Daten
Kommune
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg
Dateiname
VzK_Ausbildungsbürgeramt.pdf
Größe
3,8 MB
Erstellt
14.10.15, 07:26
Aktualisiert
27.01.18, 10:52
Stichworte
Inhalt der Datei
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Abt. SozBeschBüD
2015
Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Drucksache Nr.
Vorlage - zur Kenntnisnahme –
über
Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes in der Schlesischen Str. 27a
Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen:
Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung vom 03.02.15 beschlossen:
Am Standort Schlesische Str. 27a wird ein Ausbildungsbürgeramt eingerichtet.
A) Begründung
Die Bürgerämter sind bereits seit Jahren Ausbildungsstellen. Trotz insgesamt guter
Erfahrungen wird Potenzial gesehen, die Ausbildung noch besser zu gestalten. Mit
einer Steigerung der Qualität in der Ausbildung sollen junge Menschen für die Arbeit
im Bürgeramt interessiert werden und zugleich junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nach ihrer Ausbildung für einen ständigen Einsatz im Bürgeramt gewonnen werden.
Auszubildende wie auch neue Beschäftigte sollen lernend Qualifikationen und Fähigkeiten entwickeln, die sie zielorientiert einsetzen können. In theoretischer wie praktisch-anwendungsorientierter Art soll im Ausbildungsbürgeramt Wissen vermittelt
werden. Das praktische Wissensmanagement geht damit deutlich über die reine Versorgung mit Informationen hinaus.
Das Bezirksamt beauftragte am 17.06.2014 mit der Vorlage IV/447/2014 das Amt für
Bürgerdienste, ein Konzept für die Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes zu erarbeiten.
„Das Amt für Bürgerdienste wird beauftragt, im Rahmen eines Projektes auf den in der Begründung dargestellten Grundlagen ein Konzept zur Weiterentwicklung der Bürgerämter bis 2017/18
und ein Konzept für die Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes zu erarbeiten.“
Das Projekt „Ausbildungsbürgeramt“ startete am 24.06.2014 im Rahmen der Aufgabenstellung durch das Bezirksamt.
Im Projekt sollten nachfolgende Punkte erfasst und erarbeitet werden:
Erstellung der Ist-Analyse der Ausbildung
Erarbeitung eines Schulungskonzeptes
Erarbeitung eines Raumkonzeptes und
Personalplanung.
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Die Projektarbeit war von einem sehr hohen Engagement und einer hohen Identifikation der Beschäftigten der Bürgerämter, der Auszubildenden und der Ausbildungsleitung mit dem Ziel des Projektes geprägt.
Im Ergebnis des Projekts wurde das „Konzept für ein Ausbildungsbürgeramt im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg“ erstellt, das dieser Vorlage als Anlage beigefügt
ist.
Entsprechend der vorliegenden Konzeption bietet das Ausbildungsbürgeramt Friedrichshain-Kreuzberg zukünftig:
Ausbildung mit Schwerpunkt/ Spezialisierung „Bürgeramt“ sowie Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen
verlässliches und qualitativ hohes Ausbildungsniveau
praxisnahe Ausbildung durch Ausbildung mit direkter Kundenbetreuung für
Bürgerinnen und Bürger
Zudem bietet es den Weiterbetrieb des Bürgeramts Schlesische Straße und steigert
die Attraktivität des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg als Arbeitgeber.
Was zeichnet das Ausbildungsbürgeramt aus.
es ist ein „reales“ Bürgeramt
es ist auf Dauer angelegt
es ist rechtlich nicht selbstständig
die Leistungserbringung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern erfolgt in
eigener Verantwortung der Auszubildenden
es ist zeitlich-organisatorisch flexibel
es fördert den Erwerb von Fach- und Sozialkompetenz
es verbindet Arbeiten und Lernen und ökonomisches Controlling
es lässt zu, aus Fehlern zu lernen
Mit dem vorliegenden Konzept für ein Ausbildungsbürgeramt wird zudem nachgewiesen, dass ein solches Ausbildungsbürgeramt am Standort des Bürgeramts 2 in der
Schlesischen Str. 27a auch unter den Konditionen der Refinanzierung im Rahmen
der Medianbudgetierung mit den im Konzept dargestellten Rahmenbedingungen realisierbar ist.
Im Land Berlin und auch in großen Teilen der Verwaltung im gesamten Bundesgebiet
gibt es hierzu noch keine vergleichbaren Erfahrungen. Theorie trifft auf Praxis. Das
Ausbildungsbürgeramt ist damit in mehrfacher Hinsicht eine lernende Einrichtung. In
einem einjährigen Erprobungszeitraum besteht für alle Beteiligten, Auszubildenden,
Ausbildenden, die Leitung des Fachbereichs Bürgerämter und des Amtes für Bürgerdienste aber auch für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln. Nach der Erprobungsphase erfolgt eine Evaluation, um die im Umsetzungsprozess gewonnen Erfahrungen auszuwerten und daraus Maßnahmen und Steuerungsempfehlungen abzuleiten.
Die Eröffnung des Ausbildungsbürgeramtes ist für den 23. März 2015 geplant.
In der nachfolgenden Zeitplanung sind die Termine und notwendigen Umsetzungsschritte bis zur Eröffnung des Ausbildungsbürgeramtes dargestellt.
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Die Fachbereichsleitung Bürgeramt ist mit Unterstützung der Leitung des Amtes für
Bürgerdienste für die Umsetzung der Schritte verantwortlich.
Für die Umsetzung werden 3 Arbeitsgruppen gebildet.
1. Arbeitsgruppe „Herstellung der Arbeitsfähigkeit“
Mitglieder: Leitung - kommissarische Leitung des Ausbildungsbürgeramtes,
Beschäftige aus dem Bürgeramt, Sachbearbeiterin Haushalt und Mitarbeiter
dezentrale Infrastrukturbetreuung aus dem Amt für Bürgerdienste, Beschäftigte aus dem IT-Service und eine Vertretung aus der Immobilienverwaltung.
2. Arbeitsgruppe „Öffentlichkeits- und Informationsarbeit“
Mitglieder: Leitung - Herr Fleischer, Auszubildende, kommissarische Leitung
des Ausbildungsbürgeramtes und Beschäftigte aus dem Bürgeramt
3. Arbeitsgruppe „Schulungen am Teamtag“
Mitglieder: Leitung - FB-Leiter Bürgeramt Herr Kühle, kommissarische Leitung
des Ausbildungsbürgeramtes, Auszubildende, Ausbildungsleitung, Koordinatorin für Gesundheitsmanagement Fr. Näher.
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B) Rechtsgrundlagen:
§ 1 und 3 Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetz (VGG)
C) Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung:
a) Auswirkungen auf Einnahmen und Ausgaben:
keine
b) Personalwirtschaftliche Ausgaben:
keine
c) Auswirkungen auf die KLR und Budgetierung: Die Schließung des Standortes
Schlesische Str. zum Juli 2014 bewirkte eine Verschlechterung des KLRErgebnisses um ca. 200 T€, die Einrichtung des Azubi-BüA gewährleistet die
Refinanzierung des Standortes wieder. Details können dem Konzept sowie den
dazugehörigen Anlagen entnommen werden.
Berlin, den 05.02.2015
___________________
Bezirksbürgermeisterin
____________
Bezirksstadtrat
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Konzept
für ein Ausbildungsbürgeramt im
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
von Berlin
Erstellt von
Frau Andrea Lubasch – Gesamtprojektleitung
Unterstützt von
Frau Berit Göhlert – Steuerungsdienst zur KLR
Frau Petra Henning – externe Organisationsberatung
Stand 14. Januar 2015
I.
Ausgangsbasis und Zielsetzung .................................................................................................... 1
II.
Ergebnisse der Projektarbeit ....................................................................................................... 2
1
Ablauf der Projektarbeit ...................................................................................................... 2
2
Positive Erkenntnisse aus der Projektarbeit .......................................................................... 7
3
Optimierungspotenziale, Schwachstellen .............................................................................. 8
4
Festlegungen für das Ausbildungsbürgeramt ........................................................................ 9
4.1
Standort
...................................................................................................... 9
4.1.1 Ausstattung .................................................................................................... 12
4.1.2 Gestaltung .................................................................................................... 13
4.2
Aufbauorganisation ................................................................................................... 13
4.3
Personal
.................................................................................................... 14
4.4
Öffnungszeiten
.................................................................................................... 15
4.5
Produkte und Aufgaben............................................................................................. 15
4.6
Team-Tag
.................................................................................................... 16
4.7
Ausbildungsplan
.................................................................................................... 20
4.8
Kosten- und Leistungsrechnung ................................................................................ 25
5
Öffentlichkeitsarbeit
.................................................................................................... 28
6
Wie gelingt ein guter Start? ................................................................................................. 29
III.
Fazit .......................................................................................................................................... 30
IV.
Anlagen ..................................................................................................................................... 30
Anlage 1: Bezirksamtsvorlage ............................................................................................. 31
Anlage 2: Bezirksamtsbeschluss ......................................................................................... 36
Anlage 3: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 1 ......................................... 37
Anlage 4: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 2 ......................................... 38
Anlage 5: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 1 „Ausbildende“ ................ 39
Anlage 6: Kostenkalkulation Ausbildungsbürgeramt.......................................................... 41
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 42
Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................... 43
I.
Ausgangsbasis und Zielsetzung
Die Bürgerämter sind ein Fachbereich des Amtes für Bürgerdienste im Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin. Der Fachbereich Bürgeramt besteht aus dem
Bürgeramt 1 – Yorckstraße,
Bürgeramt 2 – Schlesische Straße (ab Juli 2014 vorübergehend geschlossen),
Bürgeramt 3 – Frankfurter Allee und dem
Backoffice.
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat am 12.01.2012 die Richtlinien der Regierungspolitik
(Drucksache Nummer 17/0077) enthalten im XXI. Abschnitt, zum Zielpersonalbestand der
Berliner Verwaltung gebilligt.
Darin heißt es: "Der Senat wird den Personalbestand der Berliner Verwaltung
aufgabengerecht reduzieren; Zielzahl ist100.000 Vollzeitäquivalente (ohne Eigenbetrieb und
Personalüberhang), davon 80.000 bei der Hauptverwaltung/nachgeordneten Einrichtungen
und 20.000 bei den Bezirken."
Diese Maßnahme wird durch die demografische Entwicklung beschleunigt. Gleichzeitig steigt
die Einwohnerzahl in Berlin kontinuierlich an. Diese gegensätzlichen Entwicklungen führen
zu erheblichen Problemen in den Bürgerämtern Berlins.
Als Ausgangsbasis für die folgende Organisationsuntersuchung benannte die Auftraggeberin
Frau Pölitz, Leiterin des Amtes für Bürgerdienste, die folgenden Punkte:
Nichtbesetzung/Wegfall von Stellen sowie hohe krankheitsbedingte Ausfälle
mit der Folge der vorübergehenden Schließung des Bürgeramt 2 aufgrund
Personalmangels,
sinkende Qualität in der Ausbildung der Auszubildenden aufgrund mangelnder Zeit
der ausbildenden Beschäftigten,
sinkender Service für die Bürgerinnen und Bürger in Form von längeren Wegen
aufgrund der Schließung eines Standorts.
Unabhängig davon verzeichnen die Bürgerämter ein steigendes Publikumsaufkommen.
Andrea Lubasch, FM IT
1
Daher erteilte die Leiterin des Amtes für Bürgerdienste den folgenden Auftrag:
Verbesserung der Ausbildung im Amt für Bürgerdienste,
optimale Vorbereitung der Auszubildenden für den Berufsalltag,
Erhaltung der Bürgernähe in der Schlesischen Straße durch
weitere Nutzung der Infrastruktur in der Schlesischen Straße.
Im Rahmen der Gesamtbetrachtung „Entwicklung in den Bürgerämtern“ wurde die
Organisationsuntersuchung „Konzept für ein Ausbildungsbürgeramt im Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg“ initiiert.
II.
Ergebnisse der Projektarbeit
1
Ablauf der Projektarbeit
Bereits zu Beginn des Jahres 2014 beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe mit der Einrichtung
des ersten Ausbildungsbürgeramtes in Berlin. In der öffentlichen Verwaltung gibt es bisher
kein vergleichbares Projekt in den Bürgerämtern. Daher wurden zunächst grundlegende Ideen
gesammelt.
Die Auftraggeberin und Leiterin des Amtes für Bürgerdienste brachte am 17.06.2014 eine
entsprechende Vorlage in die Bezirksamtssitzung ein. Ziel dieser Vorlage war es, ein Konzept
für die Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes zu erarbeiten. Die BA-Vorlage wurde vom
Bezirksamt am 17.06.2014 beschlossen.
„Das Amt für Bürgerdienste wird beauftragt, im Rahmen eines Projektes auf
den in der Begründung dargestellten Grundlagen ein Konzept zur
Weiterentwicklung der Bürgerämter bis 2017/18 und ein Konzept für die
Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes zu erarbeiten.“
Das Projekt startete am 24.06.2014 mit einer Kick Off Veranstaltung. Dabei wurden
die Ausgangssituation,
die Zielstellungen und
die Projektstruktur
vorgestellt.
Andrea Lubasch, FM IT
2
Die Ausbildungsleitung organisierte eine externe Unterstützung des Projektes mit Hilfe der
Verwaltungsakademie Berlin (VAk). Am 05.08.2014 begann Frau Stübel ihre Arbeit im
Projekt als externe Beratung.
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wurde die Projektgruppe mit interessierten
Auszubildenden besetzt und vervollständigt. Die Projektstruktur setzt sich wie folgt
zusammen:
Die Projektleitung bestand aus
der Projektleiterin des Gesamtprojektes Frau Andrea Lubasch (FM IT),
der Projektleiterin „Konzept Ausbildungsbürgeramt“ Frau Heidi Mörtz (BüD) und
der externen Moderatorin Frau Dagmar Stübel.
Der Lenkungsausschuss wurde gebildet von
Herrn Knuth Mildner-Spindler (Dezernent) und
Frau Sieglinde Pölitz (Leiterin Amt für Bürgerdienste).
Die Projektgruppe war zusammengesetzt aus
Frau Thieß (Vertr.: Frau Möller) (BüD),
Frau Glombitza (BüD),
Frau Jungfer (Vertr.: Frau Masera) (BüD),
Frau Pfotenhauer (BüD),
Frau Weber (Jugend- und Auszubildendenvertretung),
Herr Glöckner (Vertr.: Frau Wendland) (Ausbildungsleitung),
Frau Göhlert (StD),
Frau Zick (Beschäftigtenvertretung),
Frau Ojeniyi (FrauV) und
Auszubildenden verschiedener Ausbildungsjahre und -berufen.
Die Aufgaben der Projektgruppe bestand in
der Ist-Analyse der Ausbildung,
der Erarbeitung eines Schulungskonzeptes,
der Erarbeitung eines Raumkonzeptes und
der Personalplanung.
Andrea Lubasch, FM IT
3
Die Zusammenführung der gewonnenen Erkenntnisse in einem „Konzept zur Einrichtung
eines Ausbildungsbürgeramtes“ obliegt der Gesamtprojektleiterin.
Die Aufgabe der Entscheidungsinstanz besteht darin, die in diesem Konzept unterbreiteten
Vorschläge zu prüfen und ggf. die konkrete Umsetzung zu veranlassen.
Die Projektgruppe arbeitete regelmäßig in Workshops zusammen. Zu einzelnen Themen
wurden temporäre Unterarbeitsgruppen gebildet. Die ersten Workshop-Termine fanden am
04.09.2014 und am 23.09.2014 statt.
Das Ziel dieser Workshops war es,
die Ausgangslage zu klären,
einen einheitlichen Informationsstand zu sichern,
gemeinsame Ziele zu definieren sowie
vergleichbare Projekte in Deutschland zu analysieren.
Mit der Einrichtung eines Ausbildungsbürgeramtes sollen die folgenden Ziele für das
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erreicht werden:
Verlässliches und qualitativ hohes Ausbildungsniveau,
Ausbildung mit Schwerpunkt/Spezialisierung „Bürgeramt“ sowie Weiterentwicklung
sozialer Kompetenzen,
praxisnahe Ausbildung,
Angebot für die Bürgerinnen und Bürger mit Kundenbetreuung (die Auszubildenden
müssen weniger Mengen/Fallzahlen erarbeiten),
Nutzung der leer stehenden Räume in der Immobilie Schlesische Straße,
das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg als attraktiver Arbeitgeber.
Die Rolle/Aufgaben der Auszubildenden im Projekt bestanden in
Erstellung und Umsetzung des Schulungskonzeptes,
Einbeziehung in räumliche Gestaltung,
Angebot aller Leistungen des Bürgeramtes ohne Einschränkungen,
Übernahme von Verantwortung und Leitungstätigkeiten (Planen und Durchführen von
Dienstberatungen und Informationsveranstaltungen, das Aufstellen von Dienstplänen,
Terminverwaltung/Terminplanung usw.)
Andrea Lubasch, FM IT
4
Die Rolle der Ausbildenden stellt sich wie folgt dar:
Mentorin/Mentor,
Wissensvermittlerin/Wissensvermittler,
Motivatorin/Motivator,
Vertrauensperson,
Vorbild,
abschließend Verantwortliche/Verantwortlicher.
Im Rahmen dieser Workshops wurden die Ausbildungskonzepte der Juniorfirmen
„Bibliothek Köln“ sowie des Drogeriemarktes „dm“ vorgestellt. Diese Informationen waren
interessant und motivierend, brachten aufgrund der stark abweichenden Ausbildungsabläufe
wenige Erkenntnisse, jedoch Impulse, die vom Bezirksamt übernommen werden können.
Der Workshop am 04.11.2014 beschäftigte sich in erster Linie mit
der Ist-Analyse der Ausbildung im Bürgeramt,
den Produkten des Bürgeramtes und
den Anforderungen an die Ausbildenden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Auszubildende, Ausbildende und die
Ausbildungsleitung mit der bisherigen Ausbildung insgesamt zufrieden waren.
Als verbesserungswürdig empfand die Projektgruppe die folgenden Punkte:
Eine Einarbeitung in die Sachbearbeitung kann aufgrund personeller Engpässe oft
nicht erfolgen, weshalb das selbständige Arbeiten für die Auszubildenden sehr
schwierig ist.
Bei personeller Unterbesetzung werden die Auszubildenden immer wieder an der
Information eingesetzt.
Durch die hohe Belastung während der Sprechstunden kommen die Erläuterung der
rechtlichen Regelungen sowie die theoretischen Unterweisungen häufig zu kurz.
Es existiert keine einheitliche Struktur und Organisation für die Ausbildung in den
Bürgerämtern.
Die Aufgaben/Produkte können häufig nicht von Anfang bis Ende bearbeitet werden.
Eine Wissensdatenbank steht nicht zur Verfügung.
Andrea Lubasch, FM IT
5
Positiv hervorzuheben ist
die Bereitschaft der Auszubildenden zum selbständigen Arbeiten.
das große Interesse der Auszubildenden an den ihnen übertragenen Aufgaben.
der von den Auszubildenden empfundene abwechslungsreiche Arbeitsalltag.
das Einbringen neuer Ideen von Seiten der Auszubildenden.
die gute Zusammenarbeit zwischen den Beschäftigten und den Auszubildenden.
die von den Auszubildenden genannte Praxisnähe und der überwiegend positive
Publikumskontakt.
Die Beschäftigten, die regelmäßig im Ausbildungsbürgeramt eingesetzt sind, sollten über eine
Qualifizierung als Ausbildende verfügen. Derzeit gibt es im Amt für Bürgerdienste drei
Beschäftigte mit einem AdA-Schein (Ausbildung der Ausbildenden). Zwei weitere
Beschäftigte befinden sich derzeit in dieser Ausbildung. Alternativ wäre es auch möglich,
einen einwöchigen Kurs „Ausbilden. Aber wie?“ an der Verwaltungsakademie Berlin (VAk)
zu absolvieren.
Außerdem wurden im Workshop vom 04.11.2014 die Produkte vorgestellt, die den
Bürgerinnen und Bürgern im Bürgeramt angeboten werden. Die Projektgruppe verständigte
sich darauf, dass die Produktpalette vollständig in das Ausbildungsbürgeramt übernommen
wird. Hierdurch wird eine praxisorientierte Ausbildung gewährleistet. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass für die Bürgerinnen und Bürger keine Einschränkungen durch die Auswahl
des Ausbildungsbürgeramtes entstehen.
Im darauf folgenden Workshop am 12.11.2014 wurde im Wesentlichen die Gestaltung von
„Team-Tagen“ besprochen. Im Rahmen von „Team-Tagen“ sollen die Auszubildende weitere
Themen ergänzend zur praktischen Ausbildung behandeln und intensivieren. „Team-Tage“
bestehen beispielsweise aus
1. der Dienstberatung,
2. der Aufarbeitung von Fragen im Publikumsalltag,
3. der Bildung von Netzwerken (Ausbildungsleitung; Auszubildende unter sich…),
4. Schulungen und
5. Der Vermittlung theoretischer, nicht fachbezogener Ausbildungsinhalte.
Andrea Lubasch, FM IT
6
Der „Team-Tag“ soll einmal wöchentlich stattfinden. Er stellt einen wesentlichen Punk des
„Konzeptes Ausbildungsbürgeramt“ dar. Noch einmal zusammengefasst dargestellt werden
an diesem Tag
Erfahrungen ausgetauscht,
Fachwissen vermittelt und
die Grundlagen für die Übernahme von Verantwortung gelegt.
Außerdem dient dieser Tag der Steigerung der Ausbildungsqualität. Der „Team-Tag“ stellt
damit einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zur bisher praktizierten Ausbildung im
Bürgeramt dar. Im Workshop wurden erste Ideen entwickelt, wie dieser Tag konkret gestaltet
werden kann. Ausdrücklich formuliert wurde der Wunsch, dass dieser Tag in der Regel von
Auszubildenden für Auszubildende organisiert und durchgeführt werden soll.
Die Themenschwerpunkte des Workshops am 28.11.2014 waren
1. Besichtigung der Räumlichkeiten,
2. Ideensammlung zur Ausstattung und Gestaltung der Räume,
3. Ideensammlung zu Inhalten der Schulung an den Teamtagen und
4. Vorstellung der Eckdaten für die KLR.
Zur Priorisierung der Schulungsinhalte sowie zur Festlegung der „Team-Tag“
Verantwortlichen wurde eine Unterarbeitsgruppe gebildet.
Beim letzten Workshop am 10.12.2014 wurden Vorschläge zur erfolgreichen
Öffentlichkeitsarbeit sowie „Wie gelingt ein guter Start?“ erarbeitet.
2
Positive Erkenntnisse aus der Projektarbeit
Während der gesamten Projektdauer fielen den Projektleiterinnen das hohe Engagement und
die hohe Identifikation der Beschäftigten, der Auszubildenden und der Ausbildungsleitung
mit dem Projektziel auf.
Die Workshops fanden in einer vertrauensvollen und offenen Gesprächsumgebung statt. Die
Mehrheit der Projektgruppenmitglieder äußerte sich positiv über die Möglichkeit, ihre Ideen
Andrea Lubasch, FM IT
7
und Erfahrungen aktiv im Projekt einbringen zu können. Die bisher in der Ausbildung
gesammelten Erfahrungen konnten somit in die berlinweit neue Projektarbeit eingebracht
werden.
Darüber hinaus beurteilt die Projektleitung positiv, dass die Beschäftigten sich bereits im
Vorfeld zu Ausbildenden qualifiziert haben. Die Ausbildenden begrüßten es, die in der
bisher praktizierten Ausbildung festgestellten Defizite zukünftig beheben und damit eine neue
Qualität in der Ausbildung erreichen zu können.
3
Optimierungspotenziale, Schwachstellen
Als größte Schwachstelle der bisherigen Ausbildung wurde der Zeitmangel der Ausbildenden
identifiziert. Die Auszubildenden bekommen deshalb überwiegend sich wiederholende, leicht
zu erlernende Aufgaben übertragen. Rechtliche Grundlagen und Zusammenhänge werden nur
unzureichend vermittelt. Häufig ist es nicht möglich, die gesamten Prozesse bzw. die gesamte
Produktpalette des Bürgeramtes detailliert kennenzulernen.
Die Projektgruppe geht davon aus, dass die zusätzliche und regelmäßige Vermittlung
theoretischer Inhalte sowie die nachträgliche Klärung von Schwierigkeiten bei der Erbringung
von Dienstleistungen die Qualität der Ausbildung wesentlich und dauerhaft verbessern wird
und zu einer höheren Motivation der Auszubildenden führen wird. Ein weiteres Potential liegt
in der Absenkung der zu erbringenden Mengen/Fallzahlen der Ausbildenden, die dadurch die
Möglichkeit erhalten, die Auszubildenden während der Sprechstunden zu begleiten und zu
unterstützen.
Die vorübergehende Schließung des Standortes in der Schlesischen Straße bietet die Chance,
den Bürgerinnen und Bürgern in Friedrichshain - Kreuzberg ein völlig neues Angebot zu
unterbreiten. Junge Menschen lernen in direktem Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern
und setzen die neu erlernten Inhalte gleich als Dienstleistung für diese um. Der Standort
Schlesische Straße bietet gute Voraussetzungen für ein Ausbildungsbürgeramt. Dieser
räumlich begrenzte Standort ergänzt die großen Bürgeramtsstandorte in der Frankfurter Allee
und in der Yorckstraße.
Andrea Lubasch, FM IT
8
4
Festlegungen für das Ausbildungsbürgeramt
Die nun im Folgenden dokumentierten Ergebnisse beziehen sich auf die
mit der Projektgruppe durchgeführten Workshops,
die erfassten und dokumentierten Produkte des Bürgeramtes und
die Prognose auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse der KostenLeistungsrechnung.
Als Grundlage der Diskussionen dienten die derzeitigen Aufgabenstellungen der Bürgerämter
an den Standorten Yorckstraße und Frankfurter Allee. Das Ausbildungsbürgeramt soll keinen
weiteren Bürgeramtsstandort im herkömmlichen Sinn darstellen, sondern ein ergänzendes
Angebot an einem gesonderten Standort mit dem Ausbildungsschwerpunkt. Die
Auszubildenden sollen unter diesen Rahmenbedingungen einen höheren Grad der
Verantwortung übertragen bekommen. Die Öffnungszeiten, zeitliche Taktungen für die
Erbringung der Dienstleistungen sowie die Inhalte des Arbeitsalltages orientieren sich nicht
an den anderen Bürgerämtern, sondern ausschließlich an den Ausbildungskriterien.
Die Schwerpunkte des Ausbildungsbürgeramtes werden in
der Sachbearbeitung,
der Betreuung des Info-Tresens,
der Dokumentenausgabe und
dem „Team-Tag“
liegen.
Die Sachbearbeitung im Backoffice ist nicht Gegenstand der vorliegenden Betrachtung. Es
wird eine Erprobungsphase von zwei Durchläufen á sechs Monaten mit unterschiedlicher
Auslastung empfohlen.
4.1 Standort
In der Schlesischen Straße 27a befindet sich ein bezirkseigenes Gebäude, welches derzeit vom
Fachbereich Standesamt/Staatsangehörigkeit genutzt wird. Die Räume des Bürgeramtes
werden seit 01.07.2014 nicht mehr genutzt, sind jedoch noch vollständig eingerichtet. Die
Andrea Lubasch, FM IT
9
räumlichen Voraussetzungen für ein (Ausbildungs-) Bürgeramt sind daher gegeben. Die
Räume sind über zwei Ebenen verteilt.
Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem
der Info-Tresen bzw. die Dokumentenausgabe,
ein Büroraum, in dem Bürgerinnen und Bürger auch barrierefrei bedient werden
können sowie
eine Toilette für schwerbehinderte Menschen.
Abbildung 1: Schlesische Str. 27a Dienstgebäude EG (gelb umrandeter Bereich)
Andrea Lubasch, FM IT
10
Im 1. Obergeschoss befinden sich unter anderem
ein Warteraum
weitere Büroräume sowie
ein Beratungsraum .
Insgesamt sind dort 13 Arbeitsplätze vorhanden.
Abbildung 2: Schlesische Str. 27a Dienstgebäude 1.OG
Andrea Lubasch, FM IT
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4.1.1 Ausstattung
Wie bereits erwähnt wurden die Räume bis zum 30.06.2014 als Bürgeramt genutzt. Die
unverändert eingerichteten Arbeitsplätze sind vom TÜV abgenommen. Es wird
vorgeschlagen, diese Arbeitsplätze zunächst bei der Eröffnung eines Ausbildungsbürgeramtes
zu übernehmen. Zusätzlich sind vor der Eröffnung des Ausbildungsbürgeramtes die folgenden
Mindestanforderungen zu gewährleisten:
Grundreinigung aller Räume,
Entfernen von hinterlassenen persönlichen Gegenständen, Unterlagen etc. ehemaliger
Beschäftigter,
Ausstattung der Arbeitsplätze mit geeignetem Büromaterial,
Prüfung der Technik auf Funktionsfähigkeit und Aktualisierung der Software,
Einrichtung eines Wartebereiches vor der Info/Dokumentenausgabe und
Bereitstellung der für einen „Team-Tag“ geeigneten Ausstattung (Beamer, Flipchart
usw.).
Während der Probezeit sollen folgende Veränderungen umgesetzt werden:
Aufstellung eines Wickeltisches in der Behindertentoilette,
Bereitstellung von Spielzeug im Wartebereich,
Ergänzung/Erneuerung der Sichtschutzwände,
Einbau von Licht- und Wärmeschutz im Beratungsraum,
Beschaffung von Grünpflanzen,
Bereitstellung von beweglichem Mobiliar in den Mehrzweck-Räumen,
Ausstattung mit ergonomischen Büromöbeln unter Berücksichtigung der aktuellen
Entwicklung in Berlin und
Ausstattung der Büroräume mit warmen, gleichmäßigem Licht,
Erneuerung des Leitsystems,
Prüfung, ob ein Ausbau der Info durch bauliche Veränderung möglich und
zweckmäßig ist und
Anbau von Klappkarten (Informationen zum Nachschlagen für die Beschäftigten) am
Infotresen (wandbefestigt).
Andrea Lubasch, FM IT
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4.1.2 Gestaltung
Aufgrund der finanziell angespannten Haushaltssituation im Bezirksamt Friedrichshain–
Kreuzberg werden gestalterische Veränderungen, die mit finanziellen Ausgaben verbunden
sind, vor der Eröffnung nicht möglich sein. Dennoch sollten die Räume ansprechend gestaltet
werden. Die Auszubildenden der Projektgruppe schlagen Malerarbeiten in den Räumen und
das teilweise Besprayen von Fluren und Wartebereichen vor. Sie bieten an, die Gestaltung
selbst – ohne zusätzliche Personalkosten - vorzunehmen. Im Wartebereich möchten sie eine
Kinderecke mit Märchenfiguren an den Wänden schaffen. Diese Veränderungen sind zeitnah
vorzunehmen, um auch optisch den Start des Ausbildungsbürgeramtes zu begleiten.
4.2 Aufbauorganisation
Das Ausbildungsbürgeramt wird im Fachbereich Bürgeramt im Amt für Bürgerdienste
angesiedelt sein. Die Ausbildenden unterstehen der Personalverantwortung des Fachbereichs
Bürgeramt. Die Auszubildenden unterstehen weiterhin der Ausbildungsleitung.
Nach Eröffnung des Ausbildungsbürgeramtes stellt sich die Aufbauorganisation des Amtes
für Bürgerdienste wie folgt dar:
Abbildung 3: Zukünftiges Organigramm Amt für Bürgerdienste
Andrea Lubasch, FM IT
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4.3 Personal
Im Ausbildungsbürgeramt werden gleichzeitig vier Beschäftigte des Amtes für Bürgerdienste
als Ausbildende sowie fünf bis neun Auszubildende tätig sein.
Die im Rahmen eines internen Interessenbekundungsverfahrens im Amt für Bürgerdienste
ausgewählten Beschäftigten sollen ihre Aufgaben im Erprobungszeitraum durchgängig
wahrnehmen. Ein Stellenwechsel ist in dieser Zeit zu vermeiden.
Der Interne Service des Amtes für Bürgerdienste erstellt Anforderungsprofile als Grundlage
für ein internes Interessenbekundungsverfahren.
Die Ausbildenden müssen sich für den AdA-Schein (Ausbildung der Ausbildenden)
qualifiziert haben bzw. die Bereitschaft erklärt haben, diese Qualifikation zu erwerben.
Weitere Fortbildungen zum Thema „Ausbildung“ sind wünschenswert. Es wird eine
kommissarische Leitung und eine kommissarische Stellvertretung eingesetzt.
In der ersten Stufe der Einrichtung des Ausbildungsbürgeramtes – von der Eröffnung bis
September 2015 - werden neun Auszubildende des ersten Ausbildungsjahres des
Ausbildungslehrgangs Verwaltungsfachangestellte drei Tage pro Woche im
Ausbildungsbürgeramt tätig sein. Die Auswahl der Auszubildenden erfolgt durch die
Ausbildungsleitung.
Perspektivisch können zusätzlich zu den Auszubildenden des Bezirksamtes Friedrichshain–
Kreuzberg auch Auszubildende anderer Behörden die Möglichkeit erhalten, eine Praxisstelle
im Ausbildungsbürgeramt zu absolvieren. Es wird angestrebt, täglich fünf bis neun
Auszubildenden aus verschieden Ausbildungsjahren in unterschiedlichen Ausbildungsberufen
eine Praxisstelle zur Verfügung zu stellen. Die Ausbildungsleitung organisiert eine
entsprechende Kooperation.
Andrea Lubasch, FM IT
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4.4 Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten des Ausbildungsbürgeramtes orientieren sich an den Erfordernissen der
Auszubildenden und stehen in keinem Zusammenhang mit denen der anderen Bürgerämter.
Sie werden entsprechend angepasst, sofern dies der Qualität der Ausbildung zuträglich ist. Für
den Start des Ausbildungsbürgeramtes im 1. Quartal 2015 sind folgende Öffnungszeiten
geplant:
Montag
8:00 – 16:00
Dienstag
8:00 – 16:00
Mittwoch
8:00 – 16:00
Donnerstag
8:00 – 16:00
ohne Auszubildende, da diese in der Berufsschule sind
Freitag
geschlossen
„Team-Tag“
ohne Auszubildende, da diese in der Berufsschule sind
Montags und donnerstags können die Beschäftigten durch Auszubildende, die ihre
Ausbildung vorzeitig abgeschlossen haben, oder durch einzuarbeitende neue Beschäftigte der
Bürgerämter verstärkt werden.
4.5 Produkte und Aufgaben
Um die gesamte Bandbreite der bisherigen Ausbildung abzudecken, sollen die
Dienstleistungen der Bürgerämter auch im Ausbildungsbürgeramt vollständig angeboten
werden. Die derzeitigen Aufgaben der Bürgerämter beinhalten:
Beglaubigungen,
dezentraler Bürgerservice in Ausländerangelegenheiten,
dezentraler Bürgerservice in KfZ-Zulassungsangelegenheiten,
Passangelegenheiten,
Personalausweisangelegenheiten,
dezentraler Bürgerservice in Angelegenheiten des Bundeszentral- und
Gewerbezentralregisters,
Führerscheinangelegenheiten,
Meldeangelegenheiten und
Ausgabe von Berlinpässen.
Andrea Lubasch, FM IT
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Am Informationstresen werden den Bürgerinnen und Bürgern Auskünfte und Informationen
hinsichtlich aller Behörden relevanter Fragestellungen erteilt. Zusätzlich erhält die Kundin/der
Kunde Informationsmaterialien und/oder Termine für das Bürgeramt.
Damit die Erbringung der Dienstleistungen weiterhin in der gewünschten Qualität erfolgen
kann, benötigen die Auszubildenden Kenntnisse im Umgang mit Softwareprodukten (z.B.
Microsoft Office, MESO) sowie Kenntnisse der gesetzlichen Grundlagen (z.B. GGO,
VwVfG, PassG, PassVwV, MeldeG).
Zusätzlich zu den fachlichen Tätigkeiten soll den Auszubildenden ein hoher Grad an
Verantwortung im vorgegebenen Rahmen übertragen werden. Die Planung des „Team-Tages“
soll in den Händen der Auszubildenden liegen. Auch soll dieser Tag von den Auszubildenden
moderiert werden. Dazu können beispielsweise die folgenden Themen gehören:
Dienstberatungen,
Schulungen,
Dienstplänen sowie die
Terminvergabe.
Ebenfalls wird es zu ihren Aufgaben gehören, die Kassenverantwortung (soweit zulässig) zu
übernehmen.
Am Ende des sechsmonatigen Praktikums im Ausbildungsbürgeramt bekommt die
Auszubildende/der Auszubildende einen über die regelmäßige Beurteilung hinausgehenden
Nachweis über die erbrachten Leistungen. Vorab ist ein Beurteilungs-Muster zu erstellen.
4.6 Team-Tag
Während der Erprobungsphase des Ausbildungsbürgeramtes wird der „Team-Tag“ jeden
Freitag stattfinden. Er ist von zentraler Bedeutung für das Ausbildungsbürgeramt und dient
zur Steigerung der Qualität in der fachlichen und außerfachlichen Ausbildung. Es wird
angestrebt, dass die Tagesordnung des Teamtages von Auszubildenden für Auszubildende
selbständig gestaltet wird. Dabei werden die Auszubildenden aktiv von Ihren Ausbildenden
unterstützt.
Andrea Lubasch, FM IT
16
Wie zu Punkt 4.5 bereits ausgeführt soll der „Team-Tag“ regelmäßig aus den folgenden vier
Themenbereichen bestehen:
Dienstberatung,
Aufarbeitung von Fragen und Problemen an den Praxistagen,
Netzwerken und
Schulungen (Vermittlung theoretischer, fachlicher und nicht fachbezogener
Ausbildungsinhalte).
Im Detail sollen die folgenden Schulungsinhalte vermittelt werden. Die theoretischen Inhalte
werden zeitnah in der Praxis umgesetzt. Insbesondere die Nutzung der technischen Geräte
sowie praktische Übungen am Testsystem sind immer begleitend einzusetzen.
Schulungstag
Schulungsinhalt
Gewünschte
verantwortlich
Dozentin /
gewünschter Dozent
1
Stellung und Aufgaben des
Ausbildende
Ausbildende
2 Auszubildende
Ausbildende
2 Auszubildende
Ausbildende
Bürgeramtes / Kennenlernen
Dienstleistungsdatenbank
2
Rechtliche Grundlagen
Meldewesen
3
Rechtliche Grundlagen
Pass- und Ausweis (Besuch
der Bundesdruckerei)
4
MESO Grundschulung
LABO
Herr Kühle
5
Rechtliche Grundlagen
2 Auszubildende
Ausbildende
2 Auszubildende
Ausbildende
Führerschein / KfZ
6
Rechtliche Grundlagen
Bundeszentralregister,
Gewerbezentralregister,
Ausländerangelegenheiten,
(Besuch Auswärtiges Amt)
Gewerbeangelegenheiten
Andrea Lubasch, FM IT
17
Schulungstag
Schulungsinhalt
Gewünschte
verantwortlich
Dozentin /
gewünschter Dozent
7
Rechtliche Grundlagen
2 Auszubildende /
Wohngeld/Wohn-
Herr Sagitza
Ausbildende
berechtigungsschein
8
Moderierte Reflektion
Herr Glöckner
Herr Glöckner
9
Datenschutz im Bürgeramt
Frau Brandwein
Ausbildende
(Datenschutzbeauftragte)
10
Rollen und Arbeitsprozesse
Herr Kühle
Ausbildende
im Bürgeramt
11
Arbeiten im Team
Externe Unterstützung Herr Glöckner
12
Serviceorientierung im
Externe Unterstützung Herr Glöckner
Kundenkontakt – wie trete
ich auf?
13
Umgang mit schwierigen
Externe Unterstützung Herr Kühle
Kundinnen/Kunden
(Herr Peters)
14
Beschwerdemanagement
Herr Lang (BüD)
Ausbildende
15
Moderierte Reflektion
Herr Glöckner
Herr Glöckner
Verwaltungsakademie
Ausbildende
BüA L / Herr Kühle
Ausbildende
VHS
Herr Glöckner
Die weiteren
Schulungsinhalte sollen in
einer organisatorisch
sinnvollen Reihenfolge
angeboten werden. Alle 46 Wochen sind moderierte
Reflektionen
durchzuführen.
Lernmethoden
/Lerntechniken
Instrumente der
Leitungstätigkeit
Fremdsprachen im
Bürgeramt
Andrea Lubasch, FM IT
18
Schulungstag
Schulungsinhalt
Gewünschte
verantwortlich
Dozentin /
gewünschter Dozent
Kosten- und
Frau Röhr (BüD)
Ausbildende
Gesundheit am Arbeitsplatz
Frau Näher
Herr Glöckner
Arbeitsschutz / -sicherheit/
Herr Pleyer
Herr Glöckner
Herr Dennier
Herr Glöckner
Erarbeitung einer
Auszubildende mit
Ausbildende/
Präsentation der Ergebnisse
externer Moderation
Herr Glöckner
Erarbeitung einer
Auszubildende mit
Ausbildende/
Präsentation der Ergebnisse
externer Moderation
Herr Glöckner
Erarbeitung einer
Auszubildende mit
Ausbildende/
Präsentation der Ergebnisse
externer Moderation
Herr Glöckner
Auszubildende
Ausbildende
Auszubildende
Ausbildende
Auszubildende
Ausbildende
Leistungsrechnung
Ergonomie
Konfliktmanagement
Am Ende der
sechsmonatigen
Erprobungszeit sollen,
eventuell konzentriert
(Schließzeit im
Ausbildungsbürgeramt)
die folgenden Inhalte
erarbeitet werden:
1. Termin
der Erprobungsphase
2. Termin
der Erprobungsphase
3. Termin
der Erprobungsphase
Planung
Eröffnungsveranstaltung
Durchführung Eröffnungsveranstaltung mit
Präsentation
Planen der Übergabe an die
nächsten Auszubildenden
im Ausbildungsbürgeramt
Andrea Lubasch, FM IT
19
Diese Schulungen sind in der Reihenfolge ihrer Priorität durchzuführen, es sei denn im
Rahmen der Erprobung stellt sich heraus, dass andere Themen zwischenzeitlich eine höhere
Priorität erlangt haben. Es können ggf. auch Themen zusätzlich aufgegriffen werden.
4.7 Ausbildungsplan
Im Ausbildungsbürgeramt kommen vorrangig Auszubildende mit den Berufszielen
Verwaltungsfachangestellte und
Kaufleute für Büromanagement
zum Einsatz. Für diese Berufsgruppen sind laut Ausbildungsplan der Ausbildungsleitung
definierte Lernfelder vorgesehen und müssen auch im Ausbildungsbürgeramt besondere
Berücksichtigung finden.
Im Folgenden werden die Themen exemplarisch aus dem Ausbildungsplan der Kaufleute für
Büromanagement aufgeführt:
Abschnitt A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
A 1) Büroprozesse
A 1.1) Informationsmanagement
a) betriebliche Kommunikationssysteme auswählen und anwenden
b) Grundfunktionen des Betriebssystems anwenden
c) Nutzen des Einsatzes von elektronischen Dokumentenmanagementsystemen aufzeigen
d) Nutzen und Risiken von Online-Anwendungen aufzeigen
e) Wege der Informationsbeschaffung beherrschen
f) Maßnahmen zur Datensicherung und Datenpflege veranlassen
A 1.3) Bürowirtschaftliche Abläufe
a) Bedarf an Büromaterial planen, beschaffen und verwalten
b) Posteingang und -ausgang bearbeiten
c) Dokumente unter Beachtung gesetzlicher und betrieblicher Aufbewahrungsfristen
verwalten
d) bürowirtschaftliche Abläufe reflektieren und Verbesserungen vorschlagen
Andrea Lubasch, FM IT
20
A 1.4) Koordinations- und Organisationsaufgaben
a) interne und externe Termine planen, koordinieren und überwachen; bei
Terminabweichungen erforderliche Maßnahmen einleiten
b) Sitzungen und Besprechungen nach sachlichen und zeitlichen Vorgaben vor- und
nachbereiten sowie betreuen
c) bei der Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten mitwirken
A 2) Geschäftsprozesse
A 2.1) Kundenbeziehungsprozesse
a) eigene Rolle als Dienstleister im Kundenkontakt berücksichtigen
b) Kundendaten zusammenstellen, aufbereiten und auswerten
c) situationsgerecht und kundenorientiert Auskunft geben und beraten
d) Informationen kundengerecht aufbereiten
e) die Bedeutung von Kundenservice für die Kundenzufriedenheit erkennen und
berücksichtigen
A 2.2) Auftragsbearbeitung und –nachbereitung
a) Kundenanfragen bearbeiten und bei deren Abwicklung mitwirken
b) Kundenaufträge annehmen, bearbeiten sowie dabei Rechtsvorschriften und
Verfahrensregeln beachten
c) Auftragsabwicklung mit Kundinnen und Kunden festlegen
d) Begleitdokumente und Rechnungen erstellen
e) Vor- und Nachkalkulationen durchführen und auswerten
f) Beschwerden und Reklamationen bearbeiten
Abschnitt B: Wahlqualifikationen (WQ)
B 9) Verwaltung und Recht
B 9.1) Kunden- und Bürgerorientierung
a) Menschen im Umgang mit Verwaltung situationsgerecht unterstützen, auf
sachgerechte Antragsstellung hinwirken
b) Möglichkeiten der Aufgabenerledigung Menschen nachvollziehbar aufzeigen
c) Verwaltungsprozesse transparent gestalten
Andrea Lubasch, FM IT
21
B 9.2) Rechtsanwendung
a) Anliegen und Zuständigkeiten klären, Sachverhalte ermitteln, Maßnahmen einleiten
b) Beteiligungsverfahren durchführen, dabei Verfahrensvorschriften beachten
c) Rechtsgrundlagen bei der Wahrnehmung von Fachaufgaben anwenden
d) Sachverhalte unter Tatbestandsmerkmale subsumieren und unter Beachtung
gebundenen und ungebundenen Verwaltungshandelns Rechtsfolgen feststellen
B 9.3) Verwaltungshandeln
a) Verwaltungsakte entwerfen
b) Bekanntgabe von Verwaltungsakten veranlassen
c) Widersprüche, Einsprüche und Beschwerden entgegennehmen, Form und Frist prüfen
und weiterleiten
d) Möglichkeiten der Korrektur von Verwaltungshandlungen aufzeigen
e) Vorgänge nach rechtlichen und behördlichen Vorgaben dokumentieren
f) Bearbeitungsprozesse analysieren und Verbesserungen vorschlagen
Abschnitt C: Integrative Kenntnisse und Fertigkeiten
C 1) Ausbildungsbetrieb
C 1.1) Stellung, Rechtsform und Organisationsstruktur
a) Zielsetzung, Aufgaben und Stellung des Ausbildungsbetriebes im
gesamtwirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang beschreiben
b) Rechtsform des Ausbildungsbetriebes erläutern
c) organisatorischen Aufbau des Ausbildungsbetriebes mit seinen Aufgaben und
Zuständigkeiten erläutern und Zusammenwirken der einzelnen Funktionsbereiche
erklären
d) Zusammenarbeit des Ausbildungsbetriebes mit Wirtschaftsorganisationen, Behörden,
Verbänden und Gewerkschaften beschreiben
C 1.2) Produkt- und Dienstleistungsangebot
a) Leistungsspektrum des Ausbildungsbetriebes beschreiben
b) Leistungen des Wirtschaftszweiges darstellen
c) Markt- und Wettbewerbssituation des Ausbildungsbetriebes darstellen
Andrea Lubasch, FM IT
22
C 1.5) Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
a) Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz feststellen und
Maßnahmen zu ihrer Vermeidung ergreifen
b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften anwenden
c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie erste Maßnahmen einleiten
d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes anwenden; Verhaltensweisen bei
Bränden beschreiben und Maßnahmen der Brandbekämpfung ergreifen
C 1.6) Umweltschutz
Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen im beruflichen Einwirkungsbereich
beitragen, insbesondere
a) mögliche Umweltbelastungen durch den Ausbildungsbetrieb und seinen Beitrag zum
Umweltschutz an Beispielen erklären
b) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des Umweltschutzes anwenden
c) Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltschonenden Energie- und
Materialverwendung nutzen
d) Abfälle vermeiden; Stoffe und Materialien einer umweltschonenden Entsorgung
zuführen
C 2.1) Arbeits- und Selbstorganisation, Organisationsmittel
a) eigene Arbeit systematisch planen, durchführen, kontrollieren und reflektieren; dabei
inhaltliche, organisatorische, zeitliche und finanzielle Aspekte berücksichtigen
b) Arbeits- und Organisationsmittel einsetzen
c) Methoden des selbstständigen Lernens anwenden, Fachinformationen nutzen, Lernund Arbeitstechniken anwenden
d) Informationsflüsse und Entscheidungsprozesse berücksichtigen
C 2.2) Arbeitsplatzergonomie
a) Vorschriften für Büroarbeitsplätze beachten
b) Möglichkeiten der Arbeitsplatz- und Arbeitsraumgestaltung unter Berücksichtigung
der Umwelt- und Gesundheitsfaktoren und ergonomischer Grundsätze erläutern
Andrea Lubasch, FM IT
23
C 2.3) Datenschutz und Datensicherheit
a) personenbezogenen Datenschutz als Persönlichkeitsschutz verstehen und
Datenschutzregelungen in den Arbeitsprozessen anwenden
b) Datenpflege und Datensicherung durchführen und kontrollieren
C 2.4) Qualitätsorientiertes Handeln in Prozessen
a) betriebliche Abläufe unter Berücksichtigung von Informationsflüssen,
Entscheidungswegen und Schnittstellen einordnen und mitgestalten
b) eigenes Handeln im Arbeitsprozess in Bezug auf den Erfolg des Geschäftsprozesses
und auf die Belange aller Beteiligten reflektieren und anpassen
c) zur kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsprozessen im Betrieb beitragen
C 3.1) Informationsbeschaffung und Umgang mit Informationen
a) Informationen recherchieren, beurteilen, aufbereiten und archivieren
b) Informationen auswerten, interpretieren und in sprachlich angemessener Form
weitergeben
c) Vor- und Nachteile verschiedener Informationsquellen berücksichtigen
C 3.2) Kommunikation
a) interne und externe Kommunikationsprozesse gestalten
b) Anlässe und Arten mündlicher und schriftlicher Kommunikation berücksichtigen
c) Gesprächsführungs- und Fragetechniken anwenden
d) ziel- und kundenorientierte Gespräche führen, Zeitrahmen einhalten, Ergebnisse
zusammenfassen
e) soziokulturelle Unterschiede in der Kommunikation berücksichtigen
C 3.3) Kooperation und Teamarbeit
a) Wertschätzung, Respekt und Vertrauen als Grundlage erfolgreicher Zusammenarbeit
erkennen
b) Feedback konstruktiv geben und entgegennehmen
c) interne und externe Kooperationsprozesse gestalten
d) Aufgaben im Team planen und bearbeiten
e) zur Konfliktlösung im eigenen Arbeitsumfeld beitragen
Andrea Lubasch, FM IT
24
C 3.4) Anwenden einer Fremdsprache bei Fachaufgaben
a) fremdsprachige Fachbegriffe anwenden
b) Auskünfte in einer Fremdsprache einholen und erteilen
Die Inhalte der Ausbildungsordnung sind durch die Ausbildungsleitung in konkrete
Feinlernziele zu übersetzen.
Die Ausbildungsleitung wird die Integration dieser Lernfelder/Feinlernziele in die Ausbildung
im Ausbildungsbürgeramt stetig überprüfen.
4.8 Kosten- und Leistungsrechnung
Im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung ist das Ausbildungsbürgeramt nicht aus dem
bezirklichen Benchmarking ausgenommen. Die Refinanzierung muss im normalen
Budgetierungsverfahren gewährleistet werden. Daher ist es unerlässlich, eine Refinanzierung
von mindestens 100 % zu erreichen.
Der Steuerungsdienst hat bereits ein Kalkulationsmodell erarbeitet, aus dem Tendenzen zur
möglichen Entwicklung der Kosten und Mengen sowie der daraus resultierenden möglichen
Refinanzierung über den Median entnommen werden können.
Es wurde bei der Erarbeitung des Kalkulationsmodells von einer stufenweisen Einführung des
Ausbildungsbürgeramtes in zwei Phasen ausgegangen.
Die nachfolgenden Tabellen listen zunächst die für die Phasen gesetzten Grundannahmen auf.
Darauf aufbauend werden die Kostenschätzungen sowie die Maximalvorstellungen für das
erreichbare Budget anhand der möglichen Kapazitäten bei voller Auslastung dargestellt.
Andrea Lubasch, FM IT
25
Berechnungsvorgaben Phase 1 – Auszubildenden
Personen bzw. Termine je Stunde
3
Durchschn. Menge je Termin
1,38
Sprechzeiten
Di. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Mi. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Ausbildung vor Ort
Fr. 8.00 bis 15.00 Uhr (7 Std.)
Tägliche Pause
30 Minuten
Durchschn. weitere tägl.
45 Minuten
Unterbrechungen
Anzahl Auszubildende
9
Anzahl Ausbildenden
4 (A11, A10, 2x E8)
Ausbildende – „Verteilung“
80% Ausbildung, 15 % püT, 5% Produkte
Abbildung 4: Berechnungsvorgaben Phase 1 – Auszubildende
Berechnungsvorgaben Phase 1 – Ausbildende
Personen bzw. Termine je Stunde
4
Durchschn. Menge je Termin
1,38
Sprechzeiten
Mo. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Do. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Tägliche Pause
30 Minuten
Durchschn. weitere tägl.
30 Minuten
Unterbrechungen
Anzahl Ausbildende
4 (A11, A10, 2x E8)
Ausbildende – „Verteilung“
0% Ausbildung, 100% Produkte
Abbildung 5: Berechnungsvorgaben Phase 1 – Ausbildende
Andrea Lubasch, FM IT
26
Phase 1: Jährliche Kosten
max. mögl. Budget lt. Kapazität
rd. 315 T€
Produkte BüA
rd. 622 T€
Sachkosten
rd. 357 T€
Ausbildungsprodukt
rd. 106 T€
Transferkosten
rd. 27 T€
Gesamt:
rd. 728 T€
Refinanzierung:
77 %
mögl. Budget 4
271 T€
Personalkosten
gesamt
Verrechnungskosten rd. 54 T€
IKT-Kosten
rd. 64 T€
Restliche Umlagen
rd. 130 T€
Ausbildende Mo &
Do.
Gesamt:
rd. 947 T€
Abbildung 6: Phase 1: Jährliche Kosten
Refinanzierung dann:
106%
max. mögl. Budget lt. Kapazität
Die Refinanzierung in der ersten Phase ist nur dann gewährleistet, wenn die Ausbildenden an
den Nicht-Ausbildungstagen (Montag und Donnerstag) Sprechstunden abhalten. Dieser
Beitrag entfällt in der Phase 2. Hier liegt der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf der Ausbildung.
Berechnungsvorgaben Phase 2- Auszubildende
Person bzw. Termine je Stunde
3
Durchschn. Menge je Termin
1,38
Sprechzeiten
Mo. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Di. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Mi. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Do. 8.00 bis 16:00 Uhr (8 Std.)
Ausbildung vor Ort
Fr. 8.00 bis 15.00 Uhr (7 Std.)
Tägliche Pause
30 Minuten
Durchschn. weitere tägl. Unterbrechungen
45 Minuten
Anzahl Auszubildende
7
Anzahl Ausbildende
4 (A11, A10, 2x E8)
Ausbildende – „Verteilung“
80% Ausbildung, 15 % püT, 5% Produkte
Abbildung 7 : Berechnungsvorgaben Phase 2- Auszubildende
Andrea Lubasch, FM IT
27
Phase 2: Jährliche Kosten
max. mögl. Budget lt. Kapazität
rd. 298 T€
Produkte Ausb.-BüA
rd. 1.038 T€
Sachkosten
rd. 357 T€
Ausbildungsprodukt
rd. 82 T€
Transferkosten
rd. 27 T€
Gesamt:
rd. 1.120 T€
Personalkosten
gesamt
Verrechnungskosten rd. 54 T€
Refinanzierung:
IKT-Kosten
rd. 64 T€
Restliche Umlagen
rd. 130 T€
Gesamt:
rd. 930 T€
Abbildung 8: Phase 2: Jährliche Kosten
120%
max. mögl. Budget lt. Kapazität
Das Modell berücksichtigt nicht alle möglichen Risikofaktoren, wie zum Beispiel den
Mengenverlust aufgrund des Nichterscheinens von Terminkunden.
Zusammenfassend lässt sich aus den Berechnungen ableiten, dass die Refinanzierung des
Ausbildungsbürgeramtes im Rahmen der Medianbudgetierung unter den oben dargestellten
Rahmenbedingungen realisierbar ist.
5
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeit soll in geeigneter Weise über die Wiedereröffnung des Standortes und
seiner neuen Orientierung als Ausbildungsbürgeramt informiert werden. Die Projektgruppe
verständigte sich auf einen Termin etwa vier Wochen vor der Eröffnung des
Ausbildungsbürgeramtes. Eine längere Frist erscheint ungeeignet, da sonst die Gefahr besteht,
dass der Eröffnungstermin im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in Vergessenheit
gerät.
Es soll eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die ein Öffentlichkeitsarbeit- und
Informationskonzept erstellt und umsetzt. Eine Grundlage sollen die am 10.12.2014
erarbeiteten Vorschläge sein. In dieser Arbeitsgruppe sollen die Auszubildenden maßgeblich
mitwirken.
Andrea Lubasch, FM IT
28
Genutzt werden die üblichen Wege:
Flyer, die über die Ziele des Ausbildungsbürgeramtes informieren,
Pressemitteilung,
Internetseite des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg,
Intranetseite,
Information der Beschäftigten des Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg per E-Mail
und
Bürgertelefon 115.
In der Eröffnungswoche werden die Anwohnerinnen und Anwohner mittels Hinweisschildern
in der Umgebung und in den anderen Bürgeramtsstandorten informiert.
Es ist wünschenswert, dass zur Eröffnung T-Shirts - eventuell mit Logo - und
Namensschildern getragen werden.
Eine große Eröffnungsveranstaltung mit der Behördenleitung, Medien, beteiligten Behörden
und Publikum wird für das Ende der 1. Erprobungsphase empfohlen. Die Projektgruppe geht
davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt die gestalterischen Veränderungen realisiert sind und
erste Erfahrungen und Erfolge vorliegen. Am Tag der Eröffnung soll nur eine Veranstaltung
im kleinen Rahmen stattfinden.
6
Wie gelingt ein guter Start?
Es wird als sinnvoll erachtet, dass es eine Einführungsphase ohne Publikum vor der
eigentlichen Eröffnung gibt. Die Einführungsphase soll einen Zeitraum von ungefähr vier
Wochen umfassen.
Diese Zeit wird für folgende Aktivitäten genutzt:
Auswahl der Ausbildenden inkl. der kommissarischen Leitung und kommissarischen
Stellvertretung des Ausbildungsbürgeramtes,
Begrüßungstag zwischen Auszubildenden und Ausbildenden inkl. Vorstellung der
zukünftigen Planungen und Abläufe,
Hospitation der Auszubildenden in Begleitung ihrer Ausbildenden in den anderen
Bürgerämtern,
Schulung von MESO mit anschließenden Übungen im MESO-Testsystem,
Andrea Lubasch, FM IT
29
Erstellen eines kleinen Nachschlagewerks (Handouts) mittels Berlin.de
(Dienstleistungsdatenbank, Stichwort A-Z) durch die Auszubildenden,
Begleitung durch die Jugend- und Auszubildendenvertretung in der Startphase sowie
Begleitung/Coaching der Ausbildenden; sie sollten ausreichend Zeit für
Planungen/Vorbereitungen und Austausch/Absprache bekommen.
Zu Beginn der Startphase und auch während des laufenden Betriebs werden Feedbackbögen
an die Kundinnen und Kunden verteilt, die monatlich von den Auszubildenden oder der
Gesamtprojektleitung ausgewertet werden. Dadurch wird gewährleistet, dass Störungen im
Betrieb sofort erkannt und beseitigt werden können
III.
Fazit
Bei der Einrichtung des ersten Berliner Ausbildungsbürgeramtes handelt es sich um ein für
alle Seiten (Auszubildende, Ausbildende, Ausbildungsleitung, Leiterin des Amtes
Bürgerdienste, Bürgerinnen und Bürger etc.) beispielloses und spannendes Projekt. Schon
während der Projektarbeit waren die Begeisterung und das Engagement der Beschäftigten
deutlich erkennbar.
Dem Start des Ausbildungsbürgeramtes sehen die Beteiligten daher freudig entgegen.
Nach der Erprobungsphase sollte eine moderierte Evaluation erfolgen, um sowohl die
positiven als auch eventuelle negative Erfahrungen auszuwerten und ggf. Abstell-Maßnahmen
und Steuerungsempfehlungen abzuleiten.
Mit Sicherheit wird das Projekt „Ausbildungsbürgeramt“ auch berlinweit Aufmerksamkeit
erregen und Beachtung – vielleicht sogar als Vorbild – finden.
Wir freuen uns auf den Starttermin!
IV.
Anlagen
Andrea Lubasch, FM IT
30
Anlage 1: Bezirksamtsvorlage
Abbildung 9: Bezirksamtsvorlage Seite 1
Andrea Lubasch, FM IT
31
Abbildung 10: Bezirksamtsvorlage Seite 2
Andrea Lubasch, FM IT
32
Abbildung 11: Bezirksamtsvorlage Seite 3
Andrea Lubasch, FM IT
33
Abbildung 12: Bezirksamtsvorlage Seite 4
Andrea Lubasch, FM IT
34
Abbildung 13 Bezirksamtsvorlage Seite 5
Andrea Lubasch, FM IT
35
Anlage 2: Bezirksamtsbeschluss
Abbildung 14: Bezirksamtsbeschluss
Andrea Lubasch, FM IT
36
Anlage 3: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 1
Abbildung 15: Kalkulation Auszubildende Phase1
Andrea Lubasch, FM IT
37
Anlage 4: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 2
Abbildung 16: Kalkulation Auszubildende Phase2
Andrea Lubasch, FM IT
38
Anlage 5: Kalkulationsschema Ausbildungsbürgeramt Phase 1 „Ausbildende“
Abbildung 17: Kalkulation Ausbildende Phase1 – Seite 1
Andrea Lubasch, FM IT
39
Abbildung 18: Kalkulation Ausbildende Phase1 – Seite 2
Andrea Lubasch, FM IT
40
Anlage 6: Kostenkalkulation Ausbildungsbürgeramt
Abbildung 19: Kostenkalkulation
Andrea Lubasch, FM IT
41
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7 :
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Schlesische Str. 27a Dienstgebäude EG (gelb umrandeter Bereich) ........................... 10
Schlesische Str. 27a Dienstgebäude 1.OG ................................................................... 11
Zukünftiges Organigramm Amt für Bürgerdienste ..................................................... 13
Berechnungsvorgaben Phase 1 – Auszubildende ........................................................ 26
Berechnungsvorgaben Phase 1 – Ausbildende ............................................................ 26
Phase 1: Jährliche Kosten - max. mögl. Budget lt. Kapazität ...................................... 27
Berechnungsvorgaben Phase 2- Auszubildende .......................................................... 27
Phase 2: Jährliche Kosten - max. mögl. Budget lt. Kapazität ...................................... 28
Bezirksamtsvorlage Seite 1.......................................................................................... 31
Bezirksamtsvorlage Seite 2.......................................................................................... 32
Bezirksamtsvorlage Seite 3.......................................................................................... 33
Bezirksamtsvorlage Seite 4.......................................................................................... 34
Bezirksamtsvorlage Seite 5.......................................................................................... 35
Bezirksamtsbeschluss .................................................................................................. 36
Kalkulation Auszubildende Phase1 ............................................................................. 37
Kalkulation Auszubildende Phase2 ............................................................................. 38
Kalkulation Ausbildende Phase1 – Seite 1 ................................................................. 39
Kalkulation Ausbildende Phase1 – Seite 2 ................................................................. 40
Kostenkalkulation ........................................................................................................ 41
Andrea Lubasch, FM IT
42
Abkürzungsverzeichnis
A10
A11
AdA
Ausb.-BüA
BA-Vorlage
BüA L
BüA
BüD
buw
bw
dir. IKT
Durchschn.
E6
E8
EG
erw. TK
FB
FB-Leiter
FFC
FM IT
FrauV
GGO
IKT-Kosten
JahresV
JAV
KLR
KoL
LABO
MeldeG
MESO
mögl. Budget/Besch.
OG
PassG
PassVwV
PersK.
püT
REFA
Refin.grad
restl. Uml.
SachK.
SB
SE
StD
STL
T€
Transfer.
TÜV
UKST
Uml
VAk
VerrK.
VHS
VwVfG
Besoldungsgruppe A10 gemäß Besoldungsordnung A
Besoldungsgruppe A11 gemäß Besoldungsordnung A
Ausbildung der Ausbildenden
Ausbildungsbürgeramt
Vorlage an das Bezirksamt
Leitung des Bürgeramtes
Bürgeramt
Bürgerdienste / Amt für Bürgerdienste
budgetunwirksam
budgetwirksam
direkte Infrastrukturkosten
Durchschnittliche
Entgeltgruppe 6 gem. Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder
Entgeltgruppe 8 gem. Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder
Erdgeschoss
erweiterte Teilkosten
Fachbereich
Fachbereichsleiter
Fach- und Finanzcontrolling
Facility Management, FB IT-Service
Frauenvertreterin
Gemeinsame Geschäftsordnung der Berliner Verwaltung
Infrastrukturkosten
Jahresverträge
Jugend- und Auszubildendenvertretung
Kosten- und Leistungsrechnung
Kostenstellen ohne Leistungsverrechnung
Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten
Gesetz über das Meldewesen in Berlin
Meldesoftware (ein Fachprogramm der Bürgerämter)
mögliches Budget pro Beschäftigte/m
Obergeschoss
Passgesetz
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Durchführung des Passgesetzes
Personalkosten
produktübergreifende Tätigkeit
Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und
Unternehmensentwicklung
Refinanzierungsgrad
restliche Umlagen
Sachkosten
Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter
Seviceeinheit
Steuerungsdienst
Stellenanteil
tausend Euro
Transferkosten
Technischer Überwachungsverein
Unterkostenstelle
Umlage
Verwaltungsakademie Berlin
Verrechnungskosten
Volkshochschule
Verwaltungsverfahrensgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Andrea Lubasch, FM IT
43