Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
134 kB
Erstellt
13.10.15, 10:48
Aktualisiert
28.01.18, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
SH - Stadthaus
Datum
21.10.2013
Geschäftszeichen
Beschlussorgan
Fachbereichsausschuss Kultur
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Bericht Tanzfestival "Ulm Moves!"
Anlagen:
-
Sitzung am 15.11.2013
TOP
GD 393/13
Antrag:
Vom Bericht Kenntnis zu nehmen.
Karla Nieraad
Genehmigt:
BM 2,OB
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
3. bis 7. Juli 2013
Ulm Moves!
Vorgeschichte
In den 1980er Jahren hat die B.W.Gung Tanzcompagnie unter der Leitung von Katharina
Krummenacher und Klaus Dilger als erste freie Tanzcompagnie in Ulm Pionierarbeit geleistet und
auch 1984 und 1988 schon zwei Choreographische Festivals in Ulm veranstaltet. Daneben gab es
bis in die frühen 1990er Jahre die „Neue Gesellschaft für Ballett und Tanz in Ulm e.V.“, die 1988
ein Europäisches Ballettfest der Jugend ausrichtete. Nach über 20 Jahren hat 2010 Domenico
Strazzeri erstmals wieder ein Tanzfestival in Ulm veranstaltet, das Solotanz präsentierte und im
Stadthaus stattfand.
Im Jahr 2001 war der in Ulm aufgewachsene Choreograph Domenico Strazzeri nach vielen
Berufsjahren bei freien Tanzcompagnien im Ausland in seine Heimatstadt Ulm zurückgekommen,
um hier eine freie Tanzcompagnie aufzubauen. Seitdem entwickelt die Strado Compagnia Danza
alljährlich eine Neuproduktion, die überwiegend im Stadthaus und in Kooperation mit dem
Stadthaus zur Aufführung kommen, womit sie sich ein sehr gutes Fundament an Stammpublikum
erworben hat. Als Laurence Lachnit mit Beginn des Jahres 2011 Roxy-Leiterin wurde, erklärte sie,
dass auch das Roxy verstärkt Gastgeberin für freien Tanz werden soll.
Die Bestrebungen vor Ort ergänzen sich mit den zunehmend verstärkten Initiativen von Bund,
Ländern und Kommunen, die Sparte Tanz zu fördern. Dies ist der aktuellen
Gesellschaftsentwicklung in Deutschland geschuldet. Bei Tanz handelt es sich um eine Kunstform
mit interdisziplinären Ansätzen und vielfältigen Zugangsmöglichkeiten.
-3Sprachliche Kompetenzen spielen kaum eine Rolle, Tanz eignet sich hervorragend als
interkulturelles Ausdrucks- und Kommunikationsmittel (vgl. GD 138/12 vom 25.03.2012 zur
Kulturförderung: Tanz in Ulm).
Auf Initiativen aus dem Gemeinderat, insbesondere aufgrund von Anträgen von CDU und FWG,
sowie mit Unterstützung der Kulturbürgermeisterin werden ab 2013 erstmals 100.000 Euro pro
Jahr für die Kulturförderung „Tanz in Ulm“ bereitgestellt.
Erstes Tanzfestival „Ulm Moves!“
Die beschriebene Entwicklung war Anlass für Roxy, Stadthaus, Ulmer Zelt sowie die Strado
Compagnia Danza, ihre Kräfte und Bestrebungen zu bündeln und erstmals das gemeinsame
Festival Ulm Moves! zu veranstalten. Vom 3. bis zum 7. Juli 2013 präsentierte sich
zeitgenössischer Tanz in Ulm in unterschiedlichen Facetten und Kontexten. Es wurden gezielt
auswärtige Compagnien eingeladen, um frischen Wind nach Ulm zu bringen. Eröffnet wurde das
Festival mit einer Gala im Ulmer Zelt und endete mit einem Diskussionsforum über die Entwicklung
des zeitgenössischen Tanzes im Roxy. Dazwischen traten Gastensembles mit aktuellen
Choreographien im Roxy und im Stadthaus auf. Ein besonders wichtiges Element war eine eigene
Plattform für die Ulmer Akteure, die mit einem Parcours durch den öffentlichen Raum der Ulmer
Innenstadt, an ungewöhnlichen Orten und Plätzen, an drei Tagen Hunderte Schaulustige
begeisterten.
Am Eröffnungsabend traten drei der namhaftesten Tanzcompagnien Baden-Württembergs im
Ulmer Zelt auf: die Gauthier Dance Company aus dem Theaterhaus Stuttgart, das Kevin O'Day
Ballett des Nationaltheaters Mannheim und die Dance Company Nanine Linning des Theaters
Heidelberg. Diese drei Compagnien zählen zu den besten des Landes, die Choreographen Eric
Gauthier, Kevin O’Day, Nanine Linning sowie Itzik Galili und Marco Goecke genießen
internationales Renommee.
Die Gastspiele im Roxy und Stadthaus nahmen aktuelle, auch brisante Themen auf: „Revolver
besorgen“ - Choreographie: Helena Waldmann - beschäftigte sich mit dem Thema Alzheimer, um
so mutiger, da schwer verdaulich, getanzt von der preisgekrönten Brit Rodemund. Die Münchner
Compagnie „hausgemacht“ von Minka-Marie Heiß drehte sich um Klarträume, Phantasien und
Visionen, während das Familienstück „Alice im Icon Land“ - Choreographie: Nina Kurzeja - Kinder
sowie Erwachsene in eine imaginäre Welt führte.
Parallel zum Ulm Moves!-Festival fand im Roxy der 1. Kinder- und Jugend-Tanzgipfel BadenWürttemberg statt, veranstaltet von der Interessengemeinschaft Tanz - TanzSzene BadenWürttemberg e.V.. Dies bedeutete zwar eine erhebliche Mehrbelastung für das Roxy, war aber
bewusst so gelegt worden, um eine Ausstrahlung der Ulmer Aktivitäten ins Land BadenWürttemberg hinein zu erreichen. Ein weiterer Vorteil war, dass sich der Tanzgipfel an den Kosten
des Familienstücks „Alice im Icon Land“ beteiligte.
Das Festival Ulm Moves! war eine gemeinsame Veranstaltung von Roxy, Stadthaus, Strado
Compagnia Danza und Ulmer Zelt und wurde maßgeblich unterstützt mit einem Zuschuss der
Stadt Ulm in Höhe von € 30.000, einer Förderung von € 15.000 aus Mitteln des Innovationsfonds
Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie einem
Beitrag der Stiftungen Landesbank Baden-Württemberg. Ebenfalls unterstützte das Nationale
Performance Netz (npn) im Rahmen der „Gastspielförderung Tanz“ aus Mitteln des Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder das
Festival und, wie oben erwähnt, übernahm der Tanzgipfel die Hälfte der Kosten für das
Familienstück. Darüber hinaus stellten verschiedene Grundstückseigentümer ihre Plätze für den
Ulmer Parcours zur Verfügung, und andere Sachsponsoren und Helfer waren unentgeltlich oder
-4gegen geringste Aufwandsentschädigungen am Gelingen des Festivals beteiligt.
Die künstlerische Leitung lag in den Händen von Domenico Strazzeri.
Die lokalen Medien – Tageszeitungen, Monatsmagazine, Rundfunk und Regionalfernsehen – und
mehrere landesbezogene Publikationen haben das Festival Ulm Moves! mit großem Interesse
begleitet und ausführlich berichtet.
Über 2.500 Besucher konnten während des Ulm Moves!-Festivals für die Kunstform Tanz
begeistert werden.
-5-
Finanzbericht 1. Ulmer Tanzfestival Ulm Moves
Abrechnung Stand 18. Oktober 2013, noch kein Abschluss*
Ausgaben (netto)
Personalausgaben Organisation
Personalausgaben Künstler inkl. Reisekosten
Übernachtungskosten Künstler
Reisekosten Organisation
Technik Equipment und Sicherheit Gastspiele
und Parcours
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
Sonstiges, Bewirtung
KSK und Gema
15.108,80
29.245,73
1.135,37
1.287,71
5.520,90
Zwischensumme
61.714,47
5.431,77
1.922,69
2.061,50 bisher noch keine Gema Rechnung daher
Anteil geschätzt
Einnahmen (netto)
Zuschuss Stadt Ulm
Zuschuss Land
Förderung LBBW
Förderung npn
Einnahmen Eintritt
Anzeigen
30.000,00
15.000,00
1.000,00
1.912,75
13.523,17
882,36
Zwischenergebnis
62.318,28
Vorläufiges Ergebnis
Besucher Parcour
Besucher Zelt
Besucher Stadthaus
Besucher Roxy Revolver
Besucher Roxy Alice
Besucher gesamt mit Parcours
Sachsponsoring Akteure Parcours im Wert von
Sachsponsoring Rieger und Moser (Kran) i.W.v.
Sachsponsoring Companien kleinere Gagen als
üblich i.W.v.
Sachsponsoring Grundstücksnutzung i.W.v.
Sachsponsoring für Filmdokumentation i.W.v.
603,81
1.500,00
680,00
140,00
103,00
130,00
2.553,00
400,00
1.670,00
11.300,00
100,00
100,00
13.570,00
Da die Bewilliung der Mittel vom Land erst sehr spät eingegangen war, mussten, um ein Defizit zu minimieren,
alle Ausgaben, vor allem die Künstlerhonorare, reduziert werden. Der Verzicht der Künstler wird als
Sachsponsoring gewertet.
*Es sind noch nicht alle Abrechnungen erfolgt.