Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
64 kB
Erstellt
13.10.15, 10:51
Aktualisiert
27.01.18, 23:48
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
BD - Bürgerdienste
Datum
17.01.2013
Geschäftszeichen
Vorberatung
Hauptausschuss
Sitzung am 19.02.2013
TOP
Beschlussorgan
Gemeinderat
Sitzung am 20.03.2013
TOP
Behandlung
Hauptausschuss – nicht öffentlich
Gemeinderat -öffentlich
Betreff:
Neubau eines Dienstleistungszentrums für die Bürgerdienste
- Beschluss Bauprogramm, Beschluss Planungswettbewerb -
Anlagen:
- Zielsetzung/Grobkonzept
- Raum- und Funktionsprogramm
- Kostenschätzung/Folgelastenschätzung
GD 011/13
(Anlage 1)
(Anlage 2)
(Anlage 3)
Antrag:
1. Dem Neubau eines Dienstleistungszentrums für die Bürgerdienste am
Standort Olgastraße 66 zuzustimmen.
2. Dem vorgelegten Bauprogramm zuzustimmen.
3. Das Zentrale Gebäudemanagement mit der Durchführung eines VOF-Vergabeverfahrens mit
Planung zu beauftragen.
Roland Häußler
Genehmigt:
BM 1,BM 3,GM,OB,ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
I.
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
ja
nein
Auf Ziff. III, Nr. 4, wird hingewiesen.
II.
Ausgangslage
1. Beschlusslage
Die Bürgerdienste haben dem Hauptausschuss am 10.11.2011 (GD 395/11) vorgeschlagen,
die Sattlergasse 2 – 4 für mindestens 2,5 Mio. € zu modernisieren. Das Dienstgebäude ist
sowohl in seiner baulichen und haustechnischen Substanz, wie auch der Raumstruktur
dringend sanierungsbedürftig. Die Raum- und Arbeitsplatzsituation ist außerdem
unzumutbar beengt.
Der Hauptausschuss hat das Gebäudemanagement mit der Vorplanung des Gebäudes
Sattlergasse beauftragt und gleichzeitig beschlossen, dass die Verwaltung ein „Expose zu
den Gesamtflächen“ vorlegt.
Der folgende Bericht zur Unterbringung der städtischen Abteilungen wurde dem
Hauptausschuss am 22.03.2012 (GD 118/12) zur Kenntnis gegeben. Der Hauptausschuss
hat die Verwaltung gleichzeitig beauftragt:
a) Ein Raumprogramm für ein geplantes „Dienstleistungszentrum/Bürgerdienste“
(Wichern-/Bachstraße) zu erarbeiten.
b) Die Dachsicherung der Pionierkaserne vorzubereiten.
c) Die Sanierung der Sattlergasse 2 vorzubereiten. Dazu schließt man auch den
vorzeitigen Auszug der Bürgerdienste mit ein. Geprüft werden soll, welche anderen
städtischen Dienststellen (unter Berücksichtigung der Familienbildungsstätte) dort
untergebracht werden können.
d) Die Veräußerung der Gebäude Kornhausplatz 4 und 6 und Hafengasse 15
vorzubereiten und gleichzeitig zu untersuchen, ob das Gebäude Jung eine
Alternative wäre.
2. Gebäudesituation der Bürgerdienste
a) Standesamt im Rathaus
Die Raumsituation im Standesamt ist äußerst beengt. 14 Mitarbeiter teilen sich 12
Arbeitsplätze. Bei Kundenbesuch sind der Datenschutz und die Vertraulichkeit nur
erschwert einzuhalten. Der Trauraum ist durch die teilweise hohe Gästezahl
zwischenzeitlich zu klein. Im Ergebnis hat das Standesamt Platz- und Umbaubedarf.
Eine räumliche Verlegung des Standesamtes an den neuen Standort bei
gleichzeitigem Verbleib des Trauraumes im Rathaus hätte für das Standesamt große
Nachteile.
-3-
Das Standesamt bleibt daher im Rathaus. Durch Umbaumaßnahmen und zusätzlich
2 Büros im Rathaus wird die bestehende Situation deutlich verbessert.
Dem Hauptausschuss wird das Konzept im Jahr 2013 vorgelegt.
b) Sachgebiet Lebensmittelüberwachung in der Donaustraße
Das Sachgebiet Lebensmittelüberwachung (derzeit 5 Mitarbeiter) befindet sich in
der Donaustraße 5 und ist organisatorisch BD V zugeordnet. BD V hat seinen Sitz in
angemieteten Räumen im Donautal, Steinbeisstr. 13. Für BD V stellt das Land 2013
und voraussichtlich 2014 zusätzliche Personalkapazitäten (Tierseuchen, Tierschutz,
Lebensmittelüberwachung) zur Verfügung. Außerdem besteht beim Status Quo
zusätzlicher Raumbedarf. Daher soll das Sachgebiet Lebensmittelüberwachung nicht
in den geplanten Neubau verlegt, sondern in der Steinbeisstr. 13 zusätzliche Räume
angemietet werden.
Dies hat folgende Vorteile:
− Organisatorische Einheit BD V (Post, Rücksprachen, Unterschriften, Akten,
Besprechungen, gemeinsamer Außendienst, Personalführung).
− Einsparung 0,5 –Stelle Verwaltungspersonal durch Synergieeffekte. Damit
werden die zusätzlichen Mietkosten ausgeglichen.
c) Servicecenter Neue Mitte
Die Stadt Ulm hat in der Neuen Straße 79 befristet für 3 Jahre Räume von der SWU
angemietet (Pilotprojekt).
Vor Ablauf der 3-jährigen Erprobungsphase (Frühjahr 2013) soll der Hauptausschuss
die weitere Vorgehensweise beschließen (vgl. zuletzt Bericht im Hauptausschuss am
13.01.2012, GD 040/12).
d) Sattlergasse 2 und Kornhausplatz 4
Folgende Organisationseinheiten aus den Gebäuden Sattlergasse 2 und
Kornhausplatz 4 sollen im Neubau am neuen Standort untergebracht werden:
−
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Abteilung Sicherheit Ordnung und Gewerbe (Sattlergasse)
Führerscheinstelle (Sattlergasse)
Bußgeldstelle (Sattlergasse)
Gemeindlicher Vollzugsdienst (Sattlergasse)
Geschwindigkeitsüberwachung (Sattlergasse)
Dienstleistungszentrum Mitte (Kornhausplatz)
Ausländerwesen (Kornhausplatz)
Staatsangehörigkeitswesen (Kornhausplatz)
Statistik und Wahlen (Kornhausplatz)
Rentenstelle (Kornhausplatz)
In den beiden Gebäuden arbeiten 110 Mitarbeiter/innen.
Die Kundenfrequenz liegt bei rund 125.000/Jahr.
III.
Bauprogramm
1. Standortfrage
-4Das für einen Neubau eines Dienstleistungszentrums an der Bachstraße erforderliche
Grundstück befindet sich im Eigentum des Landes. Nach Auskunft der zuständigen
Landesdienststelle Vermögen und Bau wird vom Land derzeit eine Konzeption für die
Unterbringung ihrer Verwaltung erarbeitet.
Bis zur Klärung sollen keine Veräußerungen erfolgen. Da für die städtische
Flächendisposition und die damit verbundenen Entscheidungen nur verbindlich verfügbare
Grundstücke in Frage kommen, wird empfohlen vom Standort an der Bachstraße Abstand
zu nehmen. Über den Stand der Verhandlungen mit dem Land wird unabhängig davon im
Hauptausschuss berichtet.
Das Gebäude Neue Straße 87 – 89 (ehem. Modehaus Jung) ist in Privatbesitz und wird
derzeit von der Sparkasse Ulm genutzt. Die Auswertung der Pläne ergab, dass sich die
Nutzflächen von 3352 m² auf 6 Ebenen verteilen. Für das Dienstleistungszentrum wird
jedoch entsprechend dem erarbeiteten Raumprogramm eine Nutzfläche von 3700 m²
benötigt. Viel wesentlicher erscheint jedoch der Umstand, dass nur 1350 m² - 1400 m²
Nutzflächen mit direkter Befensterung und üblicher Büroraumtiefe bis ca. 6,0 m aufgrund
der baulichen Situation erreichbar sind und somit die erforderliche natürlich belichtete
Bürofläche nicht ausgewiesen werden kann. Die dargestellten Fakten erschweren erheblich
den Einsatz von modular aufgebauten Bürostandartgrößen und behindern eine erwünschte
Nutzungsflexibilität. Da diese Liegenschaft über keine aktivierbaren Flächenreserven verfügt,
ist sie als Standort für das Dienstleistungszentrum der Bürgerdienste nicht geeignet.
Eine erneute Überprüfung für einen geeigneten Standort zeigte, dass außer der
Liegenschaft Olgastr. 66 kein weiteres Grundstück zur Verfügung steht. Das Grundstück
verfügt über die baurechtlichen Voraussetzungen. Der Standort ist sowohl aus Kundensicht
(sehr gute Erreichbarkeit, zentrale Lage), als auch aus Sicht des städtischen
Ordnungspersonals (kurze Wege, wirtschaftlicher Personaleinsatz) bestens geeignet.
Die notwendigen Grundstücke sind überwiegend im städtischen Eigentum. Wegen eines
kleineren Erbbaugrundstücks (Nutzungsrecht an zwei Doppelgaragen) ist das
Liegenschaftsamt in Verhandlungen.
Für die weiteren Überlegungen zur Zentralisierung der Bürgerdienste, wird daher vom
Grundstück Olgastr. 66 ausgegangen.
2. Zielsetzung des Projekts Neubau (Anlage 1)
Ein Neubau eines Dienstleistungszentrums ermöglicht die Zusammenführung
publikumsintensiver Einheiten der Bürgerdienste und schafft so optimale Voraussetzungen,
um zentrale Prozesse noch bürgerorientierter, gleichzeitig aber auch wirtschaftlicher zu
gestalten. Gleichzeitig können Flächen effizienter genutzt werden.
Um diese Ziele optimal zu erreichen, begleitet den Organisations- und Planungsprozess die
i-SYS Unternehmungsberatung GmbH, 80539 München (Herr Heiko Altmann).
Das dazu erarbeitete Grobkonzept (Anlage 1) beinhaltet im Wesentlichen folgendes:
a) Grundsätzliche Überlegungen
− die Prozessorganisation wird gestrafft
− die Bürotypen werden maximal standardisiert
− Flächen werden möglichst multifunktional genutzt
− in bestimmten Aufgabengebieten werden begrenzte Raumreserven geschaffen
− alle Sachgebiete werden optimiert angeordnet (Kundenfrequenz, ggf. erweiterte
Öffnungszeiten)
− moderne technische Infrastruktur
-5b) Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger
− eine zentrale Anlaufstelle
− deutlich verbesserte bauliche Zugangsmöglichkeiten
− kurze Wege für Kundschaft
− zentrale Besucherinfo und –wegweisung
− Kundenanliegen werden vorqualifiziert
− zeitgemäßer Wartebereich mit Aufrufsystem
− verbesserte Dienstleistungsqualität im Publikumsverkehr
− zentraler Telefonservice, dadurch besserer Service
c) Mehrwert für Beschäftigte
− moderne und angemessene Arbeitsplätze
− strukturierte Organisation
− verbesserte Arbeitsqualität
− zeitgerechte Besprechungsräume und Sozialräume
d) Wirtschaftlichkeit
− Querschnittsaufgaben werden zusammengeführt
− optimierte Vertretungsregelungen
− Synergien werden in die notwendige Verbesserung der Dienstleistungsqualität
im Publikumsverkehr investiert
− Rahmenbedingungen für bessere telefonische Erreichbarkeit werden geschaffen
− Steuerung und Optimierung der Prozesse mittels Kennzahlen
Das Grobkonzept fließt in die weitere Bauplanung ein und ist Grundlage für die
Entwicklung des Feinkonzeptes. Die Kosten der externen Beratung betragen
46.000 €.
3. Raum- und Funktionsprogramm (Anlage 2)
Das auf Basis der Zielsetzungen erarbeitete Grobkonzept war Grundlage für das Raum- und
Funktionsprogramm der Abteilungen BD I bis BD IV.
Eine vergleichende Zusammenstellung des Flächenbedarfs zeigt folgendes Bild
(in qm):
a) Flächenbedarf Büro/Arbeitsplätze
b) Flächenbedarf Büro/Allgemein
(Wartebereiche, Eingang, Besprechungsräume,
Sozialraum, Nebenräume)
Programmfläche EG und OG’s
c) Lager/Archiv
d) Sonstiges (Umkleide, Stellplätze)
Nutzfläche
e) Verkehrsfläche
Gesamtfläche
Bestand
Neubau
1.560
1.740
166
1.726
680
114
2.520
630
3.150
434
2.174
574
212
2.960
740
3.700
4. Kostenschätzung (Anlage 3)
Auf Basis der vorliegenden Unterlagen hat das Gebäudemanagement beiliegende
Kostenschätzung erstellt.
-6-
Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
− Gesamtbaukosten
− Grundstückskosten und Stellplatzablöse
− Einrichtungs- und Umzugskosten
− aktivierte Eigenleistungen
Kosten insgesamt
11.100.000 €
1.250.000 €
530.000 €
502.000 €
13.382.000 €
Eine Folgelastenschätzung ist ebenfalls beigefügt.
5.
Weiterer Ablauf und Zeitplanung
-
Beschluss Bauprogramm und Wettbewerb
Entscheidung Wettbewerb und Beauftragung Architekt
Entwurfsbeschluss und Weiterbeauftragung
Projektbeschluss und Weiterbeauftragung
Baubeschluss
Beauftragung Gründung mit Rohbau und Techn. Gewerke
Fertigstellung
Febr./März 2013
3. Quartal 2013
1. Quartal 2014
2. Quartal 2014
3. Quartal 2014
4. Quartal 2014
1./2. Quartal 2016
Für die Vergabe der Planungsleistungen wird vorgeschlagen, das Zentrale
Gebäudemanagement unter Hinzuziehung eines externen Projektsteuerungsbüros zu
beauftragen, ein VOF-Vergabeverfahren mit Planung durchzuführen.