Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Beschlussvorlage.pdf
Größe
67 kB
Erstellt
13.10.15, 13:44
Aktualisiert
28.01.18, 04:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Ulm
Beschlussvorlage
Sachbearbeitung
Bildung und Sport
Datum
09.03.2011
Geschäftszeichen
BS - Sei/Ha
Vorberatung
Hauptausschuss
Sitzung am 24.03.2011
TOP
Beschlussorgan
Gemeinderat
Sitzung am 24.03.2011
TOP
Behandlung
öffentlich
Betreff:
Erlebnisbad Ulm/Neu-Ulm
- Kostenfortschreibung der Grundsanierung
GD 114/11
Anlagen:
Antrag:
1.
Der Kostenfortschreibung beim Vorhaben 7.42400001 "Generalsanierung Atlantis
Freizeitbad" i.H.v. 500.000 Euro auf 10.586.000 Euro zuzustimmen.
2.
In einem Nachtragshaushaltsplan Mehrauszahlungen i.H.v. 500.000 Euro sowie
Mehreinzahlungen i.H.v. 152.000 Euro beim Vorhaben 7.42400001 "Generalsanierung
Atlantis Freizeitbad" zu veranschlagen.
3.
bis zum Erlass einer Nachtragssatzung überplanmäßige Auszahlungen i.H.v. 500.000 Euro
beim Vorhaben 7.42400001 leisten zu dürfen.
Gerhard Semler
Genehmigt:
BM 1,BM 2,OB,ZS/F
Bearbeitungsvermerke Geschäftsstelle des
Gemeinderats:
Eingang OB/G
Versand an GR
Niederschrift §
Anlage Nr.
-2-
Sachdarstellung:
1.
Zusammenfassende Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen:
Auswirkungen auf den Stellenplan:
Ja
Nein
Finanzbedarf*
Vermögenshaushalt/Finanzplanung
Ausgaben
10.586.000 €
Einnahmen (Anteil Stadt NU)
3.220.000 €
Zuschussbedarf (Anteil UL)
7.366.000 €
Verwaltungshaushalt [einmalig / laufend]
Ausgaben (einschl. kalk. Kosten)
Einnahmen
Zuschussbedarf
€
€
€
Mittelbereitstellung *
Vorhaben: 742400001 / 2.5640-0103
innerhalb Fach-/Bereichsbudget bei:
Bereitgestellt bis 2010
Bedarf:
Verfügbar:
Mehr-/Minderbedarf:
6.112.000 €
6.112.000 €
0€
Bereitstellung 2011
Bedarf:
Verfügbar*:
Mehr-/Minderbedarf:
4.474.000 €
3.974.000 €
500.000 €
€
fremdes Fach-/Bereichsbudget bei:
€
Mittelbedarf aus Allg. Finanzmitteln:
*inklusive Kostenfortschreibung vom 28.10.2010 und 14.02.2011
Der Zuschussbedarf stellt die Belastung der Stadt Ulm dar.
2.
Ausgangslage
a) Sanierungsbeschluss Erlebnisbad Ulm / Neu-Ulm: Grundsanierung
Nach jahrelangem Rechtsstreit mit der Atlantis Freizeitpark GmbH erfolgte zum
17.12.2007 der Heimfall des Erlebnisbades Ulm / Neu-Ulm. Während der ersten
Monate des Interimsbetriebs durch die FZG zeigten sich innerhalb kürzester Zeit
gravierende Mängel in Bau und Technik. Erste Untersuchungen brachten zum
Ergebnis, dass
• bereits während der Bauausführung Mängel zu beklagen waren
• die Sanierungsarbeiten der Brand- und Hochwasserschäden nicht sachgerecht
umgesetzt wurden
• eine mangelnde Instandhaltung und Wartung der Betriebsteile festzustellen war.
Der Gemeinderat hat die Verwaltung daraufhin beauftragt, eine
Sanierungskonzeption für das Erlebnisbad zu erstellen (vgl. GD 291/08).
-3Erste Konzeptentwürfe gingen von Kosten i. H. v. 12 - 14 Mio. Euro aus. Im weiteren
Verfahren wurde jedoch entschieden eine reine Grundsanierung des Bades mit einem
auf 9,3 Mio. Euro reduzierten Kostenrahmen durchzuführen (GD 127/09).
Klar war, dass nach Auswahl des künftigen Betreibers über die reine Grundsanierung
hinaus, noch gewisse Investitionen in ergänzende Maßnahmen zur Unterstützung des
betreiberspezifischen Konzeptes notwendig sein werden (s. 2b).
b) ergänzende Maßnahmen
Parallel zur Grundsanierung war zu überlegen, wie sich das Erlebnisbad unter dem
neuen Betreiber wieder schnell am Markt etablieren kann. Hierzu wurden im
Nachgang zur Vergabeentscheidung vom 26.07.2010 (GD 311/10) mit der heutigen
Donaubad- Betriebsleitung Maßnahmen abgestimmt, die als Ergänzung zum
Sanierungskonzept umgesetzt wurden. Dies betraf insbesondere die Bereiche
Gastronomie, Umkleide, Kassensystem, Sauna und Technik. Die Kosten i. H. v.
550.000 Euro wurden zu 300.000 Euro aus den Instandhaltungsbudgets der Jahre
2011 - 2013 vorfinanziert (vgl. GD 478/10), so dass das Projektbudget um 250.000
Euro fortzuschreiben war.
Zur Beseitigung sog. besucherrelevanter Unzulänglichkeiten, die im Echtbetrieb des
Bades seit dem 01.01.2011 festgestellt wurden, hat die InterSPA Gesellschaft für
Betrieb Wonnemar Donaubad ein Gesamtkonzept zur Attraktivierung des
Erlebnisbades ausgearbeitet. Das Konzept, das neben Investitionen in Höhe von
500.000 Euro auch eine Anpassung des Tarifsystems vorsieht, wurde am Termin der
politischen Arbeitsgruppe vom 01.02.2011 Fraktionsvertretern beider Städte
vorgestellt. Demnach beteiligen sich die Städte mit 230.000 Euro an den
Investitionskosten. Der Beschluss zur Mittelbereitstellung erfolgte per Eilentscheidung
OB vom 14.02.2011 (GD 113/11).
Somit wurden bisher insgesamt 480.000 Euro für ergänzende Maßnahmen bewilligt.
c) Thermalwasser
Die Thermalwasserförderung war in den letzten Jahren aufgrund diverser technischer
Defekte nur eingeschränkt möglich. Da das Erlebnisbad zum 30.06.2009
sanierungsbedingt geschlossen wurde, gab es für 1,5 Jahre auch keinen Abnehmer für
das Thermalwasser.
Zur dauerhaften Sicherung der Thermalwasserförderung wurden Mittel i.H.v.
100.000 Euro bereitbestellt um den gestiegenen Anforderungen an die Wasserqualität
gerecht zu werden (vgl. GD 478/10). Hiervon wurde insbesondere der Einbau einer
Desinfektionseinrichtung einschließlich der technischen Peripherie finanziert.
3.
Kostenfortschreibung Grundsanierung Erlebnisbad
Am 01.07.2009 begann die Grundsanierung des Erlebnisbades auf der bis dahin
ermittelten Kostenbasis 9,3 Mio. Euro. Ziel der Grundsanierung ist, das Freizeitbad
vertragskonform in einem betriebsbereiten Zustand übergeben zu können.
Am 01.03.2010 fand die Submission des letzten Ausschreibungspakets statt. Aufgrund
der damaligen guten Marktsituation konnte von einem guten Wettbewerb profitiert und
ein Vergabegewinn erzielt werden. Zur Finanzierung von Mehrausgaben bei der
Sanierungsmaßnahme Eislaufanlage (Vorhaben 742400002) wurden daraufhin 133.000
Euro auf das entsprechende Budget umgeschichtet (vgl. GD 122/10).
Während der Ausführung der Arbeiten wurden weitere Mängel entdeckt, die im Rahmen
der ordentlichen Grundsanierung zu beheben waren. Um dem straffen Zeitplan bis zur
-4geplanten Eröffnung des Erlebnisbades (Dezember 2010) zu genügen, waren die
notwendigen Maßnahmen kurzfristig zu ergreifen. Die notwendigen Beschlüsse wurden
per Eilentscheidungen OB vom 28.10.2010 sowie vom 14.02.2011 gefasst (vgl. GD
478/10, GD 113/11). Die Kostenfortschreibungen beliefen sich auf 248.000 Euro sowie
91.000 Euro.
Gemäß aktueller Beschlusslage ergibt sich für die Grundsanierung des Erlebnisbades
folgende Kostenentwicklung:
Beschluss Sanierungskonzept:
9.300.000 Euro
Mittelumschichtung Eislaufanlage
- 133.000 Euro
Kostenfortschreibung 28.10.2010
248.000 Euro
Kostenfortschreibung 14.02.2011
91.000 Euro
Grundsanierung bisher:
9.506.000 Euro
Derzeit werden noch die letzten Nacharbeiten der Grundsanierung ausgeführt. Der größte
Teil der Arbeiten ist abgeschlossen und eine gesicherte Aussage zur weiteren
Kostenfortschreibung der Grundsanierung ist nun möglich:
• Bauteile, die ursprünglich zum Erhalt vorgesehen waren, u. a. zahlreiche
Versorgungsleitungen, Lüftungskanäle, Attikaabdeckungen, Außenanlagen,
mussten nach Fortschritt der Bauarbeiten (Freilegen der Leitungen – bessere
Einsehbar- und Zugänglichkeit) erneuert werden.
Ca. 220.000 Euro
• Beim planmäßigen Abbruch der Fliesen im Thermalbereich wurde festgestellt, dass
die Abdichtung im Bereich des Einschwimmkanales nicht ausreichend und ein
ständiger Wassereintritt in den Estrich erfolgt war. Der Estrich musste entfernt und
aufgrund der Bauteilgeometrie eine verhältnismäßig aufwendige Abdichtung
aufgebracht werden.
Ca. 60.000 Euro
• Erhöhter Aufwand bzw. Austausch von Bauteilen bei / nach der
Wiederinbetriebnahme (ca. 1,5 Jahre außer Betrieb, z.B. Pumpen, Wärmetauscher,
etc.)
Ca. 60.000 Euro
• Die betriebsnotwendigen Ausstattungen haben sich im Vergleich zum
Sanierungskonzept erhöht (Begriff: "betriebsbereites Bad") u. a. Reinigungsgerät,
Rettungsgerät, Erstausstattung.
Ca. 40.000 Euro
• Umfangreichere Flickarbeiten an den Fliesen und Fugen in den Becken und
Beckenumgängen, als im befüllten Zustand der Becken ersichtlich war (sehr hoher
Zeitaufwand)
Ca. 25.000 Euro
Zudem ergaben sich widrige Umstände, die schlussendlich nicht durch das vorhandene
Budget gedeckt werden können und zu Mehrkosten führen:
• aufgrund der außergewöhnlich schlechten Witterungsverhältnisse im November +
Dezember 2010 musste bspw. die Außensauna eingehaust und beheizt werden
-5um rechtzeitig vor Übergabe des Pachtgegenstandes den Putz fertigstellen zu
können.
Ca. 50.000 Euro
• Zusätzliche Gerüststandzeiten, insbesondere aufgrund der Witterung (Fassade
Fitness konnte nicht fertig gestellt werden), aber auch wg. kurzfristig notwendig
gewordener Anpassungen an der Ausführung (einige Mängel am Dach wurden
erst nach dessen Öffnung ersichtlich).
Ca. 35.000 Euro
• Insolvenz des Abbruchunternehmers Æ Mehraufwand für die Restleistungen
Ca. 10.000 Euro
Zur Finanzierung der genannten Maßnahmen werden insgesamt Mittel i. H. v. 500.000
Euro benötigt, die sich auf die Städte wie folgt verteilen:
• Stadt Ulm
348.000 Euro
• Stadt Neu-Ulm
152.000 Euro
Die Gesamtkosten der Grundsanierung erhöhen sich hierdurch auf 10.006.000,- €
Zusammenfassung:
Im Zuge der Bauarbeiten ergaben sich Umstände, die eine Fortschreibung der
Grundsanierungskosten notwendig machten. Dies sind zum einen Mängel, die zunächst
nicht ersichtlich waren und erst nachträglich festgestellt wurden. Zum anderen ergaben
sich Mehrkosten durch nicht beeinflussbare Faktoren (u.a. Witterung), für die infolge des
ehrgeizigen Terminplans (Baderöffnung Dezember 2010) kurzfristige Lösungen gefunden
werden mussten.
4.
Zusammenfassung: Kosten der Gesamtsanierungsmaßnahme
Wie dargestellt setzen sich die Kosten des Vorhabens 742400001 Sanierung Atlantis
Freizeitbad aus drei Teilprojekten zusammen:
Grundsanierung
10.006.000 Euro (s. Punkt 3)
Ergänzende Maßnahmen
480.000 Euro
(s. Punkt 2b)
Thermalwasser
100.000 Euro
(s. Punkt 2c)
Finanzbedarf gesamt
10.586.000 Euro
Im Haushalt stehen derzeit für das Projekt 10.086.000,- € zur Verfügung. Die Verwaltung
beantragt daher eine Kostenfortschreibung beim Vorhaben 7.42400001 um 500.000,- €
auf 10.586.000,- €..
Im Sommer 2011 wird die interne Schlussabrechnung der Maßnahme stattfinden, der
endgültige Kostenbedarf ermittelt und die Schlussabrechnung mit Neu-Ulm erfolgen.
-6-