Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
100603_RoxyKonzept.pdf
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13.10.15, 13:41
Aktualisiert
28.01.18, 02:56
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Konzeption für die Roxy gemeinnützige GmbH
vorgelegt von Laurence Lachnit, Jens Gehlert und Thomas Rothacker
Ulm, Juni 2010
Roxy,
Ulm
Neue Wege ab
2011
Konzeption für die Roxy gemeinnützige GmbH
2
Das Roxy –
gestern, heute und morgen
vorgelegt von Laurence Lachnit, Jens Gehlert und Thomas Rothacker
Ulm, Juni 2010
Das Roxy – gestern, heute und morgen
2
2010 bis 2011 – Die Konsolidierung im Fokus
3
Bewegungen in der Programmstruktur
4
Orientierung der neuen Geschäftsführung –
Ausblick und Perspektiven
6
Öffentlichkeitsarbeit und Kulturvermittlung –
eine neue Brücke in die Stadt bauen
8
Finanzierung – 10
von der Grundsicherung
zu einer neuen Organisationsstruktur
Soziokultur als Teil der „Marke“ Ulm 12
Anlage 1 14
Kalkulation Personalkosten
Anlage 2 15
Kalkulation Veranstaltungen
Anlage 3 16
Budgetplanung
Anlage 4 18
Werdegang Laurence Lachnit M.A. –
neue Geschäftsführerin ab 2011
Viele gute Jahre, mit großem inhaltlichen und
auch wirtschaftlichen Erfolg, liegen hinter
dem Roxy. Das Haus wurde ab 1999 entschuldet, mit der Gründung der gemeinnützigen
GmbH im Jahr 2000 und der neuen Geschäftsführung bestehend aus Thomas Rothacker
gemeinsam mit Jens Gehlert kontinuierlich
konsolidiert und wieder zu eine festen,
verlässlichen Größe in der Ulmer Kulturlandschaft gemacht. Das Roxy bereichert das
kulturelle Angebot in der Region mit einem
breiten Spektrum an Veranstaltungen; es
ist ein lebendiger Ort der Zeitkultur und offen
für alle Generationen. Es ist Treffpunkt für
die Stadt, die gesamte Region, und damit ein
wichtiger Standortfaktor.
Die Einnahmen aus dem kommerziellen Programmbereich sind in den vergangenen drei
Jahren deutlich zurückgegangen. Nach Jahren
mit guten Ergebnissen hat dies dazu geführt,
dass das Roxy seit 2007 ein Negativergebnis
ausweist. Auch die bereits vorliegenden Zahlen
für 2009 sprechen eine deutliche Sprache
und stellen das Haus vor eine schwierige Situation. Das von der Stadt Ulm 2009 beauftragte
Gutachten bei der Firma Bachert & Partner
zeigt die erhebliche Unterfinanzierung der Einrichtung, wenn die an sie gestellten soziokulturellen Anforderungen, die vom Land BadenWürttemberg definiert sind und die Grundlage für die Förderung durch die Stadt Ulm und
das Land darstellen, erfüllt werden sollen.
Die Zielsetzung der jetzigen Geschäftsführung
war, einerseits das inhaltliche, substantielle
Kulturangebot wieder auszubauen, und
andererseits im Angesicht der dramatischen
Unterförderung des Hauses mit kommerziellen Partyangeboten diese Kultur erst möglich zu machen, um so das Haus, das Angebot
und auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter
zu sichern. So vervielfachte sich die Zahl der
Besucher tatsächlich von rund 25.000 im
Jahr 1999 bis zum Höhepunkt im Jahr 2004 mit
146.648 Besuchern. Im Jahr 2009 hatte das
Haus trotz des Wegbrechens der kommerziellen Tanzveranstaltungen 75.555 Gäste.
Um mit neuem Denken in die Zukunft zu gehen, hat die Roxy gemeinnützige GmbH sich
entschlossen, in einem geordneten Übergangsprozess einen Wechsel in der Geschäftsführung umzusetzen. Gefunden wurde als
Nachfolgerin von Thomas Rothacker und Jens
Gehlert die Kulturmanagerin Laurence Lachnit
(siehe Anlage 4 Werdegang). Es ist geplant,
dass sie ab dem 1. Januar 2011 die alleinige
Geschäftsführung übernehmen wird. Ab
Mitte September steht sie für die Übergabe
und Einarbeitung zur Verfügung. Auch die
vorliegende Konzeption wurde gemeinschaftlich erarbeitet.
2010 bis 2011 –
Die Konsolidierung im Fokus
3
4
Bewegungen in der Programmstruktur
Bewährtes erhalten
Das Erfolgsstück „Caveman“ (über 100.000
Besucher im Roxy) soll auch im kommenden Jahr im Programm Bestand haben. Am
22.09.2010 hat „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa.“
mit Martin Luding in der Regie von Esther
Schweins Premiere im Roxy. Es handelt sich
um eine Fortsetzung von Caveman und wird
in der kommenden Spielzeit voraussichtlich
20 Mal angeboten werden.
Die Phase einer unbedingt nötigen Konsolidierung hat begonnen. So musste sich das Roxy
aus wirtschaftlichen Gründen von den am
besten bezahlten Mitarbeitern trennen: Büroleiter Adrian Büsselmann und Gastronomieleiterin Manuela Dobert haben das Haus mittlerweile verlassen. Ein ausgebildeter Lehrling
konnte nicht übernommen werden. Ende 2010
wird der technische Leiter Thomas Colditz
verabschiedet.
Wenngleich durch das Wegfallen der Stellen
von Adrian Büsselmann (seit Januar 2010) und
Manuela Dobert (seit April 2010) bereits in
diesem Jahr Einsparungen erfolgen, wurden
drei bestehende Teilzeitstellen um je 20%
erhöht, um die noch im Vorjahr geplanten und
gebuchten Veranstaltungen personell überhaupt abwickeln zu können. Hinzu kommt in
diesem Jahr Laurence Lachnits Tätigkeit (60%
von September bis Dezember).
Die dargestellten Maßnahmen schaffen also
ein spürbares Sparpotential, dessen Auswirkungen jedoch de facto erst 2011 in Gänze
zum Tragen kommen werden.
Auf der anderen Seite wird dadurch aber auch
die Schlagkraft des Hauses und dessen Präsenz reduziert. Es wird immer deutlicher, dass
weitere Kulturveranstaltungen, wie z.B. im
Bereich der Donauaktivitäten nur mit zusätzlichen Mitteln durchzuführen sind.
Die Anzahl der Spieltage wurde auf 140 Eigenveranstaltungen reduziert. Hinzu kamen
21 Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen und 42 Vermietungen (kommerzielle
Veranstalter, Firmen). Die schwächer frequentierten und nicht rentablen Veranstaltungen
wurden aus dem Programm genommen und es
wurde dafür gesorgt, dass die Arbeit in dieser
Umstrukturierungsphase noch zu leisten ist.
Die von Bachert & Partner vergangenen Herbst
im Bereich der Discoveranstaltungen vorgegebene Anhebung der Eintritts- und Getränkepreise wurde vom Roxy-Publikum sehr kritisch
aufgenommen. Im Januar 2010 wurden daher
die Preise wieder an das ursprüngliche Niveau
angepasst, um nicht noch weitere Besucher
zu verlieren und das Angebot sozial verträglich
und niederschwellig zu halten.
Bevor Laurence Lachnit mit ihrem Team neue
Wege gehen kann, ist erst einmal die personelle und strukturelle Konsolidierung abzuschließen. Die oben genannten kurzfristigen
Maßnahmen zur Existenzsicherung sollen bis
2011 eine neue Basis für die weiter zu entwickelnde Programmarbeit bilden. Eine mehrjährige Planungssicherheit ist die unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung einer
umfassenden mittel- und längerfristigen
Strategie.
Weiterhin bildet der Musikbereich einen deutlichen Schwerpunkt: Die bewährte Mischung
aus Konzerten mit namhaften internationalen Künstlern und Bands aus der Region soll
beibehalten werden. In der Reihe „Heimspiel“
werden junge Bands aus Ulm und der Region
präsentiert. Sie ist eine logische Erweiterung
und Fortsetzung der Pop Bastion, indem
sie jungen Nachwuchsgruppen eine Auftrittsmöglichkeit bietet. Da die Reihe bereits
einige Jahre sehr erfolgreich läuft, werden
inzwischen auch immer wieder junge Bands
aus anderen Teilen Deutschlands mit ins
Programm aufgenommen, meist in Verbindung
mit einem heimischen Act. Die Veranstaltungsreihe findet jeweils am ersten Freitag im
Monat vor der Rockbar statt.
Mindestens alle zwei Jahre findet das „X-Rock
Festival“ unmittelbar vor Weihnachten statt.
Bei dieser Veranstaltung, die aus der HeimspielReihe heraus entstanden ist, spielen drei bis
fünf Bands an einem Abend, meist mit einem
Headliner wie z.B. Die Happy oder den Itchy
Poopzkid‘s.
Auch die Openstage, die Laien, Anfängern und
Profis die Möglichkeit bietet, ihre Talente
zu präsentieren, ist beim Publikum, mit einem
Durchschnitt von über 300 Besuchern nach
wie vor sehr beliebt und bleibt als monatliches
Highlight im Programm bestehen.
Integration von NEUEN Veranstaltungshighlights
Durch den Gemeinderatsbeschluss vom 27. November 2009 ist es möglich, verstärkt Kooperationen mit anderen Kulturschaffenden einzugehen. Dies wird ausgebaut und findet sich im
Programm ab 2011 wie folgt wieder:
Rock aus Bayern
Kooperation mit dem Rockbüro Bayern
Die bayrische Landesregierung fördert die Gastspiele junger bayrischer Musiker aus den
Bereichen Liedermacher, Rock/Pop & Jazz. Die Förderung gilt eigentlich nur für den Freistaat
Bayern. Wegen der Nachhaltigkeit seiner Nachwuchsarbeit und der Grenznähe wurde das
Roxy als einzige nichtbayrische Einrichtung mit in den Veranstaltungspool aufgenommen.
Fête de la Musique – Fest der Musik
Kooperation mit der Stadt Ulm, Musikveranstaltern und Gastronomiebetrieben
Die „Fête de la musique“ ist das Fest der Musik, das alljährlich weltweit zum Sommeranfang
am 21. Juni an einem Tag gefeiert wird. Erstmalig 1982 in Paris – inzwischen in 340 Städten
weltweit und davon 60 Städte in Europa – wird Musik aller Stilrichtungen weltweit ihren Liebhabern und Interessierten geboten – kostenfrei, dank der MusikerInnen, Bands, Orchester,
Chöre, Solisten und DJs, die an diesem Tag ohne Honorar auftreten. Das Roxy integriert diese
Veranstaltung als Beitrag im Rahmen des kürzlich bundesweit lancierten und von der Stadt
Ulm befürworteten Projektes „Tag der Musik“.
Entwicklung der Personalsituation
2009–2011
festangestellte Mitarbeiter
2009
Büro
Adrian Büsselmann
Büro/Assistenz
Andreas Bauer
Sara Thiele
Antje Groß
Büro/Veranstaltungen
Büro/Lehrlingsbetreuung
Gastro
Manuela Dobert
Iris Pienitzsch
Christoph Palmer
Technik
Thomas Colditz
Joscha Hutterer
Ulrich Wegschneider
60%
80%
100%
Gastroleitung
Technische Leitung
Vertretung Gastro
Technik
2011
Gastro
Technik
Jens Gehlert
Thomas Rothacker
Simone Mahling
Carmen Mark
Geschäftsführung
Büro/Veranstaltungen
Büro
freie Mitarbeiter Azubi/Praktikanten
Buchhaltung
Geschäftsführung
Pressearbeit
Eva Besenyei
Azubi
Julian Looser
Azubi
Praktikant
Vertretung Gastro
Haustechnik
Praktikant
Phillip Matt
Michael Mutschler
Simone Mahling
Carmen Mark
Technik
Praktikant
Tontechnik
Laurence Lachnit
Geschäftsführung
Andreas Bauer
Büro/Veranstaltungen
Sara Thiele
Antje Groß
Büro/Veranstaltungen
Büro/Lehrlingsbetreuung
Iris Pienitzsch
Christoph Palmer
Joscha Hutterer
Ulrich Wegschneider
Gastro
Technik
Buchhaltung
Pressearbeit
Anna Scheible
Azubi
Katharina Krneta
Azubi
Praktikant
Praktikant
Gastro
Haustechnik
Julian Looser
Azubi bis 06/2011
Phillip Matt
Technik
Michael Mutschler
Tontechnik
Patrick Rabus
Azubi
Bewegungen in der Programmstruktur
5
6
Orientierung der neuen Geschäftsführung –
Ausblick und Perspektiven
Jugendtanzprojekt
Kooperation mit Schulen und sozialen Trägern/Einrichtungen
Über ein neu konzipiertes Jugendtanzprojekt werden Jugendliche aus Ulm und der Region
für Bewegung und Tanz begeistert, man bietet ihnen neue Ausdrucks- und Begegnungsmöglichkeiten jenseits von sprachlichen und kulturellen Barrieren. Junge Menschen aus verschiedenen Ulmer Schulen werden gemeinsam mit einem professionellen Choreografen und Tänzern
eine Choreografie erarbeiten, die dann öffentlich im Roxy aufgeführt wird. Der Choreograph
entwickelt Stücke für die Schüler, die zum Teil bis zu ihrer Teilnahme an dem Projekt keinerlei
Erfahrungen mit Musik und Tanz gemacht haben und bedient sich der gesamten musikalischen
Bandbreite, um auch die Geschmäcker der Jugendlichen und kulturellen Besonderheiten innerhalb der Gruppe mit einzubeziehen.
Science-Slam
Um bereits jetzt einen Eindruck der künftigen
inhaltlichen Arbeit der neuen Geschäftsführerin zu geben, wird im folgenden die neue
Programmlinie dargestellt, die ab der Spielzeit 2011/2012 in konkreten Projekten umgesetzt werden wird.
Kooperation mit der Universität Ulm
Die neue Reihe „Science Slam“ hat zum Ziel, der Vielzahl an Wissenschaftlern der Universität
Ulm eine Möglichkeit zu geben, dem Laien und Nicht-Wissenschaftler Einblicke in ihre Arbeit
zu ermöglichen, sich zu präsentieren und auf originelle Art vor einem neuen Publikum aufzutreten.
Info-Börse des Netzwerks Bildung Ulm/Neu-Ulm
Kooperation mit der Hauptabteilung Kultur der Stadt Ulm
Am 18. Juni 2010 findet die erste Info-Börse „Bildung Ulm/Neu-Ulm“ statt. Ziel ist es, Kulturschaffende und Bildungseinrichtungen zusammenzubringen, um gemeinsame Projekte in den
Unterricht der Schulen einfließen zu lassen. Ausgerichtet auf die Zukunft soll diese Börse
mit Referaten, Präsentationen, Kurzauftritten etc. jährlich im Roxy stattfinden.
Behindertentheaterfestival
Kooperation mit der Lebenshilfe Ulm/Neu-Ulm e.V.
Geplant ist ein zwei- bis dreitägiges Theaterfestival mit Menschen mit Behinderungen. Aufbauend auf der Erfahrung der beiden in den vergangenen Jahren im Roxy produzierten Stücke
zusammen mit der Lebenshilfe ist die Idee für ein Theaterfestival entstanden. Die Premiere
soll 2011 stattfinden und dann alle 2 Jahre eine erneute Ausgabe des Festivals durchgeführt
werden, ab 2013 auch mit Gruppen aus den Donauländern – Österreich, Ungarn, Serbien,
Rumänien – sowie Frankreich und weiteren EU-Ländern. Die Kontakte zu ausländischen Kooperationspartnern und Theatergruppen werden zur Zeit aufgebaut.
Neue Partyreihen
Nachdem die Notwendigkeit der Neukonzeption des Tanzbereichs deutlich geworden ist, werden zwei neue angesagte Partyreihen für ein junges Zielpublikum entstehen. Aktuelle Trends
wie Balkan Musik, Soul, Indie und Elektronische Musik sollen aufgegriffen werden und sich in
dynamischen Partykonzepten wider spiegeln. Die bewährte Kombination aus LiveAct und Party
mit DJ und VJ im Anschluss wird weitergeführt und über eine offensive altersspezifische Öffentlichkeitsarbeit zur Neugewinnung der jungen Partyszene kommuniziert. Jeden zweiten und
dritten Freitag findet bereits ab September eine neue Tanzreihe im Bereich Soul & Funk statt.
Hierfür konnten zwei bekannte DJs aus München verpflichtet werden. Das Programm wird weiterhin ergänzt durch vier bis fünf Party-Highlights im Jahr, wie Shantel oder Big City Beats.
Mit dem Wechsel der Geschäftsführung wird
der Projektbereich einen neuen Stellenwert
bekommen. Anstatt Veranstaltungen isoliert
anzubieten, werden Brücken geschlagen
zwischen den verschiedenen Programmelementen und künstlerischen Disziplinen, und
einzelne Schwerpunktbereiche und Reihen
herausgearbeitet. Dies bietet neben der
Möglichkeit einer zusätzlichen projektbezogenen Finanzierung eine größere „Lesbarkeit“
des Programms nach außen und eine deutlichere Profilierung in Hinblick auf das Angebot konkurrierender Veranstalter und neue
Formen der Zusammenarbeit mit anderen
Ulmer Kultur- und Bildungseinrichtungen.
Soziokultur mit neuem Leben füllen
Interdisziplinäre, generationsübergreifende
und interkulturelle Projekte fangen aktuelle
Bewegungen und soziale Realitäten ein und
bringen Dynamik in die Stadt. Eine kreative
Auseinandersetzung mit zukunftsträchtigen
Themen, die Berücksichtigung der kulturellen
Bedürfnisse besonders junger Menschen und
die aktive Einbeziehung der BesucherInnen
bilden hierbei eine neue Linie.
bereichen, wie Familie, Partnerschaft, Beruf
und Freizeit, Älter werden, Jugendkultur, etc.
an. Neue Zielgruppen werden über inhaltliche
Botschaften einerseits („Das Programm geht
mich etwas an“) und ungewöhnliche Formate
(„Ich erlebe dort etwas besonderes“) angezogen. So verstehen wir zeitgemäße soziokulturelle Arbeit.
Tanzen - in und um Ulm
Tanz ist heute mehr denn je die Kunstform,
die der modernen Lebenswelt und der Globalisierung entspricht. Das Sprachorgan des
Tanzes ist der Körper und es bedarf keiner
Landessprache, um auf der Bühne seine bewegenden Geschichten zu erzählen. Zeitgenössischer Tanz ist DIE internationale Sprache der darstellenden Kunst und entspricht
den neuen Erfordernissen unserer multikulturellen Gesellschaft. Zeitgenössischer Tanz
mit seinen unzähligen Stilen, von HipHop über
Folklore zum Tanztheater und Ballett, findet
sowohl bei Kindern und Jugendlichen wie auch
bei Erwachsenen und Senioren sein Publikum
und ist wichtiger Teil der künstlerisch und institutionell vielfältigen Kunstszene in BadenWürttemberg.
In Ulm ist die Sparte Tanz bisher vor allem durch
klassische und moderne Ballettaufführungen
im Theater Ulm präsent; es mangelt jedoch an
alternativen und ergänzenden Angeboten in
anderen Bereichen der Performancekunst und
des Tanzes.
Gesellschaftsrelevante Themen werden aufgegriffen und eine Reihe von Veranstaltungen Ein wichtiges Organ zum Austausch zwischen
rund um die Idee zusammengestellt. Dabei
Tanzschaffenden und Aufführungsorten ist
bieten sich Fragestellungen aus allen Lebens- die „Interessensgemeinschaft zeitgenössischer
Orientierung der neuen Geschäftsführung –
Ausblick und Perspektiven
7
Tanz in Baden-Württemberg“, die aktuell an
einer umfassenden landesweiten Strategie für
die Stärkung des Tanzes arbeitet, auch im
Hinblick auf die Förderung durch Bundesmittel
im Rahmen einer Kandidatur beim „Tanzplan“.
Diese Initiative wird vom Land Baden-Württemberg unterstützt. So wurden die durch die
Landesarbeitsgemeinschaft Freie Theater e.V.
vergebenen Landesmittel für Projekt- und
Gastspielförderung vergangenes Jahr deutlich
erhöht. Auch speziell für den Tanz eingerichtete Töpfe wie das National Performance Network bieten gute Möglichkeiten, an zusätzliche Projektmittel zur Gastspielförderung zu
gelangen.
einfließen. So können in Zusammenarbeit mit
Schulen, Bildungseinrichtungen und sozialen
Trägern spannende Workshops für Amateure,
semiprofessionelle und professionelle TänzerInnen angeboten werden – von jung bis alt,
von nah und fern – hier werden alle Generationen und kulturellen Minderheiten mit in die
Programmplanung einbezogen.
Das Roxy als „Tanzhaus“
Ulm als Standort zwischen Stuttgart und
München wird ChoreografInnen und TänzerInnen aus anderen Städten anziehen. Regelmäßig wiederkehrende innovative Formate
wie Festivals (z.B. länderspezifische Ausrichtung, Nachwuchsförderung, Präsentation
einer bestimmten Tanzrichtung wie Tango,
Flamenco, HipHop, afrikanischer Tanz) bilden
Highlights im Veranstaltungskalender. Sie
wirken impulsgebend und sind äußerst publikumswirksam. Daneben sind es unmittelbare Foren des künstlerischen Austauschs.
Als Haus der Bewegung, der Dynamik, am Puls
der Zeit wird das Roxy in dieser Perspektive
noch deutlicher zu einem Ort der Begegnung
werden – bewegend und in ständiger Bewegung. Über die Vielfalt des Roxy-Programms
können einzelne Gruppen auch für die verschiedenen Bereiche des Tanzes sensibilisiert
und interessiert werden, sei es über eine
Partyreihe, eine Tanzveranstaltung oder ein
pädagogisches Projekt. So entstehen neue
Zuschauerkreise.
Der Bereich kulturelle Bildung wird über besondere Formen der Tanzpädagogik als fester
Bestandteil des Hauses wieder belebt –
Menschen lernen, sich mit ihrem Körper bewusster auszudrücken, haben Spaß an Bewegung und der Begegnung in der Gruppe. Neben
einem Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit sollen spezielle Angebote für Erwachsene,
Senioren und Behinderte in das Konzept
Für Tanzschaffende können darüber hinaus
Fachtagungen und Fortbildungen in Kooperation mit Hochschulen, Vereinen, Verbänden
einen theoretischen Background bieten und
zur Vernetzung innerhalb der baden-württembergischen Tanzlandschaft beitragen.
Gewünscht wird in diesem Zusammenhang
eine Zusammenarbeit mit dem Ulmer City
Marketing und/oder mit der Ulm/Neu-Ulm
Touristik GmbH, denn Tanz kommt gerade
bei internationalen Gästen und Touristen gut
an, da er „alle Sprachen spricht“.
8
Öffentlichkeitsarbeit und Kulturvermittlung –
eine neue Brücke in die Stadt bauen
Eine wesentliche Besonderheit des Roxy als
soziokulturellem Zentrum ist seine Fähigkeit
und sein Bestreben, Kultur einem breiten
Publikum – einem soziodemografischen Querschnitt der Bevölkerung – zugänglich zu
machen.
Die umfangreiche Resonanz in der Presse
und der Bevölkerung hat den Stellenwert und
die feste lokale und regionale Verankerung
des Roxy als Kultureinrichtung verdeutlicht
und den Veranstaltern Mut gemacht, nach
einem besonderen Weg im Austausch mit der
Ulmer Bevölkerung im Allgemeinen und neuen
potentiellen Zielgruppen im Speziellen zu suchen. Der begonnene öffentliche Dialog über
das, was das Roxy für Ulm war, ist und sein
kann, soll fortgeführt werden, um es als zentralen Raum in der Stadt zu stärken und auf
eine neue Art und Weise in das öffentliche
Bewusstsein zu bringen.
Geplant ist, Ulmerinnen und Ulmer, sowie
Vertreter aus Kultur, Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft in regelmäßigen Abständen
dazu einzuladen, sich gemeinsam über „ihre
Kultur“ auszutauschen. In Anlehnung an das
„rote Sofa“ wird es endlich wieder einen Jour
fixe im Roxy geben, der es ermöglicht, den
Austausch mit dem Publikum in Form von offenen Diskussionsrunden zu finden, und auch
Anregungen aus der Stadt direkt in die Programmarbeit einfließen zu lassen. „Ulmer Gespräche“ über aktuelle kulturpolitische
Themen, Veranstaltungen in Kooperation mit
Hochschulen oder anderen Bildungs- und
Kultureinrichtungen sowie Künstlergespräche
bilden eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe, die sich fest im Kulturkalender
etablieren soll.
Neuerungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit werden ebenfalls auf der Agenda stehen:
Von der Überarbeitung der Printmedien über
die Nutzung neuer zielgruppenspezifischer
Wege der Kommunikation bis hin zu einer erweiterten Nutzung der Roxy-Homepage wird
es „sichtbare“ Veränderungen geben, die auch
in imagefördernder Hinsicht wirken werden.
Als Highlights werden immer wieder originelle
und publikumswirksame Aktionen in die Stadt
getragen, bei denen die UlmerInnen auf per-
Bewegung macht beweglich –
und Beweglichkeit kann
manches in Bewegung setzen.
P. Haschek
Öffentlichkeitsarbeit und Kulturvermittlung –
eine neue Brücke in die Stadt bauen
sönliche Art und Weise reflektieren und kommentieren, was im Roxy passiert.
Kommunikationsprojekt mit der Hochschule
Neu-Ulm, Studiengang Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation
In Kooperation mit der Hochschule Neu-Ulm
wird im Sommersemester 2010 das RoxyMarketing-Konzept überprüft und optimiert.
Studenten des Studiengangs Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation (5.Semester) erarbeiten im Rahmen
eines Kommunikationsprojekts neue Vermarktungsideen und Marketingstrategien sowohl
für einzelne Roxy-Reihen als auch für das
Kulturzentrum im Gesamtkontext.
Mit diesem Projekt sollen neue Kommunikationswege und somit neue Publikumsströme
erschlossen und die bestehenden Marketingmaßnahmen optimiert werden.
In Projektgruppen beschäftigen sich die Studenten mit Themen wie z.B. Media-Analyse,
Mediennutzung verschiedener Zielgruppen,
Social Networks, Benchmarking, Ambient
9
10
Finanzierung –
von der Grundsicherung
zu einer neuen Organisationsstruktur
Media, Sponsoringkonzeption. Eingebaut in
das Projekt sind auch einige Umfragen, deren
Auswertung eine optimale Hilfestellung
zur Erschließung neuer Kommunikationswege
bieten wird.
Präsentiert werden die Arbeiten im Sommer
– somit können die Ergebnisse bereits ab
Herbst in der Vermarktung der Roxy-Veranstaltungen umgesetzt werden. Die Kooperation
ist längerfristig angelegt: Vom begleitenden
Dozenten Prof. Dr. Achim Dehnert ist bereits angedacht, einzelne Themenstellungen
in Masterarbeiten zu vertiefen.
Basisfinanzierung durch einen städtischen
Zuschuss in Höhe von 250.000 €
Die gemeinnützige Ausrichtung und die Kombination aus kommerziellen und kulturellen
Angeboten kann nur dann aufrecht erhalten
werden, wenn eine Grundfinanzierung der
Programmarbeit durch Stadt und Land gewährleistet ist. Durch eine Erneuerung und Fixierung des städtischen Zuschusses für die kommenden drei Jahre ist die Basis gesichert,
auf der auch neue Kulturprojekte entstehen
und mithilfe einer gezielten Akquise zusätzlicher öffentlicher und privater Gelder realisiert werden können.
den Jahr langsam aufgebaut werden. Gerade
für Projekte mit starkem soziokulturellem
Charakter wie das geplante Jugendtanzprojekt
eröffnen sich neue Spielräume und bisher
ungenutzte Möglichkeiten der Mischfinanzierung aus sozialen und kulturellen Töpfen,
sowohl aus öffentlicher Hand wie auch aus
dem Bereich der Stiftungen.
In diesem Zusammenhang soll der Bereich
Sponsoring und Fundraising ab dem kommen-
Derzeit sind folgende grundlegende Modelle
in der Überlegung:
Dies alles ist jedoch nur möglich, wenn eine
solide Finanzierung des Hauses gewährleistet
wird.
Finanzierung –
von der Grundsicherung
zu einer neuen Organisationsstruktur
1/
Das Roxy bleibt, wie und was es ist: ein
Kulturbetrieb, eine eigenständige, eigenverantwortliche Spielstätte und auch Organisation, die mit Fördergeldern der Stadt Ulm
und des Landes Baden-Württemberg frei ein
kulturelles Angebot am Markt zu platzieren
hat. Bei einem Zuschuss von 250 000 € wird
ein Programm mit ca. 200 Spieltagen realisiert. Während die Eigenveranstaltungen auf
ca. 130 reduziert werden, wird vor allem der
Bereich der Kooperationen ausgebaut (siehe
Anlage 2 Kalkulation Veranstaltungen und
Anlage 3 Budgetplanung).
2/
Das Roxy findet neue Perspektiven und
Wege. Es geht eine neue und enge Partnerschaft mit der Ulm-Messe GmbH ein. Die UlmMesse übernimmt das der Stadt Ulm gehörende Gebäude der „Roxy-Hallen“. Die gemeinnützige Roxy GmbH erhält ca. 200 Spieltage
im Jahr für eigene Veranstaltungen und Kooperationen mit anderen Kulturschaffenden.
Sämtliche Fremdveranstaltungen werden über
die Ulm Messe abgewickelt, neue Veranstaltungen und Partner werden gemeinsam mit
der Ulm Messe akquiriert. Bei diesem Modell
ergeben sich viele neue Synergieeffekte, die der
eingeführten Spielstätte „Roxy-Hallen“ eine
11
weitaus bessere Finanzierung und Auslastung
garantieren können. Gleichzeitig wird das
Angebot der Ulm-Messe um einen weiteren
Veranstaltungsort erweitert. Die Arbeitsstrukturen der Roxy-Hallen unter Federführung
der Ulm-Messe, der Roxy gemeinnützigen
GmbH inklusive ihrer Mitarbeiter und damit
eine sichere Organisation der künftigen
Betriebsabläufe werden in die Zukunft hinein
gewahrt und gesichert. Auf Basis einer
Dienstleistungsvereinbarung führt das erfahrene Roxy-Team die Fremdveranstaltungen
für die Ulm-Messe durch. Seit Dezember 2008
wurden bereits gute Erfahrungen in dieser
Art der Zusammenarbeit mit dem „Alten Theater“ gemacht. So betreut das Roxy im Auftrag der Hauptabteilung Kultur der Stadt Ulm
sämtliche Fremdveranstaltungen, die im Alten
Theater durchgeführt werden.
Bei dem neuen Modell kann das Roxy den von
der Stadt Ulm gegebenen Darlehensbetrag
zurückführen: Die Stadt Ulm, respektive die
Ulm-Messe, übernehmen Teile des hochwertigen Haus-Inventars, welches für einen geregelten Betrieb notwendig ist. Dieser Ansatz
wird zur Zeit durch die Ulm Messe geprüft.
Bei beiden Modellen wird der im Organigramm dargestellte feste Personalstamm und die damit
verbundenen Kosten von rund 320 000€ zugrunde gelegt (siehe Anlage 1 Kalkulation Personalkosten).
12
Soziokultur als Teil der „Marke“ Ulm
In und mit der Stadt Ulm blickt das Roxy
schon bald als ein Ort mit eigener Geschichte
„verjüngt“ in die Zukunft, mischt sich aktiv in
das kulturelle Stadtgeschehen ein und setzt
neue Akzente. Dafür erhält es, wie jede große
Kultureinrichtung der Stadt, eine adäquate
Förderung und eine öffentliche Legitimation,
um sein enormes Potential weiter zu entfalten, sichtbar und erfahrbar werden zu lassen.
Das Roxy ist ein zentraler Handlungsraum der
Bürgergesellschaft der Stadt Ulm, und neben
dem Theater Ulm, der Volkshochschule, der
Musikschule, dem Stadtarchiv, der Kunsthalle
Weishaupt und dem Ulmer Museum fester
Bestandteil des Ulmer Kulturkanons.
Als soziokulturelles Zentrum leistet es einen
elementaren Beitrag im Bereich der kulturellen Grundversorgung, da es generationenübergreifend, interkulturell und sozial integrativ wirkt und dafür Sorge trägt, dass reine
Eventveranstaltungen den Ansatz von freier
Kunst und Kultur nicht verdrängen. Und diese
Vielfalt und Offenheit im kulturellen Angebot
ist es, die eine Stadt attraktiv und unverwechselbar machen.
Anlagen
13
14
Anlage 1
Kalkulation Personalkosten ab Januar 2011
Festangestellte Mitarbeiter (Jahresgehälter inklusive Sozialabgaben, Nachtzuschläge sowie Fahrtgelder für Auszubildende)
Lachnit, Laurence
Geschäftsführung
100 %
59.040 €
Bauer, Andreas
Büro, Veranstaltungen
100 %
29.520 €
Thiele, Sara
Büro, Veranstaltungen
100 %
21.402 €
Groß, Antje
Büro, Lehrlingsbetreuung
60 %
22.140 €
Hutterer, Joscha
Technik
100 %
30.258 €
Wegscheider, Ulrich
Haustechnik
100 %
35.719 €
Palmer, Christoph
Leitung Gastro
100 %
39.852 €
Pienitzsch, Iris
Leitung Gastro
100 %
39.114 €
Auszubildende
Krneta, Katharina
Lehrling, Bürokauffrau
9.550 €
Looser, Julian
Lehrling, Bürokaufmann
10.686 €
Rabus, Patrik
Lehrling, Veranstaltungstechnik
9.550 €
Scheible, Anna
Lehrling, Bürokauffrau
9.550 €
2 Praktikanten
Büro/Gastro
5.904 €
Gesamtsumme
322.285 €
Praktikanten
In dieser Übersicht nicht aufgeführt sind Gehälter für freie Mitarbeiter sowie Aushilfskräfte.
Anlage 2
Kalkulation Veranstaltungen
15
16
Anlage 3
Budgetplanung
1/ Ist 2009
2/ Plan 2010
3/ Plan 2010
4/ Plan 2011
5/ Plan 2011
KA 27.11.09
aktuell
aktuell
alternativ
410.000
538.709
495.300
472.300
1. Veranstaltungserlöse
Gagen
Einnahmen
1.1. - Kultureller Art
564.675
1.2. - Kommerzieller Art
221.576
170.000
88.872
105.000
105.000
1.3. - Gagen, Fremdleistungen -664.025
-400.000
-556.599
-544.500
-544.500
Programmbereich Comedy
- 12 Mal „Caveman“, 20 Mal „Hi Dad“, 4 Mal „Männerabend“
- davon Gagen -413.841
insgesamt 36 Veranstaltungen à 400 Besucher x 20 €
197.600 €
288.000 €
18.000 €
- in %
- davon Sonstiges
- 6 Mal „Backblech“ à 250 Besucher x 20 €
in % Veranstaltungserlös
- in %
Rohergebnis Veranstaltungen
-84,5%
-52,6%
-250.184
-31,8%
122.226
-69,0%
—
—
—
—
180.00
-88,7%
-363.062
-57,9%
-193.537
-30,8%
70.982
-90,7%
-350.600
-58,4%
-193.900
-32,3%
55.800
-94,3%
-350.600
-60,7%
-193.900
-33,6%
32.800
30.000 €
2. Gastronomie
Programmbereich Musik
2.1. Gastronomieerlöse
352.708
290.000
268.056
315.000
315.000
- Konzertreihe„Heimspiel“ (regionale Rock/Pop-Bands)
2.2. Materialeinsatz Gastro
-149.347
-110.000
-106.398
-117.000
-117.000
10 Konzerte à 150 Besucher x 10 €
in % Gastronomieerlös
7.500 €
Rohergebnis Gastronomie
203.361
180.000
161.658
198.000
198.000
325.587
360.000
232.640
253.800
230.800
15.000 €
Rohergebnis 1
-42,3%
-37,9%
-39,7%
-37,1%
-37,1%
- Konzertreihe Jazz
6 Konzerte à 100 Besucher x 25 €
3. Personalkosten
12.000 €
3.1. Geschäftsführung
-69.702
-90.000
-84.707
-59.000
-59.000
3.2. Roxy
-248.357
-203.000
-225.517
-181.000
-181.000
3.3. Gastronomie
-204.088
-133.000
-146.148
-137.000
-137.000
15.000 €
- Konzertreihe Rock/Pop – international
18 Konzerte à 200 Besucher x 20 €
Personalkosten
-522.147
-426.000
-456.372
-377.000
-377.000
50.000 €
Rohergebnis 2
-196.000
-66.000
-223.732
-123.200
-146.200
Programmbereich Party/Disco
Abschreibungen
-40.270
-35.000
-31.128
-20.000
-10.000
- 2 neue Discoreihen sowie größere Partyevents
Miete an Stadt Ulm
-50.739
-56.000
-55.776
-55.000
-161.500
5o Discoveranstaltungen à 200 Besucher x 5 €
Instandhaltungen Bau
-20.533
-5.000
-5.000
-1.000
0
Energiekosten, Reinigung
-104.077
-75.000
-85.312
-77.000
-20.000
sonstige Aufwendungen sald.
-107.439
-100.000
-101.737
-76.800
-65.300
Eigenergebnis -519.617
-281.000
-502.685
-353.000
-403.000
18.000 €
72.000 €
50.000 €
Programmbereich Tanz
- Auftakt für das Jugendtanzprojekt im Herbst 2011 (weiterer Ausbau und Drittmittelakquise in 2012)
5 Veranstaltungen à 100 Besucher x 15 Euro
10.000 €
7.500 €
Kooperationen
Zuschuß Stadt Ulm
250.000
250.000
250.000
250.000
250.000
Zuschuß Land
49.602
87.000
83.500
83.000
83.000
Fehlbetrag/Überschuß
-220.015
0
-169.185
-20.000
-70.000
zuzügl. Abschreibung
40.270
—
31.128
20.000
10.000
abzügl. Investitionen
-28.514
—
-5.000
0
0
zzgl./abzgl. Ändg. sonst Akt./Pass.
13.742
—
-80.674
0
0
eigener Cashflow
-194.517
—
-223.731
0
-60.000
Liquiditätshilfe Stadt
300.000
—
0
—
—
Zuschußvorauszahlungen
-81.778
—
0
—
—
Cashflow gesamt
23.705
—
-223.731
—
—
Bank 01.01.*
100.827
—
124.532
—
—
Bank 31.12.*
124.532
—
-99.199
—
—
- verschiedene Schwerpunktveranstaltungen und Reihen wie Fête de la Musique, Behindertentheaterfestival,
Science Slam, etc.
25 Veranstaltungen à 100 Besucher x 10 Euro
37.500 €
25.000 €
Vermietungen
50 Veranstaltungen à 700 Euro Mieteinnahmen
0 €
35.000 €
Gesamt
206 Veranstaltungen
350.600 €
537.500 €
*Bankbestände ohne Festgeld i. H. v. Stammkapital
31.05.2010/Ah
Anlage 3
Budgetplanung
17
18
Anlage 4
Werdegang Laurence Lachnit M.A.
neue Geschäftsführerin ab 2011
Finanzielle Situation 2010 / 2011
Zur Ergebnis- und Liquiditätsplanung 2010/2011 nachstehende Erläuterungen:
1. Die erste Spalte enthält die Ist-Zahlen laut Jahresabschluss 2009 vom 23.04.2010. Der Fehlbetrag in Höhe von
rd. 220 TEuro entspricht weitgehend dem Modell „Rückbau“ im Sanierungskonzept Bachert & Partner vom
23.03.2009 (-256 TEuro) bzw. der Hochrechnung SP&P vom Oktober 2009 (-197 TEuro).
Studium
2. In Spalte zwei ist die Planung für 2010 dargestellt, wie sie in der Sitzung des Kulturausschusses am 27.11.2009
vorgelegt wurde. Sechs Monate später ist festzuhalten, dass das ehrgeizige Planungsziel nicht zu erreichen ist.
a. Im kommerziellen Bereich sind die prognostizierten Veranstaltungserlöse weiter eingebrochen. Die Veranstal-
tungserlöse im kulturellen Bereich werden dagegen über der Prognose liegen, so dass die prognostizierten
Veranstaltungserlöse insgesamt erreicht werden.
2001
Universität Osnabrück
Zwischenprüfung Magister Europäische Studien
Hauptfächer: „Sprache, Literatur und Kultur in Europa“ und
„Wirtschaft, Recht und Soziales“
2003
Universität Saint Denis, Paris 8, Frankreich
Diplom „Etudes européennes“ (Europäische Studien)
Schwerpunkt: Kulturpolitik und Kulturarbeit in Europa
Diplomarbeit: „Die Mobilität von Künstlern – auf dem Weg zu einem kulturellen
Europa?“
2004
Universität Paul Valéry, Montpellier, Frankreich
Master of Arts „Direction artistique de projets culturels“ (Kulturmanagement)
Masterarbeit: „Solitudes – Konzeption eines interdisziplinären Projektes zum
Thema der Einsamkeit im urbanen Raum“
b. Die Veranstaltungskosten im kulturellen Bereich liegen deutlich über denen im kommerziellen Bereich. Das
prognostizierte Rohergebnis aus den Veranstaltungen wird deshalb deutlich verfehlt.
c. Der Gastronomiebereich ist stärker vom kommerziellen als vom kulturellen Bereich abhängig. Nachdem im
kommerziellen Bereich die geplanten Veranstaltungserlöse nicht erreicht werden, bleibt auch die Gastronomie
hinter den Erwartungen zurück.
d. Im Personalbereich konnte eine Reduzierung nicht so schnell wie erhofft umgesetzt werden. In 2011 sind hier
nochmals deutliche Effekte zu erwarten.
Dies sind die Hauptursachen dafür, dass das ursprünglich geplante „Nullergebnis“ in 2010 nicht erreicht werden
wird. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Trendwende im kommerziellen Bereich nach wie vor nicht gelun-
gen ist. Für die wirtschaftliche Gesamtsituation hielt diese Trendwende bereits das Sanierungskonzept von
Bachert & Partner für unerlässlich, da die Defizite aus dem kulturellen Bereich nicht vollständig durch Zuschüsse
abgedeckt sind.
3. Die „Planung 2010 aktuell“ (Spalte drei) basiert auf den Ist-Zahlen per 30.04.2010 und einer Hochrechnung auf
Monatsbasis unter Berücksichtigung einer detaillierten Veranstaltungsplanung. Umsatzabhängige Erlöse (Gastro)
und Kosten wurden prozentual ermittelt. Die Planung wurde vom Jahresergebnis zur Liquidität (Bankbestand)
weiterentwickelt.
a. Das Jahr 2010 wird mit einem deutich negativen Ergebnis abschließen.
b. Daraus ergibt sich ein über die zugesagten Zuschüsse hinausgehender Liquiditätsbedarf in Höhe von 100–150 TEuro.
c. Eine Rückführung 2009 bereits gewährter Finanzierungshilfen sowie der für 2010 zusätzlich benötigten Mittel
könnte ggf. aus den Erlösen aus dem Verkauf von Anlagevermögen bei Weiterverfolgung des Modells „Ulm-
Messe“ erfolgen.
4. Die vierte Spalte enthält die Planung der Geschäftsführung für 2011. Diese Planung basiert auf der vorgelegten
Neukonzeption mit Veranstaltungsplanung und Personalplanung.
5. In die Planung für 2011 wurden in der fünften Spalte die finanziellen Auswirkungen einer Zusammenarbeit mit
der Ulm-Messe GmbH eingearbeitet. Grundlage ist ein erster Kalkulationsansatz der Ulm Messe GmbH vom
20.05.2010.
a. Der vorgelegte erste Kalkulationsansatz zeigt keinen positiven Effekt. Dies liegt daran, dass die an die Ulm-
Messe GmbH zu zahlende Pacht (fix und abhängig von Gastro-Umsatz) höher ist, als die bei ROXY entfallenden
Aufwendungen für die Hallen. Außerdem entfallen bei ROXY Einnahmen für die Vermietung an Fremde.
b. Aus einer Zusammenarbeit mit der Ulm Messe GmbH sind ggf. weitere positive Effekte zu erwarten. Synergien
Berufliche Erfahrungen
2005
2006
2007–2009
Teamleitern bei ESTEL, Marktforschungsinstitut in Alfortville bei Paris
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg
Kulturmanagerin im TREFFPUNKT Rotebühlplatz – vhs stuttgart
Schwerpunkte: Produktionsleitung, Veranstaltungskonzeption und -organisation,
Entwicklung von Finanzierungs- und Sponsoringkonzepten, Drittmittelakquise
Projekte:
- Internationales Solo-Tanz-Theater Festival – Wettbewerb für junge TänzerInnen
und zeitgenössische ChoreografInnen
- Aufführungen der freien regionalen Tanz- und Theaterszene im RotebühlTheater
- Gastspiele aus dem In- und Ausland
- Thematische Veranstaltungsreihen an der Schnittstelle zwischen Kultur und
Bildung, wie z.B. ZukunftBilden – 90 Jahre vhs stuttgart, Kinder- und Jugend buchwochen, etc.
2010 freiberufliche Tätigkeit als Kulturmanagerin
können sich vor allem in den Bereichen Gastronomie und Technik ergeben.
c. Ggf. bestehen bei der Stadt Ulm und ihrer Tochtergesellschaft Ulm-Messe weitere Synergiemöglichkeiten.
31.05.2010/Pe/Ah
Sprachkenntnisse –
Deutsch und Französisch (Muttersprache), Englisch (gut in Wort und Schrift), Italienisch (fortgeschrittenes Niveau)
Herausgeber: Laurence Lachnit, Jens Gehlert und Thomas Rothacker
Ulm, Juni 2010