehmen, auch im sprachlichen Bereich. Die Schulen haben auch Programme zur Prävention, die den Aspekt der interkulturellen Handlungskompetenz mit berücksichtigen. Vor allem an den Schulen mit hohem Anteil an Familien mit internationalen Wurzeln finden Projekte und schulische Veranstaltungen mit interkulturellem Bezug statt. HE 31 Systematische Information von internationalen Eltern unterschiedlicher Ethnien über das Bildungssystem in Deutschland in kultursensiblen Formen der Ansprache sowie Verstetigung laufender, erfolgreicher Projekte. Im Rahmen des Wegfalls der Grundschulempfehlung werden die Lehrkräfte derzeit intensiv für die Beratungsgespräche geschult. Die Information der Eltern über das Schulsystem ist Aufgabe der Kultusverwaltung Baden-Württemberg. Der Einsatz des neuen Internationalen Dolmetscherdienstes Ulm (IDU) erleichtert die Beratung von Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse. Über die Ausbildungsberatung Jugendlicher mit internationalen Wurzeln mit Schwerpunkt auf dem Programm "Azubi statt ungelernt" wurde am 24.02.2014 ausführlich im Internationalen Ausschuss berichtet (GD 063/14). Der Bildungsträger BBQ informiert mit dem Projekt "TEaCH" seit mehreren Jahren Eltern über das Schul- und Ausbildungssystem Baden-Württembergs. Zielgruppe sind gemäß der Ausschreibung des Bundeswirtschaftsministeriums im Rahmen des Programms "Azubi statt ungelernt" vorrangig türkischstämmige Eltern. Die Verlängerung der Projektförderung bis 2018 ist derzeit beim Land beantragt. Die Stadt Ulm unterstützt das Projekt im Rahmen der KoFinanzierung mit insgesamt 15.000 €. Für das Projekt der Handwerkskammer in dem Förderprogramm "Azubi statt ungelernt" wurde eine Verlängerung beantragt. Aufgrund der veränderten Ausschreibungsschwerpunkte hat die IHK keinen erneuten Antrag gestellt. Angebote der Jugendhilfe und des IN VIA Jugendmigrationsdienstes richten sich vornehmlich wenn auch nicht ausschließlich - an die Jugendlichen selbst, vgl. GD 063/14. -8- HE 32 Gewinnung weiterer Schulen zur Teilnahme am internationalen Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Aktuell gehören das Kepler-Gymnasium (seit 2009) und das Schubart-Gymnasium (seit 2007) zu dem bundesweiten Netzwerk. Weitere konkrete Umsetzungsschritte stehen noch aus. HE 33 Ermittlung des Anteils der Kinder mit internationalen Wurzeln in der Betreuung für unter Dreijährige in Ulmer Kindertageseinrichtungen und Prüfung, wie dieser Anteil erhöht werden kann In einem ersten Schritt wurde eine Zusatzprogrammierung im Kita-Portal durchgeführt. Dadurch ist es jetzt möglich, Auswertungen nach dem Migrationshintergrund vorzunehmen. Die Zahlen werden jeweils zu einem Stichtag ausgewertet. Dies war bislang der 30.06. eines Jahres. Ab 2015 werden die Daten jeweils zum 01.03. ausgewertet. Von den betreuten Kindern unter 3 Jahren hatten im Jahr 2013 zum Stichtag 30.06.2013 102 Kinder (= 25 %) einen Migrationshintergrund, im Jahr 2014 zum Stichtag 30.06.2014 waren es 241 Kinder (34,4 %). Der Anteil der Kinder unter 3 Jahren mit Migrationshintergrund an der Ulmer Bevölkerung betrug 2013 und 2014 55,6 %. Der Anteil der U3-Betreuung kann durch den U3 Ausbau und die Bereitstellung ausreichender Betreuungsplätze weiter erhöht werden. Insbesondere in Wiblingen liegt das U3 Angebot noch unter dem gesamtstädtischen Angebot. Hier soll mit einer neuen Sozialraumkita Wiblingen das Angebot verbessert werden. Das Raumprogramm wird in 2015 in den Gemeinderat eingebracht werden. Handlungsfeld 8: Zusammenleben im Alltag HE 56 Entwicklung einer breit angelegten Initiative für ein systematisches Vorgehen gegen Diskriminierung und Extremismus unter Einbeziehung bestehender Aktivitäten und Ansätze. Es gibt in Ulm schon verschiedene Ansätze, so u.a. beim Bündnis gegen Rechts, die bislang anlassbezogen eng kooperieren, aktuell z.B. bei einer Kundgebung am 07.02.2015 "Miteinander statt gegeneinander“, mit der ein Zeichen gesetzt werden soll für Vielfalt in der Gesellschaft, für ein friedliches Miteinander, für Demokratie und Menschenrechte, für ein Zufluchtsrecht, für einen menschlichen Umgang, für europäische Werte und gegen Ängste, Ausgrenzung und Instrumentalisierung von Religion. Die Abt. FAM plant ein Jugendforum im Sommer 2015 zum Thema Islamisierung in Kooperation von Ulmer Volkshochschule, städtischer Offener Jugendarbeit und Mobiler Jugendarbeit sowie weiterer Einrichtungen der Jugendhilfe. In der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ebenso wie der Mobilen Jugendarbeit sind die Prinzipien Förderung von Toleranz und gegenseitiger Akzeptanz und die Förderung des Miteinanders von Kindern und Jugendlichen, egal welcher Herkunft, grundlegend für ihre Arbeit. -9- HE 57 Spezifische Fortbildungsangebote für den kultursensiblen Umgang mit unterschiedlichen Zielgruppen der sozialen Hilfen, gemeinsam mit städtischen Dienststellen, den Wohlfahrtsverbänden und den sonstigen freien Trägern. Im Rahmen der interkulturellen Öffnung werden zentral von der Stadt Ulm für städtische Dienststellen interkulturelle Trainings angeboten. Insofern wird auf den Tätigkeitsbericht 2015 der Koordinierungsstelle Internationale Stadt verwiesen. Die Abt. FAM führte 2013 ein Seminar zur Förderung der interkulturellen Kompetenz gemeinsam mit der Ulmer Volkshochschule durch mit dem Schwerpunkt auf Verwaltungsfachkräfte mit 45 Teilnehmenden. Ebenfalls im Jahr 2013 organisierte FAM ein Inhouse - Seminar zum Thema Islamismus für die Mitarbeitenden der Mobilen Jugendarbeit, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, dem Sozialen Dienst und der Schulsozialarbeit. Die Abt. FAM begleitete die konzeptionelle Ausrichtung des Zentrums >guterhirte< auf Traumatherapie. Alle Mitarbeitenden wurden entsprechend fortgebildet. HE 58 Entwicklung von Anforderungen an die interkulturelle Öffnung von zuschussempfangenden Einrichtungen der Jugendhilfe, der Hilfe für Menschen mit Behinderungen und der Altenhilfe, die in die Dienstleistungs- und Produktbeschreibungen übernommen werden. Diese Handlungsempfehlung wurde noch nicht angegangen. HE 59 Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den angemessenen Umgang mit Menschen mit Behinderungen internationaler Herkunft. Diese Handlungsempfehlung wurde noch nicht angegangen. HE 60 Erstellung einer Ulmer Handreichung „kultursensible Altenhilfe“ (Arbeitstitel) auf der Grundlage der schon vorhandenen Hilfestrukturen für Ulmerinnen und Ulmer mit internationalen Wurzeln unter Berücksichtigung der Empfehlungen der „Charta für eine kultursensible Altenpflege“ des Kuratoriums deutsche Altenhilfe, 2002. Als erster Schritt wurde am 07.10.2014 ein Fachtag "Älter werden in der Internationalen Stadt Ulm" im Stadthaus Ulm organisiert, um für die vielfältige Zielgruppe der 8700 Ulmer Seniorinnen und Senioren mit internationalen Wurzeln eine erste Positionsbestimmung für Ulm aus unterschiedlichen, interdisziplinären Blickwinkeln zu ermöglichen. Der Fachtag wurde in Kooperation von Liga der freien Wohlfahrtsverbände, Koordinierungsstelle Internationale Stadt und Abteilung Ältere, Behinderte und Integration inkl. Pflegestützpunkt organisiert. Es wird verwiesen auf den Jahresbericht 2015 der Koordinierungstelle Internationale Stadt. Die Arbeitsgruppe bereitet derzeit die Fortführung der Ergebnisse in Fachworkshops für stationäre Einrichtungen und ambulante Dienste vor. - 10 - HE 61 Informations- und Beratungsmöglichkeiten für ältere Eingewanderte und ihre Angehörigen in bestehende Beratungssysteme wie den Pflegestützpunkt unter Einbeziehung der Migrationsberatungsdienste. Im Jahr 2014 begann der Pflegestützpunkt mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen in Ulmer Moscheevereinen, um Angebote und Dienstleistungen des Pflegestützpunktes bekannter zu machen und die Möglichkeit zu bieten, die Mitarbeiterinnen persönlich kennen zu lernen. Die erste Veranstaltung im November 2014 fand beim Türkisch-Islamischen Kulturverein DITIB statt. Vertiefende Veranstaltungen sind geplant ebenso wie weitere Informationsveranstaltungen in anderen Gemeinden. HE 62 Ausbau interkultureller Pflegekompetenz, einschließlich muttersprachlicher Kompetenz bei den Nachbarschaftshilfen, den ambulanten Pflegediensten und in der stationären Altenhilfe. Die AWO Ulm erhält derzeit eine Förderung des baden-württembergischen Sozialministeriums für ein Modellprojekt zum Aufbau eines interkulturellen Pflegedienstes. HE 63 Verstärkte Einbindung von Migrantencommunities in Arbeit und Angebote der ehrenamtlichen Besuchsdienste, der organisierten Nachbarschaftshilfen, der ambulanten Pflegedienste, der Tagesbetreuungsangebote und der vollstationären Pflegeeinrichtungen. Diese Handlungsempfehlung wurde noch nicht angegangen. HE 64 Erstellung einer Broschüre mit muttersprachlichen Ärzten/Ärztinnen und Gesundheitsangeboten Diese Handlungsempfehlung wurde noch nicht angegangen. HE 65 Prüfung der Beteiligung am Gesundheitslotsenprogramm "MiMi - Mit Migranten für Migranten", sofern dies von der Landesregierung Baden-Württemberg unterstützt wird. Derzeit wird das Gesundheitspräventionsprojekt des Mädchen- und Frauenladens Sie'ste gefördert. Der Aufbau weiterer Strukturen ist derzeit nicht geplant. Handlungsfeld 9: Die Stadt als Schutzraum für Flüchtlinge HE 67 / Schlüsselprojekt 2 Kontinuierliches Sprachkursangebot für Flüchtlinge, die (noch) nicht zur Teilnahme an den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierten Integrationskursen berechtigt sind. - 11 - Die Stadt Ulm übernimmt seit 2013 für Asylbewerber/-innen und Geduldete auf Grundlage der neu verabschiedeten Sprachförderrichtlinien "Internationale Stadt" einen Großteil der Kosten eines Integrationskurses sowie weiterführender Sprachkurse, vgl. Teil II dieser GD. HE 68 Aufnahme des Tafelladens und weiterer Geschäfte in der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft Römerstraße in die Einkaufsberechtigung der Chipkarte für Asylbewerber/-innen Mit Umstellung auf das Geldleistungsprinzip für Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zum 01.11.2013 (GD 181/13) hat sich diese Handlungsempfehlung erübrigt. HE 69 Erweiterung der kostenfreien Nutzungsmöglichkeiten öffentlicher Einrichtungen, z.B. Bibliotheksausweis etc. Derzeit gibt es schon eine Vielzahl von kostenfreien Möglichkeiten der Nutzung öffentlicher (Kultur) Einrichtungen. Eine Zusammenstellung ist geplant. HE 70 Sensibilisierung von Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Beratungseinrichtungen sowie des Gesundheitswesens und der Altenpflege für fluchtbedingte Traumata Die Aufmerksamkeit für eine Auseinandersetzung mit dem Thema "Fluchtbedingte Traumatisierung" ist durch die wachsende Zahl von Flüchtlingen gewachsen. Das Kultusministerium Baden-Württemberg bereitet aktuell ein Maßnahmenpaket für die Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern bei der Arbeit mit Flüchtlingskindern vor. Im zweiten Schulhalbjahr 2014/15 werden die Schulpsychologischen Beratungsstellen schulartübergreifend Fortbildungen für Lehrkräfte zum Themenkomplex "Trauma" anbieten. Geplant sind ferner Angebote der Supervision für Lehrinnen und Lehrer, die Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien unterrichten sowie bei Bedarf Einzelfallberatungen für betroffene Schülerinnen und Schüler. Bereits jetzt können Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten auf die Schulpsychologischen Beratungsstellen zugehen und sich beraten lassen. Die Staatlichen Schulämter bieten spezielle Fortbildungen zur Arbeit in Vorbereitungsklassen an, die zukünftig weiter ausgebaut werden sollen. Sie richten sich vor allem an Pädagogen/innen, die diese Aufgabe neu übernommen haben. Hinzu kommen Seminare, die die Regierungspräsidien zur Sprachförderung in beruflichen Schulen anbieten. Zusätzlich sollen Lehrerinnen und Lehrer durch eine Handreichung Hinweise zum Umgang mit traumatisierten Schülern und Schülerinnen erhalten. (Pressemitteilung KuMi vom 16.12.2014) Damit wird die Handlungsempfehlung bezogen auf den Bereich der Schulen teilweise durch das Land umgesetzt. Ab März 2015 wird es bei der Erziehungsberatungsstelle der Caritas Ulm in Kooperation mit dem Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm ein Angebot für traumatisierte Kinder geben. Bei der Altersfeststellung "Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtlinge"(UMF) wird inzwischen eine Psychologin in die Altersfeststellungskommission einbezogen. - 12 Das Zentrum >guterhirte< richtet sich auf Traumatherapie aus und hat alle Mitarbeitenden entsprechend fortgebildet. In der Einrichtung sind u.a. zahlreiche Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge (UMF) untergebracht. II. UMSETZUNG DES SCHLÜSSELPROJEKTS 2 (SPRACH- UND LERNTREFFS UND STÄDTISCHE SPRACHFÖRDERRICHTLINIEN) Das Konzept "Ulm: Internationale Stadt" empfiehlt im Handlungsfeld 3 "Integration durch Bildung"  Ausbau von Angeboten zur Lernbegleitung und sprachlichen Bildung für Jugendliche an weiterführenden Schulen als offene Lerntreffs (Handlungsempfehlung 23). - 13  Konzeption von Sprachbildungsangeboten für Menschen mit internationalen Wurzeln in Ergänzung zu den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierten Integrationskursen (Handlungsempfehlung 24). sowie im Handlungsfeld 9 " Die Stadt als Schutzraum für Flüchtlinge"  Kontinuierliches Sprachkursangebot für Flüchtlinge, die (noch) nicht zur Teilnahme an den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierten Integrationskursen berechtigt sind (Handlungsempfehlung 67). Die Handlungsempfehlungen sind im Schlüsselprojekt 2 zusammengefasst. Für die Umsetzung des Schlüsselprojekts 2 wurde ein dauerhafter Sonderfaktor "Internationale Stadt" in Höhe von 75.500 € zur Verfügung gestellt. 1. Lerntreffs für Schülerinnen und Schüler Im Berichtszeitraum wurden fünf Lerntreffs für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen eingerichtet, davon ein Angebot nur für Mädchen. Die Lerntreffs werden mit bis zu 8000 € pro Jahr bezuschusst. Bereits Anfang 2013 nahmen die Mädchengruppe im Mädchen- und Frauenladen Sie'ste sowie ein allgemeiner Lerntreff beim INVIA Jugendmigrationsdienst ihre Arbeit auf. Nach den Sommerferien 2013 kamen dann drei weitere Treffs dazu. Alle Treffs sind kostenlos und bewusst niederschwellig, d.h. ohne Anmeldung oder sonstige Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme. Die Treffs sind zweimal wöchentlich für 2 - 2,5 Std. für Hausaufgabenbetreuung, aber auch freies Lernen, Referate und Bewerbungen geöffnet. Es stehen Lernbegleitungen zur Unterstützung bereit. Die Treffs wurden und werden u.a. mit einem gemeinsamen Flyer der Stadt sowie individuellen Flyern der Träger über die umliegenden Schulen beworben. Soweit irgend möglich wird versucht, Lernbegleitungen mit eigenen internationalen Wurzeln einzusetzen, um Vorbilder für erfolgreiche Bildungsbiografien zu geben. Es zeigt sich nach den bisherigen Erfahrungen deutlich, dass die Attraktivität des Angebots gerade in der Offenheit liegt, die die Lernenden zur zuverlässigen, regelmäßigen Teilnahme motiviert. Die Teilnehmerstruktur und die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Treffs sind recht unterschiedlich. Überwiegend werden sie von Schüler/innen der Mittelstufe genutzt, wobei Realschulen überwiegen. Zahlreiche Teilnehmer/innen kommen aus den internationalen Vorbereitungsklassen, darunter viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Zusätzliche freie Angebote zur Lernbegleitung bietet der Arbeitskreis Ausländische Kinder mit einem nachmittäglichen Lern- und Freizeitangebot, das mehrheitlich von Grundschulkindern wahrgenommen wird, aber auch von älteren Schüler/-innen der Mittelstufe und Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen. Stadtteil Treff Uhrzeit Träger Stadtmitte Lerntreff beim IN VIA Jugendmigrationsdienst Mittwochs 15 - 17.30 h Freitags 13 - 15.30 h IN VIA Wiblingen Lerntreff im Bürgerzentrum Wiblingen Mittwochs 17 - 19.30 h Freitags 14 - 16.30 h Stadt Ulm ABI/SB Dichterviertel/Weststadt Lerntreff im Dichtervierteltreff Montags und Mittwochs AG West - 14 17 - 19.30 h Böfingen/ Eichberg Lerntreff im Eichbergtreff Dienstags und Donnerstags 17 - 18.30 h Eichbergtreff e.V. Weststadt Lerntreff für Mädchen Montags 17 - 19.00 h Donnerstags 17 - 19.30 h Mädchen- und Frauenladen Sie'ste Die offenen Lerntreffs wurden im Berichtszeitraum von insgesamt 227 Jugendlichen aufgesucht, von denen die überwiegende Mehrzahl internationale Wurzeln hat. IN VIA Sieste 2014 Wiblingen DVT Eichberg gesamt Teilnehmer/innen Intern. Wurzeln 40 100 % 27 100 % 65 71 % 38 81 % 21 81 % 191 Jungen 22 25 13 3 63 (32 %) Mädchen 18 27 40 25 18 128 (68 %) Die einzelnen Lerntreffs Lerntreff beim IN VIA Jugendmigrationsdienst Der Treff begann im Februar 2013 und ist angedockt an den IN VIA Jugendmigrationsdienst. Nachdem zunächst vor allem Unterstufenschüler/innen gekommen waren, begannen ab dem Schuljahr 2013/14 zahlreiche Schüler/innen der internationalen Vorbereitungsklassen und Kooperationsklassen, darunter zahlreiche (unbegleitete) minderjährige Flüchtlinge, das Angebot zu nutzen. Zeitweise wurde der Lerntreff auch für die soziale Begegnung genutzt. Es gelang jedoch, die Jugendlichen mit dem Jugendhaus Büchsenstadel als einem alternativen Ort bekannt zu machen, den sie bereitwillig angenommen haben. In dem Treff sind eine Projektleitung mit 2 männlichen und 2 weiblichen Lernbegleiter/-innen sowie 5 Ehrenamtliche tätig. Alle 4 Lernbegleitungen und 2 Ehrenamtliche haben internationale Wurzeln. Für die Mitarbeiter/innen fanden Fortbildungen statt. Der Lerntreff wird gerne und gut angenommen. Es werden gute schulische Fortschritte und Fortschritte im Lernverhalten verzeichnet. Statistik:  Teilnehmer/-innen: 40, 55 % männlich, 45 % weiblich  Alter und Klassenstufe: 11 bis 18 Jahre, Unter- und Mittelstufe (58 % = 23 P.) und Internationale Vorbereitungsklassen (42 % = 17 P.)  Schulen: Berblinger-Gemeinschaftsschule, Stifter-Gemeinschaftsschule, Martin-SchaffnerSchule, Spitalhof-Gemeinschaftsschule, Valckenburgschule, Internationaler Bund, Jugendintegrationskurs  Internationale Wurzeln in 17 Herkunftsländern - 15 - Mädchen- und Frauenladen Sie'ste Der Mädchen-Lerntreff für 13 - 17 jährige Mädchen baut auf einem seit 2011 bestehenden Angebot auf. Er wird von einer Sozialpädagogin geleitet, die von einer Studentin mit internationalen Wurzeln und einer Abiturientin unterstützt wird. Aufgrund der Anbindung an Sie'ste und die dort geleistete Arbeit ist der Treff nicht nur offener Lernort, sondern bietet Beratung an, ist Schnittstelle zu anderen Organisationen und Anlaufstelle für Eltern in Erziehungsfragen. Mehrere Ausflüge und Gemeinschaftsaktionen (Ausflüge zum Hochseilgarten, Weihnachtsmarkt ) wurden durchgeführt, die das Gemeinschaftsgefühl und vor allem das enge Vertrauensverhältnis zu den Betreuerinnen stärkten. Die Lernerfolge waren sehr positiv. Statistik 2014:  Teilnehmer/-innen: 27, 100 % weiblich  Alter und Klassenstufe: 12 bis 17 Jahre, Unter- und Mittelstufe, berufliche Schule  Schulen: Berblinger-Gemeinschaftsschule, Anna-Essinger-Realschule, Elly-HeussRealschule, Sophie-Scholl-Gymnasium, Stifter-Gemeinschaftsschule, berufliche Schule, Valckenburg-Schule  Herkunftsländer: 7 Lerntreff im Bürgerzentrum Wiblingen Der Lerntreff wurde ab Beginn des Schuljahres 2013/14 neu ins Leben gerufen. Von den aktuell fünf Lernbegleiter/-innen - Studierende und ein Rentner - hat eine internationale Wurzeln. Aufgrund ihrer Motivation und ihres Engagements gelang es den Lernbegleitungen binnen kurzer Zeit einen gut funktionierenden Treff zu unterhalten und ein gutes Verhältnis zu den Schüler/innen aufzubauen. Der Wiblinger Treff wird hauptsächlich von Schüler/-innen der Unterund Mittelstufe von Albert-Einstein-Realschule (32) und Sägefeld-Haupt- und Werkrealschule (18) besucht. Statistik: - 16     Teilnehmer/-innen: 65, 63 % weiblich, 37 % männlich Alter und Klassenstufe: 9 - 20 Jahre, Unter-, Mittel- und Oberstufe, berufliche Schule Schulen: Anna-Essinger-Gymnasium, St. Hildegard-Gymnasium, Kepler-Gymnasium, Grundschule Wiblingen, Albert-Einstein-Realschule, Sägefeld-Werkrealschule, WHS Staig, Spitalhof-Gemeinschaftsschule, Valckenburg-Schule, Wilhelm-Busch-Förderschule 46 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, einen Migrationshintergrund zu haben. Lerntreff im Dichtervierteltreff Der Lerntreff startete ebenfalls 2013 neu. Nach umfangreicher Werbung an umliegenden Schulen wurde das Angebot von 38 SchülerInnen aller Schularten (bis auf die Förderschule) angenommen. Die Lernbegleitung liegt in den Händen von pensionierten Lehrer/innen und von Studierenden. Statistik:  Teilnehmer/-innen: 38, 65 % weiblich, 34 % männlich  Alter und Klassenstufe: 10 - 18 Jahre, Unter-, Mittel- und Oberstufe, berufliche Schule  Schulen: Einstein-Realschule, Anna-Essinger-Realschule, Elly-Heuss-Realschule, Ensingen-Realschule, Berblinger-Gemeinschaftsschule, Scholl-Gymnasium, Friedrich-ListSchule, Bosch-Schule, Valckenburgschule, Waldorfschule  81 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, einen Migrationshintergrund zu haben. Lerntreff im Eichbergtreff Dieser Lerntreff knüpft an ein bestehendes Angebot im Eichbergtreff an. Die Betreuung liegt in den Händen zweier Fachkräfte, einer davon mit internationalen Wurzeln, sowie 2 jungen Erwachsenen und 2 Rentnern. Durch die Betreuung konnte bei regelmäßiger Teilnahme eine deutliche Verbesserung der schulischen Leistungen wie auch der sprachlichen Kompetenzen festgestellt werden. Zugleich stieg durch die Erfolgserlebnisse das Selbstwertgefühl und es wuchs eine positive Einstellung zur Bedeutung von Bildung. Statistik:  Teilnehmer/-innen: 21, 85% weiblich, 14 % männlich  Alter und Klassenstufe: 13 - 19 Jahre, Unter- und Mittelstufe  Schulen: Eduard-Mörike-Werkrealschule, Ulrich-von-Ensingen-Realschule, HumboldtGymnasium, Robert-Bosch-Berufsschule, Kombrecht-Engel-Schule  Internationale Wurzeln in 9 Ländern  Fazit: Die Lerntreffs haben sich im Ergebnis als Angebot bewährt und sollen fortgeführt werden. Mit den Lerntreffs ist es gelungen, eine funktionierende, niederschwellige Struktur für Lernbegleitung in fast jedem Sozialraum (bis auf den Eselsberg) zu schaffen. Die Träger berichten übereinstimmend, dass bei regelmäßiger Teilnahme bei den Jugendlichen eine - 17 Verbesserung der Noten wie auch positive Entwicklungen bzgl. Lernmotivation und Durchhaltevermögen zu verzeichnen sind. In mehreren Fällen konnten Schulwechsel erreicht werden. In den Treffs werden ein Vielzahl von Jugendlichen unterschiedlichster Nationalitäten erreicht. Sie spiegeln damit die Vielfalt in der Ulmer Stadtgesellschaft wieder. Die Lerntreffs können keine regelmäßige Einzelbetreuung ersetzen. Sie müssen im Kontext mit schulischen, von Vereinen wie auch privat organisierten Förderangeboten gesehen werden. Ihre Stärke liegt in der Niederschwelligkeit, die auf die Selbstverantwortung der Jugendlichen setzt. 2. Sprach- und Kommunikationstreffs für Erwachsene Überblick Ebenfalls erfolgreich angelaufen sind die Sprachangebote für Erwachsene, von denen aktuell sechs Treffs im Rahmen des Sonderfaktors bezuschusst werden. Die Sprach- und Kommunikationstreffs werden mit bis zu 3000 € pro Jahr bezuschusst. Drei Treffs sind nur für Frauen, drei Angebote sind offen für Frauen und Männer. Bei den Sprachtreffs folgen vier dem Vorbild des Café Aleman, wie es im Dichtervierteltreff entwickelt wurde, wobei allerdings individuelle Ausprägungen je nach Gruppenleitung und struktur bestehen. Zwei Sprachtreffs haben einen anderen Ansatz, indem sie Sprachförderung mit Kreativangeboten verbinden. Die Vielfalt an Methoden ermöglicht es, einen breiten Kreis Interessierter zu erreichen. Die Café Aleman-Gruppen in Böfingen und Wiblingen werden in Tandems von Kulturmittlerinnen der Fortbildung "Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen" an der Ulmer Volkshochschule (vgl. GD 256/13) geleitet. Stadtteil Ulmer Westen Böfingen Wiblingen Stadtmitte Stadtmitte Stadtmitte Treff Dichtervierteltref f Café Aleman Bürgertreff Böfingen Café Aleman Bürgerzentrum Wiblingen Café Aleman Einsteinhaus Teatro International Uhrzeit Mittwochs 9.30 - 11.30 Uhr Donnerstags 9.00 - 11.00 Uhr Freitags 9.30 - 11.30 Uhr Freitags 18 - 20 Uhr Träger AG West Kurzbeschreibung Sprachtreff für Frauen vh Ulm Frauenakademie Einsteinhaus Arte International (ab Feb.2015) Synagoge Sprachtreff für jüdische Senior/innen Freitags 20 - 22 Uhr vh Ulm Sprachenschule Dienstags 10 - 12 Uhr Israelitische Religionsgemeinschaft, Zweigstelle Ulm Sprachtreff für Frauen, bei Bedarf mit Kinderbetreuung Sprachtreff für Frauen, bei Bedarf mit Kinderbetreuung Erarbeitung und Aufführung eines Theaterprojekts, Besuch einer Theateraufführung Künstlerisch arbeiten und darüber sprechen, Besuche von Kunstausstellungen Sprachtreff für jüdische Senior/-innen vh Ulm Frauenakademie vh Ulm Sprachenschule Die Treffs wurden von insgesamt von 111 Frauen und Männern aus einer großen Vielzahl von Herkunftsländern genutzt. Die einzelnen Sprachtreffs Café Aleman im Dichtervierteltreff (Frauen) Die Gruppe im DVT war Vorbild für die Einrichtung der Sprach- und Kommunikationstreffs im Rahmen von "Ulm: Internationale Stadt". Daher konnte an vorhandene Strukturen angeknüpft werden. Im Berichtszeitraum wurden zwei Gruppen angeboten, ab Herbst 2014 nur noch eine - 18 Vormittagsgruppe. Die Gruppe ist eng vernetzt mit Angeboten der Frauenakademie (Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen/Fortbildung zur Kulturmittlerin) sowie der Kulturenküche. Es werden thematisch abgeschlossene Treffen angeboten, so dass ein jederzeitiger Einstieg möglich ist. Die Themen, die von den Teilnehmerinnen mitbestimmt werden, reichen von Arztbesuch, Reklamationen, Versicherungen, IBAN/BIC/Überweisungen, Krankenkasse, Steuersystem, Erziehung, Schönheitsideal bis hin zu Wechseljahren, Kehrwoche u.v.m.. Die Teilnehmerinnen kommen in der ganz überwiegenden Mehrzahl regelmäßig jede Woche zu den Treffen. Der geschützte Rahmen ermöglichte es ihnen, Mut zu fassen, so dass es zunehmend besser gelang, Meinungen und Standpunkte auf Deutsch darzustellen und zu vermitteln. Einige Frauen konnten in weiterführende Maßnahmen (z.B. Fortbildung zur Kulturmittlerin im "Transkulturellen und interreligiösen Lernhaus der Frauen" an der vh Ulm) vermittelt werden. In der Gruppe sind Freundschaften entstanden, die den Teilnehmerinnen ein soziales Netz für die Alltagsbewältigung bieten. Statistik:  Teilnehmer/-innen: insges. 27 (2 Gruppen), 100 % weiblich  Alter: 50 % über 50 Jahre Café Aleman im Bürgertreff Böfingen (Frauen) Der Treff in Böfingen begann im Februar 2013. Die Treffen finden einmal wöchentlich vormittags im Bürgertreff statt. Die Leitung übernahmen zwei an der vh Ulm ausgebildete Kulturmittlerinnen in einem Team aus einer internationalen Ulmerin und einer deutschen Muttersprachlerin. Inhaltlich beruht das Angebot auf dem Konzept des Café Aleman im DVT. In Böfingen gab es von Anfang an eine beständige Gruppe, die inzwischen freudig miteinander kommuniziert und laut eigenen Aussagen ihre Scheu des Deutschsprechens auch außerhalb des Kurses weitgehend überwunden hat. Zwei Frauen haben sich bei der Frauenakademie angemeldet, zwei weitere haben sich für ehrenamtliche Angebote entschieden. Im Mai 2014 machte die Gruppe einen gemeinsamen Ausflug nach Lindau an den Bodensee. Statistik:  Teilnehmer/-innen: insge. 17, 100 % weiblich  Alter: 47 % im Alter von 41 - 50 Jahren - 19 - Café Aleman im Bürgerzentrum Wiblingen (Frauen) Der Treff in Wiblingen begann im März 2013. Die Treffen finden einmal wöchentlich vormittags im Bürgertreff statt. Die Leitung übernahmen zwei an der vh Ulm ausgebildete Kulturmittlerinnen in einem Team aus einer internationalen Ulmerin und einer deutschen Muttersprachlerin. Inhaltlich beruht das Angebot auf dem Konzept des Café Aleman im DVT. Die Wiblinger Gruppe musste neu aufgebaut werden. Dadurch war in der Anfangsphase noch einiger Wechsel. Die Teilnehmerinnen sind hinsichtlich ihrer Bildung wie auch ihrer deutschen Sprachkenntnisse sehr heterogen. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, Frauen mit bestehenden Strukturen und Angeboten in Ulm in Kontakt zu bringen. 4 Frauen nahmen an dem Projekt "Mittendrin in Ulm" teil, dessen Ziel die Vermittlung von Migrantinnen ins Ehrenamt ist. Eine Frau aus dem Café Aleman fand dadurch eine ihrer akademischen Qualifikation entsprechende Teilzeitarbeit. Zeitweise wurde eine Kinderbetreuung angeboten. Statistik:  Teilnehmer/-innen: insge. 20, 100 % weiblich Teatro International an der vh ulm, Sprachenschule Das Teatro International wendet sich v.a. an gut qualifizierte, jüngere Erwachsene in Deutschkursen. Bewusst ist das Angebot offen gestaltet für Frauen und Männer, darunter zahlreiche neu Zugewanderte. Die Teilnehmenden erfahren eine starke Diskrepanz zwischen ihrem biografischen Hintergrund und den (noch) begrenzten sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten in Deutsch. Viele von ihnen kamen aus einem eigenen kulturellen Bedürfnis heraus. Der Sprachtreff verfolgt ein eigenes Konzept, in dem die Erweiterung sprachlicher Kompetenzen mit der Reflexion von Migrationserfahrungen verbunden wird. Dazu wurde mit den Teilnehmenden ein Theaterprojekt in Form einer szenischen Collage erarbeitet ("Fremd ist der Fremde nur in der Fremde"). Das Stück wurde mehrfach mit großem Erfolg innerhalb und außerhalb Ulms aufgeführt, u.a. während der Tage der Begegnung Ulm/Neu-Ulm und der Interkulturellen Woche in Langenau. Statistik:  Teilnehmer/-innen: insges. 37, 65 % weiblich, 35 % männlich - 20  Alter: 48 % im Alter von 21 - 30 Jahren Neu ab März 2015 ist ein zweiter Treff an der vh ulm - Arte International -, der mit künstlerischen Angeboten zum Sprechen und Anwenden der deutschen Sprachkenntnisse motivieren soll. Der Treff richtet sich an Frauen und Männer. Sprachtreff für jüdische Senior/-innen in der Synagoge Ulm Dieser Treff hat mit Seniorinnen und Senioren eine besondere Zielgruppe im Auge. Das Konzept folgt dem Konzept des Café Aleman im DVT, erweitert auf eine gemischte Gruppe von Frauen und Männern. Die Teilnehmenden sind sehr interessiert, wissbegierig und motiviert regelmäßig teilzunehmen. Das Angebot abgeschlossener Themenmodule kommt den Alltagsanforderungen der Teilnehmenden besonders entgegen, die aufgrund ihres hohen Alters von 67 - 83 Jahren des Öfteren aus gesundheitlichen Gründen verhindert sind. Eine verbesserte Sprachkompetenz auch bei langsam Lernenden ist deutlich zu beobachten. Es stoßen auch immer wieder weitere Gemeindemitglieder zu der Gruppe dazu und begreifen den Sprachtreff in der Synagoge als Chance, ihre Deutschkenntnisse hier in gewohnter Umgebung und an einem geschütztem Ort zu verbessern: ein Angebot, welches sie außerhalb des Gemeindezentrums nicht annähmen. Die 10 Teilnehmenden des Treffs (je 5 Frauen und Männer) stammen (bis auf eine Person aus Russland) aus der Ukraine. Fazit Eine Brücke wolltest du sein. Eine Insel bist du. Ich bin reicher an Erfahrungen. Ich bin stärker als vorher. Ich weiß, dass ich vieles in der Zukunft schaffen kann. (Statements aus dem Stück "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde", das vom Teatro International während des Berichtszeitraums entwickelt wurde.) Die Sprachtreffs füllen eine Lücke, für Menschen, die deutsche Sprachkenntnisse haben, aber wenig Gelegenheit, diese anzuwenden. Sie bieten einen geschützten Rahmen, um Sprachkompetenzen zu üben und damit auch Mut zu finden, diese außerhalb des Treffs anzuwenden. Zugleich können die Teilnehmenden sich mit sich selbst und mit den Herausforderungen der Migration auseinander setzen, so dass der Prozess des sozialen Einlebens erleichtert wird. - 21 Die überwiegend kontinuierliche Teilnahme zeigt den Erfolg der Treffs wie auch den Bedarf. Die Teilnehmerschaft spiegelt die Vielfalt der Herkunftsländer internationaler Ulmerinnen und Ulmer wieder. 3. Städtische Sprachförderrichtlinien für die individuelle Sprachförderung Erwachsener Im Jahr 2013 wurden Richtlinien für die Bezuschussung von Sprachkursen für Flüchtlinge und Inhaberinnen und Inhaber von Ulmer Lobbycards veröffentlicht, die zum 01.01.2014 aktualisiert wurden. Mit dem Ansatz, auch Flüchtlingen, die sich noch im Asylverfahren befinden bzw. eine Duldung haben - dennoch aber in der Mehrzahl in Deutschland bleiben dürfen - , den Zugang zu einem Integrationskurs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zu eröffnen, konnte in Ulm bereits seit 2013 ein inklusives Modell erfolgreich erprobt werden, das in der aktuellen Diskussion nun vielfach gefordert wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten in den Integrationskursen von vornherein eine differenzierte, ihren Fähigkeiten und Kenntnissen angepasste Förderung wie andere neu Zugezogene auch. Die Kurse führen zum Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) für Sprache. Das Angebot wurde zunächst etwas zögerlich angenommen, bis es sich herumgesprochen hatte. Die Beschränkung auf Ulmer Bürgerinnen und Bürger führte anfangs vor allem bei Flüchtlingen aus dem AlbDonau-Kreis und Stadt und Landkreis Neu-Ulm zu Enttäuschung. Das Angebot wird über den Flyer der Kontaktstelle Migration (deutsch-englisch), die Homepage www.ulm-internationalestadt.de sowie in der persönlichen Beratung der Kontaktstelle Migration und der Migrationsberatungsdienste, der Flüchtlingssozialarbeit, der Ausländerbehörde, des Jobcenters, der Agentur für Arbeit sowie des Kompetenzzentrums für die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse und weiterer Multiplikatoren/-innen kommuniziert. Besonders erfreulich ist das Beispiel dreier Begünstigter der Sprachförderrichtlinien, die nach Besuch von Deutschkursen seit Ende 2014 nun als ehrenamtliche Dolmetscher/innen im Internationalen Dolmetscherdienst Ulm IDU mitarbeiten. Flüchtlinge a) Im Berichtszeitraum haben 43 Flüchtlinge mit Aufenthaltsgestattung oder Duldung aufgrund der städtischen Sprachförderrichtlinien Integrationskurse bei vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zugelassenen Sprachkursträgern besucht. 14 Personen nahmen im Berichtszeitraum an der Prüfung Deutsch als Zweitsprache teil, 8 am Orientierungskurstest. Die Teilnehmenden sind überwiegend bis 40 Jahre alt und stammen aus 14 verschiedenen Herkunftsländern. b) Die zentral im Stadtgebiet angebotenen Integrationskurse sind nicht für alle Flüchtlinge geeignet. Vor allem für Eltern mit mehreren kleinen Kindern oder Traumatisierte mit starken traumabedingten Konzentrationsproblemen sind niederschwellige Kurse in Teilzeit hilfreich, ggfs. auch als Vorbereitung auf den Besuch eines Integrationskurses. Daher wurden über den Sonderfaktor "Internationale Stadt" an der Gemeinschaftsunterkunft Römerstraße im Berichtszeitraum zwei Sprachkurse (Alphabetisierung und Normallerner) in den Räumen der Unterkunft unterstützt. Die Kurse wurden durch die Diakonische Bezirksstelle in den Räumen der Unterkunft organisiert. Aufgrund des Umbaus und der damit verbundenen Raumprobleme konnten die Angebote allerdings zeitweise nicht im geplanten Umfange durchgeführt werden. Die Kurse wurden ein- bis zweimal wöchentlich für je 2 Unterrichtsstunden angeboten. Der Kursbeginn war jederzeit möglich. Der in der GU Römerstraße angebotene - 22 Alphabetisierungskurs verzeichnete eine vergleichsweise regelmäßige Teilnahme, die auch zu spürbaren Lernfortschritten bei Lese- und Schreibkompetenz und teilweise anschließende Weitervermittlung z.B. in niederschwellige Frauenkurse der Kontaktstelle Migration führte. Der Deutschkurs für AnfängerInnen war demgegenüber von großem Wechsel der Teilnehmenden geprägt. Teilweise nahmen Frauen aus dem Alphabetisierungskurs auch an dem Anfängerkurs teil, um möglichst viel zu lernen. Statistik: 12 Teilnehmende im Alphabetisierungskurs 9 Frauen, 3 Männer aus dem Kosovo und dem Irak 22 Teilnehmende im Anfängerkurs Iran, Irak, Russland, China, Eritrea, Nigeria, Mazedonien, Serbien Lobbycard-Berechtigte Das Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprache (GER) ermöglicht eine Alltagskommunikation, im Berufsleben werden jedoch in der Regel weitergehende Kenntnisse gefordert. Da weiterführende Kurse nicht mehr vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert werden, erhalten Inhaberinnen und Inhaber der Lobbycard hierfür einen Zuschuss über die städtischen Sprachförderrichtlinien zur Unterstützung der Arbeitsmarktintegration. Flüchtlinge können in der Regel eine Lobbycard erhalten und haben so die Möglichkeit, weiter zu lernen. Dieses Angebot wurde im Berichtszeitraum von 19 Personen wahrgenommen, von denen 10 Prüfungen ablegten. 4. Finanzierung Der Gemeinderat hat zur Umsetzung des Schlüsselprojekts 2 einen dauerhaften Sonderfaktor in Höhe von 75.500 € genehmigt. Nachdem Sprach- und Lerntreffs erfolgreich angelaufen sind und insbesondere die individuelle Sprachförderung für Flüchtlinge und Lobbycardberechtigte zunehmend rege angenommen wird, wurde der Sonderfaktor 2014 voll ausgeschöpft. Die oben beschriebenen Angebote sollen auch im Jahr 2015 mit Hilfe des Sonderfaktors weiter geführt werden.