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Daten

Kommune
Berlin Reinickendorf
Dateiname
Tätigkeitsbericht.pdf
Größe
766 kB
Erstellt
13.10.15, 22:58
Aktualisiert
27.01.18, 12:27

Inhalt der Datei

Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Gleichstellungsbeauftragte Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten 1. Januar bis 31. Dezember 2014 Brigitte Kowas Eichborndamm 215 - 239 13437 Berlin Tel: 030/90294-2309 oder 2011 Fax: 030/90294-6326 E-Mail: Brigitte.Kowas@reinickendorf.berlin.de Internet: www.frauen.jugend-reinickendorf.de 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Einleitung 4 2. Rahmenbedingungen Personelle und finanzielle Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Mitarbeiterin 5 3. Aufgaben und Tätigkeiten in 2014 5 3.1. Interne Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sowie Gremienarbeit 5 3.1.1. Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf 5 3.1.2.Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros(BAG) 7 3.1.3. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauen- und7 Gleichstellungsbeauftragten (LAG) 3.1.4. Girls’Day 2014 10 3.1.5. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen 14 3.2. Gender Mainstreaming/GenderBudgeting 11 3.3. Mitwirkung bei BVV-Anfragen/Berichterstattung Rat der Bürgermeister (RdB) 11 4. Öffentlichkeitsarbeit 12 4.1. Umsetzung der Strategie Workplace Policy Nein zu Gewalt an Frauen 12 4.2. Veröffentlichungen 12 4.3.Veranstaltungen und Kooperationen 12 5. Beratungsarbeit 14 6. Ausblick 14 7. Anlagen 14 3 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, es ist die 10. Berichterstattung unserer Gleichstellungsbeauftragten und somit die Möglichkeit der kontinuierlichen Teilhabe zur Entwicklung der Themen im Bereich der Gleichstellungsarbeit im Bezirk, auf der Landesebene und jetzt auch auf der Bundesebene. Ich freue mich sehr, dass Frau Kowas in das Amt einer Sprecherin der kommunalen Frauenbüros in Deutschland gewählt wurde und somit noch nachhaltiger die Gleichstellungsarbeit voranbringen kann. Als Bezirkspolitiker für die Themen Jugend, Familie und Soziales ist für mich der Bereich der Familie mit besonderer Aufmerksamkeit verbunden. Junge Menschen stehen heute vor einer großen Herausforderung. Nach Schulabschluss und Ausbildung oder Studium gilt es erst einmal die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Dann aber ballt sich im Alter zwischen 30 und 40 Jahren Einiges zusammen: Wichtige Weichenstellungen im Beruf samt Suche nach einer soliden finanziellen Basis, Aufbau langfristiger Paarbeziehungen, Kinderwunsch, Familiengründung und partnerschaftliche Abstimmung der familiären Aufgaben gehen miteinander einher. Die Anforderungen sind sowohl im Beruf als auch in der Kindererziehung hoch. Diese Lebenssituation wird auch als Rushhour des Lebens beschrieben. Die Rollenbilder verändern sich, junge Familien benötigen zur auskömmlichen Lebenssicherung zwei Einkommen. Mehrheitlich Frauen übernehmen die Betreuung der Kinder in der Elternzeit und kehren aber nach 12 Monaten an den Arbeitsplatz zurück. Eine familienfreundliche Arbeitswelt, die den Bedürfnissen nach flexiblen Arbeitszeiten und Modellen gerecht wird, ist ebenso von Bedeutung wie bedarfsgerechte Kinderbetreuung. Studien zeigen, dass auch Väter ihre Erziehungsaufgabe wahrnehmen möchten und der Wunsch nach Arbeitszeitmodellen, wie z.B. eine 30 Stundenwoche für jeweils beide Elternteile, gefordert wird. Das verhindert Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sowie Altersarmut von Frauen. Ich bin optimistisch: Elterngeld, Elterngeld plus, Kindergeld und die Schaffung neuer Kitaplätze weisen in die richtige Richtung und unterstützen die Familien bei der wichtigen Aufgabe der Kindererziehung. Gleichwohl sehe ich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und plädiere für eine familienfreundliche Haltung und Unterstützung der Politik, Gesellschaft und der Arbeitswelt. Ganz besonders freue ich mich, dass der Preis „Reinickendorfer Frauen in Führung“ in 2014 zum zweiten Mal an eine beeindruckende Unternehmerin aus dem Bezirk vergeben wurde. Der Gleichstellungsbeauftragten, Frau Kowas, danke ich für ihr unermüdliches Engagement in der Vergangenheit und freue mich auf neue Aktivitäten in 2015. Andreas Höhne Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Soziales 4 1. Einleitung Ohne Top-Frauen geht es nicht mehr! Das Bundeskabinett hat am 11. Dezember 2014 den Entwurf für ein Gesetz der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst beschlossen. Ein Meilenstein auf dem Wege zur Gleichberechtigung nach dem Grundgesetz Artikel 3. Zwölf Jahre Selbstverpflichtung der Wirtschaft haben nicht ausreichend gewirkt. Die Flexi-Quote hat zu keiner nennbaren Veränderung geführt. So lag z. B. bei Volkswagen, einem Aushängeschild der deutschen Industrie, der Frauenanteil in Führungspositionen bei 9,8 Prozent, weit weg von der erklärten 30 Prozent Marke. Ähnliches bildet sich bei anderen namhaften, an der Börse dotierten deutschen Unternehmen ab. Ginge es in diesem Tempo weiter, dann läge der Anteil in 2020 bei ca. 15 Prozent. Ab 2016 müssen rund 100 mitbestimmungspflichtige und börsennotierte Unternehmen die im Aufsichtsrat frei werdenden Plätze so lange mit Frauen besetzen, bis diese Gremien mindestens 30 Prozent erreicht haben. Wird der freie Platz nicht mit einer Frau besetzt, bleibt der Stuhl leer. Vorgesehen ist im Rahmen der Selbstverpflichtung eine Zielquotierung von 3.500 Unternehmen, die sie selbst setzen und dann in Folge über die Fortschritte regelmäßig Bericht erstatten. Gesetzt wird darauf, dass der öffentliche Druck Wirkung zeigt und Firmen negative Berichterstattung vermeiden wollen. Dies ist ein aus meiner Sicht absolut richtiger Schritt für mehr Gleichheit in der Gesellschaft. Wie Sie aus der Berichterstattung der vergangenen Jahre ersehen können, liegt die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern in Deutschland immer noch bei 22 Prozent, es tut sich wenig. Die nach wie vor bestehenden Ungleichheiten in den Geschlechterverhältnissen haben mich zu Beginn 2014 bewogen, für das Amt einer Sprecherin in der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros (BAG) zu kandidieren, um die Arbeit nachhaltiger voranzubringen. Die BAG ist eine Standesvertretung von ca. 1.500 Frauenund Gleichstellungsbeauftragten in Deutschland. Einen ganz besonderen Dank möchte ich dem Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Soziales, Andreas Höhne, aussprechen, der mich sehr ermutigt hat, die Aufgabe der Bundessprecherin zu übernehmen und mich beratend begleitet. Meiner Mitarbeiterin, Evelyn König, danke ich für den reibungslosen „background“ und das große Engagement, mich bei den Aufgaben zu unterstützen. Den Auszubildenden danke ich ebenso. Die Netzwerkarbeit ist ein Kernstück meiner Arbeit. Ich danke allen beratenden Gremien und Arbeitskreisen sowie den Unterstützerinnen und Unterstützern, die impulsgebend an der Weiterführung von gleichstellungsrelevanten Themen mitgewirkt haben. Ich freue mich über Ihr Interesse und lade Sie ein, meine Berichterstattung zu lesen. 5 2. Rahmenbedingungen Personelle und finanzielle Ausstattung beauftragten und ihrer Mitarbeiterin der Gleichstellungs- Die Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirksamts Reinickendorf ist als Stabsfunktion der Abteilung Jugend, Familie und Soziales dem Bezirksstadtrat Andreas Höhne zugeordnet. Die inhaltliche Arbeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Land Berlin bezieht sich auf das Landesgleichstellungsgesetz § 21 Absatz 1 bis 5. Es ist eine Vollzeitstelle und erfordert ein hohes Maß an eigenverantwortlichem Handeln und Flexibilität. Die Stelle der Mitarbeiterin der Gleichstellungsbeauftragten ist mit 20 Wochenstunden besetzt. Die Ausbildung von jungen Menschen hat für uns einen hohen Stellenwert. Diese Aufgabe nehmen wir kontinuierlich seit nunmehr 10 Jahren wahr. Die Ausbildung der zwei Azubis in 2014 fand in den Bereichen zur Kauffrau für Bürokommunikation und zur Verwaltungsfachangestellten statt. Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung spiegelt sich u. a. in der Ausbildung von jungen Frauen mit Migrationshintergrund wider. Der Bereich der Gleichstellungsbeauftragten hatte für die Öffentlichkeitsarbeit und den Geschäftsbedarf insgesamt 4.000 € zur Verfügung. 3. Aufgaben und Tätigkeiten in 2014 3.1. Interne Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sowie Gremienarbeit 3.1.1. Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf Der Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten im Bezirk Reinickendorf setzte seine Arbeitsinhalte kontinuierlich um. Das Gremium traf sich zu zehn ordentlichen Sitzungen und fakultativ zu gesetzten Themenschwerpunkten in Arbeitsgruppen. Die Sitzungen des Beirats sind öffentlich. Der Beirat ist für eine Legislaturperiode von 2011 bis 2016 bestellt. Den Vorsitz des Frauenbeirats nimmt Frau Steyer-Fontana, Leiterin des FlotteLotte-Kommunikations- und Lernzentrums für Frauen, wahr. Frau Wiesner von Independent Living gGmbH trat als 2. Vorsitzende wegen beruflicher Veränderungen zurück. Als 2. Vorsitzende wurde Frau Petters gewählt. Thematisch setzte sich der Frauenbeirat im Jahr 2014 mit folgenden Arbeitsschwerpunkten auseinander:   Situation der Flüchtlinge in der Region West und die zunehmenden Auswirkungen auf die dort lebenden Menschen bei einer nicht ausreichenden Hilfestruktur Lohnungleichheit - Equal Pay Day – Extrablatt 6         Situation der Fraueninfrastruktur in Reinickendorf 10 Jahre Mammografie Screening – Fakten und Erkenntnisse Auswirkung der aktuellen Wohnraumsituation in Reinickendorf Internationaler Antigewalttag Situation Alleinerziehender Internationaler Frauentag – Filmtage in Kooperation mit Frauen- und Mädcheneinrichtungen Reinickendorfs Frauen und Gesundheit in Reinickendorf Veranstaltungen, Kooperationen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Die Themenstellungen des Beirats sind vielfältig, mit einem Schwerpunktthema beschäftigte sich das Gremium in 2014 besonders, nämlich der Konzentration von Flüchtlingsplätzen in der Region West. Hierzu wurden der Integrationsbeauftragte des Bezirkes eingeladen sowie Anschreiben an das Bezirksamt und an die Fraktionen der BVV gerichtet. Ziel war es, auf die Folgen für den bereits sozial stark belasteten Sozialraum West und für die dort lebenden Menschen sowie auf die Unterversorgung von sozialen Beratungsund Integrationsangeboten hinzuweisen. Der Beirat lud Bürgerinnen und Bürger, die Politik und Schulen sowie freie Träger der Kinder- und Jugendarbeit im Juni 2014 zu einer öffentlichen Diskussion ein (siehe Anhänge). Auch die Initiative des Frauenbeirats mag dazu beigetragen haben, dass die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen die Finanzierung von drei weiteren Stellen im Bereich der Kiezlotsinnen zur Unterstützung von Flüchtlingsfamilien im Sozialraum West übernommen hat. Das Thema der Altersarmut, insbesondere von Frauen wegen Kinderbetreuung und Pflegeaufgaben, werden den Beirat auch weiterhin beschäftigen. Die Situation von Alleinerziehenden, z. B. an den Schnittstellen des Berufseinstiegs nach der Elternzeit, ist und bleibt trotz Krippen- und Kitaplätzen in vielerlei Hinsicht prekär. Die Kooperation zwischen dem Frauen- und Mädchenbeirat und dem Arbeitskreis Mädchen findet regelmäßig statt.  Rund um den Internationalen Frauentag wurden unter dem Motto „Starke Mädchen – starke Frauen“ an 5 Orten Filme über die Mädchen- und Frauenarbeit gezeigt. Im Interkulturellen Mädchentreff fand ein zentrales Fest mit einem Brunch statt.  Am 25.11.2014 wurde eine große Tanzkampagne „One Billion Rising“ in den Hallen am Borsigturm veranstaltet. Darüber hinaus präsentierten der Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten und die Gleichstellungsbeauftragte den Film „Festung“. Anschließend gab es Gelegenheit, mit der Filmemacherin Kirsi Liimatainen zu diskutieren.  Zum Equal Pay Day unterstützten Frauen aus dem Beirat die Verteilung des „Skandalblatts/Extrablatt“ an Reinickendorfer Verkehrsknotenpunkten. Initiiert wurde die Aktion von der Gleichstellungsbeauftragten Reinickendorfs in Zusammenarbeit mit Business professional Women Deutschland. 7 Laut BVV-Beschluss zum Haushalt 2014 erhält der Beirat für Frauen- und Mädchenangelegenheiten einen Etat für Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 1.000 € jährlich. Das eigenständige Presserecht des Beirats wird regelmäßig wahrgenommen. Infos zum Frauenbeirat und aktuelle Veranstaltungen sind als Download auf der Website der Gleichstellungsbeauftragten unter www.berlin.de/bareinickendorf zu finden. 3.1.2. Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) Die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) ist ein professionelles Netzwerk der institutionalisierten Frauenbewegung. Die BAG ist die Interessenvertretung von ca. 1.600 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Deutschland. Auf der Bundeskonferenz im Januar 2014 wurde ich in das Sprecherinnengremium der kommunalen Frauenbüros Deutschlands gewählt (siehe Anhang). Die BAG wird durch die Bundessprecherinnen öffentlich vertreten. Die Bundessprecherinnen werden auf den Bundeskonferenzen für jeweils drei Jahre in einer Persönlichkeitswahl und nach dem Rotationsprinzip gewählt. Die BAG bündelt frauenpolitische Fachkompetenz und regionale Initiativen. Sie vermittelt Wissen und Kontakte. Sie gibt politische Impulse für die Bundespolitik und nimmt ihrerseits bundespolitische Impulse auf und trägt sie in die Kommunen. Das Netzwerk der BAG steht im Dialog mit Verbänden, Institutionen, Parteien, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und relevanten gesellschaftlichen Gruppen sowie der Bundesregierung. Sie vertritt die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten auf Bundesebene, nimmt zu aktuellen Fragen und Ereignissen aus frauenpolitischer Sicht Stellung, hält Kontakt zu bundesweiten Verbänden, Institutionen und Parteien und bringt frauenpolitische Aspekte in deren Arbeit ein. Zu meinen Schwerpunktthemen zählen die EU-Charta der Gleichstellung, Equal Pay u. a. als Beiratsmitglied beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BFSFJ), Frauen in Führungspositionen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung der Landesarbeitsgemeinschaften in Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie die Organisation der nächsten Bundestagung im September 2015. Der Bezirk Reinickendorf erhält für das Engagement der Gleichstellungsbeauftragten als Bundessprecherin der kommunalen Frauenbüros Wertschätzung und Anerkennung auf Landes- und Bundesebene. Mehr Infos unter: www.frauenbeauftragte.de 3.1.3. Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauenund Gleichstellungsbeauftragten (LAG) Die Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen Frauenund Gleichstellungsbeauftragten ist eine bezirksübergreifende Interessenvertretung auf Landesebene. Ein regelmäßiger Fachaustausch mit der 8 Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Verbänden und Institutionen und die Beteiligung an Arbeitsgruppen des Deutschen Städtetages stellten die fachlich-inhaltliche Zusammenarbeit sicher. Mit der Wahl zur Bundessprecherin kandierte ich nicht erneut für das Amt der Landessprecherin. Zu den Schwerpunktthemen der LAG in 2014 zählte u. a. die Interessenvertretung bei den Ausführungsvorschriften des Landesgleichstellungsgesetzes aus 2012, Kampagnen zum Equal Pay Day und dem Internationalen Antigewalttag. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit nimmt die LAG Stellung zu sexistischer Werbung, wie z. B. die diskriminierende Internetpräsentation der Reinickendorfer Füchse, der Abbau von Beratungsangeboten im Bereich der Fraueninfrastruktur Berlins etc. Fraueninfrastrukturstellen In der zweiten Förderperiode (2014-2016) erhielt der Bezirk vier Stellen aus dem Landesprogramm zur Stärkung der Fraueninfrastrukturstellen in Berlin. Somit hat der Bezirk Reinickendorf insgesamt 4 Stellen von den 58 geförderten Stellen für Berlin erhalten (vorhergehende Wahlperiode waren es 3 Stellen). Die Fördersumme für die Reinickendorfer Stellen beträgt nun jährlich 146.000 €. Die 4 Stellen sind in den Schwerpunktbereichen Auguste-Viktoria-Allee, Residenzstraße und Märkisches Viertel angesiedelt und unterstützen u. a. die erhöhte Aufgabenstellung in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit sowie in der Beratung von Frauen zur beruflichen Eingliederung und dem Aufbau der Netzwerkarbeit für Alleinerziehende in der Nordregion (Pankow, Spandau). Die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Frau Dilek Kolat, besuchte am 15. September 2014 anlässlich ihres Bezirksbesuches u. a. die Integrationslotsen/innen und die Flotte Lotte e. V. und überzeugte sich von der Arbeit der geförderten Stellen. Gender Gap Wussten Sie schon, dass der durchschnittliche Bruttoverdienst von weiblichen Führungskräften in Deutschland um 30 Prozent niedriger liegt als der von männlichen? Bei Technikern 30 Prozent, in akademischen Berufen 28 Prozent und Handwerkern 25 Prozent. Den niedrigsten Einkommensunterschied gibt es bei Bürokräften. Dieser eklatante Unterschied wirkt sich auf das Jahreseinkommen von Frauen aus. Sie verdienen im Bundesdurchschnitt, verteilt auf Qualifikationen, Berufe und Branchen laut der Berechnung des Statistischen Bundesamtes, 22 Prozent weniger als Männer. Es ist Zeit, die Ursachen genauer in den Blick zu nehmen und strukturelle Maßnahmen zu ergreifen. Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) sind eine der Hauptursachen im Lebensverlauf von Frauen die Erwerbsunterbrechungen und die damit verbundenen Folgen für den weiteren beruflichen Weg. Das Schwerpunktthema des Equal Pay Day 2014 lautete: “… und raus bist du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen.“ Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, dies ist aber vor allem auf Teilzeittätigkeiten nach der Familienbildung zurückzuführen. Häufig treten Teilzeit und Minijobs nach der Phase der Elternzeit auf, ein Arrangement, das augenscheinlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Dieses Modell wird durch das steuerlich begünstigte Ehegattensplitting unterstützt. In 9 den Lebensverläufen von Frauen zeigt sich jedoch deutlich, dass der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Geburt eines Kindes nicht immer erfolgreich ist, Arbeitgeber häufig wenig flexible Arbeitszeitmodelle bereithalten und die Bezahlung oftmals nicht auf dem Niveau von Männern liegt. Teilzeitarbeit und Minijobs führen oftmals nicht in die reguläre Beschäftigung und haben somit eine negative Auswirkung auf die Alterssicherung. Trotz Ausgleich von Kindererziehungszeiten liegt der Durchschnitt bei den Rentenansprüchen bei älteren Frauen lediglich bei 58 Prozent, bei jüngeren Frauen sogar nur bei 51 Prozent. Das Armutsrisiko liegt vor allem bei Alleinerziehenden und geschiedenen Frauen. Equal Pay ist mir ein besonderes Anliegen. Ich engagierte mich dazu auf der Bundes-, Landessowie auf der Bezirksebene. Equal Pay Day Der Equal Pay Day vom 21. März 2014 kennzeichnet den Tag, an dem Frauen das durchschnittliche Jahreseinkommen der Männer erreichen, was diese schon Ende 2013 erreicht haben. In Berlin riefen deshalb die bezirklichen Frauenund Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit den Frauen des Business and Professionell Women Germany-Clubs Berlin und dem FrauenComputerZentrumBerlin e. V. zu Aktionen auf. Eine Aktion wird immer erfolgreicher, denn am 21. März gewährten berlinweit ca. 380 Geschäfte, Restaurants und Unternehmen 22 Prozent Rabatt auf Waren und Dienstleistungen für Frauen. Auf einer eigens dafür eingerichteten Web-Site www.22-Prozent.de konnten sich Frauen berlinweit einen Überblick über die vielfältigen Angebote verschaffen und so den Verdienstverlust symbolisch ausgleichen. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten entwickelten gemeinsam mit Business and Professional Women, der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen ein Magazin, das sich „Extrablatt“ nannte und am 21. März 2014 an zentralen Stellen in Berlin verteilt wurde. Diese Aktion war ein voller Erfolg, das Skandalblatt wurde in einer Auflage von 40.000 Stück verteilt (siehe Anhang). Internationaler Antigewalttag Ergänzend zum bundesweiten Angebot „HILFETELEFON - Gewalt gegen Frauen“, unter der Tel.-Nr.: 0800116016, wurde ein weiteres Hilfeangebot hinzugefügt, das sich auf die Beratung zum Thema Cybermobbing spezialisiert hat (www.HILFETELEFON.de). Am 01. Mai 2014 ist das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt in Kraft getreten. Frauen können unter der Hotline: 08004040020 eine anonyme Beratung und Hilfen bei einer vertraulichen Geburt kostenlos in Anspruch nehmen. Zur diesjährigen Kampagne der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) und der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen am 25. November 2014 zum Internationalen Antigewalttag mit dem Slogan „Nein zu Gewalt an Frauen“ wurde das deutsche Filmdrama „Festung“ mit einer anschließenden Podiumsdiskussion gezeigt. Ein ganz besonderer Erfolg war die Platzierung von Spots in Radio EINS zum Thema „Häusliche Gewalt“. Diese sind in 10 Kooperation mit der design akademie berlin, BIG Hotline und der LAG als Initiatorinnen (siehe Anhang). Auf der bezirklichen Ebene wurden weitere Unternehmen akquiriert, die Werbeträger mit den Slogans „Nein zu Gewalt an Frauen“ oder „Ein Zuhause ohne Gewalt“ entwickelt hatten und diese an die Kundschaft weitergaben. Reinickendorf war hier besonders erfolgreich. Ich bedanke mich für das Engagement bei meiner Auszubildenden. Darüber hinaus zeigten wir in bezirklicher Kooperation den Film „Festung“ von Kirsi Liimatainen mit anschließender Diskussion im Interkulturellen Mädchentreff. Ein weiteres ganz besonderes Event „One Billon Rising“, eine Tanzdemo gegen Gewalt an Frauen, wurde am 25. November 2014 in den Hallen am Borsigturm gezeigt. Hier traten Mädchen, Jungen, junge Frauen aus vielen Reinickendorfer Jugendeinrichtungen auf unter der Regie des Centre Talma MädchenSportZentrum & Eventcenter. Ein großer Dank geht an den Center Manager. 3.1.4. Girls‘Day 2014 Der Girls’Day 2014, der zum 14. Mal veranstaltet wurde, fand auch in diesem Jahr wieder großes Interesse. Der Schwerpunkt in der Akquise liegt von Seiten des Büros der Gleichstellungsbeauftragten auf ansässige Firmen im Bezirk Reinickendorf. Mittlerweile können wir auf eine Vielzahl von Unternehmen zurückgreifen, die den Girls’Day mit Interesse, auch in Hinblick auf eigene Nachwuchsförderung, unterstützen. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für das Engagement der Wirtschaft bedanken, so konnte der Bezirk Reinickendorf 420 Plätze auf die berlinweite Plattform setzen. Auch die staatliche Münze Berlin öffnete ihre Tore. 15 Mädchen von der 5. bis zur 10. Klasse konnten die Produktionsprozesse von Münzen kennenlernen und eine eigene Medaille fertigen (siehe Anhang). Ich danke dem Bezirksbürgermeister, Herrn Frank Balzer, der wie schon in den vergangenen Jahren die Schirmherrschaft auch für den Girls'Day 2014 übernommen hat. Im November 2014 fand eine Präsentation von 21 Schulen „Reinickendorf forscht & experimentiert“ im Fontane-Haus statt. Hier konnten sich Schülerinnen und Schüler über die Inhalte in den Berufsfeldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) informieren und bei Experimenten mitmachen - eine tolle Initiative der Bezirksstadträtin für Schule, Bildung und Kultur, Frau Katrin Schultze-Berndt, die schon früh das Interesse für die Zukunftsberufe wecken möchte. 3.1.5. Bezirkliche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen  Steuerung und Geschäftsführung Gender Mainstreaming/Gender Budgeting für das Bezirksamt Reinickendorf  Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen zu gemeinsamen Veranstaltungen, Konzeptionierung von Ausstellungen  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit  Steuerungsausschuss des Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit  Netzwerkarbeit Roma  Netzwerk Fraueninfrastrukturstellen, Jobcenter, Agentur für Arbeit 11  Teilnahme am Projektbeirat „AlliNet“ - Alleinerziehende im Netzwerk  Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeauftragten des Bezirkes Reinickendorf  Netzwerk Alleinerziehende im Jobcenter Reinickendorf  Arbeitsgruppen im Antigewaltbereich  Umsetzung der Workplace Policy im Bezirksamt Reinickendorf 3.2. Gender Mainstreaming/Gender Budgeting Die Steuerungsgruppe Gender Mainstreaming/Budgeting des Bezirksamtes Reinickendorf arbeitete im regelmäßigen Turnus von fünf Sitzungen jährlich unter dem Vorsitz des Bezirksstadtrates für Jugend, Familie und Soziales und Genderbeauftragten, Herrn Andreas Höhne. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe vertraten ihre Abteilungen in der Steuerungsgruppe und wirkten gleichzeitig als Multiplikatoren/innen innerhalb ihrer Abteilungen. Die Geschäftsführung und die Vertretung der bezirklichen Interessen gegenüber der Senatsverwaltung in Form von Berichterstattungen, Beantragung von externen Beratungsmitteln, Bearbeitung von Anfragen und Vorlagen für den Rat der Bürgermeister sowie der Steuerung der internen Prozesse in den Abteilungen wurden in meiner Funktion als Gleichstellungsbeauftragte wahrgenommen. Darüber hinaus vertrat ich das Bezirksamt Reinickendorf in Sitzungen mit der Staatssekretärin für Arbeit, Integration und Frauen. In der Berichterstattung zum Masterplan des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms der 17. Legislaturperiode wurden die Vorhaben des Bezirks Reinickendorf in der Umsetzung der Gleichstellungspolitik abgebildet. Bisher fanden zwei Konsultationsgespräche zur weiteren Entwicklung und Umsetzungen der Zielstellungen des Masterplanes statt. Folgende Vorhaben wurden im Bezirk Reinickendorf von den Abteilungen durchgeführt:       FIT FIT FIT für Oberschulen aus Geldern zur Umsetzung der prämierten Wettbewerbsbeiträge 2013 Seminar für Auszubildende zur Strategie Gender Mainstreaming/ Budgeting Aktivitäten zum Girls’Day und Boys’Day 2014 Diverse Projekte mit der „BAU FACH FRAU“ Präsentation der Ausstellung „Gleichstellung weiter denken“ zum Leitbild im Land Berlin auf der Personalversammlung in 2014 Produktqualifizierung im Bereich Gender Budget (97 ausgewiesene Produkte im Haushaltsansatz) In 2014 wurde erneut ein Gender Budget Wettbewerb vom Senator für Finanzen ausgelobt. Leider war es den Abteilungen aus zeitlichen Gründen nicht möglich, einen Beitrag einzureichen. 3.3. Mitwirkung bei BVV-Anfragen/Berichterstattung, Rat der Bürgermeister (RdB)  Tätigkeitsbericht der Frauenbeauftragten für den Zeitraum 01.01.2013 bis 31.12.2013 12  Zuarbeit zur Großen Anfrage der BVV zur kommunalen Integrationsarbeit  Stellungnahme zur RdB-Vorlage zum Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm (GPR) für die 17. Legislaturperiode – Strategien für ein geschlechtergerechtes Berlin  Zuarbeit zur Berichterstattung Partizipations- und Integrationsgesetz (PartIntG) aus der Perspektive der Gleichstellungsbeauftragten 4. Öffentlichkeitsarbeit 4.1. Umsetzung der Strategie Workplace Policy - Nein zu Gewalt an Frauen Die Vereinbarung „Nein zu Häuslicher Gewalt – Mut zum Gespräch am Arbeitsplatz“ der Dienststelle mit dem Personalrat, der Frauenvertreterin und Gleichstellungsbeauftragten konnte in allen Punkten in 2014 umgesetzt werden. Die Reinickendorfer Vereinbarung wird bundesweit viel beachtet und wurde durch die Freigabe des Bezirksbürgermeisters Frank Balzer an verschiedene Städte und Gemeinden weitergereicht. Darüber hinaus besteht zu TERRE DES FEMMES, den Initiatorinnen der Strategie in Deutschland, ein intensiver Fachaustausch. Ein Internet- und Facebook-Auftritt von TERRE DES FEMMES nennt Reinickendorf als Best Practice Beispiel und Expertin für die Work Place Policy: www.schaust-du-hin.de oder www.facebook.com/schaust.du.hin 4.2. Veröffentlichungen Aktualisiert werden fortlaufend: a) Notfallkarte (Orientierungshilfe für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, anzufordern im Büro der Gleichstellungsbeauftragten) b) Informationsbroschüre „Zwangsheirat“ in deutscher und türkischer Sprache c) Flyer Frauenbeirat d) Internetauftritt mit allen aktuellen Informationen und Veranstaltungen e) Facebook-Auftritt mit TERRE DES FEMMES f) Pressearbeit und Mitteilungen 4.3. Veranstaltungen und Kooperationen „Reinickendorfer Frauen in Führung“, dieser Preis wurde zum 2. Mal im September 2014 verliehen. Die Preisträgerin, Frau Carola Kirchner, ist Geschäftsführerin des Unternehmens „I+B Isolier+Bautechnik“. Die Siegerin ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die sich in dem eher von Männern besetzten Berufsfeld des Baugewerbes durchsetzen kann. Sie setzt auf Teamgeist, Fairness und ist eine aktive Netzwerkerin. 13 Der Preis ist mit 1.000 € dotiert und einem Pokal versehen, der von dem Georg-Schlesinger-Oberstufenzentrum für Maschinenund Fertigungstechnik hergestellt wurde (siehe Anhang). Ein großer Dank geht an Frau Leimer-Lipke, Inhaberin des Unternehmens „Lipke-Lipke“, Institut für medizinisches Abrechnungsmanagement, und niedergelassene Ärztin der Allgemeinmedizin, die als Gewinnerin aus 2012 ein großartiges Gartenfest zur Verleihung des Preises in 2014 ausrichtete. One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) ist eine weltweite Kampagne von Frauen, die für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen öffentlich eintreten. Sie wurde erstmalig im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Am 14. Februar 2014 fand die Tanzdemo auf dem Platz des 18. März statt. Wie auch in den vergangenen Jahren führte durch diese Veranstaltung das Reinickendorfer Sport & Eventcenter - Centre Talma. 5.000 Teilnehmende folgten dem Aufruf. Führung Krumpuhler Weg Im September fand eine Führung in Kooperation mit dem Frauenbeirat, der Volkshochschule und der Gleichstellungsbeauftragten auf dem Gelände am Billerbecker Weg 123 in Tegel-Süd statt. Hier befand sich 1942–1945 ein NS-Zwangsarbeiterlager, indem bis zu 1.500 Personen untergebracht waren. Die Führung erläutert die Geschichte des Geländes als Zwangsarbeiterlager sowie die spätere Nutzung als Gartenarbeitsschule. Eine kleine Ausstellung zeigt Fundstücke zum Alltag der Zwangsarbeiter/innen. Veranstaltung Humboldt-Bibliothek Seit Jahren blicken wir auf eine sehr gute Kooperation mit der HumboldtBibliothek zurück, so auch im Jahr 2014. Im Mai veranstalteten wir in Kooperation ein Programm mit dem Titel „Fernweh und Heimweh: Gabriele von Bülow erzählt über die Familie von Humboldt“. Diese Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Jobcenter Berlin Reinickendorf und Agentur für Arbeit Nord Es besteht ein Fachaustausch mit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters sowie mit der Agentur für Arbeit der Region Nord zur Vernetzung der Bezirke Pankow, Charlottenburg/Wilmersdorf und Reinickendorf. Al Samar e. V. Unterstützung und Kooperation bei folgenden Aktionen: a) Familienbrunch im Centre Bagatelle b) Bilderausstellung von Portraits „Menschen aus dem Tschad“ im Haus am See c) Große Benefizveranstaltung „AL SAMAR e. V.“ im Fontanehaus Die gesamten Einnahmen kommen Projekten, Frauen-Kooperativen sowie der medizinischen Versorgung einer Region im Tschad zu Gute. 14 Delegation des Auswärtigen Amtes in Reinickendorf Anfang Dezember empfingen, stellvertretend für das Bezirksamt, die Bezirksstadträtin für Schule, Bildung und Kultur, Frau Schultze-Berndt und meine Person als Bundessprecherin der kommunalen Frauenbüros Deutschlands eine Delegation aus der Republik Serbien und der Republik Kosovo, die sich im Rahmen des Gästeprogramms des Auswärtigen Amtes zum Thema „Frauen in der Politik“ informierten. Infoveranstaltungen Humane Trennung und Scheidung e. V. im Jahr 2014 a) Referentenabend zum Thema „Neues Sorge- und Umgangsrecht für leibliche Väter“ b) Referentenabend „Immobilien in Trennung und Scheidung“ c) Referentenabend „Die Rolle des Jugendamtes als Beistand und unterhaltsrechtlicher Vertreter des minderjährigen Kindes“ 5. Beratungsarbeit Die individuelle persönliche Beratung ist ein wichtiges Angebot in meinem Tätigkeitsfeld und wird rege nachgefragt. Die wichtigsten Themenbereiche sind nach wie vor prekäre Lebenslagen von Frauen, wie z. B. häusliche Gewalt, ALG II und Grundsicherungsbezug, Schulden, Trennungen und Scheidungen, Lebenslagen alleinerziehender Frauen, Aufenthaltsstatus sowie das fast unlösbare Problem von bezahlbarem Wohnraum etc. Es ist mir ein besonderes Anliegen, den Frauen im Rahmen meiner Beratungskompetenz die entsprechende Hilfe zukommen zu lassen bzw. sie an Fachstellen zu verweisen. Darüber hinaus findet die Beratung sowohl telefonisch als auch per E-Mail statt. Für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, bestehen gute und langjährige Kooperationen zu den Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen der Stadt, zu der Beratungsstelle „BIG HOTLINE“ (Tel.-Nr.: 030-6110300), zu der Frauenrechtsorganisation „TERRE DES FEMMES“ (Tel.-Nr.: 030-405046990) und zur Polizei. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist unter der kostenlosen Rufnummer 08000116 016 rund um die Uhr erreichbar. 15 6. Ausblick Ich blicke optimistisch in das Jahr 2015, denn viele Themen, die bundespolitisch auf der Agenda stehen, werden auch auf der Landes- und Bezirksebene ihre Auswirkungen zeigen. Das Bundeskabinett hat am 11. Dezember 2014 den Entwurf für ein Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst beschlossen. Eine Reformierung des Sexualstrafrechts § 177 Strafgesetzbuch (StGB) und die Novellierung des Prostitutionsgesetzes befinden sich im Prozess. Ich freue mich auch weiterhin auf Ihre konstruktiven Anregungen und stelle mich gerne den Herausforderungen im Jahr 2015. 7. Anlagen Presseberichte, Flyer, Aushänge, Veröffentlichungen Berlin, Februar 2015 Brigitte Kowas