Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Sozialraumbericht Mitte-Ost 2013-14.pdf
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743 kB
Erstellt
12.10.15, 22:00
Aktualisiert
27.01.18, 19:23
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Inhalt der Datei
Anlage 1 zu GD 258/15
Stadt Ulm
Fachbereich
Bildung und Soziales
Jahresbericht
für den Sozialraum Mitte-Ost
2013 und 2014
Jugendhaus Büchsenstadel
Bildquelle: Sabrina Lehmann, Stadt Ulm
Begegnungsstätte Charivari
Inhalt
Seite
1. Kommunaler Sozialer Dienst (KSD)
3
2. Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH)
4
3. Fachberatung Vollzeitpflege und Adoptionsvermittlung
4
4. Ressourcenmanagement
5
5. Schulsozialarbeit an der Spitalhof-Gemeinschaftsschule
5
6. Schulsozialarbeit an der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule
8
7. Medienpädagogik an der Schulsozialarbeit
9
8. Offene Kinder- und Jugendarbeit Mitte-Ost
9
8.1. Jugendhaus Büchsenstadel
10
8.2. Begegnungsstätte Charivari
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8.3. Bildung im Quartier
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9. Mobile Jugendarbeit (MoMO)
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10. Jugendschutz und Jugendmedienschutz
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11. Kurzbericht Ulmer Babytasche Mitte-Ost
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12. Jugendgerichtshilfe
18
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1. Kommunaler Sozialer Dienst (KSD) (2,45 Stellen)
Olgastraße 143, 89073 Ulm
Die Aufgabenstellung im KSD ist gekennzeichnet von einem sehr breiten Aufgabenspektrum.
So ist der KSD gemeinsam mit der Kinderschutzstelle für den Kinderschutz zuständig. Auch die
Beratung von Familien zu Fragen der Erziehung, beim Klärungsprozess vor der Einleitung von
Jugendhilfemaßnahmen „Hilfen zur Erziehung“ und die Begleitung dieser Jugendhilfemaßnahmen (Vorstellung – Auftragserteilung – Hilfeplanung mit Kriseninterventionen – Abschluss der
Maßnahme mit Klärung der weiteren Perspektive) liegen im Aufgabenfeld des KSD.
Im Bereich Trennung, Scheidung und Umgang werden die Elternteile getrennt oder gemeinsam beraten, oft auch unter Einbeziehung der betroffenen Kinder. Im Rahmen des Familiengerichtsverfahrens spielt die Stellungnahme des KSD eine gewichtige Rolle.
Der KSD ist bei der Eingliederungshilfe für die Erstellung eines Gesamtplans zuständig. Er ist
im Rahmen einer „Restzuständigkeit“ Ansprechinstitution für „Hilfen in allgemeinen Notlagen“ (Menschen mit psychischen Problemen, Suchtproblemen, kranke und hilflose Personen
unter 65 J.). Um diese Aufgabenvielfalt zu bewältigen, müssen die Mitarbeitenden innerhalb des
Sozialraums und innerhalb der Helfersysteme gut vernetzt sein.
Der Sozialraum Mitte-Ost unterscheidet sich von den anderen Sozialräumen durch die zentralen
Anlaufstellen für Menschen in besonderen Notlagen. Für diese Menschen ist der KSD Mitte-Ost
zuständig, obwohl teilweise gar keine vorhandene Anbindung an die Stadt Ulm gegeben ist.
So werden in Ulm im Frauenhaus Frauen aufgenommen, wenn sie zu ihrem Schutz von ihrer
Heimatgemeinde entfernt untergebracht werden. In diesen Fällen müssen - wenn Kinder dabei
sind - oft aufwändige Fragen geklärt werden (wie kann/soll ein Umgang mit dem Vater stattfinden, wie kann der Schutz und die Anonymität dennoch gewahrt werden, wie kann eine Perspektive für die Frau mit ihrem Kind aussehen). Diese Fragestellungen werden gemeinsam mit
den Mitarbeiterinnen vom Verein Frauen helfen Frauen e.V. bearbeitet. In der Kinderklinik
werden Kinder aus der weiteren Region eingeliefert. Bei Fragestellungen der weiteren Versorgung wird auch unser KSD angefragt. Im Elternhaus der Kinderklinik (Onkologie) begleiten
Eltern(teile) aus anderen Städten und anderen Ländern ihre kranken Kinder. Wenn sich hier
Problemlagen ergeben, ist der KSD Mitte-Ost oft erste Anlaufstelle. Im Übernachtungsheim
gibt es immer wieder schwangere Frauen, die ohne festen Wohnsitz sind. Hier muss geklärt
werden, unter welchen Bedingungen das Kind bei der Mutter verbleiben kann, ob Wohnraum
und entsprechende Grundversorgung bis zur Entbindung gesichert werden können und wie die
weitere Begleitung der Familie aussehen muss. Am Bahnhof werden entweder in den Zügen
oder im Bahnhofsgebäude minderjährige Jugendliche aufgegriffen, die von zu Hause weggelaufen sind. Diese Jugendlichen werden der Inobhutnahmestelle im Oberlin e.V. oder Zentrum
>guterhirte< e.V. zugeführt. Es müssen aber Fragestellungen der Kontakte zu den Eltern, anderen Jugendämtern und der weiteren Perspektive geklärt werden.
In der Beratung in Fragen von Trennung, Scheidung und Umgang ist zu beobachten, dass es
einen erheblichen Anteil von hochstrittigen Paaren gibt, die enorme Energien investieren, um
miteinander massive Konflikte auszutragen. Dies bindet im Einzelfall sehr viel Zeit und fordert
eine professionelle Distanz, die schwer aufrecht zu erhalten ist. Oft geraten die Mitarbeitenden
mitten in den Konflikt, werden unter Druck gesetzt oder müssen sich für ihre Neutralität rechtfertigen. Leider gelingt es in diesen Fällen kaum, einen kooperativen Weg zu finden. Auch der
Verweis auf die anderen Beratungsstellen bringt oft keine Befriedung der Situation.
Im KSD Mitte-Ost herrschte über mehrere Jahre eine große personelle Kontinuität. Die drei Kolleginnen bewältigten mit viel Engagement und Erfahrung diese anspruchsvolle Arbeit. Auf
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Grund von internen Stellenwechseln übernahmen diese Kolleginnen überwiegend andere Aufgabengebiete. Die Stellen wurden neu besetzt und das Team musste sich neu finden.
Weiterhin kommen zahlreiche unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Ulm an und müssen
vom Jugendamt versorgt werden. Auf Grund der hohen Zahl, der hohen Arbeitsbelastung und
der spezifischen Kenntnisse, wurde beim Jugendamt Ulm ein Sonderdienst UMF schrittweise
aufgebaut (eine Vollzeitstelle verteilt auf drei Beschäftigte).
2. Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH) (1,0 Stelle)
0,5 Stellen für Sozialraum Mitte-Ost und 0,5 Stellen für zentrale Aufgaben
Olgastraße 143, 89073 Ulm
Die WJH klärt Zuständigkeiten, Übernahmen von Jugendhilfefällen aus anderen Stadt- und
Landkreisen und vertritt Kostenansprüche. Ebenso arbeitet die WJH mit den freien Jugendhilfeträgern und den anspruchsberechtigten Eltern bezüglich der Kostenübernahmen und Kostenbeiträge zusammen.
Zur rechtlichen und finanziellen Abwicklung von Jugendhilfefällen gehören Bewilligungs- und
Ablehnungsbescheide von Anträgen auf Jugendhilfe, Bearbeitung von Widersprüchen, Errechnen und in Rechnung stellen von Kostenbeiträgen der Eltern bei stationären Maßnahmen, das
Abklären von rechtskreisübergreifenden finanziellen Ansprüchen gegenüber den Trägern von
ALG II, SGB XII, Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern, BAföG und Berufsausbildungsbeihilfen.
Das differenzierte Berichtswesen der WJH ist eine wichtige Grundlage und Hilfe bei der Steuerung und Planung der Jugendhilfeausgaben im Sozialraum.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden des Kommunalen Sozialen Dienstes und der
Wirtschaftlichen Jugendhilfe begünstigt kreative Falllösungen im Sinne eines „Maßanzugs“. Um
dies zu gewährleisten, ist die Wirtschaftliche Jugendhilfe an den anonymisierten Fallbesprechungen im Sozialraumteam beteiligt.
Wie schon mehrfach erwähnt, kommen im Sozialraum Mitte-Ost unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge in zunehmend hoher Zahl in Ulm an. Diese werden in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht, versorgt und pädagogisch begleitet. Die Finanzierung erfolgt von einem uns zugewiesenen überörtlichen Kostenträger. Die Sachbearbeitung vor Ort läuft allerdings über die WJH.
Um die Kosten erstattet zu bekommen, muss hier sehr sorgfältig und akkurat gearbeitet werden. Die überörtlichen Träger hinterfragen die Notwendigkeit vieler Ausgaben. Diese müssen
dann umgehend mühsam begründet und nachgewiesen werden.
Die Wirtschaftliche Jugendhilfe steuert auch die Krankenversorgung der jungen unbegleiteten
Flüchtlinge und muss diese mit den Kostenträgern abwickeln. Ein sehr aufwändiger Prozess. Je
genauer abgerechnet und begründet wird, umso höher auch die Rückerstattung der Ausgaben.
3. Fachberatung Vollzeitpflege und Adoptionsvermittlung (0,5% Stellen)
Olgastraße 143, 89073 Ulm
Über das Aufgabenfeld Adoptionsvermittlung wurde zuletzt im März 2015 im Jugendhilfeausschuss ausführlich berichtet (siehe GD 052/15).
Die Fachberatung ist zuständig für die Akquise von Pflegefamilien, die Beratung von interessierten Personen, für die Überprüfung der Eignung von Pflegefamilien und für deren Qualifizierung.
Die Sozialpädagogischen Fachkräfte vermitteln in enger Kooperation mit dem KSD Kinder in
Pflegefamilien. Sie begleiten den Anbahnungsprozess, beraten und unterstützen die Pflegefamilien und Herkunftseltern während und nach der Vermittlung des Pflegekindes. Die Fachberatung
Vollzeitpflege organisiert darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen für alle Pflegeeltern der
Stadt, um fachliche Themen zu besprechen oder auch um sich informell zu begegnen.
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In den letzten Jahren steigt die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen innerhalb der weiteren Verwandtschaft („Verwandtenpflege“). Dies ist innerhalb des Sozialraums Mitte-Ost ebenso bemerkbar wie in der ganzen Stadt, im Land und im Bundesgebiet. Dies ist in vielen Fällen
der Tatsache geschuldet, dass in Krisensituationen Kinder und Jugendliche mit besonderem erzieherischem Bedarf von Verwandten aufgenommen werden und es zwischen den Verwandten
immer wieder zu Spannungen bezüglich eines einheitlichen Vorgehens kommt.
4. Ressourcenmanagement (0,5 Stellen)
Olgastraße 143, 89073 Ulm
Seit August 2011 wurde im Sozialraum Mitte-Ost das Projekt Ressourcenmanagement mit einer
50% Stelle besetzt. In diesem Projekt sollen ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger gefunden
und beraten werden, die bereit sind, sich in den Bereichen Jugendhilfe, Altenhilfe (Hilfe zur Pflege) und Eingliederungshilfe einzubringen. Der Kontakt zu diesen Ehrenamtlichen soll gepflegt
werden, so dass diese Bürger eine feste Ansprechperson haben.
Über die Sachbearbeiter im KSD in der Eingliederungshilfe und Altenhilfe kommen Anfragen an
die Ressourcenmanagerin. Diese geht auf die Bürgerinnen und Bürger aus dem Sozialraum zu
und versucht ein niederschwelliges Unterstützungssetting zu entwickeln (z.B. Kinderbetreuung,
Ferienfreizeiten, Treffpunkte für Seniorinnen und Senioren, Möbelbeschaffung, Unterstützung in
sozialen Notlagen...).
Das Ressourcenmanagement ist auch in der Netzwerkarbeit im Sozialraum aktiv, um Verbesserungen bestehender Einrichtungen und Strukturen anzugehen (beispielsweise Frauenhaus, Vesperkirche, Tafelladen, Strickkreis Babytasche etc.).
Im Sozialraum Mitte-Ost entfielen 80% der Fälle auf den Bereich Jugendhilfe, ca. 15% auf den
Sozialdienst für Ältere und 5% in den Bereich Eingliederungshilfe.
5. Schulsozialarbeit an der Spitalhof-Gemeinschaftsschule Ulm (1,7 Stellen)
Sammlungsgasse 10, 89073 Ulm
Situationsdarstellung
Die Situation der Spitalhof-Schule ist geprägt durch gravierende Veränderungen im Schulsystem:
Veränderung der Spitalhof-Schule, weg von der Werkrealschule, hin zu einer Gemeinschaftsschule. Derzeit werden die Klassen 5 und 6 nach der neuen Unterrichtsform der
Gemeinschaftsschule unterrichtet, die Klassen 7 - 10 noch nach dem Bildungsplan der
Werkrealschule. Die Lehrerinnen und Lehrer, die in der Gemeinschaftsschule unterrichten, benötigen einen hohen Fortbildungsbedarf, der meist in der regulären Schulzeit
stattfindet.
Die Außenstelle an der Martin-Schaffner-Schule wurde zu Beginn des Schuljahres
2014/2015 aufgelöst. Die bisher dort untergebrachten 5. Klassen sind nun in der
Stammschule in der Sammlungsgasse untergebracht.
Aus Platzgründen wurden zu Beginn des Schuljahres die Kooperationsklasse 9 sowie die
zwei 10. Klassen an die Außenstelle Friedrichsau-Schule ausgelagert. Die insgesamt 56
Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen rekrutieren sich nur zu ca. 50 Prozent aus den
letztjährigen 9. Klassen der Spitalhof-Schule. Die anderen 50 Prozent sind Schülerinnen
und Schüler im Altersspektrum von 17 bis 25 Jahren, die oftmals eine „schulische Biografie des Scheiterns“ hinter sich haben und nun zum wiederholten Male versuchen, den
Abschluss der Mittleren Reife zu erlangen.
In den Klassenstufen 6 bis 8 ist eine sehr hohe Quereinsteigerproblematik festzustellen.
Fast wöchentlich kommt ein Kind neu an die Schule. Meist sind es Kinder und Jugendli5
che, die an der Realschule schulisch überfordert sind. Die betroffenen Schulklassen müssen sehr hohe Integrationsleistungen erbringen, um die neuen Schülerinnen und Schüler
in die Klassengemeinschaft zu integrieren. Ursächlich für die hohen Quereinsteigerzahlen
könnte der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung sein. Nach zwei bis vier
Jahren negativ besetzter Schulerfahrungen wechseln sie dann an die Spitalhof-Schule.
Durch den Wegfall der Schulbezirke ist die Spitalhof-Schule keine Stadtteilschule mehr.
Die Schülerinnen und Schüler kommen aus allen Stadtteilen Ulms, des Weiteren aus den
Landkreisen Neu-Ulm und Alb-Donau. Die Schülerinnen und Schüler kennen sich in der
Regel zu Beginn der 5. Klasse nicht, da sie aus unterschiedlichen Grundschulen stammen. Dies verzögert oftmals die Bildung einer positiven Klassengemeinschaft.
Der Ansatz der Inklusion wird an der Spitalhof-Schule weiter vorangebracht. Schon seit
vielen Jahren kooperiert die Spitalhof-Schule mit der Hans-Zullinger-Schule für Erziehungshilfe mit dem Ziel, die Kinder der Hans-Zullinger-Schule ab der 5. Klasse in den
normalen
Schulalltag
der
Spitalhof-Schule
zu
integrieren.
Zu Beginn des neuen Schuljahres werden in einer der beiden 5. Klassen drei SchülerInnen der Gustav-Werner-Schule für Geistigbehinderte inkludiert.
Die Spitalhof-Schule ist mit ca. 160 Grund- und ca. 320 Schülern und Schülerinnen der
5.- 10.Klasse die größte Ulmer Gemeinschaftsschule.
Schwerpunkte und Ziele der Schulsozialarbeit an der Spitalhof-Schule
Die folgenden Arbeitsgebiete waren in den Jahren 2013 und 2014 von Relevanz:
Beratung und Einzelhilfe
Arbeit mit Schulklassen im Rahmen gruppenpädagogischer Angebote
Schülertreff
Hilfen im Übergang Schule - Beruf
Zusammenarbeit mit der Schule
Beratung und Einzelfallhilfe
Aus dem Schulalltag heraus ergaben sich auch in den Jahren 2013 und 2014 wieder zahlreiche
Beratungsgespräche mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und dem Rektor. Die Beratung wurde sowohl situativ als auch nach Vereinbarung durchgeführt. Im Berichtszeitraum waren dies u.a. folgende Anlässe:
- Drohende schulische Sanktionsmaßnahmen
- Störungen des Unterrichts- und Schulbetriebs
- Schulschwänzen / Schulverweigerung
- Konflikte / Gewalt bei Kinder
- Konflikte zwischen LehrerInnen und SchülerInnen
- Trennung und Scheidung von Eltern
- Finanzielle Hilfestellung bei Klassenfahrten und Schullandheimen
- Schulunterstützung / Nachhilfe (meist durch die FSJ Kraft)
Für Kinder der Klassen 5 und 6, die Schwierigkeiten haben, sich in den Klassenverband zu integrieren, wurde in Zusammenarbeit mit dem Sachgebiet und dem Jugendhilfeträger Zentrum
>guterhirte< e.V. zwei Angebote „Soziale Gruppenarbeit“ nach §29 KJHG installiert, die zweibis dreimal vor Ort an der Schule stattfindet und in die Unterrichtszeiten der Schülerinnen und
Schüler integriert sind.
Problematisch bleibt das extrem hohe Maß an Schulfehlzeiten in Form von Schwänzen, Zuspätkommen, Verschlafen, Krankheit, Arztterminen, usw., die oftmals von Eltern gedeckt und entschuldigt werden. Die Tagebücher der Schulklassen sind voll mit Fehlzeiten der Schüler und
Schülerinnen. Eine weitere passive Form von Schulverweigerungen erfolgt in der Schule selbst.
Trotz der physischen Präsenz sind Schülerinnen und Schüler oft psychisch abwesend. Übungsaufgaben, Tafelabschriebe, Hausaufgaben fehlen bei vielen Kindern in ihren Schulheften.
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Arbeit mit Schulklassen
Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Rektor und dem Lehrkörper der Spitalhof-Schule besteht an der Schule eine Pädagogik der „offenen Klassenzimmertür“, die es der Schulsozialarbeit
fast immer ermöglicht, in Kontakt mit den Klassen zu treten, um unsere Anliegen einzubringen
bzw. um Problemstellungen in der Klasse zu thematisieren. Durch regelmäßige Teilnahme an
Wandertagen, Klassenausflügen und Schullandheimen verbessern die Fachkräfte der Schulsozialarbeit die Beziehungsstruktur zu den Kindern und Jugendlichen.
Die Inhalte einer im Jahr 2014 absolvierten Mobbingintervention-Fortbildung wurden bereits
erfolgreich aufgegriffen und in einer Schulklasse umgesetzt. Diese Arbeit mit Schulklassen wird
in Zukunft verstärkt werden.
Schülertreff
Der Schülertreff stellt für die Schulsozialarbeit nach wie vor eine wichtige Möglichkeit dar, um
Kontakt zu Kindern und Jugendlichen auf- und auszubauen. Aus Sicht der Schulsozialarbeit stellt
der Schülertreff die wichtigste sozialräumliche Verortung der Jugendhilfe an der Schule dar und
steht als sozialpädagogisch offenes Angebot allen Kindern und Jugendlichen ab der 5. Klasse
zur Verfügung. Da die Spitalhof-Schule eine Ganztagesschule ist und die meisten Kinder und
Jugendlichen drei- bis viermal nachmittags Unterricht haben, ist der Schülertreff bei den Schülerinnen und Schülern sehr gefragt. Für die Öffnungszeiten des Schülertreffs stehen derzeit ausreichend Betreuungsstunden von Seiten der Schule zur Verfügung. Zusätzlich wird der Schülertreff
von vielen Kindern und Jugendlichen unterstützt, die als Thekengruppe für den Verkauf von
kleinen Speisen und Getränken zuständig sind.
Der Schülertreff ist derzeit zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag:
12.30 – 14.00 Uhr
Dienstag:
12.30 – 14.00 Uhr
Mittwoch:
12.30 – 14.00 Uhr
Donnerstag: 12.30 – 14.00 Uhr
Kritisch anzumerken ist der baulich schlechte Zustand des Schülertreffs, vor allem die Kellerräume. Ein einziger Heizkörper ist für die drei Räume bei weitem nicht ausreichend. Ebenso findet
kein vernünftiger Luftaustausch im Untergeschoss des Schülertreffs statt. Eine gründliche Sanierung und Renovierung wäre dringend notwendig.
Übergang Schule – Beruf
Seit vielen Jahren wird Schülern und Schülerinnen Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche, beim Erstellen von Bewerbungen, beim Üben von Vorstellungsgesprächen usw. angeboten. Da zusätzlich zur Schulsozialarbeit noch Einrichtungen wie Arbeitsagentur, Kolping,
JAZZ vor Ort an der Schule vertreten sind, ist der zeitliche Umfang in diesem Tätigkeitsbereich
allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Dennoch ist nach wie vor eine konstante Nachfrage von Seiten der Schülerschaft nach Unterstützung vorhanden.
Des Weiteren wird den Schülerinnen und Schülern Hilfestellung und Unterstützung bei der Suche von Praktikumsplätzen angeboten.
Zusammenarbeit mit der Schule
Die Kooperation der Schulsozialarbeit mit der Spitalhof-Schule funktioniert gut. Positiv hervorzuheben ist die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit dem Rektor und die Bereitschaft der meisten Lehrerinnen und Lehrer, mit der Schulsozialarbeit zusammen zu arbeiten bzw. uns in die
pädagogische Arbeit mit einzubeziehen.
Mit der Schulleitung finden regelmäßige Gespräche statt, ebenso ein regelmäßiger Jour-Fix, an
dem auch die Sachgebietsleitung vertreten ist. Ein regelmäßiger Informationsaustausch – gerade
über verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche – findet mit allen Klassenlehrkräften statt. Die
SchulsozialarbeiterInnen haben in den Jahren 2013 und 2014 an allen Gesamtlehrerkonferenzen
teilgenommen. Auch eine regelmäßige Teilnahme an den Klassenkonferenzen konnte gewährleistet werden, obwohl diese oft parallel zu den Öffnungszeiten des Schülertreffs stattfanden.
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6. Schulsozialarbeit an der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule Ulm
(0,8 Stellen)
Frauenstraße 101, 89073 Ulm
Situationsdarstellung
Auch die Situation der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule ist geprägt durch die schnellen
und gravierenden Veränderungen im Schulsystem. Der Umbau von einer Realschule zu einer
Gemeinschaftsschule – zunächst in enger Kooperation mit der Spitalhof-Gemeinschaftsschule,
dann alleine in Kooperation mit der Martin-Schaffner-Grundschule und der Alois-BahmannFörderschule – ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Derzeit werden die Klassen 5
und 6 als Gemeinschaftsschule unterrichtet, die Klassen 7 bis 10 nach dem Bildungsplan der
Realschule.
Die Außenstelle an der Friedrichsau-Grundschule wurde aufgelöst, alle Schüler der
Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule sind jetzt auf dem Gelände Frauenstraße 101 untergebracht.
Die Schüler und Schülerinnen kommen aus der Stadt Ulm, Neu-Ulm und dem Alb-Donau Kreis.
Schwerpunkte und Ziele der Schulsozialarbeit an der Ulrich-von-Ensingen
Gemeinschaftsschule
Die folgenden Arbeitsgebiete waren in den Jahren 2013 und 2014 von Relevanz:
Beratung und Einzelhilfe
Arbeit mit Schulklassen im Rahmen gruppenpädagogischer Angebote
Schülertreff
Zusammenarbeit mit der Schule
-
Beratung und Einzelfallhilfe
Aus dem Schulalltag heraus ergaben sich auch in den Jahren 2013 und 2014 wieder zahlreiche
Beratungsgespräche mit Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und dem Rektor. Die Beratung wurde sowohl situativ als auch nach Vereinbarung durchgeführt. Im Berichtszeitraum waren dies u.a. folgende Anlässe:
- Schulschwierigkeiten und Schulabsentismus
- Probleme der Persönlichkeitsentwicklung, etwa geringes Selbstwertgefühl, Beziehungsprobleme, Suizidgefährdung, Essstörung, Sucht
- Beeinträchtigung durch ADHS, Aspergersyndrom etc.
- Konflikte im Elternhaus, etwa Gewalt, Trennung und Scheidung
- Konflikte mit MitschülerInnen etwa Ausgrenzung, Bedrohung, Machtkämpfe, Mobbing
- Konflikte mit Lehrkräften, etwa ungerechte Behandlung und Benachteiligung
- Soziale Auffälligkeiten und Delinquenz
- Zukunftsperspektiven
Arbeit mit Schulklassen
Die Schüler und Schülerinnen der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule sind in der 5. Klasse bunt zusammengewürfelt, kennen sich zuvor meist nicht. Deshalb gibt es besonders in der
Klassenstufe 5 sehr viel Unruhe, Auseinandersetzungen und Streit. Um diesem präventiv zu begegnen, initiierte die Schulsozialarbeit gemeinsam mit dem Sozialraumteam Mitte-Ost im Rahmen von fallunspezifischen Projekten mehrere Soziale Kompetenztrainings. Diese werden vom
Zentrum >guterhirte< e.V. umgesetzt. An diesen Trainings nimmt der Lehrer oder Lehrerin und
die Fachkraft der Schulsozialarbeit beobachtend teil, und versuchen, die Regeln und die Prozesse dann in den Schulalltag zu integrieren.
Im Jahr 2014 wurden 3 Klassentrainings durchgeführt.
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Die Schulsozialarbeit beteiligte sich an einer mehrtägigen Klassenfahrt der Klasse 6 und bot gemeinsam mit einer Lehrerin eine „Extrastunde“ für Schüler und Schülerinnen an, die nachmittags im Rahmen des Unterrichts nicht mehr im Klassenverband gehalten werden konnten.
Schülertreff
An der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule gab es bisher keinen Schülertreff. Dies änderte
sich mit dem Auszug der Spitalhof-Schule. Der Schülertreff ist nun von Montag bis Donnerstag
jeweils von 13:15 bis 14:00 Uhr geöffnet und wird vom Schulsozialarbeiter mit Unterstützung
von Schülern und Schülerinnen betrieben. Seitens der Schule wurde (noch) keine Lehrkraft dafür
abgestellt, wie das eigentlich vorgesehen ist.
Zusammenarbeit mit der Schule
Die Schulsozialarbeit an der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule hat regelmäßige Kontakte
insbesondere zu den Lerngruppenleiterinnen der Gemeinschaftsschule.
Regelmäßig ist sie bei den Gesamtlehrerkonferenzen, den Klassenkonferenzen und Elternsprechtagen einbezogen.
7. Medienpädagogik innerhalb der Schulsozialarbeit (0,5 Stellen)
Die medienpädagogische Arbeit ist bei der Stadt Ulm an der Abteilung FAM, Sachgebiet 3 (Mitte/Ost) und an der Schulsozialarbeit angegliedert.
Den größten Aufgabenbereich stellen die Unterrichtsbesuche, vorzugsweise in Klasse 5 bis 7,
dar. Dort werden aktuelle Themen wie die Smartphonenutzung (Sicherheit der Geräte und Daten), Vor- und Nachteile von Apps (z.B. von Messengern wie WhatsApp), legale und illegale
Downloads (Kostenfallen und Straftaten), sowie Problembereiche wie Cybermobbing und
Sexting angesprochen und diskutiert. Außerdem besteht die Möglichkeit aktiv-kreative Projekte
an Schulen zu realisieren. Hier geht es beispielsweise um die Produktion von Radiobeiträgen, die
Herstellung von Filmen oder die Fotografie mithilfe von Tablets.
Ein weiterer Bereich sind Informationsveranstaltungen für Eltern, in denen aktuelle Trends und
Tipps zur Medienerziehung im Vordergrund stehen.
Weitere Details können Sie der GD 390/14 entnehmen, da die städtische Mitarbeiterin bereits
am 26.11.2014 im Jugendhilfeausschuss ausführlich über ihre Arbeit berichtet hat.
8. Offene Kinder-und Jugendarbeit Mitte-Ost (3,35 Stellen)
Im Sozialraum werden zwei Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit betrieben,
das Jugendhaus Büchsenstadel und die Begegnungsstätte Charivari.
Bislang wurden diese Einrichtungen separat geführt, waren innerhalb des Sachgebietsteams
vernetzt und kooperierten nur gelegentlich miteinander.
Nach dem tragischen Tod des langjährigen Leiters des Jugendhauses, musste die offenene Kinder- und Jugendarbeit im Sozialraum neu organisiert werden. In einem Prozess der Konzeptionsentwicklung entwickelten die Mitarbeitenden gemeinsam mit der Abteilungs- und Sachgebietsleitung und der Fachkoordination eine neue Kooperationsform. Die beiden Häuser verbleiben in ihrer konzeptionellen Grundausrichtung, haben zukünftig eine gemeinsame Leitung, das
Team kooperiert eng miteinander, es gibt einen Personalpool, mit dem die unterschieldlichen
Anforderungen flexibel gestaltet werden. Die konzeptionelle Veränderung wird im Jahre 2015
schrittweise umgesetzt.
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8.1. Das Jugendhaus “Büchsenstadel“
Platzgasse 18, 89073 Ulm
Schwerpunkt des zentralen Jugendhauses der Stadt Ulm ist der offene Treff. Hier können sich
Jugendliche zwanglos in einer geschützten Atmosphäre treffen, haben pädagogisches Personal
als Ansprechpersonen für Fragestellungen aller Art. Im offenen Treff werden Angebote gemacht, die freiwillig und meist unverbindlich sind, da sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit spontan, kurzfristig entscheiden wollen. Dies bedeutet für das sozialpädagogische Fachpersonal, dass
die Angebote mit den Jugendlichen abgesprochen sein müssen, dass für pädagogische Gruppenangebote motiviert werden muss und dass dennoch immer wieder Angebote auch wenig
Nachfrage haben, obwohl zunächst ein Interesse bekundet worden ist.
In den Jahren 2013 und 2014 hat sich die Gruppe der Besucher und Besucherinnen stabilisiert,
langfristige Stammbesucher und die Jugendlichen, die in den letzten Jahren von der Donauwiese
an das Jugendhaus gebunden worden sind, besuchen regelmäßig den offenen Treff. Dazu kamen einige junge Mädchen (zwischen 12 und 15 Jahren), die oft auch in der Nähe des Bahnhofs
abhängen und Kontakte zu Männern der Drogen- und Obdachlosenszene unterhalten.
Um zu diesen Mädchen einen Zugang zu bekommen, Zeit für sie zu haben und Aktionen mit
ihnen zu planen und durchzuführen, wurde ein fallunspezifisches Projekt „Mädchen in der
Büchse“ mit dem Schwerpunktträger Zentrum >guterhirte< e.V. umgesetzt.
Neben dem offenen Treff hat das Jugendhaus Büchsenstadel noch folgende Arbeitsschwerpunkte:
Eltern-Kind-Treff:
Im Rahmen der Frühen Hilfen findet mittwochs zwischen 9:00 und 12:00 Uhr der Eltern-Kind
Treff statt. Pädagogisch begleitet und angeregt können Eltern von Kindern unter drei Jahren
und ihre Kinder mit anderen Eltern in gleicher Situation zusammenkommen und sich austauschen, wenn möglich sich gegenseitig unterstützen.
Von pädagogischer Seite werden thematische Impulse zu Fragen der Versorgung, Erziehung und
anderen alltagsrelevanten Fragestellungen eingebracht.
Gruppenangebot im Rahmen der Ganztagesschule
Das Jugendhaus beteiligt sich mit einer halbjährlichen AG bis Sommer 2014 an der Ganztagesbetreuung der Spitalhofgrundschule. Spielerisch wurden hier den Kindern dieses Gruppenangebots Lerninhalte vermittelt.
Bildquelle: Stefanie Wild, Stadt Ulm
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Multikulturelle Veranstaltungen
Gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern der Räumlichkeiten des Büchsenstadels veranstaltet
das Jugendhaus Familiennachmittage, Flohmärkte, Lesewettbewerbe. Darüber hinaus beteiligt
sich das Jugendhaus am Platzgassenfest und am Laternenumzug.
Konzerte
Im Jugendhaus finden insbesondere im Winterhalbjahr eine Reihe von meist gut besuchten Konzertveranstaltungen junger regionaler Bands statt. Veranstaltet werden die Konzerte von Personen aus der Kulturszene gemeinsam mit dem Personal des Jugendhauses.
Raumnutzung
Von Jugendlichen aus dem Umfeld des Jugendhauses wurde eine feste Breakdance-Tanzgruppe
gegründet. Die „Breakers“ werden von einem jungen Mann trainiert und sind in ihrer Sparte
sehr erfolgreich. Das Jugendhaus hat dieser Gruppe die Möglichkeit gegeben Räumlichkeiten
unter festen Bedingungen ohne Begleitung des Personals zu nutzen.
In 14-tägigem Rhythmus finden im Jugendhaus Gottesdienste der „City Church“ Ulm statt. Die
Mitglieder fühlen sich dem Jugendhaus verbunden und beteiligen sich an Aktionen und Renovierungsmaßnahmen des Jugendhauses.
Der mazedonische Verein trifft sich regelmäßig in den Räumlichkeiten.
Vormittags werden Sprachkurse für Menschen mit internationalen Wurzeln im Jugendhaus
durchgeführt
Der Verein „Väteraufbruch“ tagt monatlich im Büchsenstadel.
Diese Raumnutzung muss aktuell wegen Brandschutzauflagen überprüft werden. Die Nutzung
wird hier deutlich eingeschränkt, so dass die Räumlichkeit Jugendhaus Büchsenstadel weniger
genutzt und angemietet werden kann.
8.2. Begegnungsstätte Charivari
Stuttgarter Straße 13, 89073 Ulm
Die Begegnungsstätte Charivari ist eine soziokulturelle Einrichtung in der Oststadt. Die Begegnungsstätte feierte im Januar 2013 ihr 25-jähriges Jubiläum. Der soziokulturelle Arbeitsansatz
wird in drei Bereichen durchgeführt:
Arbeit mit Kindern, Eltern und Familien:
Das „Charivari“ führt verbindliche Gruppen für Kinder im Grundschulalter durch („Pro Kids“).
Diese Gruppen sind thematisch ausgerichtet. Es werden in der Regel kreative, freizeitpädagogische und medienpädagogische Elemente eingesetzt mit dem Ziel einer ganzheitlichen Bildung.
Es soll ein kritischer und verantwortungsbewusster Umgang mit Medien erlernt werden und
soziale Kompetenzen durch Gruppenangebote gestärkt werden.
Inhalte im Jahr 2013 waren
- Kunst und Malerei
(Modellieren einer Skulptur, Mosaik, Experimente mit einem Foto, Malen auf Leinwand)
- Schlemmertage, alles Wissenswerte rund um Ernährung
- In Ulm, um Ulm und um Ulm herum
Stadtrallye in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Büchsenstadel
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-
Ulmer-Schachtelbau
Ein Jugendhaus kennenlernen
Medienpädagogik
(kritische Reflexion des Films „Star Wars“)
Umweltschutz (naturwissenschaftliche Experimente)
Upcycling
Musik-Workshop-Reihe (Instrumentenwerkstatt, Konzerte für Kinder)
Fröhliche Weihnachtszeit (Erkundungsreise in verschiedene Länder zu Weihnachtsbräuchen)
Inhalte im Jahr 2014 waren
- Hexen und Magie
- Action-Painting
- Gesundes Essen
- Tonwerkstatt
- Design-Werkstatt
- Umweltwerkstatt Upcycling II
- Manege frei (Jonglieren, Artistik und Zauberei)
- Wissen macht Spaß (Experimente im Bereich der Wissenschaft in unserer eigenen Laborwerkstatt)
- Kleine Künstler - große Ausstellung (wir machen das Charivari farbenfroh mit anschließender
Ausstellung der Kunstwerke)
- Gipswerkstatt (Hände, Finger, Füße, Masken oder eine bizarre Form kreieren)
- Kinozeit: Medienpädagogik (kritische Reflexion des Films „Drachenzähmen leicht gemacht")
- Sand in deiner Hand
- Riechen-Schmecken-Schlemmen
- Nikolausfeier (Geschichten, musizieren)
- Kinozeit: Medienpädagogik (kritische Reflexion des Films „Wunder einer Weihnachtsnacht" )
- Weihnachtsbäckerei
Ferientage
Die Begegnungsstätte beteiligt sich gemeinsam mit vielen anderen Institutionen des Sozialraumteams an dem Sommerferienprogramm Mitte-Ost „Sommerrabatz“. In den ersten zwei Sommerferienwochen werden viele vielfältige Bastel- und Kreativangebote, erlebnisreiche Ausflüge
und sportliche Aktivitäten angeboten.
Auch beteiligt sich das „Charivari“ gemeinsam mit den Jugendhäusern der Stadt Ulm am Spielmobil in der Friedrichsau („Spiel au mit“).
In den Winterferien, Oster- und Herbstferien und neuerdings auch in den Weihnachtsferien
werden „Ferientage“ durchgeführt. Diese sind jeweils mit einem thematischen Motto überschrieben („Kunst und Krempel“, „Das große Spektakulum“, „Kinderfilmfestival“, „Bunte
Herbstferientage“, „Vorweihnachtszeit im Charivari“).
Für berufstätige Eltern werden verbindliche Betreuungszeiten sichergestellt.
Bildquelle: Stefanie Wild, Stadt Ulm
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Familiennachmittage
In unregelmäßigen Abständen werden im Charivari Familiennachmittage veranstaltet.
Familien haben die Möglichkeiten zu geringen Eintrittspreisen ein Kindertheater in angenehmer
Atmosphäre (Café, gemeinsames Nachprogramm…), wahrzunehmen.
Begegnungsfeste und Kooperationen mit ausländischen Vereinen
In Zusammenarbeit mit Vereinen und Gruppierungen unterschiedlicher Kultur werden Veranstaltungen durchgeführt, um den Menschen aus verschiedenen Kulturen die Möglichkeit zu geben
diese zu pflegen, diese auch zu präsentieren und damit in Verbindung zu bringen mit dem Land,
in dem sie jetzt leben. So soll gegenseitige Offenheit und Toleranz ermöglicht werden.
Im Charivari wurden mehrere Veranstaltungen durchgeführt (indisches Lichterfest, ägyptische,
irische und afrikanische Abende).
In den Jahren 2013 und 2014 fanden jährlich etwa 24 Begegnungsfeste / soziokulturelle Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Vereinen und Gruppierungen der Bürgerbeteiligung (z.B. Ulmer
Frauentreff Ulm e.V., Ulmer Märchenkreis, Ulmer BluesCircle, AK Weltmusik, Brasilianischer Verein Brasilkult, Spanische Vereinigung Ulm/Neu-Ulm, Ägyptisch-Deutscher Verein Ulm/Neu-Ulm,
Cineasta Filmreferat der Uni Ulm) statt.
Konzerte
Unterstützt von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern veranstaltet das „Charivari“
vielbeachtete Konzerte im Bereich Weltmusik und Blues.
8.3. Bildung im Quartier (0,6 Stelle)
In den Jahren 2013 und 2014 wurde die offene Kinder- und Jugendarbeit Mitte-Ost verstärkt,
um speziell kulturpädagogische Impulse einzubringen.
In diesem Rahmen wurde ein verbindliches Kreativangebot an der Martin-Schaffner-Schule angeboten.
Gemeinsam mit der Martin-Schaffner-Schule und dem „Kinderplanet“ Wiblingen wurde ein
mehrtägiger Trommelworkshop mit anschließender Aufführung in der Pauluskirche durchgeführt.
Über fallunspezifische Mittel wurde ein Tanzprojekt des Theaters an der Donau unterstützt.
In enger Kooperation mit dem Ulmer Theater wird seit Sommer 2014 das gemeinsame Integrationsprojekt „Chance to Dance“ Ulm umgesetzt. Unter der Leitung von Balletdirektor Roberto
Scafati und Mitgliedern seiner Tanzcompanie wird in vier Gruppen im Rahmen einer Schul-AG
oder einer an das Jugendhaus Inseltreff angegliederten offenen Gruppe wöchentlich trainiert.
Beteiligt sind die Spitalhof-Gemeinschaftsschule, die Albert-Einstein-Realschule, die AdalbertStifter-Gemeinschaftsschule sowie die Trainingsgruppe im Jugendhaus, die sich aus Schülerinnen
und Schülern der Pestalozzischule, der Albrecht-Berblinger-Gemeinschaftsschule und Jugendlichen aus dem Zentrum >guterhirte< e.V. zusammensetzt.
Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren mit unterschiedlicher sozialer und
kultureller Herkunft und unterschiedlichem Bildungsgrad durch ein Tanzprojekt zu einem gemeinsamen erfolgreichen Erlebnis zu führen. Die Premiere von "Chance to dance!" ist am 2. Juli
2015 um 20 Uhr im Großen Haus des Theater Ulm.
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9. Mobile Jugendarbeit Mitte / Ost (MoMO) (1,76 Stellen)
Bockgasse 16, 89073 Ulm
Zielgruppe
Zielgruppen der Mobilen Jugendarbeit Mitte-Ost sind junge Menschen im Alter von 15 bis 27
Jahren, die meistens von den herkömmlichen Beratungsangeboten nicht erreicht werden.
Ein Großteil der Klientel sind Empfänger von Arbeitslosengeld II (bzw. Tagessatzempfänger wegen Obdachlosigkeit).
Durch Schulden, Geldbußen aus Strafbefehlen, Gerichtskosten und sonstigen Zahlungsrückständen (z.B. Handy- und Kreditverträge) sind diese jungen Menschen oft gezwungen, mit sehr wenig Geld den Monat zu überstehen. Bei Vielen kommt noch eine Suchtproblematik erschwerend
hinzu. Die Multiproblemlagen der Klientel sind teils selbstverschuldet, aber auch durch erlernte
Verhaltensmuster in der Herkunftsfamilie verursacht. Ein Großteil der Klientel kommt aus einem
Umfeld in dem Gewalt, Sucht (legale und illegale Stoffe) sowie Armut im Alltag gegenwärtig
sind.
Zielsetzung der pädagogischen Arbeit
Die Mobile Jugendarbeit hat als Maxime das Fachbereichsziel „Existenzsicherung und Ermöglichung von Teilhabe am Leben der Gesellschaft für alle Menschen“.
An erster Stelle wird versucht, gemeinsam mit den jungen Menschen die Existenz zu sichern.
Persönliche Beratung, Ausfüllen von Anträgen, Unterstützung bei Bewerbungen, Begleitung bei
Behördengängen, Vermittlung an Schuldenberatung, Suchtberatung, Berufshilfe gehören zum
Regelangebot.
Daneben geht es um die psychosoziale Begleitung der jungen Menschen. Auf der Basis von
Respekt, Wertschätzung und Akzeptanz der teils skurrilen Persönlichkeiten werden die jungen
Menschen motiviert, ihren Lebensentwurf zu überdenken und nach vielen vergeblichen Versuchen evtl. doch wieder ein existenzgesichertes, gesundes Leben führen zu können.
Dazu dienen auch Freizeitangebote und Events, die der Klientel positive Erlebnisse vermitteln
sollen außerhalb des tristen Alltags. Gemeinsame Unternehmungen, aktivierende Vorhaben mit
Spaßcharakter sollen das Leben bunter und hoffnungsfroher gestalten. Auch sollen die jungen
Menschen in solch einem Rahmen in einem Gruppenkontext mit ihrem Sozialverhalten konfrontiert werden.
Ein festes Essensangebot einmal wöchentlich, das von den Mitarbeitenden gemeinsam mit der
Kochgruppe vorbereitet wird, bietet einen ausgesprochen beliebten Anlaufpunkt für viele Menschen aus der Zielgruppe. Dieses Angebot stellt eine ganz konkrete Hilfestellung dar und hilft
den beiden Fachkräften einen guten Zugang zu den jungen Menschen zu erhalten.
Sehr bewährt hat sich die Anwesenheit von Fachkräften der Suchtberatung, der Jugendberufshilfe (Andere Baustelle) und der Jugendberatungsstelle. So können sehr niederschwellig Kontakte hergestellt werden.
Rahmenbedingungen
- Wohnraum
Das zentrale Problem für viele jungen Menschen, die mit MoMO in Kontakt sind, ist ein bezahlbarer Wohnraum. Oft haben diese ihre Wohnmöglichkeit zu Hause verloren, weil sie
nach Auseinandersetzungen mit ihren Eltern dort nicht mehr wohnen können bzw. wollen.
Auch Wohnungsverlust wegen Mietschulden, verwahrloster Wohnung oder vielen BesucherInnen in Verbindung mit Lärm sind öfters vorausgegangen. So leben diese Menschen oft
auf der Straße, bei verschiedenen Freunden oder in leer stehenden, oft heruntergekomme14
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nen Gebäuden in der Stadt. Ohne Wohnraum gibt es aber meist keine Arbeit und nur erschwert Sozialleistungen.
Arbeit
Der Arbeitsmarkt ist derzeit allgemein sehr gut. Dennoch tut sich die Klientel sehr
schwer, längerfristig eine Arbeitsstelle durchzuhalten. Arbeitsversuche – meist über Zeitarbeitsfirmen – scheitern schon nach kurzer Zeit, da oft keine dafür benötigten Alltagsstrukturen erlernt worden sind. Desweiteren ist in den meisten Fällen kein Schulabschluss vorhanden. Für die Klientel ist es somit sehr schwer, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Deshalb ist es enorm hilfreich und wichtig, dass durch eine enge Kooperation mit der Kompetenzagentur „Andere Baustelle“ – die offene Sprechstunden in der Anlaufstelle MoMO
anbietet – ein begleiteter Weg in eine Arbeitstätigkeit angeboten wird.
Zugangsmöglichkeiten
Die Mobile Jugendarbeit Mitte-Ost nutzt verschiedene Zugangswege zu den jungen Menschen.
- Anlaufstelle in der Bockgasse 16
Hier gibt es feste Sprechzeiten für die Klientel. Die jungen Leute können unverbindlich vorbei
kommen, sich treffen, mit den beiden Fachkräften oder anderen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen, Zeitung oder PC nutzen. Jederzeit kann auch bei Bedarf eine
intensivere Beratung vereinbart oder auch durchgeführt werden.
Im Jahr 2013 wurden 96 und 2014 91 Personen von der Mobilen Jugendarbeit Mitte-Ost im
Rahmen der Einzelfallhilfe intensiv beraten und begleitet
- Streetwork
Streetwork meint das regelmäßige Aufsuchen junger Menschen an ihren informellen Treffs
im öffentlichen Raum. Dieser Zugang ermöglicht oft nach einer gewissen Zeit die Lebenswelt
der jeweiligen Zielgruppe kennen zu lernen und mit zu erleben. Die Geh-Struktur baut
Schwellenängste ab, stellt ein dauerhaftes, unkompliziertes und niederschwelliges Kontaktangebot dar.
Durch konsequentes regelmäßiges Arbeiten auf der Straße sind die Fachkräfte in den Szenen
als bestehendes Team bekannt, was das Erhalten bestehender und das Knüpfen neuer Kontakte wesentlich erleichtert.
Die Mobile Jugendarbeit kann auf junge Menschen positiv einwirken, auch um übergriffige
Verhaltensweisen (aggressives Betteln, Gegröhle, Vandalismus) zu reduzieren. Die Mobile
Jugendarbeit ist jedoch keine Mobile Einsatzgruppe, um Ordnung zu schaffen. Allerdings
besteht ein konstruktiver Austausch mit den Bürgerdiensten, dem Kommunalen Ordnungsdienst und der Polzei, um deeskalierende Vorgehensweisen abzusprechen.
Im Jahre 2013 wurden zu ca. 240 und 2014 zu ca. 231 jungen Menschen durch diese Methode im öffentlichen Raum Kontakt aufgenommen. Der Schwerpunkt der StreetworkRunden lag im Bereich der Fußgängerzone, dem Jugendhaus Büchsenstadel, der Donauwiese, des alten Friedhofs, am „Normapark“, im Apotheker- und Blindengarten, am Hauptbahnhof, am Karlsplatz und in der Neuen Mitte.
Angebote in den Jahren 2013 /2014
HIV- u. Hepatitistest
2013 und 2014 wurden je zwei HIV-Testaktionen in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe
Ulm/Neu-Ulm/Alb-Donau-Kreis e.V., dem Gesundheitsamt Ulm und der Drogenhilfe
Ulm/Alb-Donau e.V. durchgeführt. Finanziert wurde die Aktion über ein Projekt des
Landesgesundheitsamtes.
Des Weiteren gab es das Angebot der Hepatitis C- und Chlamydien-Testung sowie der
Hepatitis A- und B-Impfung.
Die Aktion wurde gut angenommen. Insgesamt 28 Personen nahmen diese unkomplizierte Möglichkeit wahr und ließen sich mittels eines Schnelltests auf HIV und teilweise
auf Hepatitis C testen, sowie auf Chlamydien und gegen Hepatitis A und B impfen.
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Freizeitpädagogische Aktionen
Im Rahmen eines monatlichen „Aktionsfreitags“ wurden regelmäßig Aktivitäten wie
Grillen, Kinobesuche und Spieleabende veranstaltet. Dazu kamen im Jahr 2014 zwei
Events, ein Besuch des Fußballspiels VfB Stuttgart - HSV (über VFB-Fanprojekt) und ein
Ausflug in den Europapark Rust (Freikarten über Aktion „Tag der Herzen“).
Aktionen / Lobbyarbeit
Im Jahr 2013 beteiligten sich die Fachkräfte der Mobilen Jugendarbeit Ulm an der
landesweiten Aktionswoche der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/
Streetwork e.V. zum Thema „Jugend im öffentlichen Raum“.
Unter dem Titel „hereingePLATZt“ wurde durch die Mobile Jugendarbeit auf die Bedürfnisse Jugendlicher und junger Erwachsener im öffentlichen Raum aufmerksam gemacht.
Auf dem Münsterplatz wurden Freizeitbeschäftigungen von jungen Menschen (Kicker,
Poetry Slam, Breakdance, Skaten...) dargestellt.
Ziel war es, mit der Bürgerschaft ins Gespräch zu kommen, Möglichkeiten der Begegnung und der Toleranz zu schaffen und auch Problembereiche wie Vertreibung junger
Menschen aus dem öffentlichen Raum anzusprechen.
Im November 2014 veranstaltete die Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/
Streetwork e. V. einen weiteren Aktionstag, dieses Mal zum Thema "Jugend und Wohnungslosigkeit". Unter dem Titel "Wohnraum - Suchst du noch oder wohnst du schon"
wurde durch die Mobile Jugendarbeit auf die Situation junger Menschen, welche kurzoder längerfristig von Wohnungslosigkeit betroffen sind, aufmerksam gemacht.
Die Mobile Jugendarbeit Ulm setzte mit mehreren kleineren Aktionen Akzente der Lobbyarbeit (kleine Demonstration mit einem Haus aus Kartons mit der Forderung "Bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen", Flashmob „Schlafen in der Fußgängerzone, Fotoausstellung, Parcours zum Thema "Wohnung suchen – doch nicht finden"). Ziel war
es, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und so Sensibilität für diese
Thematik zu schaffen.
10. Jugendschutz und Jugendmedienschutz ( jeweils 0,2 Stellen)
Olgastraße 143, 89073 Ulm
Der Jugendschutz wird in Ulm im Zusammenwirken von Polizei, Ordungsamt und Jugendamt
bearbeitet. Während Polizei und Ordnungsamt Jugendschutzkontrollen übernehmen, werden
beim Jugendamt Fragestellungen zum Jugendschutz und Jugendarbeitsschutz beantwortet und
ist der Jugendschutz in das Genehmigungsverfahren von Ausnahmegenehmigungen eingebunden. Darüber hinaus werden kleinere Präventionsveranstaltungen durchgeführt.
Anfragen zum Jugendschutz und Jugendarbeitsschutz ( überwiegend Eltern, Pädagogen, Kulturbetriebe und Medienschaffende)
Folgende Fragestellungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie professionellen Fachkräften sind
beispielhaft aufgeführt:
Wir brauchen für eine Produktion im Podium Kinder, welche 5 Jahre alt sind, für eine
kleine Statistenrolle. § 6 des Jugendarbeitsschutzgestzes (JarbSchG) gibt es Genehmigungsmöglichkeiten ab 6 Jahren an. Ein eindeutiges Verbot von Kindern unter 6 Jahren
ist daraus nicht ersichtlich. Daher unsere Frage, ob es machbar und erlaubt ist, dass wir
einen 5-Jährigen zu folgenden Konditionen als Kinderstatisten anstellen können. Die
Probenzeit betrifft 2x wöchentlich je 45-60 min; unter der Woche im Zeitraum von 1718 Uhr, samstags vormittags 45-60 min zwischen 10 und 14 Uhr. Da wir doppelt beset16
zen, würde jedes Kind 6 von 12 Vorstellungen zu spielen haben. Diese beginnen um
19:30 Uhr, der letzte Auftritt endet um ca. 20:30 Uhr. Eine Betreuung der Kinder während den Vorstellungen können entweder die Eltern selbst oder eine vom Theater gestellte Betreuungsperson übernehmen. Vielleicht gibt es da ja auch Vorgaben, dass ein
Erziehungsberechtigter anwesend sein muss? Vergütet werden würden die Auftritte mit
8,50 € pro Probe und 10,40 € pro Vorstellung – wem darf das ausgezahlt werden? Sollten dann die Eltern mit angestellt werden?
Mutter eines 16-jährigen Mädchens fragt an, ob sie ihrer Tochter den Besuch eines Billardcafés erlauben darf.
Anfrage einer Klinik, ob es mit dem Kindesschutz/Jugendschutz vereinbar sei, dass ein
15-Jähriger die Generalvollmacht für seinen alleinerziehenden todkranken Vater übertragen bekommen hat.
Anfrage einer ‚Gastfamilie‘ bezüglich Aufsichtspflicht für zwei minderjährige Gastschüler.
Genehmigungsverfahren nach dem Jugendarbeitsschutzgesetzes (JarbSchG)
Ausnahmegenehmigungen für die Mitwirkung von Kindern bei:
- Theater- und Musikaufführungen
- Film- und Fernsehproduktionen
- Werbeaufnahmen
Information über Jugendschutzrelevante Themen
Beschaffung Infomaterial zu jugendschutzrelevanten Themen (Rauchen, Medien, Sexualität etc.)
Beratung und Unterstützung in Fragen des erzieherischen Jugendschutzes in Jugendhäusern, Vereinen, Projekten etc.
Teilnahme an Treffen der Jugendschutzfachkräfte Baden-Württemberg zum Erfahrungsund Informationsaustausch
Im Bereich Jugendmedienschutz wurden mehrere Projekte durchgeführt
Mit der offenen Jugendarbeit
Bei den Ferientagen im „Charivari“
Mit dem Jugendhaus Büchsenstadel und verschiedenen Schulen
11. Kurzbericht Ulmer Babytasche Mitte-Ost 2013/14
durchgeführt vom Zentrum >guterhirte< e.V.
Seit 2012 werden auch im Sozialraum Mitte-Ost im Rahmen der Ulmer Babytasche allen Familien
mit neugeborenen Kindern Hausbesuche mit individueller Beratung durch Mitarbeiterinnen des
Zentrums >guterhirte< e.V. angeboten. Bei diesem Informationsgespräch wird der Familie eine
„Babytasche“ überbracht.
Die Babytasche beinhaltet neben aktuellen wichtigen Informationen für Familien mit Kindern
einen Willkommensgruß bestehend aus einem Baby-Body mit „Ulmer Spätzle“-Aufdruck, einem
Lätzchen, 1 Paar gestrickte Babyschuhe, 1 Baby-Zahnbürste und diverse variable Proben und
Gutscheine.
Für Mitte-Ost stricken mehrere Einzelpersonen auf ehrenamtlicher Basis Söckchen für die Ulmer
Babytasche.
Im Sozialraum Mitte-Ost wurden in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt 80 Prozent der gemeldeten Familien mit Neugeborenen besucht; das sind 650 erfolgte Besuche von 818 gemeldeten Neugeborenen. 14 Prozent der angeschriebenen Familien sagten den angekündigten Termin
ab; 13,5 Prozent wurden auch beim 2. Versuch nicht angetroffen.
Einzelne Familien äußerten Skepsis, was die Seriosität des Angebots angeht. Diese konnte in
allen Fällen ausgeräumt werden und die Besuche/Beratungen wurden gut angenommen.
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41,81 Prozent der Familien hatten internationale Wurzeln (286 von 650). Von den besuchten
Familien hatten 60 Prozent ihr erstes Kind bekommen (368 von 650). Darunter waren 5% Alleinerziehende.
Empfehlungen für weitere Beratung gab es für 23 Prozent der besuchten Familien.
2013 wurden 5 Familien an das Jugendamt weiter vermittelt, 2014 keine Familie.
Bei 91 Prozent der besuchten Familien wurde die Wohnsituation mit „gut“ bewertet; bei 6 Prozent wurde sie mit „schwierig“ eingeschätzt und bei den restlichen konnten keine Angaben
gemacht werden z. B. weil die Familien für die Übergabe der Ulmer Babytasche einen neutralen
Ort gewünscht hatten.
Zu beobachten war, dass Besuche zeitlich intensiver waren, wenn die deutsche Sprache schlecht
gesprochen und/oder verstanden wurde; wenn schwierige Geburtserlebnisse oder sonstige Besonderheiten wie z. B: Frühgeburten zur Sprache kamen.
Das Angebot wird nach wie vor besonders von neu zugezogenen Familien und von Familien mit
einem erstgeborenen Baby sehr geschätzt und wahrgenommen.
12. Jugendgerichtshilfe
Herrenkellergasse1, 89073 Ulm
Entwicklung der Fallzahlen
Im Sozialraum Mitte-Ost unterliegen die Fallzahlen in den letzten Jahren geringen Schwankungen. 2013 ist ein Anstieg zu verzeichnen. Dieser lässt sich aus unserer Sicht durch die vielen Taten einzelner Intensiv- und Schwellentäter erklären. Einer der Intensivtäter wurde am 28.08.13 in
Untersuchungshaft genommen, ein weiterer wurde im Laufe des Jahres stationär untergebracht.
Anfang des Jahres 2014 wechselte die Zuständigkeit für diese beiden Jugendlichen nach Tuttlingen.
Zum Ende des Jahres 2014 sind ein Intensivtäter und zwei Schwellentäter zu verzeichnen. Der
Intensivtäter wurde Anfang des Jahres 2015 von der Liste genommen, da er über einen langen
Zeitraum strafrechtlich nicht mehr in Erscheinung getreten ist. Einer der beiden Schwellentäter
ist Ende des Jahres 2014 zu einer 8-monatigen Jugendstrafe verurteilt worden. Bisher hält er
sich noch in Ulm auf, da er in Berufung gegangen ist.
Abgesehen von diesen Intensivtätern ist die Fallzahl im Sozialraum Mitte-Ost deutlich gefallen,
so dass wir hier eine positive Entwicklung konstatieren können.
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