Daten
Kommune
Berlin Pankow
Dateiname
VZK 13, 5. ZB. 6. Tagung, 25.04.2007.pdf
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14.10.15, 02:11
Aktualisiert
27.01.18, 11:37
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Inhalt der Datei
Drucksache
der
Bezirksverordnetenversammlung
Pankow von Berlin
Vorlage zur Kenntnisnahme § 13 BezVG /ZB
des Bezirksamtes
V-0368
Ursprungsdrucksachenart: Antrag,
Ursprungsinitiator: Fraktion der CDU
Beratungsfolge:
05.03.2003
21.05.2003
31.03.2004
23.03.2005
29.03.2006
25.04.2007
BVV
BVV
BVV
BVV
BVV
BVV
BVV/02/V
BVV/14/V
BVV/04/V
BVV/13/V
BVV/40/V
BVV/06/VI
ohne Änderungen in der BVV beschlossen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen
Betreff: EU-Bericht
Es wird gebeten, zur Kenntnis zu nehmen:
SIEHE ANLAGE
Berlin, den 17.04.2007
Einreicher: Bezirksamt
Ergebnis:
x
ZUR KENNTNIS GENOMMEN OHNE AUSSPRACHE
ZUR KENNTNIS GENOMMEN MIT AUSSPRACHE
zurückgezogen
Drs. V-0368
Bezirksamt Pankow von Berlin
.04.2007
An die
Bezirksverordnetenversammlung
Drucksache-Nr.:
in Erledigung der
Drucksache Nr.: V-0368/03
Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Bezirksverordnetenversammlung gemäß § 13 BezVG
Bericht der EU-Beauftragten des Bezirksamtes Pankow 2006/2007
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In Erledigung der Drucksache V-0368/03 vom 05.03.2003
Das Bezirksamt wird ersucht, einmal jährlich einen Tätigkeitsbericht der/des bezirklichen EUBeauftragten der BVV zur Kenntnis zu geben.
Der BVV ist erstmalig bis zum 30.04.2003 zu berichten, in den Folgejahren zum 31. März.
wird gemäß § 13 Bezirksverwaltungsgesetz berichtet:
Der Bericht der EU-Beauftragten ist der Vorlage als Anlage beigefügt.
Haushaltsmäßige Auswirkungen
keine
Gleichstellungsrelevante Auswirkungen
keine
Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
keine
Kinder- und Familienverträglichkeit
entfällt
Matthias Köhne
Bezirksbürgermeister
Dr. Michail Nelken
Bezirksstadtrat für Kultur,
Wirtschaft und Stadtentwicklung
Bericht der Europa-Beauftragten des Bezirksamtes Pankow 2006/ 2007
Vorbemerkungen
1.
1.1
1.2
1.2.1
1.2.2
1.3
1.3.1
1.3.2
1.4
Die/der bezirkliche EU-Beauftragte
Personelle Besetzung des Arbeitsgebietes
Das Aufgabenspektrum der/des EU-Beauftragten
Aufgaben als EU-Beauftragter
Aufgaben als Beauftragte/r für das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit
Zusammenarbeit mit den Europareferenten/innen der anderen Bezirke und mit den für
EU-Angelegenheiten zuständigen Referaten des Berliner Senats
Kooperation mit den bezirklichen Europareferenten/innen
Kooperation mit den Referaten des Berliner Senats
Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit
2.
2.1
2.2
Europafähigkeit der Pankower Bezirksverwaltung
Fortbildungsveranstaltungen
Mobilitätsprojekte im Rahmen des EU-Programms Leonardo da Vinci
3.
3.1
3.1.1
3.1.2
3.1.3
3.1.4
3.2
3.3
Das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit
Wirtschaftsdienliche Maßnahmen
Marketingplattform der Tourist Information Pankow
Installation einer bezirklichen Entwicklungsagentur für soziale Unternehmen und
Stadtteilökonomie in Pankow (BEST)
Netzwerk Gründungsunterstützung Pankow
Kulturwirtschaftsstudie
Umsetzung des Bundesprogramms Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)
Umsetzung des Landesprogramms Lokales Soziales Kapital (LSK)
4.
Sonstige EU-Projekte im Bezirk und im Bezirksamt Pankow
5.
5.1
5.2
Internationale Beziehungen
Städtepartnerschaften
Mitgliedschaft in der Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V.
6.
Ausblick
Vorbemerkungen
Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über die wichtigsten europapolitischen Aktivitäten
im Bezirksamt Pankow von Berlin. In Abhängigkeit vom Vorlagetermin für die
Bezirksverordnetenversammlung und unter Berücksichtigung des Vorjahresberichtes entspricht
der Berichtszeitraum nicht dem Kalenderjahr 2006, der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum
April 2006 bis März 2007.
Die Schwerpunkte der europapolitischen Aktivitäten im Bezirk bildeten im Berichtszeitraum die
Akquise von europäischen Fördermitteln, Maßnahmen zur Verbesserung der Europafähigkeit
der Bezirksverwaltung, die Umsetzung der BVV-Beschlüsse bezüglich der Mitgliedschaft des
Bezirkes in der Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V. sowie seit Ende des Jahres 2005
die verstärkte Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen
bezüglich der Programmplanung für die neue Strukturfondsperiode 2007- 2013 unter
besonderer Berücksichtigung der bezirklichen Interessen.
1. Die/der bezirkliche EU-Beauftragte
Die/der EU-Beauftragte ist zugleich Beauftragte/r für das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und
Arbeit. Die Stelle war bis zu der Wahl 2006 der Abteilung Kultur, Wirtschaft und öffentliche
Ordnung und ist nach der konstituierenden Sitzung des Bezirksverordnetenversammlung der
Abteilung Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung mit vollem Stellenumfang zugeordnet und
untersteht direkt der Bezirksstadträtin bzw. dem Bezirksstadtrat.
1.1 Personelle Besetzung des Arbeitsgebietes
Die Stelleninhaberin ist weiterhin in das Büro des Landes Berlin in Brüssel abgeordnet. Als
Referentin ist sie dort für Städtepartnerschaften, für EU-Drittstaatenprogramme, für Fragen zur
EU-Erweiterung und Finanzpolitik zuständig. Das Aufgabengebiet wird daher von anderen
Mitarbeitern/innen vertretungsweise wahrgenommen: von einer Beschäftigten der Abteilung
Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung, die gleichzeitig Projektmanagerin im Amt für Kultur und
Bildung ist und seit August 2005 bis 6. Dezember 2006 durch einen Mitarbeiter, der vom
Zentralen Stellenpool zum Bezirksamt Pankow von Berlin abgeordnet wurde. In den Monaten
Dezember 2006 bis Februar 2007 wurde das Amt ausschließlich von der Projektmanagerin
wahrgenommen. Ab 1. März 2007 bis zunächst zum 31. Mai 2007 ist eine Mitarbeiterin von der
Präsidentin des Kammergerichts zu Vertretung der EU-Beauftragten an das Bezirksamt Pankow
abgeordnet.
Die Koordinierungsstelle für die Durchführung des Bundesprogramms Lokales Soziales Kapital
(LOS) wurde bis August 2006 durch drei Studierende unterstützt, die im Rahmen eines
Praktikums bzw. über Honorarverträge im Bezirksamt Pankow tätig sind.
Die langfristige Abordnung der Stelleninhaberin an die Senatskanzlei führte immer wieder zu
personellen Engpässen. Zudem ist eine Kontinuität der Arbeit, wie sie zum Beispiel für die
Durchführung europäischer Projekte zwingend notwendig ist, nicht gegeben.
1.2 Das Aufgabenspektrum der/ des EU-Beauftragten
Das Aufgabenspektrum umfasst sowohl die Tätigkeiten als EU-Beauftragte/r als auch als
Beauftragte/r für das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit.
1.2.1
Aufgaben als EU-Beauftragte/r
Die/ der EU-Beauftragte ist für die Initiierung und Koordinierung aller EU-relevanten
Angelegenheiten verantwortlich, dazu gehören insbesondere die Information, die Beratung und
Unterstützung
von
Mitarbeitern/innen
und
Organisationseinheiten
innerhalb
der
Bezirksverwaltung (intern) sowie von Bürgern, Unternehmen, Verbänden und Vereinen (extern),
der Kontaktaufbau und die Kontaktpflege zu Verwaltungen, Institutionen und lokalen Partnern
sowie Aktivitäten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit.
Informationstätigkeit zu
- aktuellen europapolitischen Entwicklungen, insbesondere mit lokalem Bezug
- EU-Förderprogrammen und ggf. zu Förderprogrammen des Bundes und des Landes (im
Hinblick auf eine Drittmittelakquise für den Bezirk)
- aktuellen Ausschreibungen, Wettbewerben mit Europabezug
- europabezogenen Veranstaltungen, Publikationen und Angeboten anderer Institutionen
und Träger
- der Europaarbeit des Landes Berlin
- Ansprechpartnern auf nationaler und europäischer Ebene
-
Beratung und Unterstützung (in Kooperation mit externen Partnern) bei
der Klärung von Zuständigkeiten und der Identifikation von Ansprechpartnern,
einschließlich Vermittlung von Kontakten
der Informationsbeschaffung zu konkreten Themen
der Beschaffung von Unterlagen und Antragsformularen
der Suche nach transnationalen Partnern/innen
der Entwicklung von EU-Projekten (Projektantragstellung und -begleitung)
Kontaktaufbau und Kontaktpflege
- zu den Ansprechpartnern/innen der Fachabteilungen
- zu den ansässigen freien Trägern, Beratungsstellen, Beschäftigungsgesellschaften und
sonstigen Institutionen auf bezirklicher Ebene
- zu den EU-Beauftragten der anderen Berliner Bezirke
- zum Referat EU-Angelegenheiten der Senatskanzlei einschließlich des Büros des
Landes Berlin in Brüssel
- zu den Beauftragten der Senatsverwaltungen und ggf. zu den Bundesministerien
- zu den programmbezogenen EU-Kontaktstellen und sonstigen Einrichtungen der EU
- zum Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE)
- zu transnationalen Projektpartnern auf europäischer Ebene
Öffentlichkeitsarbeit
- eigene Publikationstätigkeit, Organisation von Veranstaltungen, Realisierung von
Ausstellungen (z.B. im Rahmen der Europawoche)
- Bereitstellung von Informationsmaterial zu europäischen Themen im Bezirksamt Pankow
- Repräsentation des Bezirks Pankow auf dem Europafest „Europa wird 50. Feiern Sie
mit!“ durch die EU-Beauftragten
1.2.2
-
-
Aufgaben als Beauftragte/r für das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und
Arbeit
Leitung der Geschäftsstelle „Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft und Arbeit“
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit über den europäischen Kontext der Bezirklichen
Beschäftigungsbündnisse
als
lokale
Dimension
der
europäischen
Beschäftigungsstrategie
sowie
Beobachtung/Information
über
die
aktuellen
Entwicklungstendenzen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene
Erarbeitung und Fortschreibung des Aktionsplanes des Bezirklichen Bündnisses für
Wirtschaft und Arbeit Pankow in Kooperation mit den Fachabteilungen sowie den
externen Partnern im Bezirk
Unterstützung bei der Formulierung/Fortschreibung der Handlungsfelder des
Bezirksamtes Pankow für den Aktionsplan (gemeinsam mit den Fachabteilungen)
-
-
-
Kontaktaufbau und -pflege zu den Ansprechpartnern in den Fachabteilungen des
Bezirksamtes, zu den Arbeitsgruppen des Bündnisses, den freien Trägern und
Beschäftigungsgesellschaften und zur Agentur für Arbeit/JobCenter im Bezirk, zu den
Bündnis-Verantwortlichen
der
anderen
Berliner
Bezirke
sowie
zu
den
Fondsverwaltungen bei den Senatsverwaltungen
Beratung und Unterstützung in Kooperation mit externen Partnern bei der Klärung von
Zuständigkeiten und der Identifikation von Ansprechpartnern, bei der Vermittlung von
Kontakten sowie bei der Informationsbeschaffung zu konkreten Themen, bei der Suche
nach Projektpartnern und Finanzierungsmöglichkeiten
Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Herausgabe eines Infobriefes)
1.3 Zusammenarbeit mit den Europareferenten/innen der anderen Bezirke und mit
den für EU-Angelegenheiten zuständigen Referaten des Berliner Senats
1.3.1
Kooperation mit den bezirklichen Europareferenten/innen
Die Zusammenarbeit der EU-Beauftragten der Berliner Bezirke hat sich im letzten Jahr weiter
vertieft und ist durch einen kooperativen und konstruktiven Arbeitsstil geprägt.
Auf den im Zwei-Monats-Rhythmus stattfindenden Arbeitsbesprechungen der bezirklichen EUBeauftragten, an denen in der Regel auch ein Vertreter des Referats für EU-Angelegenheiten
der Senatskanzlei teilnimmt, werden aktuelle europapolitische Entwicklungen mit lokalem Bezug
besprochen, Erfahrungen ausgetauscht, Aktivitäten abgestimmt und gemeinsame
Veranstaltungen und Projekte geplant.
Das Konzept gemeinsamer Aktivitäten und Projekte, das gerade für die Durchführung von
arbeitsintensiven EU-Projekten von Vorteil ist, wird fortgesetzt und findet z.B. bei der
Durchführung der Veranstaltungsreihe „Erfolgreich arbeiten mit EU–Förderprogrammen – Von
der ersten Idee bis zur Projektumsetzung“ an der Verwaltungsakademie und bei der
Beantragung von Mobilitätsprojekten im Rahmen des Programms Leonardo da Vinci (s. u)
Anwendung. Regelmäßig wurden die gemeinschaftlich organisierten Veranstaltungen an der
Verwaltungsakademie durch Redebeiträge und Präsentationen der im Bezirk Pankow
durchgeführten Projekte von der/dem EU-Beauftragten ergänzt.
Das erstmalig im Jahr 2005 durch das Bezirksamt Kreuzberg-Friedrichshain von Berlin
beantragte Leonardo da Vinci-Projekt –Mobilität- wurde im Jahr 2006 unter Federführung des
Bezirksamtes Pankow fortgeführt.
1.3.2
Kooperation mit den Referaten des Berliner Senats
In diesem Zusammenhang ist zunächst die Zusammenarbeit mit dem Referat für EUAngelegenheiten in der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters zu erwähnen. Die
bezirklichen EU-Beauftragten werden regelmäßig und zeitnah von den Mitarbeitern/innen der
Senatskanzlei in Berlin oder direkt vom Büro des Landes Berlin in Brüssel über aktuelle
Ereignisse und Entwicklungen informiert. Die Mitarbeiter/innen des EU-Referats in der
Senatskanzlei stehen darüber hinaus für konkrete Anfragen (z.B. im Zusammenhang mit EUProgrammen oder der Durchführung von Projekten) zur Verfügung.
Die Senatskanzlei wird von den bezirklichen EU-Beauftragten über die europapolitischen
Aktivitäten in den Bezirken informiert. Auf der Grundlage eines Senatsbeschlusses aus dem
Jahr 2004 sind die Bezirke verpflichtet, die Senatskanzlei im Vorfeld einer Projektantragstellung rechtzeitig zu informieren. Mit diesem Verfahren soll das europapolitische
Handeln der Berliner Verwaltung besser abgestimmt werden.
Darüber hinaus berichten die EU-Beauftragten der Bezirke im Rahmen ihrer Zulieferungen für
den jährlichen Berliner Europabericht, der in diesem Jahr erstmals über die Internetseiten der
Senatskanzlei abrufbar ist. Anregungen geben die bezirklichen EU-Referenten durch ihre
Zuarbeiten für den Bericht zur weiteren Verbesserung der Europafähigkeit der Berliner
Verwaltung.
Zum Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Bezirken und der Senatskanzlei
tragen auch die auf Einladung der Senatskanzlei mehrmals im Jahr stattfindenden
Gesprächsrunden mit den bezirklichen EU-Beauftragten bei.
Eine Intensivierung der Kontakte zwischen den EU-Referenten der Berliner Bezirke, den EUReferenten der Senatsverwaltungen und den Vertretern des Landes Brandenburg wird von dem
zum Ende des Jahres 2004 von der Senatskanzlei ins Leben gerufenen EU-Stammtisch
erwartet.
Eine weitere Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur fachlichen Fortbildung stellte die
zweitägige Fortbildungsreise der Berliner und Brandenburger EU-Referenten/innen nach
Brüssel im September jeden Jahres (diesmal vom Büro des Landes Berlin bei der EU
organisiert) dar. Referenten der Europäischen Kommission berichteten in ihren jeweiligen
Fachvorträgen über den aktuellen Stand in den einzelnen Politikbereichen.
Im Vordergrund standen im letzte Jahr die Förderprogramme und Strukturfonds der neuen
Förderperiode 2007-2013.
Die im Rahmen dieser Reise angebotenen Vorträge und Veranstaltungen sind im Hinblick auf
den Erwerb von europabezogenen Fachkenntnissen und die Pflege bzw. den Ausbau wichtiger
Kontakte (Netzwerkbildung) besonders praxisrelevant und sollten weiteren Mitarbeitern/innen
der Bezirksverwaltung zugänglich gemacht werden.
Für den Berichtszeitraum ist eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit mit den EFRE- und
ESF-Fondsverwaltungen bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, seit
Oktober 2006 Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, festzustellen. Sie
äußert sich insbesondere in der verstärkten Einbindung der Bezirke bei der Programmplanung
für die neue Strukturfondsperiode 2007-2013.
Die Berliner Operationellen Programme wurden Anfang des Jahres 2007 durch den Berliner
Senat verabschiedet. In Zusammenarbeit mit einigen EU-Beauftragten anderer Bezirksämter
gelang es, eine Fortsetzung des Programms Lokales Soziales Kapital, der Bezirklichen
Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit sowie der „Wirtschaftsdienlichen Maßnahmen“ zu
erreichen. Als neues Programm findet „Bezirkliche Entwicklungsprojekte“ Eingang in das
Operationelle Programm. Dieses neue ESF-Förderinstrument sollte als Rahmenprogramm mit
relevanten Förderschwerpunkten, die mit der Förderstrategie des Landes Berlin
übereinstimmen, formuliert sein und den Bezirken Spielraum für die Entwicklung ihrer eigenen
lokalen Projekte lassen.
Derzeit finden Verhandlungen zwischen der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und
Frauen und der Europäischen Kommission über das Operationelle Programm statt. Es ist zu
erwarten, dass Ende Mai 2007 eine Genehmigung des Programms durch die Kommission
erfolgt.
1.4 Europapolitische Öffentlichkeitsarbeit
Die Europawoche 2006 fand in der Zeit vom 05. bis 14.Mai statt.
überbezirklich fand am 06. und 07.Mai 2006 das Europafest im FEZ in der Wuhlheide und am
11. und 12. Mai 2006 die internationale Messe avanti für junge Leute zu Jobs, Praktika,
Studium und Bildung im Berliner Rathaus statt. Die Senatskanzlei organisierte, wie in den
Vorjahren, die Tour d’Europe, ein ganztägiges EU-Informationsprogramm für Schüler/innen der
Oberstufe. Die Tour stand unter dem Motte „Europäisches Bewusstsein entsteht nur, wenn
Europa konkret erlebbar und begreifbar wird“.
2. Europafähigkeit der Pankower Bezirksverwaltung
Das Land Berlin verfolgt seit mehreren Jahren das Ziel, die Europafähigkeit der Berliner
Verwaltung zu verbessern. Erreicht werden kann dieser Anspruch nur mit gut qualifiziertem
Verwaltungspersonal. In diesem Zusammenhang ist die kontinuierliche berufliche Fortbildung
der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erforderlich und kann insbesondere durch ein
breites Angebot an europaspezifischen und fremdsprachlichen Fortbildungen sowie durch die
Förderung von Austausch- und Entsendemaßnahmen erreicht werden.
Die europäische Regionalpolitik unterliegt dem Wandel. So gibt es in der neuen Förderperiode
2007-2013 in Anlehnung an die bisherige Gemeinschaftsinitiative Interreg das Ziel 3
„Europäische territoriale Zusammenarbeit“. Zur Akquise von Fördermitteln in den Kommunen
und zur Bewältigung von europaweit ähnlichen Herausforderungen wird die transnationale
Zusammenarbeit daher weiter an Bedeutung gewinnen.
Vor diesem Hintergrund wird der Erfolg des europapolitischen Engagements des
Pankow (transnationale Kooperationen, internationaler Erfahrungsaustausch,
Akquirierung etc.) zunehmend davon abhängen, inwiefern die Beschäftigten des
im Rahmen einer Personalentwicklungsplanung entsprechende Qualifikationen
erwerben können.
2.1
Bezirksamtes
FördermittelBezirksamtes
systematisch
Fortbildungsveranstaltungen
Die im Mai 2004 begonnene Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Erfolgreich arbeiten mit
EU–Förderprogrammen – Von der ersten Idee bis zur Projektumsetzung“, als
Gemeinschaftsprojekt des Europareferates der Berliner Senatskanzlei und der
Europabeauftragten der Berliner Bezirke an der Berliner Verwaltungsakademie konzipiert,
wurde auch im Jahr 2006 fortgesetzt.
Neben allgemeinen Informationen zur EU-Förderprogrammatik werden konkrete handlungsund praxisorientierte Hinweise zu einer erfolgreichen Projektkonzeption und zu einer
aussichtsreichen Antragstellung in klassischen Förderprogrammen der Europäischen Union
gegeben. Außerdem werden beispielhafte Projekte aus Berlin im Rahmen des jeweiligen
Förderprogramms vorgestellt. Folgende EU Förderprogramme waren bzw. sind u.a. Themen
der Einzelveranstaltungen, die innerhalb aber auch außerhalb der Berliner Verwaltung großes
Interesse finden: Aktive Bürgerschaft (Städtepartnerschaftsprogramm), Lebenslanges Lernen
(Bildungsprogramm) – unter anderem mit Praxisbeispiel aus Pankow, Öffentliche Gesundheit.
An der Verwaltungsakademie wurden darüber hinaus Fortbildungen zum Europarecht und zur
EU-Strukturfondsförderung ab 2007 angeboten.
Im Zusammenhang mit einem Projekt zur beruflichen Integration von Migrantinnen und
Migranten (Laufzeit 2005 bis 2007) im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL hat das
Bezirksamt Lichtenberg die Verantwortung für die Koordination und Durchführung eines
Teilprojektes mit dem Titel „Interkulturelle Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter/innen
von Verwaltungen, Unternehmen und Vereinen“ übernommen. Mitarbeiter/innen der
Bezirksämter können diese Weiterbildungsmaßnahme als dienstliche Fortbildung nutzen. Die
Pankower Teilnehmerinnen am Mobilitätsprojekt ConAct Europe (s. folgender Abschnitt)
nehmen dieses Fortbildungsangebot weiterhin zur Vorbereitung auf die bevorstehende
Entsendung ins Ausland wahr.
Zur Verbesserung der Europafähigkeit der Verwaltung ist die ständige fremdsprachliche
Fortbildung
der
Verwaltungsmitarbeiter/innen
notwendig.
Entsprechende
Fremdsprachenangebote stehen nur in unzureichender Menge zur Verfügung. Die sehr
eingeschränkte Möglichkeit, über die Verwaltungsakademie die Fortbildungsangebote des
Bundessprachenamtes zu nutzen, wird den tatsächlichen Erfordernissen nicht gerecht. Um die
Fremdsprachenkompetenz der Beschäftigten zu verbessern, ist daher die Bereitstellung
entsprechender Kursangebote durch die Verwaltungsakademie notwendig. In diesem
Zusammenhang wäre auch die verwaltungsinterne Fremdsprachenfortbildung in
Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen, die über jahrelange Erfahrungen auf dem Gebiet
der fremdsprachlichen Erwachsenenbildung verfügen, eine denkbare Alternative.
2.2
Mobilitätsprojekte im Rahmen des EU-Programms Leonardo da Vinci
Das Mobilitätsprojekt ConAct Europe I
Das im Jahr 2005 beantragte Gemeinschaftsprojekt unter Federführung der EU-Referentin des
Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg wurde von der für die Umsetzung des Programms
Leonardo da Vinci zuständigen Nationalen Agentur genehmigt. Somit erhalten sieben Berliner
Bezirke in diesem Jahr europäische Fördermittel für das Mobilitätsprojekt
„ConActI Europe - Vorbereitung von Berliner Verwaltungsmitarbeiter/innen auf transnationale
Arbeit“. Im Rahmen des Projektes werden 20 Mitarbeiter/innen in Verwaltungsbehörden nach
Belfast, Preston (UK) und Szczecin (PL) entsandt. Die Mitarbeiter/innen sollen die dortigen
Arbeits- und Verwaltungsabläufe kennen lernen, Erfahrungen mit transnationalen Projekten
sammeln und fremdsprachliche Kompetenzen erwerben bzw. ausbauen.
Dem Bezirksamt Pankow stehen drei Praktikumplätze zur Verfügung. Nach einer internen
Ausschreibung im vorigen Jahr wurden die drei folgenden Mitarbeiterinnen ausgewählt:
- Frau Petra Siegert, Amt für Umwelt und Natur; Entsendung nach Preston im Zeitraum
März bis Mai 2006,
- Frau Annette Tietz, Amt für Kultur und Bildung; Entsendung nach Szczecin im Zeitraum
April bis Juni 2006 und
- Frau Kathleen Krenzlin, Amt für Kultur und Bildung; Entsendung nach Belfast im
Zeitraum September bis November 2006.
Das Praktikum begann im jeweiligen Gastland mit einer sprachlichen und interkulturellen
Vorbereitung, die in Abhängigkeit von den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen der
Teilnehmer/innen zwischen zwei bis vier Wochen dauert. Im Anschluss daran folgte ein achtbis zehnwöchige Praktikum in einer kommunalen Verwaltung oder in einer
Nichtregierungsorganisation. Derzeit erfolgt eine Evaluation des Aufenthaltes durch die EUBeauftragte des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg. Die Umsetzung der im Ausland
erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in die Abläufe der Berliner Verwaltung wird erst zu
einem späteren Zeitpunkt sichtbar werden.
Das Mobilitätsprojekt ConAct Europe II
Auf Grund der großen Resonanz bei den Beschäftigten der teilnehmenden Bezirke und des
weiterhin großen Weiterbildungsbedarfs haben sich acht Berliner Bezirke entschlossen, im Jahr
2007 ein neues Projekt durchzuführen. Die Projektführung liegt diesmal bei den EUBeauftragten des Bezirksamtes Pankow.
Mit dem neuen Projekt mit dem Titel „ConAct Europe II – Qualifizierung von
Verwaltungsmitarbeitern/innen zur Stärkung der Europa-Kompetenz“ wird an das
Vorläuferprojekt angeknüpft. Ziel ist es, Mitarbeiter/innen mit einer verwaltungsbezogenen
Tätigkeit für die im Zusammenhang mit der europäischen Integration stehenden Aufgaben
innerhalb des Prozesses des lebenslangen Lernens vorzubereiten. Im Gegensatz zum
vorangegangenen Projekt sollen jedoch nicht nur Mitarbeiter/innen teilnehmen können, die
gezielt auf eine Tätigkeit im Bereich der transnationalen Kooperation vorbereitet werden,
sondern auch Beschäftigte, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Praktikum für die
alltägliche Verwaltungstätigkeit nutzen können.
Die Verwaltungsmitarbeiter/innen sollen durch die Teilnahme am Projekt die Möglichkeit
erhalten, ihre fachlichen Kompetenzen zu erweitern. Die Tätigkeit im Partnerland erlaubt den
Vergleich der fremden mit der eigenen Verwaltungspraxis und bietet die Gelegenheit, positive
Ansätze und Lösungsmöglichkeiten für die eigene Arbeit zu übernehmen (Best -PracticeTransfer).
Der Erwerb interkultureller und fremdsprachlicher Kompetenzen soll die Beschäftigten einerseits
für die Teilnahme an transnationalen Projekten befähigen. Andererseits ergibt sich ein Nutzen
für die alltägliche Arbeit, da sich die Mitarbeiter/innen wichtige Fähigkeiten im Umgang mit
Kunden mit Migrationshintergrund aneignen können.
Weiterhin fördert das Projekt die Bildung von Netzwerken. Die Entsendung der Mitarbeiter/innen
bildet die Grundlage für das Entstehen von dauerhaften Kontakten und einen regelmäßigen
Austausch auf internationaler Ebene.
Im Laufe des Jahres 2007 werden insgesamt 30 Beschäftigte des Landes Berlin zu einem
dreimonatigen Auslandsaufenthalt nach Szczecin/Pl, Preston/UK, und Lyon/F entsendet.
Das Bezirksamt Pankow von Berlin entsendet folgende Beschäftigte:
-
Frau Xenia Fritz, Abt. Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung, FB Bibliotheken;
Entsendung nach Lyon in der Zeit vom März bis Mai 2007
Frau Dörte Schäfer, Abt. Jugend und Immobilien, FB Jugendgerichtshilfe; Entsendung
nach Preston für die Zeit von März 2007 bis Juni 2007
Herr Horst Bockholt, JobCenter Pankow, Entsendung nach Szczecin in der Zeit vom
September bis November 2007
Herr Nils Franke, Abt. Jugend und Immobilien, Wirtschaftliche Hilfen; Entsendung nach
Szczecin in der Zeit von September bis November 2007.
3. Das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit
Das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit im Bezirk Pankow besteht nunmehr vier
Jahre. Seitdem wurden grundlegende Organisations- und Entscheidungsstrukturen geschaffen
und
wichtige
Handlungsfelder
und
Vorhaben
zur
Erschließung
der
lokalen
Beschäftigungspotentiale in einem Aktionsplan festgelegt. Der Aktionsplan in Pankow, der
regelmäßig fortgeschrieben wird umfasst die folgenden vier Handlungsfelder:
- Entwicklung und Förderung der lokalen Wirtschaft,
- Standortentwicklung und Standortmarketing,
- Neue Berufe/Neue Medien – Chancen für Jugendliche und junge Erwachsene,
- Ökologische Stadterneuerung.
Die Festlegung strategischer Ziele sowie die Definition besonderer bezirklicher Vorhaben erfolgt
durch die bezirkliche Steuerungsgruppe, der als ständige Mitglieder die Bezirksstadträtin für
Kultur, Wirtschaft und öffentliche Ordnung bzw. der Bezirksstadtrat/rätin für Kultur, Wirtschaft
und Stadtentwicklung, die Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales / Gesundheit, Soziales,
Schule und Sport, die Bezirksstadträtin für Jugend, Schule und Sport, bzw. Bezirksstadt für
Jugend und Immobilien, die Servicegesellschaft zukunft im zentrum GmbH, der
Unternehmerverband Berlin e.V., die Industrie- und Handelskammer Berlin, die
Handwerkskammer Berlin, die Arbeitsagentur Berlin Nord, das JobCenter Pankow, der
Wirtschaftsausschuss der BVV Pankow und der DGB Berlin/ Brandenburg angehören.
Wie in den Vorjahren stellte im Berichtszeitraum die Entwicklung der Tourismusbranche als
lokaler Wirtschaftsfaktor einen Arbeitsschwerpunkt des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft
und Arbeit dar.
Aktivitäten und Veranstaltungen des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit im
Berichtszeitraum:
- Präsentation der Ergebnisse der durchgeführten LSK-Mikroprojekte (LSK - Lokales
Soziales Kapital), Informationen zum Programm (Juni 2005)
- Lokales Soziales Kapital 2005 – Aufruf und Informationen zum Programm, Präsentation
der Wanderausstellung LSK im Rathaus Pankow (September 2005)
- im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erscheint regelmäßig der Infobrief des Bündnisses
für Wirtschaft und Arbeit
- Vorbereitung des 1. Ausbildungstages am 04.04.2006
3.1 Wirtschaftsdienliche Maßnahmen
Folgende Projekte wurden bzw. werden im Rahmen des Berliner Programms „Förderung
wirtschaftsdienlicher Maßnahmen im Rahmen Bezirklicher Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit“,
finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), durchgeführt.
3.1.1 Marketingplattform der Tourist Information Pankow
Die Förderung für das Tourist Information Center im Prenzlauer Berg (TIC) ist am 31.12.2005
ausgelaufen. Für den Zeitraum vom 01.01.2006 bis 30.06.2007 konnten von der Abteilung
Kultur, Wirtschaft und öffentliche Ordnung bei der Investitionsbank Berlin Fördermittel für ein
weiteres touristisches Projekt, die „Touristische Marketingplattform Pankow“ akquiriert werden.
Dadurch kann die touristische Entwicklung im Bezirk durch ein systematisches
Standortmarketing stabilisiert und der Tourismus als lokaler Wirtschaftsfaktor weiterentwickelt
werden. In Auswertung der im vorigen Jahr erstellten Tourismusmarketing-Konzeption und der
Erfahrungen des Tourist Information Center (TIC) soll somit der weitere Ausbau des TIC zu
einem kommunalen Dienstleiter im Bereich der Tourismuswirtschaft erfolgen.
Die bewilligten Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
belaufen sich auf einen Gesamtbetrag von 169.183,42 € und werden in Jahresbeträgen
(112.712, 28 € für das Jahr 2006 und 56.471,14 € für das Jahr 2007) zugewiesen. Das
Bezirksamt reicht die Fördergelder in Form einer Zuwendung an den Verein Pro Prenzlauer
Berg e.V., der für die Umsetzung des Projektes verantwortlich ist, weiter. Da der Tourismus für
den Bezirk Pankow, insbesondere für den Ortsteil Prenzlauer Berg, als Wirtschaftsfaktor
zunehmend an Bedeutung gewinnt, wächst auch die Bedeutung des TIC als zentrale Anlaufund Informationsstelle für Berlinbesucher sowie für den Bezirk als Regionalvermarkter. Ferner
wird durch das TIC der Bezirk repräsentiert, wie zuletzt auf der Internationalen Tourismusbörse
sowie für den Standort Pankow geworben. Die Förderung aus dem EFRE läuft zum 30.06.2007
aus. Derzeit ist zu prüfen, inwieweit der Bezirk eine bezirkliche Anschubfinanzierung ab
01.07.2007 leisten kann. In Frage kommen hier sowohl die mietfreie Überlassung
bezirkseigener Räumlichkeiten als auch finanzielle Mittel.
3.1.2 Installation einer bezirklichen Entwicklungsagentur für soziale Unternehmen und
Stadtteilökonomie in Pankow (BEST)
Die Investitionsbank Berlin hat dem Antrag des Bezirksamtes, Abteilung Kultur, Wirtschaft und
öffentliche Ordnung auf Installation der Entwicklungsagentur entsprochen und Fördermittel in
Höhe von 188.615,25 Euro für den Förderzeitraum 01.07.2005 bis 30.06.2006 ausgereicht. Das
Projekt wird vom Technologie–Netzwerk Berlin e.V. umgesetzt, als Projektträger erhält der
Verein die ausgereichten Fördermittel als Zuwendung.
Seit dem 1. Juli 2005 unterstützt und berät die bezirkliche Entwicklungsagentur Bürger/innen
(z.B. Langzeitarbeitslose) sowie Organisationen bei der Gründung von sozialen Unternehmen.
Das Projekt BEST richtet sich an Interessierte im Bezirk Pankow, die sich selbst einen
Arbeitplatz und Einkommen schaffen sowie gleichzeitig die Lebensbedingungen im Stadtteil
verbessern wollen und/oder ihre Geschäftsidee nicht allein, sondern im Rahmen eines
gemeinschaftlichen Unternehmens umsetzen möchten.
Mit dem Aufbau von sozialen Unternehmen sollen zusätzliche Arbeitsplätze im Bezirk Pankow
entstehen. Ziel ist es, die Ökonomie und die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Soziale
Unternehmen reagieren auf die Bedürfnisse der Bewohner im Stadtteil und decken Bereiche ab,
die bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Die Tätigkeit der Unternehmen ist auf die
von den Gründern/innen festgelegten sozialen Zwecke ausgerichtet. Die Erträge sollen zur
Einkommenserzielung verwendet werden. Die erwirtschafteten Gewinne verbleiben im
Unternehmen und tragen zur Realisierung der sozialen Zwecke bei.
Beispielhaft soll an dieser Stelle das Projekt „Generationentreffpunkt „Punkt“ Berlin-Buch
skizziert werden:
Der Generationentreffpunkt wurde im Wohngebiet Buch IV eingerichtet. Hier sollen sich
Menschen unterschiedlicher Generationen begegnen, sich gegenseitig helfen und damit
Nachbarn aus der Isolation zu holen sowie Hilfe zur Selbsthilfe geben.
3.1.3 Netzwerk Gründungsunterstützung Pankow
Mit Hilfe der Einrichtung des Netzwerkes Gründungsunterstützung Pankow soll eine zentrale
Anlauf- und Beratungsstelle für wirtschaftlich benachteiligte Gründer/innen etabliert werden. Als
Zielgruppen kommen vor allem Arbeitslose, Studierende und „Jobber“ in Betracht, da sie in der
Regel kaum über nennenswerte Ersparnisse oder Einkommen verfügen, mit deren Hilfe sie ihre
Unternehmensgründungen qualifiziert vorbereiten können. Im Bezirk Pankow sind vor allem
Angehörige der Kreativwirtschaft (z.B Innenarchitekten, Designer, Fotographen,
Werbefachleute, Kunst- und Kulturschaffende) an der Ausübung einer selbständigen Tätigkeit
interessiert.
Mit Hilfe eines speziell für den Umgang mit diesen Zielgruppen sensibilisierten und für die im
Netzwerk angebotenen Leistungen geschulten Lotsen, der bei der bezirklichen
Wirtschaftsförderung angesiedelt ist, findet eine Erstinformation und Vermittlung an die jeweils
richtigen Partner statt. Wirtschaftlich benachteiligte Gründer/innen erhalten individuelle und
bedarfsgerechte Unterstützungsleistungen sowie Hilfestellungen bei der Marktetablierung.
Die im Rahmen der Gründungsvorbereitung vermittelten Leistungen dienen auch denjenigen
Menschen als Qualifikationserwerb und Qualifikationserhalt, die sich im Verlauf der
Vorbereitung vermutlich gegen eine Unternehmensgründung entscheiden werden. Mit Hilfe des
Projektes soll die Zahl der Existenz-„Schnellgründungen“ verringert und letztlich die Zahl der
Existenzgründer-Insolvenzen deutlich reduziert werden.
Das Projekt hat eine Laufzeit vom 01.07.2005 bis 30.06.2007 und wird mit einer Fördersumme
von insgesamt 249.997,- Euro unterstützt. Projektträger ist die LOK.a.Motion GmbH.
3.1.4 Kulturwirtschaftsstudie
Wie bereits im Tätigkeitsbericht 2005 ausgeführt, wurde das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung mit der Erstellung eines Gutachtens zur Bedeutung der Kulturwirtschaft
(Creative/Cultural Industries) für den Wirtschaftsstandort Pankow beauftragt.
Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass sich der Bezirk Pankow, insbesondere der Ortsteil
Prenzlauer Berg, durch seinen hohen Grad an Internationalität auszeichnet. Gerade die daraus
folgende Vermischung unterschiedlicher Traditionen und Kulturen wirken sich auf das Image
des Stadtteils aus und beeinflussen die Akteure der Kulturwirtschaft bei der
Standortentscheidung positiv.
Bereits jetzt sind 17% der Pankower Unternehmen in der kulturwirtschaftlichen Branche tätig
und nehmen somit den höchsten Anteil innerhalb der Pankower Wirtschaft ein.
Die Herausforderung besteht nun darin, den Anteil der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigungsverhältnisse zu steigern. Die Studie empfiehlt daher, das soziale und kulturelle
Milieu Pankows bewusst zu erhalten, unkonventionelle Kulturangebote zu fördern und
Freiräume in städtischen Zusammenhängen zu gewährleisten.
3.2 Umsetzung des Bundesprogramms Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)
Aus dem zu 100 Prozent aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzierten Bundesprogramm
„Lokales Kapital für soziale Zwecke“ (LOS) zur Förderung der lokalen Beschäftigungspotenziale und des
sozialen Zusammenhalts hat der Bezirk Pankow für den Förderzeitraum Juli 2003 bis Juni 2006 eine
Fördersumme von insgesamt 560.000 Euro für die zwei geförderten Quartiersmanagementgebiete im
Bezirk (Helmholtzplatz und Falkplatz) zur Verfügung gestellt.
Nach ideenreichen Jahren lässt sich allein schon beim Betrachten der Zahlen eine recht
positive Bilanz ziehen: 40 Mikroprojekte wurden seit 2003 in den beiden Gebieten mit
insgesamt 560.000 EUR Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds angeschoben. Dabei
profitierten ca. 630 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Projekten und konnten ihre Ideen
mit Hilfe der finanziellen Unterstützung in die Tat umsetzen. Nach unserer Einschätzung haben
in beiden Fördergebieten insgesamt 68 Teilnehmer/innen während bzw. nach Abschluss ihres
LOS-Projektes Arbeit aufgenommen. Auf dem so genannten 1. Arbeitsmarkt konnten immerhin
13 Beschäftigungsverhältnisse begründet werden. 15 Teilnehmer/innen haben sich selbständig
gemacht oder arbeiten nun freiberuflich.
Mit dem LOS-Programm sollten Menschen Hilfe erhalten, die bisher nie öffentliche Gelder in
Anspruch nehmen konnten und die man mit anderen Programmen nicht erreichen konnte. Das
wurde tatsächlich umgesetzt, es wurden in der Regel keine großen etablierten Träger, sondern
nur Initiativen und Einzelpersonen gefördert. Das waren in der Praxis sogar die interessanteren
Projekte, sicherlich auch wegen der Ausgangslage. Die jungen gut ausgebildeten Menschen
des Bezirks waren bereit, Verantwortung zu übernehmen und durch ihre wirtschaftlich oft
prekäre Lage waren sie sehr engagiert sich neue Existenzen aufzubauen.
Mit den drei Förderschwerpunkten des Programms konnten 24 Einzelpersonen und 16 lokale
Träger verschiedene Ideen und Kleinstvorhaben mit Förderungen bis zu 10.000 EUR
erfolgreich verwirklichen. Das Ziel des Programms, soziale und beschäftigungswirksame Ideen
zu fördern, wurde nach unserer Einschätzung erreicht, auch weil das Programm als eine
wichtige Ergänzung zu unterschiedlichen wirtschafts- und beschäftigungsfördernden
Maßnahmen genutzt wurde. Die im Bezirksamt federführende Abteilung Kultur, Wirtschaft und
Stadtentwicklung hat sich systematisch für die Entwicklung und Stärkung der lokalen Ökonomie
vor allem auch in den beiden Quartiersmanagementgebieten eingesetzt.
3.3 Umsetzung des Landesprogramms Lokales Soziales Kapital (LSK)
Im Kalenderjahr 2006 wurden in Pankow durch das Bündnis für Wirtschaft und Arbeit 16
Projekte mit einer Fördersumme von insgesamt 144.900 Euro aus dem Berliner ESFLandesprogramm „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts
und der lokalen Beschäftigungschancen gefördert:
Kurzbezeichnung des Projektes
- Gemeinwohlorientierte Kiezverantwortung
- Entwicklung einer beschäftigungsorientierten
Genossenschaft
- Prima Klima für Frauen!?
- Leerstand voll Kunst
- Neugründung eines Netzwerkes für gegenseitige
nachbarschaftliche Selbsthilfe
- Kult-PrakNet-Netzwerk für geschützte Praktika im
Kulturveranstaltungsbereich
- Kooperationsmanagement – Miteinander reden,
voneinander lernen
- Akquise zur Gründung eines Familienzentrums
in Pankow
- Sitting for jobs
- Schaffung von Arbeitsplätzen im Kino KROKODIL
-Aufbau eines Netzwerks zur Belebung Weißenssee
- ZWISCHENRAUM.Die Jugend-Kreativwerkstatt
- Unternehmenskooperation auf win-win Ebene
- Professionelle &flexible Kinderbetreuung
- Konzeptentwicklung eines „Kulturwirtschaftlichen
Gründerzentrums“
- Generationencafe Berlin-Buch
Projektträger
Wolfgang Ratzel
Glashaus e.V.
BAUFACHFRAU Berlin e. V.
Betroffene Vertretung Sanierungsgebiet Pankow-Wollankstraße
Erste
WohnungsbaugenossenschaftBerlin
Pankow eG
Kulturförderkreis PHOENIX e.V.
berlin-trans-fair Genossenschaft_bft
eG
Frauenbeirat Pankow
ALBATROS e. V.
Kino Krokodil des Kulturhof e.V.
Leerstandsinitiative
c/o Hartmut Noack
Peter Werzlau
Dunja Schimmel & Fiona Vehrs GbR
Yvonne Brüsch
St. Art – studios for artists e.V.
Initiativgruppe Generationencafe
Berlin-Buch c/o Andreas Wolf
4. Sonstige ausgewählte EU-Projekte im Bezirk und im Bezirksamt Pankow
Eine Vielzahl von Projekten werden in den einzelnen Abteilungen des Bezirksamtes in eigener
Regie ohne Mitwirkung der EU-Beauftragten durchgeführt. An dieser Stelle sollen einige dieser
Projekte kurz vorgestellt werden.
Anzumerken ist, dass aus folgenden Abteilungen und Ämtern Fehlmeldungen für den
Berichtszeitraum gegeben wurden:
-
Amt für Umwelt und Natur
Amt für Bürgerdienste und Wohnen
Abteilung für Öffentliche Ordnung
Medienstarter – Ein Projekt der beruflichen Orientierung junger Menschen beim Übergang
Schule in den Beruf
Für ein Projekt der Berufsorientierung junger Menschen stehen für den Zeitraum Oktober 2005
bis Oktober 2007 Fördermittel in Höhe von 299.897 aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)
zur Verfügung. Partner in dem Projekt sind das Bezirksamt, vertreten durch die Abteilung
Jugend, Schule und Sport/ Allgemeine Förderung junger Menschen und Familien und der freie
Träger WeTK (Werkstatt neue Technologien und Kultur) e.V.
Das Angebot richtet sich an alle interessierten Jugendfreizeiteinrichtungen und an Schulen.
Konkrete Projekte werden individuell nach den Bedürfnissen der Einrichtungen und Schulen
entwickelt und abgestimmt. Der Schwerpunkt der Projektarbeit liegt auf der Vermittlung von
Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz. Gleichzeitig werden aber auch Grundlagen
berufsspezifischer Fachkenntnisse vermittelt. Das zielgerichtete und handlungsorientierte
Arbeiten in Projekten dient dem Erwerb von notwendigen Kompetenzen: Kreativitätstraining,
Sozialtraining, Praxiserprobung, systematisches Arbeiten. Methodisch/didaktisch wird auf
Selbständigkeit und das Training von Selbstlernkompetenzen hingearbeitet. Möglichkeiten von
„Online-Lernen“ und der Umgang mit Lernsoftware fließen in die Projektarbeit ein. Den
Teilnehmern/innen steht die Möglichkeit offen, eines der 11 Zertifikate des vom Land
anerkannten Berliner Computerführerscheins „comp@ss4U“ zu erlangen und so erworbene
Grundkenntnisse nachzuweisen.
Mit dem Projekt wird eine systematische Unterstützung bei der Lebensweg- und
Berufswegplanung geboten (verschiedene Module der Gruppenangebote plus individuelle
Beratung). Jugendliche erhalten eine konkrete individuelle Stärken-Schwäche-Analyse, so dass
sie sich selbständig orientieren und weiterentwickeln können. Bestandteil ist auch die
Entwicklung realer Projekte und Produkte, die wieder in der Jugendfreizeitarbeit eingesetzt
werden können, so dass auch nachfolgende Generationen von Jugendlichen einen Nutzen
haben, sei es von einer informativen Internetplattform, sei es von der technischen Infrastruktur.
Soziale Stadt
Aufgabe des Programms "Die Soziale Stadt" ist es, eine zukunftsorientierte Entwicklung in den
Stadtteilen anzuschieben und zu unterstützen. Damit sich die Stadtteile entfalten können,
werden soziale, wirtschaftliche, ökologische und städtebauliche Gegebenheiten und lokale
Akteure vor Ort in die Planungen einbezogen.
Das Programm hat zum Ziel, die Wohn- und Lebensbedingungen zu verbessern sowie die
wirtschaftliche Basis in den Stadtteilen zu stabilisieren. Den Stadtteilbewohnern werden
zusätzliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen vermittelt (Empowerment). Das
Gebietsimage, die Stadtteilöffentlichkeit und die Identifikation mit den Quartieren soll durch das
Programm Soziale Stadt gestärkt werden.
Mit Mitteln der EU-Strukturfondsförderung (ESF), der Gemeinschaftsinitiative URBAN sowie
Mittel aus dem Bund-Länderprogramm Soziale Stadt, kommunalen Mitteln, Mitteln der
Bundesagentur für Arbeit und Spenden in Höhe von insgesamt 1.974.913,98 Euro im Jahr 2006
wurden die Projekte „Quartiersmanagement Falk- und Helmholtzplatz“ sowie „Ein Platz für
Marie“ umgesetzt werden.
Letzteres war Preisträger des Preises „Soziale Stadt“.
Bauliche Maßnahmen in Kindertagesstätten des Bezirks
Die Kindertagesstätte Pestalozzistraße im Ortsteil Pankow, die seit Beginn des Jahres dem
Kita-Eigenbetrieb zugeordnet wurde, wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) saniert und baulich umgestaltet. Für die Baumaßnahme stehen insgesamt
Fördermittel in Höhe von 1.195.860 Euro (jeweils 525.000 Euro in den Haushaltsjahren 2005
und 2006, 145.860 Euro für 2007) zur Verfügungen. Die Maßnahme, in zwei Bauabschnitte
unterteilt, wurde im Juli 2005 begonnen. Der erste Bauabschnitt (u.a. der Umbau des
Küchenbereiches) konnte rechtzeitig zum 20-jahrigen Bestehen der Einrichtung im März 2006
fertiggestellt werden. Der zweite Bauabschnitt hat begonnen, bis zum Juli 2006 soll das
gesamte Gebäude den Kindern und Erziehern übergeben werden, danach erfolgt die
Gestaltung der Außenanlagen. Die Maßnahme wird vom bezirklichen Immobilienservice/
Bereich Hochbau in Zusammenarbeit mit dem Sanierungsbeauftragten für Pankow, Büro für
Stadterneuerung durchgeführt.
Umweltverträglichkeit und Umweltqualität von Bauwerken
Das Amt für Schule und Sport beteiligt sich an einem Projekt im Rahmen des EU-Programms
LIFE III-Umwelt, mit dem lokale Aktionen im Umweltbereich unterstützt werden. Projektführer ist
die Stadtverwaltung Athen, weitere Beteiligte im Projekt sind Akteure aus der griechischen
Hauptstadt (Entwicklungsfirmen, Hochschulen etc.) und die französische Region Cote d’Azur.
Das Projekt befasst sich mit der Weitergabe von Kenntnissen und Erfahrungen der
Umweltverträglichkeit und Umweltqualität von Bauwerken aus mitteleuropäischen Staaten in die
Mittelmeerregion. Der Wissenstransfer soll mittels Demonstrationsprojekten am Beispiel von
Schulgebäuden erreicht werden. Das Projekt umfasst vier Maßnahmekomplexe: Auswertung
und Austausch, Schulstandorte, Demonstrationsprojekte sowie Aufklärungs- und
Erziehungsprogramme. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern/innen des
Bezirksamtes (Schulamt, Hochbauamt, Amt für Umwelt und Natur) und der Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Sport unterstützt das Projekt.
Ein Schwerpunkt der Mitwirkung des Bezirkes Pankow im Projekt (Maßnahmebereich
Demonstrationsprojekte) ist die Arbeit an einem rechnergestützten Gebäudeinformationssystem
zur Sichtung, Erfassung und Strukturierung von Grunddaten kommunale Gebäude im Bezirk. Im
Zusammenhang mit der Auswahl von Demonstrationsprojekten wurden die Schulhöfe der
Homer-Grundschule und der Heinrich-Schliemann-Oberschule im Bezirk umgestaltet. Ein
wesentlicher Bestandteil des Projektes ist die Beteiligung der Schüler an der Umgestaltung der
Höfe. In der Homer-Grundschule wurden zu diesem Zweck Arbeitsgruppen gebildet, die unter
Beteiligung der Schülervertreter und der Landschaftsarchitekten Modelle erarbeiteten.
Verantwortlich für die fachliche Qualität der Modelle waren die Künstler und Architekten. Die
Schülerbeteiligung der Heinrich-Schliemann-Oberschule erfolgte durch einen schulinternen
Ideenwettbewerb. Anfang des Jahres 2006 wurde im Bezirk mit der Öffentlichkeitsarbeit
begonnen, um ausgewählte Demonstrationsprojekte und gewonnene Erkenntnisse vorzustellen.
Dies erfolgte durch die Einrichtung einer zweisprachigen (deutsch und englisch) Homepage und
Berichten in der regionalen Presse. Des weiteren werden die Schüler der Homer-Grundschule
eine Broschüre über das Gesamtprojekt in deutscher und englischer Sprache erstellen. Diese
Broschüre mit einer Auflage von 10.000 Stück wird u.a. in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt
und den französischen und griechischen Partnern übersandt. Für die Finanzierung der Mitarbeit
des Bezirkes im Projekt stehen 165.000 Euro für den Förderzeitraum 01.07.2004 bis
31.12.2006 zur Verfügung.
5. Internationale Beziehungen
5.1 Städtepartnerschaften
In erster Linie ist hier auf die aktive Partnerschaft zwischen dem Bezirk Pankow und der
polnischen Stadt Kołobrzeg (Kolberg) in der Woiwodschaft Zachodniopomorskie
(Westpommern) zu verweisen. Die Aktivitäten werden durch das Büro des
Bezirksbürgermeisters gesteuert.
Zentrums für soziale und wirtschaftliche Aktivitäten
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche partnerschaftliche Beziehung stellt die Errichtung des
„Zentrums für soziale und wirtschaftliche Aktivitäten“ in Kołobrzeg dar.
Mit finanziellen Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
unterstützte das Bezirksamt Pankow, Abteilung Stadtentwicklung, die Stadt Kołobrzeg beim
Umbau einer nicht mehr benötigten Kinderkrippe zu einem Kommunikations- und
Schulungszentrum mit Konferenzsaal, Büroräumen und Therapieraum. Nach einer im Mai 2005
unterzeichneten Vereinbarung wurde ein Betrag in Höhe von 107.333 Euro von deutscher Seite
bereitgestellt, der für die Durchführung von baulichen Maßnahmen verwendet wurde.
Im Sinne einer Wirtschafts- und Sozialförderung sollen mit dem als Mustervorhaben
konzipierten Projekt weitere Aktionen auf privater Ebene folgen. Ziel ist es, die regionale
Wirtschaftskraft und das soziale Engagement in Kołobrzeg zu stärken.
Das Zentrum hat seine Arbeit im Februar 2006 aufgenommen und richtet sich mit seinen
Angeboten vor allem an Langzeitarbeitslose und Personen, die vom Ausschluss aus der
Gesellschaft bedroht sind. Zu den Leistungen gehören neben herkömmliche Leistungen eines
Sozialamtes auch Schulungs- und Betreuungsangebote.
Darüber hinaus unterstützte
themenbezogenen Aktivitäten:
-
der
Bezirksbürgermeister
im
Jahr
2006
folgende
Partnererklärung zum XV. Internationalen Folkloretreffen „Interfolk“ im August 2006
Konsultation und Beratung bei der konzeptionellen Vorbereitung des Projekts Bau eines
Passagierhafens für die internationale Schifffahrt in Kolobrzeg
Partnererklärung zur Vorbereitung des XVI. Internationalen Folkloretreffen „Interfolk
2007“
5.2 Mitgliedschaft in der Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V.
Über die Mitgliedschaft in der Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V. soll in diesem Abschnitt
wegen der internationalen Ausrichtung berichtet werden.
Ziel der Zusammenarbeit in der EUROREGION ist es, durch gemeinsame Aktivitäten zu einer
gleichmäßigen und ausgewogenen Entwicklung der Region und zur Annäherung der Bewohner
und Institutionen in den Grenzregionen beizutragen.
Als förderndes Mitglied hat das Bezirksamt Pankow das Recht, mit beratender Stimme an den
Mitgliederversammlungen, sie finden zweimal im Jahr statt, teilzunehmen.
Bis zum Sommer 2006 stand die Ausarbeitung des Entwicklungs- und Handlungskonzept für
die Euroregion im Mittelpunkt. Durch den Rat der Euroregion POMERANIA wurde in der
Vergangenheit die Fortschreibung des Entwicklungs- und Handlungskonzeptes für die
Euroregion (EHK 2000 bis 2006) für den Zeitraum 2007 bis 2013 beschlossen. Im Rahmen
seiner Möglichkeiten (beratende Stimme) wirkte das Bezirksamt bei der Ausarbeitung des
Entwicklungs- und Handlungskonzeptes für die neue Förderperiode mit. Das neue Konzept
wurde im August 2006 bei der Sitzung des Rates der Euroregion POMERANIA bestätigt.
Im Jahr 2006 wurde mit dem Aufbau von Einrichtungen zur Förderung der deutsch-polnischen
Wirtschaftsbeziehungen begonnen. In Form von grenzüberschreitenden Netzwerken werden
Beratungs- und Informationsleistungen angeboten, gleichzeitig soll zum Erfahrungsaustausch
angeregt werden.
Auf kulturellem Gebiet ist im September Jahr 2007 ein deutsch-polnisches Jugendfestival in
Koszalin geplant, dass das Verständnis der Jugendlichen für die kulturellen Unterschiede diesund jenseits der Grenze stärken soll.
6. Ausblick
Die Akquise von Fördermitteln aus der Vielzahl der EU-Programme wird auch künftig einen
Schwerpunkt der Arbeit der EU-Beauftragen darstellen. In diesem Zusammenhang soll auch die
transnationale Zusammenarbeit mit europäischen Partnern intensiviert werden. Der Zugang zu
EU-Fördermitteln kann mit der Durchführung von gemeinsamen Projekten verbessert werden.
Auch vor dem Hintergrund der Reform der EU-Strukturfondsförderung steigen die
Anforderungen an die Mitarbeiter des Bezirksamtes zunehmend auch in interkulturellen
Bereichen. Eine entsprechende Weiterbildung des Personals scheint hier zwingend geboten.
Die Entsendung von Mitarbeitern im Rahmen des Leonardo da Vinci – Mobilitätsprojektes hat
sich zu einer sinnvollen Fortbildung etabliert und sollte auch künftig genutzt werden.
In diesem Zusammenhang sollten auch die Kontakte des Bezirkes zur Kommunalgemeinschaft
POMERANIA e.V. und zur Euroregion POMERANIA weiter vertieft werden.
In Bezug auf die Netzwerkbildung werden die Bemühungen zur Schaffung eines bezirklichen
EU-Teams verstärkt, dafür werden derzeit interessierte Mitarbeiter/innen aus den einzelnen
Abteilungen des Bezirksamtes gesucht.
Im Zusammenhang mit der Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit wird der Auftritt der EUBeauftragten/ der Beauftragten für das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft im Intranet und
Internet angestrebt.