Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Anlage 1 - eInternes Audit 2011 - Bericht.pdf
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618 kB
Erstellt
13.10.15, 10:43
Aktualisiert
27.01.18, 20:19
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GD 185/12 Anlage 1
eea-Bericht internes Audit
Stadt Ulm
Endfassung
2011
Karlsruhe, März 2012
Verfasser: Heike Wiest, KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH
Version 4.0: 2010
1. Der European Energy Award®
Inhaltsverzeichnis
1.
Der European Energy Award®
-3-
1.1
1.2
1.3
Übersicht über die einzelnen Maßnahmenbereiche
Punktesystem
Zertifizierungsschritte des European Energy Award®
-4-5-6-
2.
Ausgangslage/ Situationsanalyse
-7-
Energie- und klimarelevante Strukturen in Politik und Verwaltung
-7-
3.
Der European Energy Award® - Prozess
-8-
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
Zusammensetzung des Energieteams
Energie- und klimapolitische Aktivitäten vor der Programmteilnahme
Erste Kontaktaufnahme
Beschluss zur Programmteilnahme
Kick-off-Treffen (Startveranstaltung)
Abschluss der Ist-Analyse
Erarbeitung des energiepolitischen Arbeitsprogramms
Zeit- und Ablaufplan des eea-Prozesses bis zum Januar 2011
-8-8-9-9-9-9-9- 10 -
4.
Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
- 11 -
4.1
4.2
4.3
Übersicht
Jährliche Entwicklung
Bemerkungen zu den einzelnen Handlungsfeldern
- 11 - 11 - 14 -
5.
Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen im Audit-Tool
- 20 -
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
Entwicklungsplanung, Raumordnung
Kommunale Gebäude, Anlagen
Versorgung, Entsorgung
Mobilität
Interne Organisation
Kommunikation, Kooperation
- 20 - 20 - 20 - 22 - 22 - 22 -
6.
Projektorganisation
- 23 -
6.1
6.2
Projektorganisation
Projektdokumentation
- 23 - 23 -
Anhang:
Anhang 1:
Anhang 2:
Anhang 3:
Energiepolitisches Arbeitsprogramm, ansonsten Maßnahmenplan
Energie- und klimarelevante Kennzahlen und Kennzahlen zur qualitativen
Beurteilung
Allgemeine Daten
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 2
1. Der European Energy Award®
1. Der European Energy Award®
Der European Energy Award® steht für eine Kommune (Landkreis, Stadt oder Gemeinde), die – in Abhängigkeit ihrer Möglichkeiten – überdurchschnittliche Anstrengungen in
der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik unternimmt.
Mit dem eea verbunden ist die Implementierung eines strukturierten und moderierten
Prozesses mit einer definierten Trägerschaft, Vorschriften zur Erteilung, Kontrolle und
Entzug des Awards sowie einem Maßnahmenkatalog zur Bewertung der Leistungen.
Mit dem eea werden Maßnahmen erarbeitet, initiiert und umgesetzt, die dazu beitragen,
dass weniger Energie benötigt wird und erneuerbare Energieträger vermehrt genutzt und
nicht erneuerbare Ressourcen effizient eingesetzt werden. Dies ist sowohl energiepolitisch sinnvoll, spart aber auch langfristig Kosten, die für andere Aktivitäten eingesetzt
werden können.
Eine Kommune, die mit dem European Energy Award® ausgezeichnet wurde, erfüllt unter der Voraussetzung, dass sämtliche gesetzliche Auflagen eingehalten werden - die
Anforderungen der ISO 14000 im energierelevanten Bereich.
Landkreise, Städte und Gemeinden engagieren sich heute in einer Vielzahl von kommunalen Netzwerken. Mit dem Award werden diese Absichtserklärungen in eine nachhaltige
Energiepolitik überführt.
Angelehnt an Qualitätsmanagementsysteme aus der Wirtschaft, wie z.B. Total Quality
Management TQM, ist der European Energy Award® ein prozessorientiertes Verfahren,
in welchem Schritt für Schritt die Verwaltungsprozesse und die Partizipation der Bevölkerung (Kundenorientierung) weiter verbessert werden.
Aufgrund der klaren Zielsetzungen, der detaillierten Erhebung von Leistungsindikatoren,
deren Quantifizierung und einem strukturierten Controlling- und Berichtswesen fügt sich
der European Energy Award® optimal in eine moderne Verwaltungsführung ein.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 3
1. Der European Energy Award®
1.1 Übersicht über die einzelnen Maßnahmenbereiche
Maßnahmenbereich 1: Entwicklungsplanung/ Raumordnung
Der Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung umfasst alle Maßnahmen, die eine
Kommune in ihrem ureigenen Zuständigkeitsbereich, der kommunalen Entwicklungsplanung
ergreifen kann, um die entscheidenden Weichen für eine bessere Energieeffizienz zu stellen
und damit den Klimaschutz zu forcieren.
Die Maßnahmen reichen von einem energie- und klimapolitischen Leitbild mit Absenkpfad
über eine Festlegung im Bereich der Bauleitplanung, von städtebaulichen Wettbewerben,
verbindlichen Instrumenten beim Grundstücks(ver-)kauf, der Baubewilligung bis hin zur
Energieberatung von Bauinteressenten.
Maßnahmenbereich 2: Kommunale Gebäude und Anlagen
In diesem Bereich können die Kommunen direkte Einspareffekte für den kommunalen Haushalt durch die wirtschaftliche Reduzierung von Betriebskosten ihres eigenen Gebäudebestandes erzielen. Die Maßnahmen reichen von der Bestandsaufnahme über das Energiecontrolling und -management bis hin zu Hausmeisterschulungen und speziellen Maßnahmen im
Bereich der Straßenbeleuchtung.
Maßnahmenbereich 3: Versorgung, Entsorgung
Der gesamte Bereich Ver- und Entsorgung wird in enger Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben oder auch mit überregionalen Energieversorgern entwickelt. Partnerschaften im Sinne von Public – Private – Partnership zur Organisation und Finanzierung der Maßnahmen entstehen gerade in diesen Bereichen.
Die Maßnahmen reichen von der Optimierung der Energielieferverträge, der Verwendung
von Ökostrom, der Tarifstruktur, Nah- und Fernwärmeversorgung, der Nutzung erneuerbarer
Energien, der Nutzung von Abwärme aus Abfall und Abwasser bis hin zur Regenwasserbewirtschaftung.
Maßnahmenbereich 4: Mobilität
In diesem Bereich werden kommunale Rahmenbedingungen und Angebote vorgestellt, welche Bürger ermutigen, verstärkt auf energiesparende und schadstoffarme oder -freie Verkehrsträger umzusteigen. Es geht also um Maßnahmen, die zur verstärkten Nutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel, des Fahrrads und von Fuß-Wegen führen.
Die Maßnahmen reichen von Informationskampagnen und -veranstaltungen, der Verbesserung der Fuß- und Radwegenetze und des ÖPNV-Angebotes sowie der Planung von
Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern bis hin zur Parkraumbewirtschaftung, Temporeduzierung und Gestaltung des öffentlichen Raumes bis hin zum Mobilitätsverhalten der öffentlichen Verwaltung einschließlich des kommunalen Fuhrparks.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
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1. Der European Energy Award®
Maßnahmenbereich 5: Interne Organisation
Die Kommune kann im Bereich ihrer internen Organisation und Abläufe dafür sorgen, dass
das Energiethema gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild von allen Akteuren gemeinsam verantwortet und vorangebracht wird. Hierzu gehört die Bereitstellung personeller
Ressourcen, die Umsetzung eines Aktivitätenprogramms, Weiterbildungsmaßnahmen, das
Beschaffungswesen aber auch die Entwicklung und Anwendung innovativer Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung von Maßnahmen.
Maßnahmenbereich 6: Kommunikation, Kooperation
Dieser Maßnahmenbereich fasst im Wesentlichen Aktivitäten zusammen, die auf das Verbrauchsverhalten Dritter abzielen z.B. von privaten Haushalten, Schulen, Gewerbetreibenden, Wohnungsbaugesellschaften u.a..
Hierzu gehören Informationsaktivitäten angefangen bei Pressearbeit, Broschüren, Veranstaltungen bis hin zur Etablierung von Energietischen mit energie- und klimapolitischen relevanten und interessierten Akteuren. Dazu zählen auch Projekte in Schulen, die Einrichtung von
Informations- und Beratungsstellen, die Durchführung von Wettbewerben und das Auflegen
kommunaler Förderprogramme.
Auch zählen zu diesem Bereich alle Aktivitäten, die die Kommunen über ihre Stadt- und Gemeindegrenze hinweg im Sinne eines interkommunalen Erfahrungsaustausches in gemeinsamen Projekten mit anderen Kommunen umsetzt.
1.2 Punktesystem
Die Bewertung der Energie- und Klimaschutzpolitik der Städte/ Gemeinden erfolgt auf Basis
eines Punktesystems. Die grundsätzliche Verteilung der Punkte auf die Maßnahmenbereiche
zeigt die nachfolgende Grafik.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 5
1. Der European Energy Award®
1.3 Zertifizierungsschritte des European Energy Award®
Die Prozess- und Zertifizierungsschritte des European Energy Award® zeigt die folgende
Grafik.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 6
2. Ausgangslage/ Situationsanalyse
2. Ausgangslage/ Situationsanalyse
Die Universitätsstadt Ulm liegt an der Donau in Baden-Württemberg am südöstlichen Rand
der Schwäbischen Alb. Die Stadt hat rund 120.000 Einwohner, bildet einen eigenen Stadtkreis und ist Sitz des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises.
Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14
Oberzentren des Landes und bildet mit Neu-Ulm ein länderübergreifendes Doppelzentrum.
Ulm ist die größte Stadt in der Region Donau-Iller, zu der auch Gebiete des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben gehören. Die Stadt ist bekannt für ihr gotisches Münster.
Energie- und klimarelevante Strukturen in Politik und Verwaltung
Oberbürgermeister
Ivo Gönner
Gemeinde Budget (gesamt) 2011
Siehe http://opendata.servicebw.de/Seiten/offenedatendetail.aspx?mdid=50
Einnahmen: Mio. €
Ausgaben: Mio. €
Einwohner
122.801 (Stand: 31.12.2010)
Fläche
118,69 km²
Anzahl städtischer Beschäftigter
2.266
Energierelevante politische Gremien
(Gemeindeausschüsse/ Kommissionen)
Fachbereichausschuss Stadtentwicklung,
Bauen und Umwelt
Vorsitzende/r
Bürgermeister Alexander Wetzig
Energierelevante Verwaltungsabteilungen
Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht (SUB)
Hauptabteilung Verkehr,Grünflächen,Vermessungm (VGV)
Hauptabteilung Gebäudemanagement (GM)
Leitung
Volker Jescheck
Ver- und Entsorgung
Elektrizitätsversorgung
Wärmeversorgung
Gasversorgung
Wasserversorgung
Abfallentsorger
Abwasserverband
Versorgung durch:
SWU (Stadtwerke Ulm)
FUG (Fernwärme Ulm GmbH)
SWU
SWU
Entsorgungsbetriebe Ulm (EBU)
SWU
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Thomas Feig
Ralf Michnick
Seite 7
3. Der European Energy Award® - Prozess
3. Der European Energy Award® - Prozess
3.1 Zusammensetzung des Energieteams
Energieteamleiter
Andrea Lippert,
Teammitglieder inkl. deren Funktion
Volker Jescheck,
Joachim Baur,
Petra Schmitz,
Ulrich Willmann,
Franz Popp,
Michael Cieszewski
Matthias Stock,
Thomas Feig,
Rüdiger Patz,
Margit Abele,
Stadt Ulm, SUB
Abt. Strategische Planung
Stadt Ulm, SUB
Stadt Ulm, GM
Stadt Ulm, OB/A
Stadt Ulm, SUB
Stadt Ulm, SUB
Stadt Ulm, GM
Stadt Ulm, GM
Stadt Ulm, VGV
Stadt Ulm, VGV/VP
Stadt Ulm, ZD/B
eea - Berater
Jürgen Schipek
Marc Fuchs
Oliver Glaser
Claus Deyle
Michael Potthast,
Karl Zepf,
Roland Mäckle
Heike Wiest,
SWU
SWU
SWU
SWU
EBU
FUG
REA Ulm
KEA
Bürgerbeteiligung
Jahr des Programmeintritts
Nein
2006
3.2 Energie- und klimapolitische Aktivitäten vor der Programmteilnahme
Schon vor dem Beitritt zum eea-Programm hatte die Stadt Ulm vielfältige energiepolitische
Aktivitäten entwickelt. Als wichtigste seien hier genannt:
Energieversorgungskonzept Ulm/ Neu Ulm, Statusbericht 1991
Beitritt zum Klimabündnis 1991
Wärmeschutzstandard für Ulm 1993, erhöhte Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz für alle Bauten der Stadt und ihrer Gesellschaften.
Entwicklung und Fortschreibung eines integrierten kommunalen Energiekonzepts
(seit 1994)
Gründung der Solarstiftung 1995, Durchführung eines Solarjahres 1996, in diesem
Zusammenhang: Energie- und Solarsparinitiative der SWU
Klimaanalyse Ulm/ Neu-Ulm1996
Leitlinien zur Umweltpolitik 1996
Einführung eines Energie-Controlling des damaligen Hochbauamts, 1997
Registriertes Projekt der Weltausstellung EXPO 2000 Hannover, Modellvorhaben
ökologische Stadtentwicklung, Bau der Solarsiedlung Sonnenfeld
Einführung eines Energiemanagements für die kommunalen Liegenschaften
Priorisierung der Fernwärmeversorgung, Biomasse-Heizwerk
Städtisches Förderprogramm seit 1991, Energieberatung
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 8
3. Der European Energy Award® - Prozess
3.3 Erste Kontaktaufnahme
Kontakte zwischen der Stadt Ulm und der KEA als späterer Landesgeschäftsstelle bestanden bereits vor der Einführung des eea in Baden-Württemberg. Die Bestrebungen zur Einführung des eea im Land wurden seitens der Stadt bereits im Vorfeld mit Interesse verfolgt
und die Absicht zur Teilnahme bekundet. Bei der ersten Informationsveranstaltung am 26.
Januar 2006 in Stuttgart war die Stadt Ulm durch den damaligen Leiter der Abteilung strategische Planung, Herrn Jäger, vertreten. Im Rahmen der Pilotförderung durch das Umweltministerium hat auch Ulm neben 14 weiteren Kommunen die Förderung beantragt und im April
2006 auch bewilligt bekommen.
3.4 Beschluss zur Programmteilnahme
Im Januar 2006 wurde im Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt die
Teilnahme am eea beschlossen. Das Energieteam wurde bis zu seinem Ausscheiden im
Frühjahr 2012 durch Herrn Peter Jäger geleitet. Im November 2012 übernahm Andrea Lippert diese Aufgabe
3.5 Kick-off-Treffen (Startveranstaltung)
Am 19. Juli 2006 fand das Auftakttreffen statt, bei dem sich das Energie-Team und Berater
zum ersten Mal trafen. Inhalt der Sitzung war die Vorstellung des Programms, der Instrumente und die weitere Vorgehensweise. Für die verschiedenen Bereiche des Maßnahmenkataloges wurden Verantwortliche benannt und ein grober Zeitplan verabredet. Die Koordination
von übergeordneten Fragestellungen wurde von der Teamleitung übernommen.
3.6 Abschluss der Ist-Analyse
Am 28. September 2006 fand der Workshop "Ist-Analyse" statt. Es wurden die bis dahin eingegangenen Beiträge erörtert und offene Fragen diskutiert; eine erste vorläufige Bewertung
wurde vorgenommen. Im Anschluss wurden die noch offenen bzw. unklaren Maßnahmenbereiche an die zuständigen Teammitglieder übermittelt. Am 24. Oktober fand eine Sitzung des
zuständigen Gemeinderatsausschusses statt, auf welcher der Berater das eea-Verfahren
allgemein sowie die bis dahin vorliegenden Ergebnisse der Ist-Analyse vorstellte.
Im Anschluss wurden die noch fehlenden Angaben bzw. Maßnahmen mit nicht hinreichend
konkreten Angaben vom Berater zusammengestellt und erläutert und im Dezember 2006
nochmals an die Teamleitung und die zuständigen Teammitglieder übermittelt; die darauf
eingegangenen Antworten wurden dann noch in den Maßnahmenkatalog eingearbeitet.
Weitere Nachträge erfolgten im Rahmen des ersten Workshops zur Erarbeitung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms am 21. März 2007. Dieser Stand bildet die Grundlage für
die Bewertung der Ist-Analyse.
3.7 Erarbeitung des energiepolitischen Arbeitsprogramms
Der vom Energieteam ausgearbeitete Maßnahmenplan wurde am 8. Mai 2007 im Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt des Gemeinderates vorgestellt, diskutiert und einstimmig angenommen und zum Beschluss durch den Gemeinderat vorgeschlagen und dort am 17. Oktober 2007 verabschiedet.
Am 5.11.2007 wurde die externe Auditierung durchgeführt, die für die Stadt Ulm 63 % der
möglichen Punkte ergab. Am 7.12.2007 erfolgte dann die Auszeichnung mit dem eea.
Für 2008 und 2009 erfolgte jeweils ein internes Audit, Ende 2010 wurde die Re-Zertifizierung
durch den externen Auditor durchgeführt. Nach Maßgabe der Bundesgeschäftsstelle hätten
für ein in 2010 stattfindendes externes Audit noch die seit 2007 geltenden Bewertungsregeln
zugrunde gelegt werden können; auf Empfehlung der Auditorin wurde jedoch, nach Absprache mit der Energieteamleitung, hier bereits die Bewertung nach den neuen, teilweise erhebeea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 9
0.
lich strengeren Maßstäben vorgenommen. Trotzdem konnte die Stadt Ulm sich auf 69% der
möglichen Punkte steigern. Und im aktuellen Audit 2011 sogar auf 75%.
3.8 Zeit- und Ablaufplan des eea-Prozesses bis zum März 2012
Januar 2006
19.06.2006
28.09.2006
17.10.2007
05.11.2007
07.12.2007
Februar 2009
März 2010
10.12.2010
20.01.2011
24.03.2011
Februar 2012
21.03.2012
Politischer Beschluss zur Teilnahme am eea im Ausschuss
Kick-Off-Treffen
Workshop 'Ist-Analyse'
Politischer Beschluss zum Arbeitsprogramm
Externes Zertifizierungsaudit
Auszeichnung mit dem eea
1. Internes Re-Audit 2008
2. Internes Re-Audit 2009
2. Externes Zertifizierungsaudit (Re-Audit)
Auszeichnung nach Re-Zertifizierung
Arbeitstreffen eea Maßnahmenplan
3. Internes Re-Audit 2011
Energieteamsitzung
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 10
4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des AuditTool
4.1 Übersicht
Anzahl maximale Punkte
Anzahl mögliche Punkte
Für den eea notwendige Punkte
Anzahl erreichte Prozent
500
463
(50%) 231
(75%) 346
4.2 Jährliche Entwicklung
Prozentpunkte bei der ersten Zertifizierung (2007)
Prozentpunkte 1. internes Re-Audit (2008)
Prozentpunkte 2. internes Re-Audit (2009)
Prozentpunkte 2. externes Zertifizierungsaudit (2010)
Prozentpunkte 3. Internes Re-Audit (2011)
63%
68%
69%
69%
75%
Die Anzahl der möglichen Punkte wurde von der maximalen Punktzahl (500) um 37 Punkte
reduziert. Dies ist im Wesentlichen auf rechtliche Grundlagen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Baden-Württemberg (1.3, 3.2.5), den Ausgleich von Nachteilen im direkten Vergleich gegenüber kleineren Kommunen (2.2 und 3.3), auf fehlenden direkten Einfluss der Kommune (3.1) sowie fehlende Potentiale (3.7.3) zurückzuführen.
Insgesamt wurden 346 von 463 möglichen Punkten und damit 75% der möglichen Punkte
erreicht, was einer Steigerung des Wertes der letzten externen Zertifizierung (69%) um 6%
entspricht. Stärken und Schwächen der verschiedenen Bereiche zeigen das folgende Profil
und die nachfolgende Tabelle. Dabei ist anzumerken, dass eine Reihe der durchgeführten
Maßnahmen keine Auswirkung auf die festgestellte Punktzahl hat, da in bestimmten Bereichen ohnehin bereits die maximal mögliche Punktzahl erreicht war. Dies kann sich bei der
kommenden Verschärfung der Bewertung und den neuen Wichtungen der Maßnahmen wieder ändern.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
Insgesamt hat die Stadt Ulm einen beachtlich hohen Standard erreicht, in den Feldern Entwicklungsplanung/Raumordnung (78%), Mobilität (79%) und Kommunikation/Kooperation
(86%) ist die 75%-Schwelle weit überschritten, die Bereiche Ver-/ Entsorgung (70%), Kommunale Gebäude, Anlagen ( 69%) und Interne Organisation (65%) haben noch mehr Entwicklungspotential, von einem bereits hohen Niveau ausgehend. Zugleich ist in diesen Bereichen die deutlichste Entwicklung gegenüber dem letzten Audit 2010 zu verzeichnen.
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
Seite 12
4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
Auswertung 2011
Umsetzungsqualität
Massnahmen
maximal möglich
Punkte
Punkte
1
Entwicklungsplanung, Raumordnung
1.1
1.2
1.3
1.4
Total
Kommunale Entwicklungsplanung
Innovative Stadtentwicklung
Bauplanung
Baubewilligung, Baukontrolle
2
Kommunale Gebäude, Anlagen
2.1
2.2
2.3
Total
Energie- und Wassermanagement
Vorbildwirkung, Zielwerte
Besondere Maßnahmen Elektrizität
3
Versorgung, Entsorgung
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
Total
Beteiligungen, Kooperationen, Verträge
Produkte, Tarife, Abgaben
Nah-, Fernwärme
Energieeffizienz Wasserversorgung
Energieeffizienz Abwasserreinigung
Tarife Wasserversorgung, Wasserentsorgung
Energie aus Abfall
4
Mobilität
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
Total
Mobilitätsmanagement in der Verwaltung
Verkehrsberuhigung, Parkieren
Nicht motorisierte Mobilität
Öffentlicher Verkehr
Mobilitätsmarketing
5
Interne Organisation
5.1
5.2
5.3
Total
Interne Strukturen
Interne Prozesse
Finanzen
6
Kommunikation, Kooperation
6.1
6.2
6.3
6.4
Total
Externe Kommunikation
Kooperation allgemein
Kooperation speziell
Unterstützung privater Aktivitäten
Gesamttotal
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
effektiv
Punkte
%
38
4
24
12
78
38,0
4,0
18,0
8,0
68,0
27,4
4,0
17,0
4,8
53,2
72%
100%
94%
60%
78%
28
44
5
77
28,0
40,0
5,0
73,0
27,4
20,2
2,6
50,1
98%
50%
51%
69%
14
27
32
7
24
3
20
127
6,0
21,0
32,0
7,0
17,0
3,0
18,0
104,0
4,8
18,4
21,1
6,1
9,2
1,5
11,2
72,3
80%
88%
66%
87%
54%
50%
62%
70%
4
26
26
24
8
88
4,0
26,0
26,0
24,0
8,0
88,0
2,0
20,1
21,5
22,0
3,5
69,1
50%
77%
83%
92%
44%
79%
14
20
14
48
14,0
20,0
14,0
48,0
9,6
10,0
11,5
31,1
69%
50%
82%
65%
24
10
26
22
82
24,0
10,0
26,0
22,0
82,0
20,4
8,8
19,6
22,0
70,8
85%
88%
75%
100%
86%
500
463,0
346,6
75%
%
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
4.3 Bemerkungen zu den einzelnen Handlungsfeldern
1. Entwicklungsplanung, Raumordnung 78 % (77 % externes Audit 2010)
Eine Neufassung der CO2-Bilanz wird noch dieses Jahr erfolgen, insbesondere unter systematischer Einbeziehung des Verkehrssektors in die Bilanz; nach Inbetriebnahme des Biomasse-HKW II sollte eine deutliche Minderung der CO2-Emissionen zu erwarten sein.
Bei der Bewertung der Verkehrsplanung (1.1.4) ist die zu erwartende Verbesserung durch
den neuen VEP bei den geplanten Maßnahmen eingeflossen.
Bei der Bewertung der Ausschreibungsgestaltung (1.2.1) wurde berücksichtigt, dass aufgrund der vorbildlichen „Leitlinie Energie“ für zusätzliche Auflagen keine Notwendigkeit mehr
besteht. Entsprechendes gilt für die Verwendung grundeigentümerverbindlicher Instrumente
(1.3.2). Im Bereich Baukontrolle sind aufgrund bestehender Regelungen im Landesrecht
(EnEV-DVO) nur eingeschränkte Möglichkeiten zu erkennen. Die im EWärmeG vorgesehene
Überprüfung erfolgt nahezu flächendeckend über die Bauakten. Die 2008 beschlossene
Umwelt-Leitlinie Energie mit der Festschreibung eines anspruchsvollen Ulmer Energiestandards (Neubauten nur noch KfW-40-Standard oder besser) kann als vorbildlich gelten; gleiches gilt für das bestehende Beratungsangebot.
Derzeit entwickelt Ulm gemeinsam mit Neu-Ulm den Verkehrsentwicklungsplan (VEP). Darin
wird auf strategischer Ebene festgelegt, welche Punkte die gesamtstädtische Verkehrsplanung bis 2025 enthalten soll. Der VEP wird auf Grundlage des Leitbildes entwickelt. Die Planung erfolgt in dem Basisszenario, dem Entwicklungsszenario und dem Szenario "Rad plus".
Der Abschluss des VEP ist zum Ende 2012 geplant.
Der VEP als behördenverbindliche Planung ist noch nicht abschließend erarbeitet und beschlossen. Teile des Basisszenarios sind bereits umgesetzt.
Außerdem wurde im März 2011 das Aktionsbündnis FahrRad wurde gegründet, um neben
der Stadtverwaltung noch 8 weitere lokale Institutionen und engagierte Bürgerinnen und
Bürger zu einer übergreifenden Zusammenarbeit zu aktivieren. Ziel ist die Förderung des
Radverkehrs als ein wesentlicher Bestandteil zur Förderung des Umweltverbundes. Es wurde das ehrgeizige Ziel "20 % Radverkehr im Jahr 2020" formuliert. Die Handlungsempfehlungen des Aktionsbündnisses FahrRad werden nun umgesetzt. Dazu wurden Arbeitsgruppen initiiert, die einzelne Aufgaben bearbeiten. Erste Punkte wurden bereits umgesetzt; z. B.
wurde, basierend auf den Empfehlungen des Aktionsbündnisses, eine Fahrradabstellanlage
mit 70 Stellplätzen am Hbf zum 01.03.2012 in Betrieb genommen.
Am 21.März 2009 wurde die verlängerte Trasse der Straßenbahnlinie 1 nach Böfingen eröffnet. Derzeit läuft die Planung der Straßenbahnlinie 2 zur Wissenschaftsstadt (Science Park
II, bestehend). Es wird untersucht, inwiefern die Linie 2 bis zur geplanten Erweiterung der
Wissenschaftsstadt (Science Park III, in Planung) geführt werden kann.
2. Kommunale Gebäude, Anlagen 69 % (60 % externes Audit 2010)
Eine umfassende Energiebuchhaltung ist etabliert; ein gesamthaftes Sanierungskonzept für
die kommunalen Liegenschaften wurde im Laufe des ersten Programmjahres erstellt. Im
Haushaltsplan für 2009 wurde erstmals die Bereitstellung von 1 Mio. € für die energetische
Sanierung der Gebäudesubstanz festgeschrieben. Neubauten städtischer Gebäude sind in
der Regel nur noch im Passivhausstandard zulässig, Ausnahmen sind zu begründen.
Im Rahmen des KP II wurde eine Reihe energetischer Sanierungen begonnen bzw. durchgeführt: Hauptfeuerwache, Sanierung 1.BA + 2.BA; Adalbert-Stifter-Schule, Sanierung Bau 3;
eea-Bericht internes Audit 2011; Stadt Ulm
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
Spitalhof-Schule GHWRS, Teilsanierung Turnhalle; Ulrich-von-Ensingen-Schule, Energetische Ertüchtigung des Schulgebäudes und der Turnhalle; Anna-Essinger-Schule, Energetische Sanierung der Fassaden mit Brandschutz 2. BA; Friedrich-List-Schule, Sanierung Bau
Greifengasse; VHS Einsteinhaus, Energetische Sanierung. 30 % der Bausumme von 13 Millionen Euro fließen in energetische Verbesserungen.
Die Erweiterung der Gewerblichen Schulen auf dem Kuhberg erfolgt in Passivhausbauweise.
Die Maßnahme ist vom Bundesbauministerium als Modellvorhaben zum Forschungsvorhaben "Energieeffizienter Neubau von Nichtwohngebäuden kommunaler und sozialer Einrichtungen" ausgewählt worden.
Die beiden Kindergärten im Lettenwald und auf dem Eselsberg werden im Passivhausstandard gebaut.
Im Zuge der Sanierung des Theaters werden von 2011 bis 2014 Wärmeschutzmaßnahmen
und Fenstererneuerungen durchgeführt (Kosten ca. 1,2 Mio. €).
Für 2012 stehen wieder 1 Mio. € für energetische Sanierungen bereit. Es werden wieder
Sanierungen von Beleuchtungen, von MSR-Technik, Wärmeschutzmaßnahmen in verschiedenen Gebäuden, hauptsächlich in Schulen, durchgeführt und ein Blockheizkraftwerk installiert.
Im Gebäudemanagement wurde eine zusätzliche Ingenieursstelle für Betriebsoptimierung,
u.a. durch Schulung der Hausmeister, besetzt; die Hausmeisterschulung erfolgt vor Ort an
den jeweiligen Anlagen. Die engagierte Arbeit im Gebäudemanagement hat sich mittlerweile
auch in den Verbrauchskennwerten niedergeschlagen; insbesondere die Entwicklung der
Stromverbrauchskennwerte ist sehr positiv zu vermerken – aufgrund des stetig steigenden
Bedarfs an diversen elektrischen Services ist hier eine Verbrauchsreduzierung besonders
schwierig. 2010 und 2011 ist der Heizungsverbrauch deutlich gesunken, was Folge von den
Sanierungen und Optimierungen ist, (s. Diagramm). Sowohl der Heizungs-, Strom- und
Wasserverbrauch konnten wegen Sanierungsmaßnahmen und Betriebsoptimierungen deutlich gesenkt werden (s. Diagramm). Die Ursache für die Reduzierung des Stromverbrauchs
liegt hauptsächlich im Einbau von Blockheizkraftwerken. Der Einsatz dieser effizienten Technik soll weiter ausgebaut werden.
In der Sitzung des Fachbereichsausschusses Stadtentwicklung, Umwelt, Baurecht am 7.
Juni des vergangenen Jahres hat die Abteilung Gebäudemanagement die Solarinitiative der
Stadt Ulm, das Programm für Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden und Anlagen
vorgestellt. Die Stadt stellt bereits seit 1998 Dritten stadteigene Dächer für die Nutzung durch
Photovoltaikanlagen mietfrei zur Verfügung. Künftig wird eine marktübliche Miete in Höhe
von 3 bis 8 Prozent der Einspeisevergütung erhoben. Derzeit sind auf 29 von 150-200 geeigneten Dächern stadteigenen Dächern (in der Zuständigkeit von GM) 81 PV-Anlagen mit
einer Gesamtleistung von 1.820 kWp installiert. Auf der Sporthalle Nord betreibt die Stadt
selbst eine PV-Anlage mit einer Leistung von 6 kWp.
(Aus der BV vom 25.10.2011)
Bei Neubauten und Sanierungen wird zukünftig geprüft, ob der Bau und Betrieb von PVAnlagen durch die Stadt selber durchgeführt wird. Im Gebäudebestand sollen geeignete Dächer zu Dachpaketen zusammengefasst und an Dritte vermietet werden.
Im Bereich der Straßenbeleuchtung wurde ein umfangreiches Programm zur Erneuerung der
Straßenbeleuchtung im Umfang von 3 Mio. € beschlossen; ca. 35% der bestehenden Leuchten sind veraltet, 45% entsprechen bezüglich Effizienz dem Stand der Technik. Ein weiteres
Programm zur Erneuerung von Signalanlagen in LED-Technik ist ebenfalls beschlossen.
Alle städtischen Gebäude beziehen seit 2008 ausschließlich Ökostrom (SWU NaturStrom,
TÜV EE02-zertifiziert).
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
3. Versorgung, Entsorgung 70 % (60% externes Audit 2010)
Der Bereich industrieller Abwärme-Nutzung (3.3.1) weist noch Handlungsmöglichkeiten auf,
doch ist die Entwicklung und Realisierung solcher Projekte oft schwierig und langwierig. Bei
der KWK zeichnet sich durch den geplanten Neubau des Biomasse-HKW künftig eine vollständige Potentialausschöpfung ab, in dieser Hinsicht ist die Stadt Ulm vorbildlich. Die Inbetriebnahme Biomasse-Heizkraftwerk II und Stillegung der Kohlekessel 3 und 4 sind bis zum
Ende des Jahres 2012 (FUG) geplant.
2009 erfolgte Fertigstellung und Inbetriebnahme der Verbindungsleitung zwischen dem
Heizkraftwerk Magirusstraße und dem Industriegebiet Donautal. Damit kann bei Bedarf
Fernwärme aus Biomasse im Industriegebiet bzw. Abwärme aus der Müllverbrennung in der
Innenstadt eingespeist werden.
Ebenso wurde das Dampfnetz am Kuhberg sowie in Teilen der Weststadt auf Heizwasser
umgestellt und in der Sedanstraße wurde das Heizwassernetz erweitert. In den nächsten
Jahren wird die FUG das Dampfnetz in der Innenstadt (ca. 55 km Trassenlänge) vollständig
auf Heizwasser umstellen. Die FUG erwirbt Wärme aus regenerativer Erzeugung. Ab 2013
wird die FUG bereits zu 2/3 regenerative Energien einsetzen
Der Absatz von Ökostrom erscheint ausbaufähig, die Tendenz ist aber steigend. Die SWU
veranstaltet u.a. eine Kampagne „Naturstrom“. Diese hat zum Dezember 2010 bereits einen
Anteil von knapp 13.000 Privatkunden und eine Steigerung bei den Geschäftskunden um
25%. Außerdem führt die SWU das Produkt NaturGas ein. Der Anteil Erneuerbarer an der
Stromerzeugung der SWU hat sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert: 2004 – 2010
15% - 25,4%; die Kapazitäten werden weiter ausgebaut. Strategische Zielsetzung der SWU
ist es, bis 2020 alle Haushaltskunden der Region mit Strom aus regenerativer Erzeugung zu
versorgen und bis 2025 100% des Stroms selbst zu erzeugen.
Die SWU hat ein großes PV-Projekt mit Bürgerbeteiligung realisiert: Nutzfläche der EvoBusSolaranlage Neu-Ulm 18.000 m²; größtes „Sonnenstrom“-Projekt der Region. Eine Reihe
weiterer REG-Anlagen ist projektiert: Stauerhöhung beim Wasser-Kraftwerk „Böfinger Halde“: (4,4 GWh/a Kapazitätserhöhung), Neubau Wasser-Kraftwerk „Kostheim“ am Main (18,5
GWh/a), Biomasse-Heizkraftwerk in Senden (35,9 GWh/a Strom) sowie eine Beteiligung am
Off-Shore Windpark Borkum West II (38 GWh anteilig).
Weiterhin beteiligt sich die SWU am Feldversuch Intelligente Stromzähler („Intelliekon“).
Auch die Beratungs- und Förderangebote der SWU sind positiv zu werten.
Im Bereich der Abwasserreinigung wurden Angaben zur Energieeffizienz der Anlage sowie
den Potentialen hinsichtlich Abwärmenutzung vorgelegt, die eine sehr gute Bewertung erlauben. Im Bereich 3.7 sind die bestehenden Potentiale schon weitgehend erschlossen – mit
Ausnahme der Bioabfälle –, die weitere Entwicklung bezüglich Deponiegasaufkommen und nutzung durch BHKW bleibt abzuwarten.
Besonders hervorzuheben ist der Austausch der EBU mit Ihren Kunden. So fand 2010 eine
Kundenbefragung statt, die 2011 ausgewertet wurde. Für Bürger gibt es verschiedene Wege
mit der EBU in Kontakt zu treten, entweder über die informative Homepage oder eine Servicenummer. Bereits 120 Paten konnten für die Pflege öffentlicher Grünflächen gewonnen
werden und jährlich finden sich 2000 bis 3000 Teilnehmer zu Reinigungsaktionen zusammen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das kostenlose Angebot zur Umwelterziehung an Ulmer
Schulen.
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
4. Mobilität 79 % (77% externes Audit 2010)
In wesentlichen Bereichen wie Temporeduktionszonen (4.2.3), Fahrradwegenetz und abstellanlagen (4.3.2 / 3), Vorrang für ÖPNV (4.4.2) und kombinierte Mobilität scheint das
jeweilige Potential weitgehend ausgeschöpft zu sein. In anderen Bereichen besteht noch ein
gewisser Entwicklungsspielraum, z.B. beim Fußwegenetz (4.3.1), der Entwicklung der
Hauptachsen (4.2.2) oder auch beim Mobilitätsmarketing; hier lässt der geplante Bahnhofsumbau deutliche Verbesserungen erwarten.
Seit 2008 wurde eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt:
- Parkraumbewirtschaftung Heimstraße und östl. Neue Straße
- Fahrradboxen im „Radhaus am Rathaus“
- Umgestaltung Pranger in Wiblingen
- Umgestaltung Donaustraße/Schelergasse
- Straßenumbau Postgasse
- Komplettumbau Sterngasse zum VB
- Bau einer Querungsinsel in der Basteistraße
- Verbesserte Wegeführung im Bürgerpark Oberer Eselsberg
- Fortführung des Entwicklungskonzepts Glacispark
- umfangreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit dem 200 jährigen Jubiläum der Friedrichsau im Jahr 2011 (z.B. Neugestaltung Parkeingang, Bänke am Donauufer, Pflanzaktionen, umfangreiche Sanierungen und Öffentlichkeitsarbeit)
Im Rahmen des „Grünkonzept Innenstadt“ wurden weitere Maßnahmen realisiert (Neubau
der Stadtgärten Furttenbachgarten, Büchsengasse, Mohrengasse, Herdbruckerstraße; Sanierung von Themengärten, Projekt „Blühender Altstadtring“).
Im Jahr 2009 wurde die Verlängerung der Straßenbahn-Linie 1 nach Böfingen in Betrieb genommen.
Der Verkehrsentwicklungsplan wird derzeit fortgeschrieben (siehe Bereich 1), insbesondere
der Radverkehr soll weiter entwickelt werden. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen im Bereich des Radwegeausbaus durchgeführt, weitere sind in Planung.
2008-2010 waren je 400T€ im Haushalt für Maßnahmen vorgesehen. Die Anbindung an überörtliche Radwege, davon gehen einige durch Ulm, ist erfolgt. Abstimmungen mit dem AlbDonau-Kreis und Neu-Ulm finden statt, Radwegekarte existiert, neues Wegweisersystem;
Mitnahme in ÖPV; Gefahrstellen beseitigt. Verlegung und Verbreiterung Geh- und Radweg
„Stuttgarter Straße 2.BA“ u.a.
(siehe Beschussvorlagen GD 110/9, GD 065/10)
Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt Ulm an den überaus erfolgreichen Daimler-Projekten
car2go (Carsharing, seit Okt.2008) und car2gether (Mitfahrzentrale, seit Sept. 2010)
5. Interne Organisation 65 % (63 % externes Audit 2010)
Während die Bereiche 5.1 (Strukturen) und 5.3 (Finanzen) bereits beim Einstieg in den eea
eine recht günstige Bewertung erlaubten, waren im Bereich 5.2 (Prozesse) noch gewisse
Defizite zu erkennen, die teilweise bereits durch die Implementierung des eea-Verfahrens
behoben wurden. Im Beschaffungswesen im Bürobereich werden mittlerweile verschiedene
ökologische Kriterien eingeführt, was sicherlich noch ausbaufähig ist, insbesondere auch im
Hinblick auf den Baubereich. Auch im Bereich der Weiterbildung bestehen noch Handlungsmöglichkeiten.
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
Im Gebäudemanagement wurde eine zusätzliche Ingenieursstelle geschaffen.
Nach Prüfung von 13 Objekten wurde für vier Objekte ein Anlagen-Contracting abgeschlossen. Zu diesen ist im vergangenen Jahr ein Contracting bei der Feuerwehr Jungingen hinzugekommen, welche über eine Hackschnitzelanlage mit Fernwärme versorgt wird.
Leider hat die Wichtigkeit des Themas Klimaschutz, Klimawandelfolgeanpassung und Energieeffizienz durch die Eingliederung der verantwortlichen Stelle in die Abteilung SUB Strategische Planung etwas gelitten. Da Ulm an dem Thema schon lange und sehr intensiv arbeitet und offensichtlich dem Thema einen hohen Stellenwert beimisst, sollte diese eine Stabsstelle sein.
Andererseits wurde bei der SWU eine Stabstelle geschaffen, welche mit Herrn Schipek in
seiner Funktion als Energieeffizienzmanager kompetent besetzt ist. Da er, wie auch Herr
Mäckle von der REA, eea Berater ist, kann das Energieteam mit einer großen Sachkenntnis
aufwarten. Es ist zu erwarten, dass dieser Umstand zu neuen Ideen und Anregungen führt,
die die Klimaschutzaktivitäten der Stadt nachhaltig stärken und die Position im Zertifizierungsverfahren weiter verbessern wird.
6. Kommunikation, Kooperation 86 % (76 % externes Audit 2010)
In diesem Bereich zeigt die Stadt Ulm bisher die größten Stärken, nicht zuletzt auch durch
die Institution der Solarstiftung. Punktuell besteht aber durchaus noch weiteres Potential,
namentlich im Bereich 6.3.4 (Unterstützung von Projekten außerhalb der Stadt). Hier wurde
bei der letzten Energieteamsitzung festgestellt, dass die FUG die Pflanzung von 1.500 Bäumen in Costa Rica finanziert hat. Dieses Projekt kann beim nächsten Audit einfließen. Energie- und Klimaschutzthemen sollten auf der städtischen Homepage etwas prominenter platziert sein (Startseite, Werbung machen mit dem Thema).
Die Runden Tische und Mittwochsgespräche des unw zu Fragen der Nachhaltigkeit, insbesondere das Energiethema wurden und werden weitergeführt. Zudem ist die Stadt Ulm an
der 2008 neugegründeten regionalen Energieagentur (Alb-Donau-Kreis, LK Heidenheim,
Ulm, Neu-Ulm) beteiligt. Für das Umweltmarketing wurde bei der Solarstiftung ein freier Mitarbeiter vorgesehen.
Nachdem die SWU ihr Beratungsangebot im April 2010 durch die Inbetriebnahme der Service-Centers Neue Mitte 2011 gegenüber des Rathauses ausgeweitet hatte, zählte es im
Jahr 2011 insgesamt 162.600 Besucher, die sich neben Fragen zum Nahverkehr und Kartenvorverkauf auch für den Kundenservice der Energieberatung interessierten (8400 Besucher). Im Jahr 2011 erhält die SWU den Marketingpreis des regionalen Marketingclubs für
die Marketing Kampagne 'Grüner Schuh'.
Kommunikationsziele: Emotionalisierung der SWU Dachmarke: Umweltschutz + regionaler
Fokus als Positionierung + Serviceorientierung, in allen umweltrelevanten Bereichen die
nachweislich besten Leistungen; Kampagne SWU Naturstrom.
Das Projekt „Umwelt macht Schule“ läuft seit 1999 und ist somit ein Beispiel für eine wirklich
nachhaltig angelegte Aktivität in diesem Bereich, welche etwa die Hälfte der Schulen der
Stadt einbezieht. Die Aktivitäten im Projekt "Umwelt macht Schule" sind deutlich ausgebaut
worden. In der Zwischenzeit beteiligen sich 35 von den 50 Ulmer Schulen.
Es ist ein Wettbewerb unter dem Motto "Umwelt macht Schule" durchgeführt worden, in dem
Schüler/Innen und Gruppen von Schüler/Innen Beiträge in Form von Kurzfilmen, Plakaten,
Songs, Kunstwerken oder Kurzgeschichten einreichen konnten.
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4. Energie – und klimapolitischer Status auf der Basis des Audit-Tool
Es ist ein professionell produzierter Spielfilm mit dem Thema Senkung des Energieverbrauchs im Schulalltag erstellt worden. Hauptdarsteller waren Schüler/Innen und die Verwaltungsspitze der Stadt. Auch in diesem Jahr wird geplant, weitere Schulen als Teilnehmer zu
gewinnen und den Energiewettbewerb wieder durchzuführen
Es ist ein eigener YouTube-Kanal eingerichtet worden.
Fünf Schulen präsentierten sich im Rahmen der "Ulmer Energiewoche".
500 Schüler/Innen besichtigten das Biomassekraftwerk der FUG.
Die erreichten energetischen Standards in der Stadt sind vorbildlich: Passivhausstandard als
Regel bei städtischen Neubauvorhaben, über 250 private WE im Passivhausstandard, Installierte PV-Leistung (Stand 2011): 33,73 MW. Ulm belegt derzeit (Stand 2011) den 1. Platz in
der Solarbundesliga bei den Großstädten, Solarstromanteil rd. 263 Watt/Ew; thermische Solaranlagen rd. 0,13 m²/Ew.
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5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen im Audit-Tool
5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen im AuditTool
Grundlage für die kommunale Energiepolitik der Stadt Ulm ist die 2008 in Kraft getretene
„Umwelt-Leitlinie Energie“ (siehe eea-Bericht 2008). Für die kommenden Jahre 2012/ 2013
sind die folgenden Maßnahmen zur Umsetzung vorgesehen:
5.1 Entwicklungsplanung, Raumordnung
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Beauftragung und Erstellung einer CO2 Bilanz
Fortschreibung Verkehrsentwicklungsplan
Für die Neubau- bzw. Konversionsgebiete Lettenwald und Örlinger Straße bestehen
ambitionierte Planungen (Passivhaus-Wärmeschutzstandard). Die Frage nach geeigneten Versorgungskonzepten bei Siedlungsgebieten mit niedrigem Wärmebedarf soll
anhand dieser Planungen vertieft untersucht werden. Das Baugebiet Örlinger Strasse
ist inzwischen realisiert, die Bebauung des Wohnquartiers am Lettenwald erfolgt ab
August 2012 mit 1/3 Anteil Passivhäusern, davon 6 Hochhäuser. In Bearbeitung befindet sich außerdem das Stadtteilentwicklungskonzept Weststadt/ Söflingen, bei dem
es um die Ermittlung von Innenentwicklungspotentialen geht.
5.2 Kommunale Gebäude, Anlagen
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Die Erweiterung der Gewerblichen Schulen auf dem Kuhberg in Passivhausbauweise.
Die beiden Kindergärten im Lettenwald und auf dem Eselsberg werden im Passivhausstandard gebaut.
Im Zuge der Sanierung des Theaters werden von 2011 bis 2014 Wärmeschutzmaßnahmen und Fenstererneuerungen durchgeführt (Kosten ca. 1,2 Mio. €).
Für 2012 stehen wieder 1 Mio. € für energetische Sanierungen bereit.
Es werden wieder Sanierungen von Beleuchtungen, von MSR-Technik, Wärmeschutzmaßnahmen in verschiedenen Gebäuden, hauptsächlich in Schulen, durchgeführt und ein Blockheizkraftwerk installiert.
5.3 Versorgung, Entsorgung
Folgende Projekte sind geplant:
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Schulung spritsparendes Fahren bei PKW ist gerade in der Prüfung LKW-Fahrer
werden bei der EBU zum Berufskraftfahrer weitergebildet. Dazu gehört auch der
Schulungsbereich spritsparendes Fahren.
Vom Land geplant ist für 2012 ein Hochwasserschutz für die Friedrichsau. Berücksichtigt wurde bei der Planung ein Klimafaktor von 15% zu einem HQ100. Die Maßnahme erfolgt in enger Absprache mit der Stadt und die Stadt ist mit 30% an den
Kosten beteiligt.
Für die geplante Verlegung der kleinen Blau 2012/ 2013 ist ebenfalls ein Klimafaktor
von 15% bei den Hochwasserschutzmaßnahmen berücksichtigt wurden. Baulastträger ist hier allein die Stadt.
Umstellung auf bedarfsgerechtes Spülen der Kanäle. EDV-technisch wird jede Kanalspülung inkl. Verschmutzungsgrad erfasst. Dadurch wird nicht jeder Kanal auto-
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5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen im Audit-Tool
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matisch nach 3 Jahren gespült, sondern nur noch in Abhängigkeit seiner Verschmutzung. Dadurch Einsparung von Spülwasser und Fahrzeugeinsatzstunden.
Deponiegasnutzung. Seit Ende 2011 läuft ein Gasmotor auf der Deponie Eggingen,
der Deponiegas verbrennt und Naturstrom einspeist.
Klärwerk: Einsatz eines neuen Trockners für Klärschlamm. Damit höhere Energieausbeute und Einsparung von Öl bei der Verbrennung.
Bau eines Leitungssteges und der Fernwärmeleitungen unter der Ludwig-EberhardtBrücke. Als erster Baustein für die neue Heizwasser-Stadtleitung vom HKW Magirusstraße in die Ulmer Innenstadt. Für die Bevölkerung bestehen keine Beeinträchtigungen, da die Arbeiten auf dem Gelände der DB stattfinden. In den nächsten Jahren
wird die FUG das Dampfnetz in der Innenstadt (ca. 55 km Trassenlänge) vollständig
auf Heizwasser umstellen. Kosten in den nächsten 10 Jahren ca. 30 Mio. €.
Ertüchtigung der bivalenten Kessel 1 und 6 (Brennstoff: Erdgas oder leichtes Heizöl)
sowie des Steinkohlekessels 5 auf die die Erfordernisse der neuen 13. BImSchV
(Bundesimmissionsschutzverordnung) Kosten ca. 12 Mio. €.
Bau des Biomasse-Heizkraftwerks II auf dem Areal zwischen dem jetzigen Kraftwerksgelände und der Blau mit einer Feuerungswärmeleistung von 25 MW und einer
elektrischen Leistung von 5 MW.
Fernwärmeauskopplung aus Bio-HKW II ca. 85.000 MWh/a, Stromerzeugung ca.
38.000 MWh/a. Diese Anlage soll teilweise zwei Kohlekessel (Kessel 3 und 4) ersetzen, die nicht mehr auf die Erfordernisse der neuen 13. BImSchV ertüchtigt werden;
Inbetriebnahme Biomasse-Heizkraftwerk II und Stilllegung der Kohlekessel 3 und 4
bis zum Ende des Jahres 2012 (FUG). Kosten ca. 32 Mio. €.
Ab 2013 setzt die FUG bereits zu 2/3 regenerative Energien ein.
Bau eines Wärmespeichers am Standort Heizwerk-Daimlerstraße in 2013. Dadurch
kann das in unmittelbarer Nachbarschaft stehende Müllheizkraftwerk noch effektiver
eingesetzt werden und somit können fossile Energieträger (ÖL/ Gas) im HeizwerkDaimlerstraße eingespart werden. Kosten ca. 2 Mio. €
Kundenfreundlichere Rechnung mit direkten Energiespartipps
Einführung intelligenter Stromzähler
Studie 'Regionaler Wärmeverbund Ulm/ Neu-Ulm' zur Nutzung von Wärme/ Abwärme
in der Region Ulm/ Neu-Ulm wurde in enger Abstimmung mit den Städten erstellt. Mit
dem Ziel der Umstellung des Dampfnetzes sowie dem Ausbau und der Verdichtung
der Netze.
Ausbau des Kraftwerks Wiblingen von 9 GWh/Jahr auf 11 GWh/Jahr
Weiterführung des Marketingkonzepts 'Grüner Schuh'.
Reduktion des CO2- Ausstoßes des Fuhrparks durch Einführung von Elektrofahrzeugen
Reduktion des CO2- Ausstoßes beim Kunden durch Angebot des Produktes Naturgas mit einem Anteil von 10% oder 30% Biogas
Erreichung der Auszeichnung in Gold (DGNB) für nachhaltiges Bauen beim Büroneubau K3
Qualifizierung des Handwerks zum Energiefachbetrieb in Kooperation von SWU und
Kreishandwerkerschaft (KHS)
Erstellung eines Energieberatungszentrums (EBZ) gemeinsam mit KHS, Aktueller
Stand: Fertigstellung Entwurfsplanung
Einführung Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW) und Auswirkung auf Versorgung von
Neubaugebieten
Effizienzoffensive für Bestandsgebäude
Heizungspumpencontracting für EFH/ ZFH
Heizungscheck
Mikro-BHKW
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5. Allgemeine Aussagen zu den geplanten Maßnahmen im Audit-Tool
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Biomasse-Heizkraftwerk in Senden (südlich Ulm) 33 GWh/a Strom (alle Sendener
Haushalte werden so mit regenerativ erzeugtem Strom versorgt), 40 GWh/a Wärme,
Fernwärmenetz in Senden (SWU)
Strategische Zielsetzung der SWU: bis 2020/25 100% des Stroms selbsterzeugt (derzeit 50%); Energiemix mit REG als wichtigem Standbein. Derzeit 20% REG-Anteil; bis
2020 sollen 100% der HH mit 100% REG versorgt werden können.
5.4 Mobilität
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Öffentlichkeitsarbeit für die Online-Mitfahrzentrale
Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem Aktionsbündnis FahrRad
Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Sanierung B10
Leihfahrradsystem für Ulm installieren
Aktionstag Ohne Auto-mobil
Temporeduzierung nachts nach Lärmschutzprogramm Stadt Ulm
Neue Mitte als Begegnungszone Tempo 20 km/h
Überlegungen zu Tempo 30 auf Nebenstr. bis 2025
Steigerung des Radverkehrsanteil durch das Aktionsbündnis FahrRad, Ziel: 20% im
Jahr 2020
Die Planung zur Straba-Linie 2 liegt im Vorentwurf vor. Derzeit wird die Entwurfsplanung für die Auslegung eines Planfeststellungsbeschlusses erarbeitet
Servicestelle für den Radverkehr (telefonisch erreichbar, Scherbentelefon, Mängelbögen) und ein Fahrradverleihsystem
Umsetzung Radwegekonzept beim Stadtregal
5.5 Interne Organisation
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Überprüfung der Verbesserungsvorschläge aus der Masterarbeit 'Nachhaltigkeit in
der Beschaffung der Stadt Ulm'
im Zusammenhang mit der Bildung der Zentralen Vergabestelle VOL soll das Thema
nachhaltige und faire Beschaffung bei der Stadt Ulm aufgegriffen und Richtlinien erstellt werden
5.6 Kommunikation, Kooperation
Energie-Effizienz-Offensive der Stadtwerke
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agzente+ Magazin mit Schwerpunktthema Energiewende im September 2012
Energiewoche, Energietag, Plattform Energiewende als dauerhafte jährliche Einrichtung, diverse Veranstaltungen des unw Fairtrade Town Kampagne, evtl. Erlangen
des Siegels "Fairtrade Town"
Grundqualifizierung Ulmer Energiefachbetrieb durch die Kreishandwerkerschaft und
die SWU
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6. Projektorganisation
6. Projektorganisation
6.1 Projektorganisation
Die umfassenden Aufgaben müssen im Projekt auf fachlicher Ebene bearbeitet und auf politischer Ebene diskutiert und gesteuert werden.
Der für die Koordination und Steuerung des European Energy Award zuständige Verantwortliche ist
Andrea Lippert, SUB Strategische Planung.
Die jährliche Überprüfung der Umsetzungsqualität der energie- und klimapolitischen
Maßnahmen und die Ermittlung von neuen Aktivitäten erfolgt in der
Arbeitsgruppe European Energy Award Ulm.
Die Arbeitsgruppe trifft sich mindestens vierteljährlich, um sich über den Stand der Maßnahmen auszutauschen und um das jährliche Re-Audit durchzuführen.
Nächste Termine:
eea-Teamsitzung: 24. Oktober 2012
nächstes Internes Audit Ende 2012
Die im Maßnahmenplan festgelegten Projektverantwortlichen sind zuständig für die Initiierung und Umsetzung der Maßnahmen. Sie organisieren eigenständig notwendige Arbeitssitzungen, delegieren und kontrollieren die durchzuführenden Aufgaben und berichten der Arbeitsgruppe European Energy Award® bzw. dem Bereichsverantwortlichen über die Aktivitäten.
6.2 Projektdokumentation
Die Resultate des jährlichen Re-Audits zur Erfolgskontrolle und Entwicklung weiterer energie- und klimapolitischer Maßnahmen sind in einem Bericht zu dokumentieren. Für die einzelnen Projekte sind Projektblätter anzulegen.
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