Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
56 kB
Erstellt
13.10.15, 10:42
Aktualisiert
27.01.18, 20:13
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
MU - Ulmer Museum
Datum
05.04.2012
Geschäftszeichen
MU
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Kultur
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Bericht "Freunde des Ulmer Museums" e.V.
(u.a. Antrag Stadtrat Nagel (CDU) vom 04.10.2011)
Anlagen:
Vergleich Mitgliedsbeiträge
Erwerbungen für das Ulmer Museum
Antrag 192 Stadtrat Nagel (CDU) v. 04.10.2011
Sitzung am 27.04.2012
TOP
GD 168/12
(Anlage 1)
(Anlage 2)
(Anlage 3)
Antrag:
Vom Bericht Kenntnis zu nehmen.
Dr. Martin Mäntele
Genehmigt:
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
BM2
Versand an GR
Niederschrift §
OB
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
Nein
Nein
Der Verein „Freunde des Ulmer Museums e.V.“
Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft
Schon in den ersten Jahren seines Bestehens erfuhr das 1925 gegründete Museum der Stadt Ulm
Unterstützung durch einen „Verein der Museumsfreunde“, der aus dem Verein Gewerbemuseum
hervorging. 1933 wurde er aufgelöst.
Nahezu 50 Jahre mussten bis zu einer Neugründung vergehen: In einem gemeinsam von
Oberbürgermeister Hans Lorenser und dem damaligen Museumsdirektor Erwin Treu verfassten
Schreiben wird zur Gründungsversammlung am 29. März 1982 eingeladen. In diesem Brief heißt es
„Nach dem Vorbild anderer museumstragender Städte glauben wir, daß eine solche Initiative
insbesondere in Zeiten besonders schwieriger Finanzlage der öffentlichen Haushalte erforderlich ist.
Das Ulmer Museum benötigt eine solche materielle und ideelle bürgerschaftliche Unterstützung
ganz besonders in der augenblicklichen Situation.“
Die Gründungsversammlung des Vereins „Freunde des Ulmer Museums e.V.“ fand im Kiechelsaal
des Museums statt. 92 Damen und Herren kamen zusammen. Man beriet die Satzung, wählte den
Vorstand wie auch einen Beirat, legte die Höhe des Mitgliedsbeitrages fest und sprach schließlich
über die Tätigkeit des Vereins.
Zum „Gründungs-Vorstand“ gehörten Hans Heinz Grob als erster Vorsitzender, Erwin Mutschler als
1. Stellvertreter und Fritz Schäfer als 2. Stellvertreter. Zum Schriftführer wurde Hans-Konrad Röcker,
zum Schatzmeister Hans Jakob gewählt. Die drei Mitglieder des Beirates waren Inge Fried, Peter
Geyer und Günter Steinle.
In Paragraph 2 der Satzung sind die Zwecke des Vereins festgehalten.
Absatz 1: Zweck des Vereins ist die Förderung des Ulmer Museums.
Absatz 2: Zu den Aufgaben des Vereins gehören insbesondere:
-3a) der Ankauf oder die Bereitstellung von Mitteln zur Erwerbung von Kunstwerken für das
Ulmer Museum
b)
Die Werbung für das Museum und dessen Nutzung im weitesten Sinne mittels
Publikationen, Vorträgen und ähnlichen Veranstaltungen
c) die Förderung von Wechselausstellungen des Ulmer Museums
In die ausliegende Liste trugen sich 73 Personen als Gründungsmitglieder ein. Diese beachtliche
Zahl konnte schon bei der ersten Mitgliederversammlung ein Jahr nach der Gründung übertrumpft
werden, denn inzwischen war die Zahl der Mitglieder auf 233 gestiegen. 1993, als der langjährige
Vorsitzende des Vorstands, Hans Heinz Grob, sein Amt an Rainer Kanzleiter übergab, war der
Mitgliederstamm bereits auf 685 Personen angewachsen. Zurzeit gehören dem Verein rund 750
Mitglieder (= 950 Personen) an.
Einzelmitglieder bezahlen 30,- €, Paarmitglieder 45,- € Jahresbeitrag. Eine Firmenmitgliedschaft ist
ab 100,- € zu haben.
Die erste Erwerbung mit Mitteln des Vereins schloss eine „empfindliche Lücke in der Sammlung der
klassischen Moderne“, wie es im Protokoll heißt. Man erwarb eine Zeichnung von Georges Braque,
„Femme nue portant une corbeille de raisins“ von 1922/23. Diesem Ankauf wurde einstimmig
zugestimmt. Für die Ankäufe werden Objekte gewählt, die die Sammlungen des Museums gezielt
ergänzen oder wichtige Abschnitte der Kunstgeschichte exemplarisch darstellen, wie das bei den
großen Arbeiten von Nam June Paik oder Jenny Holzer der Fall ist. Zuletzt erwarb der Verein ein
großformatiges Gemälde von Dieter Krieg, eine Kleistermalerei auf Papier von Paul Klee sowie ein
Silberrelief von Conrad Meyr. Das Gesamtvolumen für diese Ankäufe summiert sich auf rund
610.000 €.
Dem Vorstand des Vereins war es von vornherein wichtig, nicht nur dem Museum zur Seite zu
stehen, sondern auch ein reges Vereinsleben zu entfalten. Dem Zeitgeist gemäß waren
Exkursionen, auch mehrtägig, Einzelvorträge, Grafikabende oder Krippenfahrten. Gleichermaßen
beliebt war der jour fixe, bei dem die Mitglieder gelegentlich mit Künstlern ins Gespräch kommen
konnten. Zum Jahresverlauf gehört seit langem das Sommerfest, für viele Jahre auch ein
Weihnachtskonzert. Diese nicht wenigen Aktivitäten konzipiert und organisiert die beim Ulmer
Museum angesiedelte Geschäftsstelle. Von der Gründung bis 2004 tat das Dr. Gerald Jasbar,
seither ist Dr. Martin Mäntele dafür zuständig.
Dem heutigen Museumsshop gingen erste Aktivitäten voraus, der Verkauf von Postkarten und
ähnliches einschlossen. Doch erst mit der Verlegung des Museumseingangs an den Marktplatz und
der Neugestaltung des Foyers standen ansprechende Räume zur Verfügung, die zur Einrichtung
-4eines Shops geradezu ermunterten. Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
meist Mitglieder des Vereins, beraten und verkaufen seither die sorgfältig ausgewählten Produkte.
Das Geld, das über den Shop an das Museum fließt, wird gleichfalls für Ankäufe verwendet. Viele
Werke in der Dauerausstellung konnten so vom Museum erworben werden. Seit seiner Gründung
1994 hat der Shop hochgerechnet insgesamt circa eine Million Euro umgesetzt. Betrachten wir
einmal die ehrenamtliche Tätigkeit des Shop-Teams als Zeitspende, so gelangen wir aufgrund der
wöchentlichen Öffnungszeit des Museum von 39 Stunden auf eine Gesamtstundenzahl von 1872
pro Jahr. Multipliziert um den Faktor 8,- € ergibt das eine Zeitspende von 14.976,- € per anno. In
den 18 Jahren, die der Shop nun besteht, beläuft sich diese Zeitspende auf stattliche 269.568,- €,
das entspricht in etwa 25 Kleinwagen.
Im Zuge des Neubaus für die Stiftung Sammlung Kurt Fried ergaben sich neue Projekte, die nur
durch die Initiative und den finanziellen Einsatz des Vereins verwirklicht werden konnten. So
richtete der Verein mit Unterstützung von zahlreichen Spenden aus der Bürgerschaft ein
zeitgemäßes Museumscafé ein (Summe ca. 275.000 €). Auf dem Erweiterungsbau entstand ein
Dachgarten, der ein angemessenes Umfeld für die Skulpturen dieser Sammlung bietet (120.000 €).
Im Zusammenhang mit der Errichtung des Stegs, der das Ulmer Museum mit der Kunsthalle
Weishaupt verbindet, sollte ein vorhandener Aufzug lediglich „ertüchtigt“ werden. Durch eine
große und äußerst erfolgreiche Spendenaktion des Vereins konnten die Mittel eingeworben
werden, die nötig waren, um gemeinsam mit der Stadt einen „gläsernen Aufzug“ zu realisieren
(210.000 €). Insgesamt investierte der Verein also 608.039 € in Baumaßnahmen des Ulmer
Museums.
Dem gegenwärtigen Vorstand gehören an:
1. Vorsitzender Hans-Joachim Rupf
1. Stellvertreter Albrecht Braun
2. Stellvertreter Franz Spiegel
Schriftführerin Judith Deschler
Schatzmeister Evert Schuurmans
Im Beirat wirken mit:
Ivo Gönner, Peter Geyer, Dr. Gabriele Holthuis, Prof. Dr. Rainer Kanzleiter, Friederike Klatt,
Sabine Mayer-Dölle, Ralf Milde, Hedwig Pilgrim, Klaus Rinkel, Martin Rivoir, Werner
Schneider, Dr. Ilse Winter
Schlussteil
Wir möchten das Ulmer Museum unterstützen bei:
-51. der Anschaffung von Kunstwerken
2. bei großen baulichen Projekten wie in der Vergangenheit.
Sollte sich die Stadt Ulm für umfangreiche Baumaßnahmen am Ulmer Museum entscheiden, so
sähe sich der Verein in der Pflicht, seinerseits tätig zu werden.
Mitgliederwerbung
Zu diesem Zweck sind neue Mitglieder willkommen. Wir sind kein gewerblicher Verein, wir leben
von Beiträgen und Spenden. Helfen Sie mit, neue Mitglieder für uns zu gewinnen oder verschenken
Sie eine Mitgliedschaft, zum Beispiel zu einem Geburtstag.
Vision
– Die Mitgliederzahl soll auf 1000 Mitglieder steigen.
– Wir wollen dazu beitragen, dass das Ulmer Museum ein bekanntes Markenzeichen der Stadt Ulm
ist und bleibt. Selbst wenn Sie das Ulmer Museum bereits unter den TOP 10 der Ulmer
Kultureinrichtungen sehen, so wollen wir dazu beitragen, das Ulmer Museum nach vorne, unter die
TOP 3 zu bringen.