Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur 2014.pdf
Größe
5,3 MB
Erstellt
12.10.15, 22:02
Aktualisiert
27.01.18, 19:41
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kulturBERICHT
Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur
2014 | kultur | BERICHT
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kulturetat
Kulturverwaltung - Organigramm
Kulturabteilung
Musikschule Ulm
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Stadtbibliothek Ulm
Stadthaus Ulm
Theater Ulm
Ulmer Museum
Impressum
Bildnachweis
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2014 | kultur | BERICHT
Vorwort
Vorwort
Gestaltungsagentur "space4" aus Stuttgart auf dem
Programm.
"Aus Sehnsucht wird Weitblick" - unter diesem
Motto wurde im Juni 2014 die Jubiläumsausstellung
"Die Jubeljahre des Ulmer Münsters 1877-2015"
eröffnet und damit auch gleichzeitig die Feierlichkeiten zum 125. Münsterturmjubiläum im Jahr 2015
eingeläutet. In sieben Etappen begleitet die Jubiläumssaustellung im Stadthaus die Feierlichkeiten zur
Vollendendung des Münsterturms bis Dezember
2015.
Eine Nutzungskonzeption für die Wilhelmsburg wird
immer greifbarer. Unter dem Titel "Die Wilhelmsburg - ImPulse für Kultur- und Kreativwirtschaft"
wurde dafür 2014 ein einjähriger Beteiligungsprozess angestoßen. Bei Rundgängen durch die Wilhelmsburg, einer Bürgerwerkstatt, in der sich zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger einbrachten, und Workshops mit internationalen und regionalen Fachleuten wurden verschiedenste Nutzungsideen entwickelt. Im November 2015 soll dem Gemeinderat eine aus dem Prozess resultierende Nutzungskonzeption mit verschiedenen Szenarien vorgestellt werden.
Die Jahre 2014 und 2015 standen und stehen somit
für unzählige Beteiligte in- und außerhalb der Stadtverwaltung im Zeichen des Ulmer Wahrzeichens: Ein
umfang- und facettenreiches Programm wurde von
der lokalen Kulturszene, international renommierten
Künstlerinnen und Künstlern und nicht zuletzt von
den städtischen Kultureinrichtungen zur Feier des
Geburtstagskindes auf die Beine gestellt.
Doch nicht nur der Münsterturm gibt Anlass zum
Feiern. Auch bei den städtischen Kultureinrichtungen standen und stehen viele freudige Jubiläen an:
Die Musikschule feierte im Schuljahr 2014/2015 mit
einem vielfältigen Programm ihr 50-jähriges Jubiläum. Das Haus der Stadtgeschichte begeht im Jahr
2015 "500 Jahre Archiv der Stadt Ulm" mit Ausstellung, Publikation und Tag der offenen Tür. Auch das
Ulmer Museum hat 2015 Feierlichkeiten zum
90jährigen Bestehen geplant, unter anderem mit
Sonderausstellung, Expertenvortrag und Podiumsdiskussion.
Jubiläen binden viele Kräfte und sind neben der
"normalen" Arbeit mit großem zusätzlichem Einsatz
der Abteilungen und ihrer jeweiligen Teams verbunden. Für diese Arbeit und auch für die zuverlässige
Erledigung der allgemeinen Aufgaben und Projekte
möchte ich mich herzlich bei allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bedanken!
Auch für die kommende Zeit sind Projekte geplant,
die nur mit diesem großen Engagement und Leidenschaft zum Erfolg führen werden: Für die Neukonzeption des Museums steht nach Museumskonzept
und Ideenwettbewerb die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie durch die gewählte
Doch damit nicht genug: Um auf die aktuell und in
Zukunft anstehenden Herausforderungen im Kulturbereich adäquat zu reagieren und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen für die Kulturpolitik
der kommenden Jahre abzustecken, benötigt Ulm
eine Überarbeitung der kulturpolitischen Leitlinien,
die in einem partizipativen Prozess zu erarbeiten
sind. Erst mit klar formulierten Zielen wird es in den
kommenden Jahren möglich sein, Visionen zu verfolgen, Prioritäten zu setzen, Ressourcen adäquat
einzusetzen sowie Entwicklungen nachhaltig voranzutreiben.
In diesem Sinne: Lassen Sie uns mit Weitblick auch
zukünftige Herausforderungen angehen und gemeinsam meistern!
Iris Mann
Bürgermeisterin
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturetat
Kulturetat
Nettoressourcenbedarf
Gesamtnettoressourcenbedarf aller
Fachbereiche Stadt Ulm 2014 (ohne
Budget Allgemeine Finanzmittel)
239,2 Mio. Euro
29,1 Mio.€
Nettoressourcenbedarf Fachbereich
Kultur Stadt Ulm 2014
29,1 Mio. Euro
239,2 Mio. €
Finanzhaushalt
4,28 Mio. €
Auszahlungen Finanzhaushalt
Stadt Ulm 2014 (ohne Budget
Allgemeine Finanzmittel)
93,2 Mio. Euro
Auszahlungen Kulturbereich Stadt
Ulm 2014
4,28 Mio. Euro
93,2 Mio. €
Diesem Bericht liegen die Rechnungsergebnisse des
Kalenderjahres 2014 zu Grunde. Der Ergebnishaushalt der Stadt Ulm, der die Aufwendungen und Erträge der laufenden Verwaltungstätigkeit abbildet,
erwirtschaftet 2014 einen Nettoressourcenbedarf
(ordentliches Ergebnis) von 6,9 Mio. Euro (2013:
30,0 Mio. Euro). Der Gesamtnettoressourcenbedarf
aller Fachbereiche beträgt rund 239,2 Mio. Euro
(ohne allgemeine Finanzmittel), der Nettoressourcenbedarf des Fachbereichs Kultur beläuft sich 2014
auf 29,1 Mio. Euro. Dies entspricht 12,16 Prozent
des Gesamtnettoressourcenbedarfs.
Finanzmittel für Investitionen, wie z.B. Sanierungen,
Neubauten und größere Anschaffungen, sind dem
Finanzhaushalt zugeordnet. Im Jahr 2014 beliefen
sich die Auszahlungen für Investitionstätigkeiten auf
93,2 Mio. Euro (Vorjahr 105,5 Mio. Euro). Im Kulturbereich wurden 2014 rd. 4,28 Mio. Euro investiert, dies entspricht 4,6 Prozent der Gesamtauszahlungen für Investitionstätigkeiten. Darin sind insbesondere Investitionen für die Sanierung des Theaters
enthalten. Desweiteren wurden im Finanzhaushalt in
den einzelnen Abteilungen Kleinmaßnahmen getätigt.
Die Stadt Ulm hat im Zuge der Verwaltungsreform
und Umstellung auf das neue kommunale Haushaltsrecht (NKHR) alle Aufwendungen dem Profitcenter zugeordnet, für das sie entstanden sind. Das
heißt, die oben genannten Summen im Kulturbereich beziehen sich nicht ausschließlich auf die
künstlerische Arbeit, sondern beinhalten sämtliche
im Zusammenhang mit kulturellen Produktionen
entstehenden Kosten inklusive des Gebäudeunterhalts, der Infrastruktur sowie der Dienstleistungen
anderer städtischer Abteilungen wie z.B. Betreuung
der EDV. Diese werden über interne Rechnungsstellungen dem jeweiligen Budget belastet.
Seit 1995 verfügen die städtische Kultureinrichtungen Bibliothek, Musikschule, Stadthaus und Ulmer
Museum durch eine Sondervereinbarung mit der
Finanzverwaltung über weitgehende Eigenständigkeit für Planung und Bewirtschaftung ihrer jeweiligen Budgets. Sie unterliegen nicht der Budgetverantwortung der Fachbereichsleitung. Einen nicht
unerheblichen Teil des Budgets erwirtschaften die
Einrichtungen und Abteilung über Eigeneinnahmen
und Drittmittel. Im Zusammenhang mit den Konsolidierungsmaßnahmen der letzten Jahre ist der finanzielle Spielraum für die Institutionen stark zurückgegangen. Herausragende Projekte mit überregionaler Strahlkraft werden daher über sogenannte
Sonderfaktoren finanziert, die projektbezogen beantragt werden müssen, da dies aus dem regulären
Budget nicht möglich ist.
Die Aufstellung der Einzelbudgets ist jeweils im entsprechenden Kapitel zu den Einrichtungen zu finden. Die Erläuterungen im Bereich Kulturförderung
(Zuwendungen) finden sich im Bericht der Kulturabteilung. Die Rechnungsergebnisse des Kalenderjahres 2014 im Finanzhaushalt stellen sich für die Abteilungen wie folgt dar:
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturetat
Zuschussbedarf
Aufwendungen 2014
Zuschussbedarf 2014
(inkl. kalkulatorischer
Übersicht Fachbereich Kultur
Stadtarchiv
Stadtbibliothek
Musikschule
Stadthaus
Theater Ulm
Ulmer Museum
Kulturabteilung Kulturförderung
Kulturabteilung Projekte
Kulturabteilung inkl. Fachbereichsleitung
Sonstiges
Summe Fachbereich Kultur
Kosten)
in T €
in T €
1.974
4.914
3.690
2.666
19.185
3.576
1.426
1.323
1.033
988
40.774
1.922
4.493
2.033
2.214
10.691
3.272
1.426
1.291
867
883
29.091
Anteil am
Kulturetat
6,61%
15,44%
6,99%
7,61%
36,75%
11,25%
4,90%
4,44%
2,98%
3,04%
100%
Anteil des Zuschussbedarfs am Kulturetat
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2014 | kultur | BERICHT
Organigramm
Kulturverwaltung der Stadt Ulm
Organigramm
BM2
Iris Mann
BM2 As s is te nz
R2
P e rs önliche Re f e re ntin
Nadja Hoffmannova
Monika Schwantzer
Alexandra Bartmann
KA
C2
Controllingbe a uf tra gte r
Kulturabteilung
Martin Gerstenberg
Sabrina Neumeister
AR
BI
MS
MU
SH
Stadtarchiv
Stadtbibliothek Ulm
Musikschule der Stadt Ulm
Ulmer Museum
Stadthaus
TH
Ulmer Theater
bis 30.06.: Stephan Schuh
Prof. Dr. Michael Wettengel
Martin Szlatki
(ab Februar 2015 Heinz
Gassenmeier)
Angela Weißhardt
Dr. Gabriele Holthuis
Karla Nieraad
Andreas von Studnitz
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Kulturabteilung
Geschäftsbericht 2014
Die Kulturabteilung versteht sich als Bindeglied,
Mittler und Ansprechpartner der freien und städtischen Kulturträger, der Politik und der Bürgerschaft.
Die Abteilung wirkt federführend bei der städtischen
Kulturentwicklungsplanung, vermittelt und moderiert als ein Knotenpunkt im Netzwerk der lokalen
Kulturszene und organisiert kulturelle Schwerpunktveranstaltungen. Sie fördert und unterstützt partnerschaftlich Künstler und Kultureinrichtungen und
setzt mit eigenen Aktivitäten Impulse in der Ulmer
Kulturlandschaft.
Organigramm
Leitung
100%
Sabrina Neumeister
befristet bis 31.03.2017
Assistenz Fachbereich Kultur
Projektmitarbeit für den gesamten Fachbereich
50%
Assistenz Leitung KA
50%
Annemarie Rupp
zentrales Programm "Nachwuchsführungskräfte"
bis 31.03.2014
Geschäftszimmer,
Geschäftsstelle AKK
100%
Dagmar Stark
Referentin für Kulturmarketing
100%
Katharina Tenta
befristet bis 31.12.2016
Sachgebiet Kulturförderung
und Geschäftsstelle Stadtverband für Musik u. Gesang
Leitung
50%
Bettina Renz
Sachgebiet Projekte, Veranstaltungen, Kommunikation
Leitung
100%
Rita Hebenstreit
Sachbearbeitung
64%
Carolin Mayer
Sachbearbeitung
100%
Christian Pfeifer
Sachbearbeitung
25%
Lena Palesch
befristet bis 31.12.2014
Auszubildende
Stefanie Kraus
Junge Bühne im Alten Theater
und Bildungsnetzwerk Ulm/NeuUlm
50% + 10 h/Woche aus Projektmitteln Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm
Lena Palesch
Erläuterung:
reguläre Arbeitsverhältnisse,
aus dem Budget finanziert
befristete Arbeitsverhältnisse,
außerhalb des Budgets finanziert
je 1-2 PraktikantInnen
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Das Aufgabenfeld gliedert sich im Wesentlichen in
folgende Bereiche:
Kulturprojekte
Projekte zu Themenjahren und
Kooperationsprojekte
Kulturförderung
Finanzielle und strukturelle Zuwendungen,
Förderpreise, Sachleistungen
Kulturmarketing
Kampagnen und Aktionen u.a. „kulturpunkt
ulm“, Mitgehbörse Ulm
Kulturkonzeption
insbesondere Beteiligungsprozess „Die Wilhelmsburg – ImPulse für Kultur und Kreativwirtschaft“
Kulturkoordination
Übergreifende Themen des Fachbereichs
Kultur, Gremienarbeit, Partner der freien
Kulturszene
Die Bereiche greifen dabei ineinander und weisen
zahlreiche Wechselbeziehungen auf.
Kulturprojekte
Kooperationsprojekte
Zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen Akteuren konnten 2014 auf den Weg gebracht, weiter
ausgebaut und verstetigt werden.
Kreative Energien sprudelten beim zweiten „Ulmer
Donau-Kolleg für Kulturmanagement", das die Kulturabteilung im Juli 2014 veranstaltete. 15 junge
Kulturmanagerinnen und Kulturmanager aus sechs
Donauländern feilten unter der wissenschaftlichen
Leitung von Prof. Dr. Armin Klein und Dr. Patrick S.
Föll zwei Wochen lang an ihren Kulturprojekten und
vertieften ihre Kenntnisse in Kulturfinanzierung,
Netzwerkarbeit und Kulturmarketing. Ziel des Formats ist es, kreatives Potenzial freizusetzen, zu fördern und ein kulturelles Netzwerk entlang der Donau aufzubauen. Kooperationspartner waren wie
schon 2012 das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm sowie die
Robert Bosch Stiftung. Erstmals war auch das Goethe-Institut als Kooperationspartner mit dabei und
vergab eine Sonderförderung an ausgewählte Teilnehmende, die dabei helfen sollte, Kulturprojekte
entlang der Donau zu realisieren.
Themenjahre
Im Jahr 2014 arbeitete die Kulturabteilung gemeinsam mit städtischen und externen Partnern unter
der Federführung des Oberbürgermeisters an den
Planungen für das Großprojekt 2015 „125 Jahre
Ulmer Münsterturm“. Unter dem Titel „ulmer weitblick“ werden Marketingmaßnahmen gebündelt,
die die Einzigartigkeit des Münsterturms in einem
internationalen und attraktiven künstlerischen Rahmen präsentieren sollen. Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Jubiläums wurden Gemeinderat und
Verwaltung von einem Kuratorium externer Fachleute beraten. Die facettenreichen Vorbereitungen
und umfangreichen Koordinierungsaufgaben für
fünf internationale Kunstprojekte, eine umfangreiche Ausstellung in sieben Etappen, die Begleitung
zehn regionaler Projekte sowie einiger Rahmenveranstaltungen liefen auf Hochtouren. Die Jubiläumsausstellung im Stadthaus ist bereits im Juni 2014
unter Federführung der Kulturabteilung in Kooperation mit dem Stadthaus, den Zentralen Diensten/Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation, dem
Haus der Geschichte - Stadtarchiv und dem Ulmer
Museum gestartet und wird die Feierlichkeiten zum
Münsterturmjubiläum bis zum Ende im Dezember
2015 begleiten.
Beim Ulmer-Donau-Kolleg für Kulturmanagement lernten die
jungen Kulturmanagerinnen und Kulturmanager auch die Ulmer
Kultur kennen.
Die siebte Auflage der „Ulmer Denkanstöße“ befasste sich mit dem Thema „Zwang zum Glück –
Wertewandel in der Erlebnisgesellschaft“.
Das Veranstaltungsformat mit Impulsvorträgen, Diskussionen und einem kulturellen Rahmenprogramm
reflektiert aktuelle Themen aus unterschiedlichsten
Blickwinkeln. Veranstalter waren die Kulturabteilung
und das Humboldt-Studienzentrum der Universität
Ulm mit großer Unterstützung der Stiftung Kunst
und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg.
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Im Rahmen der „14. Ulmer und Neu-Ulmer Kulturnacht" präsentierten die Kulturakteure beider Städte
wieder ein inspirierendes Programm für Jung und
Alt. An 100 Veranstaltungsorten konnte das Publikum bei 108 Veranstaltungen das kreative Potenzial
von rund 500 Kulturschaffenden erleben.
Mit 9.862 verkauften Eintrittsbändern konnte ein
Publikumszuwachs von 8 % gegenüber dem Vorjahr
und damit ein Besucherrekord verzeichnet werden.
Das „donau.pop.camp" ist ein gemeinsames Jugend-Musik-Projekt der Popbastion Region Ulm Donau – die in Trägerschaft der Kulturabteilung der
Stadt Ulm und dem Stadtjugendring Ulm e.V. liegt sowie des Donaubüros Ulm/Neu-Ulm. Nach dem
erfolgreichen Pilotprojekt 2012, das im Rahmen des
Jubiläumsjahrs "Aufbruch entlang der Donau
1712/2012" und des Internationalen Donaufests
gestartet worden war, erfuhr das donau.pop.camp
2014 eine ebenso erfolgreiche Neuauflage.
In Jam-Sessions, bei Live-Konzerten und während
der Instrumental-, Band- und PerformanceCoachings arbeiten die 20 bis 30 Musikerinnen und
Musiker aus vier Donauanrainerstaaten miteinander
an ihren Songs. Sie entwickeln gemeinsam mit den
Profi-Dozenten Neues, tauschen Erfahrungen aus
und lernen die Ulmer Kulturszene kennen.
Nach zwei sehr erfolgreichen donau.pop.camps ist
dieses internationale Musikprojekt eine feste Institution im Rahmen des Internationalen Donaufests
geworden.
Kulturnacht 2014: Ein kreativer Genuss für Akteure und Publikum
Dies war möglicherweise auch einer Optimierung in
Bezug auf die Kundenorientierung zu verdanken. In
diesem Jahr wurden die ermäßigten Eintrittsbänder
nicht mehr nur an der zentralen Kasse am Münsterplatz, sondern an allen Veranstaltungsorten verkauft. Organisiert wurde die Veranstaltung in bewährter Form von einem Team aus Verantwortlichen
der Kulturverwaltung der Städte Ulm und Neu-Ulm
und Vertretern der freien Kulturszene. Die zahlreichen zusätzlichen Helferinnen und Helfer sorgten
für einen reibungslosen Ablauf. Der Aktionstag
„Ohne Auto - mobil“ war wiederum Partner der
Kulturnacht und ermöglichte eine kostenlose Nutzung der Busse und Bahnen.
An nur einem Abend kreative Köpfe aus möglichst
vielen verschiedenen Branchen zu treffen – das ist
das Konzept der Veranstaltungsreihe „7x7“.
Dort haben sieben Kreative jeweils sieben Minuten
Zeit, sich und ihr Unternehmen oder ihre Arbeit zu
präsentieren. Im Jahr 2014 gab es die dritte Ausgabe. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der
Kulturabteilung, der städtischen Wirtschaftsförderung, der Film Commission Region Ulm, der Popbastion und des Roxy.
Musiker und Musikerinnen aus vier Donauländern beim Abschlusskonzert des donau.pop.camps 2014
Im Nachgang zum Jubiläumsjahr „Aufbruch von
Ulm entlang der Donau 1712–2012“ wurden die
Ergebnisse des Symposiums „Migration und Mythen. Geschichte und Gegenwart“ in einer Publikation aufgearbeitet, die 2014 vorgestellt wurde.
Unter Federführung der Kulturabteilung und in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, dem Donauschwäbischen Zentralmuseum und der Koordinierungsstelle Internationale Stadt wurde der 2013
an Tobias Ranker vergebene Forschungsauftrag zum
Thema „Ulm Internationale Stadt – Migration nach
Ulm nach 1945“ fortgeführt.
Kulturförderung
Ziel der städtischen Kulturförderung ist die nachhaltige Entwicklung der Ulmer Kulturlandschaft – einerseits durch die Sicherung und den Ausbau der Infrastruktur, andererseits indem neuen Projekten und
Initiativen die Chance zur Umsetzung gegeben wird.
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Dies gilt sowohl für die Förderung von Spitzenkultur
als auch für die Förderung in der Breite.
Die Liste der finanziell Geförderten findet sich im
Anhang.
längerfristig konzipierte Arbeit anstoßen. Die einjährige Projektförderung bietet die Möglichkeit, Neues
auszuprobieren oder spontane Ideen umzusetzen
und kann auch parallel zur institutionellen Förderung beantragt werden.
Strukturelle Förderung
Im Jahr 2014 wurden 20 Einrichtungen und Vereine
strukturell gefördert. Weitere 11 Einrichtungen erhielten im Bereich Spartenförderung Kinder- und
Jugendtheater, Musik und Tanz eine institutionelle
Förderung. Dazu werden in der Regel mehrjährige
Budgetvereinbarungen abgeschlossen, die jedoch
nicht von einer jährlichen Antragstellung entbinden.
Einmal jährlich berichtet die Kulturabteilung hierzu
im Fachbereichsausschuss.
Im Stadtverband für Musik und Gesang Ulm e. V.
(SMG) sind Ulmer musik- und gesangtreibende Vereine zusammengeschlossen. Die seit 2013 bestehenden neuen Vergaberichtlinien befinden sich in
der Probephase bis 2015. Zusätzlich verwaltet die
Geschäftsstelle des (SMG) seit 2014 die „Förderkasse Teutonia“.
Für Zuschüsse besonderer Anlass des (SMG) wurden
allein mehr als 42 Anträge für Konzertdefitzitausgleich gestellt. Anträge für Zuschüsse für Konzertreisen im europäischen Ausland fanden ebenfalls
Zuspruch.
Das jährliche Jugendkonzert 2014 war wieder ein
voller Erfolg. Das große Interesse der Vereine an der
Teilnahme bei den Konzerten „Serenadenkonzerte
am Fischerplätzle“ in der Schwörwoche nimmt
ständig zu und zeigt die Beliebtheit dieser Veranstaltung. Beim Herbstseminar für Verbandsmitglieder
wurden die Teilnehmenden zum Thema „Veranstaltungen sicher organisieren und durchführen“ weitergebildet.
Institutionelle und Projektförderung in verschiedenen Sparten
Mit der Spartenförderung in den Bereichen Kinderund Jugendtheater, Musik und Tanz möchte die
Stadt Ulm gezielt Akzente im Bereich der freien,
innovativen Szene setzen. Gefördert werden insbesondere qualitativ herausragende und vielversprechende Ensembles und Initiativen, die sich im überregionalen Kontext behaupten können.
Die institutionelle, mehrjährige Förderung soll den
Geförderten Planungssicherheit geben und eine
Die Entwicklung der jeweiligen Förderrichtlinien, die
Betreuung der berufenen externen Fachjurys, die
Beratung und Unterstützung der Antragsteller und
der Geförderten liegt ebenso in den Händen der
Kulturabteilung wie die komplette Abwicklung der
Zuschussvergabe.
Im Bereich der Kinder- und-JugendtheaterFörderung wurde 2014 vieles in Bewegung gesetzt:
In der Folge der 2013 durch die Jury angestoßenen
Qualitätsdiskussion und mit Blick auf die Verlängerung der Budgetvereinbarungen wurden alle geförderten Kinder-und Jugendtheater-Ensembles durch
Verwaltung und Jury enger als üblich betreut. Zugleich wurde die Verwendung der Fördergelder des
akademietheater e. V., welcher sich seit 2013 in
einer finanziell sehr angespannten Situation befindet, durch die Kulturabteilung engmaschig kontrolliert. Auch wurde in zahlreichen Sondersitzungen
über den grundsätzlichen Erhalt der städtischen
Fördermittel für den akademietheater e. V. diskutiert.
Der Fachbereichsausschuss Kultur entschied sich
schließlich, den akademietheater e. V., das Theater
an der Donau und den Erste Ulmer Kasperletheater
e. V. bis Ende 2016 institutionell zu fördern. Gleichzeitig aber beauftragte er die Kulturabteilung im
Austausch mit der Jury und Vertretern aller Fraktionen ein Konzept zur Fortentwicklung der Kinderund-Jugendtheaterförderung unter Berücksichtigung des Betriebs am Alten Theater zu erarbeiten.
Noch in 2014 wurde das Alte Theater, welches in
erster Linie als Spielort für Kinder- und Jugendtheater fungiert, im Hinblick auf seine Nutzungsstrukturen sowie auf sicherheitstechnische Aspekte hin
überprüft.
Durch Anpassungen im baulichen Bereich und der
Mietverträge konnte der Spielbetrieb bis Ende 2016
sichergestellt werden.
Mit der „Jungen Bühne im Alten Theater“ bietet die
Kulturabteilung drei Ulmer Ensembles eine Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater. Die Kulturabteilung übernimmt für diese die Bewerbung der Vorstellungen am Alten Theater, erstellt den Spielplan
und betreut ein zentrales Kartentelefon.
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
2014 organisierte die Kulturabteilung ergänzend zu
den Inszenierungen der lokalen Ensembles zwei
Gastspiele. Darüber hinaus wurde das Alte Theater
37mal für Kulturveranstaltungen extern vermietet.
Förderpreise
2014 fanden die meisten Preisträgerkonzerte
zum Förderpreis Junge Ulmer Kunst aus dem
Jahr 2013 statt, die Teil des Preises sind. Die Kulturabteilung begleitete die Vorbereitungen, die hauptsächlich vom Stadthaus Ulm im Rahmen der Reihe
„zuhören hinschauen“ und von der Sparkasse Ulm
im Rahmen Ihrer Projektpartnerschaft für den Bereich „Bildende Kunst“ umgesetzt wurden.
Auch das Preisträgerkonzert zum 3. A-CappellaAward Ulm 2013 mit der Gruppe „Muttis Kinder“
fand im Januar 2014 statt, im komplett ausverkauften Roxy-Saal. Unterstützt wurde die Kulturabteilung bei der Umsetzung von Livekonzepte Michael
Köstner.
Gastspiel "He Duda" im Alten Theater
Die seit 2013 bestehenden Fördermittel in der Sparte Tanz wurden im Jahr 2014 für die institutionelle
Förderung der Strado Compagnia Danza und für
einzelne Projekte vergeben. Die Vergabe erfolgte in
diesem Bereich auf Empfehlung einer dreiköpfigen
Fachjury, die sich mit insgesamt 10 Bewerbungen
beschäftigte.
Die Fördersparte Musik wurde 2014 mit deutlich
mehr Mitteln ausgestattet. Die neuen Richtlinien
wurden eingeführt. Die Antragsstellung im Musikbereich wurde mit 12 Anträgen sehr gut angenommen. Die Fachjury hat aus diesen Anträgen eine
Empfehlung über die Mittelvergabe getroffen.
Die weiterhin erfolgreiche Förderung für Kulturelle
Vorhaben (Allgemeine Projektförderung) richtet sich
an Kulturschaffende, die sich keiner Sparte direkt
zuordnen lassen oder deren Projekte mehrere Sparten berühren. Im Jahr 2014 wurden 7 Projekte gefördert.
Insgesamt kann seitens der Verwaltung festgestellt
werden, dass in allen Fördersparten der finanzielle
"Dünger" der Stadt stetig neue kreative Früchte
trägt.
Der nächste praktische Berblinger Wettbewerb,
voraussichtlich im Jahr 2020, soll durch mehrere
theoretische Wettbewerbe vorbereitet werden.
2013 war dazu ein erster Konstruktionspreis ausgeschrieben und vergeben worden, mit dem Ziel, im
Bereich der Allgemeinen Luftfahrt innovative Ansätze für den emissionsarmen Streckenflug zu fördern.
2014 wurde die schriftliche Dokumentation dieses
Wettbewerbs erarbeitet (die Veröffentlichung wird
zusammen mit der Dokumentation des nächsten
Wettbewerbs 2016 erfolgen). Des Weiteren wurde
für den Folge-Konstruktionswettbewerb 2016 die
neue Ausschreibung vorbereitet.
Sachleistungen
Im „Ulmer Kulturfenster“ können Kulturschaffende
aus Ulm unter bestimmten Voraussetzungen ihre
Kulturveranstaltungen auf Werbeflächen der Firma
Wall mit Plakaten kostenfrei im gesamten Stadtgebiet bewerben. Zu diesem Zweck stehen 42 Litfaßsäulen zur Verfügung. Die Kulturabteilung übernimmt die Belegungsplanung und organisiert die
Abwicklung mit den Veranstaltern und der Firma
Wall. Auch 2014 zeigte sich dabei, dass das Platzangebot in vielen Dekaden die Nachfrage nicht
mehr decken kann und der Betreuungsaufwand
stetig wächst.
Die Antragsstellung mittels Bereitstellung der Vordrucke auf der städtischen Homepage wurde erfolgreich eingeführt und soll in den kommenden Jahren
weiter optimiert werden.
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Kulturmarketing
Kulturkonzeption
kulturpunkt ulm
Die Wilhelmsburg – ImPulse für Kultur und
Kreativwirtschaft
Seit September 2013 verbindet der "kulturpunkt
ulm" die sechs städtischen Kultureinrichtungen als
gemeinsames Erkennungszeichen. Auch 2014 führte
die Referentin für Kulturmarketing mehrere kulturpunkt-Kampagnen und –Aktionen durch. Auf die
gemeinsame Stempelaktion mit Gewinnspiel folgte
im Mai 2014 ein Fotowettbewerb, der zu Schnappschüssen mit Pappmasken bekannter Künstlerinnen
und Künstler aufrief. Ziel war es, ein Stück Kultur
mit einem Augenzwinkern aus den Einrichtungen
hinaus in den Alltag der Ulmerinnen und Ulmer zu
tragen.
Die Pappmasken, die in den städtischen Kultureinrichtungen abgeholt werden konnten, waren in
einer Auflage von 5.000 Stück innerhalb kurzer Zeit
vergriffen -insgesamt gingen über 80 Schnappschüsse bei der Kulturabteilung ein. Eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des
Fachbereichs Kultur, wählte sieben Gewinnermotive
aus, die auf Postkarten gedruckt und im September
2014 im gesamten Stadtgebiet und an alle Ulmer
Haushalte verteilt wurden. Die Gewinner konnten
sich zudem über außergewöhnliche Kulturerlebnisse
in den städtischen Kultureinrichtungen freuen.
Bereits Ende 2013 entstand im AK Wilhelmsburg der
Wunsch, einen übergreifenden konzeptionellen und
kommunikativen Prozess zur künftigen Nutzung und
Entwicklung der Wilhelmsburg anzustoßen. Dieser
Prozess wurde federführend von der Leiterin der
Kulturabteilung und der Referentin für Kulturmarketing koordiniert und in Zusammenarbeit mit dem
Institut Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung
und Sozialforschung, Stuttgart/Berlin umgesetzt.
Die Leiterin der Kulturabteilung Sabrina Neumeister im Austausch zum Entwicklungsprozess der Wilhelmsburg
Unter dem Titel „Die Wilhelmsburg – ImPulse für
Kultur und Kreativwirtschaft“ fanden ab Oktober
2014 unter anderem Rundgänge durch die Wilhelmsburg, Informationsabende, eine Bürgerwerkstatt sowie Workshops mit internationalen Expertinnen und Experten sowie lokalen Fachleuten u. a. aus
den Bereichen Stadtplanung, Architektur,
Szenographie und Kulturmanagement statt.
Eines der Gewinnermotive: Kleinkunst von Sonja Völk
Parallel dazu wurde eine Homepage eingerichtet,
die neben Hintergrundinformationen auch die Möglichkeit einer Online-Beteiligung bot. Insgesamt
nahmen über 300 Personen an den Veranstaltungen
teil. Neben den in diesem Rahmen erarbeiteten
Ideen wurden zusätzlich 25 Konzepte und Vorschläge für die künftige Nutzung der Wilhelmsburg eingereicht.
So unterschiedlich diese Vorschläge auch waren, in
einem Punkt herrschte bei allen Beteiligten Einigkeit:
Die Wilhelmsburg sollte künftig ein sichtbarer und
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2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
lebendiger Anziehungspunkt werden, sowohl für die
Ulmer Bevölkerung als auch über Ulm hinaus.
Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm
Die Kulturabteilung ist aktives Mitglied im abteilungs- und städteübergreifenden Projekt Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm.
Workshop mit internationalen Expertinnen, Experten und lokalen Fachleuten
Ab Februar 2015 erarbeitet das Institut Weeber+
Partner ein Konzept mit verschiedenen Nutzungsszenarien, das dem Fachbereichsausschuss Kultur im
November 2015 zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt werden wird.
Kulturkoordination
Übergreifende Themen im FB Kultur
Die Kulturabteilung koordiniert jährlich den vorliegenden Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur.
Quartalsweise wird eine Übersicht mit Veranstaltungshighligts aus dem Fachbereich erstellt und an
Gemeinderat und Vertreter der Medien versandt.
Des Weiteren kümmert sich die Kulturabteilung zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus den
städtischen Kultureinrichtungen um gemeinsame
Belange, wie z. B. den Bedarf an Depot,- Magazinund Lagerräumen.
Gremienarbeit
In den städtischen Projektgruppen zum neuen Online-Veranstaltungskalender der Städte Ulm und NeuUlm sowie zum Relaunch des städtischen Internetund Mitarbeiterportals arbeitet die Referentin für
Kulturmarketing in allen Projektstufen mit und vertritt dort sowohl den Fachbereich Kultur als auch
den Fachbereich Bildung und Sport.
Die Kulturabteilung vertritt die Ulmer Interessen in
der Arbeitsgemeinschaft Kulturämter im Städtetag
Baden-Württemberg.
Neben der erfolgreichen Organisation und Durchführung des vierten Fachtags (Fortbildung für alle an
Kooperationen Interessierten) und Informationsveranstaltungen zum Thema Monetarisierung fand
2014 ein intensiver Austausch mit den Kulturschaffenden statt. Dabei wurden Kultureinrichtungen
auch direkt beraten und Ansätze erarbeitet, wie
Angebote kultureller Bildung an Schulen und in Kindertageseinrichtungen besser verankert werden
können.
Das Team des Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm informierte 2014 zudem regelmäßig über verschiedene Kanäle über aktuelle Ausschreibungen, Änderungen im Schulgesetz, neue Finanzierungsmöglichkeiten, Veranstaltungen usw. und stellte Arbeitsmaterialien, wie z. B. Check-Listen oder Kooperationsverträge zur Verfügung. Diese wurden u.a. als Praxishilfen auf der Internetseite, die zugleich zahlreiche Kooperationsangebote präsentiert, zur Verfügung gestellt.
Freie Kulturszene
Der Arbeitskreis Kultur (AKK), ein Zusammenschluss
städtischer und freier Kulturträger, bündelt deren
gemeinsame Interessen und vertritt diese im Dialog
mit Verwaltung und Politik, um kulturelle Aktivitäten
in Ulm zu fördern. Die Geschäftsstelle ist in der Kulturabteilung angesiedelt, die jährlich vier Sitzungen
und dazu mindestens vier Sprecherratstreffen zu
organisieren hat. Zudem ist die Leitung der Kulturabteilung von Amts wegen Mitglied des AKKSprecherrats.
Ressourcen
Personal
Die Kulturabteilung verfügt laut Stellenplan über 6,7
Stellen. Teilweise sind diese Stellen zeitlich befristet
und zentral finanziert oder aus Projektmitteln.
Dazu gehören: Eine Kollegin im Bereich Kulturmarketing (befristet bis 12.2016), eine Kollegin aus dem
zentralen Programm „Nachwuchsführungskräfte“
(befristet bis 02.2015).und eine Kollegin (25%, befristet bis 12.2015) im Sachgebiet Projekte,
14
2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Veranstaltungen und Kommunikation sowie eine
Auszubildende Veranstaltungskauffrau. Ohne diese
zusätzlichen Kräfte wären eine Realisierung der zahlreichen Projekte sowie die Betreuung von Themen,
die den Fachbereich betreffen, nicht möglich. Die
Erledigung aller Aufgaben war und ist trotzdem nur
durch äußerst engagierten Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.
Als unverzichtbar erwies sich die zusätzliche Mitarbeit der Auszubildenden und von Praktikantinnen
und Praktikanten. 2014 absolvierten insgesamt 9
junge Menschen ein Praktikum in der Kulturabteilung und erhielten Einblick in die facettenreiche
Arbeit einer Kulturverwaltung.
Finanzen
Zur Durchführung von eigenen Projekten stehen der
Kulturabteilung im Haushalt keine freien Finanzmittel zur Verfügung. Deshalb ist die Abteilung jeweils
auf die projektbezogene Genehmigung von Sonderfaktoren durch den Gemeinderat sowie die intensive
Akquise von Drittmitteln angewiesen.
Ulmer Denkanstöße 2014
15.000
Gesamtaufwendungen
1.458.000
In 2014 ermöglichten folgende Drittmittel (Sachund Barmittel) von Sponsoren, Stiftungen, Landeszuschüssen die Realisierung der Projekte:
Ist in Euro
Ulmer Donau-Kolleg 2014
9.000
Kinder- und Jugendliteraturtage
2014 (durchlaufend Land)
20.000
donau.pop.camp 2014
11.000
Ulmer/Neu-Ulmer Kulturnacht 2014
44.500
Gesamtertrag
84.500
Für die Bereitstellung der projektgebundenen Mittel
aus dem kommunalen Haushalt sowie für die großzügige Unterstützung von privater Seite sei allen
Unterstützerinnen und Unterstützern ganz herzlich
gedankt.
Die Stadt Ulm stellte folgende Mittel zur Verfügung:
Ist in Euro
Ulmer Donau-Kolleg 2014
Donaufest 2014
47.000
50.000
Jugendcamp 2014
10.000
Wissenschaftlicher Förderpreis 2014
Zentrales Kulturmarketing 2014
(inkl. Personal)
270.000
Donaufest Vorlaufkosten
Kulturförderung Tanz 2014
Ausblick
100.000
20.000
181.000
donau.pop.camp 2014
30.000
Kinder- und Jugendliteraturtage
2014
20.000
715.000
Münsterturmjubiläum Vorlaufkosten
(inkl. Personal und anteilige Projektmittel, Ges. 1,9 Mio.)
Nutzungskonzept Wilhelmsburg
Sonderfaktor aus 2013
Umsetzung der internationalen und regionalen
Kunstprojekte zur Begehung des Jubiläumsjahrs
2015 "125 Jahre Fertigstellung Ulmer Münsterturm"/"ulmer weitblick"
Entwicklung einer Nutzungskonzeption für die
Wilhelmsburg
Weiterentwicklung des übergreifenden Kulturmarketings
Fortführung des Forschungsauftrags „Migration
nach Ulm nach 1945"
Fortschreibung und Neuauflage der städtischen
Kulturkonzeption
Weiterentwicklung des Bereichs Kinder- und
Jugendtheater-Förderung
Fortführung bewährter Formate wie der Ulmer
Denkanstöße, Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm, Förderpreisvergaben und Berblinger Wettbewerb
Unterstützung bei der Ausrichtung des Deutschen Orchesterwettbewerbs 2016.
50.000
15
2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Anhang
Übersicht Zuschussempfänger, Rechnungsergebnis 2014
Übersicht: Zuschussempfänger 2014
Struktuelle Förderung: Programm-/ Betriebs-/ und Mietkostenzuschuss
- Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Bezirksverband Ulm e. V.
- Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e. V.
- Förderung von Veranstaltungen im Stadthaus Refinanzierung
Ergebnis
%-Gesamt2014 in € zuschussbetrag
37.400
2,6%
76.000
5,4%
7.440
0,5%
- Freie Theatergruppen Mietkostenzuschuss (interne Verrechnung)
- Kradhalle
- Theaterwerkstatt
- T.Ü.S.A.D. Verein zur Förderung der Theaterkunst e. V.
920
0,1%
3.090
0,2%
3.068
0,2%
10.000
0,7%
- Künstlergilde Ulm e. V.
9.400
0,7%
- Kunstverein Ulm e. V.
50.200
3,5%
- Landsmannschaft der Banater Schwaben
7.400
0,5%
- Museumsverein Ulm-Söflingen e. V.
4.100
0,3%
20.600
1,5%
- Internationales Jugendcamp i. R. Donaufest zweijähriger Turnus
- Popbastion
- Radio free FM (interne Verrechnung)
5.000
0,4%
- ROXY gGmbH
341.600
24,1%
- Stadtverband für Musik und Gesang Ulm e. V. Zuschüsse gem. Richtlinie
246.010
17,3%
- Theater in der Westentasche (inkl. interne Verrechnung 38.000 €)
58.200
4,1%
- T.Ü.S.A.D. Verein zur Förderung der Theaterkunst e. V.
19.100
1,3%
1.300
0,1%
- Ulmer Autoren 81 e. V.
- Ulmer Paradekonzerte e. V.
7.700
0,5%
39.600
2,8%
948.128
66,8%
128.000
9,0%
- Erstes Ulmer Kasperletheater
10.700
0,8%
- Kinder Theaterwerkstatt Ulm
2.700
0,2%
56.600
198.000
14,0%
15.000
1,1%
11.000
0,8%
4.000
30.000
0,3%
21.387
21.387
1,5%
249.387
17,6%
- Verein zur Förderung der Freien Kultur Ulm e.V. Ulmer Zelt
Zwischensumme strukturelle Förderung
Spartenförderung: Institutionelle Förderung und Projektförderung auf Basis der
jeweiligen Richtlinie
Anmerkung: Ergebnis Projektförderung entspricht dem Beschluss Gemeinderat (inkl. Mittelumschichtungen in Höhe von
19.715 € aus der allg. Projektförderung und Ermächtigungsüberträge; exklusiv Verw altungskosten Jury)
Institutionell:
- akademietheater ulm e. V.
- Theater an der Donau
Zwischensumme
Kinder- und
Projektförderung:
Jugendtheater
- akademietheater ulm e. V. Spatenwiese
- Serrando "Wohin, kleiner Clown?"
- Theater an der Donau Jurte
Zwischensumme
Kulturelle Bildung
- Junge Bühne im Alten Theater
Zwischensumme
Zwischensumme Kinder- und Jugendtheater
16
4,0%
2,1%
1,5%
2014 | kultur | BERICHT
Kulturabteilung
Ergebnis
%-Gesamt2014 in € zuschussbetrag
Institutionell:
- Alte Musik Ulm e. V. / Konzertreihe (BV 2014-2015)
20.000
1,4%
- Förderverein Wiblinger Kantorei e. V. (BV 2013-2015)
5.383
0,4%
- KunstWerk e. V. / Konzerte (BV 2014-2015)
5.000
0,4%
- Scherer-Ensemble (BV 2014-2015)
8.000
0,6%
- Sommerliche Ulmer Musiktage e. V. (BV 2013-2015)
4.310
0,3%
5.342
48.035
0,4%
1.470
0,1%
- Verein für moderne Musik Ulm/Neu-Ulm e. V. (BV 2013-2015)
Zwischensumme
Musik
Projektförderung:
- Günter Buhles / Uraufführung "Beaulieu"
- Joo Kraus meets (Herzstücke spezial, 2. Veranstaltung)
3,4%
4.400
0,3%
- KunstWerk e. V. / Young Wild, Wild Old
- Markus Romes / Konzertchor Klangreich
7.500
0,5%
7.000
0,5%
- Theo Düllmann / Originalklang in Ulm
- Tindaro Addamo / FADIESIS
8.460
0,6%
3.500
0,2%
3.135
35.465
0,2%
83.500
5,9%
50.000
50.000
3,5%
Projektförderung:
- Compagnie Horizon / Escape from Flatland
- KunstWerk e. V. / DANCE IT
14.000
1,0%
13.000
0,9%
- Maren Roeske / Welttanztag 2014
- Roxy gGmbH / "Ulm Moves" 2015, Vorlauf
Zwischensumme
3.000
0,2%
30.000
2,1%
- Viktor Nordir/ Rekreation Video-Konzertmitschnitt
Zwischensumme
Zwischensumme Musik zusätzliche Mittel (dauerhafter Sonderfaktor ab 2014)
2,5%
Institutionell:
- Domenico Strazzeri, Strada Compagnia Danza
Zwischensumme
Tanz
Zwischensumme Förderung Tanz
Projektförderung:
- Cora Schönemann / Cabaret Eden Ulm
- Fotomarathon Ulm / Fotomarathon
Allgemein
- Friedemann Film / Dokumentarfilm über Jugendclub am Theater Ulm
- HEYOKA-Theater / LieblingsLieder
- HDB Ulm/Neu-Ulm / Deutsch-Türkische-Wochen
- Kultursalon / Kultursalon am Griesbad
- KunstWerk e. V. / Der universelle Raum
Zwischensumme Allgemeine Projektförderung (s. Anmerkung)
Zwischensumme Spartenförderung: institutionelle Förderung und Projektförderung
Gesamtsumme
3,5%
60.000
4,2%
110.000
7,8%
4.500
0,3%
500
0,0%
2.000
0,1%
11.500
0,8%
2.500
0,2%
4.500
0,3%
1.800
0,1%
27.300
1,9%
470. 187
33, 2%
1.418.315
100%
Erklärung: BV = Budgetvereinbarung
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2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
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2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Musikschule der Stadt Ulm
Geschäftsbericht Schuljahr 2014/15
Aufgaben und Angebote
Zugang
Aufgaben
Umfangreiche Sozial-, Geschwister- und Mehrfächerermäßigungen gewährleisten einen schrankenlosen Zugang zu den Angeboten der Musikschule.
Um dem zentralen Ziel der Musikschule, dem gemeinsamen Musizieren, gerecht zu werden, ist der
Ergänzungsfachunterricht und damit der Zugang zu
den zahlreichen Ensembles der Musikschule für
Schülerinnen und Schüler, die ein instrumentales
oder vokales Hauptfach belegen, kostenfrei.
Die Musikschule der Stadt Ulm ist eine Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Sie ist Ort des Musizierens, der Musikerziehung und
der Musikpflege, Ort der Kunst und der Kultur und
Ort für Bildung und Begegnung.
Die Musikschule legt mit qualifiziertem Fachunterricht die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik. Sie eröffnet ihren Schülerinnen und
Schülern Möglichkeiten zum qualitätsvollen gemeinschaftlichen Musizieren in der Musikschule, in den
allgemeinbildenden Schulen, in der Familie oder in
den vielfältigen Formen des Laienmusizierens. Besonders begabte Schülerinnen und Schüler erhalten
eine spezielle Förderung bis hin zur Vorbereitung
auf ein Berufsstudium.
Angebote
Die Musikschule bietet Unterricht in folgenden
Bereichen an:
- Elementare Musikpädagogik
(2 - 10jährige Kinder)
- Musikalische Orientierungsstufe
(6 - 10jährige Kinder)
- Instrumental- und Vokalunterricht in Unter-,
Mittel- und Oberstufe
- Instrumentalunterricht für Menschen mit Behinderung
- Ensemblespiel, Orchester, Chöre
- Kammermusik
- Allgemeine Musiklehre/Musiktheorie Fächer
- Projektbezogener Unterricht
- Bildungskooperationen
- Studienvorbereitende Ausbildung
Die Musikschule unterstützt die musikalischen Aktivitäten in den Schulen und zahlreichen Musikvereinen und Ensembles der Stadt. Daher haben zusätzlich zur Ulmer Bevölkerung auch Auswärtige Zugang
zu den Angeboten der Musikschule, sofern sie eine
Ulmer Schule oder Ausbildungsstätte besuchen oder
Mitglied in einem musik- oder gesangstreibenden
Verein der Stadt sind.
Mit der Musikschule Neu-Ulm besteht eine Kooperationsvereinbarung. Schülerinnen und Schüler, die ein
Unterrichtsfach belegen wollen, das entweder ausschließlich in Neu-Ulm beziehungsweise ausschließlich in Ulm angeboten wird, können den Unterricht
der jeweiligen anderen Musikschule besuchen.
50 Jahre Musikschule der Stadt Ulm
Am 30. Oktober 1964 beschloss der Gemeinderat
der Stadt Ulm die Gründung eines „Schul- und Jugendmusikwerks“, um möglichst vielen Ulmer Kindern und Jugendlichen die damals so genannte
„außerschulische Musikpflege“ zu ermöglichen. Ein
Großteil der Aktivitäten der Musikschule im Schuljahr 2014/15 stand im Zeichen des 50. Jahrestags
dieses Ereignisses.
Mit der großen Festwoche vom 7. bis zum 16. November 2014 und in vielen weiteren Veranstaltungen feierte die Musikschule über ein halbes Jahr
hinweg ihr Jubiläum:
19
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
"Pläng" - Festakt mit Uraufführung des Musiktheaterstücks von Nina Ender und Fay Neary
am 7. November 2014
Aus Anlass des Jubiläums wurde das KinderMusiktheaterstück "Pläng" in Auftrag gegeben. Das
Libretto stammte von der gebürtigen Ulmerin Nina
Ender (Preisträgerin der "Jungen Ulmer Kunst"
2009), die Musik aus der Feder der in Neu-Ulm ansässigen Komponistin Fay Neary.
150 Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 19
Jahren aus den Instrumentalklassen führten das
Werk gemeinsam mit den St.-Georgs-Chorknaben
und dem Vorchor der Ulmer Spatzen unter der Leitung von Hans de Gilde und Josef Christ insgesamt
sechsmal auf.
Einblicke in Entstehung des Werks bot ein Podiumsgespräch mit Projektleiter Theo Kinder und der
Komponistin Fay Neary.
Finanziert und gefördert wurde das Projekt durch
den Förderverein der Musikschule und vom Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. und der
Baden-Württemberg-Stiftung.
Geburtstagsparty am 8.11.2014
Ein großes Fest feierten Schülerinnen und Schüler,
Ehemalige, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen
gemeinsam in der Musikschule. Für den musikalischen Rahmen sorgten das "Salonorchester" aus
Lehrkräften der Musikschule, Schülerbands und eine
"Jazz-Lounge"
Pädagogische Woche vom 10. bis 14.11.2014
Auf der Suche nach den gestohlenen Klängen:
Die Hauptdarsteller beim Kindermusical "Pläng"
Das Stück erzählt die fantastische Geschichte vom
rätselhaften Verschwinden von Klängen und Geräuschen auf der Erde, woraufhin sich einige Musikschüler aufmachen, diese zu suchen. Ihre Reise führt
sie mithilfe ihres selbstgebauten "Instrumonstriums"
ins All und auf den Planeten Pläng. Nach zahlreichen
bestandenen Abenteuern kehren sie mit den wiedergefunden Klängen und Tönen glücklicherweise
gerade noch rechtzeitig zum 50.Geburtstag der
Musikschule in den Konzertsaal zurück.
Die in 5 Teilen angelegte Musik von Fay Neary kombinierte orchestrale Sätze mit solistischkammermusikalischen Partien; die klangfarbenreiche
Partitur sah ungewöhnliche Instrumentenkombinationen wie Solo-Cello mit Schlagzeugensemble oder
Oboe, Schlagzeug, Cembalo und Chor vor.
Instrumentebasteln während der "Pädagogischen Woche"
Unter dem Motto „Musikschule mal ganz anders“
fand anstatt des Fachunterrichts eine Projektwoche
mit 78 Workshops und Projekte rund um das Thema
Musik und Musizieren statt. Die große Spannbreite
der Angebote umfasste Themen wie "Filzen einer
Blockflötenhülle", "Spielerisches Rhythmus- und
Tonarten-Warm-Up" ebenso wie Flamencotanz,
Jazzimprovisation, Grundlagen des Fagottrohrbaus,
mentales Training, oder gar eine Einführung in Notationssoftware.
20
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
„Mittwoch um 5“ am 12.11.2014
Mit 22 parallel jeweils um 17 Uhr stattfindenden
Kurzkonzerten bespielte die Musikschule während
der pädagogischen Woche zahlreiche Einrichtungen
der Stadt von der Förderschule bis zum Seniorenwohnheim.
Orchester- und Chorkonzert am 15.11.2014 im
CCU
Die großen unter dem Dach der Musikschule versammelten Orchester und Chöre trafen sich zum
großen gemeinsamen Festkonzert im Einstein-Saal
des CCU. Die Bühne teilten sich die Junge Bläserphilharmonie Ulm, die St.-Georgs-Chorknaben, der
Ulmer Spatzen Chor, die Sinfonietta des HumboldtGymnasiums sowie das Orchester des KeplerGymnasiums. Auszüge aus Carl Orffs "Carmina Burana" wurden gemeinsam von den Chören des
Schubart- und des Humboldt-Gymnasiums aufgeführt. Die Musikschule Neu-Ulm sandte einen musikalischen Gruß mit Auszügen aus einer MusicalProduktion.
„Was wurde aus ...“ - Konzerte mit Ehemaligen
am 23.1. und 28.2.2015
Ehemalige Schülerinnen und Schüler der Musikschule, die heute als Profis in großen Kulturorchestern
oder als Solisten in Opernhäusern etabliert sind,
gratulierten der Musikschule in dieser kleinen Veranstaltungsreihe zum Jubiläum. Am 23. Januar gaben
Matthias und Yoko Ellinger einen Duo-Abend für
Violine und Klavier; die Harfenistin Sophia Whitson,
die Altistin Agnes Schmauder sowie der Klarinettist
Christoph Müller waren Solisten in einem Orchesterkonzert mit der Camerata Ulm und Lehrkräften
der Musikschule am 28. Februar.
„Soirée“
In dieser Konzertreihe mit insgesamt 3 Veranstaltungen präsentierten sich herausragende, preisgekrönte Solisten und Ensembles der Musikschule: Den
Beginn machte ein Saxophonabend am 3. Februar,
gefolgt von einem Konzert für Klarinette und Harfe
am 3. März sowie einem Kammermusikabend mit
Musik für Duo Violine und Klavier am 16. April
2015.
"Tag der offenen Tür" am 25.4.15
Ein groß angelegter "Tag der offenen Tür" setzte
den Schlusspunkt unter die Jubiläumsfeierlichkeiten.
Unter dem Motto "Von 12 bis 12" präsentierte die
Musikschule mit einem 12-StundenMammutprogramm die große Vielfalt ihrer Angebote sowie ihre zahlreichen Ensembles der Öffentlichkeit. Mit Kurzkonzerten aus den verschiedenen
Fachbereichen der Musikschule, Mitmachaktionen
und einer Instrumentenrallye für die Kinder zog die
Musikschule an diesem Tag ein breites Publikum an.
"Carmina Burana" mit den Chören von Humboldt- und Keplergymnasium im CCU
Sinfoniekonzert der Deutschen
Streicherphilharmonie am 16.11.2014
Die Deutsche Streicherphilharmonie, das Spitzenorchester des deutschen Musikschulverbands, gastierte zum Jubiläum in der Musikschule. Unter der Leitung von Wolfgang Hentrich spielte das Auswahlorchester Werke von Wolfgang Amadeus Mozart,
Wojciech Kilar, Johann Christian Bach und Edvard
Grieg. Solist war der Bratschist Piotr Szumiel.
Auszüge aus dem Programm:
- „Mäusewerkstatt und Froschchorschule“ - Aufführung der Jüngsten aus dem Fachbereich
"Musik und Bewegung"
- „Nora und Poco“ eine Geschichte über Musik
und Noten, gespielt und gesungen vom großen
Blockflötenensemble und den St.-GeorgsChorknaben
- Offenes Singen
- Mitmach-Aktionen
- Kurzkonzerte aus den Fachbereichen
- Instrumenten-Rallye mit Luftballonaktion
- Lehrerband Late Night Jazz / Rock
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2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Internationaler Kulturaustausch mit
China durch JBU und Spatzen
Im August 2014 ging die Junge Bläserphilharmonie
Ulm auf große Reise ins "Land der Mitte". Auf dem
Tourneeplan standen Konzerte in der "Verbotenen
Stadt" in Beijing, Wuhan, Xuzhou, Shanghai, Shaoxing und Hangzhou.
Welches Instrument passt zu mir? Kinder erkunden Ihre Interessen bei der "Instrumentenrallye"
Jugend musiziert
Der bundesweite Wettbewerb "Jugend musiziert"
wird unter der Trägerschaft des Deutschen Musikrats in 3 Etappen auf regionaler, Landes- und Bundesebene ausgetragen. 1. Preisträger der jeweiligen
Ebene werden ab einer bestimmten Altersstufe in
die nächste Runde weitergeleitet. Um dem pädagogischen Anspruch und dem Fördergedanken gerecht
zu werden, werden die Preise nach einem Punktesystem leistungsbewertend, aber nicht konkurrierend vergeben.
Die Musikschule der Stadt Ulm ist Ausrichterin des
Regionalwettbewerbs für das Einzugsgebiet Stadt
Ulm, Alb-Donau-Kreis und Kreis Biberach. Die Finanzierung teilen sich anteilig die beteiligten Kommunen. Der Schwerpunkt der Ausschreibung lag in
diesem Jahr auf der Solowertung Blasinstrumente,
Solowertung Gitarre und in der Ensemblewertung
auf Duo Streichinstrument/Klavier und
Schlagzeugensemble. Von den insgesamt rund 200
Teilnehmerinnen und Teilnehmern kamen 51 aus
Ulm, die hervorragende Bewertungen errangen und
auch zahlreich auf Landes- und Bundesebene vertreten waren:
- Regionalwettbewerb am 17. und 18.1.15 in
Ulm: 51 Teilnehmer/innen, 38 1. Preise
- Landeswettbewerb vom 18. bis 22.3. in
Mannheim: 22 Teilnehmer/innen, 14
1. Preise
- Bundeswettbewerb 22.-28.5. in Hamburg:
13 Teilnehmerinnen, 1 1. Preis, 3x2. Preis, 6
3. Preise
Konzert des Ulmer Spatzen Chors im goldenen Saal der
Concert Hall von Wuhan
Der Ulmer Spatzenchor zog im April 2015 mit einem
2wöchigen Chinaaufenthalt nach: Konzertorte waren neben der "Verbotenen Stadt" Qingdao,
Zhengzou, Wuhan, Hefei und Taiyuan. Das Konzert
im Konzertsaal der verbotenen Stadt im Peking
wurde live im chinesischen Fernsehen übertragen
mit geschätzten 100 Millionen Zuschauern.
22
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Struktur
Zentrales Sekretariat
Katja Klapper
Margit Schneider
Elternbeirat
N.N.
Schulleiter
bis 30.06.: Stephan
Schuh
(ab Februar 2015
Heinz Gassenmeier)
Sachbearbeitung
Monika Stiehl
Volker Konstantin Unseld
Eva Tsobanidis
Förderverein
Wolfgang Mühlich
Musikverein Ermingen
Kindertagesstätten
Bildungshäuser
Grundschulen
Gymnasien (Orchester und Ensembles)
Gesang
Schlagzeug
Tasteninstrumente
Zupfinstrumente
Tiefe Streicher
Hohe Streicher
Blechbläser
Holzbläser
Studienvorbereitende Ausbildung SVA)
Abt. Schulmusik /
Kooperationen
(Sprecher: N.N.)
St.GeorgsChorknaben
Blockflöte
Junge
Bläserphilharmonie
Ulm (JBU)
Musik und Bewegung
Kinder- u.
Jugendchor
Ulmer
Spatzen
Abteilung IGP
(Instrumental- und
Gesangspädagogik)
Stellv. Schulleiterin
Christine Ehret
Werkrealschulen
Abteilung
Vereinsmusik
Hans de Gilde
Josef Christ
Thomas Stang
Fachbereiche
Wechsel in der Leitung
Nach dem kurzfristigen Ausscheiden von Stephan Schuh aus der Schulleitung im Juli 2014 trat der aus
Oldenburg kommende Pianist Heinz Gassenmeier im Februar 2015 seine Tätigkeit als neuer Schulleiter an.
23
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Statistik
Zum Stichtag 1.6.2015 wurden an der Musikschule der Stadt Ulm 2.540 Schülerinnen und Schüler in 3.204
Fachbelegungen unterrichtet. 109 (darunter 28 hauptamtliche) Lehrkräfte erteilten insgesamt 1.522 Jahreswochenstunden an 42 Unterrichtsstandorten.
Unterricht
Die Unterrichtsangebote der Musikschule lassen
sich gliedern in Grund-/Elementarfächer, instrumentale/vokale Hauptfächer, Ensemble- und Ergänzungsfächer, Studienvorbereitende Ausbildung sowie die Unterrichtsangebote für Erwachsene, ergänzt durch Kooperationen mit allgemeinbildenden
Schulen und Vereinen.
Über das Förderprogramm des Landes BadenWürttemberg „Singen-Bewegen-Sprechen“ ist die
Musikschule an derzeit 11 Kindertagesstätten vor
Ort; Eltern-Kind-Kurse und Musikalische Früherziehung für Kinder im Vorschulalter werden in mehreren Stadtteilen angeboten.
für diesen Bereich besonders geschulte Fachkräfte
an.
Grundschulkinder finden in ihrer Schule über die
Fächer Blockflöte-Grundausbildung (an nahezu
allen Ulmer Grundschulen) sowie Klassenmusizieren
Plus (an derzeit drei Ulmer Grundschulen) einen
wohnortnahen Zugang zu aktivem Musizieren.
Der Hauptfachunterricht, als Einzel- oder Gruppenunterricht, die Ensemble- und Ergänzungsfächer
sowie Chöre und Orchester finden überwiegend in
den musikschuleigenen Gebäuden (Stadtbad,
Marktplatz 19 und Klostermühle, Klosterhof 18)
statt.
Für Sonderschulen bietet die Musikschule durch
Lehrkräfte vor Ort eine sehr auf die individuellen
Bedürfnisse der jeweiligen Schüler/innen bzw.
Gruppen abgestimmte Musikausbildung durch
24
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Musikschule vor Ort - die Unterrichtsstandorte
Mit ihren Angeboten ist die Musikschule in vielen Stadtteilen in Ulm präsent:
Stadtteil
Stadtmitte
Söflingen
Unterrichtsstätte
Unterrichtsangebot
1 Stadtbad
Musik erleben, Musikalische Früherziehung,
Trommelissimo, Instrumentenkarussell,
Blockflöte-Hauptfach, Violine, Viola, Cello,
Kontrabass, Trompete, Posaune, Waldhorn,
Tuba, Querflöte, Klarinette, Saxophon,
Oboe, Fagott, Klavier, Gesang, Schlagzeug,
Gitarre, Harfe, Allgemeine Musiklehre, Studienvorbereitende Ausbildung, Kammermusik, Ensembles und Orchester, Tanzwerkstatt, Tanztraining für Erwachsene, Ulmer
Spatzen Chor, Junge Bläserphilharmonie
Ulm, St.-Georgs-Chorknaben
2 Katholischer Kindergarten St. Antonius
Singen-Bewegen-Sprechen
3 Katholischer Kindergarten St. Michael zu den
Wengen
4 Spitalhofschule
Singen-Bewegen-Sprechen
5 Michelsberg-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
6 Martin-Schaffner-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
7 Ulrich-von-Ensingen-Realschule
Schlagzeug
8 Humboldt-Gymnasium
Musizierklassen
9 St.-Georgs-Kirche
St.-Georgs-Chorknaben, Orgel
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
10 Klostermühle
Musik erleben, Musikalische Früherziehung,
Musikalische Grundausbildung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach,
Violine, Viola, Cello, Trompete, Posaune,
Waldhorn, Querflöte, Klarinette, Saxophon,
Oboe, Fagott, Klavier, Gitarre, Ensembleund Ergänzungsfächer
11 Katholischer Kindergarten St. Maria
Singen-Bewegen-Sprechen
Oststadt
12 Evangelischer Kindergarten Regenbogen
13 Friedrichsau-Grundschule
Singen-Bewegen-Sprechen
Blockflöte-Grundausbildung
Weststadt
14 Kindertagesstätte Schillerstraße
15 Kindergarten Heilig Geist
Singen-Bewegen-Sprechen
Singen-Bewegen-Sprechen
16 Albrecht-Berblinger-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
17 Bildungshaus Ulmer Spatz
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
18 Jörg-Syrlin-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach,
Klassenmusizieren Plus
25
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Böfingen
Eselsberg
Wiblingen
Ortsteile
19 Eduard-Mörike-Schule
20 Eichenplatz Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
21 Gustav-Werner-Schule
Grundausbildung an Förderschulen
22 Evangelische Kindertagesstätte Rieslingweg
Singen-Bewegen-Sprechen
23 Kindertagesstätte Johann-Stockar-Weg
Singen-Bewegen-Sprechen
24 Gemeindezentrum St. Klara
Musikalische Früherziehung
25 Betriebskindergarten Universität Ulm
Musikalische Früherziehung
26 Adalbert-Stifter-Grund- und Werkrealschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
27 Hans-Multscher-Grundschule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
28 Maria-Sybilla-Merian-Grundschule
29 Hans-Zulliger-Schule
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach,
Klassenmusizieren Plus
Grundausbildung an Förderschulen
30 Kindertagesstätte St.-Florian-Weg
31 Kindertagestätte Reutlinger Straße
Singen-Bewegen-Sprechen
Singen-Bewegen-Sprechen
32 Regenbogenschule
33 Grundschule am Tannenplatz
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach,
Klavier
Klavier
34 Albert-Einstein-Gymnasium
Gitarre
35 Grundschule Ermingen
36 Grundschule Grimmelfingen
Klassenmusizieren Plus
Musikalische Früherziehung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
37 Riedlen-Grundschule DonaustettenGögglingen
38 Grundschule Unterweiler
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
39 Gutenberg-Grundschule Jungingen
Musikalische Früherziehung,
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
40 Schönenberg-Grundschule Lehr
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
41 Schönenberg-Grundschule Mähringen
Blockflöte-Grundausbildung und Hauptfach
42 Musikerheim Ermingen
Klarinette, Saxophon
26
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Ausblick
Kulturelle Bildung
Mit dem geplanten Ausbau der Ganztagsschule
steht das Bildungssystem insgesamt vor einem tiefgreifenden Wandel. Dieser wird nicht ohne Konsequenz für die Arbeit der Musikschule bleiben. Um
ihren Bildungsauftrag auch weiterhin erfüllen zu
können, wird die Musikschule verstärkt Aufgaben
als Partnerin für kulturelle Bildung im schulischen
Ganztag und in den Kindertageseinrichtungen
übernehmen müssen. Damit tritt die Musikschule in
einen Prozess ein, der langfristig Auswirkungen auf
ihre interne Struktur und ihre Arbeitsweise haben
wird, aber auch die Chance bietet, Kinder und Jugendliche aus sozialen Gruppierungen an musikpädagogischen Projekten teilhaben zu lassen, die von
sich aus wenig Zugang zu kulturellen Bildungsangeboten haben.
Hierbei werden geeignete pädagogische Konzepte
wie auch neue Finanzierungsmodelle über das Instrument der sog. "Monetarisierung" zu entwickeln
sein. Den Rahmen dafür liefern das am 1.8.2014 in
Kraft getretene neue Ganztagsschulgesetz sowie
die im Februar 2015 geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen baden-württembergischen
Kultusministerium und Musikschul-Landesverband.
Mit ersten Kooperationsangeboten in der Ganztagsgrundschule wird die Musikschule im Schuljahr
2015/16 einen ersten Schritt in diese Richtung gehen.
Mit dem Gewinn des 1. Landespreises in der Wertung Jugendblasorchester beim Landesmusikfest
hat sich die Junge Bläserphilharmonie Ulm für die
Teilnahme am Bundesfinale qualifiziert.
Budgetentwicklung
Die Finanzsituation der Musikschule ist solide. Insbesondere aufgrund der der Vakanz der Schulleitung über ein halbes Jahr hinweg kumulierte der
Budgetübertrag aus dem Jahr 2013 mit Haushaltsabschluss 2014 auf insgesamt 380.000 Euro. Angesichts der oben genannten künftigen Herausforderungen an Musikschularbeit und dem damit verbundenen Aufwand ist hier aber perspektivisch mit
einem allmählichen Abbau zu rechnen.
Bundesfinale des Deutschen Orchesterwettbewerbs in Ulm
Ulm wird vom 30. April bis 8. Mai 2016 Austragungsort des Finales des Deutschen Orchesterwettbewerbs (DOW) sein. Träger und Veranstalter des
Orchesterwettbewerbs ist der Deutsche Musikrat
mit Unterstützung von Musikschule und Kulturabteilung. Die Zielsetzung der Veranstaltung ist "die
kulturpolitische Bedeutung und Vielfalt des Orchestermusizierens im Laienbereich bewusst zu machen". Erwartet werden insgesamt bis zu 5.000
aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der
gesamten Republik. Die Bandbreite der verschiedenen Wertungen erstreckt sich von Sinfonie-/ Jugendsinfonieorchester, Brass-Band, Spielleutekorp
über Zupf- und Akkordeonorchester bis hin zur
Kategorie Big-Band.
27
2014 | kultur | BERICHT
Musikschule
Budgetentwi ckl ung Musi kschul e der Stadt Ul m
PRC 2630-550
1. FI NANZDATEN
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen
Sonstige ordentl. Erträge
2012
2013
2014
2014
2015
Ergebnis
Ergebnis
Plan
Ergebnis
Plan
T€
T€
T€
T€
T€
259
1.352
6
18
1
245
1.346
13
19
3
262
1.398
4
15
2
254
1.348
34
19
1
245
1.398
4
15
2
Ordentl i che Erträge
1.636
1.627
1.681
1.656
1.664
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
-1.405
-1.173
-45
-33
-1.504
-1.190
-48
-33
-1.664
-1.186
-41
-30
-1.575
-1.201
-47
-32
-1.829
-1.147
-42
-30
Ordentl i che Aufwendungen
-2.656
-2.776
-2.920
-2.855
-3.048
Ordentl i ches Ergebni s
-1.021
-1.149
-1.239
-1.199
-1.384
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
-835
-10
-848
-9
-848
-12
-827
-7
-985
-13
Veranschl agtes kal kul atori sches Ergebni s
-846
-857
-861
-834
-997
-1.866
-2.006
-2.100
-2.033
-2.381
Veranschl . NettoRes.bedarf/-überschuss
Budgetübertrag
Lei stungszi el e
Schüler
Belegungen
Jahreswochenstunden
Zuschuss/ Schüler (in €)
Zuschuss/ Belegung (in €)
Zuschuss/ Jahreswochenstd. (in €)
Konzerte, Veranstaltungen
322
337
2.555
3.391
1.522
730
550
1.230
210
2.450
3.305
1.527
819
607
1.314
222
380
2.600
3.400
1.550
808
618
1.355
220
2.584
3.305
1.503
787
615
1.353
217
28
2.550
3.400
1.530
934
700
1.556
220
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
29
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Geschäftsbericht 2014
Darstellung der Institution
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ist
Gedächtnis der Stadt sowie zentrale Anlaufstelle für
Fragen und Forschungen zur Ulmer Geschichte. Es
zählt zu den bedeutendsten deutschen Stadtarchiven und verwahrt die Überlieferung zur Geschichte
Ulms seit seinen Anfängen, darunter 6.000 lfd. Meter Akten, mehr als 10.000 reichsstädtische Urkunden seit dem 12. Jahrhundert, eine geschlossene
Serie der Ratsprotokolle seit dem Jahr 1501, eine
weltweit einmalige Sammlung gotischer Münsterrisse sowie ca. 150.000 Fotografien und ca. 450.000
Negative. Die historischen Bestände und die Dauerausstellung sind im Schwörhaus (mit Magazin im
Weinhof 15) untergebracht, die neueren Aktenbestände in der Außenstelle Pionierkaserne.
Die gesetzlichen Aufgaben des Stadtarchivs umfassen die Bewertung und Übernahme von Unterlagen
zur Ulmer Geschichte mit bleibendem Wert (einschließlich elektronischer Unterlagen), deren dauerhafte und sichere Verwahrung, konservatorische
Behandlung, Erschließung, Zugänglichmachung und
Bereitstellung, die Erteilung von Auskünften, die
Erforschung der Stadtgeschichte sowie die Beratung
von städtischen Stellen bei der Verwaltung ihrer
Unterlagen. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem auch die schriftliche und bildliche Dokumentation der Stadtentwicklung und des Stadtbildes, die
Förderung von Forschungen zur Ulmer Stadtgeschichte sowie die historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Haus der Stadtgeschichte präsentiert im Gewölbesaal des Schwörhauses eine Dauerausstellung zur
Ulmer Stadtgeschichte und thematisch orientierte
historische Wechselausstellungen, veröffentlicht
Publikationen zur Geschichte von Stadt und Region,
stellt archivpädagogische Angebote für Schülerinnen
und Schüler bereit und organisiert Veranstaltungen
und Projekte zur historischen Öffentlichkeitsarbeit
und Ulmer Stadtgeschichte.
Gesetzlicher Pflichtauftrag
Präsentation besonderer Archivalien vor der Bibiophilen Gesellschaft am 28. Mai 2014
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ist
die einzige Kultureinrichtung der Stadt Ulm, die auf
einem gesetzlichen Pflichtauftrag beruht. In § 7
(Kommunales Archivgut) Absatz 1 des Gesetzes
über die Pflege und Nutzung von Archivgut in Baden-Württemberg (Landesarchivgesetz BadenWürttemberg) heißt es dazu: „Die Gemeinden und
Landkreise verwahren, erhalten und erschließen
Unterlagen von bleibendem Wert im Sinne von § 2
Abs. 3 mit den entsprechenden Amtsdrucksachen
als Archivgut in eigenen Archiven; sie sollen das
Archivgut nutzbar machen.“ Dies bedeutet, dass
Gemeinden und Landkreise verpflichtet sind, Archive
einzurichten und durch geeignete fachliche Betreuung sicherzustellen, dass Unterlagen von bleiben30
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
dem Wert gemäß Landesarchivgesetz als Archivgut
erhalten, erschlossen und nutzbar gemacht werden.
Rechtliche Grundlagen
Gesetz über die Pflege und Nutzung von Archivgut in Baden-Württemberg (Landesarchivgesetz
Baden-Württemberg) vom 27.07.1987 (GBl. S.
230) i.d.F.v. 01.07.2004 (GBl. S. 503), § 7
Gemeindeordnung für Baden-Württemberg
i.d.F.v. 24.07.2000 (GBl. S. 581), § 4
Satzung für das Stadtarchiv Ulm vom 05.07.1995
i.d.F.v. 21.06. 2013
Organigramm
31
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Sachstandsbericht
„Erinnern in Ulm – Nationalsozialismus, Krieg
und demokratischer Neubeginn“
Unter dem Titel „Erinnern in Ulm“ wurde 2014/15
an den Nationalsozialismus, das Ende des Zweiten
Weltkriegs und den demokratischen Neubeginn in
Ulm nach 1945 in Veranstaltungen und Ausstellungen erinnert. In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK) und der vh Ulm
hat das Haus der Stadtgeschichte versucht, das Gedenken, das aufgrund der zunehmenden zeitlichen
Distanz zum Nationalsozialismus und des Verstummens der Zeitzeugen im Wandel begriffen ist, auf
eine neue Grundlage zu stellen und gerade jüngeren
Generationen und Migranten nahe zu bringen. Ziel
war es, die zentrale Bedeutung des demokratischen
Neuanfangs nach 1945 erkennbar zu machen, um
dazu beizutragen, den Konsens über die Fundamente unserer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft und über unsere Grundwerte zu festigen
und zu verbreitern.
Im Zentrum standen dabei zwei miteinander korrespondierende Ausstellungen:
Die Ausstellung „Demokratischer Neubeginn
nach 1945“ im Haus der Stadtgeschichte (vom
16. Dezember 2014 bis 7. Juni 2015), und
die Ausstellung „Auseinandersetzungen um
den Nationalsozialismus“ in der Gedenkstätte
Oberer Kuhberg (vom 16. November 2014 bis
31. Oktober 2015).
Die Ausstellung im Schwörhaus zeichnete die demokratischen Anfänge in Ulm nach und erinnerte an
Initiativen und Persönlichkeiten, die diese Zeit geprägt haben. Sie warf zunächst einen Blick auf das
Scheitern der Demokratie in der Weimarer Republik,
das die nationalsozialistische Diktatur erst möglich
gemacht hat, führte die Zerstörungen und die Notlage der Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg deutlich
vor Augen und zeigte dann den schwierigen Neuanfang nach 1945. Präsentiert wurden neben OriginalExponaten auch Bilddokumente und Filme. Ziel der
Ausstellung war es, sich Gedanken über die Zukunft
der Demokratie in unserer Stadt zu machen. Die
Resonanz auf die Ausstellung war ausgezeichnet
und die Besucherfrequenz sehr gut. Vor allem viele
Schulklassen wurden durch die Ausstellung geführt.
Beide Ausstellungen wurden darüber hinaus von
vielen Veranstaltungen und Workshops begleitet.
Unter anderem wurde am 17. Dezember 2014 eine
Lehrerfortbildung für Lehrkräfte aus Ulm, dem AlbDonau-Kreis und dem Landkreis Biberach, im
März/April 2015 eine Vortragsreihe unter dem Titel
„Demokratisierung und Öffnung der Stadtgesellschaft nach 1945 in Ulm“ an der vh Ulm sowie Erzählcafés und thematisch orientierte Führungen für
Schulklassen und für Kurse von Deutschlernenden
veranstaltet.
Bestandteil der Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte war auch eine Ideenwerkstatt „Demokratie
auf neuen Wegen“, die im nächsten Geschäftsbericht 2015 erläutert werden wird.
Ausstellung „Erinnern in Ulm. Demokratischer Neubeginn nach
1945“
Begleitend zu den Ausstellungen wurde vom Haus
der Stadtgeschichte und dem DZOK die gemeinsam
erstellte Broschüre „Erinnern in Ulm“ der Autoren
und Ausstellungskuratoren Dr. Marie-Kristin Hauke
und Thomas Vogel herausgegeben.
Gedenken Erster Weltkrieg
Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld „Das historische Erbe
des Ersten Weltkriegs im 20. Jahrhundert“ am 2. Juli 2014 im
Stadthaus
32
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Anlässlich des 100. Gedenktags des Ausbruchs des
Ersten Weltkriegs veranstaltete das Haus der Stadtgeschichte in Kooperation mit dem DZOK und der
vh Ulm am 2. Juli 2014 im Stadthaus eine Vortragsveranstaltung mit dem renommierten Historiker
Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld unter dem Titel „Das
historische Erbe des Ersten Weltkriegs im 20. Jahrhundert“.
An dem geplanten Geschichtspfad auf dem Alten
Friedhof, der federführend von VGV/GF angelegt
wird, arbeiten das Haus der Stadtgeschichte und
Barbara Treu ebenfalls mit.
Weitere Ausstellungen und Publikationen
2014 war im Haus der Stadtgeschichte vom 6. bis
18. Oktober eine Ausstellung des Fotoclubs Ulm zu
sehen.
Auch an der Ausstellung „Die Jubeljahre des Ulmer
Münsters 1877-2015“ im Stadthaus (Federführung
KA) war das Haus der Stadtgeschichte beteiligt.
Neben der bereits erwähnten Broschüre „Erinnern in
Ulm“ von Dr. Marie-Kristin Hauke und Thomas Vogel wurden 2014 vom Haus der Stadtgeschichte
weitere Publikationen herausgegeben und die
Schriftenreihen fortgesetzt:
- Als Band 34 der Reihe „Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm“ erschien am 28. Oktober
die Doktorarbeit „Reichsstädtisches Zunfthandwerk: Sozioökonomische Strukturen und kulturelle Praxis der Ulmer Weberzunft (1650–1800)“
von Dr. Senta Herkle, die mit dem Franz Ludwig
Baumann-Preis der Gesellschaft Oberschwaben
sowie dem Wilhelm-Zimmermann-Preis der
Freunde des Historischen Instituts der Universität
Stuttgart ausgezeichnet wurde.
Buchvorstellung "Dem Herzen ewig nah. Der Ulmer Alte
Friedhof“ von Barbara Treu am 9. Dezember 2014
Wiederum ist es gelungen, die Publikationen weitgehend aus Spenden und Drittmitteln zu finanzieren.
Das Haus der Stadtgeschichte war an der englischen Fassung des Gedenkbuchs von Ingo Bergmann „And always remember me: Memorial
Book for the Holocaust Victims of Ulm“ beteiligt,
das am 23. Januar vorgestellt wurde, und wirkte
auch an der inzwischen sechsten Doppel-DVD mit
Ulm-Filmen mit, die von der Firma protel produziert und am 24. Oktober der Presse gezeigt wurde, diesmal mit „Ulm-Filmen der 70er Jahre“ von
Hans Klefe und Eugen Sauter.
Besucherfrequenz und Öffnungszeiten
Das Haus der Stadtgeschichte erzielte 2014 einen
Besucherrekord mit insgesamt 12.535 Besucherinnen und Besuchern. Davon haben 1.030 Personen
im Archiv intensiv recherchiert. Dies ist die höchste
Zahl an Personen, die bislang das Haus der Stadtgeschichte besucht haben.
Archivpädagogische Arbeit
Buchvorstellung „Reichsstädtisches Zunfthandwerk" und
Preisverleihung an Senta Herkle am 28. Oktober 2014
- Am 9. Dezember wurde das reich bebilderte und
anschaulich geschriebene Buch „»Dem Herzen
ewig nah« Der Ulmer Alte Friedhof“ von Barbara
Treu der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dem Engagement von Lehrerinnen und Lehrern
sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Hauses der Stadtgeschichte ist es zu verdanken,
dass das archivpädagogische Programm des Hauses der Stadtgeschichte auch 2014 fortgesetzt
werden konnte. Erneut wurden Workshops, thematische Führungen und Kurse für Schulklassen
angeboten, unter anderem auch die bereits er33
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
wähnte Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer im Haus der Stadtgeschichte im
Rahmen von „Erinnern in Ulm“.
Der aus Lehrerinnen und Lehrern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses der Stadtgeschichte bestehende Arbeitskreis „Schule und
Archiv“ stellte 2014 die neue Lieferung von „Ulmer Geschichte im Netz“ zum Thema „Kirchen
und religiöses Leben“ www.ulmergeschichteimnetz.ulm.de fertig und
präsentierte diese am 1. Oktober im Rahmen einer Lehrerfortbildung.
Die Arbeit der Ulmer Archivpädagogik stößt auf
überregionale Aufmerksamkeit:
Im Haus der Stadtgeschichte fand am 1. Oktober 2014 die regionale Auftaktveranstaltung
zu dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten (gemeinsam mit der KörberStiftung in Hamburg) statt.
Der neue Band „Geschichte und Geschehen“ des
Klett-Verlags für die gymnasiale Oberstufe verweist in seinen Web-Hinweisen sechsmal auf
„Ulmer Geschichte im Netz“ – es gibt kein kommunales Projekt, auf das ähnlich oft verwiesen
wird.
Ulm internationale Stadt
Ulm wurde als wichtiger Verkehrsknotenpunkt im
Südwesten Deutschlands zum Ziel- und oft auch
zum Bleibeort von Menschen, die freiwillig oder
gezwungen ihre Heimat auf Zeit oder dauerhaft
verlassen haben. Unter Federführung der Abteilung
Kultur und unter Beteiligung des Hauses der Stadtgeschichte, der Koordinierungsstelle Internationale
Stadt und des Donauschwäbischen Zentralmuseums
wird derzeit eine kompakte Darstellung der Migration nach Ulm seit 1945 auf der Basis umfassender
Quellenrecherchen erarbeitet. Aufgrund der Entscheidung des Fachbereichsausschusses Kultur des
Gemeinderates vom 17. April 2015 wird diese Geschichte bis zur Gegenwart weiter nachvollzogen,
wobei auch die individuellen Lebenswege und die
Erfahrungen der Migranten in diese Aufarbeitung
der Geschichte mit einbezogen werden.
In praktischer Umsetzung des Anspruchs, als Haus
der Stadtgeschichte in einer internationalen Stadt
für eine Willkommenskultur zu stehen, wurden auch
2014 mehrere Orientierungskurse für Deutschlernende an der vh Ulm durch die Dauerausstellung
des Hauses der Stadtgeschichte geführt.
Bestandserhaltung und Patenschaften
Ideenwerkstatt „Demokratie auf neuen Wegen" im Rahmen des
Projekts „Erinnern in Ulm“
Allerdings ist zu unserer großen Sorge die Zukunft
der Archivpädagogik in Ulm ungewiss, da die Deputate der Archivpädagogik in den vergangenen Jahren vom Land auf ein Minimum von einer Stunde in
der Woche gekürzt worden sind. Langfristig ist die
völlige Streichung durch das Kultusministerium zu
befürchten. Eine qualifizierte archivpädagogische
Betreuung von Schulklassen erfordert jedoch ausgebildetes Fachpersonal mit entsprechender zeitlicher
Freistellung für diese Aufgabe.
Auch 2014 widmete sich das Haus der Stadtgeschichte den archivischen Kernaufgaben. Im Zentrum stand dabei die Erhaltung der Ulmer Archivbestände. Mit Hilfe des vom Gemeinderat beschlossenen Programms zur Bestandserhaltung gefährdeter
Archivalien konnten auch 2014 zahlreiche Archivalien restauriert und damit der Zustand der Archivbestände insgesamt deutlich verbessert werden. Ein
Schwerpunkt galt im Bereich der reichsstädtischen
Bestände den Amtsbüchern und den Reformationsakten. Außerdem wurden auch alte Fotobestände
restauriert, Tonbänder digitalisiert und umfangreiche Entsäuerungsmaßnahmen im Bereich der Überlieferung des 19. und 20. Jahrhunderts eingeleitet.
Unterstützend dazu wurde die Aktion „Paten fürs
Archiv“ unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters fortgeführt, in der Bürgerinnen und Bürgern
gebeten werden, die Restaurierungskosten besonders wichtiger oder erheblich geschädigter
Archivalien zu übernehmen. 2014 konnten so erneut 10.327 Euro an Spenden im Rahmen der
Patenschaftsaktion eingenommen werden.
34
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
System für die Archivierung digitaler Datenbestände
Vergleichbar der Vorgehensweise bei analogem
Archivgut (auf Papier oder auf Film) müssen auch
dauerhaft aufzubewahrende Unterlagen in digitaler
Form gemäß Landesarchivgesetz in geeigneter Weise archiviert und für Anfragen von Bürgerinnen und
Bürgern bereitgestellt werden. Die Anmeldung eines
entsprechenden IT-Projekts ist erfolgt, und die bislang von der Datenzentrale Baden-Württemberg
verwalteten Fachverfahren der Kommunen, hier vor
allem die Datei dvv.Gewerberegister sowie die elektronischen Melderegisterdaten, stehen zur Archivierung an. In technischer Hinsicht ist dafür das System
DIMAG (Digitales Magazin) vorgesehen, das auf
einer Installation in den regionalen Rechenzentren
basiert. Im Falle der Stadt Ulm ist das Rechenzentrum der Kommunalen Informationsverarbeitung
Reutlingen-Ulm (KIRU) der Dienstleister für die Archivierung der Fachverfahren, mit dem das Haus der
Stadtgeschichte gemeinsam mit ZS/T bereits in Verbindung steht.
Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung
Die enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich
Geschichtswissenschaft und dem Institut für Kirchengeschichte der Universität Tübingen, dem Institut für Baugeschichte der KIT Karlsruhe sowie dem
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm wurde 2014 fortgesetzt. Im
Zentrum standen dabei die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekte
„Das reichsstädtisch-territoriale Netzwerk des Arztes
Johann Franc (1649-1725) und der medizinische
Markt in Ulm um 1700 im Spiegel zeitgenössischer
Patientenjournale“, das auf der besonders reichen
medizinhistorischen Überlieferung aus reichsstädtischer Zeit im Stadtarchiv Ulm beruht und „Das
Netzwerk gotischer Bauhütten - die Zentrale Rolle
des Ulmer Münsterbaus".
Ausblicke
500 Jahre Archiv der Stadt Ulm
Am 15. Juli 1515 wurde der erste hauptamtliche
Archivar vom Ulmer Rat eingestellt, der Registrator
Peter Mann. Er sollte mit Unterstützung des Stadtschreibers einen „Anfang der Registratur zu Ulm“
unternehmen und Privilegien, Kaufbriefe und Verträge registrieren. Damit begann die schriftlich belegte Geschichte des Archivs der Stadt Ulm, die bis
heute reicht. Im Jahr 2015 feiert das Haus der
Stadtgeschichte daher 500 Jahre Archiv der Stadt
Ulm. Bei dieser Gelegenheit wird am 15. Oktober
2015 eine Ausstellung mit herausragenden Stücken
aus der Schatzkammer des Archivs eröffnet, eine
Publikation unter dem Titel „Schätze der Stadtgeschichte“ erscheinen und ein Tag der offenen Tür
stattfinden, bei dem auch historische Musik aus Ulm
zu hören sein wird.
Magazinsituation
Noch 2015 wird mit dem Umbau des im rückwärtigen Bereich des Schwörhauses befindlichen Magazins 1 begonnen. Dieses ist mit inzwischen berufsgenossenschaftlich unzulässig hohen Regalen (Arbeitshöhe bis zu 3,5 m) ausgestattet, die bereits in
der frühen Nachkriegszeit beschafft worden sind.
Um das Magazin durch einen Umbau in einen
sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand zu bringen, muss es leergeräumt, die bisherige Regalanlage
durch eine platzsparende Kompaktregalanlage ersetzt und sein Inhalt für die Zeit der Renovierung
(ca. 3 Monate) anderweitig untergebracht werden.
Ulmer Reformationsgeschichte 2017
Die Reformation bildete eine tiefgreifende allgemeinhistorische Zäsur. Die Reichsstadt Ulm spielte
dabei als Vorort und als Motor für die frühe evangelische Bewegung mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen im schwäbischen Raum eine ganz besondere
Rolle, die jetzt durch die Aufnahme in die Reihe
europäischer Reformationsstädte (Europa
Reformata) besonders gewürdigt wurde:
http://europa-reformata.mws3.de/.
Am 10. Oktober 2014 beschloss der Fachbereich
Kultur des Gemeinderats ein gemeinsames Projekt
des Hauses der Stadtgeschichte mit der Evangelischen Landeskirche zum 500-jährigen Jubiläum des
Thesenanschlags Luthers im Jahr 2017. Bereits jetzt
laufen die Vorbereitungen und Planungen, insbesondere für die große Tagung und Ausstellung sowie das Forschungsprojekt „Vielfalt der reformatorischen Strömungen in der Reichsstadt Ulm 15311548“.
35
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Kennzahlen 2014
Beschäftigte:
Vollzeitstellen:
Teilzeitstellen:
Standorte:
Schwörhaus (Weinhof 12 und 15) – Hauptdienststelle
Pionierkaserne (Basteistraße 46) – Außenstelle und
Magazin für moderne Akten
9
8
Jahresübersicht 2014:
Erfassung von Unterlagen /
Fotoaufnahmen
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Übernommene Unterlagen
(lfd. Meter)
Fotoaufnahmen (Bilddokumentation)
116
126,6
193,7*
58
101,5
77,32
23.939
24.169
24.247
28.320
25.556
25.539
* Übernahme Standesamtsregister, Grundstücksverkehrsakten, Ortsarchiv Eggingen
Archivbenutzer/innen
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Zahl der Benutzer/innen
Benutzungstage
Öffnungszeiten Lesesaal
Schwörhaus / Woche (in
Std.)
Öffnungszeiten Lesesaal
Pionierkaserne / Woche (in
Std.)
Zahl der vorgelegten Archivalien
Kopien und Rückvergrößerungen von Archivalien
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr mündlich
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr schriftlich
808
1.492
41
968
1.938
41
1.034
2.035
41
957
1.755
41
920
1.749
41
1.030
1.814
41
15
15
15
15
15
15
31.713
32.816
33.615
33.186
32.801
33.720
73.057
86.599
98.479
64.973
64.722
70.618
8.942
9.054
9.437
9.953
10.862
11.072
3.896
3.152
3.350
2.826
3.025
3.055
36
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Publikationen und Ausstellungsbesucher/innen
Herausgabe selbständiger
Publikationen / DVDs (mit
Zeitschrift Ulm und Oberschwaben)
Zahl der Ausstellungsbesucher
der Dauerausstellung im
Schwörhaus
Zahl der Dauerausstellungen
Zahl der Wechselausstellungen
Öffnungszeiten der Dauerausstellung im Schwörhaus /
Woche (in Std.)
Vortragsveranstaltungen,
Buchpräsentationen, Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Vernissagen
2009
2010
2011
2012
2013
2014
6
4
4
3
3
3
10.326
9.168
9.965
8.174
9.332
11.505
2
4/1*
2
2/1*
2
4/1*
2
2/1*
2
3/3*
2
3/1*
36
36
36
30**
36***
36
20
31
38
37
36
33
*Wechselausstellungen/Beteiligungen an weiteren Ausstellungen an anderen Standorten
**Konsolidierungsmaßnahme: Stellenstreichung Aufsichtsstelle
***Erneute Öffnung an Sonntagen ab 6.7.2013
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen
zusammen
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen
zusammen
11.134
10.136
10.999
9.131
10.252
12.535
37
2014 | kultur | BERICHT
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Budgetentwicklung Archiv
PRC 2521-530
1. FINANZDATEN
2012
2013
2014
2014
2015
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentl. Erträge
24
27
7
0
31
31
3
0
0
31
11
0
19
30
3
0
0
31
11
0
Ordentliche Erträge
58
65
42
53
42
-815
-105
-42
-40
-836
-123
-41
-39
-830
-168
-39
-40
-866
-191
-41
-40
-855
-264
-39
-42
-1.002
-1.039
-1.077
-1.137
-1.200
Ordentliches Ergebnis
-944
-974
-1.035
-1.084
-1.158
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
-485
-362
-534
-332
-536
-310
-537
-300
-536
-290
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-847
-866
-846
-838
-825
-1.791
-1.841
-1.881
-1.922
-1.983
41
957
8.174
41
920
9.332
41
1.000
10.000
41
1.030
11.505
41
1.000
10.000
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliche Aufwendungen
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
Leistungsziele
Öffnungszeiten Lesesaal / Woche (in Std.)
Zahl der Archivbenutzer
Zahl der Ausstellungsbesucher
38
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
39
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Stadtbibliothek Ulm
Geschäftsbericht 2014
Aufgabenbeschreibung
Die Stadtbibliothek hat die folgenden Funktionen:
- Professionelle und systematische Befriedigung
der Informationsbedürfnisse der gesamten Bevölkerung
- Orientierung in der Medienwelt durch die Verknüpfung von digitalen mit den gedruckten
Medien
- Zugang zu allen Medien und Medientechnologien um zu gewährleisten, "sich aus allgemein
zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten" (GG, Art. 5)
- Sprach- und Leseförderung
- Gestaltung von Freizeit und Erholung
- Förderung des individuellen Lernens und des
Lernens in Gruppen
- Kultur- und Bildungsarbeit
- Unterstützung der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund
Die Stadtbibliothek Ulm ist mit ihrer fast 500jährigen Geschichte unter den öffentlichen Bibliotheken in Deutschland eine mit einer bemerkenswert langen Geschichte und heute die kulturelle
städtische Institution mit der größten Breitenwirkung. Die Stadtbibliothek besteht aus der Zentralbibliothek (inklusive Kinderbibliothek), der Fahrbibliothek sowie den vier Stadtteilbibliotheken Böfingen,
Eselsberg, Weststadt und Wiblingen. Als öffentliche
Bibliothek ist es ihre Aufgabe, der gesamten Ulmer
Bürgerschaft sowie der Bevölkerung des oberzentralen Einzugsbereichs allgemeine Informationen zugänglich zu machen und die Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Sprach- und Leseförderung sowie die
Unterhaltung und Freizeitgestaltung zu unterstützen. Die Stadtbibliothek dient damit der Förderung
von Bildung und Erziehung und unterstützt Wissenschaft und Forschung.
Die Stadtbibliothek ist sowohl Informations- und
Kommunikationszentrum als auch Lern- und Spielort, Begegnungsstätte und Marktplatz. Sie erkundet
die jeweiligen Informationsbedürfnisse ihrer Benutzer und geht mit entsprechenden Dienstleistungen
auf die Bevölkerung bzw. einzelne Zielgruppen zu.
Sie ist konsequent bedarfs- bzw. benutzerorientiert.
Während die Zentralbibliothek mit ihren speziellen
Medienangeboten zusätzlich den gehobenen (weiterführenden) Bedarf berücksichtigt, decken die
Stadtteilbibliotheken und die Fahrbibliothek den
Grundbedarf ab. In dieser Funktion sind sie, wie
auch die Zentralbibliothek, wichtiger Bestandteil der
sozialraumorientierten Stadtpolitik.
Organigramm
Buchbinderei
Koordination
Katalogisierung
Zentrale
Erwachsene
Zentrale
Kinder
EDV
Eselsberg
Direktion
Wiblingen
Böfingen
Sekretariat
Weststadt
Haushalt
Fahrbibliothek
gemeinsame Leitung
Servicezentrum
(Verbuchung)
40
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Budgetergebnis und Budgetübertrag
Die Stadtbibliothek ist eine pilotbudgetierte Einrichtung. Bei einem bereinigten Grundbudget von
2.598.784 € (Plan) betrug der tatsächliche Zuschussbedarf im Geschäftsjahr 2.570.732 € (Ist).
Damit wurde im Ergebnis ein ausgeglichener Haushaltsabschluss erzielt. Nach Anrechnung des Defizits
aus dem Jahr 2013 ist ein leicht positiver Budgetübertrag von 18.000 € in das Jahr 2015 festzustellen.
Hervorzuheben sind die Personalkosten. Die Personalverstärkungen Kinderbibliothek, Magazin und
Zweigstellen sind zwar im Stellenplan vorhanden,
die entsprechenden Mittel hat die Bibliothek aber
nicht erhalten (s. GD 230/08). Sie finanziert diese
Stellen vielmehr aus dem bestehenden Budget ebenso wie die eine Stelle, die aufgrund des Leistungsvergleichs mit den Großstadtbibliotheken Baden-Württembergs der Stadtbibliothek Ulm zugesprochen wurde (s. GD 366/05).
Durch die Finanzierung dieser 2,3 Personalstellen
aus dem eigenen Budget sind die ehemaligen Überschüsse der Stadtbibliothek aufgebraucht und die
Spielräume für andere Belange - außerhalb positiver
Sonderfaktoren - deutlich reduziert.
Einnahmen entsprechend der Budgetabrechnung:
IST (Ergebnis)
PLAN
421.000 €
408.000 €
Benutzungsgebühren
Wesentlich für die Einnahmen sind die Benutzungsgebühren. Diese setzen sich zusammen aus den
Ausleihgebühren sowie den Mahn-, Säumnis- und
sonstigen Gebühren.
Die Entwicklung dieser Gebühren geht aus der folgenden Tabelle hervor:
Ausleihgebühren
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
Benutzungsgebühren
insgesamt
197.408 €
200.067 €
200.035 €
203.767 €
178.115 €
152.919 €
150.685 €
154.537 €
143.490 €
125.488 €
104.730 €
Mahn-,
Säumnisund sonst.
Gebühren
137.461 €
136.452 €
146.154 €
152.292 €
142.468 €
136.531 €
138.924 €
143.882 €
126.310 €
127.816 €
84.707 €
68.676 €
65.412 €
134.088 €
334.869 €
336.519 €
346.189 €
356.059 €
320.583 €
289.450 €
289.608 €
298.419 €
269.800 €
253.304 €
189.437 €
(Neubau)
2002
(Basisjahr)
41
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Aufgrund der Gebührenerhöhung ab Juli 2010
(Haushaltskonsolidierung) sind die Einnahmen aus
Benutzungsgebühren zunächst stark gestiegen. Allerdings sind dadurch auch aktive Benutzer weggeblieben und die Einnahmen aus Benutzungsgebühren wiederum rückläufig.
schließlich des aktuellen Berichtsjahres signifikant
unter den fachlichen Empfehlungen gelegen.
- Empfehlungen Medienetat (BDB)
- Ausgaben Ulm Medienetat
482.161 €
411.684 €
Sonstige Einnahmen
Die sonstigen Einnahmen (Verkauf, Kopierer, Miete,
Ersatz von Personalausgaben, Vermischtes, Zuweisungen) liegen bei rund 86.000 €. Die Mieteinnahme für das Sommertheater des Theaters in der Westentasche (10.000,00 €), die in der Budgetberechnung neutralisiert wird, ist von den sonstigen Einnahmen noch abzuziehen.
Medienetat
Die Mittel für den Medienkauf teilen sich im Ergebnishaushalt auf die folgenden Kostenarten auf:
Anschaffung
Medien
Zeitschriften
PLAN
351.800 €
IST
363.926 €
45.000 €
47.758 €
396.800 €
411.684 €
(inkl. ausleihfertige Bearbeitung +
Buchbinder)
(inkl. Amtsbücherei)
Die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB) hat ein Berechnungsverfahren (in: Bibliotheken '93) entwickelt, womit eine jährliche Empfehlung, quasi ein Sollwert, für den Erwerbungsetat
errechnet werden kann:
(5 % vom aktiven Ausleihbestand zuzüglich Umsatz
in Prozent) x Durchschnittspreis
Bei einer Anwendung dieser Formel auf die Stadtbibliothek Ulm fällt auf, dass in den Jahren 2002 2005 der tatsächliche Ulmer Medienetat die Empfehlungen überstieg. Dies ist auf die Sondermittel
für den Neubau der Zentralbibliothek zurückzuführen (insgesamt 300.000 € für die Jahre 2002 2004). In den Folgejahren hat der Erwerbungsetat mit Ausnahme der Onleihe-Einführung 2011 - ein-
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass unter
den mit der neuen Zentralbibliothek stark gestiegenen Benutzungszahlen ein Erwerbungsetat, wie er
im Ansatz (Plan) zum Ausdruck kommt, nicht ausreichend ist. Zu schnell entsteht ein undifferenzierter,
veralteter und damit nicht mehr attraktiver Bestand,
was im Sinne einer Abwärtsspirale mit zunehmender
Zeit immer schwieriger zu korrigieren sein wird. Diese Entwicklung ist ansatzweise schon zu beobachten
(s. Nutzungsdaten). Sollte der Erwerbungsetat sinken, werden sich die Ausleih- und Benutzerzahlen
sowie die Einnahmen in der Folge ebenfalls weiter
nach unten bewegen.
Budget 2015 (Plan)
Die Budgetvereinbarung wurde um ein Jahr verlängert und gilt nun bis einschließlich 2015.
Ordentliche Erträge
Ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Ergebnis
Kalkulatorisches Ergebnis
Nettoressourcenbedarf
370 T €
- 2.871 T €
- 2.501 T €
- 2.102 T €
- 4.603 T €
Nicht enthalten ist der Budgetübertrag aus dem Jahr
2014 in Höhe von 18.000 €.
42
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Zielvorgaben
Nachfolgend wird hinsichtlich ausgewählter Leistungsziele der Stand PLAN und IST dargestellt und anschließend
näher ausgeführt.
Prod. Nr
Produktbezeichnung
27.20
Bibliotheken
Ausleihen gesamt
- davon Ausleihen Freihand
- davon Ausleihen onleiheulm.de
Ausleihen je Einwohner
Medienbestand gesamt
- davon Freihand
- davon Onleihe
Umschlag (Freihandausleihe / Bestand (jährlich))
Öffnungsstunden
Besuche gesamt
Besuche je Einwohner
Aktive Nutzer
Veranstaltungen/Führungen
Online-Zugriffe (Seitenzugriffe)
Online-Zugriffe je Einwohner
Bei den nutzungsbezogenen Indikatoren sind zwei
Aspekte hervorzuheben:
1. Gemessen an der Ulmer Einwohnerzahl gehört
die Stadtbibliothek im Vergleich zu anderen
Großstadtbibliotheken zur badenwürttembergischen Spitzengruppe. Die hohe
Nutzung und Akzeptanz bei den Bürgerinnen
und Bürgern ist beeindruckend.
2015
Ansatz
2014
Ansatz
2014
Ergebnis
1.150.000
1.050.000
100.000
9,7
580.000
370.000
1.200.000
1.190.000
70.000
10,1
580.000
370.000
1.100.474
1.094.117
82.972
9,2
621.274
368.186
15.000
2,8
5.300
580.000
4,9
20.000
500
470.000
4,0
13.000
3,2
5.300
610.000
5,1
20.000
500
470.000
4,0
14.830
2,9
5.344
594.231
4,9
19.815
672
-------
2. Seit der deutlichen Steigerung nach Eröffnung
der neuen Zentralbibliothek im Jahr 2004 macht
sich ein schleichender Nutzungsrückgang bemerkbar. Dafür sind sowohl gesellschaftliche Ursachen als auch direkt bibliotheksbezogene
Gründe (z. B. Entgelterhöhung 2010; Medienetat
unterhalb der fachlichen Empfehlungen; Reduzierung der Böfinger Öffnungszeiten um 50 % seit
2012) anzuführen.
Ausleihen
Bemerkung
2006: 3-wöchige Schließung wegen Streik
2009: 7-monatige Schließung der Zweigstelle Wiblingen wegen
Umbau
2012: Reduzierung der Öffnungszeiten Böfingen um 50 %
2-wöchiger Ausfall der Fahrbibliothek
2013: 3-wöchige Schließung der Zweigstelle Böfingen wegen
Umbau
43
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Gegenüber dem Vorjahr (1.113.618) sank die Gesamtausleihe auf 1.100.474 und damit um 1 %.
Wenn man die Ausleihen pro Öffnungsstunde betrachtet, hat im Vergleich zum Jahr 2011 eine Verdichtung der Arbeit stattgefunden.
2011 => 194 Ausleihen pro Stunde
2012 => 210 Ausleihen pro Stunde
2013 => 210 Ausleihen pro Stunde
2014 => 206 Ausleihen pro Stunde
An der Gesamtausleihe ist die Onleihe mit 82.972
Ausleihen beteiligt. Es ist daher davon auszugehen,
dass die Onleihe einen Teil der physischen Ausleihen
auf sich gezogen hat. Andererseits ist aber auch
festzuhalten, dass nach unserem Eindruck durch die
Onleihe viele neue Nutzer gewonnen werden konnten. Diese Zahl ist jedoch leider nicht quantifizierbar.
Wie ist nun die Ausleihentwicklung in den einzelnen
Bibliotheken im Vergleich zum Vorjahr?
Zentrale (Erwachsene)
Zentrale (Kinder)
Böfingen
Eselsberg
Weststadt
Wiblingen
Bus
- 4,77
+ 1,43
+ 2,53
- 5,30
- 4,89
+ 3,33
- 6,01
%
%
%
%
%
%
%
Onleihe
Ende September 2011 wurde die onleiheulm.de
gestartet. Seitdem können die Inhaber eines gültigen Bibliotheksweises eBooks, eAudios (Hörbücher),
eVideos, ePapers und eMusic orts- und zeitunabhängig auf ihren heimischen PC oder ein passendes
mobiles Endgerät herunterladen.
Die Ausleihtendenz ist mit Blick auf das Berichtsjahr
(82.972) im Vergleich zum Vorjahr (59.542) weiterhin deutlich steigend.
Die bisherigen Mittel für den Bestandsaufbau in
Höhe von jährlich 20.000 € wurden durch Beschluss
des Kulturausschusses (GD 136/13) angesichts der
enormen Nachfrage ab 2014 bis inkl. 2018 auf
47.000 € erhöht.
Aktive Benutzer
Es handelt sich dabei um die Nutzer, die mindestens
einmal im Jahr ein Medium aus den Beständen der
Stadtbibliothek ausleihen (ein nur "theoretischer"
Fall).
Die Zahl der aktiven Benutzer ist rückläufig. Dies
führen wir u. a. auf die Erhöhung der Ausleihgebühren zurück. Neben Nutzern, denen die Jahresgebühr
schlicht zu hoch ist (und deshalb nicht mehr kommen), findet vermutlich faktisch auch ein Trend zur
"Familienkarte" statt - zwei oder mehr Familienmitglieder teilen sich einen Ausweis.
Besuche
Neben der "aktiven Benutzung" dient der Treffpunkt Stadtbibliothek vielfältigen anderen Zwecken
- die Präsenznutzung ist in den oben genannten
Zahlen nicht enthalten. Es handelt sich dabei um
Benutzungstätigkeiten wie etwa das Lesen von
44
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Tageszeitungen und Zeitschriften, das Recherchieren
in den Auskunftsbeständen (Wörterbücher, Enzyklopädien, Bibliographien, CD-ROM-Datenbanken,
Internet- inkl. WLAN-Nutzung etc.), das Einholen
von mündlichen Fachauskünften, die Besichtigung
von Ausstellungen, die Erledigung von Hausaufgaben, Klausurenvorbereitung etc. Diese Nutzungen
sind in den Besuchszahlen enthalten.
Zentralbibliothek
410.223 Besuche
Stadtteilbibliotheken (inkl. Bus) ca. 184.000 Besuche
Insgesamt
ca. 594.223 Besuche
Bemerkenswert sind die überwiegend via Internet
erfolgten Zugriffe - 18.691 im Berichtsjahr - auf die
(kostenpflichtigen) Datenbanken der Plattform
Munzinger online (z. B. Brockhaus, Filmdatenbank,
Biographische Daten). Für die Inhaber eines gültigen
Bibliotheksausweises ist dieses Angebot kostenfrei.
Ganz überwiegend wird dies von Schülerinnen und
Schülern genutzt. Wir bieten hier ein unterrichtsrelevantes Angebot, das von Lehrerinnen und Lehrern
als Antwort auf die Frage "Was gibt es denn anstelle von Wikipedia?" sehr geschätzt wird.
Veranstaltungen
Damit erreicht die Stadtbibliothek wiederum mehr
Besucher als alle anderen städtischen Kultureinrichtungen. Die Besuchszahl ist im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Mit 672 Veranstaltungen und Führungen erreichte
die Stadtbibliothek ihr bestes Ergebnis überhaupt.
Dies bedeutet, dass neben dem Kerngeschäft der
Bestandspflege und Bestandsvermittlung (Ausleihe
und Auskunft) durchschnittlich an jedem Öffnungstag 2 Veranstaltungen stattfanden. Dies ist nur mit
hochmotivierten und engagierten Kolleginnen und
Kollegen möglich.
Die hohe Zahl ist insbesondere den Kinderveranstaltungen zu verdanken. Neben den 214 Einführungen
in die Bibliotheksbenutzung, die sich fast ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten, wurde eine
Vielzahl von kleineren Veranstaltungen insbesondere
in den Stadtteilbibliotheken und in der Kinderbibliothek durchgeführt. Die Veranstaltungen haben einen außerordentlichen bibliothekspädagogischen
Stellenwert. Sie führen in die Bibliothek ein, senken
die Schwellenangst und dienen der Vermittlungsarbeit der Bibliotheken. In 49 Veranstaltungen für
Real- und Hauptschulen sowie für Gymnasien wurden Jugendliche und junge Erwachsene an die
Bibliotheksbenutzung herangeführt - 1.195 Schülerinnen und Schüler allein ab der Klasse 8.
Veranstaltungen für Kinder:
Veranstaltungen für Erwachsene:
Ausstellungen:
Sonstige Veranstaltungen:
Summe Veranstaltungen
Einführungen in Bibliothek:
Insgesamt
Zudem sind die Internetseiten der Stadtbibliothek
die mit am häufigsten konsultierten Seiten der Stadt
Ulm. Für das Berichtsjahr liegen wegen des anstehenden Relaunches der städtischen Websites leider
keine Zugriffszahlen vor.
357
44
50
7
458
214
672
Besondere Ereignisse
Die Zentralbibliothek feierte ihr 10-jähriges Jubiläum
mit der Ausstellung "Architekturvisionen von
45
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Gottfried Böhm und Malerei an Architektur von
Markus Böhm" im Beisein ihres Architekten.
Im März 2014 ging der verdiente Bibliotheksdirektor
Jürgen Lange in den Ruhestand und übergab den
Stab an seinen Nachfolger Martin Szlatki.
Zusammen mit dem Stadtjugendring und dem lokalen Buchhandel veranstaltete die Stadtbibliothek im
Herbst die 20. Baden-Württembergischen Kinderund Jugendliteraturtage mit zahlreichen Aktionen
zur Leseförderung und einem großen Einsatz des
Kollegiums.
Das gesamte Berichtsjahr waren die Kinderbibliothek
und die Stadtteilbibliotheken bei der
bundesweiten Aktion "Lesestart" engagiert, die sich
mit Lesestartpaketen und Führungen für KitaGruppen an alle 3-Jährigen und ihre Eltern richtet.
So wurden auch Familien erreicht, die bisher
noch nie in der Bibliothek waren. Die Aktion wird in
den Jahren 2015 und 2016 weitergeführt.
Fazit
Die Stadtbibliothek Ulm blickt auf eine fast 500jährige Geschichte zurück und ist heute die kulturelle städtische Institution mit der größten Breitenwirkung. Ihre Stellung in der Stadt Ulm sowie im baden-württembergischen Bibliothekswesen ist auch
eine Verpflichtung für die Zukunft. Um das hohe
Nutzungsniveau zu halten, bedarf es einer finanziellen Ausstattung, die entsprechende Gestaltungsspielräume ermöglicht, denn die Stadtbibliothek hat
Literaturbedarf nicht nur zu decken, sondern auch
zu wecken. Sie wird durch eine Fortentwicklung
ihrer Zielkonzeption weiterhin zukunfts- und bürgerorientiert agieren.
Die Bibliotheksgesellschaft feierte ihr 20-jähriges
Bestehen als Förderverein und unterstützte die
Stadtbibliothek im Berichtsjahr mit einer Spende von
15.000 €. Davon wurde mit 13.000 € der Medienetat der Stadtbibliothek gestützt, damit zum Beispiel
Medien zum Thema Demenz oder "ting- und
tiptoi"-fähige Bilderbücher angeschafft werden
konnten. Zudem flossen im Rahmen von "adopt a
book" Einzelspenden in Höhe von 3.500 € in die
Restaurierung des wertvollen Altbestandes am
Weinhof. Des Weiteren unterstützte die Dr. Rosemarie-Wildermuth-Stiftung die Arbeit der Stadtbibliothek.
Außerdem wurden mit einer groß angelegten Besucherbefragung die Stärken und Schwächen
der Stadtbibliothek beleuchtet, um daraus Konsequenzen für die zukünftige Konzeption abzuleiten.
46
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Anlage
2006:
3-wöchige Schließung in Zentralbibliothek und
Stadtteilbibliotheken wegen Streik
2009:
7-monatige Schließung der
Zweigstelle Wiblingen wegen Umbau
Bücherbus zusätzlich 1x wöchentlich in Wiblingen
2012:
Reduzierung der Öffnungszeiten Böfingen um 50 %,
2-wöchiger Ausfall der Fahrbibliothek
2013:
3-wöchige Schließung Umbau Böfingen
47
2014 | kultur | BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Budgetentwicklung Stadtbibliothek Ulm
PRC 2720-560
1. FINANZDATEN
2012
2013
2014
2014
2015
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentl. Erträge
47
346
63
4
38
337
69
3
29
350
24
6
16
335
58
12
16
325
24
6
Ordentliche Erträge
459
446
408
421
370
-1.961
-477
-184
-193
-1.985
-471
-177
-182
-1.978
-479
-160
-169
-2.009
-482
-169
-184
-2.040
-506
-160
-165
Ordentliche Aufwendungen
-2.814
-2.815
-2.787
-2.845
-2.871
Ordentliches Ergebnis
-2.355
-2.369
-2.379
-2.424
-2.501
-1.688
-547
-2.015
-498
-1.713
-460
-1.624
-445
-1.673
-430
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-2.235
-2.513
-2.173
-2.069
-2.103
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss 1 )
-4.590
-4.882
-4.552
-4.493
-4.604
-4.590
-4.590
0
-13
-13
-2.749
-2.746
3
-13
-10
1.117.741
595.808
490
5.327
578.912
438.329
570
1.113.621
608.937
456
5.304
580.185
468.817
596
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetübertrag
Leistungsziele
Ausleihen
Medienbestand gesamt
Zeitungen/ Zeitschriften (lfd)
Öffnungsstunden
Anzahl Besucher
Online Zugriffe
Führungen / Veranstaltungen
0
-10
1.200.000
580.000
500
5.300
610.000
470.000
500
-2.599
-2.571
28
-10
18
1.100.474
621.274
420
5.344
594.231
k. A.
672
48
0
18
1.150.000
580.000
k. A.
5.300
580.000
470.000
500
2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
„Gartenzwerge in ihrer natürlichen Umgebung“, Reminiszenz an eine Aktion der City-Werbegemeinschaft zum Münsterturm-Jubiläum
1990 in der Ausstellung „Aus Sehnsucht wird Weitblick“ im Stadthaus-UG
49
2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Stadthaus Ulm
Geschäftsbericht 2014
„Die Bauzeit des Stadthauses betrug über 100 Jahre
- zumindest, wenn man all die Anläufe einrechnet,
die es brauchte, bis das vom Stararchitekten Richard
Meier in direkter Nachbarschaft zum Ulmer Münster
entworfene Ulmer Stadthaus gebaut werden konnte. Denn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte man die Brache, die nach Abbruch eines ehemaligen Klosters vor dem Münster entstanden war, mit
neuem Gebäudebestand nutzen wollen. Doch Anläufe quer durch die Jahrzehnte verliefen im Sand.
Nach dem 2. Weltkrieg stand eine Kioskbude vor
der Münsterkulisse, kein befriedigender städtebaulicher Ansatz. 1986 kürte die Stadt Ulm Richard
Meier zum Sieger für die Errichtung des Ulmer
Stadthauses. Das 1993 bezogene Gebäude ist eine
Manifestation jener aus der Klassischen Moderne
des 20. Jahrhunderts entwickelten Entwurfsprinzipien, die Richard Meier seit Ende der 1960er Jahre
konsequent für öffentliche Bauten vervollkommnete. Architektonisch und programmatisch ist das
Stadthaus seither ein Ort, an dem Ulmer Kultur wie
unter einem Brennglas stattfindet: Alle Bereiche der
Kultur von Musik bis Vortrag finden statt, mit eigenen Reihen und Ausstellungen setzt das Stadthaus
Akzente im Ulmer Kulturleben. Einen besonderen
Fokus legt das Stadthaus auf zeitgenössische Fotografie und konnte hier auch Top-Fotografen wie
Abbas, Jim Rakete, Anja Niedringhaus, Bryan
Adams, Donata Wenders oder Jodi Bieber verpflichten. Während der großzügige, von Rundungen und
weiten Glasflächen bestimmte Saal auch für Vorträge und Tagungen bestens funktioniert, bildet das
Kabinett einen Raum für Experimente. Hier haben
etwa Ausstellungen der Outsider Art eine Heimat
gefunden. Der Verein für moderne Musik beispielsweise bespielt das Stadthaus Ulm ganzjährig mit
hochkarätigen Konzerten, eine Kinderbuchmesse
und Diskussionsabende gehören zu den weiteren
Angeboten. An sieben Tagen in der Woche steht
das Stadthaus bei konsequent freiem Eintritt in die
Ausstellungen allen Menschen offen.“
Florian Arnold in ARTMAPP, Sommer 20151
Organigramm
Stadthaus
Stadthaus Leiterin
Karla Nieraad
100%
Stellv. Leitung
Öffentlichkeitsarbeit
und Organisation
Dr. Sabine Presuhn
100 %
Organisation
Gastveranstalter
Christine
Schaumlöffel
60 %
Reinigungsteam
Mira Bajic 50 %
Sofija Haberkern 50%
Beba Söll 50 %
Finanzen,
Verwaltung
Ines Belgomri
100 %
Techniker
Christos
Kalokerinos
100 %
Technischer
Leiter
Paul Stauber
100 %
Techniker
Franz Nägele
100 %
Sekretariat
Sabine Schwarz
100 %
Aufsichten
Natalia Gerasimenko 100 %
Uwe Kristall 100 %
Astrid Businger 75 %
Hermann Punzet 75 %
Derya Eren 50 %
Magdalena Flint 50 %
Stefan Hörr 50 %
Roland Stelzner 50 %
1
Werkverträge
Projektleitungen
Tommi Brem
Jürgen Grözinger
Dr. Sylvia Claus a. G.
Dr. Raimund Kast
Dr. Friederike Kitschen
Dr. Katharina Menzel-Ahr
Wiebke Ratzeburg
Annette Schellenberg
Prof. Dr. Matthias Schirren a. G.
Laura Schmidt a. G.
leicht gekürzt
50
Werkverträge
Fundraising
Andrea
Kreuzpointner
Kinderprojekte
Katrin Schwager
Social Media
Ralf Grimminger
2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Rückblick 2014
Ausstellungen und neue Musik
Die noch 2013 gestarteten Ausstellungen Willy
Brandt zum 100. Geburtstag - die Stern-Fotografen
Volker Hinz (*1947), Thomas Hoepker (*1936), Robert Lebeck (1929-2014) und Max Scheler (19282003) waren dem Ausnahmestaatsmann verblüffend nahegekommen (Projektleitung: Tina Keck,
Karla Nieraad) – und Urbanes Leuchten über die
globale Verdichtung der Großstädte (Projektleitung:
Dr. Raimund Kast) spannten sich über das erste
Quartal. Beide Ausstellungen waren große Publikumserfolge, „Urbanes Leuchten“ mit über 25.000
Besuchern einer der größten Renner der vergangenen Jahre überhaupt. „Willy Brandt“ als Kooperation der Austragungsorte Gruner + Jahr Pressehaus
Hamburg, Willy-Brandt-Haus Berlin und Stadthaus
Ulm wirkte zudem überregional.
Sanierungsmaßnahmen und Schönheitsreparaturen
am Gebäude wurden im Frühjahr fortgesetzt. Weil
darum der Ausstellungsbereich einige Wochen lang
geschlossen bleiben musste, haben wir ein Projekt
auf die Terrasse verlegt, nämlich eine eigene Bienenhaltung. Das Interesse am „Urban Beekeeping“
war sehr groß (über 7.000 Besucher), der aus den
Stadthaus-Bienenstöcken geschleuderte Honig, insgesamt 70 kg, fand reißenden Absatz. Gleichzeitig
konnte die ökologische Brisanz des weltweiten Bienensterbens vermittelt werden.
Mit „realen und idealen Landschaften“ des Fotografen und Malers Thomas Becker (*1960) (Projektleitung: Dr. Raimund Kast) und der Mikrofotografie
von Werner Hedlich (*1949) (Projektleitung: Sabine
Schwarz, Karla Nieraad) konnten wir die Arbeiten
zweier Ulmer präsentieren. Hedlichs extreme Nahaufnahmen von Kleinstkristallen wurden u.a. in einer Bildstrecke auf ZEIT online gewürdigt!
Unser zentrales Projekt 2014, als der 100ste Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs die Medien
international beschäftigte, war „Gesichter des Krieges“ in Fotozyklen von Anja Niedringhaus (19652014), Jan Banning (*1954) und Bryan Adams
(*1959).
Konzept der Ausstellung (Projektleitung: Laura
Schmidt, Karla Nieraad) war, die gegenwärtig wirksamen Folgen vergangener wie aktueller Kriege,
Anja Niedringhaus
auch das Verschwimmen der Grenzen zwischen
„Tätern“ und „Opfern“, zu zeigen.
Prolog der Schau war eine Videoarbeit über die
Atomwaffenabwürfe und -tests des 20. Jahrhunderts von Isao Hashimoto (*1959), die die CTBTO
(Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty
Organization) auf ihrer Website präsentiert.
Schockierend überschattet wurde die Ausstellung
wenige Wochen vor ihrer Eröffnung von der Ermordung von Anja Niedringhaus, die auf Fotorecherche
in Afghanistan war. Der sehr gute Fotograf Bryan
Adams, als Rockstar berühmt, reiste zur Eröffnung
an und hielt ungeplant eine hochemotionale Rede.
Die Ausstellung erreichte über 18.000 Besucher.
Nach Ulm wurde Hashimotos Arbeit in das Deutsche
Museum München und das Museum für Gestaltung
Zürich eingeladen. Aufmerksam geworden durch
Ulm, luden auch die Paderborner Fototage den Dialog der Zyklen von Anja Niedringhaus und Bryan
Adams ein. In Tokyo setzte sich eine Debatte über
die Frage der Präsentation von Jan Bannings
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
„Trostfrauen“-Portraits in Gang, die Ausstellung
folgt im Oktober 2015 im Women's Active Museum
on War and Peace (WAM) in Tokyo.
Im zweiten Halbjahr 2014 widmeten wir uns mit der
Fotoausstellung Bamako-Dakar zum dritten Mal
dem Kontinent Afrika – 54 Staaten, 1,1 Milliarde
Einwohner –, diesmal Senegal und Mali (Projektleitung: Wiebke Ratzeburg, Dr. Bärbel Küster). Sechs
der beteiligten Fotografinnen und Fotografen waren
aus Westafrika angereist. Eine ungeahnte, schreckliche Brisanz bekam dieses Projekt durch die EbolaEpidemie.
Als Projekt „Außer der Reihe“ zeigten wir die
Sammlung aller 241 Buchumschläge aus den Goldmann-Reihen „Weltraumtaschenbücher“ und „Zukunftsromane“ des Illustrators Eyke Volkmer
(*1934) (Sammlung und Projektleitung: Tommi
Brem), die mit diversen Outsider Art-Ausstellungen
der Vorjahre korrespondierte. Und anschließend
rückten wir die sogenannte „Outsider Art“ mit der
Sammlung des schweizer Psychiaters Gerhard
Dammann und seiner Frau Karin wieder ganz in den
Fokus: wahnsinn sammeln (Projektleitung: Dr. Raimund Kast).
Jan Banning: Portrait von Wainem
Und Bryan Adams bekam Ende 2014 zum ersten
Mal die Chance, seine kriegsversehrten Briten auch
in England selbst zeigen zu können (Somerset House, London).
Zwei experimentelle, sich über einen längeren Verlauf ausdehnende Kooperationen bereiteten das
Stadthaus seit Sommer 2014 auf das Münsterturmjubiläum vor: die Ideensammelstelle der freien Initiative Ulmer Euer Münster (Initiator: Tommi Brem) und
die Etappenausstellung Aus Sehnsucht wird Weitblick der Gruppe m.o.l.i.t.o.r. unter Federführung
der Kulturabteilung der Stadt Ulm. Kuratiert von
Catherine Nichols verwandelten sich im UG des
Stadthauses die Präsentation und inhaltlichen
Schwerpunkte sechs Mal, analog zu den sechs großen Münsterjubiläumsfeierlichkeiten seit 1877. In
der Fortsetzung wird 2015 das Marketingprojekt
125 Jahre Ulmer Münsterturm mit den daraus entstandenen realisierten und unrealisierten Kunstprojekten präsentiert, inklusive vieler Impulse, die über
„Ulmer Euer Münster“ eingegangen sind.
Bryan Adams bei der Ausstellungseröffnung neben einem Bild
aus seiner Serie "Wounded"
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Stadthaus Ulm
Das Festival neue musik fand im April 2014 statt
(Projektleitung: Jürgen Grözinger). Über sechs Tage
hinweg korrespondierten „Klangräume“ mit der
Architektur des Stadthauses. Dies konnte dank eines
Sonderfaktors und des Engagements der „Freunde
der neuen Musik im Stadthaus Ulm e.V.“ realisiert
werden. Nach der letzten Konsolidierung nur noch
biennal, wird das nächste Festival neue musik im
April 2016 stattfinden, dann zum Thema „Schönheit“.
Der „Klangraum“ Stadthaus ist nicht auf den Saal begrenzt
Kooperationen
Über die erwähnten Kooperationen zum Münsterturmjubiläum gab es viele weitere im Veranstaltungsbereich.
Kooperationen: Tanz
Mit Kontinuität fördert das Stadthaus seit 2001 den
freien zeitgenössischen Tanz, insbesondere die
Strado Compagnia Danza von Domenico Strazzeri
(*1965). Seit 2013 bezuschusst die Stadt den freien
Tanz, auch ein Erfolg der langjährigen Arbeit von
Domenico Strazzeri mit dem Stadthaus. Mit „Mondlicht“ schuf Strazzeri zusammen mit drei Gastchoreografen einen assoziativen Reigen zum Mond. Einer
der Gastchoreografen war mit Roberto Scafati der
Ballettdirektor des Theaters Ulm. Dies unterstreicht
den Ansatz, die Grenzen zwischen freier und institutionalisierter Szene zu überwinden. In ihrer zweiten
Produktion, „Kauf mich, ich küss dich!“, spießte die
Strado Compagnia Danza unser am Konsum orientiertes globales Wirtschaftssystem auf, was eindrucksvoll, da ohne erhobenen Zeigefinger, gelang.
Ein Höhepunkt waren auch die Recycling-Kostüme
von Christina Schlumberger und der Bühnenvorhang
aus 986 von Hand aufgeschnittenen Pet-Flaschen
von Katrin Schwager.
Kooperation: Moderne Musik
Kontinuität in der Kooperation pflegt das Stadthaus
auch mit dem Verein für moderne Musik, der seine
fünf Konzerte 2014 unter das Motto „mediterran...“ stellte (Programm und Konzeption: Dr. Raimund Kast). Erneut wurde ein Konzert vom Bayerischen Rundfunk mitgeschnitten. Die Besucherzahlen
haben sich über die Jahre hinweg auf einem inzwischen hohen Niveau stabilisiert (150 Besucher im
Durchschnitt, bis zu gut 200 bei bekannteren Namen). Zusätzlich zum regulären Programm richtete
der Verein für moderne Musik in Kooperation mit
dem Stadthaus im Herbst ein Klarinettenfestival aus.
Kooperation: klassisch!
Seit 2010 war Ulm auf der Landkarte internationaler
Kammermusik kaum mehr zu finden. Südwest Presse und Stadthaus entschlossen sich deshalb 2013,
eine exklusive Reihe klassischer Kammermusik ins
Leben zu rufen. Zu Gast waren in der zweiten Saison international gefeierte Ensembles wie das Nightingale String Quartet, das Fauré Quartett, das
Cuarteto Casals und das Quatuor Voce. Die Karten
können im Abonnement gebucht werden, die Konzerte sind fast immer ausverkauft. (Programm: Kulturredaktion der Südwest Presse, verantwortlich
Jürgen Kanold, mit Susanne Rudolph, Henning
Reinholz und Dr. Burkhard Schäfer).
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Weitere Kooperationen
Mit der Astronomischen Arbeitsgruppe Ulm organisierten wir wieder eine Himmelsbeobachtung auf
der Dachterrasse. Die Mitwirkung im Arbeitskreis
27. Januar, die Museumsnacht und die Kulturnacht
wurden als permanente Kooperationen fortgeführt.
Seit Bestehen des Stadthauses ist zudem das Humboldt-Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften der Universität Ulm kontinuierlicher
Partner. Allein die Dauerkooperation Kinderbuchmesse kibum fiel 2014 wegen der an verschiedenen
Orten in der Stadt ausgerichteten Kinder- und Jugendliteraturtage aus.
Wir legen deshalb großes Gewicht darauf, dass die
Gastveranstaltungen, so unterschiedlich sie sein
mögen, stets von Relevanz für die Bürgerschaft sind.
2014 blockierte die Fußball-WM manche Saalvermietung. In solchen gravierenden Fällen (i.d.R. vieltägige laute open air-Veranstaltungen auf dem
Münsterplatz) verhandeln wir Ausfallpauschalen, so
dass sich diese weniger aufs Budgetergebnis als auf
die Summe der Gastveranstaltungen auswirken.
Gastveranstaltungen in großer Bandbreite
Die Gesamtbesucherzahl (Ausstellungen, Veranstaltungen, Führungen) liegt 2014 mit knapp 194.500
leicht über dem Vorjahr. Dies ist bemerkenswert,
weil 2014 erschwerte Umstände herrschten:
In 149 Gastveranstaltungen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Sozialem und Kultur
wurden auch 2014 die aktuellen gesellschaftlichen
Diskurse aufgegriffen.
Zu unseren Kunden zählen namhafte Industrieunternehmen, die den Saal mit Kongressen und Empfängen nutzen. Durch die gestaffelten Preise können
wir den Stadthaussaal aber genauso gemeinnützigen oder kulturellen Einrichtungen anbieten. Damit
spiegelt sich hier ein Querschnitt durch die Bürgerschaft in einer Mischung aus hoher Wirtschaftskraft
und Engagement im kulturellen und sozialen Bereich. Diese Bandbreite liegt uns sehr am Herzen.
Zielvorgabe
Ausstellungen
1 Eigenpräsentation (Dauerausstellung)
4 Kooperationen
Veranstaltungen
12 Eigenveranstaltungen in zwei
Veranstaltungsreihen und im Rahmen von Ausstellungen
50 Kooperationen inkl. Begleitprogramme Ausstellungen
185 Gastveranstaltungen inkl. Begleitprogramme Gastausstellungen
Gesamtbesucherzahl
Budget- und Besucherentwicklung
Zielvorgaben 2014 - deutlich übertroffen
- durch Sanierungsphase mehrwöchig geschlossener
Ausstellungsbereich und drei Monate geschlossene
Dauerausstellung im UG
- keine Kinderbuchmesse (i.d.R. um 10.000 Besucher)
Im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen sind die
Anzahl der Ausstellungsbesucher (um 4.800) und
der Teilnehmer an mit dem Stadthaus beginnenden
Stadtführungen (um 3.500).
Besucher Ergebnis
Besucher
8 Eigenpräsentation inkl. Dauerausstellung
4 Kooperationen/Übernahmen
0 Gastausstellungen
Besucher Ausstellungen gesamt
80.000 inkl. Teilnehmer Führungen (ohne
Ausstellungsführungen)
80.076
18.724
98.800
159.215
600 58 Eigenveranstaltungen, auch i.R.
von Ausstellungen (inkl. Ausstellungsführungen)
4.000 68 Kooperationen inkl. Begleitprogramme Ausstellungen (inkl. Ausstellungsführungen)
20.000 149 Gastveranstaltungen inkl. Begleitprogramme Gastausstellung
24.600
104.600
2.635
6.731
25.854
35.220
194.435
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Rechnungsergebnis 2014
Hierzu wird auf die Übersicht in der Anlage
"Budgetentwicklung" verwiesen.
Budgetübertrag aus 2013
Ergebnis 2014
Budgetübertrag nach 2015
124.000 €
- 9.000 €
115.000 €
Kommentar Einnahmen:
2014 erwirtschaftete das Stadthaus ordentliche Erträge in Höhe von 451.756 Euro und somit eine
Einnahmesollüberschreitung von rd. 88.000 Euro.
Einnahmesollüberschreitungen müssen jedes Jahr
vom Stadthaus erwirtschaftet werden, um die Projekte des jeweiligen Folgejahres zu finanzieren.
Die Einnahmesollüberschreitung kam im Wesentlichen durch folgende Faktoren zustande:
- Die Einnahmen aus Saalvermietungen liegen um
rd. 30.000 Euro über dem Soll.
- Die Pächter (Gastronomie, UNT, Ehinger-Schwarz)
beglichen Nebenkostennachzahlungen in Höhe von
insgesamt rd. 26.000 Euro.
Stark zurückgegangen sind indes in früheren Jahren
stets geleistete Umsatzpachtnachzahlungen.
- Wir haben Drittmittel von 27.000 Euro eingeworben (nicht eingerechnet Sachspenden und Sachsponsoring sowie direkt über Kooperationspartner
abgerechnete Beiträge). Sie flossen im Wesentlichen
in das Festival neue Musik, die Ausstellung „Urbanes
Leuchten“, das Bienenprojekt sowie zu kleineren
Teilen in die Ausstellungen „Willy Brandt“ und „Gesichter des Krieges“.
Anmerkung: Zudem haben wir weitere 57.000 Euro Drittmittel
für die 2015 stattfindende Ausstellung „Richard Meier und das
Ulmer Münster“ eingeworben, die wir im Vorfeld bereits auf
2015 übertragen haben, so dass sie sich im Abschluss 2014
nicht abbilden.
Kommentar Ausgaben:
Den Erträgen stehen für ordentliche Aufwendungen
Mehrausgaben von rd. 130.000 Euro gegenüber.
- Rd. 63.000 Euro flossen planmäßig und abgesichert durch den Budgetübertrag in Sachausgaben,
v.a. in den Vollzug des Programms 2014 und Vorlaufkosten für 2015.
- Rd. 79.000 Euro höhere Personalkosten kamen
zum einen durch die Anstellung von drei Reinigungskräften zustande. Im Gegenzug wurden hier
die Mittel bei den Sachausgaben für Reinigung eingespart: unter dem Strich eine Nullsumme!
Zum anderen wirkten sich besonders 2014 mehrere
tarifliche Stufensteigerungen und eine Anpassung
der Pauschalen für Überstunden und Zeitzuschläge
sowie durch Personalausfälle ausgelöste Überstundenspitzabrechnungen aus.
Zwischenbericht 2015
Die Budgetentwicklung 2015 ließ sich im 1. Quartal
gut an: An ordentlichen Erträgen wurden bereits
42% des Jahressolls erreicht, die Aufwendungen
liegen mit 29% des Jahresbudgets sehr gut im Plan.
Die Besucherzahl hat im 1. Halbjahr 2015 bereits rd.
75% des Plans erreicht. Sie bleibt damit dennoch
um rd. 9.000 Besucher unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (bei Redaktionsschluss liegen die
Besucherzahlen noch nicht in allen Teilbereichen
vollständig vor). Hier wird ganz klar spürbar, dass
die Outsider Art-Ausstellung „wahnsinn sammeln“
nicht dieselbe Magnetwirkung entfalten konnte wie
im Vorjahr die ikonografischen Fotos des Erdballs bei
Nacht und der legendäre Willy Brandt. Doch „wahnsinn sammeln“ schloss mit durchaus mehr als respektablen 8.200 Besuchern ab. Es ist das Wesen von
Rekorden, dass man sie nicht ständig toppen kann.
Einen unbekannteren Aspekt von Fotografie zeigten
wir zu Jahresbeginn mit Als Brieftauben das Photographieren lernten (Projektleitung: Karla Nieraad).
Eine überraschende Entdeckung war, dass der Erfinder der Brieftaubenkamera, Julius Neubronner
(1852-1932), von einer Ulmer Patrizierfamilie abstammte. Neubronners Erinnerungen haben wir in
der Schriftenreihe „edition stadthaus“ neu aufgelegt.
Glücklich schätzt sich das Stadthaus, dass es die
Schau des berühmten Abbas (*1944) präsentieren
durfte, „Zwischen Mythos und Ideologie“. Abbas,
der einzige persischstämmige Fotograf der weltweit
namhaftesten Foto-Agentur Magnum, hat die Betrachtung der Religionen - aller Religionen - zum
Lebensthema erwählt. Ein, auf das Stadthaus bezogen, optimaler Beitrag zum Münsterturmjubiläum
(Projektleitung: Dr. Raimund Kast). Große Resonanz
fand ebenfalls im 1. Halbjahr die Schau „The
Destructive Art of Hurricane Sandy“ des amerikanischen Pressefotografen Randy Taylor (*1955), dessen Archiv, in dem er sein ganzes Berufsleben sowie
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
den kompletten fotografischen Nachlass seiner Vorfahren verwahrt hatte, fast vollständig vom Hurrikan
zerstört wurde. Wie Taylor durch chemische Reinigungs- und Rettungsversuche an seinen Dias in der
Katastrophe eine neue Kunst fand, hat die Besucher
so stark beeindruckt, dass mit Ende der Ausstellung
die meisten Bilder verkauft waren (Projektleitung:
Tommi Brem).
Das 2014 so gut aufgenommene Bienenprojekt hat
dazu geführt, dass wir unter der bewährten Betreuung durch den Stadthaustechniker und Hobby-Imker
Franz Nägele, die ausgebildete Gärtnerin und Landschaftsarchitektin Annette Schellenberg und Katrin
Schwager (Vermittlungsprogramm für Kinder) auch
2015 drei Bienenvölker auf der Stadthaus-Terrasse
beherbergen.
Ein herausragendes Ereignis des Sommers 2015 war
das Tanzfestival Ulm Moves, an dem das Stadthaus
nicht nur mit dem Gastspiel der experimentellen
Cocoon Dance Company im Saal, sondern auch mit
hohem Personaleinsatz und in der Festivalleitung
beteiligt war.
Ein großes Vorhaben ist die Ausstellung Bild - Turm
– Bau. Richard Meier und das Ulmer Münster, das
zu Ehren des Münsterturms Richard Meiers Blick auf
diesen thematisiert. Diese Ausstellung übersteigt bei
Weitem die finanziellen Möglichkeiten des Stadthauses und ist dank eines vom Gemeinderat bewilligten Sonderfaktors und vieler Sponsoren möglich
geworden. Die Projektleitung haben als Gäste im
Stadthaus-Team zwei Architekturexperten der ETH
Zürich, Dr. Sylvia Claus, und der TU Kaiserlautern,
Prof. Dr. Matthias Schirren. In einer kleineren Ausstellung im Saalfoyer wirft der in Ulm lebende amerikanische Fotograf Matthew G. Beall (*1962) Blicke
in unbekannte Ecken des Ulmer Münsters.
Durchnässungsschaden im Untergeschoss
Der 2014 entdeckte Durchnässungsschaden, verborgen unter der Bodenplatte, wurde in einem ersten Abschnitt aufwändig saniert. Die WC im Untergeschoss waren aus diesem Grund über viele Monate nicht benutzbar. 2016 folgt nach Abbau der
Münsterturmjubiläums-Ausstellung der zweite Sanierungsabschnitt. Erst danach, voraussichtlich im
Sommer, kann die neue Dauerausstellung zur Archäologie und Geschichte des Münsterplatzes einziehen.
Ausblick 2016
Eines der zentralen Projekte 2016 wird "On This
Earth, A Shadow Falls Across The Ravaged Land"
von Nick Brandt sein. Brandt holt afrikanische Wildtiere in ihrer Imposanz wie ihrer Verletzlichkeit
hautnah an den Betrachter heran. Ohne Entkommen markiert er so die Ausbeutung der Erde durch
den Menschen. Hierzu wird es auch ein vertiefendes
Medienprojekt für Jugendliche geben.
Unter dem Titel Cross Dressing kommen auch wieder Bilder vom Menschen ins Stadthaus. Das Spiel
mit Geschlechterrollen wird hier thematisiert.
Historischen Quilts der Amish aus der Sammlung
Maria Schlumberger-Rentschler widmen wir uns
zum Jahresende. Die berückend schönen Stoffkompositionen werden sich in einen formalen Dialog mit
der lichten Stadthausarchitektur begeben. Es wird
aber auch Wissen über die Gemeinschaft der im
18. Jahrhundert in der Schweiz, dem Elsass und
Deutschland religiös verfolgten radikalen Protestanten vermittelt.
Der Jahreswechsel wird mit zwei Ausstellungen eingeläutet, die noch ein letztes Mal mit dem Thema
Turm umgehen, nämlich „Window“ von Reiner Leist
(*1964), der seit 20 Jahren aus seinem Appartment
im 26. Stock eines New Yorker Wolkenkratzers fast
täglich die 8th Avenue fotografiert, und Torre de
David von Alejandro Cegarra (*1989), der das Leben
in dem besetzten Hochhaus-Rohbau in Caracas dokumentiert hat. Daneben werden wir mit Nadja
Wollinsky (*1967) wieder eine Ulmer Fotografin
präsentieren. Sie pflegt einen subtilen Bick auf Ulmer und Neu-Ulmer „Randerscheinungen“.
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Resümee
Das Stadthaus richtet sein Programm am Gegenwartsbezug aus. Themenorientierte Ausstellungen
gehen Hand in Hand mit einer Vielzahl von Veranstaltungen im Saal. So erfüllt das Stadthaus seine
Funktion als demokratisches Bürgerforum. Sich den
Fragen unserer Zeit zu widmen und dabei bewusst
auch auf andere Kulturen und Kontinente zu blicken, sind Leitmaximen des Stadthauses.
Mit diesem Konzept hat sich das Stadthaus zu einem der gefragtesten Häuser für zeitgenössische
Fotografie in Süddeutschland entwickelt.
Die Ausstellungen sollen sich an der Architektur des
Bauwerks messen lassen, überregionale Aushängeschilder wie auch für ein möglichst breites Spektrum
von Ulmern attraktiv sein.
Der Dialog mit den Besuchern, die Vernetzung in
der Stadt, die Qualität des Programms und der Betreuung der Pächter und Gastveranstalter sowie die
Öffentlichkeitsarbeit sind tragende Säulen unseres
Betriebes. Ihre Stabilität gewinnen sie durch das
stabile und kontinuierlich beispielhafte Engagement
der festangestellten und freischaffenden Beschäftigten.
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2014 | kultur | BERICHT
Stadthaus Ulm
Budgetentwicklung Stadthaus
PRC 2810-570
1. FINANZDATEN
2012
2013
2014
2014
2015
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonstige ordentl. Erträge
46
25
435
7
68
24
417
5
2
14
346
2
27
9
410
6
20
14
348
2
Ordentliche Erträge
513
513
364
452
384
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
-646
-333
-13
-60
-706
-284
-13
-59
-667
-231
-12
-35
-746
-279
-8
-41
-728
-260
-12
-37
-1.052
-1.061
-944
-1.074
-1.037
-539
-548
-580
-623
-653
-1.089
-2
-1.102
-2
-1.420
-6
-1.590
-1
-1.177
-6
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-1.092
-1.104
-1.427
-1.591
-1.183
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-1.630
-1.652
-2.007
-2.214
-1.836
Bereinigtes Budget - budgetrelevant Rechnungsergebnis - budgetrelevant Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Verwendung B.-Überschuss für FinanzHH
Budgetübertrag
-1.630
-1.567
-63
225
-31
131
-712
-719
-7
131
-731
-740
-9
124
124
115
Ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Ergebnis
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Leistungsziele
Veranstaltungen (eigene)
Veranstaltungen (Kooperationen)
Gastveranstaltungen
Ausstellungen (eigene inkl. Dauerausst.)
Ausstellungen (Kooperationen)
Ausstellungen (Gast)
Besucher
29
71
148
10
4
1
172.673
39
85
155
10
2
2
192.720
12
50
185
1
4
0
104.600
58
68
149
8
4
0
194.435
58
12
50
185
1
4
0
104.600
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
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2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Theater Ulm
Geschäftsbericht 2014
Musiktheater
Der Musiktheaterspielplan 2014/2015 repräsentierte
über 300 Jahre Repertoiregeschichte. Von den Anfängen der Gattung bis weit hinein ins 20. Jahrhundert reichte der Bogen, der ebenso Klassiker und
wie Raritäten enthielt. Mit einem Zentralwerk begann die Saison: Giuseppe Verdis LA TRAVIATA.
Violettas heimliches Dahinsiechen und der faszinierte Voyeursblick einer Männergesellschaft hat – wie
die hohe Platzausnutzung zeigt – offenbar nichts
von ihrem anrührenden Potenzial und Aktualität
eingebüßt.
hinweg mit Frechheit und Phantastik für Rührung
und Lächeln.
Das Bemühen um die frühen Werke des Musiktheaters galt am Jahresende 2014 Claudio Monteverdis
Umsetzung der letzten Episoden aus Homers ILLIAS
unter dem Titel IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA.
Zwar kammermusikalisch intim instrumentiert, auch
durchsetzt von vielen komischen Episoden, entfaltete sich doch die Dramatik und Leidenschaft dieses
ersten musikdramatischen Werkes um den Topos
des Kriegsheimkehrers. Ebenso weit zurück in die
griechische Mythologie reicht Luigi Cherubinis
Stoffwahl für seine MÉDÉE. Für große überregionale
Aufmerksamkeit sorgte diese Produktion, weil erstmals die von Alan Curtis neu komponierten Rezitative verwendet wurden, die – so ist man sich in der
Szene sicher – der häufigeren Neueinstudierung
auch an großen Häusern in der original verwendeten französischen Sprache den Weg ebnen wird.
Thomas Schön, Edith Lorans, Kwang-Keun Lee und Eleonora
Halber in LA TRAVIATA
Heute verbinden sich Begriffe wie Staatsbankrott
mit ganz aktuellen bedrohlichen Krisen, doch konnte die klassische Operette selbst auf diesem rutschigen Parkett des Staats-Theaters noch genügend
Unterhaltungsenergie mobilisieren, damit DIE LUSTIGE WITWE von Franz Lehár ihr Publikum findet
(was sie in Ulm allemal geleistet hat), der NachtclubDiplomat Danilo wieder in geordnete Verhältnisse
kommt und ein ganzer Staat vor der Pleite gerettet
werden kann. Mit der Wiederaufnahme von Engelbert Humperdincks HÄNSEL UND GRETEL begann
am Theater Ulm die Vorweihnachtszeit – und wieder
sorgte diese Märchenoper über alle Generationen
I Chiao Shih, Oxana Arkaeva (von links) und Ensemble in MÉDÉE
(MEDEA)
Zum wahren Publikumsmagneten wurde Wolfgang
Amadeus Mozarts COSÌ FAN TUTTE. Die von Energie
und Jugendlichkeit nur so strotzende Inszenierung
stellte überzeugend klar, dass nicht immer nur die
großen romantischen Opernschwergewichte für
Jubelstürme sorgen. Dominierte hier der Spaß und
die Not mit der jugendlichen Erotik, so führte Ben60
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
jamin Brittens PETER GRIMES das Publikum an die
nebligen und salzverkrusteten Strände der Nordsee.
Fremdes Terrain also für den schwäbischen
Opernfan, der sich anfangs mit diesem Psychogramm eines Außenseiters, mit der dumpfen Sturheit einer bigotten Gesellschaft und mit den sperrigen Klängen einer zwischen Wirtshaus und Kirche
changierenden Musik schwer tat. Ganz anders der
spontane Riesenjubel auf der Wilhelmsburg, wo
mehrere zehntausend Besucher der WEST SIDE
STORY von Leonard Bernstein ihren Beifall zollten.
Mit insgesamt 18 Vorstellungen ein rekordverdächtiger Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Bundesfestung als Open-Air-Spielort.
Ensemble in WEST SIDE STORY
Die Spielzeit 2015/2016 eröffnet das letzte Werk
Giacomo Pucinis: TURANDOT. Die Titelheldin steht
für den vom Komponisten unvollendet hinterlassenen Versuch, die großen Archetypen der femme
fatale und der femme fragile in einer Operndramaturgie zusammen zu führen. Puccini scheiterte daran
so grandios, dass sein Fragment allemal als Saisoneröffnung taugt; zumal der Stoff der absurden Liebe
in einer gewalttätigen Schreckensherrschaft heute
deutlich mehr an politischem Gewicht gewonnen
hat, als der Komponist zu Lebzeiten ahnen konnte.
Ins Zwischenreich von Rausch, Albtraum und musikalischer Poesie führt Robert Wilsons skurrile Adaption des berühmten FREISCHÜTZ-Stoffes: THE
BLACK RIDER mit Musik von Tom Waits ist phantastisches Musiktheater pur – aus Träumen werden
Bilder, aus Bildern wird Musik, aus Musik wird
Traum. Um Desillusionierung geht es in Wolfgang
Amadeus Mozarts DON GIOVANNI, der den Niedergang, das Scheitern des legendären Libertins der
erotischen Welt zeigt. Doch geht mit ihm auch eine
ganze Ära ins Grab und zurück bleibt eine Welt, die
nur noch schweigen kann zur größten Leidenschaft
der Menschennatur.
Wenn einer wusste, worum es im Musiktheater
geht, dann der Komponist, der darüber wahnsinnig
wurde: Gaetano Donizetti schrieb mit der (im Deutschen so genannten) Farce VIVA LA MAMMA eine
satirische Abrechnung mit dem zutiefst korrupten,
eitlen und narzisstischen Opernbetrieb – absurd,
komisch, verrückt und liebenswert zugleich. Lustig
geht’s im Podium weiter: Franz Lehárs SCHÖN IST
DIE WELT dient als Vorlage für das bestens eingeführte Musiktheater-Format „Operette am Klavier“.
Man darf sich freuen auf heiße Brasilianerinnen
beim Après-Ski, ein leicht überdimensioniertes Terzett für Sopran, Tenor und ein Radiogerät inklusive
einem erotisierenden Lawinen-Abgang mit anschließendem Hüttenzauber.
Richard Wagners LOHENGRIN ist immer eine nach
Umfang und Aufwand des Werkes exorbitante Herausforderung – auch für größere Bühnen als das
Theater Ulm. Doch angesichts der Begeisterung des
Ulmer Publikums für Wagners Œuvre – besonders
nach TANNHÄUSER und RHEINGOLD – wagt sich
das Musiktheater Ulm an diesen zentralen Versuch
des Theaters, das Transzendente in die Welt zu holen, es dort zu halten und es zu verlieren. Dagegen
nimmt sich Jules Massenets musikalische Adaption
des WERTHER schon fast kammermusikalisch aus. In
der seit Jahren gepflegten Spielplanschiene des
französischen Musiktheaters darf dieses Zentralwerk
natürlich nicht fehlen.
Zum Jubiläum des Donaufestes kooperiert das Theater Ulm mit dem Jubilar für eine MusiktheaterUraufführung, die als Auftragswerk an den weltberühmten Geiger und Komponisten Alexander
Balanescu vergeben wurde. Unter dem Titel TREIBGUT versammelt der auch mit seinem nicht minder
renommierten Quartett mitwirkende Komponist die
Träume an den großen Wehren, bis sie stark genug
sind, gemeinsam jede Barriere zu überwinden. Wie
in vielen Produktionen der vergangenen Jahre arbeiten hier wieder die Mitglieder des Musiktheaters
eng zusammen mit der Ballettcompagnie, die eigens
für dieses Projekt um etliche Tänzer aus jedem der
Donauländer vergrößert wird.
61
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Ballett
Auch auf der Wilhelmsburg befand sich 2014/2015
das Ulmer Ballett natürlich im Zentrum des Geschehens: Die WEST SIDE STORY stand diesmal für die
seit Jahren erfolgreiche Kooperation zwischen den
Sparten Tanz und Musiktheater. Doch dies war nur
der Schlusspunkt einer an Abwechslung reichen
Ballettsaison, die mit DREI, einem Abend von Ivan
Alboresi, Paul Julius und Roberto Scafati höchst erfolgreich im Podium des Theaters Ulm begann. Auch
in der Gala-Aufführung mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskys DER NUSSKNACKER der hauseigenen und prosperierenden Ballettschule des Theaters wirkten Mitglieder der Compagnie als umjubelte Solisten mit.
Der zentrale und große eigene Ballettabend der
Compagnie trug 2015 den Titel CARMEN.
Ceren Yavan-Wagner, Yuhao Guo (von links) und Ensemble in
CARMEN & BOLERO
Choreograf Roberto Scafati schuf eine stringente
tänzerische Umsetzung der letzten Lebensminute
seiner Titelfigur, die sich nur einem beugt: ihrem
eigenen Tod. Als „Zugabe“ an das Publikum ergänzte die Wiederaufnahme des BOLERO von Maurice
Ravel den diesjährigen Ballettabend in Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester der
Stadt Ulm. Als Beitrag zum 2. Ulmer Tanzfestival
„ULM MOVES!“ zeigte Scafati erstmals in Ulm seine
Choreografie LASCIA CHE ACCADA, flankiert von
ACHT; einer Arbeit des Ulmer Choreografen Domenico Strazzeri.
Mit LASCIA CHE ACCADA beginnt auch 2015/2016
die Ballettsaison; neu hinzu kommt eine Choreografie von Giuseppe Spota, die er eigens für die Ulmer
Compagnie erarbeitet. Höhepunkt für die Ballettfreunde wird in der neuen Spielzeit sicher Roberto
Scafatis Version von Pjotr Iljitsch Tschaikowskys
SCHWANENSEE. Für das kleine Ballettensemble eine
besondere Herausforderung, seine große Leistungsfähigkeit, das in der Vergangenheit auf zahlreichen
Festivals in Deutschland zu sehen war, erneut unter
Beweis zu stellen. Einen quasi „dritten“ Ballettabend
gibt es zum Saisonende mit TREIBGUT; hier kommt
dem Ballettensemble in diesem zu tanzenden Musiktheaterwerk eine besondere und herausgehobene
Rolle zu.
Konzerte
Die Spielzeit 2014/2015 eröffneten das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm und GMD Timo Handschuh im Konzertbereich mit einem umjubelten
SONDERKONZERT im Ulmer Münster. Die 9. SINFONIE von Anton Bruckner bildete nun den Abschluss
des vor drei Jahren begonnenen Bruckner-Zyklus’,
dessen letzte, groß dimensionierte Sinfonien in der
einzigartigen Atmosphäre des Ulmer Münsters besonders eindrücklich zur Geltung kommen. Auf den
letzten verklungenen Bruckner-Ton folgten noch
einmal die ätherischen Streicherklänge des LOHENGRIN-Vorspiels von Richard Wagner.
Im CCU sorgten ab November die traditionellen fünf
PHILHARMONISCHEN KONZERTE für ausverkaufte
Reihen. Neben populären Klassikern gab es
2014/2015 auch wieder einige Raritäten und ungeahnte Kostbarkeiten zu entdecken. Das 4. PHILHARMONISCHE KONZERT machte das Ulmer Publikum im Rahmen einer Trompeten-Gala mit den selten gespielten Werken von Johann Nepomuk Hummel und Carl Ditters von Dittersdorf bekannt und
setzte diese in direkten Bezug zu den Zeitgenossen
Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Hierfür wurde der international gefeierte
Trompeter Reinhold Friedrich, der die Herzen des
Publikums im Sturm eroberte, als Solist gewonnen.
Im KONZERT FÜR ZWEI TROMPETEN von Antonio
Vivaldi konnte auch der Solotrompeter des Philharmonischen Orchesters Johann Konnerth neben dem
berühmten Kollegen brillieren.
Das 1. PHILHARMONISCHE KONZERT widmete sich
der Musik von Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag in allen großen Musikstädten begangen wurde.
Auch für dieses Festkonzert kam eine renommierte
Solistin nach Ulm: die Sopranistin Christiane Iven,
die an allen großen europäischen Opernhäusern für
ihre Wagner- und Strauss-Interpretationen gefeiert
wird. Nach ALSO SPRACH ZARATHUSTRA erklangen
62
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
im CCU die VIER LETZTEN LIEDER von Richard
Strauss sowie die ROSENKAVALIER-SUITE, an deren
Ende überraschend die Sängerinnen I Chiao Shih
und Maria Rosendorfsky gemeinsam mit Christiane
Iven das Schlussterzett vokal veredelten.
Im 3. PHILHARMONISCHEN KONZERT ging es akustisch nach Russland, wo Modest Mussorgskys BILDER EINER AUSSTELLUNG kontrastreich auf Pjotr
Iljitsch Tschaikowskys 4. SINFONIE trafen – und das
auf Grund der großen Nachfrage gleich an zwei
Terminen. Nach Frankreich entführte die Zuhörer
das 5. PHILHARMONISCHE KONZERT. Und hier gab
es Einiges zu entdecken, denn außer Claude Debussys LA MER dürften Jacques Iberts elegante
OUVERTURE DE FÊTE, Maurice Ravels LE TOMBEAU
DE COUPERIN und Darius Milhauds absurdkomische Ballettmusik LE BOEUF SUR LE TOIT nur
selten in Ulm zu hören gewesen sein.
Wie auch schon in den vergangenen Spielzeiten
ermöglichte eines der PHILHARMONISCHEN KONZERTE die Begegnung mit einem Gastdirigenten, um
sowohl dem Ulmer Publikum eine spannende Abwechslung als auch den Philharmonikern abseits der
gewohnten Arbeit mit ihrem GMD neue Impulse
und Sichtweisen zu bieten. Im 2. PHILHARMONISCHEN KONZERT stellte sich der junge Dirigent Felix
Bender mit Werken von Antonín Dvořák, Johannes
Brahms und Paul Hindemith vor. Auch bei den beiden Solisten für Brahms’ DOPPELKONZERT kam es
zu einer künstlerisch anregenden Zusammenarbeit
zwischen dem Gast Bernhard Lörcher am Violoncello
und dem Konzertmeister der Philharmoniker Tamás
Füzesi.
Die rege Orchesteraktivität am Theater Ulm zeichnete sich neben den PHILHARMONISCHEN KONZERTEN auch im erfolgreichen KINDERKONZERT: EIN
FALL FÜR PAPA HAYDN, den NEUJAHRSKONZERTEN, der ULMER GALA DER STIMMEN, dem
SCHWÖRKONZERT, dem PARADE- und
GLACISKONZERT und den neun KAMMERKONZERTEN ab, in denen die Musiker solistisch zu erleben
sind.
Auch die Spielzeit 2015/2016 verspricht ein abwechslungsreiches Konzertprogramm, das neben
Liebgewordenem die Ohren für Neues öffnet. Bei
den PHILHARMONISCHEN KONZERTEN im CCU erwarten den Zuhörer beispielsweise Tschaikowskys
berühmte 6. SINFONIE, Rimsky-Korsakoffs SCHEHE-
RAZADE oder George Gershwins AN AMERICAN IN
PARIS, darüber hinaus das viel zu selten gespielte
VIOLINKONZERT von Ermanno Wolf-Ferrari mit
Tamás Füzesi als Solist, das CELLOKONZERT von
Edward Elgar oder die Klangwelten von Olivier
Messiaen. Das 2. und das 4. PHILHARMONISCHE
KONZERT werden an zwei Terminen gespielt.
Der Ulmer Bruckner-Zyklus im Münster galt eigentlich mit der 9. SINFONIE als beendet. Auf vielfachen
Wunsch unserer Konzertbesucher setzen wir ihn
aber mit den frühen Sinfonien fort – im CCU ganz
ohne Jacken und Wolldecken. Den Start in die neue
Konzertsaison gibt somit Bruckners 4. SINFONIE in
Kombination mit Richard Wagners Ouvertüre zur
Oper RIENZI.
Die kommende Spielzeit setzt auch auf Kontinuität.
So dürfen das PARADE- und GLACISKONZERT, das
NEUJAHRSKONZERT, das KINDERKONZERT, das
SCHWÖRKONZERT und diesmal gleich zehn KAMMERKONZERTE nicht fehlen. Des Weiteren bereichert die Teilnahme am JUBILÄUMSKONZERT des
Ulmer Oratorienchors mit Felix Mendelssohn
Bartholdys Oratorium ELIAS die Vielfalt des Konzertspielplans.
Schauspiel
Dan Glazer und Sidonie von Krosigk in KABALE UND LIEBE
Mit einem deutschen Klassiker, Friedrich Schillers
KABALE UND LIEBE, eröffnete Intendant Andreas
von Studnitz die Spielzeit 2014/2015 im Großen
Haus. In einem trichterartigen Raum, der verschiedene Grade bedrängten Eingeschlossenseins bebilderte, begegneten sich die Liebenden Ferdinand und
Luise. Die beiden neuen Ensemblemitglieder Dan
Glazer und Sidonie von Krosigk gaben damit ihren
63
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Einstand mit leidenschaftlicher Verve und dem aufbegehrenden Trotz jugendlichen Lebensdurstes.
Komplementiert wurde diese gefeierte Eröffnungspremiere um das Erlebnis eines Late-Night-Specials:
Andreas von Studnitz performte selbst den Monolog
EVENT von John Clancy, der nach der Theatralität in
unserem Alltag und der Kraft des Theaters heute
fragt. Das Publikum durfte hierzu eine ungewohnte
Perspektive einnehmen: auf der Bühne, im Bühnenbild von KABALE UND LIEBE sitzend, sah man in den
leeren Zuschauerraum des Großen Hauses.
Rappelvoll und kochend war dieser Saal wieder zur
Zeit des Weihnachtsmärchens: diesmal mit L. Frank
Baums DER ZAUBERER VON OZ in der Version und
Regie von Martin Borowski. Mit Verstand, Herz und
Mut meisterte das Ensemble alle Abenteuer und
begeisterte damit Jung und Alt. Mit Rasanz und
einer echten Ensembleleistung überzeugte der Komödien-Knaller DER NACKTE WAHNSINN von Michael Frayn und war so der Publikumsrenner unter
den Abendstücken in der Sparte Schauspiel.
Die darauffolgende Premiere des zeitgenössischen
Stücks DER GOLDENE DRACHE von Roland Schimmelpfennig in der Regie von Oliver Haffner sorgte
für rege Diskussionen. Das mehrfach preisgekrönte
Stück, das sich mit den Themen Einwanderung und
sozialer Verantwortung des Einzelnen in einer globalisierten Welt beschäftigt, ist formal sehr anspruchsvoll, poetisch aber grausam, wie die Welt von der es
erzählt – was einige Zuschauer zutiefst berührte,
anderen aber auch zu nah war. Einhellig war die
positive Resonanz auf das Auftragswerk DIE
BAKCHEN (PUSSY RIOT) – eine Bearbeitung der antiken Tragödie von Euripides durch John von Düffel
für das Theater Ulm.
Von Studnitz gewann sowohl das Publikum als auch
die überregionale Presse mit suggestiven Bildern für
das archaisch anmutende Stück, das den Kampf
Vernunft versus Irrationales erfahrbar macht. Als
Abschluss im Großen Haus traten beim alljährlichen
Wettkampf POETRY! DEAD OR ALIVE? Ensemblemitglieder gegen bekannte Slammer der deutschsprachigen Szene an und verloren nur knapp.
Auf der Wilhelmsburg bot das Schauspiel diese Saison Andreas von Studnitz’ Version von EIN SOMMERNACHTSTRAUM nach William Shakespeare mit
Musik von Wolfgang Lackerschmid.
Im Podium und der in Podium.bar war ein ausgefeiltes Programm aus vorwiegend zeitgenössischen
Texten zu erleben. Den Auftakt bildete das Werk DIE
DURSTIGEN von Wajdi Mouawad; ein Stück das
nach der Schönheit und dem Sinn des Lebens fragt,
für Jugendliche ab 14 Jahren. Die Auftragsarbeit
REFUGIUM des ehemaligen Leitenden Schauspieldramaturgen Michael Sommer, der hierzu zahlreiche
Interviews mit Menschen führte, die in Ulm eine
Zuflucht gefunden haben, ermöglichte engagierte
Diskussionen mit einem bewegten Publikum zum
Thema Migration und Asyl in Deutschland. Auch ein
zweites Stück von Michael Sommer kam zur Uraufführung: FÜRCHTET EUCH NICHT, ein humorvollbissiger, mal ganz anderer Weihnachtstheaterabend.
Maximilian Wigger-Suttner und Renate Steinle in OLEANNA
Sidonie von Krosigk in DIE BAKCHEN (PUSSY RIOT)
David Mamets OLEANNA ist ein Standardwerk der
Gender-Debatte. Die Inszenierung von Miriam Locher brachte die Problematik von Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen, aber auch Studenten und Dozenten auf den Punkt. Passend hierzu
wurde ein neues Format vom neuen Leitenden
Schauspieldramaturgen Daniel Grünauer ins Leben
64
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
gerufen: das UNI SPECIAL – eine Kooperation des
Theaters Ulm mit den Gleichstellungsbeauftragten
der Uni Ulm und der Hochschule Ulm (Theaterbesuch und Gesprächsrunde). Für alle Fans absurder
Science-Fiction und abgefahrener Detektivgeschichten kreierten Jörg-Heinrich Benthien und Fabian
Gröver das Live-Hörspiel HAMILTON ROCK – SPACE
INVESTIGATOR. Als modernen Klassiker, dessen
Problematik bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren hat, realisierte Nilufar K. Münzing Ibsens NORA – EIN PUPPENHEIM. Mit DIE GRÖNHOLMMETHODE in der Inszenierung von Daniel Grünauer
eroberte das Theater Ulm die Stadt: das neue SWUGebäude stellte als Spielstätte einen Konferenzraum, in dem das Kammerspiel um eine Bewerbungssituation in einem großen Konzern an realistischer Brillanz gewann.
Darauf folgte das deftige Stück SAUSCHNEIDN des
preisgekrönten Autors Ewald Palmetshofer. Um das
einmalige Live-Erlebnis und die unmittelbare Nähe
des Podiums auch einem jungen Publikum im
Grundschulalter zu bieten, brachte das Theater Ulm
als nächstes das Kinderstück NUR EIN TAG, eine
Geschichte über das Geschenk des Lebens und die
Natürlichkeit des Todes auf die Bühne. In dem musikalischen Late-Night-Format ZU MÜDE, UM SCHLAFEN ZU GEHN sang und las Tini Prüfert mit einer
kleinen Jazz-Combo vor stets ausverkauftem Haus
eine Hommage an Hildegard Knef in der Podium.bar.
Hingabe und Einsatzbereitschaft, weil es jedes Mal
um Alles ging, um eine ehrliche Auseinandersetzung
mit dem Leben in dieser Stadt in unserer Zeit. Das
Ensemble und die Gewerke meisterten die Herausforderung, die an den Rand der Schaffenskraft für
ein Haus dieser Größe führte – nun sind wir rechtschaffen geschafft!
Auch in der nächsten Saison 2015/2016 wird es im
Großen Haus wieder fünf Schauspielpremieren geben. IM NAMEN VON heißt Andreas von Studnitz’
Bearbeitung eines Voltaire Stoffes – ein Bekenntnis
zur Aufklärung und eine Absage an jeglichen Fanatismus. PINOCCHIO, das Weihnachtsmärchen fragt
danach, was das Menschsein ausmacht. Mit
CHARLEYS TANTE kommt ein Komödien-Klassiker
auf die Bühne, gefolgt von Horváths KASIMIR UND
KAROLINE, das den Zusammenhang zwischen Geld
und Liebe auslotet. Die Adaption des Kinoerfolgs
WIE IM HIMMEL wird die Kraft der Musik besingen.
Im Podium bieten wir die bewährte Mischung aus
heutiger Thematik, ungewöhnlichen Texten und
modernen Klassikern zum Anfassen. So eröffnet z.B.
die Deutschsprachige Erstaufführung von DIE GLÄSERNE WAND die „2. Kulturwoche Israel“. Mit Williams‘ DIE GLASMENAGERIE beginnen wir einen
Reigen an Stücken, mit denen wir speziell junges
Publikum verschiedener Altersgruppen im Theater
Ulm willkommen heißen wollen und mit KRIPO ULM
– einer Mischung aus Filmsequenzen und LiveTheater – hält ein spannendes neues Format in der
Podium.bar Einzug.
Theaterpädagogik
Glazer, Christian Streit und Gunther Nickles in DIE NERVENSÄGE
Zum Abschluss gab es im Podium eine erfolgreiche
Komödien-Premiere mit Philipp Jeschecks zweiter
Regiearbeit der Spielzeit, DIE NERVENSÄGE von
Francis Veber. Ungewöhnlich viele Premieren (insgesamt 18 Neuinszenierungen) wurden so in dieser
Spielzeit geboten – in schneller Folge mit großer
In der Spielzeit 2014/2015 wurde die Theaterpädagogik am Theater Ulm erneut erweitert und modifiziert. Die aus den Vorjahren bekannten und bewährten Modelle wie THEATER UND SCHULE wurden
beibehalten und „kundenfreundlicher“ gemacht.
Schulen aus Ulm und Neu-Ulm hatten dadurch die
Möglichkeit, schnell und günstig an Gruppenkarten
und theaterpädagogische Begleitprogramme zu
kommen. Dazu zählten szenische Einführungsworkshops und -gespräche an Schulen oder vor Ort im
Theater, Nachbesprechungen, Theaterführungen
und Lehrervorschauen. Damit soll Schülerinnen und
Schülern ab der 5. Klasse der Einstieg ins Theater
erleichtert werden.
Neben der Förderung von Theaterbesuchen wurden
die Angebote für Laiendarstellung jeden Alters er65
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
weitert. Unter der Leitung der Theaterpädagogin
Barbara Frazier entstand 2014/2015 im Jugendclub
Schauspiel für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren das
Stück ALICE frei nach Lewis Carroll. Ferner inszenierte der Leitende Musiktheaterdramaturg Benjamin
Künzel ein Mehrgenerationenprojekt mit dem Titel
ACHTUNG, LIED JETZ’! mit mehr als 20 Mitwirkenden zwischen 13 und 70 Jahren. Als Auftragsarbeit
entstand in der Regie von Barbara Frazier der Abend
SELBSTLERNMODUL VI: JUGENDGEWALT, der bei
den ULMER DENKANSTÖSSEN sowie als Wiederaufnahme im Theater Ulm gezeigt und mit sechs jungen Männern des Jungen Forums erarbeitet wurde.
Als Kooperationsprojekt wurde das HEYOKATHEATER unter der Leitung von Eva Ellerkamp angefragt, das mit WALKING IN BETWEEN mit knapp 20
Darstellern mit und ohne Behinderung ein Theater-
stück zum Thema Tod und Sterben auf die PodiumBühne brachte. Als weiteres Mehrgenerationenprojekt und Recherchearbeit entstand unter der Leitung
von Barbara Frazier das Stück MELENCOLIA II, das
rund 30 Laien zwischen 10 und 85 Jahren im Podium vereinte.
Zum Abschluss der Spielzeit stand das große Schulprojekt SPIELT EUCH... erneut auf dem Programm,
dieses Mal zum Thema ANTIKE und GRIECHISCHE
MYTHOLOGIE. Fünf Schulen aus Ulm und Neu-Ulm
präsentierten an drei Tagen verschiedene griechische Tragödien in unterschiedlichen inszenatorischen Herangehensweisen. Die Leitung hatten Barbara Frazier und ihr Nachfolger in der Theaterpädagogik ab der Spielzeit 2015/2016, Martin Borowksi,
inne.
66
2014 | kultur | BERICHT
Theater Ulm
Budgetentwicklung Ulmer Theater
Da das Theaterjahr vom Kalenderjahr abweicht, sind in dieser Darstellung die Zahlen des Theaterjahres jeweils vom 01.09. - 31.08.
dargestellt und entsprechen deshalb nicht den Zahlen des Haushaltsjahres, die dem Kalenderjahr vom 01.01.-31.12. entsprechen.
2010/2011
2011/2012
2012/2013
1. FINANZDATEN Spielzeit (vom 1.09. - 31.08.)
Ergebnis
T€
Erträge
Laufende Zuwendungen (ohne Landeszuweisung)
Zuweisungen vom Land
Benutzungsgebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Sonst. ordentliche Erträge
Ordentliche Erträge
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
2013/2014
Plan 2013/2014
anteilig
T€
Ergebnis
T€
147
4.281
3.366
146
23
7.962
124
4.329
3.051
337
0
7.842
123
4.369
3.826
239
19
8.575
126
4.353
3.115
115
14
7.723
159
4.514
3.156
286
30
8.145
-12.458
-1.992
-49
-731
-15.230
-12.666
-1.653
-53
-646
-15.018
-13.135
-2.066
-60
-810
-16.071
-13.312
-1.642
-58
-583
-15.596
-13.520
-1.737
-96
-680
-16.033
Ordentliches Ergebnis
-7.268
-7.176
-7.496
-7.872
-7.889
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-2.428
-11
-2.440
-2.651
-12
-2.663
-3.078
-13
-3.091
-3.512
-13
-3.525
-3.478
-17
-3.495
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-9.708
-9.839
-10.587
-11.397
-11.383
3.485
3.472
Bereinigter Budgetzuschuss / Festgelegtes Zuschussbudget des Theaters:
-7.912
-7.911
2. Für das Theaterjahr wurde folgendes Budget festgelegt bzw. abgerechnet:
Budgetbemessung Plan 2013/2014
abzgl. nicht budgetrelevante Kosten Plan 2013/2014
Festgelegtes Zuschussbudget Plan 2013/2014 (bereinigter Budgetzuschuss)
11.397 T€
-3.485 T€
7.912 T€
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliches Aufwendungen
davon nicht budgetrelevante Kosten:
Kalkulatorische Kosten, Steuerungsumlage, Service-ILV, Budgetbereinigungen etc.
Abrechnung
Ergebnis der laufenden Spielzeit
Bonusregelung für die Abtragung des Altdefizits
7.911 T€
1 T€
Zum Abschluss der TH-Spielzeit 2008/2009 wurde ein aufgelaufenes Budgetdefizit in Höhe von 595.000 € festgestellt. In der
Theaterdebatte des GR am 2.07.2011 (GD 260/10) wurde der Umgang mit dem Budgetdefizit diskutiert und folgende Bonusregelung für
die Abtragung des Altdefizits beschlossen:
"Wenn mit Feststellung des Jahresabschlusses die Budgetvorgaben eingehalten und die Konsolidierungsvorgaben erbracht sind, werden
jeweils 20% des alten Budgetdefizits =119.000 €/ Spielzeit erlassen."
Da in den Spielzeiten 2009/2010 bis 2012/2013 bereits Budgetüberschüsse mit dem restlichen Budgetdefizit verrechnet wurden, sind als
letzte Rate in der Spielzeit 2013/2014 lediglich noch 45.000 € zu tilgen und das Theater kann ohne Budgetübertag in die Spielzeit
2014/2015 starten:
2009/2010 2010/2011 2011/2012
2012/2013
2013/2014
Entwicklung der Budgetergebnisse seit 2009 / 2010
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Budgetübertrag aus Vorjahr
-595
-430
-309
Budgetübertrag aus der laufenden Spielzeit
46
2
18
Bonusregelung; jeweiliger Erlass des Budgetdefizits
119
119
119
Budgetübertrag in das Folgejahr
-430
-309
-172
Fazit: Die Budgetvorgaben des Gemeinderats für das Theaterjahr 2013/2014 sind erfüllt.
Folge: Erlass des "letzten" Rests des Budgetdefizits mit 45 T€.
3. Leistungskennzahlen
Auslastung im Großen Haus
Aufführungen im Großen Haus u. Wilhelmsburg
Besucher gesamt
Zuschuss/Besucher (€)
2009/2010
Ergebnis
79%
257
193.736
46
2010/2011
Ergebnis
75%
211
192.168
51
2011/2012
Ergebnis
76%
252
188.579
52
-172
8
119
-45
2012/2013
Ergebnis
72%
253
201.465
52
Plan anteilig
T€
-45
0
45
0
Ergebnis
T€
-45
0
45
0
2013/2014
Plan anteilig Ergebnis
80%
250
200.000
57
76%
222
178.974
63
67
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Deborah Sengl: All you can lose, 2009, Acryl auf Leinwand, 150 x 120 cm
68
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Ulmer Museum
Geschäftsbericht 2014
Bewegung, Spielen, Erzählen und Gestalten. Verstärkt widmen wir uns Menschen mit Behinderungen, älteren Menschen und Flüchtlingen. Kompetente Museumspädagoginnen bereiten dazu mit viel
Engagement Themen und Geschichten rund um
eigens dazu ausgewählte Kunstwerke auf; dazu
gehören u.a. der Löwenmensch, die Ulmer Zünfte
und die moderne Malerei. Der Rotary Club UlmDonaubrücke hat dankenswerterweise seine Unterstützung für ein erstmaliges Projekt zugesichert, in
dem wir ältere Menschen mit Kunst und Kultur aus
dem Museum vertraut machen. So kann es uns gelingen, Kunst und Kultur mit Bildung und Sozialem
sinnvoll zu verknüpfen.
Aufgaben und Ziele
Die Öffnung des Hauses für möglichst viele interessierte Besucherinnen und Besucher und die Modernisierung unserer Ausstellungsräume stehen auch in
diesem Jahr wieder im Fokus unserer Museumsarbeit. 2014 - das bedeutet auch, sich dem Beginn des
Ersten Weltkrieges und mit ihm dem Thema Krieg
im Allgemeinen zu widmen.
Neue Zielgruppen zu erschließen, das heißt für uns:
Vermittlungsarbeit zu leisten und Kommunikationsformen für unterschiedliche Besucherinnen und Besucher zu erarbeiten. Kinder und Jugendliche gehören mittlerweile zu unserem Stammpublikum; ihnen
bieten wir seit langem altersgerechte Angebote aus
O rga nigra mm Ulme r Mus e um
S ta nd: 2014
Mus e ums le itung
Volonta ria t
Museumsdirektorin: Dr. Gabriele Holthuis
Kathrin Thumerer
Verwaltungsleitung: Richard Nann
S a mmlung und Fors chung
Ve rmittlung, Be s uche rdie ns te
Ve rw a ltung, Inne re Die ns te
Archä ologie
Ö f f e ntlichk e its a rbe it,
Fina nze n, P e rs ona l
Kurt Wehrberger
Mus e ums pä da gogik
S e k re ta ria t
Antonia Buning
Brigitte Strahl, Anna Seybold
Alte Kuns t
S ta dtge s chichte
O rga nis a tion, Führunge n,
Re gis tra
Dr. Eva Leistenschneider
Ve ra ns ta ltunge n
Esther Siegmund-Heineke
Catarina Stönner
Kuns t vom 19. bis
Archivie rung/ Dok ume nta tion
21. Ja hrhunde rt
Be s uche r-Auf s ichts die ns t,
Sabrina Stoppe (MU)
Dr. Gabriele Holthuis
Ka s s e
Christiane Wachsmann (HfG)
Gabriele Leutenegger (Ltg. MU)
Hf G-Archiv
Uwe Riedel (Ltg. KHW)
Dr. Martin Mäntele (Leitg.)
22 Aufsichtskräfte
T e chnik , W e rk s ta tt
Helge Schmid
Christiane Wachsmann
Manfred Paller
Marcela Quijano
Daniela Baumann
Re s ta urie rung,
Mus e ums -S hop
Ha us die ns te durch GM
W e rk s ta tt
Karin Barth u. a.
Jürgen Oehme, Christa Büchele
Evamaria Popp
Stefanie Bosch
MU = Museum/HfG-Archiv, KHW = Kunsthalle Weishaupt
69
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Goldene Zeiten
Die Kunst der Ulmer Goldschmiede
bis 2.2.2014
Weg und Ort
Installationen von Madeleine Dietz
28.3.─31.8.2014
Die Installationen von Madeleine Dietz entstanden
eigens für die historischen Ausstellungsräume im
Ulmer Museum, dem Ehinger Stadel und dem Erdgeschoss des Kiechelhauses. Die aus Mannheim
stammende Künstlerin thematisierte in ihren Rauminstallationen existentielle menschliche Urbedürfnisse wie Schutz, Wärme, Frieden, aber auch die damit
einhergehenden Ängste.
Basic Design
Von Ulm in die USA und zurück
bis 9.2.2014
Animalisch!
Tiere in der Kunst des 20. Jahrhunderts
11.7.─24.8.2014
Rückblick 2014
Sonderausstellungen 2014
Gewebte Identitäten
bis 2.2.2014
Die Rückkehr des Löwenmenschen
Geschichte, Mythos, Magie
bis 9.6.2014
Im Zentrum der Ausstellung zu Kunst und Kultur
vom Beginn der Jüngeren Altsteinzeit stand der Löwenmensch. Die aus dem Stoßzahn eines Mammuts
geschnitzte, erstmals 1969 zusammengesetzte Statuette konnte nach der überraschenden Entdeckung
weiterer Fragmente bei neuen Ausgrabungen in der
Stadel-Höhle im Lonetal in einem aufwendigen Restaurierungsprozess weiter vervollständigt werden.
Als größte Skulptur der Eiszeitkunst und zugleich
älteste Darstellung eines Fabelwesens gilt der Löwenmensch als einzigartiges Zeugnis der geistigkulturellen Entwicklung des frühen anatomisch modernen Menschen vor fast 40.000 Jahren.
Museumseingang während der „Rückkehr des Löwenmenschen“
Ausstellungsansicht „Animalisch! Tiere in der Kunst des 20.
Jahrhunderts“
Seit der Frühgeschichte kennen wir Abbildungen
von Tieren. In der Kunst erhält das Tier vor allem
eine symbolische Bedeutung. Diese zeigt sich im
Kontext – im Verhältnis etwa zu Natur und Mensch,
und es äußert sich in einer mitunter aggressiven
oder friedfertigen Bildaussage. Die Ausstellung
„Animalisch!“ zeigte etwa 80 Tierdarstellungen aus
der umfangreichen Sammlung des Ulmer Museums.
Ergänzt wurde die Auswahl durch Leihgaben aus
Ulmer Sammlungen.
BILDER DES BÖSEN
Goya, Dix und Hrdlicka. Drei Zyklen zum Krieg
19.9.2014─11.1.2015
Im Jahr 1914 begann der Erste Weltkrieg. Am Beispiel dreier Grafikzyklen wurden die immer wiederkehrenden Merkmale kriegerischer Auseinandersetzungen thematisiert. Krieg, Gewalt und Zerstörung
waren immer Gegenstand in der Kunst und vielfaches Motiv in Malerei, Grafik und Skulptur. Unsere
70
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Ausstellung machte auf künstlerische und inhaltliche
Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufmerksam.
Besucher und Veranstaltungen
Vielseitige Ausstellungen, bunte Veranstaltungen
und ein abwechslungsreiches Programm bestimmten das Ulmer Museum im vergangenen Jahr.
sicht regelmäßig über unsere Ausstellungen und
Aktivitäten. Zunehmend wird auch Facebook als
Informationsquelle bedient. Ein Newsletter rundet
unser Informationsangebot ab. Zentraler Punkt der
Öffentlichkeitsarbeit ist zudem ein einheitliches Erscheinungsbild der verschiedenen Printmedien, die
der Bewerbung der Ausstellungen dienen.
Berichterstattung
Im Jahr 2014 fanden über 37.500 Besucherinnen
und Besucher den Weg ins Ulmer Museum und ins
HfG-Archiv. Fast 400 Senioren aus Ulm und Umgebung wurden zudem über unser Projekt „Wir bringen die Kunst zu Ihnen!“ erreicht. Besonderer Besuchermagnet war die Statuette aus Mammutelfenbein. Die Sonderausstellung zur „Rückkehr des
Löwenmenschen“ begeisterte 16.213 Menschen aus
aller Welt. Doch auch die anderen Ausstellungen
sorgten für ein hochkarätiges Angebot.
Das Ulmer Museum war für die Durchführung von
732 Veranstaltungen und Führungen im Museum,
im HfG-Archiv und in der kunsthalle weishaupt verantwortlich. Damit setzten wir mehr als 2 Veranstaltungen täglich in die Tat um. Besonders hervorzuheben sind hier die Lange Nacht der Museen im
Mai, die Kulturnacht im September und der Internationale Tag im Ulmer Museum im Oktober, die sich
nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen und sehr
unterschiedliche Menschen anziehen.
Pressemeldungen und Pressetermine zu wichtigen
Ereignissen im Ulmer Museum gewährleisten einen
steten Austausch mit den Journalisten vor Ort. In
den Medien wurde unser breites Programm mit einer ausführlichen Berichterstattung gewürdigt. 289
Mal wurden unsere Ausstellungen, Veranstaltungen
und unser Haus in Print, Radio und Fernsehen thematisiert. Neben dem Löwenmenschen machten das
von Rotary geförderte Projekt „Wir bringen die
Kunst zu Ihnen!“ und das Thema Raubkunst die
meisten Schlagzeilen. Wir sagen Danke an unsere
Medienpartner!
Freunde und Sponsoren
Freunde des Ulmer Museums e.V.
Der Freundeskreis des Ulmer Museums fördert und
unterstützt vielfältige Bereiche der Museumsarbeit:
Im Jahr 2014 hat er ein Kunstwerk aus der Sonderausstellung „Weg und Ort. Installationen von Madeleine Dietz“ erworben. Es wurde ein eigenes Ausstellungskabinett eingerichtet, in dem Besucherinnen und Besucher sowie Mitglieder des Vereins einen Überblick über die Ankäufe der Freunde des
Ulmer Museums erhalten. Auch in diesem Jahr fand
das traditionelle Sommerfest auf dem Marktplatz
statt. Mitglieder, Besucherinnen und Besucher konnten bei Essen, Trinken und Musik ins Gespräch
kommen.
Museumsshop
Bei der ausgebuchten Ferienexpress-Rallye werden Kinder zu
Detektiven
Öffentlichkeitsarbeit
Neben unserer Homepage und den gezielten Ausstellungsflyern informieren wir unsere Besucherinnen und Besucher durch den dreimonatigen Terminflyer, das sechsmonatig erscheinende Programmangebot für Kinder sowie die gedruckte Jahresüber-
2014 feierte der Museumsshop sein 20jähriges Jubiläum. Dank des Engagements der ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet die Besucherin / der Besucher eine breite Palette an außergewöhnlichen Artikeln und auch sonntags noch
spontan ein Geschenk. Zu jeder Sonderausstellung
gibt es passende Angebote.
71
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Sponsoren
Die Unterstützung unserer Sponsoren ermöglicht vor
allem im Bereich der Museumspädagogik und in der
Realisierung der Sonderausstellungen ein hohes
qualitatives Angebot. Wir freuen uns über den breiten Zuspruch und bedanken uns für das Vertrauen.
Namentlich wurden unsere Aktivitäten gefördert
von:
der Werner Schneider Kunststiftung, der Sparkasse
Ulm, der Baden-Württemberg Stiftung, der Brauerei
GoldOchsen, dem Unternehmen Braun Steine, den
Freunden des Ulmer Museums e.V., der Kulturstiftung der Länder, dem Landesamt für Denkmalpflege
im Regierungspräsidium Stuttgart, dem
Lonetalverein, dem Münsterbauamt, der C.E.
Noerpel GmbH, der Ratiopharm GmbH, dem Rotary
Club Ulm-Donaubrücke, den SchwenkZementwerken, der Stiftung Rudolf Renftle, den
Wieland-Werken, u.a.
Kooperationen
Als Präsentationsort des Löwenmenschen gehört die
Stadt Ulm mit dem Ulmer Museum neben dem AlbDonau-Kreis mit dem Urgeschichtlichen Museum
Blaubeuren und dem Landkreis Heidenheim mit dem
Archäo-Park Vogelherd zu den Vertragspartnern der
2014 neu gegründeten Dachmarke „weltkultursprung - world origin of culture“. Getragen durch
die von zahlreichen weiteren Partnern unterstützte
Arbeitsgemeinschaft „Eiszeitkunst“ soll mit dieser
Kooperation die herausragende Bedeutung der
Fundlandschaft Schwäbische Alb weiter bekannt
gemacht werden. Mit einer Wanderausstellung zur
Eiszeitkunst soll der überregionale Bekanntheitsgrad
nachhaltig gefördert werden. Erstmals gezeigt wird
die Ausstellung im Sommer 2015 in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel.
Restaurierungen
Im Zentrum der Arbeiten standen im Jahr 2014 die
technologischen Forschungen und Restaurierungsmaßnahmen an den Tafeln des Wengen-Altars. Zu
den Aufgaben der Restauratorinnen gehören zudem
Zustandsuntersuchungen, Erstellung von Protokollen, die Vorbereitung und Betreuung der Ausstellungsobjekte und Verpackungsplanung sowie die
stetige Überprüfung der Klimabedingungen in den
Schauräumen und Depots.
Ferner wurde die arbeitsintensive Restaurierung eines Gemäldes von Almir Mavignier durch eine Studentin des Instituts für Konservierungswissenschaften an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, durchgeführt, die in der Restaurierungswerkstatt ein Praktikum absolvierte.
Inventarisierung/Digitalisierung
Die optimale Verwaltung und Nutzung der Sammlungen für die verschiedenen Aufgaben im Museum
ist neben dem Ziel des Bestandsüberblickes eines der
wichtigsten Anliegen der digitalen Inventarisierung.
Um dies langfristig zu erreichen, waren Umstrukturierungen in der Sammlungsdatenbank notwendig,
wie etwa die Klassifizierung durch Systematiken. Die
Unterlagen zu den 267 Werken moderner Kunst, die
im Jahr 1937 im Zuge der nationalsozialistischen
„Aktion Entartete Kunst“ aus dem Ulmer Museum
beschlagnahmt worden waren, wurden nun nochmals aufgearbeitet und digitalisiert. Die Veröffentlichung der Sammlungshighlights auf www.museumdigital.de wurde für die Sammlungen Moderne und
Archäologie bereits erfolgreich durchgeführt. Anfang 2015 wird die Online-Datenbank mit den Werken aus der Alten Sammlung ergänzt. Da sich das
derzeitige Datenbanksystem zur digitalen Inventarisierung und Verwaltung der Sammlungsbestände als
nicht optimal erwies, wurde Ende 2014 ein IuKProjekt zur Einführung einer Software für das
Sammlungsmanagement gestartet. Es ist geplant,
die neue Softwarelösung Anfang 2016 zu implementieren.
Leihgaben
Im Jahr 2014 wurden 16 Kunstwerke des Ulmer
Museums ins Ausland, u.a. nach Tunis, Barcelona
und Bern, verliehen. An Museen und Ausstellungen
innerhalb Deutschlands wurden 361 Exponate ausgeliehen, u.a. nach Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt,
Karlsruhe, Köln, München und Regensburg.
Erwerbungen und Schenkungen
Drei Kunstwerke hat das Ulmer Museum 2014 erworben, darunter das Gemälde von Christopher
Lehmpfuhl „Fassade im Licht“ ─ zu sehen ist das
Portal des Ulmer Münsters ─ und die Fotoarbeit von
Gert Widmaier „Madrider Fußgänger Nr. 1“.
72
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Das Ulmer Museum hat sich über rund 150 Schenkungen von Privatpersonen gefreut, es waren vorwiegend Gemälde und Grafiken. Das HfG-Archiv
erhielt die umfangreiche Sammlung Hans (Nick)
Roerichts, der von 1955 bis 1959 als Student und ab
1960 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Gestaltung Ulm tätig war. Außerdem
vermachte Prof. em. William S. Huff, Student und
Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung, dem
HfG-Archiv 78 Grafiken.
stellt, dass die Erbengemeinschaft um Rückgabe
dieser Werke bittet. Das Ulmer Museum prüft derzeit die Aktenlage. Mit Blick auf die sog. Washingtoner Erklärung von 1998, wonach in diesen Fällen
eine „gerechte und faire Lösung“ anzustreben sei,
wird das Ulmer Museum eine Rückgabe, bzw. einen
Rückerwerb, in die Wege leiten.
HfG-Archiv
Archivbetrieb
Abbildungsgenehmigungen und
Rechercheanfragen
Im Jahr 2014 wurden etwa 80 Abbildungsgenehmigungen erteilt, Anfragen kamen u.a. aus Paris,
Cambridge, London, New York, Chicago, Rio de
Janeiro, Tunis und Madrid. Außerdem hat die zuständige Fachkollegin 50 Rechercheanfragen u.a.
zur Sammlung Moderne, zur Stadtgeschichte und
zur Sammlung Christoph Weickmann bearbeitet.
Beschlagnahmte Kunst und Raubkunst
Im Zentrum der Archivarbeit steht die Betreuung
wissenschaftlicher Vorhaben. 2014 konnten 123
Forschungs- und 82 Bildanfragen betreut werden.
Zur Recherche im Archiv kamen 119 Besucherinnen
und Besucher ans Hochsträß.
Ausstellungen 2014
Otl Aicher ─ Ordnungssinn und Dolce Vita
Fotografien der 1950er Jahre (Studio HfG, HfGArchiv)
Neues in eigener Sache kann über das Thema „Entartete Kunst“ aus dem Ulmer Museum berichtet
werden: Seit dem Frühjahr 2014 ist das ehemals
vom Gründungsdirektor des Ulmer Museums angekaufte Gemälde „Genfer See“ von Oskar Kokoschka
wieder in Ulm zu besichtigen. Die Erbin Gabriele
Geier hatte es nach ihrem Tod dem Ulmer Museum
vermacht. Bereits wenige Jahre nach dem Erwerb
für das Ulmer Museum wurde es 1937 zusammen
mit weiteren 266 modernen Kunstwerken von den
Nationalsozialisten als entartet beschlagnahmt und
in einer Auktion in Luzern an private Sammler gegen
Devisen verkauft. Damit sind von den im Jahr 1937
entwendeten Werken heute wieder 3 Gemälde ─
von Kokoschka, Faistauer und Hofer ─ zu besichtigen.
Im Sommer 2014 erreichte uns eine weitere Meldung zum Thema Raubkunst ─ allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: In einem Schreiben der Berliner Anwaltskanzlei Fremy & Rosbach wurden wir
um Prüfung der Provenienz von drei Objekten aus
unserer Sammlung historischer Goldschmiedekunst
gebeten. Sollte sich herausstellen, dass es sich um
verfolgungsbedingt entzogene Werke aus ehemals
jüdischem Besitz handelt, so wurde in Aussicht ge-
Otl Aicher, Eisverkäufer, Italien-Reise, s/w-Fotografie, 6 x 6 cm,
1950er Jahre
Nach Ende der Sanierung konnte im April 2014
erstmals das Studio HfG für Sonderausstellungen
eingeweiht werden. Bekannte und unbekannte Fotografien aus dem Nachlass des HfG-Mitbegründers
Otl Aicher fügten sich zu einer exquisiten Präsentation, deren Untertitel „Ordnungssinn und Dolce
73
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Vita“ die Thematik und Ästhetik der Schwarz-WeißFotografien des Gestalters charakterisiert.
Tournee-Ausstellung
Ausstellung „Geschmackssache(n)“ (Arbeitstitel) im
Studio HfG.
Gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum Fort
Oberer Kuhberg e.V. wurden beide Einrichtungen
verbindende Führungen angeboten.
Finanzierung
Das laufende Rechercheprojekt zum Thema HfG
Ulm und Braun Design wurde durch eine weitere
private Spende von 10.000 € unterstützt. Das Projekt wird Ende 2015 abgeschlossen sein.
Basic Design Archive von W. S. Huff
Tournee-Ausstellung „ulmer modelle ─ modelle nach ulm“, hier
die Station in Melbourne, Australien
Nach sieben Jahren und 21 Stationen, zuletzt in
Seoul, Südkorea und schließlich Melbourne, Australien, ging 2014 die gemeinsam mit dem ifa, Stuttgart, organisierte Ausstellungstournee „ulmer modelle ─ modelle nach ulm“ zu Ende. In dieser Zeit
sahen rund eine halbe Million Menschen die in der
HfG entstandenen Exponate und erfuhren so auch
etwas über die Stadt Ulm.
Die Arbeiten am BDSA (Basic Design Studio Archive)
von Prof. em. William S. Huff konzentrierten sich auf
die Neuablage der dreidimensionalen Modelle und
deren archivarische Erfassung, Dokumentation und
Verwahrung. Im Oktober 2014 kamen weitere 78
Grafiken hinzu. Ein Findbuch zu diesem Bestand ist
in Vorbereitung. Bei diesen Arbeiten unterstützt eine
Praktikantin die zuständige Kuratorin, die aus Zuwendungen von Prof. Huff bezahlt werden kann
(Spende Oktober 2014: 4.000 €).
Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg
Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
HfG-Archivs wurden insgesamt 122 Gruppen durch
die Dauer- oder Sonderausstellung geführt. Im
Rahmen der Aicher-Foto-Ausstellung fand ein Tag
der offenen Tür statt. Einen weiteren Tag der offenen Tür organisierte die Stiftung HfG gemeinsam
mit allen Mietern. Eine Premiere stellte das Konzert
mit dem Sirius Quartet aus New York dar.
Die aus Mitteln der Stadt Ulm und der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierte Mitarbeiterin
(50%) verzeichnete den Nachlass des Dozenten
Gerd Kalow (2 Aktenmeter), erstellte eine Namenskonkordanz für Findbücher, überarbeitete die Findbücher zu den Beständen Seeling, ulm und output,
Diplome für die Veröffentlichung im Netz und inventarisierte die Personalakten der Dozenten und Studenten (5 Aktenmeter). Die Erfassung letzteren Bestands erleichtert die tägliche Arbeit erheblich. Die
Findbücher sind online einzusehen.
Kooperationen
Vorschau 2015
Zum Wintersemester 2014/2015 startet das HfGArchiv ein Ausstellungsprojekt mit der Hochschule
für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und dem Ludwig-Uhland-Institut der Eberhard-Karls-Universität
Tübingen. Angehende Ausstellungsgestalter/innen
und Kulturwissenschaftler/innen planen, konzipieren
und realisieren gemeinsam eine Ausstellung. Das auf
drei Semester angelegte Studienprojekt endet im
Wintersemester 2015/2016 mit der Eröffnung der
Das Ulmer Museum feiert 2015 sein 90jähriges Bestehen. Mit der Museumsgründung 1925 hat die
Moderne Einzug in die Ulmer Museumslandschaft
erhalten. Im Rahmen der Sonderausstellung „Mack.
Das Licht meiner Farben“ wird es hierzu u.a. einen
Expertenvortrag und eine Podiumsdiskussion geben.
Veranstaltungen 2014
74
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Aktionen und Kooperationen
„Wir bringen die Kunst zu Ihnen!“ im Seniorendomizil Sankt
Michael
det erstmalig alle drei Sammlungsbereiche zu einem
übergreifenden Thema mit einer audiogeführten
Tour.
Das wichtige Thema Inklusion spielt 2015 auch im
Ulmer Museum eine Rolle. „Buntes Begegnungsspiel
zur kulturellen Teilhabe im Kunstmuseum für Kinder
mit und ohne Behinderung“ lautet der Titel eines
neuen Projekts, das gemeinsam mit den Museumsund Theaterpädagoginnen Stefanie Nahler und Ulrike Stegmiller umgesetzt wird. Ab Februar kommen
eine Integrativklasse der Martin-Schaffner-Schule
(Kooperation mit Leuble-Förderschule) und eine
Klasse der Gustav-Werner-Schule mehrere Monate
lang einmal wöchentlich ins Ulmer Museum.
Neugestaltung des Ulmer Museums
Die beiden bereits 2014 angelaufenen oder vorbereiteten gemeinsamen Projekte mit dem Rotary Club
Ulm-Donaubrücke werden auch in diesem Jahr intensiv weiter verfolgt. Im Sommer 2014 ist das PilotProjekt „Wir bringen die Kunst zu Ihnen!“ gestartet
und hat sich seither großer Beliebtheit erfreut. Bereits 9 Residenzen konnten erreicht werden.
Nach Museumskonzept und Ideenwettbewerb steht
die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie durch die
gewählte Gestaltungsagentur „space4“ aus Stuttgart auf dem Programm. Ziel dieser Studie ist eine
detaillierte Bestandsaufnahme der aktuellen inhaltlichen, strukturellen und baulichen Situation und die
Erarbeitung einer konkreten Planungsgrundlage als
Basis für einen daran anschließenden Architekturwettbewerb. Mit dieser Studie verbinden wir den
Wunsch nach möglichen Ansätzen für ein attraktiveres, besucherorientiertes und zeitgemäßes Museum.
Ausstellungen
Ausblick 2015: Die Museums-App
„Höhe, Weite und Fernblick“
Nach einer produktiven Zusammenarbeit des Ulmer
Museums mit dem städtischen Projekt ulm 2.0 sowie der Cortex Media GmbH aus Ulm bietet das
Ulmer Museum ab Januar eine moderne Neuerung
für seine Besucherinnen und Besucher: Die Museums-App „Der Traum vom Himmel“ ist anlässlich
des Münsterturmjubiläums entstanden und verbin-
Eingeläutet wird das Ausstellungsjahr 2015 mit einer
Studioausstellung im HfG-Archiv. Der bedeutende
Architekt der Nachkriegsmoderne Werner Wirsing
war als Dozent in der Hochschule für Gestaltung
tätig. Seinem Lebenswerk ist die Präsentation gewidmet. Die Hauptausstellung der Spätgotik „Jerusalem in Ulm. Der Flügelaltar aus St. Michael zu den
Wengen“ lässt ein Meisterwerk der Malerei um
1500 wiedererstehen. Im Blickpunkt der geplanten
Präsentation steht ein monumentaler Flügelaltar, der
sich bis 1803 in der Ulmer Stiftskirche St. Michael zu
den Wengen befand. Eine weitere Studioausstellung
im Archiv der ehemaligen Hochschule für Gestaltung trägt den Titel „12 Gegenstände“. Sie spiegeln
rund 100 Jahre Geschichte des Industriedesigns
wieder. Zum Münsterturmjubiläum wird ein bürgerschaftliches Kunstprojekt für Ulm im Lichthof realisiert. „DAS ULMER MÜNSTER. Installation in 21 Teilen von Ulmer und Kölner Künstlern“ stellt eine
großformatige Collage dar, die aus 21 gemalten
75
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Quadraten zusammengesetzt wird und auf einer
Höhe von 4,2 Metern von den Besuchern im Lichthof bestaunt werden kann.
Die 21. Triennale Ulmer Kunst steht im Sommer
2015 auf dem Programm und feiert in diesem Jahr
ihr 60jähriges Jubiläum. Die große Ausstellung der
Moderne widmet sich dem ZERO-Künstler Heinz
Mack. Die Präsentation „Das Licht meiner Farben“
zeigt das ganze Spektrum seiner Arbeiten von 1959
bis heute.
lung, wobei sich Teil 1 den Anfängen bis in die
1990er Jahre widmete und Teil 2 vorwiegend junge
Künstler und teils noch nie in der Kunsthalle gezeigte Werke zur Schau stellte.
Teile der Dauerausstellung werden 2015 neu gestaltet. In der Alten Sammlung erhält die Ulmer Goldschmiedekunst neue Aufmerksamkeit, ebenso wird
die Präsentation des Löwenmenschen in der Medienwelt sowie die Dauerausstellung zur Moderne im
Friedgebäude aktualisiert.
kunsthalle weishaupt
„Leben mit Kunst – Teil 1“ in der kunsthalle weishaupt
Seit 2007 präsentiert die kunsthalle weishaupt die
Sammlung des Unternehmers Siegfried Weishaupt
mit Internationaler Kunst von der Mitte des 20.
Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Leitung obliegt Kathrin Weishaupt-Theopold.
Besucher
Programm
Ausblick 2015
Drei Ausstellungen waren 2014 in der kunsthalle
weishaupt zu sehen.
Nach der umfassenden Sammlungspräsentation ist
im Sommer erstmals die 21.Triennale Ulmer Kunst
zu Gast in der kunsthalle weishaupt. Die nächste
große thematische Ausstellung
(4.10.2015─10.4.2016) mit Werken aus den Sammlungsbeständen widmet sich der Faszination der
Lichtkunst. Einen Vorgeschmack darauf bietet die
bereits seit November 2014 im großen Schaufenster
erstrahlende Lichtinstallation „Ulm Ultimate
Cathedral“, eine anlässlich des Jubiläums 125 Jahre
Ulmer Münsterturm von dem Sammlerehepaar
Weishaupt in Auftrag gegebene Arbeit des französischen Künstlers François Morellet.
Mit der Retrospektive „Hans Peter Reuter. Der Weg
ins Blau“ (27.10.2013─04.05.2014) widmete die
Kunsthalle zum zweiten Mal seit ihrem Bestehen
einem einzigen Künstler das gesamte Haus und gab
einen umfassenden Einblick in dessen Werk. Die
beiden folgenden Ausstellungen standen ganz im
Fokus des Jubiläums von 50 Jahren Sammeltätigkeit.
Aufgeteilt in „Leben mit Kunst ─ Teil 1 und 2“
(17.5.─9.11.2014 und 23.11.2014─12.7.2015)
gaben die Präsentationen einen Einblick in die seit
Mitte der 60er Jahre bis heute gewachsene Samm-
2014 besuchten rund 24.000 Personen die Ausstellungen und Veranstaltungen der kunsthalle weishaupt.
76
2014 | kultur | BERICHT
Ulmer Museum
Budgetentwicklung Ulmer Museum
PRC 2520-520
1. FINANZDATEN
ERTRÄGE
Zuweisungen / Zuwendungen
Gebühren und ähnliche Abgaben
Privatrechtliche Leistungsentgelte
2011
2012
2013
2014
2015
Ergebnis
TE
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Ergebnis
T€
Plan
T€
37
62
76
60
95
96
218
85
88
93
126
83
76
227
175
175
251
390
302
478
-1.020
-199
-32
-135
-1.207
-220
-55
-123
-1.231
-427
-96
-436
-1.271
-216
-63
-117
-1.269
-379
-54
-95
Ordentliche Aufwendungen
-1.386
-1.604
-2.189
-1.667
-1.797
Ordentliches Ergebnis
-1.211
-1.353
-1.799
-1.365
-1.319
-935
-1.003
-1.103
-965
-1.051
-886
-1.104
-804
-1.111
-770
Veranschlagtes kalkulatorisches Ergebnis
-1.938
-2.069
-1.937
-1.907
-1.882
Veranschl. NettoRes.bedarf/-überschuss
-3.149
-3.422
-3.736
-3.272
-3.201
-219
-280
-313
8
27.075
13.063
40.138
90
6
25.557
11.759
37.316
100
5
19.842
15.431
35.273
93
Ordentliche Erträge
Aufwendungen
Personalaufwendungen
Aufw. für Sach- und Dienstleistungen
Planmäßige Abschreibungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Belastung für interne Leistungen
Kalkulatorische Kosten (Zinsen)
Budgetübertrag
Leistungsziele
Sonderausstellungen
Besucher Sonderausstellungen
Besucher ständige Schausammlungen
Gesamtbesucher
Zuschuss/ Besucher (€)
-81
77
6
30.000
15.000
45.000
71
2014 | kultur | BERICHT
Impressum
Impressum
Herausgeber
Stadt Ulm
Gesamtredaktion und Kontakt
Kulturabteilung
Sabrina Neumeister, Verena Miller
Frauenstraße 19
89073 Ulm
Telefon 0731 161-4701
kultur@ulm.de
www.ulm.de
Für die Beiträge der jeweiligen Einrichtungen zeichnen diese selbst verantwortlich.
78
2014 | kultur | BERICHT
Impressum
Bildnachweise:
Titelbild:
Gestaltung: Bertsche + Spiegel
Einzelne Bilder von oben nach unten: Experten Impuls (Foto: Stadtarchiv Ulm), Cello (Foto: Christian Schnatzger), Museumsgesellschaft im Archiv (Foto: Stadtarchiv Ulm), Versunken (Foto: Veit Mette), Neue Musik (Foto: Sabine Presuhn),
Der goldene Drache (Bild: Martin Kaufhold), Ferienexpress (Foto: Ulmer Museum)
Titel der einzelnen Abteilungen:
S. 7: Eröffnung der ersten Etappe zur Jubiläumsausstellung (Foto: Stadtarchiv Ulm)
S. 18: Tag der offenen Tür der Musikschule am 25.4.2015: Bei der Instrumentenrallye gab es viel zu entdecken (Foto:
Stadt Ulm)
S. 29: Reichsstädtische Ratsprotokolle im Stadtarchiv Ulm (Foto: Stadtarchiv Ulm)
S. 39: „Double Cross“ - hinter Glas (Foto: Veit Mette)
S. 49: „Gartenzwerge in ihrer natürlichen Umgebung“ (Foto: Sabine Presuhn)
S. 59: Sidonie von Krosigk, Julia Baukus, Matthias Happach a.G. und Dan Glazer (von links) in Der Zauberer von Oz
(Foto: Ilja Mess)
S. 68: Deborah Sengl: All you can lose, 2009, Acryl auf Leinwand, 150 x 120 cm (Foto: Galerie Deschler Berlin)
weitere Bilder:
S. 9, S. 10 links, S. 13 rechts, S. 14: Stadtarchiv Ulm
S. 10 rechts: Jens Kramer
S. 12: Theater Mummpitz, Rudi Ott
S. 13 links: Bertsche+Spiegel
S. 20, S. 21, S. 22: Stadt Ulm
S. 30, S. 32, S. 33, S. 34: Stadtarchiv Ulm
S. 41, S. 44, S. 45: Veit Mette
S. 51: dpa
S. 52: Heiko Mozer
S. 53 oben: Ingo Bergmann
S. 53 unten, S. 56, S. 57: Sabine Presuhn
S. 60 links, S. 61, S. 64 rechts, S. 65: Jochen Klenk
S. 60 rechts, S. 64 links: Ilja Mess
S. 62, 63: Hermann Posch
S. 70, S. 71, S. 75, S. 76: Ulmer Museum
S. 73: Florian Aicher
S. 74: Jochen Saueracker
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