Daten
Kommune
Ulm
Dateiname
Geschaeftsbericht 2010 070611.pdf
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8,2 MB
Erstellt
13.10.15, 13:47
Aktualisiert
28.01.18, 04:44
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2010 | kultur BERICHT
Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur
1
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................................... 2
Vorwort .................................................................................................................................................... 3
Kulturetat ................................................................................................................................................. 5
Organigramm ........................................................................................................................................... 7
Hauptabteilung Kultur ............................................................................................................................... 9
Musikschule der Stadt Ulm ...................................................................................................................... 22
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ............................................................................................. 40
Stadtbibliothek Ulm................................................................................................................................. 51
Stadthaus Ulm ........................................................................................................................................ 64
Theater Ulm ............................................................................................................................................ 75
Ulmer Museum ....................................................................................................................................... 84
Impressum .............................................................................................................................................. 94
2
Vorwort
zum Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur der Stadt Ulm 2010
Der Fachbereich Kultur legt in meiner Amtszeit
den dritten Geschäftsbericht in Folge auf.
Die Kulturkonzeption „Ulm, Kulturstadt an der
Donau“, definierte 2008:
„Die Zielrichtung „Ulm – Kulturstadt an der Donau“ beinhaltet ein klares Bekenntnis zur Kultur,
als ein wichtiges strategisches Feld der Stadtpolitik, dem eine große Bedeutung und Priorität zukommt. Die Bezeichnung „an der Donau“ impliziert die bewusste Verortung in der Region und
steht für Weltoffenheit i.V.m. interkulturellen
Kontakten, Dialogen und Projekten. Einen
Schwerpunkt werden insbesondere die Donauländer darstellen, jedoch ohne Anspruch auf Ausschließlichkeit.“
(im Fachbereichsausschuss Kultur, 30.04.2008,
einstimmig beschlossen).
Politik und Verwaltung der Stadt Ulm bekannten
sich damals dazu, dass die Entwicklung Ulms zu
einer Kulturstadt an der Donau mit lokaler, regionaler und europäischer Strahlkraft für die Stadt
ein vorrangiges strategisches Ziel sei. Hiermit sollten die identitätsstiftende Kraft der Kultur vor Ort,
die Wettbewerbsfähigkeit von Ulm und die europäische Donaustrategie, die in Ulm ihren Ursprung
hat, gestärkt werden. Es wurde damals eindeutig
festgestellt, dass ein Realisierungskonzept erforderlich ist, um in der Region und auf europäischer
Ebene wahrgenommen zu werden. Als unabdingbare Voraussetzung wurde bereits damals eine
angemessene Personal- und Finanzausstattung
angesehen. Es wurden 3 Handlungsfelder für die
Profilbildung identifiziert:
Schwerpunktveranstaltungen und Jubiläen
Profilbildung der städtischen Kultureinrichtungen
Kulturförderung der freien Ulmer Kulturszene.
Neben der Bedeutung der freien Kulturszene für
ein lebendiges kreatives Kulturtreiben in der Stadt,
sollten die städtischen Kultureinrichtungen stärker
als Einheit, als kulturelles Herz der Stadt Ulm,
wahrgenommen werden.
Einen maßgeblichen Beitrag zu diesem kulturellen
Selbstverständnis sollten folgende Aufgabenfelder
leisten:
Gesellschaftspolitischer, interkultureller Dialog
Kulturelle, ästhetische Bildung für Kinder und
Jugendliche
Generationsübergreifende, zielgruppenorientierte Kulturvermittlung
Internationale Kooperationen und Projektarbeit
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing
Sponsoring.
Inzwischen sind drei Jahre vergangen, in denen
der Fachbereich Kultur in allen drei Handlungsfeldern nachgewiesen hat, dass er den Auftrag der
Politik im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten
sehr ernst genommen hat.
Schwerpunktveranstaltungen und Jubiläen
Das Team der Hauptabteilung Kultur hat unter der
Federführung ihrer Hauptabteilungsleiterin, Frau
Iris Mann, seit 2008 und mit dem Berblinger Jubiläum in diesem Jahr zum dritten Mal gezeigt, wie
Großveranstaltungen gelungen umgesetzt werden. Bei allen drei Jubiläen seit 2008 war das Publikum begeistert, das Programm mit den jeweiligen Akteuren hervorragend abgestimmt, die Abläufe präzise geplant, die Öffentlichkeitsarbeit
attraktiv gestaltet und der Finanzrahmen akribisch
eingehalten, nicht zuletzt durch ein erfolgreiches
Sponsoring. Hier zeigte sich beispielhaft, wie professionelle Arbeit ohne viel Wind und sachbezogen gestaltet werden kann.
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2010 | kultur BERICHT
Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur
Bisher gibt es für fest etablierte Veranstaltungen
und Schwerpunkte wie Kulturnacht, Förderpreis
junger Ulmer Künstlerinnen und Künstler, Popbastion etc. lediglich ein Personalkontingent von einer
festen und einer befristeten, von Jahr zu Jahr über
Projektmittel finanzierten, Stelle.
Profilbildung der städtischen Ulmer Kultureinrichtungen
Die einzelnen Kultureinrichtungen haben in den
vergangenen Jahren ihr jeweiliges Profil in der
Kulturlandschaft geschärft. Darüber hinaus ist es
ihnen gelungen untereinander, aber auch mit der
freischaffenden Kulturszene, eine gute Zusammenarbeit aufzubauen und erfolgreiche Projekte
umzusetzen. Erst vor wenigen Wochen konnten
wir sehen mit welcher überregionalen Strahlkraft
die Musikschule mit den Kultureinrichtungen der
Stadt Ulm den „Landeswettbewerb Jugend musiziert“ ausgetragen hat. Atmosphärisch und musikalisch ein absoluter Höhepunkt, der uns qualifiziert, in den nächsten Jahren den „Bundeswettbewerb Jugend musiziert“ in Ulm auszutragen.
Die Strukturkommission Ulmer Museum gab ein
eindeutiges Signal, dass eine angemessene Personal- und Sachmittelausstattung, zentral angesiedelt bei der Hauptabteilung Kultur, dringend erforderlich sei, um den erfolgreich eingeschlagenen
Weg der Profilierung als Kulturstadt an der Donau
konsequent fortzusetzen. Zielgruppenorientierte
Kulturvermittlung, interkulturelle Öffnung, kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring, kulturelle
Ausrichtung der Donaustrategie und andere Themen des kulturpolitischen Dialogs bedürfen neben
der Kompetenz in den Einrichtungen, einer zentralen Abstimmung, Koordination und Steuerung.
Hierfür gibt es bisher keine personellen und finanziellen Ressourcen.
Kulturförderung
Die Förderung der freien Ulmer Kulturszene nach
Qualitätskriterien wurde inzwischen erfolgreich
vollzogen. Ein gelungener Beweis für die äußerst
kreative Entwicklung in der Szene sind z. B. das
Kinder- und Jugendtheater mit seinem breiten
Angebot, die Kulturnacht und der dieses Jahr zum
zweiten Mal veranstaltete Kulturfrühling.
Darüber hinaus ist es sehr erfreulich, dass mit einem breiten politischen Konsens der Bestand der
Institution Roxy, verbunden mit einem aussichtsreichen Generationswechsel, gesichert werden
konnte.
Die bestehenden engen finanziellen Spielräume im
Fachbereich Kultur wurden in den letzten Jahren
durch Haushaltskonsolidierungen und nicht vollständig ausgeglichene Kostensteigerungen bei
Personal, Gebäudebewirtschaftungskosten und
Sachkosten weiter beschnitten. Trotzdem wurde
die Arbeit konsequent im Rahmen der Möglichkeiten weiter entwickelt, im Sinne der 2008 verabschiedeten Kulturkonzeption.
Es ist der nicht ermüdenden Motivation, dem Personaleinsatz, der die Grenzen der Belastbarkeit
weit überschreitet und der schöpferischen Schaffenskraft zuzuschreiben, dass trotz äußerst beschränkter Gestaltungsspielräume eine so hohe
Qualität künstlerischer Leistung in unserer Stadt
erbracht wird. Die Ansprüche der Politik an den
Kulturbetrieb messen sich nicht selten am Angebot von Metropolen. Die Verwaltung hält sich
weiter an die Kulturkonzeption, die auch nach
drei Jahren nicht an thematischer Aktualität eingebüßt hat. Ulm muss nicht Kulturhauptstadt mit
einem Programm von mindestens 50 Mio. Euro
werden, sondern „Ulm, Kulturstadt an der Donau“, mit einer angemessenen Mittelausstattung,
wäre auch in Zukunft ein erstrebenswertes, realistisches Ziel. Nach Jahren der Haushaltskonsolidierung wünscht sich die Verwaltung
„Lasst den Worten in Zeiten der haushaltlichen
Entspannung Taten folgen“
Sabine Mayer-Dölle,
Bürgermeisterin
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Kulturetat
Diesem Bericht liegen die Rechnungsergebnisse
des Kalenderjahres 2010 zugrunde. Der Zuschussbedarf des Verwaltungshaushalts der Stadt Ulm,
der die Kosten für den laufenden Betrieb in allen
Fachbereichen widerspiegelt, belief sich im Jahr
2010 auf 182.602.107 Euro. Davon entfielen
24.834.163 Euro auf den Fachbereich Kultur, dies
entspricht 13,46 Prozent des gesamtstädtischen
Zuschussbedarfs im Verwaltungshaushalt.
Diagramm 1
Verwaltungshaushalt
24.834.163
182.602.107
Zuschussbedarf
aller
Fachbereiche
Zuschussbedarf
Kulturhaushalt
2010
Finanzmittel für Investitionen, wie z.B. Sanierungen, Neubauten und größere Anschaffungen, sind
dem Vermögenshaushalt zugeordnet. Im Jahr
2010 hatte der städtische Vermögenshaushalt ein
Zuschussvolumen von 49.016.567 Euro, wovon
1.154.909 Euro für Investitionen im Kulturbereich
eingesetzt wurden. Darin sind insbesondere Investitionen für die Sanierung des Theaters enthalten.
Desweiteren wurden im Vermögenshaushalt in
den einzelnen Abteilungen Investitionen im Bereich der Betriebseinrichtungen getätigt. Beispielsweise beschafft die Stadtbibliothek Bücher
und die Musikschule Instrumente.
Die Aufstellung der Einzelbudgets ist jeweils im
entsprechenden Kapitel zu den Einrichtungen zu
finden, die Erläuterungen im Bereich Kulturförderung (Zuwendungen) finden sich im Bericht der
Hauptabteilung Kultur.
Diagramm 2
Vermögenshaushalt
1.154.909
49.016.567
Zuschussbedarf
aller
Fachbereiche
Zuschussbedarf
Kulturhaushalt
2010
Die Stadt Ulm hat im Zuge der Verwaltungsreform alle allgemeinen Kosten weitestgehend
jenen Abteilungen zugeordnet, die diese verursachen. Das heißt, die genannten Summen im Kulturbereich beziehen sich nicht ausschließlich auf
die Etats für die künstlerische Arbeit, sondern beinhalten sämtliche im Zusammenhang mit kulturellen Produktionen entstehenden Kosten inklusive
des Gebäudeunterhalts, der Infrastruktur, sowie
der Dienstleistungen anderer städtischer Abteilungen wie z.B. Betreuung der EDV, die über interne
Rechnungsstellungen dem jeweiligen Budget belastet werden.
Seit 1995 verfügen folgende städtische Kultureinrichtungen über ein eigenes Budget, welches sie weitestgehend selbst bewirt-schaften
und so eigene Prioritäten setzen können: Bibliothek, Musikschule, Stadthaus, Theater Ulm, Ulmer
Museum. Budgetüberschüsse aus einem Haushaltsjahr werden ins folgende Kalenderjahr übertragen, für Defizite gilt dieselbe Regelung. Einen
nicht unerheblichen Teil des Budgets erwirtschaften die Einrichtungen und Abteilung über Eigeneinnahmen und Drittmittel. Im Zusammenhang
mit den Konsolidierungsmaßnahmen der letzten
Jahre ist der finanzielle Spielraum für die Institutionen stark zurückgegangen. Herausragende Projekte mit überregionaler Strahlkraft werden daher
über sogenannte Sonderfaktoren finanziert, die
projektbezogen beantragt werden müssen, da
dies aus dem regulären Budget nicht möglich ist
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2010 | kultur BERICHT
Geschäftsbericht des Fachbereichs Kultur
Übersicht Fachbereich Kultur
Archiv
Stadtbibliothek
Musikschule
Stadthaus
Theater Ulm
Ulmer Museum
Kulturförderung
Projekte Kulturverwaltung
Allgemeine Kulturverwaltung
Sonstiges
Summe Kulturetat
Finanzvolumen
gesamt 2010
in T€
1.782
4.976
3.308
2.247
16.520
3.213
1.001
377
1.149
912
35.485
Summe Zuschussbedarf 2010
in T€
1.685
4.527
1.771
1.706
8.996
2.930
1.001
377
929
912
24.834
Anteil am
Kulturetat
6,79%
18,23%
7,13%
6,87%
36,22%
11,80%
4,03%
1,52%
3,74%
3,67%
100%
6
Organigramm
Kulturverwaltung der Stadt Ulm
Fachbereich Kultur
Leitung: Frau Bürgermeisterin Mayer-Dölle
Hauptabteilung
Kultur
Frau Mann
Ulmer Theater (TH) *)
Herr von Studnitz
(Intendanz)
Frau Weißhardt
(Verwaltungsleitung)
Stadtbibliothek (BI)
Ulmer Museum (MU)
Stadtarchiv (AR)
Musikschule (MS)
Stadthaus (SH)
Herr Lange
Herr Dr.
Mäntele/Herr
Wehrberger
(kommissarisch)
Herr Prof. Dr.
Wettengel
Herr Schuh
Frau Nieraad
*) Spezialregelungen im Bereich Theater
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Fundbüro während der Kulturnacht 2010, Neue Mitte
Hauptabteilung Kultur
Geschäftsbericht 2010
Die Hauptabteilung Kultur versteht sich als Bindeglied zwischen der Stadtverwaltung, den freien
und städtischen Kulturträgern sowie der Politik
und der Bürgerschaft. Die Abteilung ist federführend bei der Planung der städtischen Kulturentwicklung, ermöglicht, vermittelt und moderiert als
ein Knotenpunkt im Netzwerk der lokalen Kulturszene und organisiert kulturelle Schwerpunktveranstaltungen. Sie fördert und unterstützt partnerschaftlich Künstler und Kultureinrichtungen und
setzt mit eigenen Aktivitäten Impulse in der Ulmer
Kulturlandschaft.
Das Aufgabenfeld gliedert sich im Wesentlichen in
vier Bereiche:
Strategische Planung und Umsetzung
kulturpolitischer Ziele und Leitlinien in
Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.
Koordination und Kommunikation von
abteilungs- und institutionenübergreifenden Themen und Aufgaben im
Kulturbereich mit den städtischen
Kultureinrichtungen und den freien
Partnern.
Kulturförderung sowohl in Form von
Unterstützung, Beratung und Information
für Künstler und Kultureinrichtungen, wie
auch in Form von finanzieller Zuwendung
auf Basis der Beschlüsse des
Gemeinderates.
Eigene Projekte und Veranstaltungen.
Die vier Bereiche greifen dabei ineinander und
weisen zahlreiche Wechselbeziehungen auf.
Planung und Koordination
Die Planungen des Jahres 2010 standen erneut im
Zeichen der vom Gemeinderat beschlossenen kulturpolitischen Leitlinien zum Entwicklungsprozess
„Ulm – Kulturstadt an der Donau“ (GD 147/08).
In Umsetzung dessen organisierte die Hauptabtei-
lung Kultur bereits zum zweiten Mal nach 2008
den „A-Capella-Award“, der dazu beitrug, Ulm im
deutschsprachigen Raum als Kulturstadt zu positionieren. Eine weitere Schwerpunktveranstaltung,
die den in den kulturpolitischen Leitlinien festgehaltenen Zielen Rechnung trägt, ist das Berblinger
Jubiläumsjahr 2011, für das bereits 2010 eine
Vielzahl vorbereitender Maßnahmen getroffen
wurde.
2010 war das erste von drei Jahren, in dem die
vom Gemeinderat beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen (GD 223/09) in die Praxis umgesetzt wurden. Dem Fachbereich Kultur obliegt
es, in den Jahren 2010 bis 2012 insgesamt
891.000 Euro einzusparen, um damit den städtischen Verwaltungshaushalt zu entlasten. Die Einsparungen setzen neben den städtischen Einrichtungen auch im Bereich der Kulturförderung an,
was im Vorfeld intensiv mit den verschiedenen
Akteuren diskutiert wurde (Näheres dazu im
Kaptiel „Kulturförderung“).
Der Arbeitskreis Kultur (AKK), ein Zusammenschluss zahlreicher Gruppen und Einrichtungen
aus dem Kulturbereich, hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die gemeinsamen Interessen aller Ulmer
Kulturträger zu bündeln, ihre Interessen im Dialog
mit Verwaltung und Politik engagiert einzubringen
und zu vertreten sowie kulturelle Aktivitäten in
Ulm zu fördern. Seine Geschäftsstelle ist in der
Hauptabteilung Kultur angesiedelt. 2010 organisierte der Sprecherrat des AKK, der aus vier gewählten Vertreterinnen und Vertretern aus der
Mitgliederschaft sowie einer Vertreterin der
Hauptabteilung Kultur besteht, vier gemeinsame
Sitzungen. Erstmals gestalteten die Mitglieder des
AKK trotz der nicht ganz einfachen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Haushaltskonsolidierung einen Kulturfrühling Ulm zum
Motto „Finnland“. Mit knapp 40 durchweg gut
besuchten Veranstaltungen der verschiedensten
Akteure erwies sich das neue Format, koordiniert
von einem eigens gegründeten Organisationsteam
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
und unterstützt von der Verwaltung der vh, bereits beim ersten Mal als Erfolg und dokumentierte eindrücklich die kooperative Haltung aller Beteiligten.
Über die Räumlichkeiten der Popbastion ist es
2010 gelungen, die für Baden-Württemberg zuständige Vertreterin des neuen Kompetenzzentrums der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
der Bundesregierung auch nach Ulm zu holen. In
regelmäßigen Abständen gibt es in Ulm seitdem
eine kostenlose und individuelle Orientierungsberatung speziell für Kreativschaffende, die ein Unternehmen gründen wollen oder schon als Unternehmer oder Unternehmerin tätig sind (siehe „Eigene Projekte und Veranstaltungen“).
Insgesamt bearbeitet die Hauptabteilung Kultur
zahlreiche Einzelthemen, die institutionenübergreifend geplant und geregelt werden müssen.
2010 brachte die Hauptabteilung Kultur beispielsweise einen Bericht zu Ermäßigungsregelungen im Fachbereich Kultur (GD 285/10) in den
Fachbereichsausschuss ein, der sämtliche Vergünstigungen städtischer Kultureinrichtungen für Inhaber der Lobbycard oder der Kinderbonuscard
zusammenfasste.
Die verschiedenen an diesem Prozess beteiligten
städtischen Abteilungen (ABI, BS, FAM und KA)
schlossen sich daher zu einer Arbeitsgruppe zusammen und entwickelten gemeinsam das Bildungsnetzwerk Ulm/Neu-Ulm, dessen Ziel die
Vernetzung und Bekanntmachung aller außerschulischen Bildungsangebote für Kinder und Jugendlich in Ulm und Neu-Ulm ist. Bereits im Juni
2010 ging das Netzwerk mit einer Informationsbörse im Roxy an die Öffentlichkeit, auf der über
60 Aussteller aus den Bereichen Kultur, Sport,
Umwelt, Soziales, Medienkompetenz etc. ihre
Angebote präsentierten. Da bis dato sowohl eine
direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen
Bildungseinrichtungen als auch eine Informationsplattform gefehlt hat, erstellten die Netzwerkpartner 2010 ein Konzept für einen Internetauftritt
und brachten diesen zur Ausschreibung.
Seit Mai 2011 gibt es die Homepage
www.bildungsnetzwerk-ulm.de.
Auch im vergangenen Jahr vertrat die Hauptabteilung Kultur die Interessen der Ulmer Kulturszene
in der Arbeitsgemeinschaft Kulturämter im Städtetag Baden-Württemberg sowie im europäischen
Kulturnetzwerk „Les Rencontres“.
Schwerpunkt kulturelle Bildung
Im Februar 2010 organisierte die Hauptabteilung
Kultur einen Informationsnachmittag zum Thema
kulturelle Bildung, an dem rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Schulen, Kindertagesstätten, Jugendarbeit, Kultureinrichtungen und initiativen teilnahmen, um sich Gedanken über
eine bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure auf diesem Gebiet zu machen. Nahezu zeitgleich entwickelten sich unter dem Stichwort "Bildung, Betreuung, Erziehung" (BBE) Überlegungen, wie der reguläre Schulbetrieb durch begleitende Angebote auch mit Blick auf die Entwicklung in Richtung Ganztagesschulbetrieb um weitere Aspekte und Lernformate sinnvoll ergänzt werden kann.
Informationsbörse 2010 im Roxy
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Kulturförderung
Gastspiel „Das hässliche Entlein“ im Alten Theater
Ziel der städtischen Kulturförderung ist es einerseits, die kulturelle Infrastruktur zu sichern und
auszubauen, zeitgleich aber auch neuen Projekten
und Initiativen Entwicklungsmöglichkeiten und
–perspektiven zu bieten und dabei sowohl die
Förderung von Spitzenkultur als auch den Ausbau
in der Breite im Auge zu behalten, denn beides
bedingt sich gegenseitig. In diesem Spannungsfeld
sind Verwaltung und Gemeinderat insbesondere
in Zeiten rückläufiger Finanzmittel gefordert, Förderkriterien zu entwickeln und Entscheidungen zu
treffen, die diesen unterschiedlichen Dimensionen
gerecht werden. Die Hauptabteilung Kultur entwickelt im Sachgebiet Kulturförderung Konzepte zur
Steuerung der Fördermittel, berät Künstler und
Kultureinrichtungen und arbeitet mit ihnen zusammen mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung der Ulmer Kulturlandschaft, die das entsprechend den Ressourcen bestmögliche Angebot für
die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bietet. Dabei ist die Stadt Ulm in verschiedenerlei Hinsicht
aktiv:
Finanzielle Zuwendungen
Serenadenkonzert am Fischerplätzle 2010
Ulmer Kulturfenster 2010
Institutionelle Förderung
Über Betriebs- bzw. Mietkostenzuschüsse wurden
2010 die in der Tabelle im Anhang genannten
Einrichtungen im Rahmen der institutionellen Förderung unterstützt. Die Förderung basiert überwiegend auf Budgetverträgen, die zwischen der
Stadt Ulm und den jeweiligen Institutionen oder
Vereinen geschlossen wurden, in denen qualitative Standards und quantitative Rahmenbedingungen geregelt sind. Seit der letzten Haushaltskonsolidierung 2003/2004 wurden die Budgetverträge nur noch mit einer einjährigen Laufzeit abgeschlossen. Dies ist vor dem Hintergrund einer in
vielen Sparten notwendigen Planungssicherheit,
bedingt durch Personalkosten oder lange Vorlaufzeiten für viele Projekte bzw. Buchungszeiten für
namhafte Künstler unbefriedigend. Im Rahmen
der Haushaltsplanberatungen für 2011 entschloss
sich der Gemeinderat dazu, die Laufzeit der Budgetverträge wieder auf zwei Jahre, in Teilbereichen wie dem Kinder- und Jugendtheater sogar
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
auf drei Jahre festzuschreiben, was sehr erfreulich
ist.
Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung der Stadt
Ulm muss in den Jahren 2010 - 2012 das Zuschussbudget an freie Kulturträger dauerhaft um
gut 50.000 Euro reduziert werden. Der Anteil für
2010 wurde über eine Kürzung des Zuschusses für
das Akademietheater ulm e.V. von 140.000 € auf
133.000 €, sowie Einsparungen bei den Mitteln
für Projektförderung im Kinder- und Jugendtheater in Höhe von 9.700 Euro realisiert. Für die Jahre
2011 und 2012 hat die Hauptabteilung Kultur in
Abstimmung mit Vertreterinnen und Vertretern
des Gemeinderats sowie dem Sprecherrat des
AKK einen Vorschlag für die Verteilung der verbleibenden Einsparsumme von 33.600 € auf die
Kultureinrichtungen, die einen institutionellen
Zuschuss erhalten, erarbeitet, der ab 2011 umgesetzt wird.
Projektförderung
Für die Förderung freier Kulturprojekte aller Sparten stehen in Ulm insgesamt 15.000 Euro zur Verfügung, um die sich eine Vielzahl an Kulturschaffenden und Kulturvereinen für ihre Projekte bemüht. Seit 2007 unterstützt die Kulturnacht
Ulm/Neu-Ulm dankenswerterweise dieses Budget
jährlich mit jeweils einem Euro pro verkauftem
Eintrittsband, so dass für 2010 zusätzlich 6.870
Euro vergeben werden konnten. Das Antragsvolumen für die Projektförderung belief sich im Jahr
2010 auf gut 89.859 Euro. Ungewöhnliche, neue
und wenig etablierte Projekte haben es damit sehr
schwer, in Ulm eine angemessene Unterstützung
zu erhalten. Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat 2009 beschlossen, die Mittel für Projektförderung im Jahr 2010 um 30.000 Euro zu
erhöhen, gerade auch für Projekte, die im Zusammenhang mit Donauaktivitäten stehen, da
internationale Kooperationen in der Regel kostenintensiv sind. Um diese zusätzlichen Mittel bewarben sich 7 Projektträger mit einem Kostenvolumen
von insgesamt 58.093 Euro. Auch diese Projekte
setzten neue, eindrucksvolle Akzente und waren
eine echte Bereicherung für das Ulmer Kulturangebot. Es ist immer wieder aufs Neue beeindruckend, was aus diesen relativ bescheidenen Projektmitteln auf Grund des großen Einsatzes der
Kulturschaffenden alles initiiert und bewegt wird.
Über die Vergabe der Mittel für die Projektförderung entscheidet ein Gremium aus Vertretern des
Gemeinderates.
Strukturelle Förderung
Stadtverband für Musik und Gesang
Die Geschäftsstelle des Stadtverbandes für Musik
und Gesang e.V. (SMG), in dem die Mehrzahl der
musik- und gesangtreibenden Vereine Ulms unter
einem Dach zusammengeschlossen ist, ist ebenso
bei der Hauptabteilung Kultur angesiedelt. Hier
laufen die allgemeine Verbandsarbeit sowie die
konkrete Förderung der Vereine über eine finanzielle Unterstützung z.B. für Jugendarbeit, Konzerte
oder Instrumentenbeschaffungen. Darüber hinaus
organisierte die Hauptabteilung Kultur in ihrer
Funktion als Geschäftsstelle des SMG im März
2010 ein Jugendkonzert im Kornhaus sowie in der
Schwörwoche unter dem Titel „Serenadenkonzerte am Fischerplätzle“ jeden Abend ein Platzkonzert mit je zwei Ensembles, die sich im Fischerviertel unter freiem Himmel zahlreichen Besuchern
präsentieren. Musikalische Beiträge, beispielsweise
zum verkaufsoffenen Sonntag, konnten ebenso
über die Arbeit des SMG gewonnen werden. Im
Rahmen einer Fortbildung für Verbandsmitglieder
im November konnten sich alle Interessierten unter der fachkundigen und mitreißenden Leitung
von Isabelle Siyou Ngnoubamdjum zum Thema
"Jugendliche für Chor- und Vereinsarbeit begeistern" informieren und praktische Anregungen
mitnehmen.
Der Ulmer Gemeinderat stellte dem SMG mit Blick
auf die Förderung des musikalischen Nachwuchses
im Jahr 2009 zusätzlich 10.000 Euro zur Verfügung, die zur Stärkung des Singens in Kindertagesstätten, beispielsweise über die Qualifikation
„FELIX“ des deutschen Chorverbandes, eingesetzt
werden sollen. Das Projekt wurde im Jahr 2010
mit themenbezogenen Fortbildungen und der
Bereitstellung von Basismaterial für Kindertagesstätten erfolgreich abgeschlossen.
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Infrastruktur
Das Alte Theater Ulm wird seit Mitte 2008 unter
dem Titel „Junge Bühne im Alten Theater“ als
Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater genutzt,
in der verschiedene Ensembles ihre Produktionen
zeigen, oder auf Einladung der Hauptabteilung
Kultur Gastspiele aus anderen Städten zu sehen
sind. Darüber hinaus stehen die Räumlichkeiten
für Gastveranstaltungen zur Verfügung. Die Spielplanentwicklung in Abstimmung mit den beteiligten Gruppierungen sowie dessen Produktion, die
Disposition, die Betreuung der Räumlichkeiten
sowie Vertragsabwicklung, Öffentlichkeitsarbeit,
Internetauftritt und das zentrale Kartentelefon
liegen dabei in der Verantwortung der Hauptabteilung Kultur.
Internetportal www.kultur-in-(neu-)ulm.de
Über die von der Stadt Ulm (Hauptabteilung Kultur und Abteilung Liegenschaften und Wirtschaftsförderung) in Kooperation mit Neu-Ulm
eingerichtete Internetplattform bieten die beiden
Städte einen virtuellen Marktplatz für Künstler
und Kultureinrichtungen an, durch den Kontakte
und Netzwerke entstehen, Fragen beantwortet
werden oder Auftritte gebucht werden können.
Mit dem angegliederten Newsletter informiert die
Hauptabteilung Kultur regelmäßig z.B. über neue
Förderprogramme (auch auf Landes- oder Bundesebene bzw. von Stiftungen), Wettbewerbe,
Gesetzesänderungen etc. 2010/2011 soll der
Relaunch dieses Kulturportals erfolgen, um damit
wieder mehr Service für die Vernetzung der gesamten Kulturszene und eine attraktive Webplattform zum Austausch von Kulturschaffenden, Kulturinteressierten und Veranstaltern der Region zu
bieten und die Site zeitgemäßer und nutzerfreundlicher zu gestalten.
Sachleistungen
Über das sogenannte Kulturfenster haben Kulturschaffende aus Ulm unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, auf kommerziellen Flächen der Fa. WALL mit Plakatwerbung kostenfrei
im gesamten Stadtgebiet präsent zu sein. 42 Litfasssäulen stehen zu diesem Zweck in Ulm zur
Verfügung und werden durch die Fa. WALL betreut. Die Disposition der Belegung sowie die Pla-
nung und organisatorische Abwicklung übernimmt dabei die Hauptabteilung Kultur. Darüber
hinaus werden Kulturschaffende auch mit Leistungen verschiedener anderer städtischer Abteilungen und Fachbereiche unterstützt, beispielsweise über ermäßigte Mietsätze in öffentlichen
Gebäuden, kostenfreie Gestattungen bei bestimmten Veranstaltungen uvm.
Eigene Projekte und
Veranstaltungen
Der Fokus der eigenen Veranstaltungsaktivitäten
der Hauptabteilung Kultur liegt auf der Ergänzung
des bereits bestehenden Angebotes anderer
Gruppierungen oder Einrichtungen, beziehungsweise in der Vernetzung und Kommunikation
verschiedener Angebote. Ziel ist es, regional und
überregional das vielseitige Kulturangebot in der
Stadt stärker ins Bewusstsein zu bringen und die
Zusammenarbeit verschiedener Akteure innerhalb
der Stadt zu festigen.
3. Ulmer Denkanstöße, 24. bis 27. Februar
2010 unter dem Titel „Gesellschaft ohne Respekt? Phänomene der Gewalt in unserer Lebenswelt“
Bereits zum dritten Mal fanden im Jahr 2010 die
Ulmer Denkanstöße statt. Ziel dieses Veranstaltungsformats mit Impulsvorträgen, Diskussionen
und Rahmenprogramm ist es, aktuelle gesellschaftliche Themen aufzugreifen und der Ulmer
Bürgerschaft die Möglichkeit zu bieten, eine konkrete Fragestellung aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren und zu reflektieren. Seit
ihrem Beginn veranstalten die Hauptabteilung
Kultur der Stadt Ulm und das HumboldtStudienzentrum der Universität Ulm die Denkanstöße, mit großer Unterstützung der Stiftung
Kunst und Kultur der Sparda-Bank BadenWürttemberg eG. Trotz eines schwierigen Leitthemas stieß auch die dritte Auflage der mittlerweile fest im Ulmer Kulturleben etablierten Denkanstöße durchweg auf eine hervorragende Besucherresonanz und wurde auch von den Medien
sehr intensiv wahrgenommen.
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
10. Ulmer/Neu-Ulmer Kulturnacht, 18. September 2010
Im Jahr 2010 fand die 10. Ulmer und Neu-Ulmer
Kulturnacht statt, in deren Rahmen sich die Kultureinrichtungen und Künstler/innen beider Städte
Jahr für Jahr zum Auftakt der Kultursaison mit
einem spartenübergreifenden Programm für Jung
und Alt präsentieren. An 99 Veranstaltungsorten
konnte das Publikum unter den Angeboten von
rund 500 Kulturakteuren wählen und in einer
Nacht die ganze kulturelle Vielfalt beider Städte
erleben. Knapp 9.000 Interessierte besuchten die
Kulturnacht 2010, die in bewährter Form von einem Organisationsteam mit Vertretern aus den
kommunalen Kulturabteilungen der Städte Ulm
und Neu-Ulm sowie der freien Kulturszene geplant und durchgeführt wurde. Zum Jubiläum
dieses städteübergreifenden, gesamtgesellschaftlichen Erfolgsmodells hat sich das Organisationsteam einige besondere Aktionen ausgedacht. So
gab es einen Ideenwettbewerb für eine künstlerische Intervention, die im Vorfeld in den beiden
Städten auf die Kulturnacht hinweisen sollte. Als
bestechendste Idee wurde das Konzept "Kultur
vermisst" von Cosima Boeck und Ursi Zambrino
umgesetzt. 2010 konnte zudem ein neuer Internet-Auftritt realisiert werden. Mit einem zeitgemäßen Erscheinungsbild, entsprechend leicht
handhabbaren Servicefunktionen sowie zahlreichen Zusatzfeatures ging die neue Homepage an
den Start und wurde von Veranstaltern sowie potenziellen Kulturnacht-Besuchern gleichermaßen
gut angenommen.
A-Capella-Award Ulm, 10. Oktober 2010
Mit großem Erfolg hat die Hauptabteilung Kultur
2010 erneut den Wettbewerb um den ACappella-Award ausgerichtet. Der A-CappellaAward Ulm (Nachfolgeprojekt des A-CappellaAward Baden-Württemberg 2008) fand im ausverkauften Roxy statt, sieben Vokalensembles aus
dem deutschsprachigen Raum stellten sich ohne
Instrumentalbegleitung, live und vor Publikum der
Kritik der Fachjury. Gewinner des A-CapellaAwards 2010 war das sechsköpfige Ensemble
JuiceBox aus Hannover.
Ulmer Denkanstöße 2010 im Stadthaus
Performance „Feuer und Wasser“ im Stadthaus, Kulturnacht
2010
JuiceBox, Gewinner des A-Capella-Awards Ulm 2010
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Der A-Cappella-Award Ulm 2010 war mit einem
Preisgeld in Höhe von insgesamt 6000 Euro dotiert. Verbunden mit dem ersten Preis war ein
honoriertes Preisträgerkonzert, das am 14. Januar
2011 im Theatro Ulm stattfand.
Eröffnungsabend der Ulmer Denkanstöße 2010
Ulrich Ritzel, „Provinz, Politik und Kriminalroman“
Infostand auf der AERO 2010
"Provinz, Politik und Kriminalroman“ – Ulrich
Ritzel zum 70. Geburtstag, 20. Oktober 2010
Ulrich Ritzel ist in Deutschland als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Krimiautoren bekannt.
Bereits zwei Mal wurde er mit dem deutschen
Krimipreis ausgezeichnet, zuletzt für seinen neuesten Roman "Beifang" im Jahr 2010. Die Hauptabteilung Kultur organisierte in Kooperation mit der
Buchhandlung Gondrom zu Ehren Ulrich Ritzels
und aus Anlass seines 70. Geburtstages eine kleine Hommage im Ulmer Landgerichtssaal. Kein
Geringerer als der preisgekrönte Krimiautor selbst
sinnierte und debattierte im Dialog mit Oberbürgermeister Ivo Gönner über Provinz, Politik und
den deutschen Kriminalroman.
Popbastion Region Ulm/Donau
Die Stadt Ulm (Hauptabteilung Kultur) und der
Stadtjugendring Ulm e.V. sind gemeinsame Träger
der Einrichtung Popbastion Region Ulm/Donau.
Die Popbastion initiiert Projekte in den Bereichen
Jugendarbeit, Kulturarbeit und Musikwirtschaftsförderung zusammen mit städtischen, regionalen
und landesweiten Partnern. Die Einrichtung vernetzt die Kulturszene mit der Jugendarbeit, Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft.
Mit einer halben Personalstelle, finanziert durch
die Stadt Ulm auf Grundlage eines Gemeinderatsbeschlusses vom Mai 2009, hat die PopbastionGeschäftsstelle seit Januar 2010 ein neues Gesicht: Ulrike Ruopp bearbeitet Anfragen nach Proberäumen, Auftrittsmöglichkeiten, GEMA, Steuerund Vertragsfragen, vernetzt Musiker, Musikerinnen und Bands mit Veranstaltern und Projektpartnern, organisiert Workshops und Seminare sowie
die Projekte Bandpusher Youngstars, School of
Rock, Donaubeben und die Nachwuchswettbewerbe. Insbesondere der Projektproberaum im
Haus Popbastion/Obere Donaubastion wird sehr
gut angenommen.
15
2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt
Biberach, dem Staatlichen Seminar für Didaktik
und Lehrerbildung in Laupheim sowie den
Popbüros Baden-Württemberg wurden zwei Lehrerfachtage zum Thema „Popmusik und Schule“
in Ulm durchgeführt. Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds konnten mit „Meine coole
Schule“ fünf Projekte an zwei Schulen finanziert
werden.
keitsarbeit sowie Marketing und begann zusätzlich mit der Akquise von Sponsoren für das Jubiläumsjahr und speziell für den Flugwettbewerb.
Im Bereich Musikwirtschaftsfördung konnte über
die Kooperation mit der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes Baden-Württemberg ein
neues Angebot aufgenommen werden: Seit Dezember können sich Freiberufler und Selbständige
aus der Kreativwirtschaft monatlich im Haus der
Popbastion kostenlos beraten lassen. Im Mittelpunkt stehen u. a. die Klärung erster unternehmerischer Ideen, das Aufzeigen von passenden Angeboten der bestehenden Wirtschaftsförderung
sowie Networking und Erfahrungsaustausch. Mit
der im November erstellten Infobroschüre kann
sich die Popbastion nun bei verschiedensten Anlässen professionell und umfassend präsentieren.
Vorbereitung: Berblinger Jubiläumsjahr 2011
und Friedrichsau-Jubiläum
2010 traf die Hauptabteilung Kultur bereits zahlreiche Maßnahmen zur Vorbereitung des
Berblinger Jubiläumsjahres 2011. In Abstimmung
mit der Berblinger-Jury, die bereits an der Entwicklung der Ausschreibung beteiligt war, sowie dem
Gemeinderat erarbeitete die Hauptabteilung Kultur Konzepte zur Ausgestaltung und Durchführung des Jubiläumsjahres. In diesem Entwicklungsprozess fiel schließlich die Entscheidung des
Gemeinderats, den Berblinger Flugwettbewerb in
Friedrichshafen auf der AERO, der europaweiten
Leitmesse im Bereich allgemeine Luftfahrt, auszutragen (GD 251/10). Diese Entscheidung gewährleistet für die Stadt Ulm ideale Bedingungen im
Hinblick auf die Infrastruktur sowie die Möglichkeit, die internationale Fachpresse sowie das interessierte Publikum zu erreichen.
Wie bereits im Vorjahr war die Stadt Ulm auch
2010 bereits mit einem Messestand auf der AERO
in Friedrichshafen vertreten, um für das Berblinger
Jubiläumsjahr 2011 zu werben. Daneben entwickelte die Abteilung die Konzepte für Öffentlich16
2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Ressourcen 2010
Personal
Die Hauptabteilung Kultur verfügt laut Organisationsstellenplan über 5,5 Stellen, von denen auch
im Jahr 2010 lediglich 3,6 fest besetzt und über
das Fachbereichsbudget finanziert sind. Die übrigen im Organigramm dargestellten Stellen sind
entweder zentral oder über Projektmittel finanziert und zeitlich befristet. Dazu gehört eine Kollegin aus dem zentralen Programm „Nachwuchsführungskräfte“ (ab 01.10., befristet bis September 2013), ein Kollege im Sachgebiet Projekte,
Veranstaltungen und Kommunikation (finanziert
aus Projektmitteln, befristet bis Juli 2012), zwei
Kolleginnen, die die Junge Bühne im Alten Thea-
ter betreuen (finanziert aus Projektmitteln Kinderu. Jugendtheater, befristet bis Juli 2011) und ein
Auszubildender (Veranstaltungskaufmann). Ohne
diese zusätzlichen Kräfte wäre eine Realisierung
der umfangreichen Projekte und Vorhaben sowie
die Betreuung von Themen, die den gesamten
Fachbereich Kultur betreffen, nicht möglich. Die
Erledigung aller genannten Vorhaben und Projekte war trotzdem nur durch äußerst großen Einsatz
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele Überstunden sowie Unterstützung von Kollegen aus
anderen Abteilungen und zusätzliche Hilfe durch
jeweils ein bis zwei Praktikanten/Praktikantinnen
möglich.
Organigramm
Hauptabteilung Kultur
Leitung
100%
Iris Mann
Projektmitarbeit für den gesamten Fachbereich
100%
Katharina Tenta (ab 01.10.10),
zentral finanziert, befristet bis 30.09.13
Sekretariat
50%
Birgit Hochmuth/
Dagmar Stark (ab 01.10.)
Sachgebiet Kulturförderung
und Geschäftsstelle
Stadtverband für Musik u.
Gesang
Leitung
50%
Bettina Renz
Sachgebiet Projekte,
Veranstaltungen, Kommunikation
und Geschäftsstelle AKK
Leitung
100%
Rita Hebenstreit
Sachbearbeitung
64%
Carolin Mayer
Sachbearbeitung
100%
Christian Pfeifer
befristet bis Juli 2012
Finanzierung aus Projektmitteln
Auszubildender
Michael Streibl
zentral finanziert
je 1 – 2 PraktikantInnen
Betreuung Junge Bühne im Alten
Theater und Bildungsnetzwerk
Ulm/Neu-Ulm
50%
Sabine Schwarzenböck und Nina Urban
befristet bis Juli 2011
Finanzierung aus Projektmitteln Kinderu. Jugendtheater
Erläuterung:
reguläre Arbeitsverhältnisse,
aus dem Budget finanziert
befristete Arbeitsverhältnisse,
außerhalb des Budgets finanziert
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Finanzen
Zur Durchführung von eigenen Projekten stehen
der Hauptabteilung Kultur im Haushalt keine freien Finanzmittel zur Verfügung. Deshalb ist die
Abteilung jeweils auf die projektbezogene Genehmigung von Sonderfaktoren durch den Gemeinderat sowie die intensive Akquise von Drittmitteln angewiesen.
Für die Bereitstellung der projektgebundenen Mittel aus dem kommunalen Haushalt sowie für die
großzügige Unterstützung von privater Seite sei
allen Unterstützerinnen und Unterstützern an dieser Stelle herzlich gedankt.
Ausblick
Übergreifendes Thema des Jahres 2011 wird die
Durchführung des Berblinger Jubiläumsjahres sein,
das schwerpunktmäßig folgende Veranstaltungen
beinhalten wird: den Berblinger Flugwettbewerb
2011 im April auf der AERO in Friedrichshafen mit
anschließender Preisverleihung im Ulmer Rathaus,
eine gemeinsame Ausstellung mit dem Stadthaus
von Mai bis November, das Festwochenende im
Mai in Verbindung mit dem Friedrichsau-Jubiläum
sowie ein umfangreiches Begleitprogramm.
2011 schreibt die Hauptabteilung Kultur auch
erneut den Förderpreis für junge Ulmer Künstlerinnen und Künstler aus.
Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr „Aufbruch entlang der Donau 2012“ werden im Jahr
2011 ebenso größeren Raum einnehmen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern werden
Konzepte für die Ausgestaltung und Durchführung dieses Themenschwerpunktes erarbeitet
werden.
Die Ulmer/Neu-Ulmer Kulturnacht wird im Jahr
2011 zum elften Mal stattfinden. Veranstaltungen
wie die Ulmer Denkanstöße, das Jugendkonzert
des SMG oder die Serenadenkonzerte am
Fischerplätzle werden selbstverständlich auch weiterhin von der Hauptabteilung Kultur organisiert.
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Fördermittel für allgemeine Projektförderung und Schwerpunkt Donau 2010
Fö rdermittel für allgemeine Pro jektfö rderung 2010
zur Verfügung stehende Mittel = 26.000 €
A ntragstellende / Pro jektbezeichnung
A ntrag/ genehmigt abgewickelt
Eingang Gremium
Christine Juchelka "Das Jagdgewehr von Yasushi Inoue"
29.12.09
1.000,00 €
1.000 €
Domenico Strazzeri "Spieglein - Spieglein"
14.01.10
10.000 €
10.000 €
Ursula Ritter "Welttanztag 2010"
15.01.10
500 €
500 €
Dr. Haydar Süslü - HDB Ulm/Neu-Ulm e.V. und FILM&POPchips e.V.
"Interkulturelles Filmfestival"
* Akademie für darstellende Kunst adk-ulm gGmbH "Cross-overSommerakademie Ulm"
Andreas Usenbenz "liquid_eMotion motion and physics
augmenting the dance"
Susanne Maier "T R A C K"
15.01.10
1.500 €
1.500 €
---------
---------
---------
15.01.10
3.000 €
3.000 €
15.01.10
1.000 €
1.000 €
Alte Musik Ulm e.V. "La Serva Patrona - Die Magd des Herrn"
15.01.10
7.000 €
7.000 €
Hilde Steinfurth, FILM&POPchips e.V. "InterCulturCinema"
15.01.10
1.000 €
1.000 €
25.000 €
25.000 €
Gesamt allgemeine Pro jektfö rderung 2010
Fö rdermittel für Pro jektfö rderung Schwerpunkt Do nau 2010
zur Verfügung stehende Mittel = 30.000 €
A ntragstellende / Pro jektbezeichnung
A ntrag/ genehmigt abgewickelt
Eingang Gremium
Dr. Raimund Kast - Verein für moderne Musik Ulm/Neu-Ulm e.V. "go east"
Monika Machnicki - Kunstverein Ulm e.V. "Ausstellung Dan
Perjovschi"
Junges/Akademietheater Ulm e.V. "DanuBus"
25.09.09/
15.01.10
17.12.09
7.000 €
7.000 €
8.000 €
8.000 €
15.01.10
7.000 €
7.000 €
Friedrich Herrmann, Künstlername: Glorian "quelle zur mündungpoesie der donau"
Anja Hauslaib-Rapp "Donau Verflechtungen"
15.01.10
7.000 €
5.000 €
15.01.10
1.000 €
1.000 €
* Akademie für darstellende Kunst adk-ulm gGmbH "Cross-overSommerakademie Ulm"
15.01.10
1.000 €
1.000 €
31.000 €
29.000 €
Gesamt Pro jektfö rderung Schwerpunkt Do nau 2010
Erläuterung zu * Akademie für darstellende Kunst: Antrag für allg. Projektförderung, w ird Schw erpunkt Donau zugeordnet
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2010 | kultur BERICHT
Hauptabteilung Kultur
Zuschussempfänger nach Sparten 2010
Übersicht: Zuschussempfänger, Rechnungsergebnis 2010 sortiert nach Sparten
S pa rte
Be ze ichnung
E rge bnis 2010
%-Ge s a mtin € zus chus s be tra g
Mus ik
- Zuschüsse gem. Richtlinie
Stadtverband für Musik und Gesang e.V.
Projektzuschuss
- Gesellschaft der Sommerlichen Ulmer Musiktage e.V.
104.625
11,1%
6.000
0,6%
- Verein für moderne Musik Ulm/Neu-Ulm e.V.
4.000
0,4%
- Förderverein Wiblinger Kantorei e.V. (Wiblinger Bachtage)
7.000
0,7%
- Ulmer Paradekonzerte e.V.
7.470
0,8%
- Popbastion
20.000
2,1%
- Theater in der Westentasche
Programm-/ Betriebs- und Mietkostenzuschuss
28.977
3,1%
- Theaterwerkstatt - Mietkostenzuschuss
- T.Ü.S.A.D. Verein zur Förderung der Theaterkunst - Projektund Mietkostenzuschuss
3.068
22.118
0,3%
2,4%
133.000
14,2%
55.000
5,9%
T he a te r
- akademietheater ulm e.V.
- Ulmer Spielschachtel
- Erstes Ulmer Kasperletheater
7.000
0,7%
25.000
2,7%
2.500
0,3%
- Projektförderung Kinder- und Jugendtheater
29.402
3,1%
- Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler
Bezirksverband Ulm e.V. - Betriebskostenzuschuss
38.027
4,1%
- Kunstverein Ulm e.V.
-Betriebskostenzuschuss
50.000
5,3%
- Künstlergilde Ulm e. V.
9.300
1,0%
- Ulmer Autoren 81 e.V.
3.915
0,4%
250.000
26,6%
37.100
4,0%
920
0,1%
75.700
8,1%
600
0,1%
- Museumsverein Ulm-Söflingen e.V.- Betriebskostenzuschuss
3.781
0,4%
- Landsmannschaft der Banater Schwaben Betriebskostenzuschuss
6.900
0,7%
- Refinanzierung von gemeinnützigen Veranstaltungen im
Stadthaus
7.000
0,7%
938. 403
100%
- DIE BÜHNE
- Kinder-Theater-Werkstatt Ulm
Bilde nde Kuns t
Lite ra tur
S oziok ultur
- ROXY gGmbH - Programm- und Betriebskostenzuschuss
- Verein zur Förderung der Freien Kultur Ulm e.V. Ulmer Zelt Programm- und Betriebskostenzuschuss
- Kradhalle - Mietkostenzuschuss
Ge s chichte
- Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e. V. Betriebskostenzuschuss
- Studienstiftung des deutschen Volkes
S ons tige
GE S A MT S U MME
20
Musikschule der Stadt Ulm
Musikschule der Stadt Ulm
Geschäftsbericht 2010
Die Musikschule der Stadt Ulm:
Aufgaben, Angebote, Zugang,
Standorte
Aufgaben und Angebote
Die Musikschule der Stadt Ulm, die aus den Bereichen Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP),
Vereinsmusik und Schulmusik besteht, ist eine
Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche,
zu einem deutlich kleineren Teil auch für Erwachsene.
Ihre Aufgaben sind die musikalische Grundausbildung, die Ausbildung für das Liebhaber- und
Laienmusizieren, die Begabtenfindung und förderung sowie die eventuelle Vorbereitung auf
ein Berufsstudium. Die Musikschule bietet derzeit
Unterricht in folgenden Bereichen an:
- Elementare Musikpädagogik (2- bis 10-jährige
Kinder)
- Musikalische Orientierungsstufe (6- bis 10jährige Kinder)
- Instrumental- / Vokalunterricht in Unter-, Mittel- und Oberstufe
- Instrumentalunterricht für Behinderte
- Ensemblespiel, Orchester, Chöre
- Kammermusik
- Musiktheoretische Fächer
- Musikpraktische Ergänzungsfächer
- Polyästhetische Ensemblefächer
- Projektbezogener Unterricht
- Studienvorbereitende Ausbildung
- Unterricht für Erwachsene
Zugang
Die Musikschule der Stadt Ulm steht allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen offen, die
ihren ständigen Wohnsitz in Ulm haben, eine Ulmer Schule/Ausbildungsstätte besuchen oder Mitglied in einem musik- und/oder gesangstreiben
den Verein der Stadt Ulm sind. Es gibt keine Aufnahmeprüfung/keinen Eignungstest.
Die Musikschule der Stadt Ulm bietet möglichst
vielen Menschen möglichst guten Unterricht zu
einem möglichst günstigen Preis an.
In puncto geforderter Konsolidierung, aber auch
in Hinblick auf das Aufeinander-Zubewegen der
Musikschulen in Ulm und Neu-Ulm, wurden die
Entgelte für den Einzelunterricht zum 01.02.2010
(deutlich) angehoben, ähnliche Bewegungen sind
für den 01.08.2011 für den Einzel- und Gruppenunterricht vorgesehen.
Der Absatz 17.2.3 der Schulordnung
(Entgelteermäßigung aus sozialen Gründen) ist in
Überarbeitung, um mögliche Sozialermäßigungen
noch bürgerfreundlicher und unbürokratischer zu
formulieren.
Denn: Finanzielle Ressourcen der Erziehungsberechtigten lassen tatsächlich keine Rückschlüsse
auf die musikalische Begabung der Kinder zu.
Das Aufeinanderbezogensein der Bereiche IGP,
Vereinsmusik und Schulmusik und das
Aufeinanderbezogensein von instrumentaler bzw.
vokaler Ausbildung und Ensemble- und Ergänzungsfächern verleihen der Musikschule ein Ausbildungsprofil, dessen Ganzheitlichkeit sich deutlich von einem subventionierten Privatunterricht
abhebt
22
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Standorte
Die Inbetriebnahme des adaptierten Ulmer Stadtbades (Februar 2001) durch die Musikschule der Stadt Ulm
mit all ihren oben erwähnten Abteilungen erwies sich als voller Erfolg.
Außer in der Hauptstelle am Marktplatz 19 und der schuleigenen Dependance am Klosterhof 18 - der Klostermühle Söflingen - unterrichtet die Musikschule an 32 weiteren Stätten:
Stadtteil
Stadtmitte
Unterrichtstätte
Zentralgebäude Marktplatz 19
Spitalhof-GWRS
Friedrichsau-GS
Michelsberg-GS
Martin-Schaffner-GS
Ulrich-von-Ensingen-Realschule
St.-Georgs-Kirche
Unterrichtsangebot
Musik erleben
Musikalische Früherziehung
Trommelissimo
Instrumentale Orientierungsstufe
Blockflöte
Violine, Viola, Cello, Kontrabass,
Trompete, Posaune, Waldhorn, Tuba,
Querflöte, Klarinette, Saxofon, Oboe,
Fagott, Klavier, Gesang, Schlagzeug,
Gitarre, Harfe
Studienvorbereitende Ausbildung
Erwachsenenunterricht
Ensemble- und Ergänzungsfächer
Blockflöte Grundausbildung
Blockflöte Hauptfach
Blockflöte Grundausbildung
Blockflöte Hauptfach
Blockflöte Grundausbildung
Blockflöte Hauptfach
Blockflöte Grundausbildung
Blockflöte Hauptfach
Musikalische Grundausbildung
Schlagzeug
St.-Georgs-Chorknaben
Orgel
23
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Stadtteil
Kuhberg / Söflingen
Unterrichtstätte
Klostermühle
Albrecht-Berblinger-GS
Bildungshaus Ulmer Spatz
Jörg-Syrlin-GS
Böfingen
Eduard-Mörike-GWRS
Eichenplatz-GS
Eselsberg
Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule
Gustav-Werner-Schule
Adalbert-Stifter-GWRS
Hans-Multscher-GS
Maria-Sibylla-Merian-GS
Wiblingen
Erenlauh-GS
Regenbogen-GS
Sägefeld-GWRS
Albert-Einstein-Gymnasium
Unterrichtsangebot
Musik erleben
Musikalische Früherziehung
Musikalische Grundausbildung
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Violine, Viola, Cello, Trompete,
Waldhorn,
Querflöte, Klarinette, Saxofon, Klavier, Gitarre
Erwachsenenunterricht
Ensemble- und Ergänzungsfächer
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klassenmusizieren Plus mit Blasinstrumenten
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Musik für Behinderte
Musik für Behinderte
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klassenmusizieren Plus mit Blasinstrumenten
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klavier
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klavier
Gitarre
24
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Stadtteil
Weitere Ortschaften
Unterrichtstätte
Eggingen GS
Ermingen GS
Ermingen Musikerheim
Einsingen GWRS
Grimmelfingen GS
Jungingen, Gutenberg-GS
Mähringen GS
Lehr, Schönenberg-GS
Lehr
Gögglingen Bürgersaal
Gögglingen Riedlen-GS
Unterweiler GS
Neu-Ulm
Musikschule
Unterrichtsangebot
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klassenmusizieren mit Blasinstrumenten
Klarinette, Saxofon,
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Klavier
Musikalische Früherziehung
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Blockflöte-Grundausbildung
Blockflöte-Hauptfach
Kooperation in den Fächern
Akkordeon, Rock/Pop-Musik
Tonstudio
25
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Organigramm
Musikschule der Stadt Ulm
Musikschule der Stadt Ulm
Schulleiter
Stephan Schuh
Zentrales Sekretariat
Elternbeirat
Margit Schneider
Claudia Allgöwer
Britta Hahn
Sachbearbeitung
Förderverein
Monika Stiehl
Volker Konstantin Unseld
Eva Tsobanidis
Wolfgang Mühlich
Abteilung IGP
(Instrumental- und
Gesangspädagogik)
Stellv. Schulleiterin
Abteilung
Vereinsmusik
Christine Ehret
Hans de Gilde
Josef Christ
Thomas Stang
Fachbereiche
26
Realschule Wiblingen
Schubart Gymnasium
Kepler Gymnasium
Humboldt Gymnasium
Hans und Sophie Scholl Gymnasium
Gymnasium St. Hildegard
Anna Essinger Gymnasium
Albert Einstein Gymnasium
Studienvorbereitende Ausbildung (SVA)
Gesang
Schlagzeug
Tasteninstrumente
Zupfinstrumente
Tiefe Streicher
Hohe Streicher
Blechbläser
Holzbläser
St.GeorgsChorknaben
Blockflöte
Junge
Bläserphilharmonie
Ulm (JBU)
Sprecher:
Theo Kinder
Elementare Musikpädagogik
Kinder- u.
Jugendchor
Ulmer
Spatzen
Abt. Schulmusik
(Orchester und
Ensembles)
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Die Musikschule der Stadt Ulm:
Schülerstruktur, Mitarbeiterstruktur, die Breite, Bildungsinitiative
des Landes Baden-Württemberg,
Landeswettbewerb „Jugend musiziert“
Schülerstruktur
Derzeit (Stand 31.12.2010) werden an der Musikschule der Stadt Ulm 2.371 Schüler/-innen mit
3.364 Belegungen in 1.516 Jahreswochenstunden
von 106 Lehrkräften (hiervon sind nur 24 festangestellt) in 34 Unterrichtsstätten ausgebildet.
Die Breite
„Möglichst vielen möglichst guten Unterricht zu
einem möglichst günstigen Preis“ anbieten zu
wollen kann als Motto für die Breitenarbeit dienen.
Möglichst vielen Kindern einen wohnortnahen
Zugang zu musikalischer Grundausbildung zu
ermöglichen.
Möglichst viele Kinder anzusprechen durch
vielfältige Unterrichtsangebote und Unterrichtsinhalte im Grundbereich.
Möglichst vielen Familien die Teilhabe ihrer
Kinder am Bildungsangebot Musikschule zu
ermöglichen; auch durch ein differenziertes
System von Ermäßigungen auf die regulären
Entgelte.
Die Altersstruktur sieht wie folgt aus:
Bis 6 Jahre
6-9 Jahre
10-14 Jahre
15-18 Jahre
19-25 Jahre
25-99 Jahre
258 Schüler/innen
762 Schüler/innen
834 Schüler/innen
387 Schüler/innen
56 Schüler/innen
74 Schüler/innen.
Ab März 2011 kann man noch insgesamt 164
Singen Bewegen Sprechen - Kinder hinzurechnen
(s. u.).
Mitarbeiterstruktur
Derzeit unterrichten an der Musikschule 106 Lehrkräfte, davon 24 fest angestellte.
Bei den Lehrbeauftragten mit einem Freien
Dienstvertrag, die beispielsweise ehemalige Berufsmusiker der Bundeswehr oder Theatermusiker
sind, ist eine Übernahme in ein Festangestelltenverhältnis freilich nicht sinnvoll.
Der Landesdurchschnitt der Festangestellten aber
beträgt derzeit fast 80%, hieran möge man die
von der Schulleitung gesehenen und immer wieder moderierten Entwicklungspotentiale der Ulmer
Einrichtung ablesen.
Grundfächer
Die zentral und dezentral (s. o.) angebotenen Kurse der Elementaren Musikpädagogik richten sich
an Kinder im Vor- sowie Grundschulbereich ab 2
Jahren:
Musik erleben ab 2 (Eltern-Kind Kurs)
Musik erleben ab 3 (Eltern-Kind Kurs)
Musikalische Früherziehung ab 4
Musikalische Früherziehung ab 5
Musikalische Grundausbildung ab 6
Blockflöte-Grundausbildung ab 6
Music for Kids
Trommelissimo
IOS (Instrumentale Orientierungsstufe)
Klassenmusizieren Plus mit Blasinstrumenten
Musikunterricht für Behinderte
(Die Informationsmaterialien für diese Unterrichtsangebote liegen z. T. schon derzeit in mehreren
gängigen Sprachen vor; dies soll noch ausgebaut
werden.)
27
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Hauptfächer
In den instrumentalen und vokalen Hauptfächern
sind es derzeit 2.440 Belegungen.
Bildungsinitiative des Landes BadenWürttemberg „Singen – Bewegen – Sprechen“
Ensemble- und Ergänzungsfächer
Die Breite des Angebots in den Ensemble- und
Ergänzungsfächern stellt neben dem Hauptfachunterricht ein wesentliches Qualitätsmerkmal öffentlicher Musikschulen dar.
Das bereits bestehende Angebot wurde ergänzt
durch die Gründung eines Blockflötenorchesters
sowie eines Gitarrenchors für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene.
Weiters werden Allgemeine Musiklehre für
Grundschüler/innen und ein Morgendliches Tanztraining für Erwachsene angeboten.
Das Land Baden-Württemberg setzt sich seit Oktober 2010 massiv - nämlich auch finanziell - für
eine durchgehende und perspektivisch quasi flächendeckende Musikerziehung von
4- bis 10-jährigen Kindern ein.
Auch sollen die Kammermusikangebote für Erwachsene - bei entsprechender Nachfrage - erweitert werden.
Kooperationen
Die bereits in der Genese des anfänglich so genannten „Schul- und Jugendmusikwerks“ angelegte enge Zusammenarbeit der Musikschule mit
Schulen und Vereinen bietet eine optimale und
bestens eingeführte Grundlage für die Weiterentwicklung der Musikschularbeit im Kontext von
zunehmender Ganztagesbetreuung an den Kitas/Schulen.
Mit dem Musikverein Ermingen kooperieren wir
seit Schuljahr 2010/2011 im Vorschulbereich (Musik erleben sowie Musikalische Früherziehung) und
im Grundschulbereich mit einer Bläserklasse (Klassenmusizieren Plus).
An weiteren Grundschulen sollen die Unterrichtsangebote der Musikschule erweitert werden (auch
vor und neben dem künftigen „Singen-BewegenMusizieren“, s. u.) durch die Einführung weiterer
Bläserklassen; in Planung sind auch Unterrichtsangebote wie „Elementares Musiktheater“ oder eine
„Musikwerkstatt“.
Die im Schuljahr 2009/2010 begonnene sehr erfolgreiche Kooperation mit dem HumboldtGymnasium (Streicher-/Bläserklassen) wird fortgeführt.
Auf Initiative der Musikschulen sollen Bildungskooperationen (Musikschule - Kindergarten/Kindertagesstätten - Grundschulen) entstehen,
also das Dreieck Musikschule - Kindergarten/Kindertagesstätte - Grundschule soll in Zukunft Garant für eine basale und durchgehende
musikalische Erziehung der Kinder sein bzw. werden.
Die Ulmer Musikschule ist von dieser Idee sehr
angetan und setzt sie äußerst virulent und konstruktiv um.
„Singen - Bewegen - Sprechen“ beginnt mit den
jeweils 4-jährigen Kindern einer Einrichtung und
führt in altershomogenen Gruppen bis zum Schuleintritt, die Teilnahme ist für die Kinder kostenfrei.
Im ersten Grundschuljahr ist eine altersgemäße
Vertiefung und Erweiterung der bisher erarbeiteten Inhalte vorgesehen, die die Grundlage bilden
für einen instrumentalen/vokalen Gruppen/Klassenunterricht bzw. andere musikalische Projektangebote von der 2. bis zur 4. Grundschulklasse.
Ein wesentliches und für die Musikpädagog(inn)en
neues Qualitätsmerkmal von SBS ist die Arbeit im
Lehr-Tandem: Die wöchentliche didaktische Einheit in der Kita/dem Kiga (mit Gruppen zwischen
10 und 20 Kindern) wird durch die musikpädagogische Fachkraft im Tandem mit einer Erzieherin/einem Erzieher durchgeführt, welche/r die musikalischen Inhalte im Laufe der Woche in zwei bis
drei Wiederholgungsphasen vertieft und festigt.
In Ulm konnten ab Oktober 2010 11 Kooperationen eingerichtet werden, im März 2011 kamen 3
weitere dazu (also ingesamt derzeit 14), so dass
im ersten Förderjahrgang 164 Kinder in 12 Kindergärten/Kindertagesstätten (10x1 und 2x2 Kooperationen) am Programm teilnehmen, betreut
28
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
von zwei Musikpädagoginnen der Musikschule
mit ihren jeweiligen Tandempartnerinnen der Kita/des Kiga.
Im Schuljahr 2011/2012 werden an den bisherigen Standorten die dann vierjährigen Kinder in
das Bildungsprogramm aufgenommen, so dass
sich die Zahl der Kooperationen verdoppeln wird;
im Schuljahr 2012/2013 wird der erste Jahrgang
„Singen-Bewegen-Sprechen“ in der Grundschule
stattfinden. Entsprechende Vereinbarungen mit
den jeweiligen Schulen wurden bereits zu Beginn
des Programms getroffen.
Was die finanziellen Ressourcen anbelangt, investiert das Land Baden-Württemberg im ersten SBS Jahr in Ulm ca. 32.000 €; im zweiten Jahr würden
sich nach heutigem Stand der Dinge die Kosten
verdoppeln, im dritten Jahr verdreieinhalbfachen
etc. pp. - nach sechs Jahren dürfen wir (natürlich
wirklich nur voraussichtlich!) von ca. 250.000 €
ausgehen. Die Frage wird sein, ob und im welchem Unfang im Falle eines etwaigen Rückzugs
des Landes BW die Stadt Ulm selbst in SBS investieren möchte bzw. kann.
Zwischenbericht 2011:
Landeswettbewerb „Jugend musiziert“
Hinlänglich ist bekannt, dass die Musikschule der
Stadt Ulm bezüglich der Spitze sehr gut aufgestellt
ist. Der diesjährige Landeswettbewerb war ein
erneuter Beweis der Leistungsfähigkeit der Einrichtung; 22 Ulmer Jugendliche dürfen zum Bundeswettbewerb nach Mecklenburg-Vorpommern (10.
- 17. Juni 2011) fahren. Bei Redaktionsschluss
dieses Geschäftsberichts waren die dortigen Ergebnisse noch nicht bekannt.
Der Landeswettbewerb hinwiederum, der vom 30.
März bis zum 3. April in Ulm stattfand, war ein
voller Erfolg (siehe Anlage).
Der Landesmusikrat Baden-Württemberg hatte
gemeinsam mit den in der Ulmer Region Verantwortlichen für den Landeswettbewerb 2011, den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ulmer Musikschule, alle Hebel in Bewegung gesetzt, um
dem Teilnehmerrekord mit fast
2.000 Kindern und Jugendlichen Herr zu werden.
Die vom Schulleiter vorgeschlagene neue Konzeption des Landeswettbewerbs, einerseits die Kulturträger in die Wertungsspiele/-singen einzubinden
und andererseits auf mögliche Fußläufigkeit zwischen den Stätten zu achten, wurde vom Landesmusikrat aufgegriffen und erwies sich - auch für
die zukünftigen Landeswettbewerbe in anderen
Städten - als äußerst erfolgreich und zielführend.
So waren die Spielstätten attraktiv wie selten zuvor: die Musikschule, das Ulmer Museum, das
Haus der Stadtgeschichte, das Stadthaus, das Donauschwäbische Zentralmuseum, das Museum der
Brotkultur, der Schuhhaussaal, die Museumsgesellschaft, die Nikolauskapelle, die Volkshochschule, die Handwerkskammer, das HumboldtGymnasium - sie alle hatten ihre Türen und Tore
für die Musik geöffnet und nahmen dafür bereitwillig Einschränkungen in Platz und Öffnungszeiten in Kauf. Die Sparkasse, seit Langem Hauptsponsor des gesamten Wettbewerbs, stellte darüber hinaus ihr Gebäude Neue Mitte als Wertungsort für die Kategorie Klavier zur Verfügung.
Die 1.898 Landeswettbewerbs-Teilnehmer (Hinweis: für den Bundeswettbewerb kalkuliert man
bei Redaktionsschluss des Geschäftsberichts mit
≤ 2.500 Teilnehmern), teilten sich auf in
Kategorie Klavier: 342 Personen
Kategorie Harfe: 29 Personen
Kategorie Drum-Set (Pop): 70 Personen
Kategorie Gesang solo oder mit Begleitung: 155
Personen
Kategorie Gitarre (Pop): 16 Personen
Kategorie Holzbläserensemble: 585 Personen
Kategorie Blechbläserensemble: 251 Personen
Kategorie Streicherensemble: 350 Personen
Kategorie Akkordeonensemble: 46 Personen
Kategorie Neue Musik: 33 Personen
Jugendliche Klavierbegleiter: 21 Personen
„Jugend musiziert“ im Allgemeinen und der diesjährige Landeswettbewerb im Speziellen können selbst bei kritischer Beäugung - nur als badenwürttembergische und natürlich auch bundesweite Erfolgsgeschichte beschrieben werden. Der
Abend des 28. Juni mit dem Empfang der Ulmer
Landes- und Bundespreisträger mag hiervon
Zeugnis ablegen.
29
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Die Spielstätten des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ 2011 in Ulm
30
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Budgetentwicklung
31
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Die Finanzsituation der Musikschule der Stadt Ulm
stellt sich derzeit aus folgenden Gründen so positiv dar:
Der Schulleiter ist interimistisch nur zu 80%
beschäftigt, die Stellvertretende Schulleiterin
stammt aus dem eigenen Hause, das heißt, ihre Fachbereichsleitungs- und Unterrichtstätigkeit musste nicht auf TVöD-Basis nachbesetzt
werden, noch sind nicht alle verfügbaren
TVöD-Stellen besetzt, und die frei verfügbaren
Ausgabepositionen werden rigide gesteuert.
Der Untersuchungsauftrag zum Thema Ferienüberhang ist abgearbeitet:
Ab dem 01.08.2007 ist das Soll-Deputat der
Festangestellten auf 35 Wochenstunden
(= Maximum) heraufgesetzt.
Die Rampsperger’sche Stiftung sowie Herr
Prof. Dr. Bernauer von der Fachhochschule
leisten wichtige Finanz- und Sachhilfen für die
Musikschule der Stadt Ulm. In dieser Hinsicht
seien auch der „Verein der Freunde der Musikschule der Stadt Ulm e. V.“ und der Elternbeirat der Kultureinrichtung erwähnt.
Anlage
Pressespiegel
Landeswettbewerb "Jugend musiziert"
32
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Südwestpresse vom 18.03.2011
Südwestpresse vom 30.03.2011
33
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Neu-Ulmer Zeitung vom 18.03.2011
34
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Südwestpresse vom 30.03.2011
35
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Schwäbische Zeitung vom 01.04.2011
36
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Südwestpresse vom 02.04.2011
37
2010 | kultur BERICHT
Musikschule der Stadt Ulm
Neu-Ulmer Zeitung vom 18.03.2011
38
Besucher im Haus der Stadtgeschichte
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Geschäftsbericht 2010
Darstellung der Institution
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
ist Gedächtnis der Stadt sowie zentrale Anlaufstelle für Fragen und Forschungen zur Ulmer Geschichte. Das Stadtarchiv Ulm zählt zu den bedeutendsten deutschen Stadtarchiven und verwahrt
die Überlieferung zur Geschichte Ulms seit seinen
Anfängen, darunter 6.000 lfd. Meter Akten, etwa
10.000 reichsstädtische Urkunden seit dem 12.
Jahrhundert, eine geschlossene Serie der Ratsprotokolle seit dem Jahr 1501, eine weltweit einmalige Sammlung gotischer Münsterrisse sowie ca.
150.000 Fotografien und ca. 450.000 Negative.
zur historischen Öffentlichkeitsarbeit und veranstaltet Projekte mit Schülerinnen und Schülern.
Rechtliche Grundlagen:
Landesarchivgesetz Baden-Württemberg vom
27.07.1987 (GBl. S. 230) i.d.F.v. 12.03.1990
(GBl. S. 89), § 7
Gemeindeordnung für Baden-Württemberg,
§4
Satzung für das Stadtarchiv Ulm vom
05.07.1995 i.d.F.v. 20.11.2002
Die historischen Bestände und die Dauerausstellung sind im Schwörhaus (mit Magazin im
Weinhof 15) untergebracht, die neueren Aktenbestände in der Außenstelle Pionierkaserne.
Die gesetzlichen Aufgaben des Hauses der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm umfassen die Bewertung und Übernahme von Unterlagen zur Ulmer
Geschichte mit bleibendem Wert (einschließlich
elektronischer Unterlagen), deren dauerhafte und
sichere Verwahrung, konservatorische Behandlung, Erschließung, Zugänglichmachung und Bereitstellung, die Erteilung von Auskünften, die
Erforschung der Stadtgeschichte sowie die Beratung von städtischen Stellen bei der Verwaltung
ihrer Unterlagen. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem auch die schriftliche und bildliche
Dokumentation der Stadtentwicklung und des
Stadtbildes, die Förderung von Forschungen zur
Ulmer Stadtgeschichte sowie die historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Haus der Stadtgeschichte präsentiert zur Erfüllung seiner Aufgaben eine Dauerausstellung zur
Ulmer Stadtgeschichte und thematisch orientierte
historische Wechselausstellungen, veröffentlicht
Publikationen zur Geschichte von Stadt und Region, organisiert und koordiniert Veranstaltungen,
Projekte und Aktivitäten zur Stadtgeschichte und
40
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Organigramm
Haus der Stadtgeschichte
Sachstandsbericht
Veranstaltungen, Ausstellungen, Veröffentlichungen, Arbeit mit Schülern/innen
Das 200-jährige Jubiläum der Zugehörigkeit
von Ulm und Oberschwaben zu Württemberg
bildete ein zentrales Thema der Arbeit des Hauses
der Stadtgeschichte und zugleich die Schwerpunktveranstaltung der Stadt im vergangenen
Jahr.
Am 21. März 2010 wurde die Wanderausstellung
„Der Weg in die Moderne – 1810-1910“ im
Stadthaus Ulm eröffnet, ein Kooperationsprojekt
von Haus der Stadtgeschichte –Stadtarchiv Ulm,
Stadthaus Ulm und den Stadtarchiven Ravensburg, Leutkirch und Friedrichshafen. Die Ausstellung war bis zum 13. Mai 2011 in Ulm, Ravensburg, Leutkirch und Friedrichshafen zu sehen,
wurde an den verschiedenen Standorten von
mehr als 10.000 Menschen besucht und stieß auf
eine sehr positive Resonanz. Zahlreiche Führungen
41
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
durch die Ausstellung fanden statt, eine Lehrerfortbildung wurde durchgeführt und eine reich
bebilderte Begleitbroschüre zur Ausstellung des
Ausstellungskurators Dr. Uwe Schmidt veröffentlicht. Im Rahmen der Ausstellung fand am 15. Mai
2010 auch zum ersten Mal in Ulm der von der
Gesellschaft Oberschwaben veranstaltete Oberschwabentag statt, der zahlreiche Gäste hierher
führte. Ein besonderes Highlight war neben den
Vorträgen und Führungen am späten Nachmittag
die Darbietung des Scherer-Ensembles unter Leitung von Thomas Müller im Gewölbesaal des
Schwörhauses.
Die am 2. Oktober 2009 beschlossene Konsolidierung (GD 389/09) hatte infolge der drastischen Kürzungen im Bereich der Finanzierung der
Dauerausstellung, die schon in 2010 zu einem fast
vollständigen Wegfall des Ausstellungsetats führten, massive Auswirkungen auf die Veranstaltungstätigkeit und die Vermittlungsarbeit des
Hauses der Stadtgeschichte. Es gab kein Budget
mehr für Wechselausstellungen zu aktuellen Themen und Jubiläen, so dass Einbußen an der Attraktivität des Hauses nicht zu vermeiden waren.
Dies wurde dem Fachbereichsausschuss Kultur
gegenüber bereits im Zuge der Konsolidierungsbeschlüsse prognostiziert.
Mit über 10.000 Besucherinnen und Besuchern
war die Besucherfrequenz zwar immer noch erstaunlich gut, gegenüber dem Vorjahr musste
jedoch im Bereich der Ausstellungsbesucher eine
Einbuße von 11 Prozent hingenommen werden.
Aufgrund der Haushaltskürzungen waren ausschließlich Veranstaltungen möglich, die durch
Zuwendungen und Drittmittel finanziert werden
konnten. Einen starken Anstieg verzeichnete mit
20 Prozent die Zahl der Lesesaalbesucher, die damit einen Höchststand erreichte.
Am 14. April 2010 wurde im Rahmen der Präsentation der gemeinsam mit dem Liegenschaftsamt
der Stadt Ulm herausgegebenen und von unserem
Mitarbeiter Herrn Dr. Stefan Lang verfassten Festschrift „Vom Ulmer Heilig-Geist-Spital zur Hospitalstiftung Ulm“ eine Ausstellung über die 770jährige Geschichte des Ulmer Heilig-Geist-Spitals
im Haus der Stadtgeschichte eröffnet, die vom
Liegenschaftsamt finanziert und noch bis Mitte
Mai besucht werden konnte. Auch die Architek-
turentwürfe für den Neubau des Gemeindezentrums und der Neuen Synagoge Ulm waren vom
22. Januar bis 21. Februar 2010 im Haus der
Stadtgeschichte zu sehen.
Der Gewölbesaal des Hauses der Stadtgeschichte
war darüber hinaus Ort von Darbietungen historischer Filme: Anlässlich des 50. Todestages Anna Essingers am 20. Mai 2010 wurden der Dokumentarfilm „Annas Kinder“ des HfGFilmemachers Peter Schubert und am 18. September während der Kulturnacht historische UlmFilme vorgeführt.
Am 21. Juni 2010 erhielt das Haus der Stadtgeschichte Besuch des Gemeinderats. Eine Präsentation von wertvollen Archivalien zeigte den Stadträtinnen und Stadträten, dass im Stadtarchiv bedeutende Schätze aus der Ulmer Geschichte verwahrt werden. Zugleich machten die vorgeführten
Schäden an Archivalien deutlich, dass das Stadtarchiv aufgrund seiner finanziellen Beschränkungen
große Rückstände in der Bestandserhaltung hat.
Aufgrund der Aufforderung aus den Reihen des
Gemeinderates hat das Haus der Stadtgeschichte
von Juli bis September 2010 eine umfassende
Sachstandsaufnahme vorgenommen, in der erstmals der Handlungsbedarf im Bereich der Erhaltung von Archivbeständen systematisch erhoben
wurde. Dabei wurde eine Priorisierung der Bestandserhaltungsmaßnahmen bei den restaurierungsbedürftigen Archivalien in drei
Priorisierungsstufen vorgenommen. Diese Erhebung bildete die Voraussetzung für den Antrag im
Gemeinderat am 25. März 2011 (GD 088/11).
Wenig später, am 26. Juni, fand der Familientag
der Nachkommen der Patrizierfamilie Krafft
(von Dellmensingen) im Haus der Stadtgeschichte statt, die sich von der vorbildlichen Erschließung und der guten Verwahrung Ihres Familienarchivs überzeugten. Die Arbeiten zur Erschließung und Bestandserhaltung des Familienarchivs
konnten dank der großzügigen Unterstützung der
Stiftung Kulturgut des Landes BadenWürttemberg durchgeführt werden. Die Übergabe
weiterer Dokumente und Bilder der Familie Krafft
sowie eines Aktenschranks aus der Zeit um 1700
waren eine Folge dieses Besuches.
42
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Neben dem genannten Projekt „Erschließung und
Bestandserhaltung der Archive der Patrizierfamilien Krafft, Neithardt, Schermar, Gassold und
Karg“, durch das die befristete Beschäftigung
eines wissenschaftlichen Archivars ermöglicht
werden konnte, wurden erneut eine Reihe von
Drittmittelprojekten der DFG vom Haus der Stadtgeschichte mit beantragt oder durchgeführt. Zu
den Themen der Förderprojekte von überregionaler Bedeutung, die auch in diesem Jahr weiterlaufen werden, zählen unter anderem die Stadtwerdung Ulms, die Medizingeschichte, Architekturund Ingenieurzeichnungen der deutschen Renaissance, die mittelalterliche Geschichte der Juden,
die gotischen Planrisse und die Plansammlung
zum Ulmer Münster. Alle Projekte werden gemeinsam mit renommierten Institutionen wie dem
Landesamt für Denkmalpflege, dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart, der Universität Karlsruhe,
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Berlin, der Universität Köln, der Universität Trier
und der Universität Ulm umgesetzt.
Das Haus der Stadtgeschichte war maßgeblich an
der erstmaligen Auslobung des Ulmer Ge
schichtspreises der Museumsgesellschaft Ulm für
hervorragende Arbeiten zur Ulmer Stadtgeschichte beteiligt und hat an der Auswahl der preiswürdigen Arbeiten mitgewirkt. Die Preisverleihung an
die beiden Preisträgerinnen, Frau Dr. Bornhorst
(Berlin) und Frau Herkle (Stuttgart), fand am 21.
September 2011 statt.
Ausstellung „Der Weg in die Moderne – 1810-1910“
Besuch des Gemeinderats im Haus der Stadtgeschichte
Publikationen
Das Haus der Stadtgeschichte gab 2010 folgende
Publikationen heraus:
Das Biografische Lexikon für Ulm und NeuUlm 1802-2009 von Dr. Frank Raberg, das
nach fünf Jahren intensiver Arbeit fertiggestellt und am 17. September der Öffentlichkeit
präsentiert werden konnte. Das Biografische
Lexikon enthält etwa 1000 biografische Artikel
und 2000 Kurzbiografien zu wichtigen Persönlichkeiten aus Ulm und Neu-Ulm in den letzten
200 Jahren. Es stellt eine unersetzliche Grundlage für alle Forschungen und Recherchen zur
Ulmer Geschichte dar und bildet zugleich ein
Dr. Wolf-Dieter Hepach (3. v. l.) und Wolfgang Adler (2.
v. l.) stellten ihr Buch „Flugpioniere in Ulm 1811-1911“
im Haus der Stadtgeschichte vor
43
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
erfolgreiches Kooperationsprojekt der Städte
Ulm und Neu-Ulm.
Archivpädagogische Arbeit mit Schülerinnen und
Schülern
Archivpädagogische Arbeit mit Schülerinnen und
Schülern
Als erste Aktivität zum Berblinger-Jubiläum
wurde bereits am 19. November 2010 das
Buch „Flugpioniere in Ulm 1811-1911“ von
Dr. Wolf-Dieter Hepach und Wolfgang Adler
als Band 8 der „Kleinen Reihe“ des Stadtarchivs Ulm vorgestellt. Die neue Veröffentlichung bietet erstmals eine zusammenhängende historische Darstellung der ersten hundert
Jahre Luftfahrt in Ulm und ist reich bebildert.
Unter Mitwirkung des Hauses der Stadtgeschichte und des Arbeitskreises Technikgeschichte konnte die mittlerweile dritte DoppelDVD von der Firma protel unter dem Titel
„Technik aus Ulm in historischen Filmen“ produziert werden, die bei der Präsentation am
17. November 2010 großes Interesse hervorrief.
Die Begleitbroschüre zu Ausstellung „Der Weg
in die Moderne“ von Uwe Schmidt wurde am
18. März 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Bereits erwähnt wurde, dass am 14. April
2010 die Präsentation der von Stefan Lang erstellten Publikation „Vom Ulmer Heilig-GeistSpital zur Hospitalstiftung Ulm“ stattfand.
Zur Vorbereitung des Jubiläumsjahrs 2012
„Aufbruch entlang der Donau“ wurde 2010
Frau Dr. Marie-Kristin Hauke mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ulmer Zeugnisse über die
Auswanderung aus Ulm nach Südosteuropa beauftragt. Die wissenschaftliche Erarbeitung des
Themas erfolgt im Auftrag der Hauptabteilung
Kultur durch das Haus der Stadtgeschichte und
das Institut für donauschwäbische Geschichte und
Landeskunde Tübingen.
Exkursion Tübinger Studenten ins Haus der
Stadtgeschichte Ulm
An der Ausstellung des Ulmer Museums „Kopf
und Kragen. Kleiderordnungen in der Reichsstadt Ulm“, die ab 7. November 2010 zu sehen
war, arbeitete das Haus der Stadtgeschichte mit
und stellte Exponate zur Verfügung.
44
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Archivpädagogische Arbeit
Zu kulturpolitischen Querschnittsthemen hat das
Haus der Stadtgeschichte weiterhin durch die archivpädagogische Arbeit beigetragen, hier vor
allem durch Kurse für Schulklassen, thematische
Führungen, Workshops und die Bereitstellung von
Quellenmaterialien im Internet („Ulmer Geschichte
im Netz“).
Ein neuer Abschnitt „Verfassung, Verwaltung,
Bürgerschaft – von den Anfängen bis 1945“ mit
ca. 130 Quellen wurde im Rahmen des Projekts
„Ulmer Geschichte im Netz“ ins Internet gestellt
(http://www.ulm.de/kultur_tourismus/stadtgeschic
hte/vorwort.70589.3076,3963,4236,34709,7058
3,70589.htm) und eine einschlägige Fortbildung
für Lehrerinnen und Lehrer in Ulm und Neu-Ulm
zu diesem Themenbereich durchgeführt. Die
neue, thematisch orientierte Material- und Quellensammlung zur Ulmer Geschichte dokumentiert
die Entwicklung von Verfassung, Verwaltung und
Gesellschaft in Ulm vom Frühmittelalter bis in das
20. Jahrhundert. Dabei wird deutlich, welchen
spannenden Verlauf die Formen der Mitsprache
im Lauf der Jahrhunderte genommen haben und
wer daran beteiligt war.
Wie bereits im letzten Geschäftsbericht beschrieben, ist die Zukunft der Archivpädagogik in Ulm
kritisch, da die Deputate der Archivpädagogik in
den vergangenen Jahren vom Land kontinuierlich
gekürzt wurden und überdies infolge der vom
Kultusministerium beschlossenen Neukonzeption
der Landeskundevermittlung an Schulen der bisherige Archivpädagoge bei gekürztem Deputat als
Landeskundebeauftragter für den gesamten
Schulamtsbezirk Biberach zuständig ist. Dies erschwert die Betreuung von Schulklassen im Haus
der Stadtgeschichte, denn eine qualifizierte archivpädagogische Arbeit mit Schülerinnen und
Schülern erfordert ausgebildetes Fachpersonal mit
entsprechender zeitlicher Freistellung für diese
Aufgabe.
dung an das Historische Seminar der Universität
Tübingen, wo Lehraufträge wahrgenommen und
Exkursionen von Tübinger Studierenden in das
Haus der Stadtgeschichte nach Ulm durchgeführt
wurden, aber auch die gute Verbindung zum dortigen Institut für donauschwäbische Geschichte
und Landeskunde. In Ulm konnte 2010 die Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte,
Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm
unter seinem neuen Leiter Prof. Dr. Fangerau fortgeführt und intensiviert werden, die zuvor bereits
mit Prof. Dr. Winkelmann begonnen hatte. Zahlreiche Doktorarbeiten werden so betreut und weite Bereiche der Ulmer Medizingeschichte erforscht.
Kennzahlen 2010
Beschäftigte:
Vollzeitstellen:
10
Teilzeitstellen:
6
Projektstelle (Stiftung Kulturgut)
1
Standorte:
Schwörhaus (Weinhof 12)
Hauptdienststelle
Pionierkaserne (Basteistraße 46)
Außenstelle und Magazin für moderne Akten
Einen wichtigen Bereich bildete die Zusammenarbeit des Hauses der Stadtgeschichte mit
Wissenschaft und Forschung. Neben dem ständigen Austausch mit den wissenschaftlichen Besucherinnen und Besuchern des Lesesaals sind hier
besonders die institutionellen Verbindungen zu
nennen. Hierzu zählt zunächst die enge Anbin45
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Jahresübersicht 2010
Erfassung von Unterlagen
/ Fotoaufnahmen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Übernommene Unterlagen
(lfd. Meter)
Fotoaufnahmen (Bilddokumentation)
203*
94
42**
60
116
126,6
13.300
9.729***
17.061
25.451
23.939
24.169
* Übernahme von Bauakten
** Aufgrund des Umzuges des Stadtarchivs geringere Übernahme
*** Leiter der Bildstelle ist wegen Krankheit aus dem Dienst ausgeschieden
Archivbenutzer/innen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Zahl der Benutzer/innen
Benutzungstage
Öffnungszeiten Lesesaal
Schwörhaus / Woche (in Std.)
Öffnungszeiten Lesesaal Pionierkaserne / Woche (in Std.)
Zahl der vorgelegten Archivalien
Kopien und Rückvergrößerungen von Archivalien für
Benutzer
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr mündlich
Anzahl Benutzerberatungen
pro Jahr schriftlich
Anzahl Benutzerberatungen
je Arbeitstag
855
1.449
41
747
1.302
41
716
1.397
41
923
1.717
41
808
1.492
41
968
1.938
41
15
15
15
15
15
15
34.659
29.987
29.437
30.589
31.713
32.816
69.112
55.661
61.897
57.382
73.057
86.599
11.288
11.200
9.085
9.360
8.942
9.054
3.180
3.174
3.293
3.225
3.896
3.152
44
44
36
37
35
36
Publikationen und Ausstellungsbesucher/innen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Herausgabe selbständiger
Publikationen / DVDs (mit
Zeitschrift Ulm und Oberschwaben)
Zahl der Ausstellungsbesucher
der Dauerausstellung im
Schwörhaus
Zahl der Dauerausstellungen
Zahl der Wechselausstellungen
Öffnungszeiten der Dauerausstellung im Schwörhaus /
Woche (in Std.)
-
3
4
4
6
4
-
-
6.541*
10.362
10.326
9.168
1
2
1
1
2
1
2
5/3**
2
4/1***
2
2/1 ****
-
-
36
36
36
36
46
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Publikationen und Ausstellungsbesucher/innen
Vortragsveranstaltungen,
Buchpräsentationen, Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Vernissagen
Zahl der Dauerausstellungen
Zahl der Wechselausstellungen
Öffnungszeiten der Dauerausstellung im Schwörhaus /
Woche (in Std.)
Vortragsveranstaltungen,
Buchpräsentationen, Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Vernissagen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
5
4
11
22
20
31
1
2
1
1
2
1
2
5/3**
2
4/1***
2
2/1 ****
-
-
36
36
36
36
5
4
11
22
20
31
* Eröffnung der Ausstellungsräume im Schwörhaus am 14. Juli 2007
** 5 Wechselausstellungen, Beteiligung an 3 weiteren Ausstellungen an anderen Standorten
*** 4 Wechselausstellungen, Beteiligung an einer weiteren Ausstellung an anderem Standort
**** 2 Wechselausstellungen, Beteiligung an einer weiteren Ausstellung im Stadthaus (Weg in die Moderne)
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen zusammen
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Archivbenutzer/innen und
Ausstellungsbesucher/innen
zusammen
855
747
7.257*
11.285
11.134
10.136
*Eröffnung der Ausstellungsräume im Schwörhaus am 14. Juli 2007
47
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Budgetentwicklung
2009
2009
2010
2010
Plan
Ergebnis
Plan
Ergebnis
T€
T€
T€
T€
EINNAHMEN
Eintrittsgelder
28
41
29
26
Verkauf
10
9
10
14
Zuweisungen und Sonstiges
2
37
2
57
Interne Leistungsverrechnung
0
0
0
0
40
87
41
97
750
824
752
847
90
18
50
74
145
156
138
155
99
120
159
177
Innere Leistungsverrechnung
102
105
104
105
Abschreibung/ Verzinsung
646
626
642
424
Summe Ausgaben
1.832
1.849
1.845
1.782
Zuschuss
1.792
1.762
1.804
1.685
Summe Einnahmen
AUSGABEN
Personalausgaben
Bauunterhalt
Gebäude-/ Grundst.bewirtschaftung
Geschäftsbedarf 1)
zu 1): Beantragter HHRest für 2011 in Höhe von 21 TSD Euro nicht berücksichtigt
48
2010 | kultur BERICHT
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Resümee und Ausblick
Das Haus der Stadtgeschichte hat 2010 das
Schwerpunktprojekt „Der Weg in die Moderne –
1810-1910“ zum 200-jährigen Jubiläum der Zugehörigkeit zu Württemberg mit Partnern in der
Stadt und in Oberschwaben erfolgreich durchgeführt und sehr positiven Zuspruch erfahren. Es hat
darüber hinaus trotz eingeschränkter finanzieller
Mittel zahlreiche Veranstaltungen und Publikationsvorhaben durchführen können. Besonders
wichtig waren dabei der Abschluss des Biografischen Lexikons für Ulm und Neu-Ulm, ein erfolgreiches Kooperationsprojekt mit Neu-Ulm, und als
Auftaktveranstaltung zum Berblinger-Jubiläum die
Herausgabe des Bandes „Flugpioniere in Ulm
1811-1911“ in der „Kleinen Reihe“ des Stadtarchivs Ulm.
Bedenklich stimmt der Rückgang der Besucherzahlen der stadtgeschichtlichen Ausstellung aufgrund der verminderten Veranstaltungstätigkeit.
Auch hier werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses der Stadtgeschichte Lösungen
suchen, um insbesondere durch Veranstaltungen
im Haus größeren Zuspruch zu erreichen. Allerdings setzen die konsolidierungsbedingten Kürzungen enge Rahmenbedingungen. Insbesondere
der Bereich der kulturellen Bildung und die Archivpädagogik bedürfen der Unterstützung, da die
Deputate der Archivpädagogik zugunsten einer
auf den ganzen Schulamtsbezirk ausgerichteten
Landeskundevermittlung umgewidmet worden
sind. Ohne fachlich ausgebildetes pädagogisches
Personal ist aber eine kontinuierliche Arbeit mit
Schulklassen im Archiv nicht umsetzbar.
Für 2011 stehen vor allen Dingen Projekte im
Kernbereich der archivischen Aufgaben im Vordergrund: Die mit dem Besuch des Gemeinderats
im Frühsommer 2010 begonnene Initiative zur
Erhaltung der wertvollen Archivbestände des Hauses der Stadtgeschichte wird aufgegriffen und es
werden in breitem Umfang auf der Grundlage der
Erhebung vom Sommer 2010 und der GD 088/11
Maßnahmen zur Bestandserhaltung eingeleitet.
Daneben arbeitet das Haus der Stadtgeschichte an
der Ausstellung des Ulmer Museums „Aufgerissen. Gotische Architekturzeichnungen zum Ulmer
Münster“ mit, die am 27. November 2011 eröffnet werden wird.
49
Jugendliche Benutzerinnen der Stadtbibliothek
Stadtbibliothek Ulm
Geschäftsbericht 2010
Aufgabenbeschreibung der
Stadtbibliothek Ulm
Die Stadtbibliothek Ulm besteht aus der Zentralbibliothek (inklusive Kinderbibliothek), der Fahrbibliothek sowie den vier Stadtteilbibliotheken
Böfingen, Eselsberg, Weststadt und Wiblingen. Als
öffentliche Bibliothek ist es ihre Aufgabe, der gesamten Ulmer Bürgerschaft sowie der Bevölkerung
des oberzentralen Einzugsbereichs allgemeine
Informationen zugänglich zu machen und die
Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Sprach- und
Leseförderung sowie die Unterhaltung und Freizeitgestaltung zu unterstützen. Die Stadtbibliothek dient damit der Förderung von Bildung und
Erziehung und unterstützt Wissenschaft und Forschung.
Während die Zentralbibliothek mit ihren speziellen
Medienangeboten den gehobenen (weiterführenden) Bedarf berücksichtigt, sind die Stadtteilbibliotheken und die Fahrbibliothek für die Abdeckung
des Grundbedarfs zuständig. In dieser Funktion
sind sie, wie auch die Zentrale, wichtiger Bestandteil der sozialraumorientierten Stadtpolitik.
Die Stadtbibliothek hat folgende Funktionen:
- Professionelle und systematische Befriedigung
der Informationsbedürfnisse der gesamten
Bevölkerung insbesondere für
- die Teilnahme am öffentlichen Leben,
- ein bürgerschaftliches und politisches Engagement,
- die schulische und berufliche Ausbildung,
- die Berufsausübung,
- die berufliche Fort- und allgemeine Weiterbildung,
- die Persönlichkeitsentwicklung und Sinnorientierung,
- die Alltagsgestaltung,
- Hobby und Freizeit,
- die Festigung der Studierfähigkeit,
-
die wissenschaftlich orientierte Betätigung
und deren Propädeutik.
- Orientierung in der Medienwelt und die Verknüpfung der elektronischen mit den gedruckten
Medien durch umfassende multimediale Angebote. Damit steuert die Bibliothek den „wachsenden
Wissensklüften“ (U. Saxer) der Informationsgesellschaft entgegen – der zunehmenden Aufspaltung
in Informationsgewinner und Informationsverlierer
– und ermöglicht die Aneignung von Informationskompetenz.
- Allgemein-öffentlicher Zugang zu allen, insbesondere auch zu neuen Medientechnologien.
Die Bibliothek gewährleistet damit das grundgesetzliche Recht, „sich aus allgemein zugänglichen
Quellen ungehindert zu unterrichten“ (GG, Art.
5).
- Sprach- und Leseförderung durch Schaffung
geeigneter Medienangebote und die Kooperation
mit Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen der Leseerziehung zum Erlernen und zur
Vervollkommnung der Kulturtechnik Lesen. Lesekompetenz und Lesemotivation sollen dabei gestärkt werden. Damit kann auch dem funktionalen
Analphabetismus entgegen gewirkt werden.
- Gestaltung von Freizeit und Erholung durch
geeignete Medienangebote und zielgruppengerechte, ästhetisch hochwertige Raumangebote.
- Förderung des individuellen Lernens und des
Lernens in Gruppen – auch verstanden als selbstorganisiertes lebenslanges Lernen.
- Kultur- und Bildungsarbeit in der Stadt, insbesondere
- Ausstellungen
- Veranstaltungen
- Literatur- und Kunstförderung
Unterstützung freier Kulturarbeit durch Kooperation mit örtlichen Initiativen.
51
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
- Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen durch Information und Kommunikation, insbesondere durch Medien, die Mitbürgern und
Mitbürgerinnen mit Migrationshintergrund die
Integration in die deutsche Kultur- und Geisteswelt erleichtern.
Spielort, Begegnungsstätte und Marktplatz. Sie
erkundet die jeweiligen Informationsbedürfnisse
und geht mit entsprechenden Dienstleistungen
auf die Bevölkerung bzw. einzelne Zielgruppen zu.
Sie ist konsequent bedarfs- bzw. benutzerorientiert, wobei Konsequenzen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben, zu gegebener Zeit
berücksichtigt werden.
Die Stadtbibliothek ist sowohl Informations- und
Kommunikationszentrum als auch Lern- und
Organigramm
Stadtbibliothek
Buchbinderei
Koordination
Katalogisierung
Zentrale
Erwachsene
Zentrale
Kinder
EDV
Eselsberg
Direktion
Wiblingen
Böfingen
Sekretariat
Weststadt
Haushalt
Fahrbibliothek
gemeinsame Leitung
Servicezentrum
(Verbuchung)
52
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Das bereinigte Budget setzt sich aus dem Grundbudget sowie verschiedenen Zu- und Abschlägen
zusammen. Insgesamt ergibt sich im IST eine Budgethöhe von 4.530.000 €.
Sachstandsbericht
Zuschussbudget
Grundbudget
Diverse Zu- und Abgänge
2.320.000 €
+ 208.000 €
Summe
2.528.000 €
Gebäudeunterhalt
Kalkulatorische Kosten
+ 119.000 €
+ 1.694.000 €
Steuerungsumlage
+ 189.000 €
Zuschussbudget
(gerundet)
4.530.000 €
Einnahmen entsprechend der Budgetabrechnung:
IST (Ergebnis)
PLAN
449.243 €
361.500 €
Benutzungsgebühren
Wesentlich für die Einnahmen sind die Benutzungsgebühren. Diese setzen sich zusammen aus
den Ausleihgebühren sowie den Mahn-, Säumnisund sonstigen Gebühren.
Die Entwicklung dieser Gebühren geht aus der folgenden Tabelle hervor:
Ausleihgebühren
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004 (Neubau)
2003
2002
2001
2000
178.115 €
152.919 €
150.685 €
154.537 €
143.490 €
125.488 €
104.730 €
77.343 €
68.676 €
61.918 €
56.300 €
Mahn-, Säumnis- Benutzungsgebühren
und sonst. Gebühren
insgesamt
142.468 €
136.531 €
138.924 €
143.882 €
126.310 €
127.816 €
84.707 €
65.018 €
65.412 €
63.480 €
46.334 €
320.583 €
289.450 €
289.608 €
298.419 €
269.800 €
253.304 €
189.437 €
142.361 €
134.088 €
125.398 €
102.634 €
53
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Aufgrund der Gebührenerhöhung ab Juli 2010
(Haushaltskonsolidierung) sind die Benutzungsgebühren (wie prognostiziert) deutlich gestiegen.
Andererseits besteht immer noch ein (geringes)
Risiko, dass es aufgrund der Konsolidierungsvorgaben in den nächsten Jahren zu einem leichten
Rückgang bei Ausleihen und aktiven Benutzern
kommt. Sollte der Erwerbungsetat weiter sinken,
werden sich auch diese Kennziffern beschleunigt
nach unten bewegen (s.a. Pkt. Medienkauf).
Sonstige Einnahmen
Die sonstigen Einnahmen (Verkauf, Kopierer, Miete, Ersatz von Personalausgaben, Vermischtes,
Zuweisungen) liegen bei 128.660 €. Hier ist jedoch die Mieteinnahme für das Sommertheater
des Theaters in der Westentasche (10.000,00 €),
die in der Budgetberechnung neutralisiert wird,
abzuziehen. Damit liegen die sonstigen Einnahmen bei ca. 119.000 €.
Ausgaben
entsprechend der Budgetabrechnung:
IST
PLAN
4.976.000 €
4.910.000 €
Medienkauf
Die Mittel für den "Medienkauf" teilen sich im
Verwaltungshaushalt auf die folgenden Finanzpositionen auf:
Anschaffung
Medien
Instandhaltung
Medien
Zeitschriften
Amtsbücherei
PLAN
247.000 €
IST
316.335 €
8.000 €
4.443 €
38.000 €
500 €
293.500 €
42.359 €
203 €
363.340 €
In der Finanzposition "Anschaffung Medien" sind
30.305 € für die Mehrkosten "ausleihfertiges
Buch" (Foliierung, Signaturenschild, Barcode,
technische Dienste) enthalten. Der Betrag ist
überwiegend durch die Finanzposition "Bibliotheksverfahren" gedeckt (im Geschäftsbedarf
enthalten).
Der Planansatz "Medienkauf" wurde um
69.840 € überschritten. Nach Abzug der Kosten
für das "ausleihfertige Buch" bleibt immer noch
eine Mehrausgabe von 39.535 €. Diese begrüßenswerte Tatsache resultiert zum größten Teil
aus erheblichen Mehreinnahmen.
Zu den Mitteln im Verwaltungshaushalt gesellen
sich noch die Erwerbungsmittel aus dem Vermögenshauhalt (34.995 €), sowie die Mittel "Amtsbücherei Zeitschriften" (1.766 €).
Für Erwerbungsmittel standen 2010 damit insgesamt 400.101 € zur Verfügung.
Die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB) hat eine Formel entwickelt, nach der
aufgrund verschiedener Parameter eine jährliche
Empfehlung, quasi ein Sollwert, für den Erwerbungsetat errechnet werden kann. Diese Parameter sind: Ausleihen, Freihandbestand, Umsatz und
Durchschnittspreis. Bei einer Anwendung dieser
Formel auf die Stadtbibliothek Ulm fällt auf, dass
in den Jahren 2002 - 2005 der tatsächliche Ulmer
Medienetat die Empfehlungen überstieg. Dies ist
auf die Sondermittel für den Neubau der Zentralbibliothek zurückzuführen. Seit 2006 liegt der
Ulmer Erwerbungsetat (mehr oder weniger deutlich) unter den Empfehlungen der BDB.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass unter
den stark gestiegenen Benutzungszahlen ein Erwerbungsetat, wie er im Ansatz (Plan) zum Ausdruck kommt, nicht ausreichend wäre – zu schnell
entstünde ein undifferenzierter, veralteter und
damit nicht mehr attraktiver Bestand. Die Mehrausgaben beim Medienkauf sind daher gut angelegt.
54
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Zuschussbedarf
Bei einem bereinigten Budget von 4.530.000 € (s. Pkt. Zuschussbudget) betrug der tatsächliche Zuschussbedarf rund 4.527.000 €. Damit wurde im Ergebnis ein Budgetüberschuss von rund 3.000 € erzielt.
Nach Addition des Überschusses des Jahres 2009 (122.000 €) konnte folglich ein bereinigter Überschuss von
125.000 € in das Jahr 2011 übertragen werden.
Zur Verwendung dieses Überschusses siehe Pkt. Budget 2011.
Zielvorgaben 2010
Die Zielvorgaben für das Jahr 2010 wurden knapp erreicht bzw. übertroffen:
Ausleihen
Öffnungsstunden
Fernleihe
aktiv
passiv
Führungen, Veranstaltungen
davon Einführungen Bib.-Nutzung
davon Veranstaltungen für Kinder
davon Veranstalt. für Erwachsene
davon Ausstellungen
davon sonstige Veranstaltungen
PLAN
1.200.000
IST
1.151.269
5.600
5.801
-----------
81
35 (eingestellt)
500
180
270
21
24
5
55
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Die geplanten Ausleihen wurden nicht ganz erreicht, die geplanten Öffnungsstunden dagegen
übertroffen. Die Zahl der Veranstaltungen/Führungen ist leicht gesunken (2009: 534),
befindet sich aber immer noch auf sehr hohem
Niveau. Insbesondere die Kinderbibliothek war mit
151 (!) Veranstaltungen sehr engagiert.
An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass die Präsenznutzung in der Bibliothek in den oben ge-
nannten Zahlen nicht enthalten ist. Es handelt sich
dabei um Benutzungstätigkeiten wie etwa das
Lesen von Tageszeitungen und Zeitschriften, das
Recherchieren in den Auskunftsbeständen (Wörterbücher, Enzyklopädien, Bibliographien, CDROM-Datenbanken, Internet-Nutzung etc.), das
Einholen von mündlichen Fachauskünften, die
Besichtigung von Ausstellungen, die Erledigung
von Hausaufgaben etc. Diese Nutzungen korrelieren mit den Besucherzahlen (s. Pkt. Besucher).
Ausleihen
Bemerkung
2004: 10-wöchige Schließung wegen Umzug Zentrale
2006: 3-wöchige Schließung wegen Streik
2009: 7-monatige Schließung der Zweigstelle Wiblingen wegen Umbau
56
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Gegenüber dem Vorjahr (1.148.476) stieg die
Gesamtausleihe auf 1.151.269 und damit um
0,2 %. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Zweigstelle Wiblingen im Jahre 2009
für 7 Monate geschlossen hatte.
Veranstaltungen
Neben den Einführungen in die Bibliotheksnutzung (180, s. Pkt. Zielvorgaben 2010), die sich fast
ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten,
wurde eine Vielzahl von kleineren Veranstaltungen insbesondere in den Stadtteilbibliotheken und
in der Kinderbibliothek (Zentrale) durchgeführt:
Die Ausleihentwicklung fiel in den einzelnen
Bibliotheken unterschiedlich aus:
Zentrale (Erwachsene)
Zentrale (Kinder)
- 1,5%
- 4,3%
Zentrale (insgesamt)
- 2,1%
Böfingen
Eselsberg
Weststadt
Wiblingen (2009: 7 Monate geschlossen)
Bus (2009: zusätzlicher Haltepunkt Wiblingen)
+ 1,0%
+ 1,7%
+ 0,2%
+ 90,6%
- 7,4%
1.151.269 Ausleihen sind eine sehr beeindruckende Zahl. Bezieht man sie auf die Gesamtbevölkerung Ulms, erhält man die Kennziffer „Ausleihen pro Einwohner“. Seit Jahren liegt die Stadtbibliothek Ulm hier im bundesweiten Vergleich
der Städte zwischen 100.000 und 400.000 Einwohnern auf einem der vordersten Plätze. Bei
Redaktionsschluss lagen die Werte für das Jahr
2010 noch nicht vor.
Die Entwicklung aller einzelnen Teilbibliotheken
geht aus der Anlage hervor.
Veranstaltungen für Kinder
Veranstaltungen für Erwachsene
Ausstellungen
Sonstige Veranstaltungen
Insgesamt
270
21
24
5
320
Diese Veranstaltungen haben einen außerordentlichen bibliothekspädagogischen Stellenwert. Sie
führen in die Bibliothek ein und dienen der Vermittlungsarbeit der Bibliotheken. Ohne diese Veranstaltungsarbeit droht eine Reduktion auf reine
Ausleih- und Auskunftstätigkeiten. Dies wäre als
ein erster Schritt in Richtung auf eine
„Aldisierung“ der Bibliotheksarbeit zu charakterisieren.
Ein Ereignis sei besonders herausgehoben:
KIBUM 2010, 16. Ulmer Kinder- und Jugendbuchmesse: In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring und dem Stadthaus sowie mehreren
Ulmer Buchhandlungen wurde diese KIBUM veranstaltet. Insgesamt wurde sie von ca.11.000 Teilnehmern (ohne Kino) besucht.
57
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Als Kennziffer kann hier "Besuche pro Einwohner" herangezogen werden. Hier rangiert die
Stadtbibliothek im bundesweiten Vergleich seit
Jahren ebenfalls ganz oben. Auch diese Vergleichszahlen für das Jahr 2010 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Zu den realen Besuchern gesellen sich 388.314
virtuelle Besucher (Zugriffe auf die Homepage der
Stadtbibliothek). Damit sind die Internetseiten der
Stadtbibliothek die mit am häufigsten konsultierten Seiten der Stadt Ulm.
Internetnutzerinnen
Besonders bemerkenswert ist die massive Steigerung der Zugriffszahlen auf die Datenbanken der
Plattform Munzingerarchiv. Hier finden sich (eigentlich kostenpflichtige) Datenbankangebote wie
Brockhaus, Duden, Filmdatenbank, Biographische
Daten, Chronik, KDG, KLfG, KLG, Sport, Pop usw.
Für die Inhaber eines gültigen Bibliotheksausweises ist dieses Angebot kostenfrei. Ganz überwiegend wird dies von Schülerinnen und Schülern
genutzt.
Die Zugriffszahlen sind wie folgt:
Silver Reader
2008
2009
2010
Besucher
In der Zentralbibliothek werden alle Besucher
elektronisch gezählt. In den Stadtteilbibliotheken
wurden die Besucher an vier über das Jahr verteilten Wochen gezählt und die Zahlen auf das Jahr
hochgerechnet:
Zentralbibliothek
Stadtteilbibliotheken
(inkl. Bus)
Insgesamt
406.255 Besucher
ca. 181.000 Besucher
ca. 587.300 Besucher
Damit erreicht die Stadtbibliothek mehr Besucher
als alle anderen städtischen Kultureinrichtungen
zusammen.
963
2.469
10.030
Für das Jahr 2011 gehen wir von einer weiteren
deutlichen Steigerung aus.
Aktive Benutzer
Es handelt sich dabei um die Nutzer, die mindestens einmal im Jahr ein Medium aus den Beständen der Stadtbibliothek ausleihen (ein nur "theoretischer" Fall). Mit aller Vorsicht kann behauptet
werden, dass die Erhöhung der Jahresgebühren
von 20,00 € auf 30,00 € nicht zu einem Rückgang
der aktiven Benutzer geführt hat. Es ist vielmehr
von einer Stagnation auszugehen. Erst das Jahr
2011 wird hier gesicherte Erkenntnisse bringen.
58
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Grafik: Aktive Benutzer
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
21.839
22.005
22.119
22.368
21.675
22.902
20.777
17.183
16.923
16.446
Budget 2011 (Plan)
Die Budgetvereinbarung wurde um ein Jahr verlängert und gilt nun bis einschließlich 2011.
Ordentliche Erträge
Ordentliche Aufwendungen
Kalkulatorisches Ergebnis
Nettoressorcenbedarf
393.500 €
2.631.545 €
2.374.854 €
4.612.899 €
Nicht enthalten ist der Budgetüberschuss aus dem
Jahre 2010 in Höhe von 125.000 € (s. Pkt. Zuschussbedarf). Dieser wird als Haushaltsrest in das
laufende Jahr übertragen. Mit diesem Betrag werden die folgenden Einzelmaßnahmen realisiert:
Veranstaltungen Zweigstellen
Erhöhung Medienetat
Personalverstärkung
Aufrüstung Kassenautomat
Akustikanlage
Anschlussvertrag Azubi
Sonstiges
Summe
5.000 €
47.000 €
34.000 €
2.000 €
1.000 €
7.000 €
5.000 €
Die Personalverstärkungen Kinderbibliothek, Magazin und Zweigstellen sind zwar im Stellenplan
vorhanden, die entsprechenden Mittel hat die
Bibliothek aber nicht erhalten (s. GD 230/08).
Sie finanziert diese Stellen vielmehr aus den Budgetüberschüssen - ebenso wie 1,0 Stelle, die aufgrund des Leistungsvergleichs mit den Großstadtbibliotheken Baden-Württembergs der Stadtbibliothek Ulm zugesprochen wurde (s. GD 366/05).
In der Summe fehlen der Bibliothek damit die
Mittel für 2,5 Personalstellen! Dies ist in Zeiten
von Budgetüberschüssen hinnehmbar, es ist aber
auf Dauer ein potenzieller Sprengsatz für künftige
Budgetüberschreitungen.
Die Folgekosten für das Bibliotheksverfahren werden nach tatsächlichem Verbrauch bis zur Höhe
von maximal 73.100 € zum Abschluss des Haushaltsjahres 2010 abgerechnet.
101.000 €
Die restlichen Mittel werden in das Jahr 2012
übertragen um daraus wiederum die Personalverstärkungen finanzieren zu können.
59
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Zielvorgaben 2011
Wir gehen im Bereich der "Kernkennziffern" von
den folgenden Zielen aus:
Ausleihen
Öffnungszeiten
IST 2010
1.151.269
50.801
Plan 2011
1.200.000
5.600
Prog. 2011
1.150.000
5.800
Die Zielvorgaben bei den Ausleihen sind u.a. abhängig von einer ausreichenden Höhe des Medienetats. In den Jahren 2002 bis 2005 standen
ausreichend Mittel zur Verfügung. In den Jahren
2006 bis 2010 war dies nicht der Fall. Sollte sich
diese „Unterausstattung“ fortsetzen, ist mittelfristig mit einer abnehmenden Ausleihzahl zu
rechnen (mehr dazu in der Zielkonzeption Stadtbibliothek Ulm 2016, GD 230/08).
Fazit
Das Budget der Stadtbibliothek, „der kulturellen
Institution mit der größten Breitenwirkung“ (Ivo
Gönner, Schwörrede 2007) erweist sich unter den
gegenwärtig praktizierten Modalitäten weiterhin
als ein Instrument, mit dem einerseits innerhalb
des Budgets auf spontan entstehende Anforderungen reagiert werden kann, andererseits aber
auch Mittel erwirtschaftet werden, die dem nächsten Haushaltsjahr gutgeschrieben werden. Hiervon
hat die Stadtbibliothek auch im Jahre 2010 erfolgreich Gebrauch gemacht.
Zu einem großen Teil werden die eingesparten
Mittel so eingesetzt, dass einerseits Einschnitte der
Konsolidierung ausgeglichen werden (Medienetat), andererseits der Gesamthaushalt der Stadt
durch zusätzliche Mittelanforderungen der Bibliothek nicht belastet wird (Möbel, Werbung, Finanzierung von Hardware).
Allerdings zeigt sich die Tendenz, dass zunehmend Mittel für die Personalverstärkung verausgabt werden müssen. Die Größenordnung
liegt inzwischen bei ca. 2,5 Stellen (im Stellenplan sind diese Stellen enthalten, Mittel wurden BI aber nicht zur Verfügung gestellt).
Zitate im Luftraum
Sollte die Stadtbibliothek zukünftig nicht mehr in
der Lage sein, diese Mittel selbst zu erwirtschaften, müsste ein Teil der Mittel für die Medienerwerbung in diesen Bereich fließen (was 2006 2010 bereits in moderater Höhe der Fall war). Dies
allerdings bedeutet, dass die Attraktivität der Bibliothek im Medienbereich abnehmen wird. Deutlich sinkende Ausleihen werden damit einhergehen.
60
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Anlage: Grafiken zu den Ausleihzahlen 2010
61
2010 | kultur BERICHT
Stadtbibliothek Ulm
Budgetentwicklung
UA 3520 Stadtbibliothek
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2010
Ergebnis
Ergebnis
Ergebnis
Ergebnis
Ergebnis
Plan
Ergebnis
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
EINNAHMEN
Benutzungsgebühren
Sonstiges
Summe Einnahmen
253
101
270
47
298
86
290
122
289
95
303
59
321
129
354
317
385
412
385
362
449
354.378,11
316,786
384.619
411,88414
384,514010
361,500
449,24338
1.833
51
266
336
52
191
374
953
1.722
169
260
332
46
208
307
1.791
1.768
307
251
331
38
242
300
1.828
1.817
100
261
346
43
223
300
1.813
1.853
83
314
364
45
205
327
1.747
1.824
155
286
293
46
221
324
1.762
1.910
119
282
363
46
240
321
1.694
4.834
5.066
4.901
4.937
4.910
4.976
4.833,89411 ############
4.901,41411
4.937,35528
AUSGABEN
Personalausgaben
Bauunterhalt
Gebäude-/ Grundst.bewirtschaftung
Bücher, Zeitungen, Medien
Bücherbus
Geschäftsbedarf
Innere Leistungsverrechnung
Abschreibung, Verzinsung
Summe Ausgaben
4.056
4.016,83466
Zuschuss
4.909,800 4.854,16973
3.701
4.517
4.681
4.490
4.553
4.548
4.527
3.662,45655
4.552,00000
4.675.544
4.397,52997
4.390,84127
4.548,300
4.404,92635
4.560
70
92
162
4.513
-40
162
122
Konsolidierungsbeitrag
korrigierter Zuschuss
Bereinigtes Budget
3.662
Budgetüberschuss/-defizit lfd. Jahr
-39
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahre 102
Budgetübertrag
63
Leistungsziele
Ausleihen
Medienbestand gesamt
Zeitungen/ Zeitschriften (lfd)
Öffnungsstunden
Anzahl Besucher
Online-Zugriffe
Führungen/Veranstaltungen
4.552
35
63
98
4.675
-6
98
92
4.548
0
122
122
4.530
3
122
125
1.179.432 1.131.207 1.172.647 1.162.294 1.148.476 1.200.000 1.151.269
544.367
554.238
554.629
566.425
542.190
575.000
559.208
513
480
483
490
490
490
490
5.634
5.278
5.437
5.433
5.380
5.600
5.801
585.146
567.139
590.000
587.291
388.314
500
62
Das Stadthaus - immer gut für ungewöhnliche Auftritte
Stadthaus Ulm
Geschäftsbericht 2010
Kommunalpolitische Ziele und Aufgaben des Stadthauses
Das mit der städtebaulichen Situation von Münster und Stadthaus innerhalb der „Neuen Mitte“
Ulms gegebene Spannungsfeld von Tradition und
Progressivität wird programmatisch ins Innere des
Richard Meier-Baus übersetzt.
Den Wurzeln in der Münsterplatzgeschichte ist die
Dauerausstellung im UG gewidmet. Das lokale
Profil des Stadthauses als Bürgerforum mit überwiegend öffentlichen Veranstaltungen, die zu
aktuellen Themen gesellschaftliche Gegenwart
und Vielschichtigkeit spiegeln, wird durch den
kunden-, teils dienstleistungsorientierten, verpachteten Bereich ergänzt.
Lokal, überregional und international gilt der Richard Meier-Bau als architektonische Sehenswürdigkeit. Seine größte zusammenhängende Fläche
dient der Realisierung von Ausstellungen. Inhalte
und Form richten sich nach dem von der Architektur vorgegebenen Anspruch. Neben der Reflexion
von Architekturthemen hat die zeitgenössische
Kunst als innovativer Impuls zentrale Bedeutung.
Ergänzend dazu werden Konzertzyklen neuer Musik konzeptionell ebenfalls im Dialog mit der
Meier-Architektur erarbeitet, und jungen Künstlerinnen und Künstlern wird eine Plattform gegeben
(vgl. Budgetvereinbarung 2007 ff).
Besucherresonanz
beschrieben, holt sich das Stadthaus Rückmeldungen der Besucher über Gästebücher, Meinungsabfragekärtchen, Zufriedenheitsabfragen bei Saalmietern und über entsprechende Rubriken im
Quartalsprogramm aktiv ein. 2010 haben wir uns
zudem Facebook und Twitter erschlossen. Diese
Nutzer bilden eine zusätzliche Zielgruppe, die unsere Nachrichten potenzieren und mit denen wir
in unmittelbaren Dialog treten können.
Seit Oktober 2010 verbreiten wir dort - nach ersten Gehversuchen im 1. Halbjahr 2010 - etwa fünf
Nachrichten pro Woche, die sich in ihrer Aktualität, Spontaneität und mit Blicken hinter die Kulissen von den Mitteilungen unterscheiden, die wir
per Pressemeldung, über traditionelle Printmedien
oder unseren E-Mail-Newsletter veröffentlichen.
Alle Facebook-Nachrichten münden auch in den
Stadthaus-Twitter-Account. Wir bieten somit eine
auf die Zielgruppe abgestimmte Exklusivität der
Nachricht und nutzen zudem so genannte CrossMedia-Effekte über die ausgewählte Verknüpfung
mit der Stadthaus-Berichterstattung der lokalen
Zeitungen und mit unserer Homepage.
Derzeit führen wir mit der studentischen Unternehmensberatung Priamos, angedockt an die Universität Ulm, eine Besucheranalyse durch, die Aufschluss geben wird über die Entwicklung der
Stadthausbesucher seit der letzten Umfrage
(2004), über die Nutzung der verschiedenen Bereiche des Stadthauses und den Besucherfluss
dazwischen sowie über die Wirkkraft der verschiedenen Maßnahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit.
Mit über 185.000 Besuchern (Ausstellungen, Veranstaltungen, Führungen) erreichte das Stadthaus
2010 eine sehr gute Resonanz. Zwar liegt die Zahl
unter der des Vorjahres, doch deutlich über den
Besucherzahlen aller vorangegangenen Jahre seit
Stadthauseröffnung (außer 2004/Einstein-Jahr).
Wie in den vorangegangenen Geschäftsberichten
64
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Organigramm
Stadthaus Ulm
Stadthausleiterin
Karla Nieraad
100%
Stellv. Leitung
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Sabine Presuhn
100 %
* Ein-Euro-Jobber wurden
sukzessive abgebaut
Organisation
Gastveranstalter
Christine Schaumlöffel
60%
Finanzen,
Verwaltung
Ines Belgomri
100 %
Techniker
Christos Kalokerinos
100 %
Technischer Leiter
Paul Stauber
100 %
Sekretariat
Sabine Schwarz
100 %
Techniker
Franz Nägele
100 %
2 Aufsichten 100%
2 Aufsichten 87,5 %
1 Aufsicht 75 %
2 Aufsichten 50 %
Projektleiter mit
Werkverträgen
6 Personen
1 Werkvertrag
Fundraising
* 2 Ein-EuroJobber bis
100 Std./Monat
Das Jahr 2010 im Rückblick
Ausstellungen
Das erste Vierteljahr war geprägt von der
Werkschau von Donata Wenders (*1965), die
die erste umfassende Einzelausstellung dieser
Fotografin überhaupt war. Ihre sensiblen Bilder
von Menschen zogen Tausende an. Aus dem
Gästebuch geht hervor, dass besonders viele
Mehrfachbesucher kamen. Ein Teil der Ausstellung
wurde später in Sibiu/Rumänien und in Paris
gezeigt.
Der Entwicklung Ulms und Oberschwabens seit
der Festlegung der württembergisch-bayerischen
Grenze im Jahr 1810 widmete sich Der Weg in
die Moderne. Als Kooperation des Stadthauses
mit dem hier federführenden Haus der
Stadtgeschichte/Stadtarchiv und in
Zusammenarbeit mit Leutkirch, Ravensburg und
Friedrichshafen ging die Ausstellung anschließend
auf Wanderschaft. Die Nachzeichnung der
Entwicklungen von Industrialisierung, moderner
Sozialpolitik, Stadtentwicklung oder der
Erschließung moderner Verkehrswege machte
diese historische Schau für den Gegenwartsbezug
des Stadthauses interessant.
Mit Janne Lehtinen (*1970) konnte das
Stadthaus einen prominenten Vertreter der
namhaften „Helsinki School“ gewinnen, der
finnischen Universität für Kunst und Design mit
ihren international hochrenommierten
Fotoklassen. Janne Lehtinen beschäftigte sich in
der Fotoserie „Sacred Bird“ mit dem Traum vom
Fliegen, den er in den Weiten der finnischen
Landschaft in einem Langzeitprojekt immer wieder
neu inszenierte. Die sehr gut besuchte Ausstellung
war als erster Vorgeschmack auf das Berblinger
Jubiläumsjahr 2011 lange vom Stadthaus geplant
und traf zudem passend mit dem Ulmer
Kulturfrühling „Finnland“ zusammen. Sie wurde
mit einer Förderung der SWU ermöglicht und von
verschiedenen finnischen und deutsch-finnischen
Institutionen unterstützt. „Sacred Bird“ erregte
außerdem das Interesse des Deutschlandradios
Kultur, das im Stadthaus seitdem schon zwei
Hörspiele passend zu Ausstellungen anbot.
65
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Den Sommer über präsentierte das Stadthaus,
angeregt vom Austragungsland der Fußball WM
2010, Südafrikanische Fotografie 1950 – 2010.
Mit Pressefotos, nicht zuletzt aus dem ersten
„schwarzen“ Magazin DRUM, wurde die
Geschichte der Apartheid über blutige
Unterdrückung, politischen Widerstand bis hin zur
jungen Demokratie nachgezeichnet. Die
Ausstellung entstand in Kooperation mit dem
Museum Goch am Niederrhein und dem WillyBrandt-Haus Berlin unter Federführung der Galerie
Seippel Köln/Johannesburg. Sie ging anschließend
auf Tour nach Südafrika und wurde jüngst im
Pretoria Art Museum gezeigt. Ein Glücksfall war
die parallel laufende erste Ausstellung der Walther
Collection in Burlafingen, die ebenfalls einen
Afrikaschwerpunkt hatte. Es gab
Überschneidungen der Fotografen bis hinein in die
Bildauswahl und wie planmäßig konzipiert
erscheinende Ergänzungen, so dass plötzlich eine
einmalige Gelegenheit entstanden war, zwischen
Ulm und Burlafingen „die derzeit weltbeste
Auswahl afrikanischer Fotografie“ zu sehen, wie
es Artur Walther in seinem Grußwort bei der
Eröffnung im Stadthaus formulierte.
Die im Stadthaus in diesem Rahmen u. a.
vorgestellte südafrikanische Fotografin Jodi
Bieber, die noch während unserer Ausstellung
weltweit Furore machte mit dem Porträt einer
misshandelten afghanischen Frau auf dem
Titelblatt der amerikanischen „Time“, wofür sie
bald darauf mit dem World Press Photo Award
ausgezeichnet wurde, wurde für 2012 von uns zu
ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland
eingeladen.
Im Herbst 2010 stand eine weitere Kooperation
auf dem Programm, diesmal mit der
Evangelischen Kirche, der Universität Stuttgart
und dem Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und
Umwelt: Kirche bauen - Akzeptiert Gott
Beton? zum 100-jährigen Bestehen der
Pauluskirche. Die baugeschichtliche Bedeutung
dieses ersten Sakralbaus, der Sichtbeton
verwendete, war bislang weniger im Bewusstsein
der Ulmer. Die als evangelische Garnisonskirche
erbaute heutige Pauluskirche wurde in den
Kontext berühmter Betonkirchen des 20.
Jahrhunderts eingeordnet. Den Aspekt der
Nutzung für das Militär im Ersten Weltkrieg
bereitete das Stadthaus zusammen mit dem
Pauluskirchenpfarrer i. R. Reinhart Müller auf mit
der Publikation Wie Gott zum Deutschen
wurde über Kriegspredigten des Jahres 1914
(Schriftenreihe „edition stadthaus“). Das
Bändchen ist gleichzeitig eine Vorbereitung auf
das Programm 2014.
Den Übergang ins Jahr 2011 bereiteten zwei
Ausstellungen vor: Die Fake Holidays des
österreichischen Fotografen Reiner Riedler
(*1968) zum einen zeigten moderne künstliche
Freizeitwelten. Hierzu entstand auch ein
Schülerprojekt mit mehreren Klassen der EllyHeuss-Realschule, die solche Freizeitwelten in Ulm
erkundeten.
Zum andern waren die Weltraumfantasien des
in der DDR-Psychiatrie betreuten Karl Hans Janke
(1909 - 1988) mit ihren atombetriebenen
Raumfahrzeugen in unserer Reihe „Outsider Art“
der Auftakt des Stadthauses zum Berblinger
Jubiläumsjahr.
Neben diesen großen gab es eine Reihe kleinerer
Präsentationen im Foyer 1. OG, die, wenn es der
Saalbetrieb erlaubt, das Ausstellungsprogramm
auch künftig mit noch jüngeren, kurzfristig
aktuellen oder ungewöhnlicheren Positionen
bereichern sollen. Zu sehen waren: druckfrisch auf
der Berlinale entstandene Fotos der aus Ulm
stammenden Kunststudentin Silke Schwarz
(*1985) im Frühjahr, neuste großformatige
Studien über modernen Tanz und Tänzer des in
Neu-Ulm lebenden Fotografen Nik Schölzel
(*1971) im Sommer, zurückgelassene Fundstücke
in halb verfallenen öffentlichen Gebäuden der
DDR, 20 Jahre nach der Einheit, von Journalist
Peter Buyer (*1970) im Herbst und im Winter
schließlich eine Studie über das 40 Jahre alt
gewordene Universum Center, einst das
verheißungsvollste Projekt moderner Ulmer
Stadtentwicklung, heute stark mit dem Kainsmal
sozialen Niedergangs belastet. Hierzu entstand mit
Unterstützung von Ebner & Spiegel ein Band in
der „edition stadthaus“: Eine Insel der Zukunft.
66
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Veranstaltungen
Eigene Veranstaltungen des Stadthauses
Im Zentrum der wenigen selbst konzipierten und
eigenveranstalteten Programme im Stadthaussaal
steht alljährlich im April das Festival neue musik.
Das Stadthaus ergänzt und akzentuiert damit das
kontinuierlich wirksame Konzept des
Ausstellungsprogramms, bietet gleichzeitig eine
Sparte an, die sich in der Ulmer Kulturlandschaft
ansonsten kaum findet, und erwirbt mit den neue
Musik-Programmen zusätzliche überregionale
Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Die Absicht,
Neugier auf neue Musik zu wecken und dabei den
Strömungen der vergangenen hundert Jahre
nachzuspüren, ist vollkommen aufgegangen. Im
Rückblick auf die 15 Jahre, die diese Reihe nun
existiert, standen Schwerpunkte der vergangenen
Jahre im Mittelpunkt, darum gruppiert wieder ein
spannungsreiches Programm mit neuen Werken
und aktueller Club-Musik.
Zusätzlich zur schon bewährten Zusammenarbeit
mit dem Ulmer Münster stieg 2010 das
Kulturhaus Schloss Großlaupheim als neuer
Kooperationspartner ein. Eine langfristige
Partnerschaft ist von beiden Seiten geplant. Die
Partnerschaft mit Laupheim, die Gründung des
Fördervereins „Freunde der neuen Musik im
Stadthaus Ulm e.V. “, weitere Kooperationsverhandlungen mit externen Partnern sowie
verstärkte Fundraisingaktivitäten sollen dazu
verhelfen, das Festival mit neuer Musik zu
erhalten, nachdem die dafür früher
bereitgestellten stadthauseigenen Budgetmittel ab
2012 komplett der Konsolidierung zum Opfer
fallen.
Der Verein der „Freunde der neuen Musik im
Stadthaus Ulm e.V. “ hat im Herbst seine erste
eigene öffentliche Veranstaltung durchgeführt,
einen Abend mit Filmen der Komponisten Michael
Gordon (*1956) und Jóhann Jóhannsson (*1969).
Ferienexpress: Dschungeltanz mit Domenico Strazzeri
Sus Palm in „Spieglein, Spieglein“, Tanzstück über
Schönheitsideale
Die Reihe zuhören hinschauen gab wieder
jungen Künstlerinnen und Künstlern ein Forum: Im
Januar in Kooperation mit der Gesellschaft 1950
der früheren italienischen Ulmer Gastschülerin
und heutigen Opernsopranistin Capucine
Chiaudani, im September der städtischen
67
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Förderpreisträgerin in der Sparte Film, Antje
Engelmann (*1980), und im Oktober den
Preisträgern der Bundesauswahl Junger
Künstler des Deutschen Musikrats Byol Kang
(*1985), Geigerin, und Boris Kuzenow (*1985)
am Flügel.
nun der aufschlussreichen Entdeckung von Liesl
Karlstadt aus Anlass ihres 50.Todestages.
Die Kinderbuchmesse kibum, die Mitwirkung im
Arbeitskreis 27. Januar und selbstverständlich
bei der Museumsnacht und der Kulturnacht
sind auch 2010 wieder Eckpfeiler im
Jahresprogramm gewesen.
Kooperationen
Wie die so genannte „neue Musik“ ist auch der
freie, aber professionelle zeitgenössische
Tanz in der Ulmer Kulturlandschaft
unterrepräsentiert. Auch hier hat sich das
Stadthaus als Impulse setzender Förderer etabliert.
Mit Kontinuität bieten wir seit 2001 der Strado
Compagnia Danza des in Ulm ausgebildeten
Tänzers und Choreographen Domenico Strazzeri
(*1965) eine verlässliche Plattform und damit die
Möglichkeit zur Entwicklung neuer Produktionen.
Es hat sich über die Jahre hinweg ein
bemerkenswertes Stammpublikum für die hier
entstehenden Tanzstücke gebildet, das für viele
ausverkaufte Vorstellungen sorgt. Auch andere
Ulmer Tanzschaffende sind seitdem immer wieder
im Stadthaus zu Gast bzw. interessiert, den
Stadthaussaal zu mieten.
Darüber hinaus gab es akzentuiert gesetzte
Einzelkooperationen mit zwei weiteren Ulmer
Partnern: Mit dem Kunstverein veranstalteten
wir eine Ein-Mann-Show des Landestheaters
Tübingen im Ausstellungsbereich, die dem
Publikum die weitgehend nicht-bewussten
Herausforderungen an Ausstellungsaufsichten
nahe brachte. FILM&POPchips e.V. luden wir ein,
die Eröffnungsveranstaltung des Film- und
Projektfestivals „Ausnahmezustand“, das sich den
Lebenswelten junger Menschen in schwierigen
Phasen widmete, im Stadthaus zu machen.
Domenico Strazzeri hat seinerseits für das
Ferienexpress-Programm der Ulmer und NeuUlmer Kultureinrichtungen das Angebot des
Stadthauses für Kinder ermöglicht, mit denen er
einen Dschungeltanz eingeübt hat.
Ebenfalls verlässliche Kontinuität in der
Kooperation pflegt das Stadthaus mit dem Verein
für moderne Musik. Acht Konzerte
internationaler Größen des Jazz widmeten sich
unter dem Motto go east den osteuropäischen
Ländern. Hervorragend ist auch die
Zusammenarbeit des Vereins für moderne Musik
und der oben erwähnten „Freunde der neuen
Musik im Stadthaus Ulm e.V.“. Die Mitglieder
kommen wechselseitig in den Genuss von
Vergünstigungen. Auch werden die Aktivitäten
des einen Vereins jeweils in der Mitgliederschaft
des andern angekündigt.
Die seit 2008 bestehende Kooperation mit der
Frauenakademie der vh Ulm wurde fortgeführt.
Nachdem bisher Leben und Werk prägender
Theoretikerinnen des 20. Jahrhunderts im Fokus
der Veranstaltungen standen, widmeten wir uns
Die Reihe der Kooperationen wurde abgerundet
mit der Präsentation der Great Insolvency Show
der Münchner Jens Semjan (*1979) und Bernhard
Lermann (*1971), die sich um Bedeutung,
Sinnlosig- und Wirkmächtigkeit von Statistiken
drehte. Damit bespielten wir den in den
Sommerferien aufgrund geringer
Veranstaltungsfrequenz üblicherweise eher leer
stehenden Stadthaussaal. Auch in den
kommenden Jahren sind Bespielungen des Saals in
den „Sommerpausen“ vorgesehen.
Gastveranstaltungen
159 Gastveranstaltungen aus Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Sozialem und
Kultur spiegelten 2010 im Stadthaus die
Bandbreite aktueller Themen und Diskurse wider.
Der Gastveranstaltungsbetrieb fußt auf folgenden
Parametern: Der Großteil der Veranstaltungen, i.
d. R. um 80%, ist öffentlich; auch die
geschlossenen Veranstaltungen, etwa im Rahmen
von Kongressen, sind vom Grundsatz her von
Relevanz für die Öffentlichkeit; Saalvergaben für
rein private Zwecke werden weitestgehend
vermieden; gemeinnützige ortsansässige Träger
bekommen für öffentliche Veranstaltungen sehr
günstige Konditionen. Durch Beachtung dieser
Grundsätze kann das Stadthaus seine Aufgabe,
nicht als beliebig zusammengewürfeltes
68
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Mehrzweckhaus, sondern als thematisch
anspruchsvolles, qualifiziertes Bürgerforum zu
dienen, gut erfüllen.
2010 sind rd. 50 Gastveranstaltungen weniger zu
verzeichnen als 2009. Dies liegt an den
Saalblockaden während der Fußball-WM aufgrund
der „Public Viewings“ auf dem Münsterplatz, an
einer 10-tägigen Saalblockade, um
Konkurrenzveranstaltungen zum Donaufest zu
vermeiden, sowie allgemein an einer eher
zögerlichen Haltung potenzieller Saalmieter im
ersten Halbjahr 2010, die wir einer gestiegenen
Ausgabendisziplin nach der Rezession
zuschreiben. Der Rückgang der Anzahl von
Gastveranstaltungen schlägt sich allerdings nicht
in den Einnahmen aus der Saalvermietung nieder,
weil wir mit einigen kommerziellen Mietern gut
gegensteuern konnten und das Ulmer City
Marketing e.V. das Stadthaus mit einer
angemessenen Ausfallpauschale zur WM
entschädigte.
Geplant waren:
Besucherzahl:
Budgetentwicklung
Zielvorgaben 2010
Die für 2010 vereinbarten Ziele wurden deutlich
übertroffen. Zu Buche schlagen insbesondere
die nachhaltig hohe Zahl an Veranstaltungsbesuchern (2010: 48.000, Vorjahr: 43.000) und
die ebenso zu verzeichnende Kontinuität der
Teilnehmerzahl an den UNT – Führungen, die
das Stadthaus mit einbeziehen (2010: 53.000;
Vorjahr 57.000).
Mit 84.000 Ausstellungsbesuchern wurde
außerdem ein sehr hoher Standard erreicht.
Dass die Zahl der Ausstellungsbesucher dennoch um 23.000 unter der des Vorjahres liegt,
ist auf den Umzug von Car2go in den
Pächterbereich zurückzuführen (bis April 2010
wurden die Car2go-Kunden im Stadthaus-UG
zu den Gastausstellungsbesuchern addiert)
sowie auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eher zurückhaltende Zahl von Besuchern
in der Ausstellung „Der Weg in die Moderne“.
Realisiert wurden:
Besucherzahl:
Ausstellungen
1 Eigenpräsentation (Dauerausstellung)
4 Kooperationen
8 Eigenpräsentation (inkl. Dauerausstellung)
6 Kooperationen/Übernahmen
5 Gastausstellungen
80.000 inkl. Teilnehmer Führungen
84.357
137.282
Veranstaltungen
15 Eigenveranstaltungen in zwei Veranstaltungsreihen und im Rahmen von Ausstellungen
50 Kooperationen inkl. Begleitprogramme
Ausstellungen
185 Gastveranstaltungen inkl. Begleitprogramme Gastausstellungen
Gesamtbesucherzahl
1.000 19 Eigenveranstaltungen in zwei Veranstaltungsreihen und im Rahmen von Ausstellungen
4.000 99 Kooperationen inkl. Begleitprogramme
Ausstellungen
20.000 159 Gastveranstaltungen inkl. Begleitprogramme Gastausstellungen
25.000
105.000
1.017
10.402
36.624
48.043
185.325
69
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Rechnungsergebnis 2010
Gesamteinnahmen
Gesamtausgaben
Zuschussbedarf
Bereinigtes Budget
Budgetübertrag 2010
Budgetübertrag aus 2009
Budgetübertrag nach 2010
541.000 €
2.247.000 €
1.706.000 €
1.788.000 €
82.000 €
90.000 €
172.000 €
Kommentar Einnahmen
Das Einnahmesoll wurde um 176.000 Euro überschritten. Einnahmesollüberschreitungen müssen
vom Stadthaus erbracht werden, um die Projekte
des jeweiligen Folgejahres zu finanzieren.
Im Wesentlichen wurde die Einnahmesollüberschreitung durch folgende Faktoren erzielt:
- Rd. 73.000 Euro kommen durch Mieten und
Pachten, davon rd. 34.500 Euro aus Saalvermietungen, 38.500 aus Pachten (wirksam sind eine
Indexanpassung aus 2009, eine Umsatzpachtnachzahlung, die Turmzimmerverpachtung und
ein Neuabschluss).
- Rd. 61.000 Euro Drittmittel wurden eingeworben. Darunter subsumiert sind Spenden,
Sponsoringbeiträge und Beiträge der Kooperationspartner. Die zudem akquirierten Sachspenden/-sponsoring schlagen nicht als unmittelbar
ablesbare Zahl zu Buche. Die Drittmittel wurden
im Kern für die Ausstellungen „Akzeptiert Gott
Beton?" und „Janne Lehtinen" sowie für das Festival „neue Musik" erzielt.
- Rd. 15.000 Euro sind WC-Nutzungsgebühr,
wobei zu berücksichtigen ist, dass diese Einnahme
nur etwa 50% der Unterhaltskosten der WCAnlage refinanziert.
- Rd. 10.000 Euro kamen über Katalogverkäufe,
insbesondere bei den Ausstellungen „Donata
Wenders", „Janne Lehtinen" und „Karl Hans Janke". Ein glücklicher Umstand war, dass wir schon
im Vorjahr die Katalogbestände angekauft hatten,
so dass wir im lfd. Jahr 2010 nur noch die Einnahmen daraus, jedoch keine Ausgaben mehr für
diese Positionen hatten.
- Darüber hinaus verteilen sich kleinere Mehreinnahmesummen auf angepasste Nebenkostenvorauszahlungen der Pächter, diverse Ersatzleistungen und interne Erstattungen, verbucht auf verschiedenen Positionen.
Kommentar Ausgaben
Den hohen Einnahmen stehen Mehrausgaben von
rd. 258.000 Euro gegenüber.
- Rd. 100.000 Euro dieser Mehrausgaben flossen
planmäßig in den Vollzug des Programms,
abgesichert durch den Budgetübertrag des Vorjahres.
- Rd. 168.000 Euro Mehrausgaben bei Abschreibungen und Verzinsung sind vom Stadthaus selbst
nicht steuerbar, allerdings auch budgetneutral.
- Bei Personalkosten und den - vom Stadthaus
kaum steuerbaren - Internen Leistungsverrechnungen wurde der Ausgaberahmen um insgesamt
10.000 Euro unterschritten.
Zwischenbericht 2011 und Ausblick
auf 2012
An ordentlichen Erträgen wurden im ersten Quartal 2011 35% des Jahressolls erreicht, die Aufwendungen liegen mit 26% des Jahresbudgets im
Plan. Die Veranstaltungs- und Besucherzahlen des
ersten Quartals 2011 lagen leicht über denen des
ersten Vorjahresquartals, wobei allerdings die Anzahl der Teilnehmer an UNT-Führungen im Stadthaus derzeit etwas rückläufig ist. Ob sich daraus
ein länger anhaltender Trend entwickelt, können
wir momentan noch nicht absehen.
Da die so genannten 1 Euro-Jobber zugunsten der
Schaffung neuer Arbeitsplätze für Ausstellungsaufsichten fast vollständig abgebaut wurden, hat
das Stadthaus die Öffnungszeit der Ausstellungen zum 1. Januar 2011 um 1 Stunde pro
Tag gekürzt (Öffnung um 10 Uhr anstatt bisher 9
Uhr). So bleibt die notwendige Flexibilität im 2schichtigen Dienstplan erhalten. Es hat darüber
70
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
keinerlei Besucherbeschwerden oder negative
Reaktionen gegeben.
im Stadthaus gezeigt wird (Projektleitung: Wiebke
Ratzeburg).
Das Jahr 2011 wird geprägt sein von der Ausstellung ABHEBEN - Die Vision vom Fliegen zum
Berblinger Jubiläumsjahr, die sechs Monate lang
laufen wird. Auch im Saal werden sich viele Veranstaltungen um diesen Anlass herum gruppieren.
Wirtschaftlich bedeutet dies für das Stadthaus
zwar einerseits einen Einnahmeverlust bei Saalvermietungen (derzeit wird ein Rückgang um rd.
8.000 Euro prognostiziert), andererseits jedoch
eine Erholungspause für das eigene Ausstellungsbudget, das sich allein aus den Überträgen speist.
Auf Initiative des Verbands Bildender Künstler
wird im 2. Halbjahr 2012 im Stadthaus und im
BBK parallel der französische Maler Yves
Bélorgey (*1960) präsentiert, der Stadtentwicklungen, Straßenzüge und Fassadenarchitektur
zum Thema hat. Während eines Ulm-Besuchs entdeckte er den Wiblinger Tannenhof und das
Hochsträß (Projektleitung: Reiner Schlecker, BBK/
Karla Nieraad, Stadthaus).
Das Stadthaus ist somit in die Lage versetzt, für
2012 und 2013 rechtzeitig verbindliche Planungen
beginnen zu dürfen. Zudem ist - quasi dank
Berblinger - das durch die Konsolidierung bedrohte Festival neue Musik für 2012 gesichert. Es
wird 2012 den 100. Geburtstag von John Cage
als Impuls haben (Projektleitung: Jürgen Grözinger). Im Rahmen des Festivals wird das Theater
Ulm die Premiere der John Cage-Opern
Europeras 3 & 4 ins Stadthaus verlegen.
Zum Jahresende 2011/12 wird das Stadthaus mit
einer großen Ausstellung des Fotografen Olaf
Otto Becker (*1959) herauskommen, der sich
über faszinierende Naturaufnahmen aus Island
und Grönland dem Thema „Klimawandel" annähert (Projektleitung: Dr. Raimund Kast). Auch hierzu sind Projekte mit Ulmer Schülern verschiedener
Altersstufen in Planung.
2012 wird eine Ausstellung über Orte, die von der
Landkarte verschwinden, Orte ohne Wiederkehr
(Arbeitstitel), die Auswanderungsbewegungen der
Schwabenzüge, die sich 2012 zum 300sten Mal
jähren, kontrastieren. Das Stadthaus vergibt dafür
u. a. einen Auftrag an den namhaften Fotografen
Peter Granser (*1971), der sich mit dem verschwundenen Dorf Gruorn bei Münsingen beschäftigen wird (Projektleitung: Annette Schellenberg).
Auch laufen bereits die Vorbereitungen für die
zuvor erwähnte erste große Einzelausstellung der
südafrikanischen Dokumentarfotografin Jodi Bieber (*1966) in Deutschland, die im Sommer 2012
Die Reihe „Outsider Art" wird mit der Würdigung
des Malers Dietrich Orth (*1956) fortgesetzt. Er
lebte in der Psychiatrischen Klinik Kaufbeuren, als
sein ungewöhnlich konzeptuelles Werk, mit dem
er sich wie mit Therapieanweisungen an den Betrachter wandte, vor zehn Jahren im deutschen
und amerikanischen Kunsthandel boomte. Inzwischen zog sich Orth vollständig zurück. Seine Familie legte das Werk in die Hände der an das Universitätsklinikum Heidelberg angekoppelten
Sammlung Prinzhorn, eine der maßgeblichen
Sammlungen von „Outsider Art“ und Kooperationspartner des Stadthauses (Projektleitung: Dr.
Raimund Kast).
Daneben wird es eine Reihe flankierender, kleinerer und auch spontanerer Ausstellungen und anderer Aktivitäten des Stadthauses geben.
Das Kinder führen Kinder-Angebot und die
Märchenfigur-Führungen in Zusammenarbeit
mit dem Theater Ulm werden genauso fortgeführt
wie Schülerprojekttage, StadthausDetektivspiele für Grundschüler und ähnliches.
Die Offene Bibliothek - als Experiment begonnen -, die um einen attraktiven SonnendeckTerrassenplatz, einen Kaffeeausschank und eine
von Südwest Presse und Stuttgarter Zeitung gesponserte Tagszeitungsauslage erweitert wurde,
bleibt bestehen.
In Zusammenarbeit mit der Astronomischen Arbeitsgruppe wird versucht, die Terrassen für
Laufpublikum anziehender zu machen. Zu besonderen Gelegenheiten ermöglichen Teleskope
Himmelsbeobachtung oder die Studie von Details
in der Fassade des Ulmer Münsters.
71
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Als Investition hält das Stadthaus eine neue Bestuhlung des Saals für dringend erforderlich.
Nachdem seit 2010 ein mit Hilfe des Gebäudemanagements neu eingebauter Stauraum hinter dem
Saal nunmehr für freie Sicht und freie Wege sorgt,
wird das Stadthaus aus selbst erwirtschafteten
Mitteln 2011/2012 in eine verbesserte Besucherinformation und -orientierung durch das
Haus investieren.
Resümee
Das Stadthaus richtet seine Energie darauf, trotz
Konsolidierung das jährliche Festival neuer Musik
zu erhalten, mittelfristig sogar möglichst auszubauen, und weiterhin ein Ausstellungsprogramm
zu Gegenwartsthemen anzubieten, das sich an
der Architektur des Gebäudes messen lassen kann
und sowohl überregional ein Aushängeschild ist
als auch die Ulmer anzieht. Der direkte Dialog mit
den Besuchern, die Qualität der Betreuung der
Pächter und der Gastveranstalter im Saal sowie die
Öffentlichkeitsarbeit sind dabei tragende Säulen.
Ihre Stabilität gewinnen sie durch die beispielhaft
hohe Motivation der Beschäftigten.
Bilder aus Südafrika, Ausstellung im Stadthaus 2010
72
2010 | kultur BERICHT
Stadthaus Ulm
Budgetentwicklung
2005
2006
2007
2008
2009
Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis
T€
T€
T€
T€
T€
2010
2010
Plan
Ergebnis
T€
T€
EINNAHMEN
Eintrittsgelder, Verkauf
Mieten, Pachten
Ersätze, Sonstiges
Zuschüsse, Spenden
Summe Einnahmen
10
295
77
13
35
316
69
25
20
355
115
63
29
315
58
72
42
364
79
31
19
298
46
2
44
371
65
61
395
445
553
475
515
365
541
395.370,27
444.803,59
553.300
475.448,98
514.994,48
364.600,00
540.806,95
459
70
190
82
172
118
985
430
93
183
74
153
114
932
417
48
168
71
176
109
905
494
117
190
98
279
89
882
573
68
194
88
237
88
875
595
90
193
75
98
93
846
588
57
218
81
199
89
1.014
2.076
1.979
1.894
2.149
2.122
1.989
2.247
2.075,96544
1.978,76506
2.001.686
1.894,64354
2.015,35288
1.989,10000
2.156,57595
1.681
1.534
1.340
1.673
1.607
1.625
1.706
1.680,59517
1.534,00000
1.448.386
1.673,00000
1.500,35840
1.624,50000
1.615,76900
1.584
-97
229
132
1.548
14
132
146
1.526
-147
254
107
1.590
-17
107
90
1.625
0
90
90
1.788
82
90
172
AUSGABEN
Personalausgaben
Bauunterhalt
Gebäude-/ Grundst.bewirtschaftung
Geschäftsbedarf
Programmkosten/ Werbung
Innere Leistungsverrechnung
Abschreibung/ Verzinsung
Summe Ausgaben
Zuschuss
Bereinigtes Budget
Budgetüberschuss./-defizit lfd. Jahr
Budgetüberschuss/-defizit Vorjahr
Budgetübertrag
Leistungsziele
Veranstaltungen (eigene)
Veranstaltungen (Kooperationen)
Gastveranstaltungen
Ausstellungen (eigene inkl. Dauerausst.)
Ausstellungen (Kooperationen)
Ausstellungen (Gast)
Besucher
1.448
108
146
254
10
9
23
21
31
15
19
78
79
105
236
134
50
99
168
186
212
194
207
185
159
3
1
1
1
5
1
8
3
5
7
7
6
4
6
5
2
4
5
3
0
5
151.816 137.760 157.100 170.500 208.574 105.000 185.325
73
Hexenjagd
Theater Ulm
Geschäftsbericht 2010
Grundsätzliches zu den
Theaterjahren 2009 bis 2011
Das Theater Ulm zählt zu den Mittelpunkten im
kulturellen Leben der Stadt Ulm. Mit rund 270
Vorstellungen im Großen Haus an sechs Abenden
in der Woche mit den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Konzerten verfügt die Stadt
Ulm damit über ein traditionsreiches Drei-SpartenHaus, das nicht nur den Ulmer Bürgerinnen und
Bürgern ganzjährig Theaterkultur garantiert, sondern sein Publikum zu gleichen Teilen auch in den
umliegenden Regionen und Städten findet. Mit
über 800 Plätzen im Großen Haus und weiteren
120 im Podium stellt das Theater Ulm eine tägliche Platzkapazität bereit, wie sie sonst nur in
deutlich größeren Städten zu finden ist.
Auch in Zeiten stark eingeschränkter Mittel der
Kommunen braucht eine zentrale Institution wie
das Theater Ulm Sicherheit. So hat sich die Stadt
Ulm nach der „Theaterdebatte“ im Sommer 2010
klar zur Bestandssicherung des Ulmer Hauses bekannt. Gerade angesichts der im Unterschied z.B.
zu den Sozialleistungen freiwillen Leistung zur
Förderung der Kultur in unserer Stadt kommt dieser klaren kulturpolitischen Position hohes Gewicht zu.
Im Jahr 2009 begann eine mehrjährig projektierte
Generalsanierung des vierzig Jahre alten Baus am
Herbert-von-Karajan-Platz. Mit einem Gesamtvolumen von ca. 18 Millionen Euro wird die gesamte
bauliche und infrastrukturelle Substanz runderneuert. Besonderes Gewicht wird dabei neben der
Sanierung der theaterspezifischen Maschinerie
und Steuerungstechnik auf das Erreichen neuester
Standards der Energiewirtschaflichkeit gelegt.
War es in den Jahren 2009 und 2010 noch möglich, diese Sanierung ohne gravierende Beeinträchtigung des laufenden Spielplans durchzuführen,
so wird es ab 2011 durch die Sanierung der
Obermaschinerie notwendig, die Bühne des Großen Hauses früher als üblich aus dem Vorstellungs- und Probenbetrieb zu nehmen. Neben Vorstellungen im Podium und in der Podium.bar sowie verschiedenen Sonderprojekten in den Foyers
des Theaters wurde der Spielplan der Abonnements- und Besucherring-Vorstellungen ab Juni
2011 auf der Wilhelmsburg mit drei Produktionen
aus dem Musiktheater und Schauspiel weitergeführt. Eine dort eigens zu diesem Zweck errichtete
Infrastruktur mit regensicheren Tribünen, speziellen Licht- und Tonanlagen, einem großen Catering-Bereich und einer perfektionierten Verkehrsanbindung mit einem speziellen Shuttlebetrieb
macht den auch architektonisch und stadthistorisch singulären Festungshof zu einer hoch attraktiven Theaterspielstätte für mehr als zwei Monate.
Trotz der besonderen Anstrengungen, die das
Theater in den Umbauspielzeiten zu bewältigen
hat, wurde wieder das breite Angebot im Spielplan gewährleistet. Der weit gefasste Anspruch,
Bildungsauftrag und Innovation zu vereinen, ist in
den über 20 Neuproduktionen pro Spielzeit dokumentiert, die neben dem klassischen Repertoire
ebenso Raritäten sowie Ur- und Erstaufführungen
bieten.
Besonders Gewicht wurde und wird auf die Pflege
der Jugendarbeit am Theater Ulm gelegt. Zahlreiche Betreuungsangebote und Sonderprojekte für
Jugendliche ergänzen nicht nur den Spielplan,
sondern legen damit den Grundstein für das Theaterpublikum der nächsten und übernächsten Generationen.
„Mehrwert“ lautete das Motto der Spielzeit
2010/2011 und beharrte damit in Zeiten massiver
Einsparungen bei allen Kultureinreichtungen darauf, dass das Theater „mehr wert ist, als es kostet“ (Ivo Gönner). Der ökonomische Fokus des
Begriffs weitete sich so zu einem Kommentar zur
kulturellen Grundversorgung einer ganzen Region.
75
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
In diesem Zusammenhang ist es beonders erfreulich, dass sich das Theater Ulm gerade auch im
überregionalen Vergleich so gute Besucherzahlen
durch hochrrangige Inszenierungen erarbeitet hat.
Besonders bemerkenswert ist dabei, dass auch der
Anteil der Abonnenten nicht nur stabil geblieben
sondern gewachsen ist.
Neben den regulären Neuproduktionen im Großen Haus, dem Podium und der Wilhelmsburg bot
das Theater auch 2010/2011 wieder eine große
Zahl an Extras, Begleit- und Sonderprojekten. So
erfuhr das schnell zum Publikumshit avancierte
Theaterlabyrinth eine Neuauflage anlässlich der
Kulturnacht, mit der Theaterkantine wurde eine
neue Spielstätte im Haus erobert, der
hamletMARATHON bot eine umfangreiche Vortrags- und Seminar-Reihe zum elisabethanischen
Theater Shakespeares flankierend zum HAMLET,
dazu kamen Musiktheater-Workshops oder latenight-Attraktionen in den Foyers und vieles mehr.
Auch in der Spielzeit 2011/2012, die unter dem
Motto „Erlöst“ steht, wird es nicht anders sein.
Beispielsweise wird das Ballettensemble mit dem
DanceLab auch abseits des Spielplans in Erscheinung treten und der Wettstreit der lebenden gegen die toten Dichter POETRY! DEAD OR ALIVE?
gleich zweimal seine Fortsetzung finden.
Mit dem neuen Generalmusikdirektor Timo Handschuh und dem neuen Chordirektor Hendrik Haas
dürfen die Mitarbeiter des Theaters und auch die
Konzert- und Musiktheaterfreunde in eine ganz
neue, spannende Spielzeit gehen.
Musiktheater
Auch in der durch die Theatersanierung und die
Haushaltskonsolidierung geprägten Spielzeit
2010/2011 setzte das Musiktheater am Theater
Ulm auf Kontinuität. Trotz des bis zur absoluten
Untergrenze ausgedünnten Ensembles wurden
zentrale mehrjährige Spielplan-Linien fortgesetzt –
im Fall der italienischen Oper gleich doppelt: Mit
Giuseppe Verdis DON CARLO (auf der Wilhelmsburg u.a. in Zusammenarbeit mit dem
Oratorienchor/Ulmer Münster) und Giacomo Puccinis LA BOHÈME. Auch das deutsche Repertoire
war gleich mit zwei Zentralwerken vertreten: Richard Wagners Musikdrama DAS RHEINGOLD und
Otto Nicolais Oper DIE LUSTIGEN WEIBER VON
WINDSOR, die sich im unterhaltenden Genre die
Aufgabe mit der Wiederaufnahme von Ralph
Benatzkys IM WEISSEN RÖSSL teilt. Mit insgesamt
vier Werken erhielt das Musiktheater im 20. Jahrhundert ein ganz besonderes Gewicht. Alexander
Zemlinskys DER ZWERG und Béla Bartóks HERZOG
BLAUBARTS BURG wurden – in Deutschland vermutlich erstmalig – zu einem Abend kombiniert,
der überraschende Publikums-Renner mit der
Tango-Oper MARÍA DE BUENOS AIRES von Astor
Piazzolla (eine Wiederaufnahme ist 2012 geplant)
eignete sich bestens, die langjährige Verbindung
der beiden Sparten Oper und Tanz zu intensivieren, und THE ROCKY HORROR SHOW (auf der
Wilhelmsburg) knüpft an den Sensations-Erfolg
von JESUS CHRIST SUPERSTAR im Bereich des
Musicals an.
Neben der strukturellen Einordnung in die mehrjährige Spielplangestaltung des Musiktheaters am
Theater Ulm verbanden sich die Werke natürlich
auch thematisch unter dem gewählten SpielzeitMotto „Mehr-Wert“. Lieferte hier doch beispielsweise Richard Wagner mit dem Ulmer PublikumsHit DAS RHEINGOLD einen theatralischen Kommentar, der noch eng am ursprünglich ökonomischen Terminus des „Mehrwert“ orientiert ist,
während der expressionistische Doppelabend (DER
ZWERG/HERZOG BLAUBARTS BURG) mit dem sich
GMD James Allen Gähres von der Ulmer Oper
verabschiedete, den Begriff ins Ethische führt und
schließlich Otto Nicolais Komödie und THE ROCKY
HORROR SHOW den Wertekanon selbst ironischkritisch zur Disposition stellen.
In der kommenden Spielzeit 2011/2012 bleibt das
Musiktheater nach Quantität und Variabilität konstant. Mit Giacomo Puccinis MADAMA BUTTERFLY gibt der neue GMD Timo Handschuh sein
dirigentisches Debut am Theater Ulm. So wenig
die „Tragödie einer Japanerin“ (originaler Untertitel) dem Klischee der trivialen Gefühligkeit entspricht, so radikal satirisch erweist sich noch immer die „Mutter aller Operetten“: Jacques Offenbachs ORPHEUS IN DER UNTERWELT. Ebenfalls
dem Kernrepertoire des Musiktheaters entspringt
Georges Bizets Oper CARMEN, mit der seit langem wieder ein Opernwerk in französischer Sprache gespielt wird. Georg Friedrich Händels Oper
ARIODANTE komplettiert den großen musikhisto76
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
rischen Bogen des Spielplanes mit der Hinwendung zur Vorklassik und eröffnet die zweite Spielplanhälfte mit selten zu hörenden Kompositionen.
Dazu gehört in Europa auch noch das Musical
SUGAR, obwohl die Vorlage – MANCHE MÖGEN’S HEISS – seit Jahrzehnten ein cineastischer
Welthit ist; nicht zuletzt wegen Marilyn Monroe,
die darin den Rollen-Namen „Sugar“ trägt. Seit
vielen Jahren steht 2012 auch endlich wieder ein
Werk von Leos Janaček auf dem Spielplan: DIE
SACHE MAKROPULOS, eine surreale schwarze
Komödie nach Karel Čapeks gleichnamigen
Schauspiel. Den Saison-Abschluss bildet eine Uraufführung, die der international seit Jahrzehnten
renommierte Komponist Gerhard Stäbler für das
Theater Ulm schreibt. Das Werk, das den Titel
ERLÖST ALBERT E. trägt, setzt auch die Einbindung Ulmer Kinder und Jugendlicher in ein professionelles Theaterprojekt fort, das vor zwei Jahren mit Glanerts DIE DREI RÄTSEL so erfolgreich
begann.
Im Podium wird John Cages EUROPERAS 3&4 zu
erleben sein, das der Komponist treffsicher so
umschrieb: „Dreihundert Jahre lang haben uns die
Europäer ihre Opern geschickt. Jetzt schicke ich
sie ihnen zurück.“
Maria de Buenos Aires
Das Rheingold
Konzerte
In der letzten Spielzeit von GMD James Allen
Gähres konnte das Theater Ulm Konzerthighlights
auf den Spielplan setzen. Gähres ist seinem
Schwerpunk mit der klassischen und romantischen
Musik treu geblieben, hat den Radius aber mit
einigen Werken aus der Moderne erweitert. So
eröffnete ein „amerikanisches Konzert“ mit Werken zentraler Komponisten des Landes die Saison.
Neben William Schumans NEW ENGLAND TRIPTYCHON und Charles Ives’ 2. SINFONIE erklang
der von der amerikanischen Sinfonik beeinflusste
ESSAY FÜR ORCHESTER von Günter Buhles. Die
große romantische Musik brach sich im 2. Philharmonischen Konzert mit der SINOFNIE AUS DER
NEUEN WELT von Antonín Dvořák und Tschaikowskis 1. KLAVIERKONZERT Bahn. Der Solist
Benjamin Moser war dem Ulmer Publikum aus der
Spielzeit 2009/2010 dabei noch in
Alice im Wunderland
Der Diener zweier Herren
77
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
Tag und Nacht
Herzalarm
Shakespeares sämtliche Werke…leicht gekürzt
lebhafter und bester Erinnerung. Tamás Füzesi,
Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters
der Stadt Ulm, übernahm den Solopart in Bartóks
2. VIOLINKONZERT im 3. Philharmonischen Konzert. Brahms’ TRAGISCHE OUVERTÜRE bildete den
Auftakt des Programms und geschlossen wurde es
von einer der größten Sinfonien aus Franz Schuberts Feder, der GROSSEN SINFONIE IN C-Dur. Das
zweite sinfonische Meisterwerk des jung verstorbenen Komponisten erklang im 4. Philharmonischen Konzert: die UNVOLLENDETE. Dieses Programm bildete sicherlich einen Höhepunkt in der
Konzertsaison, aber auch einen Höhepunkt in der
Zeit von James Allen Gähres am Theater Ulm. EINE
ALPENSINFONIE stand als musikalisches Großformat auf dem Programm und brachte Richard
Strauss’ unwiderstehliche Klangsprache wieder
einmal in den Ulmer Konzertsaal. Das 5. Philharmonische Konzert war in dieser Spielzeit zugleich
auch das letzte Herbert-von-KarajanGedächtniskonzert. In bewährter Weise stand
Beethoven auf dem Programm: seine 5. SINFONIE,
sein VIOLINKONZERT und die CORIOLANOUVERTÜRE. Der Übergang von der Wiener Klassik zur musikalischen Romantik beschloss also die
Saison der Philharmonischen Konzerte.
Neben diesen fünf Abenden war auch in diesem
Jahr das Neujahrskonzert mit einer Reise „von
Wien bis St. Petersburg“ wieder ein großer Publikumsliebling. Diese Tradition wird wie die ganze
Konzertstruktur dieses Jahres der neue Generalmusikdirektor Timo Handschuh in der kommenden Saison fortführen. Glacis- und Paradekonzert
sorgen als Open Air-Erlebnisse auch außerhalb der
Wilhelmsburg für gute Stimmung, das
Schwörkonzert bildete in der Zusammenarbeit mit
der Münsterkantorei den Abschluss der Saison.
Ein besonderes Highlight zeigten die Kinderkonzerte 2010/2011: Neben dem KÖNIG KAROTTE
für die jüngeren Besucher, die wie jedes Jahr das
Podium regelrecht stürmten, gab es im Großen
Haus im Mai die FACETTEN DER FILMMUSIK. Zahlreiche Filmmusiken boten Kindern und Jugendlichen von der 3. bis zur 10. Klasse einen Einblick in
den Hollywoodklang.
Medea
Und nicht zuletzt lassen die Musiker des Philharmonischen Orchesters die Kammermusiktradition
am Hause weiter leben. Sieben Konzerte zeigten
78
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
einen weit reichenden Querschnitt durch die
Kammerkonzertliteratur und das besondere Engagement der Musiker.
In der kommenden Spielzeit 2011/2012 bricht
GMD Timo Handschuh inhaltlich in ungewohnte
Gewässer auf, lässt die traditionell bewährten
Komponisten aber weiterhin erklingen und behält
auch die Konzertstruktur bei. Es gibt weiterhin
fünf Philharmonische Konzerte, das Neujahrskonzert, die Open Air-Konzerte, zwei Kinderkonzertprogramme, die Gala der Stimmen und das
Schwörkonzert in Zusammenarbeit mit der Münsterkantorei. Die Saison wird mit einem großen
Auftakt aller musikalischen Gruppierungen des
Hauses eröffnet. Beethovens CHORFANTASIE vereint Orchester, Instrumental- wie Vokalsolisten,
sowie den Chor des Theaters Ulm. Im 2. Philharmonischen Konzert erklingen César Francks SINFONIE IN D-MOLL, Strawinskys FEUERVOGELSUITE und Ravels MA MÈRE L’OYE. Diese Komponisten sind keine Neulinge für das Ulmer Publikum, werden jedoch neu miteinander kombiniert.
In den folgenden Konzerten sind Meisterwerke
wie Dvořaks CELLOKONZERT, Schostakowitschs 5.
SINFONIE, Brahms HAYDN-VARIATIONEN, Haydns
LONDONER SINFONIE und Ausschnitte aus Elgars
POMP AND CIRCUMSTANCE-Märschen ebenso zu
hören wie unbekanntere Werke wie zum Beispiel
Vaughan-Williams’ A LONDON SYMPHONY.
Die Kinderkonzerte behalten ihre Form bei, im
Podium ein spielerisches Werk, den ZIRKUSWINTER für die jüngeren Besucher, anzubieten und im
Großen Haus auf die bewährte Konzertform zurückzugreifen in dieser Spielzeit mit Musik rund
um das Thema Hexen und Zauberer.
Ballett
Mit einer Kooperation der Sparten Oper und Ballett begann die Spielzeit höchst erfolgreich:
MARÍA DE BUENOS AIRES zog Zuschauer jeden
Alters in ihren Bann und wurde so zum umjubelten Publikumserfolg. Das Ballettensemble um Direktor Roberto Scafati widmete sich dann einem
Ballettabend, der sich musikalischen wie tänzerischen Kontrasten verschreibt. TAG UND NACHT
heißt der Abend, der zwischen Barock und Moderne pendelt und mit ungewöhnlichen Bühnen-
ansichten bezaubert. Nur sechs Wochen nach der
Premiere dieses Abends Mitte März stand auch
schon die nächste Premiere auf dem Plan:
RINNOVAZIONE 2. Was in der vergangenen Saison
sieben Mal ausverkauft war, wurde in diesem Jahr
erweitert durch die Choreografie eines jungen
Münchner Gastes, David Nicolas Russo. Wieder
wird der Abend, der sich ganz der Sinnlichkeit des
Tanzes und der Musik widmet, zum PublikumsRenner. Doch für die Tänzer war das Jahr damit
noch nicht zu Ende: Sie verhalfen mit Tanz und
Gesang der ROCKY HORROR SHOW auf der Wilhelmsburg zu mehr Wirbel.
In der Spielzeit 2011/2012 steht mit Prokofjews
ROMEO UND JULIA wieder ein Handlungsballett
auf dem Programm. Roberto Scafati erfüllt sich
damit einen lang gehegten Traum und wird das
Werk in bekannter Scafati-Art zwischen gefühlvollen und ausdrucksstarken, mitreißenden Choreografien changieren lassen. Die Ballettsaison dürfen
aber die Tänzer eröffnen, indem sie sich auf die
andere Seite der Bühne begeben. Fünf Tänzerinnen und Tänzer choreografieren Themen zu Musik, die ihnen wichtig ist, in ihrer ganz eigenen
Ausdrucksweise und Körpersprache. Ein spannender Abend im Podium. Die erfolgreiche Kooperation der Sparten wird mit der letzten Musiktheaterproduktion im Großen Haus wieder aufgegriffen: In ERLÖST ALBERT E. spielt das Ensemble
wieder eine wichtige Rolle.
Schauspiel
Mancher Zuschauer hat sich angesichts des Mottos für die vergangene Spielzeit vielleicht gewundert, dass das Theater so unbedarft den eigenen
„Mehrwert“ propagierte. Die Inszenierungen der
letzten Saison haben jedoch einmal mehr deutlich
gemacht, welchen Wert ein Stadttheater wie dieses besitzt.
Als Eröffnungspremiere präsentierte das Theater
Ulm Arthur Millers modernen Klassiker HEXENJAGD im Großen Haus. Die personalintensive Inszenierung wurde möglich durch eine Kooperation mit der adk-ulm, die vier angehende Schauspielerinnen zur Verfügung stellte. Auf Grund der
verkürzten Spielzeit im Theater selbst nahm HEXENJAGD auch die Position des „neuen Stücks“
79
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
ein – eine zugegeben ungewöhnliche Definition,
die auf Grund der beängstigenden Aktualität des
Stückes jedoch gerechtfertigt scheint. Nach dem
Weihnachtsmärchen ALICE IM WUNDERLAND in
einer eigens erarbeiteten Fassung der Theaterpädagogin Nele Neitzke, die Tausende Kinder begeisterte, folgte im Großen Haus die Komödie
BÜRGER SCHIPPEL. Für diese Produktion konnte
der unkonventionell und frisch denkende Nachwuchsregisseur Philipp Jescheck gewonnen werden; man darf sich freuen, dass er auch in der
kommenden Spielzeit wieder in Ulm arbeiten
wird. Im Januar folgte der Klassiker, in diesem
Falle der größte bekannte Klassiker der Theatergeschichte: HAMLET. Stephan Suschke inszenierte
die Neuübersetzung des Dramaturgen Michael
Sommer mit Volkram Zschiesche in der Hauptrolle.
Entgegen dem verbreiteten Vorurteil vom zögerlichen, gedankenschweren Dänenprinzen erlebte
das Publikum einen heißblütigen, zupackenden
Hamlet, der sich in einem spannenden Thriller mit
seinem Onkel um Thron und Macht stritt. Die vierte große Schauspielproduktion führte die Zuschauer – und diesmal auch das Abonnentenpublikum – auf die Wilhelmsburg. Mit CYRANO DE
BERGERAC inszenierte Andreas von Studnitz das
Stück der Wahl für laue Sommerabende. Verstärkt
wurde das Schauspielensemble in diesem opulenten Stück durch 25 Auszubildende der WielandWerke, die schon seit Beginn der Spielzeit unter
der Anleitung von Volkram Zschiesche Fechtunterricht genossen, um als Gascogner Kadetten die
Klingen zu kreuzen.
Standen im Großen Haus also große Namen auf
dem Spielplan, war doch das Programm des
Schauspiels im Podium nicht weniger profiliert.
Eröffnet wurde die Spielzeit hier mit dem Klassiker
MEDEA, das vor Dutzenden Schulklassen und einem nahezu permanent ausverkauften Haus gespielt wurde. Konsequenterweise wurde die Inszenierung zu den Baden-Württembergischen
Theatertagen in Karlsruhe eingeladen und wird in
der nächsten Spielzeit auch wieder aufgenommen. Nicht weniger erfolgreich gestaltete sich das
Kontrastprogramm zu dieser blutigen antiken
Tragödie – das neue Musical im Podium, HERZALARM. Ariane Müller steuerte die Musik und
Andreas von Studnitz den Text zu dieser Produktion bei, die von Beginn an ausverkauft war. So
groß war die Nachfrage nach den „musikalischen
Metastasen“ aus dem Sankt Andreas Klinikum,
dass es in der nächsten Spielzeit nicht nur eine
Fortsetzung der Geschichten aus dem Krankenhaus, sondern auch mehrere Male die große
„HERZALARM-Nacht“ mit beiden Teilen hintereinander geben wird. Als großer Erfolg kann auch
das neue Stück NACHWEHEN gewertet werden,
mit dem Operndirektor Matthias Kaiser als Schauspielregisseur in der Podium.bar debütierte. Das
brisante Thema einer Arbeitnehmerin, die von
ihrer Firma unerhörte Eingriffe in ihr Privatleben
hinnehmen muss, stieß auf eine große Resonanz
beim Publikum. Nicht weniger scharf nahm sich
das Jugendstück FILMRISS im Podium aus. Ein
Pornovideo zirkuliert auf den Handys von Schülern
und löst die Frage danach aus, welchen Stellenwert Sex und welchen Liebe im Leben der Heranwachsenden haben. Quasi als Begleit- und Kontrastprogramm zu HAMLET im Großen Haus inszenierte Michael Sommer in der Podium.bar
SHAKESPEARES SÄMTLICHE WERKE (LEICHT GEKÜRZT). Diese Tour de Farce durch das Gesamtwerk des „Barden“ ist eine Steilvorlage für drei
Schauspieler – und wurde als solche genutzt, um
das Zwerchfell des Publikums zu strapazieren.
Parallel zu diesem kleinen Stück kam im Podium
das preisgekrönte Stück EINE FAMILIE (AUGUST:
OSAGE COUNTY) des Amerikaners Tracy Letts auf
die Bühne. Inszeniert wurde das große Familienepos von Patricia Benecke, die zum ersten Mal für
eine Arbeit in Ulm gewonnen werden konnte, und
die auch in der nächsten Spielzeit hier inszenieren
wird. Abgerundet wurde die Arbeit des Schauspielensembles von der Inszenierung MEISTERKLASSE im Hauptfoyer des Theaters. Fanny Brunner inszenierte diese Kooperation von Musiktheater und Schauspiel, bei dem Christel Mayr in der
Rolle der alternden Diva Maria Callas von drei
Opernsolisten unterstützt wurde.
Neben der Hauptlast der zwölf SchauspielInszenierungen leistete das Ensemble wiederum in
vielen Nebentätigkeiten Erstaunliches. Besonders
hervorzuheben ist die Veranstaltungsreihe
hamletMARATHON, in der Dramaturg Michael
Sommer eine umfassende Vorbereitung auf den
Klassiker anbot. In acht Lecture Performances in
der Podium.bar und bei neun Filmvorführungen
von klassischen Hamlet-Adaptionen im MephistoKino konnten durchschnittlich 45 Zuhörer begrüßt
werden. Eine sehr positive Resonanz, die aller80
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
dings im Vergleich zum Dauerbrenner POETRY
SLAM in der Podium.bar noch gering ist. Bei diesen Dichterschlachten mit namhaften nationalen
und internationalen Gästen und lokalen Talenten
konnte acht Mal ein ausverkauftes Haus erzielt
werden. Ebenso, und das ist noch erstaunlicher,
beim ersten Poetry-Slam-Event im Großen Haus,
POETRY! DEAD OR ALIVE?, das im Februar vor
ausverkauften Rängen statt fand. Vier Schauspieler aus dem Ensemble traten hierbei als tote Dichter gegen vier sehr lebendige Poetry Slammer an –
nur knapp wurde ein Sieg von den Lebenden errungen. Die Veranstaltungsreihe in Kooperation
mit dem Mephisto-Kino, FAUST TRIFFT MEPHISTO,
wurde erfolgreich fortgesetzt, ebenso die Veranstaltungsreihe NACHTSCHICHT im Foyer, bei der
in Lesungen, Performances und einmaligen Shows
Skurriles und Unerhörtes in spartenübergreifenden
Abenden präsentiert wurde.
In der Spielzeit 2011/2012 wird die Sparte Schauspiel einerseits die erfolgreichen Linien der Spielplangestaltung weiterführen, andererseits auch
einige Experimente wagen. So wird im Großen
Haus der moderne Klassiker TOTENTANZ gezeigt –
nach vielen Jahren wieder einmal Strindberg, gefolgt von der Position, die den Klassiker und die
Komödie der Spielzeit darstellt: DIE SCHULE DER
FRAUEN von Molière. In die Kategorie „Experiment“ fällt dann das neue Stück ROMMEL/HOMBURG/TOD/TRAUM, das von Stephan
Suschke und Michael Sommer um den Tod des
Generalfeldmarschalls Erwin Rommel in Herrlingen
1944 entwickelt wird. Abgeschlossen wird die
Spielzeit im Großen Haus von LILIOM. Das Podium
eröffnet mit dem Klassiker NATHAN DER WEISE,
gefolgt von dem Jugenstück GOOD MORNING,
BOYS AND GIRLS, einem verstörenden Stück über
einen Schul-Amoklauf, und HERZALARM 2. Besonders erfreulich ist es, dass mit ANGSTMÄN
wieder ein Kinderstück auf der kleinen Bühne
angeboten wird. Nele Neitzke wird Aki Kaurismäkis Klassiker I HIRED A CONTRACT KILLER auf die
Bühne der Podium.bar bringen, Fanny Brunner das
neue Stück DER MANN DER WELT ASS im Podium
inszenieren. Abgeschlossen wird die Spielzeit dann
wiederum von der romantischen Komödie
LEONCE UND LENA. Wenn auch in der nächsten
Spielzeit nicht versprochen werden kann, dass das
Publikum nach jedem Theaterbesuch „erlöst“ ist,
so zeigt das Theater Ulm doch auf der Landkarte
des Spielplans die Stellen auf, an denen unsere
Gesellschaft nach „Erlösung“ sucht
Theaterpädagogik
Umfangreiche theaterpädagogische Projekte begleiten und ergänzen den Spielplan des Theaters
Ulm. Kinder und Jugendliche können ihre Theaterbesuche vertiefen, einen Blick hinter die Kulissen werfen oder gar selbst auf der Bühne stehen.
Alle Angebote erfreuen sich hohen Zuspruchs.
Theater und Schule – Kooperationsprojekt
Seit der Spielzeit 2008/2009 gilt die Kooperationsvereinbarung THEATER UND SCHULE zwischen
dem Theater Ulm und 24 Schulen aus Ulm und
Neu-Ulm. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Vorstellungen aus allen Sparten des Theaters
Ulm zugänglich zu machen und zu erreichen, dass
jeder Schüler ab Klasse 7 mindestens ein Mal im
Jahr ins Theater geht. So soll ein tieferes Verständnis für Theater und eine langfristige Bindung
ans Theater geschaffen werden. Das Theater Ulm
hält für die teilnehmenden Schulen Karten à 6
Euro für Großes Haus und Podium bereit. Für die
Spielzeit 2010/2011 sind über das Projekt THEATER UND SCHULE ca. 3500 Karten reserviert worden. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv.
Theaterprojekte von und mit Jugendlichen
Neben dem Ermöglichen und Fördern von Theaterbesuchen junger Zuschauer, auch durch Vorund Nachbereitung des Besuchs, sei es theoretischer oder szenischer Art, bietet das Theater Ulm
gemeinsam mit der Sparkasse Ulm unter der Leitung von Theaterpädagogin Nele Neitzke ein breites Spektrum von Projekten an, in denen Jugendliche erste oder weitere Schritte auf den hauseigenen Bühnen und Probebühnen unternehmen
können.
Schultheatertage
In der Spielzeit 2010/2011 wurden Schul- und
Jugendtheatergruppen aufgefordert, sich für die
Schultheatertage am Theater Ulm zu bewerben.
Die interessantesten Bewerber wurden eingeladen, ihre Inszenierungen im Podium zu zeigen.
81
2010 | kultur BERICHT
Theater Ulm
Wie in jedem Jahr flankierten Gespräche, Workshops und die obligatorische Party die Schultheatertage.
Jugendclubs – ECHTZEIT, die BAKCHEN und
DIE BLUME VON HAWAII
Rund 50 Jugendliche begaben sich in den drei
Jugendclubs, mit denen erstmals die drei Sparten
des Hauses abgedeckt wurden, auf die Spuren der
griechischen Antike, des Tanzes und auf die der
Operette. Nach dem Experimentieren mit unterschiedlichen Sprech-, Stimm-, Körper, Beobachtungs-, Gesangs- und Improvisationsübungen
sowie intensivsten Proben feierten ECHTZEIT/DIE
BAKCHEN und DIE BLUME VON HAWAII erfolgreiche Premieren im Podium.
Macht und ‘ne Szene
Auch in der Spielzeit 2010/2011 konnten wieder
Schülertexte in Szene gesetzt werden. Zum Thema
FUNDSTÜCKE haben sich die beteiligten Jugendlichen schreibend und spielend mit dem Suchen
und Finden auseinander gesetzt. Das Ergebnis
wurde voller Spiellust im vollbesetzten Podium
uraufgeführt.
Jugendprojekt – DER DIENER
ZWEIER HERREN
Von Januar bis April 2011 beschäftigten sich elf
Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren unter der
Leitung von Schauspieler und Regisseur Antonio
Lallo mit Carlo Goldonis Komödie DER DIENER
ZWEIER HERREN. Die Jugendlichen wurden unter
etwa 100 Bewerbern im Dezember 2010 in einem
großen Casting ausgewählt. Die Premiere und
weitere Vorstellungen liefen umjubelt im Podium
des Theaters Ulm.
82
Johanna Jellici, Klang-Gang, Installation auf dem Steg zwischen Kunsthalle Weishaupt und Ulmer Museum
Ulmer Museum
Geschäftsbericht 2010
Das bedeutendste Museum der Region ist das
Ulmer Museum. Direkt neben dem Rathaus gelegen, bietet es mitten in der Stadt eine abwechslungsreiche Zeitreise an. Sie umfasst Stationen, die vom über 30.000 alten Löwenmenschen
bis zum aktuellen Kunstgeschehen reichen.
nichtkommerziellen Rahmen statt, was eine nicht
zu unterschätzende Eigenschaft bedeutet, da die
Teilhabe am öffentlichen Leben zunehmend
kommerzialisiert ist.
Den architektonischen Rahmen bilden sieben Gebäude aus verschiedenen historischen Epochen,
darunter das Kiechel-Haus aus dem 17. Jahrhundert, einem besonderen Zeugnis der Ulmer Stadtgeschichte. Auf einer Ausstellungsfläche von annähernd 5000 Quadratmetern lassen sich die
Kunst, Kultur- und Stadtgeschichte Ulms ebenso
anschaulich erleben wie mit der Stiftung Sammlung Kurt Fried und den museumseigenen Beständen die Entwicklungen der modernen und zeitgenössischen Kunst.
Leistungen 2010
Aufgaben und Ziele
Die Basis jeder Museumsarbeit bilden das Sammeln, Bewahren und Forschen. Stetig wachsende
Bedeutung erfährt das Vermitteln, was dazu führt,
dass Führungsformate wie auch Art und Weise
der Präsentation der Dauerausstellungen stets so
aktuell wie möglich sein müssen.
Sonderausstellungen zu kunst-und kulturhistorischen Themen knüpfen im Idealfall an die Sammlungen des Museums an und erweitern das Wissen um sie. Zugleich stellen sie zeitgenössische
Entwicklungen zur Diskussion. Zum besseren Verständnis tragen Führungen (auch in Fremdsprachen), Künstlergespräche, Kurse für Kinder, Vorträge, Kulturreisen, Musik- und Filmprogramme
bei. Das Museum öffnet sich somit einem breiten
Publikum. Die Auseinandersetzung mit Kunst und
Kultur ermöglicht die Begegnung der Besucherinnen und Besucher mit grundlegenden Themen.
Diese Begegnung findet zudem in einem
Sonderausstellungen
Studio Archäologie: Der Löwenmensch – Das Experiment
bis 25. April 2010
Otl Aicher: Wilhelm von Ockham – Das Risiko modern zu denken
20. Februar bis 18. April 2010
In Sand gezeichnet: Entwürfe von Alvar Aalto
10. April bis 20. Juni 2010, Kulturfrühling Ulm
Universal Design: Unsere Zukunft gestalten
7. Mai bis 6. Juni 2010
Im Dialog: Erich Hauser zum Achtzigsten
In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Weishaupt
9. Mai bis 4. Juli 2010 im Ulmer Museum
9. Mai bis 26. September in der Kunsthalle Weishaupt
Unendlich viel: Otl Aicher zum 88. Geburtstag
13. Mai bis 22. August 2010
Studio Archäologie: Die Wahrheit über Hänsel und
Gretel. Hans Traxler und die Anfänge der Märchenarchäologie
16. Mai 2010 bis 27. Februar 2011
Günther Uecker: Handlungen. Werke aus drei
Jahrzehnten
18. September 2010 bis 9. Januar 2011
84
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Studio Stadtgeschichte
Kopf und Kragen − Kleiderordnungen in der
Reichsstadt Ulm
7. November 2010 bis 6. Februar 2011
Weitergabe von Ausstellungen
Die Ausstellung „ulmer modelle – modelle nach
ulm“, vom HfG-Archiv 2003 erarbeitet, setzte ihre
Weltreise zur 7. Station in Kolkata, Indien fort.
Dort sahen sie im Rabindranath Tagore Center
1.500 Besucher.
Die Ausstellung „Wilhelm von Ockham – Das Risiko modern zu denken“ sahen in der Städtischen
Galerie, Isny i. Allgäu 1.200 Besucher sowie im
Museum Huelsmann in Bielefeld, wo sie insgesamt
1.000 Interessierte besuchten.
Die Ausstellung „Der Löwenmensch – Das Experiment“ wurde im Anschluss an die Ulmer Präsentation im Stadtmuseum Erlangen gezeigt (Mai Oktober 2010).
Günther Uecker (geb. 1930), Schwarzer Regen,
Besitz des Künstlers
Umzugsvorbereitungen – Neueröffnung des
HfG-Archivs
Das HfG-Archiv war mit der Erstellung von Raumund Nutzungsplänen für den neuen Standort am
Hochsträss 8 befasst. Neben Umzugsplanung und
-ausschreibung standen Konzeption und Finanzplanung für die Eröffnungsausstellung „Aufbruch
in Ulm. Fotografien von Sigrid von Schweinitz“,
für die Einrichtung eines Schau-Archivs (beides
wird am 20. November 2011 eröffnet) und für die
HfG-Dauerausstellung (geplante Eröffnung Frühjahr 2012) im Mittelpunkt der Arbeit. Für die Ausstellungsprojekte besteht eine Kooperation mit
der HfG Schwäbisch-Gmünd.
Publikationen
Als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung verzichtete das Ulmer Museum im Jahr 2010 auf eigene
Publikationen. Zur Ausstellung „Wilhelm von
Ockham“ gab das HfG-Archiv eine Begleitbroschüre heraus.
Märchenarchäologie: Titelblatt der Wernigeroder Handschrift
mit dem Verhörprotokoll der Katharina Schraderin (1651)
Veranstaltungen
Am „33. Internationalen Museumstag“ besuchten
über 500 Besucherinnen und Besucher das Ulmer
Museum, nahmen an Führungen teil oder erprobten die im Rahmen der Ausstellung „Universal
Design“ präsentierten Produkte.
85
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Das Ulmer Museum beteiligte sich an gemeinsamen Veranstaltungen der Ulm/Neu-Ulmer Museen und Kulturinstitute. In der „Langen Nacht
der Museen Ulm / Neu-Ulm“ fanden rund 850
Gäste den Weg ins Ulmer Museum. Bei der Kulturnacht waren es knapp 5000 Nachtschwärmer,
die zwischen der Uecker-Installation im Lichthof
und der Musik von „Brainstorm“ bis hin zur
Klanginstallation „Klang-Gang“ auf dem Museumssteg vielfältige Eindrücke mitnehmen konnten. Mit einer Abendöffnung unterstützte das
Museum den XXL-Münstertag zum dritten Mal.
Erstmalig fand im Oktober ein „Internationaler
Tag“ statt, bei dem Führungen zu den Hauptwerken des Museums ins Albanische, Englische, Französische, Spanische und Türkische übersetzt wurden. Mit 130 Besuchern war die Veranstaltung
gleich beim Start sehr erfolgreich. 2010 fanden im
Lichthof rund 25 Vorträge, Lesungen und Konzerte statt.
Vermittlung
Die öffentlichen Führungen zu den Wechselausstellungen sind die ständige und verlässliche
Basis für das Stammpublikum und bieten neuen
Besuchern die Möglichkeit, das Museum und seiner Mitarbeiter unkompliziert kennenzulernen
(insgesamt 50 öffentliche Führungen). Die Termine am Donnerstagabend (Ulmer Museum,
Kunsthalle Weishaupt), Sonntagvormittag (Ulmer
Museum) und am Samstagnachmittag (Kunsthalle
Weishaupt) sind bestens eingeführt. Private Führungen für Erwachsenengruppen (85) sind eine
Kernaktivität der festen wie der freien Mitarbeiter.
Etwa 2400 Schüler/innen besuchten in 125 Klassen das Museum.Die zehn Veranstaltungen in der
Kinderwerkstatt waren in der Regel ausgebucht.
Das seit 2006 von kulturellen Einrichtungen in
Ulm und Neu-Ulm veranstaltete gemeinsame Ferienprogramm „Ferienexpress“ ist inzwischen ein
fester Programmteil und immer ausgebucht. Etabliert haben sich inzwischen auch die Führungen,
die regelmäßig für Lehrer aller Schularten als Einweisung in die Sonderausstellungen angeboten
werden. Bei Themen wie „Günther Uecker“ oder
„Robert Longo“ nahmen nahezu jeweils 150 Personen dieses kostenlose Angebot in Anspruch.
Um das Museum über die Grenzen der eigenen
Institution hinaus bekannt zu machen, bietet es
kunsthistorische und archäologische Programmpunkte im Rahmen der Frühjahrs- und Herbstakademie der Universität Ulm (ZAWIW) sowie bei
der Schülerakademie an. Zehn Vorträge und Lesungen sowie weitere 15 Veranstaltungen rundeten das Programm ab.
Freunde des Ulmer Museums e.V.
Am Freitag vor Schwörmontag feierten 300 Gäste
zu Musik von „So What & Anna“ das traditionelle
Sommerfest bei gutem Wetter vor dem Museum.
Als Studienreisen standen auf dem Programm:
mehrtägige Fahrten nach Siebenbürgen und London, ergänzt um Tagesfahrten nach Essen, Paris
und Tübingen. Mit Ausnahme der London-Reise
und der Tübingen-Fahrt fanden alle Angebote
Anklang. Kuratoren/innen des Museums waren als
Reiseleiter dabei.
Presseecho
Das Museum steigerte seine Resonanz in der Presse. Insgesamt 228 (MU: 197, KHW: 31) Artikel
berichteten über Ausstellungen und Aktivitäten,
überwiegend in regionalen Zeitungen. SWR, Regio
TV und der Rundfunk bringen regelmäßig Berichte, so auch bei Uecker. Diese gute Entwicklung
dokumentiert der Pressespiegel. Besonders hervorzuheben ist der Artikel in der BILD-Zeitung
anlässlich der Uecker-Ausstellung, ein absolutes
Novum in der Geschichte des Museums.
BILD-Zeitung vom 18. September 2010
86
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Homepage
Die Homepage des Ulmer Museums verzeichnet
rund 100.000 Besucher, die unabhängige des
„Löwenmenschen“ rund 35.000 Besucher, Tendenz steigend. Die Seite des HfG-Archivs besuchten 60.000 Nutzer. Seit August 2010 nutzt das
Ulmer Museum Facebook, um mit Besuchern und
Freunden ins Gespräch zu kommen, das HfGArchiv seit Anfang 2011. Die Internet-Präsenz des
Museums muss neu strukturiert und attraktiv gestaltet werden. Dazu fehlen weiterhin die finanziellen Mittel.
Erwerbungen
Der schmale Etat von 26.000 € für sämtliche
Sammlungsbereiche des Museum genügt nicht
zum gezielten Sammeln. 25.000 € stehen für
„Ulmer Kunst“ zur Verfügung, womit zwei Arbeiten angekauft wurden, darunter auch Paul Kleinschmidts Gemälde „Blonde Bardame mit Herr“
von 1938.
Insgesamt gab es 12 Schenkungsvorgänge im
Ulmer Museum und dem HfG-Archiv.
Besonders hervorzuheben ist ein „Gekreuzigter
Christus“, eine 1460 entstandene Skulptur. Zahlenmäßig umfangreiche Sammlungskonvolute
tragen zu einem Aufkommen von mehr als 500
diversen Objekten bei.
Restaurierungen
Zwei Restauratorinnen teilen sich eine Planstelle.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit lag 2010 in Neuorganisation von Depotflächen und dabei anfallenden Aufräumarbeiten sowie der Abwicklung der
Wechselausstellungen, insbesondere „Günther
Uecker“, wozu Betreuung des Auf- und Abbaus,
Verpackung und Erstellung von Zustandsprotokollen und kleine restauratorische Eingriffe zählen.
Im Hause wurde ein Damenporträt im Vorfeld der
Ausstellung „Kopf und Kragen“ freigelegt und
restauriert. Für das Ausstellungsprojekt im Stadthaus Ulm „Kirche bauen. Akzeptiert Gott Beton?“
wurden zwei großformatige Leinwandgemälde
Christian Speyers konservatorisch für eine Hängung vorbereitet. Außerdem fand die Oberflächenreinigung der auf der Dachterrasse ausgestellten Objekte statt.
Grafische Arbeiten von Max Arthur Stremel
(1859–1928) und aus dem aus dem Nachlass
Strölin wurden zur Restaurierung an freiberufliche
Restauratoren vergeben.
Leihgaben
Das Museum verlieh 577 Werke an 38 Institutionen im Inland und 13 Werke an 8 Orte im Ausland. Der Leihverkehr an städtische Mitarbeiter/innen ist nach wie vor rege (19 Werke an 7
Abteilungen).
Fachliche Beratung, Fotobestellungen
Schriftliche (rund 100 Vorgänge) und mündliche
Auskünfte zu den Museumsobjekten nehmen
jährlich rund 200 Stunden in Anspruch. Das Museum stellte zahlreiche Abbildungsvorlagen zur
Verfügung, darunter allein 60 für den Löwenmenschen, also mehr als eine pro Woche.
Sponsoren
Das Einwerben finanzieller oder materieller Unterstützung für Ankäufe, Kataloge und für große
Ausstellungsprojekte fordert enorm Zeit. Auch im
schwierigen Jahr nach der Krise konnten Sponsorengelder für größere Projekte, wie z.B. die Uecker-Ausstellung eingeworben werden.
Inventarisierungsprogramm
Die EDV-gestützte Inventarisierung von Kunstwerken konnte nur bis Mitte 2010 weitergeführt
werden. Danach lief die Finanzierung aus. Ab
2012 kann die Inventarisierung Dank zusätzlicher
Finanzmittel wieder aufgenommen werden.
Auch im HfG-Archiv wurde die digitale Erfassung
des Archivguts kontinuierlich fortgeführt.
Museumsshop
Rund 40 Ehrenamtliche leisten engagiert ihre Arbeit im seit 16 Jahren bestehenden Shop. Der
Gesamtumsatz betrug rund € 50.000. Um den
Zusammenhalt der Shop-Mitarbeiter untereinander und zum Museum zu stärken, bietet das Museum Besichtigungen der Sonderausstellungen,
geführt von den zuständigen Kuratoren, mit anschließendem Imbiss an.
87
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Besucher
Für die Sammlungen interessierten sich 22.232
Besucher. Wegen der Sonderausstellungen kamen
18.994 ins Haus. Die Kombikarte für Museum und
Kunsthalle verkaufte sich rund 15.000 Mal. Insgesamt zählte das Ulmer Museum ca. 42.000 Besucherinnen und Besucher.
Budget
Die ab 1. Januar 1995 eingeführte Dezentrale
Budgetverwaltung gilt auf „Widerruf“.
Gesamteinnahmen:
Gesamtausgaben:
Zuschussbedarf:
282.000€
3.213.000€
2.930.000€
Bereinigtes Budget:
2.898.000€
Budgetübertrag nach 2010
Die Reihe Studio Archäologie wird fortgesetzt mit:
Der Teufel in der 11. Kammer – Die Rätsel der
Stadelhöhle im Lonetal, 17. April bis 27. November. Die Ausstellung befasst sich mit der Fundhöhle des legendären Löwenmenschen, die außerdem
noch weitere spannende Geschichten und archäologische Funde aus der Steinzeit bietet.
Auf Vermittlung von Bürgermeisterin Sabine
Mayer-Dölle sind mit TOP 2011: Meisterschüler
der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste
Karlsruhe, 11. Juni bis 28. August 2011, 34 junge
Rechnungsergebnis 2010:
Budgetübertrag der Vorjahre
Budgetübertrag 2009
einer beeindruckenden Installation, die ein Laboratorium rekonstruiert.
-32.000€
-34.000€
-66.000€
Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die frisch von
der Akademie die aktuelle Szene nach Ulm bringen.
Mit Deutschland, Deutschland. Fotografien von
Thomas Kläber und Rudolf Holtappel,
17. September bis 30. Oktober 2011, übernimmt
das Ulmer Museum von der Bochumer Einrichtung
Situation Kunst (für Max Imdahl) eine Fotoausstellung, die eine unaufgeregte Sicht auf die Verhältnisse in Ost- und Westdeutschland bietet.
Zur Premiere am neuen Standort entsteht Auf-
Vorschau 2011
bruch in Ulm. Fotografien von Sigrid von
Schweinitz, mit der das HfG-Archiv die neuen
Ausstellungen
Das Museumsjahr 2011 widmet sich eigens für
das Ulmer Museum kuratierten Projekten sowie
qualitätsvollen Übernahmen von Kooperationspartnern.
Ausstellungsräume im ehemaligen Hochschulgebäude am Hochsträß einweihen wird.
Zum ersten Mal stellte das Ulmer Museum die
grafischen Blätter französischer Provenienz aus
seiner hauseigenen Grafiksammlung zusammen.
Unter dem Titel Délices de France: Französische
Grafik aus dem Ulmer Museum, 5. Februar bis 20.
März 2011, waren über 100 hochwertige Arbeiten ausgestellt.
ruar 2012, eine Kooperation des Ulmer Museum
mit Haus der Stadtgeschichte − Stadtarchiv Ulm,
Münsterbauamt Ulm, Ev. Gesamtkirchengemeinde
Ulm, TU Karlsruhe, Institut für Baugeschichte,
DFG-Projekt „Gotische Planrisse“ (Prof. Dr. J. Böker), Südwestdeutsches Archiv für Architektur und
Ingenieurbau (saai). Das Projekt stellt zum ersten
Mal die Vielzahl der für das Ulmer Münster erhaltenen gotischen Planrisse überblickshaft zusammen und bietet einen faszinierenden Einblick in
die Baugeschichte dieses das Stadtbild bis heute
prägenden Denkmals.
Eigens für das Ulmer Museum, als Beitrag zum
Berblinger Jubiläumsjahr, entwickelten
Matthias Beckmann – Jörg Mandernach – Uwe
Schäfer das Projekt Die Weissenhofer: RADICAL
RESEARCH – DIE WURZELN DER WISSENSCHAFT,
Den Abschluss des Ausstellungsreigens bildet auf-
gerissen: Gotische Architekturzeichnungen zum
Ulmer Münster, 27. November 2011 bis 19. Feb-
3. April bis 29. Mai 2011, das die Legende der
Gruppe „Die Weissenhofer“ weiterstrickt, mit
88
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Budget
Auch 2011 kann das abwechslungsreiche Ausstellungsprogramm nur dank sachlicher und finanzieller Unterstützung von Förderern und Kooperationspartnern durchgeführt werden. Für die Umsetzung der Installation der WeissenhoferAusstellung trug die Karin-Abt-Straubinger Stiftung wesentlich bei, ebenso wie die Kunststiftung
der ZF Friedrichshafen AG den Druck des dazugehörigen Katalogs unterstützte. Bei „Top 2011“
übernimmt die Kosten für die Gestaltung der
Drucksachen, des Katalogs und anderer Posten
der Mitveranstalter, d.h. die Staatliche Akademie
der Bildenden Künste Karlsruhe. Für „aufgerissen“
stehen Sondermittel der Stadt Ulm zur Verfügung.
kunsthalle weishaupt
Seit 2007 präsentiert die kunsthalle weishaupt die
Sammlung des Unternehmers Siegfried Weishaupt
mit Internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Auswahl wechselt halbjährlich. Konzeption, Organisation und Finanzierung verantworten die Direktorin Kathrin WeishauptTheopold und ihre Familie.
Das Ulmer Museum organisiert die Aufsichten,
den Kassendienst und die Hausmeisterin und gestaltet das museumspädagogische Begleitprogramm, z.B. Zeichenworkshops im Rahmen der
Longo-Ausstellung. Als Ausgleich dafür und für
Aufgaben des Gebäudemanagements erhält die
Stadt Ulm die Eintrittsgelder der Kunsthalle.
Das Museum beteiligt sich projektbezogen an
Sonderausstellungen.
Programm
2010 fand mit „Im Dialog: Erich Hauser zum
Achtzigsten“ die erste gemeinsam mit dem Ulmer
Museum organisierte Ausstellung statt (9.5.–
26.9., verlängert bis 14.11. in der Kunsthalle), die
Werke des Bildhauers mit Gemälden und Grafiken
aus beiden Häusern vereint. Dazu erarbeitete die
Hauser-Stiftung einen gebundenen Katalog. Aus
der Sammlung Siegfried und Jutta Weishaupt waren unter dem Titel „konstruktiv und konkret“
Werke von Josef Albers, Max Bill, Victor Vasarely
und vielen anderen ausgestellt.
Livemusik, Künstlervideo und Bar ließen die
Kunsthalle zu einem attraktiven Ziel bei den
stadtweiten Kunstereignissen „Lange Nacht der
Museen“ und „Kulturnacht“ werden.
Führungen
Das Interesse an öffentlichen (78), privaten (123)
und Schüler-Führungen (62) blieb erhalten (insgesamt 263 Führungen), wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau. Monatlich finden im Schnitt 22
Führungen statt.
Besucher
Nach der Eröffnung 2007 verringerten sich erwartungsgemäß die Besucherzahlen. Die Gesamtzahl
betrug 2010 rund 27.000 Personen.
Von der Kunsthalle Weishaupt wechselten insgesamt 8.907 Besucher hinüber ins Ulmer Museum,
das sind 22% aller Besucher des Ulmer Museums
bzw. 34% aller Besucher der Kunsthalle Weishaupt. Den umgekehrten Weg, vom Ulmer Museum in die Kunsthalle Weishaupt, nahmen 6.377
Besucher, dass sind 15% der Museumsbesucher
bzw. 24% der Kunsthallenbesucher.
Somit nahmen mehr als 15.000 Besucherinnen
und Besucher den bequemen Weg über den Museumssteg.
Ausblick
Die seit November 2010 laufende Präsentation
„Robert Longo“ bleibt bis 25.09.2011 zu sehen.
Die Kunsthalle gab dazu das vierte Katalogheft
heraus.
Die kunsthalle weishaupt trägt auf nicht zu überschätzende Weise zum Ansehen der Stadt Ulm
bei, sei es in der Region, in Deutschland oder in
der Welt. Die Architektur- und Kunstkreise sind
voll des Lobes. Beide Einrichtungen, die kunsthalle
weishaupt und das Ulmer Museum, profitieren
von der räumlichen Anbindung durch den Steg,
die auch von den Besuchern sehr geschätzt wird.
89
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Statistik Besucher 2010
Ulmer Museum und kunsthalle weishaupt
Jan
Feb
Mrz
MU
2.311
2.115
2.493
KHW
1.636
1.174
1.730
Apr
2.202
Mai
Jun
Jul
Aug
4.986
4.477
3.906
2.374
1.491
2.802
2.769
1.863
1.680
Sep
7.626
6.117
Okt
3.210
1.592
Nov
2.913
1.253
Dez
2.463
2.170
Hfg Benutzer pro Jahr
150
gesamt
41.226
26.277
Kunsthalle vom 29. April bis 08.Mai geschlossen!
90
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Statistik Führungen 2010
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Gesamt
Ulmer Museum
öffentlich Voranmeldung
2
10
4
3
5
11
4
6
4
6
1
6
1
1
3
2
3
5
7
12
8
15
8
8
50
85
gesamt MU
Öffentlich
Voranmeldung
Schulen
2
0
5
4
6
19
11
0
4
5
8
15
79
214
Schulen
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
91
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Gesamt
kunsthalle weishaupt
öffentlich Voranmeldung Schulen
6
10
2
7
6
4
6
15
12
8
11
6
5
6
4
6
16
6
9
15
12
8
3
1
6
15
4
7
7
3
2
3
2
8
16
6
78
123
62
gesamt KHW
263
Öffentlich
Voranmeldung
Schulen
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
92
2010 | kultur BERICHT
Ulmer Museum
Organigramm
Ulmer Museum
Direktion
Kunst 19. bis 21. Jahrhundert
N.N.
Archäologie
Kommissarischer Direktor
Kurt Wehrberger
Verwaltung/Sekretariat
Brigitte Strahl/Jennifer Hörsch
Blanka Adu-Bright
Registra
Esther Siegmund-Heineke
Alte Kunst, Stadtgeschichte
Dr. Eva Leistenschneider
Digitalisierung/Archiv
Herdis Arlt/N.N.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit,
Museumspädagogik
Kommissarische Leitung
Ausstellungen Moderne
Geschäftsführung Verein der
Freunde des Ulmer Museums
Dr. Martin Mäntele
Restaurierung
Evamaria Popp,
Stefanie Bosch
Technik
Helge Schmid,
Manfred Paller
Volontariat
Thekla Zell
HfG-Archiv
Dr. Dagmar Rinker
Digitalisierung/
Archiv
Christiane Wachsmann
Wissenschaftliche
Mitarbeit
Marcela Quijano, Heiko
Mozer
Führungsorganisation
Catarina Stönner
Kasse Museum
Gabriele Leutenegger
Aufsicht Museum
Salvatore Alo, Katharina
Hilzendeger, Olga SchneiderBiro, Nurgü Fener-Gülbahce, Ida
Semenük, Vida Herbst, Azra
Dracic, Thomas Laepple, Genadij
Lanis, Oksana Aschenbrenner,
Liliane Schmidt, Mehmet Duran,
Siegfried Fäustlin, Helga
Johnston
Kasse Kunsthalle Weishaupt
Uwe Riedel
Aufsicht Kunsthalle Weishaupt
Gerhard Bühler, Uta Richter,
Dieter Jentzsch, Sara-Diouma
Diallo, Maria Färber, Christa
Mayerhofer-Derdau
Verwaltung
Daniela Baumann
Shop im Ulmer Museum
Karin Barth
Hausmeister Museum
Jürgen Oehme
Gebäudemanagement
Hausmeisterin Kunsthalle
Weishaupt
Christa Büchele
93
Impressum
Herausgeber
Stadt Ulm
Gesamtredaktion und Kontakt
Hauptabteilung Kultur
Iris Mann und Katharina Tenta
Frauenstraße 19
89073 Ulm
Telefon 0731/161-4701
kultur@ulm.de
www.ulm.de
Für die Beiträge der jeweiligen Einrichtungen
zeichnen diese selbst verantwortlich.
Bildnachweis
Titel: Günther Uecker, Schwarzer Regen, aus der Ausstellung „Günther Uecker: Handlungen. Werke aus drei
Jahrzehnten“ im Ulmer Museum, Foto: Herdis Arlt
S. 11: Liora Hilb (oben)/Christian M. Pfeifer (Mitte)/Katharina Tenta (unten)
S. 8, 10, 14, 15 (oben und Mitte), 34, 37, 38, 61
(oben): Stadtarchiv Ulm
S. 15 (unten): Peter F. Selinger
S. 21, 30: Volker Konstantin Unseld
S. 50, 58 (unten), 60: Veit Mette
S. 58 (oben): Martin Duckek
S. 63: Josef Ziegler
S. 67: Sabine Presuhn (Mitte)/ Bruno Gruber (unten)
S. 72: Bonile Bam
S. 74, 77 (oben und unten), 78 (oben und unten):
Hermann Posch
S. 77 (zweites und drittes von oben): Jochen Klenk
S. 78 (zweites und drittes von oben): Anita Pinggera
S. 83: Johanna Jellici
S. 85, 86: Ulmer Museum
Alle Angaben ohne Gewähr.
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