Daten
Kommune
Berlin Treptow Köpenick
Dateiname
Vorlage zur Kenntnisnahme, 10.09.2015, BA.pdf
Größe
257 kB
Erstellt
13.10.15, 23:49
Aktualisiert
27.01.18, 12:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Drucksache
der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin
VII. Wahlperiode
Ursprung: Vorlage zur Kenntnisnahme, BA
TOP: 040 / 13.2
Vorlage zur Kenntnisnahme
Drs.Nr.: VII/1126
Datum
24.09.2015
Gremium
BVV
Sitzung
BVV/VII/040
Beratungsstand
Benennung der öffentlichen Durchwegung von der Siemensstraße zur
Wilhelminenhofstraße im Ortsteil Oberschöneweide in "Waltraud-Krause-Weg"
Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge die vom Bezirksamt
in seiner Sitzung am 08.09.2015 beschlossene, anliegende BA-Vorlage Nr. 403/15 über die
Benennung der öffentlichen Durchwegung von der Siemensstraße zur Wilhelminenhofstraße
im Ortsteil Oberschöneweide in "Waltraud-Krause-Weg" zur Kenntnis nehmen.
Berlin, den 10.09.2015
Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin
Oliver Igel
Bezirksbürgermeister
VII/1126
Rainer Hölmer
Bezirksstadtrat für Bauen,
Stadtentwicklung und Umwelt
Vorlage zur Kenntnisnahme vom: 10.09.2015
Seite: 1/5
Bezirksamt Treptow-Köpenick
Abt. Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt
Bezirksstadtrat
Bezirksamtsvorlage Nr.
3
zur B e s c h I u s s f a s s u n g
in der Sitzung des Bezirksamtes Treptow-l<öpenick am 08.09.2015
... Ex.
1. Gegenstand der Vorlage:
Benennung der öffentlichen Durchwegunq von der Siemensstraße zur Wilhelminenhofstraße
im Ortsteil Oberschöneweide in
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"Waltraud-Krause-Weg"
2. Berichterstatter:
Herr Bezirksstadtrat Hölmer
3. Zur Beratung hinzuzuziehende Personen:
Keine
4. Beschlussentwurf:
I.
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin beschließt, die entsprechend dem
Bebauungsplan XVI-36 als Teil der Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung
hergestellte Durchwegunq von der Siemensstraße zur Wilhelminenhofstraße in
Waltraud-Krause-Weg (Anlage 1: Lageplan) zu benennen.
II. Mit der der Durchführung des Beschlusses wird die Abteilung Bauen, Stadtentwicklung
und Umwelt beauftragt.
II I. Es sind keine Gründe bekannt, die gegen die Veröffentlichung der Beschlusstenorierung
sprechen. Eine Veröffentlichung kann erfolgen, wenn kein Widerspruch bis zum Ablauf
der Sitzung des Bezirksamtes erfolgt, in der die Vorlage beschlossen wird.
Die Bezirksverordnetenversammlung erhält den Beschluss zur Kenntnis (Anlage 2).
5. Begründung:
Die zuvor genannte öffentliche Straße, als verkehrsberuhigter Bereich zwischen der Siemensstraße (neben dem Grundstück Nr. 22) und der Wilhelminenhofstraße (neben einer
Grünanlage und einem Spielplatz) gelegen, wird gemäß § 5 des Berliner Straßengesetzes
(BeriStrG) in "Waltraud-Krause-Weg"benannt.
Dazu liegt der Antrag des Heimatvereins Köpenick e.V. vom 23.07.2015 vor.
Die Straßenbenennung erfolgt anlässlich des 5. Todestages der verdienstvollen Oberschöneweider Ortschronistin Waltraud Krause und soll rückwirkend zum 30. August 2015 wirksam werden.
Im Antrag wird Bezug auf den BW-Beschluss Nr. 1042 aus dem Jahr 2011 genommen,
in welchem um eine Ausstellung zu Ehren von Waltraud Krause ersucht wird.
Zur Biografie der Namensgeberin ist nach Auskunft von Herrn Siefan Förster, Vorsitzender des
Heimatvereins, aus einem Artikel von Ralf Drescher in der Berliner Woche von 2013 und aus der
Begründung zum Antrag der BW u. a. folgendes bekannt:
Waltraud Krause wurde am 01.05.1925 in Oberschöneweide geboren.
Ab 1945- von ihrem 20. Lebensjahran-arbeitete sie als Grundschullehrerin an der FritzGäbler-Oberschule in der Firlstraße. Dort unterrichtete sie Deutsch und Heimatkunde.
Zeitlebens nicht verheiratet, ließ sie sich nach alter Tradition von ihren Schülerinnen und
Schülern mit "Fräulein Krause" ansprechen.
Im Abendstudium studierte sie Theologie und predigte danach regelmäßig in der ChristusKirche in Oberschöneweide.
An ihrer Schule gründete sie 1965 eine "Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte", mit der sie
den Grundstein für ihre Tätigkeit als Ortschronistin legte.
Unter ihrer Leitung wurden Materialien und Sachzeugnisse für das Heimatmuseum Oberschöneweide zusammengetragen.
Zu den von Fräulein Krause vergebenen Forschungsaufträgen gehörte das Projekt "Entstehung des Industriegebietes Oberschöneweide" ebenso wie die "Biografien der in Oberschöneweide wirkenden NS-Gegner". Oie Geschichte des 1. FC Union, der Wuhlheide und des
DDR-Rundfunks wurden von ihr ebenfalls thematisiert. Auch in der DDR entstandene Schulchroniken verdanken Fräulein Krause ihre Existenz.
ln den 1990er Jahren wurde Waltraud Krause durch ihre in Oberschöneweide eingerichtete
Heimatstube bekannt. Mit Unterstützung der Volkshochschule Köpenick initiierte sie heimatkundliche Führungen und Vorträge.
Ihren regional-historischen Sachverstand konnte sie vielfach in Sanierungskonzeptionen einbringen.
Für ihr Engagement wurde sie mit der Bürgermedaille des Bezirkes und dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Am 30. August 2010 starb Waltraud Krause im Alter von 85 Jahren in Berlin.
Ihr heimatkundliches Archiv wurde von der Familie an den Heimatverein Köpenick e.V. übergeben.
Anlässlich ihres ersten Todestages präsentierte der Industriesalon Schöneweide in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum und dem Heimatverein Köpenick eine Ausstellung ausgewählter Exponate aus dem Nachlass der Chronistin und Hobbyfotografin.
Neben Momentaufnahmen vom Leben in Berlin sind Details der Industriearchitektur sowie
Gegenstände der industriellen Fertigung als Motive zu betrachten.
Das Heimatmuseum Köpenick, Alter Markt 1, widmete Waltraud Krause im Jahr 2013 eine
Sonderausstellung mit Farbdias aus 50 Jahren.
Neben besonderen Bildern aus der Wuhlheide waren historische Aufnahmen vom Altberliner
Fischerkiez und von der Ruine der Petrikirche vor deren Abriss am Ende der sechzig er Jahre
zu sehen.
Mit der Benennung einer Straße im Ortsteil Oberschöneweide wird dem Antrag des Heimatvereins Köpenick e.V. entsprochen.
2
Die gesetzlichen und verwaltungsmäßigen Voraussetzungen für die Benennung liegen vor.
Gleiche oder ähnliche Benennungsabsichten bestehen in anderen Bezirken Berlins nicht.
Entsprechend den Ausführungsvorschriften zu § 5 des Berliner Straßengesetzes (AV Benennung) Abschnitt 1 Nr. 3 Buchstabe c sind nächste Angehörige gehört worden.
Der Bruder Dr. Reinhold Krause hat im Namen der Schwester Anita und der eigenen Familie
der Straßenbenennung zugestimmt.
Das Vermessungsamt äußerte keine Bedenken gegen die Benennung.
Gemäß Nr. 4 der AV Benennung werden der Heimatverein Köpenick e. V. und betroffene
Anlieger über die bevorstehende Veröffentlichung der Benennung informiert.
Nach Eintritt der Rechtskraft werden zu benachrichtigende Ämter und Institutionen in Kenntnis gesetzt. Die neu benannte Straße wird in das Straßenverzeichnis aufgenommen.
6. Rechtsgrundlagen:
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§ 5 Berliner Straßengesetz (BeriStrG) vom 13. Juli 1999 (GVBI. S. 380), das zuletzt durch
Gesetz vom 4. Dezember 2008 (GVBI. S. 466) geändert worden ist, die Ausführungsvorschriften zu§ 5 des BeriStrG (AV Benennung) vom 29. November 2005 (Amtsblatt
Nr. 35 vom 12. August 2011, S. 1944 ff) sowie§ 1 Abs. 2 Nr. 20 in Verbindung mit§ 1
Abs. 1 der Geschäftsordnung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin.
7. Haushaltsmäßige und personelle Auswirkungen:
Mittel für die Herstellung und Aufstellung der Straßennamensschilder stehen bei Kapitel
4212 Tite152101 bereit.
8. Mitzeichnungen:
Anlage 1: Lageplan
Anlage 2: Drucksache z. K. BW
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