Daten
Kommune
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Dateiname
SchoenBayer_Endfassung_280514.pdf
Größe
2,8 MB
Erstellt
15.10.15, 16:42
Aktualisiert
27.01.18, 12:02
Stichworte
Inhalt der Datei
TOPOS
Untersuchung zur Begründung einer
sozialen Erhaltungsverordnung für das
Gebiet Barbarossaplatz / Bayerischer
Platz
Stadtforschung
2014
TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung
Badensche Straße 29
10 715 Berlin
Tel.: 030 / 864 90 40
Fax: 030 / 864 90 413
E-Mail: mail@topos-planung.de
Untersuchung zur Begründung einer sozialen Erhaltungsverordnung für das Gebiet Barbarossaplatz / Bayerischer Platz
Auftraggeber:
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Abteilung für Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung,
Fachbereich Stadtentwicklungsamt
Bearbeitung:
TOPOS Stadtforschung
Sigmar Gude
Tom Thal
Berlin, April 2014
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Inhaltsverzeichnis
1. Vorbemerkungen und Aufgabenstellung
3
1.1. Vorgehensweise
1.2. Qualität der Stichprobe
1.3. Darstellung der Ergebnisse
1.4. Beschreibung des Untersuchungsgebiets
2. Ergebnisse der Untersuchung
3
4
4
5
7
2.1.
2.1.1.
2.1.2.
2.1.3.
2.2.
2.2.1.
2.2.2.
2.2.3.
2.2.4.
2.3.
2.3.1.
2.3.2.
2.3.3.
2.3.4.
2.3.5.
2.3.6.
2.4.
2.5.
2.6.
2.6.1.
2.6.2.
2.7.
2.7.1.
2.7.2.
2.7.3.
2.7.4.
2.7.5.
Einwohner im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
Einwohnerentwicklung und Altersstruktur
Haushaltsgröße
Haushaltstypen
Berufs- und Erwerbsstruktur
Erwerbstätigkeit der Personen
Erwerbstypen der Haushalte
Erwerbstypen nach Migrationshintergrund
Erwerbstypen nach Gebäudetyp
Einkommen
Einkommen nach Haushaltsgröße
Einkommen nach Haushaltstyp
Einkommen nach Erwerbstyp
Einkommen unterhalb der Armutsgrenze
Einkommen nach Migrationshintergrund
Einkommensverhältnisse im Untersuchungsgebiet
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz - Fazit
Wohndauer und Fluktuation
Herkunft
Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl
Arbeitsort
Verkehrsmittel
Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur
Erhaltungszustand der Wohngebäude
Miet- und Eigentumsverhältnisse
Wohnungsgröße
Belegung und Wohnflächenverbrauch
Modernisierungsgeschehen
a.) Jahr der Modernisierung
b.) Energetische Modernisierung
2.7.6.
2.7.7.
2.7.8.
2.8.
2.8.1.
2.8.2.
2.8.3.
Ausstattung der bewohnten Wohnungen
Mängel der bewohnten Wohnungen
Verbesserungswünsche an den Wohnungen
Miete und Mietentwicklung
Nettokaltmiete – Stand und Entwicklung
Mietentwicklung nach Einzugsjahr in den Vollstandardwohnungen
Betriebs- und Heizkosten
7
7
9
10
11
11
12
13
14
14
15
16
17
18
18
19
20
21
22
22
22
23
24
24
25
25
27
27
27
28
29
30
31
31
33
34
1
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
2.9. Mietbelastung
2.10. Soziale Netzwerke
2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte
2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft
2.10.3. Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde
2.11. Umzugsabsichten
2.11.1. Wohnungs- und Gebietswechsel
2.11.2. Gründe für den Umzug
2.12. Gebietsnutzung
2.12.1. Nutzung der öffentlichen Einrichtungen
2.12.2. Positives, Fehlendes und Störendes im Gebiet
3. Entwicklungstendenzen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
34
35
35
36
37
37
37
38
39
39
41
44
3.1.
3.1.1.
3.1.2.
3.1.3.
3.1.4.
3.1.5.
44
44
45
48
49
Veränderungen nach Einzugsperiode
Gesamte Gebietsbevölkerung
Mieter und selbstnutzende Eigentümer
Mieter in Altbauwohnungen
Mieter in Wohnungen des Nachkriegsneubau
Bevölkerungsstruktur in den Teilgebieten Bayerischer Platz und
Barbarossaplatz
3.2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard und
Modernisierungstand
3.3. Einfluss von Modernisierungsmaßnahmen auf die Sozialstruktur
3.3.1. Modernisierungsmaßnahmen oberhalb zeitgemäßer Ausstattung Balkone, Bäder, Aufzüge
4. Schlussfolgerungen
4.1.
4.1.1.
4.2.
4.2.1.
Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen
Zentrale Ergebnisse zu Sozialstruktur und Wohnungsversorgung
Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen
Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen für eine
Erhaltungsverordnung im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
a.) ein Aufwertungsspielraum besteht
50
51
54
55
57
57
57
58
60
60
b.) ein relevantes Verdrängungspotential vorhanden ist.
61
c.) ein Aufwertungsdruck gegeben ist.
62
d.) Ergebnis
62
4.3. Städtebauliche Folgen einer Veränderung der Sozialstruktur
4.4. Prüfkriterien bei Anwendung der Sozialen Erhaltungsverordnung
5. Befragungsunterlagen
63
65
66
2
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
1. Vorbemerkungen und Aufgabenstellung
Im November 2012 hat die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks TempelhofSchöneberg das Bezirksamt um Prüfung ersucht, für welche Gebiete des Bezirks
eine Erhaltungsverordnung gemäß § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB ('Milieuschutz')
geboten sein könnte.1 Durchgeführt wurde diese Prüfung durch eine Untersuchung
der asum GmbH2. Auf Grundlage dieser Untersuchung wurden vertiefende Untersuchungen für die Gebiete „Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm- Platz“ und "Barbarossaplatz / Bayerischer Platz“ in Auftrag gegeben, die Grundlage für den Beschluss
einer Erhaltungsverordnung gemäß § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr.2 BauGB sein sollen,
wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Mit dem Instrument der sozialen
Erhaltungsverordnung soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Modernisierungsgeschehens gewährleistet und ungewünschte Verdrängungsprozesse in der
Bevölkerungsstruktur vermieden werden, die durch den Modernisierungsprozess
ausgelöst werden können.
Diese Untersuchung soll überprüfen, ob die Anwendungsvoraussetzungen für eine
Erhaltungsverordnung bestehen und die Sozialstruktur und Wohnungsversorgung in
dem Gebiet Barbarossaplatz / Bayerischerplatz erfassen. Im Detail bedeutet das
Veränderungsprozesse, Aufwertungsspielraum und Aufwertungsdruck, Verdrängungspotenziale und die städtebaulichen Folgen einer Veränderung der Sozialstruktur aufzuzeigen.
Ferner soll die Untersuchung eine differenzierte Erfassung des Ausstattungsstandards beinhalten, der für das Genehmigungsverfahren von Bedeutung sein könnte
sowie Vorschläge zur zukünftigen Genehmigungspraxis unterbreiten.
1.1. Vorgehensweise
Die Untersuchung wurde als repräsentative schriftliche Erhebung durchgeführt. Die
Erhebungsphase war im Nov. / Dez. 2013. Um sicherzustellen, dass für alle inhaltlichen Themenbereiche (z.B. alle Kategorien der Gebietsmietentabelle) eine statistisch
zuverlässige Fallzahl vorliegt, wurde ein auswertbarer Datensatz mit einer Stichprobengröße von mindestens 500 angestrebt. Dem Endbericht liegen als Datengrundlage 1530 verwertbare Datensätze zugrunde.
Zur Erhebung wurden im Untersuchungsgebiet Befragungsunterlagen verteilt. Neben
dem Fragebogen befanden sich in den Umschlägen ein Anschreiben vom Bezirk
bezüglich des Zweckes der Untersuchung, ein Erläuterungsschreiben zum Fragebogen und ein frankierter Rückumschlag. Der Fragebogen (siehe Anlage) enthielt 39
Fragen
zum Haushalt (Größe, Zusammensetzung, Erwerbstätigkeit, Nationalität, Einkommen, Einkommensentwicklung, Wohndauer),
zur Wohnung (Größe, Ausstattung, Miete, Modernisierungszeitpunkt, Mängel) und
zum Wohngebiet (Verkehrsmittelnutzung, Bewertung des Wohngebiets und der
Nachbarschaft, Umzugsabsicht sowie -gründe).
In der Stichprobe der schriftlichen Erhebungsphase ergab sich eine unterproportionale Beteiligung der migrantischer Haushalte. Daher wurde mit Interviewern bei migrantischen Haushalten nachgesetzt. Schließlich wurden migrantische Haushalte zusätzlich stärker gewichtet, um einen dem tatsächlichen Umfang an migrantischen Haushalten entsprechenden Einfluss auf die Ergebnisse zu sichern.
1
2
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg August 2013: Soziale Erhaltungssatzungen für TempelhofSchöneberg prüfen!; Drucksache Nr.:0454/XIX.
asum GmbH Juni 2013: „Untersuchung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg auf Gebiete, die ein
hinreichendes Potenzial für den Erlass einer sozialen Erhaltungsverordnung bieten“.
3
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
1.2. Qualität der Stichprobe
Eine Überprüfung der Stichprobenqualität lässt sich anhand eines Vergleichs zwischen der in der Stichprobe erfassten Altersstruktur und der des Einwohnermelderegisters zum Stichtag 31.12.2012 durchführen.
Tab. 1
Bar. / Bay.-Pl.
Überprüfung der Stichprobenqualität anhand der
EWR
Stichprobe
Altersstruktur der Gebiets31.12.2012
2013
bevölkerung (in %)
von ... bis unter ... Jahren
unter 6
6 – 15
15 – 18
18 – 27
27 – 45
45 – 55
55 – 65
65 und älter
(n=3.109)
4,6
6,6
1,8
9,6
27,7
19,0
13,5
16,9
100
5,7
6,9
1,9
8,5
22,4
21,6
15,7
17,4
100
In der Stichprobe sind die Erwachsenen zwischen 18 und 27 Jahre sowie zwischen
27 und 45 Jahre unterrepräsentiert und die Altersgruppen ab 45 Jahren überrepräsentiert. Die Unterschiede bewegen sich für die vorliegende Aufgabenstellung auf
einem Niveau, welches keine stärkere Gewichtung einer Altersgruppe erfordert, denn
insgesamt ermöglicht die Stichprobe zuverlässige Aussagen auf die Grundgesamtheit
im Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz3.
1.3. Darstellung der Ergebnisse
Daten und Werte innerhalb des Textes und der Tabellen, die nicht gesondert gekennzeichnet sind, sind Ergebnisse der Haushaltsbefragung von TOPOS Stadtforschung.
Andere Quellen werden jeweils gesondert benannt.
Um die Ergebnisse und den Stand der Entwicklungen im Gebiet besser einordnen zu
können, werden Daten aus Untersuchungen in anderen Sozialen Erhaltungsgebieten
zum Vergleich herangezogen, sofern sich dies anbietet. So werden die Gebiete
Chamissoplatz und Bergmannstraße-Nord herangezogen, in denen 2013 bzw. 2012
Studien zur Überprüfung der Voraussetzungen für den Fortbestand einer Erhaltungssatzung durchgeführt worden sind.
Zur besseren Übersichtlichkeit ist in den Tabellen auf die Angabe von Fallzahlen
verzichtet worden. Die jeweilige Bezugsgröße ist i.d.R. im Kopf der Spalte mit (n=)
angegeben4. Insbesondere, wenn mehrere Gruppen miteinander verglichen werden
sollen, sind zusätzliche Spalten mit Fallzahlen hinderlich. Der wesentliche Sinn der
Angabe von Fallzahlen ist die Dokumentation, inwieweit in den einzelnen Zellen ausreichend Fälle vorhanden sind und damit eine statistisch gesicherte Aussage zu tätigen. Daher werden Prozentwerte, die auf weniger als 10 Fällen basieren, mit Sternchen (*) gekennzeichnet, um zu zeigen, dass der entsprechende Wert nur als Tendenzaussage gewertet werden kann. Liegen die Fallzahlen unter 4, wird auf die Ausgabe eines Wertes verzichtet und nur ein Sternchen (*) eingefügt. Ein Minus (-) kennzeichnet Merkmalskombinationen, die nicht festgestellt wurden (z.B. 4- und mehrPersonen-Haushalte in Einzimmerwohnungen).
3
4
Allerdings wird bei der Interpretation aller Ergebnisse, die einen Zusammenhang mit der
Altersstruktur erwarten lassen, jeweils besonders geprüft, ob die Ergebnisse signifikant sind.
In diesen Fallzahlen sind die Gewichtungen enthalten.
4
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Die Prozentwerte in den Tabellen sind stets auf ganze Zahlen gerundet. Durch die
Rundung ergeben sich z.T. geringe Abweichungen innerhalb der Tabellen (z.B. in
den Spalten- oder Zeilensummen) bzw. zwischen den in den Tabellen ausgewiesenen und im Text genannten Zahlen. Eine derartige Darstellung erfolgt aus Gründen
der Lesbarkeit der Studie: Wenn eine Einheitlichkeit der Darstellung angestrebt wird,
muss diese sich an der geringsten Genauigkeit orientieren, die mit den gemachten
Angaben erreicht wird. Gerade Werte auf der Basis geringer Fallzahlen sind dabei
problematisch. Eine Angabe von Nachkommastellen würde hier eine Genauigkeit
vortäuschen, die bei Stichprobenerhebungen diesen Umfangs nicht gegeben ist.
1.4. Beschreibung des Untersuchungsgebiets
Das Gebiet „Barbarossaplatz / Bayerischer Platz“ im Bezirk Tempelhof-Schöneberg,
Ortsteil Schöneberg, wird im Westen von der Bamberger Straße begrenzt, im Norden
von der Hohenstaufenstraße bzw. der Pallasstraße, im Süden durch die Grunewaldstraße und im Osten durch die Elßholzstraße. Das Gebiet umfasst die 35 statistischen Wohnblöcke 65 bis 81, 91 und 92, 97 bis 99, 103 und 104, 108 bis 111, 115
bis 118 sowie 616 bis 619 (s. Karte).
Das Gebiet wurde ursprünglich um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert bebaut. Die damals entwickelte Blockstruktur ist weiterhin erhalten, obwohl durch
Kriegsschäden sehr viele Gebäude zerstört wurden. Daher hat das Gebiet einen für
die Berliner Innenstadt besonders hohen Anteil an Neubauten (ca. 50 %), die zwischen 1950 und 1990 gebaut wurden. Die Gebäude und Wohnungen aus dieser
Periode sind ursprünglich im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus erstellt worden,
aber inzwischen aus der Förderung herausgefallen, so dass sie als freifinanziert
gelten und im Mietspiegel entsprechend eingeordnet werden.
Das Gebiet liegt im nördlichen Teil Schönebergs und westlich von dem Gebiet Großgörschenstraße / Kaiser-Wilhelm-Platz, welches ebenfalls auf die Voraussetzungen
für den Erlass einer Erhaltungsverordnung geprüft wird.
Das Gebiet Barbarossaplatz besitzt eine zentrale Lage innerhalb des Stadtgefüges
von Berlin. Durch die U-Bahn-Linien 7 und 4 mit den Bahnhöfen Bayerischer Platz
und Eisenacher Straße, sowie mehreren Buslinien ist das Gebiet hervorragend an
den ÖPNV angebunden. Die Hauptverbindungsachsen des Verkehrs sind die vierspurig ausgebauten Straßen Martin-Luther-Straße, die das Gebiet in Nord-SüdRichtung teilt, und die Hohenstaufen- bzw. Pallasstraße und Grunewaldstraße in OstWest-Richtung, die ein erhebliches Verkehrsaufkommen aufweisen.
5
Endbericht
Abb. 1
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz / Bayerischer Platz
6
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
2. Ergebnisse der Untersuchung
Die oben erwähnte Trennung der Wohnungen in zwei Typen, Altbau und Nachkriegsneubau, zeigt sich sehr deutlich auch in der sozialen und demografischen Struktur
der jeweiligen Bewohnerschaft, so dass eine Analyse der Untersuchungsergebnisse
nach Gebäudetyp in diesem Gebiet von besonderem Interesse ist. Da die Befragten
auch nach der Einordnung ihres Wohnhauses in die Gebäudetypen Altbau (bis 1949),
Neubau (1950-1990) und Neubau (ab 1990) gefragt wurden, werden die Ergebnisse
für die beiden Hauptgruppen getrennt dargestellt. Da die Anzahl an Neubauten nach
1990 sehr gering ist (ca. 1 %), deren Bewohnerschaft eine nochmals abweichende
Sozialstruktur besitzt, wird im Folgenden nur noch in Neubau bis 1990 und Altbau
unterschieden.
2.1. Einwohner im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
Zum 31.12.2012 waren im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz insgesamt
14.558 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet5.
2.1.1.
Einwohnerentwicklung und Altersstruktur
Die Bevölkerungszahl im Untersuchungsgebiet ist seit 2007 um knapp 2 % gesunken.
Dieser Trend entspricht in etwa der Entwicklung im Ortsteil Schöneberg und vergleichbarer Innenstadtgebiete, deren Einwohnerzahlen seit 2007 nahezu stagnierten.
Tab. 2
Bevölkerungsentwicklung
Barbaros- Barbaros- Großgörsapsapschenstralatz/Bayeris latz/Bayeris ße/Kaisercher Platz cher Platz
Wilhelm2012
2007
Platz
2012
EWR
Einwohneranzahl
Deutsche
Ausländer
Ausländeranteil
Tab. 3
Altersstruktur
von ... bis unter ... Jahren
(%)
unter 6
6 bis 15
15 bis 18
18 bis 27
27 bis 45
45 bis 55
55 bis 65
65 und älter
5
14.558
11.946
2.612
17,9%
EWR
14.855
11.979
2.876
19,4%
EWR
10.164
7.323
2.841
28,0%
Barbaros- Barbaros- Großgörsapsapschenstralatz/Bayeris latz/Bayeris ße/Kaisercher Platz cher Platz
Wilhelm2012
2007
Platz
2012
EWR
4,6
6,6
1,8
9,6
27,7
19,0
13,5
16,9
100
EWR
4,7
6,3
2,1
8,9
31,2
17,6
13,1
15,9
100
EWR
5,5
6,7
2,2
12,6
32,2
19,3
11,5
10,0
100
GroßgörOrtsteil Chamissop- BergmannOrtsteil
schenstra- Schöneberg
latz
straße-Nord Kreuzberg
ße/Kaiser2012
2013
2012
2012
WilhelmPlatz
2007
EWR
10.236
6.894
3.342
32,6%
EWR
114.887
89.455
25.432
17,6%
8.888
6.987
1.991
22,4%
EWR
12.020
9.111
2.909
24,2%
Ortsteil Chamissop- BergmannGroßgörlatz
straße-Nord
schenstra- Schöneberg
ße/Kaiser2012
2013
2012
WilhelmPlatz
2007
EWR
5,0
7,4
2,4
12,6
35,3
17,3
11,2
8,7
100
EWR
5,1
6,7
2,3
11,5
28,8
17,6
12,9
15,0
100
Wenn nicht anders dargestellt sind die Datenquellen im folgenden: Statistisches Landesamt Berlin,
melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 30.6.2013,
31.12.2012, 31.06.2012
7
EWR
6,0
7,7
2,7
10,0
34,0
19,9
11,4
8,2
100
EWR
5,5
5,5
2,2
13,2
40,4
17,2
8,9
7,1
100
EWR
148.308
105.837
42.471
28,6%
Berlin
2012
EWR
5,6
7,0
2,3
11,3
27,2
15,8
11,9
19,0
100
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Der Anteil der Ausländer ist seit 2007 um 1,5 Prozentpunkte zurückgegangen und
liegt bei 17,9 %. Es ist davon auszugehen, dass der Rückgang teilweise durch Einbürgerungen verursacht ist. Der Ausländeranteil entspricht damit dem Wert für den
Ortsteil Schöneberg, liegt allerdings deutlich unter dem Wert des Gebiets Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz. Die Altersstruktur hat sich seit 2007 zu Gunsten
der über 45-jährigen verändert. Vor allem die Gruppe der 27- bis 45-jährigen hat im
gleichen Zeitraum abgenommen. Beim Vergleich der Altersstruktur im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz mit der Verteilung im Ortsteil Schöneberg fällt der geringere Anteil an jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 27 und der überdurchschnittliche Anteil an Altersgruppen über 45 Jahren auf. Insbesondere Senioren ab
65 Jahren sind um knapp 2 % häufiger vertreten als in Schöneberg insgesamt. Der
geringe Anteil der Gruppe der 27- bis 45-jährigen fällt besonders im Vergleich zum
Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz bzw. Gebieten mit einer sozialen
Erhaltungsverordnung wie z.B. dem Gebiet Bergmannstraße-Nord im Ortsteil Kreuzberg auf.
Abb. 2
BewohnerInnenstruktur im Gebiets- und Jahresvergleich
35
30
25
Anteile in %
20
15
10
5
0
unter 6
6-15
15-18
18-27
27-45
Bar./Bay. Pl. 2012
4,6
6,6
1,8
9,6
27,7
Bar./Bay. Pl. 2007
4,7
6,3
2,1
8,9
31,2
Groß./Ks.-Wlh.-Pl. 2012
5,5
6,7
2,2
12,6
OT Schöneberg 2012
5,1
6,7
2,3
11,5
45-55
55-65
65 und mehr
Ausländer
19,0
13,5
16,9
17,9
17,6
13,1
15,9
19,4
32,2
19,3
11,5
10,0
28,0
28,8
17,6
12,9
15,0
17,6
Altersgruppe von ... bis unter ... Jahre
Wie einleitend erwähnt, sollen die verschiedenen Bevölkerungsstrukturen in den
verschiedenen Gebäudealterstypen untersucht werden. Die Altersstruktur in Alt- und
Neubauten unterscheiden sich sehr stark. Im Altbau wohnen mehr Kinder (19 %) als
im Neubau (8 %) während im Neubau deutlich mehr Menschen über 65 Jahre leben
(23 % gegenüber 12 %).
8
Endbericht
Tab. 4
Altersstruktur
von ... bis unter ... Jahren
(%)
unter 6
6 bis 15
15 bis 18
18 bis 27
27 bis 45
45 bis 55
55 bis 65
65 und älter
2.1.2.
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.
Pl.2012
Altbau
2013
Neubau
2013
EWR
(n=1.649)
(n=1.311)
4,6
6,6
1,8
9,6
27,7
19,0
13,5
16,9
100
7
9
3
7
24
22
16
12
100
3
3
2
9
23
22
15
23
100
Haushaltsgröße
Die durchschnittliche Haushaltsgröße im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
beträgt 1,85 Personen. Die Haushaltsgröße ist damit vergleichsweise klein, allerdings
nicht ungewöhnlich für ein solches Innenstadtgebiet.
Tab. 5
Haushaltsgröße
(%)
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen
5 und mehr Personen
Durchschn. Haushaltsgröße
Bar./Bay.
Pl.
2013
(n=1.761)
45
35
12
7
1
100
1,85
Groß./Ks.- Chamissop- BergmannWlh.-Pl.
latz
Nord
2013
2013
2012
(n=897)
35
39
17
8
2
100
2,03
(n=593)
36
32
20
10
2
100
2,10
(n=695)
42
32
15
8
2
100
1,97
Ein Grund für den deutlich kleineren Durchschnittswert als im Untersuchungsgebiet
Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz (2,03) liegt darin, dass die Haushaltsgrößenstruktur stark von der Herkunft abhängig ist und das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz einen deutlich kleineren Migrantenanteil hat. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beläuft sich bei den deutschen Haushalten ohne Migrationshintergrund auf 1,72 und bei migrantischen Haushalten auf 2,12 Personen pro Haushalt.
51 % der Haushalte ohne Migrationshintergrund sind 1-Personen-Haushalte, während dieser Anteil bei Haushalten mit Migrationshintergrund nur bei 28 % liegt.
Die durchschnittliche Haushaltsgröße ist im Neubau sehr viel kleiner als im Altbau. Im
Neubau wohnen 57 % 1-Personen-Haushalte, während im Altbau nur 31 % der
Haushalte 1-Personen-Haushalte sind. Aufgrund der durchschnittlich kleineren Wohnungen im Neubau von 1950-1990 sind Haushalte mit 5 und mehr Personen im Neubau in der Befragung nicht aufgetreten, während im Altbau 3 % der befragten Haushalte eine solche Haushaltsgröße aufweisen. Insgesamt sind 90 % der Haushalte im
Neubau nur 1- oder 2-Personen-Haushalte. Der Altbau hingegen weist eine ähnliche
Haushaltsgrößenstruktur wie das Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz
auf.
9
Endbericht
Tab. 6
Haushaltsgröße nach
Wohnungstyp
(%)
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen
5 und mehr Personen
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.
Pl.
2013
(n=1.761)
Neubau
2013
2013
(n=806)
(n=869)
45
35
12
7
1
100
1,85
Durchschn. Haushaltsgröße
2.1.3.
Altbau
31
39
17
10
3
100
2,16
57
33
7
3
100
1,56
Haushaltstypen
Der Anteil an Haushalten mit Kindern liegt im Untersuchungsgebiet bei 18 %. Er ist
damit deutlich niedriger als im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz (27
%) und in anderen sozialen Erhaltungsgebieten.
Tab. 7
Haushaltstypen
(%)
1-Personen-Haushalt
Paar ohne Kinder
Erwachsenenhaushalt6 ohne
Kinder
Paar mit Kind(ern)
- 1 Kind
- 2 und mehr Kinder
Erwachsenenhaushalt mit
Kindern
Alleinerziehende
Bar./Bay.Pl.
2013
(n=1.691)
Groß./Ks.- ChamissopWlh.-Pl.
latz
2013
2013
(n=865)
(n=574)
BergmannNord.
2012
(n=685)
45
33
34
34
36
27
43
29
4
14
5
19
5
24
5
16
8
6
1
13
6
3
100
2
15
9
6
100
3
5
100
10
6
2
4
100
Einen besonders geringen Anteil an Haushalten mit Kindern gibt es im Neubau, wie
aufgrund der Altersstruktur zu erwarten war.
Tab. 8
Haushaltstypen nach Wohnungstyp
Bar./Bay.Pl.
2013
Altbau
2013
2013
(%)
1-Personen-Haushalt
Paar ohne Kinder
Erwachsenenhaushalt ohne
Kinder
Paar mit Kind(ern)
- 1 Kind
- 2 und mehr Kinder
Mehrerw.-hh mit Kindern
Alleinerziehende
(n=1.691)
(n=770)
(n=839)
6
8
6
Neubau
45
33
31
35
57
31
4
14
6
20
3
7
1
3
100
11
9
2
5
100
4
3
2
100
Als Erwachsenenhaushalt wird hier ein Haushalt mit mehr als zwei Erwachsenen bezeichnet. Es
kann sich dabei um eine Wohngemeinschaft, aber auch um Eltern mit erwachsenen Kindern
handeln.
10
Endbericht
Abb. 3
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Haushaltstypen im Gebietsvergleich
50
40
Anteil in %
30
20
10
0
Einpersonen-Haushalt
Paar ohne Kind
Paar mit Kind(ern)
Alleinerziehende
Bar./Bay. Pl. 2013
45
33
14
3
Groß./Ks.-Wlh.-Pl. 2013
34
34
19
6
2.2. Berufs- und Erwerbsstruktur
Die Beteiligung am Erwerbsleben (Erwerbsquote) erreicht 87 %. Insgesamt liegt
damit die Erwerbsquote7 im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz auf gleicher
Höhe wie die im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz (86%), aber deutlich über der des Berliner Durchschnitts (75,7%).8
2.2.1.
Erwerbstätigkeit der Personen
Von den BewohnerInnen im erwerbsfähigen Alter (ab 15 Jahre) haben 60 % eine
Erwerbstätigkeit. Dieser relativ niedrige Wert ist allerdings nicht durch einen hohen
Arbeitslosenanteil zu begründen, sondern auf einen für Innenstadtgebiete hohen
Rentneranteil von 20 % zurückzuführen. Im Vergleich dazu hat das Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz einen Rentneranteil von 9 %. Der Anteil an Studenten (7 %) ist relativ niedrig. Die Arbeitslosenquote von 5 % ist sehr niedrig, 3
Prozentpunkte niedriger als im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz.9
Tab. 9
Bar./Bay.Stellung im Erwerbsleben
Pl.
(Personen 15 Jahre u. älter)
2013
(%)
Arbeiter/in
Angestellte/r
Beamte/r
Selbständige/r
Rentner/in
Arbeitslos10
Sozialhilfebezieher/in
Student/in
Azubi
Schüler/in
Hausfrau/-mann11
Sonstige
7
8
9
10
11
(n=2.891)
3
36
5
16
20
5
*
7
1
5
2
*
100
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Chamissoplatz
2013
Bergmann
(n=1.586)
(n=1.044)
(n=1.193)
7
38
3
18
9
8
*
7
2
6
3
*
100
7
42
3
19
7
4
*
7
2
6
3
100
2012
2
40
3
20
6
8
1*
10
5
2
2
1*
100
Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 (Erwerbspersonenpotential), die
einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder eine Erwerbstätigkeit suchen (Erwerbspersonen).
Daten des Mikrozensus 2012
Arbeitslosenquote Berlin Oktober 2013: 11,2% (Agentur für Arbeit)
Hierbei handelt es sich 2013 hauptsächlich um Hartz-IV-Empfänger. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen anderer Arbeitslosen-Kategorien sind hierunter alle Arbeitslosengeldempfänger, Aufstocker und
andere Arbeitsuchende zusammengefasst, inkl. Ein-Euro-Jobber und Personen ohne
Ausbildungsplatz.
inkl. Personen im Erziehungsurlaub
11
Endbericht
Tab. 10
Erwerbstätigkeit12
(%)
Arbeiter/in
Angestellte/r
Beamte/r
Selbständige/r
Arbeitslos13
Azubi
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.- Chamissop- BergmannWlh.-Pl.
latz
Nord.
2013
2013
2013
2012
(n=1.874)
(n=1.169)
(n=783)
(n=874)
5
55
8
24
8
2
100
87%
5%
9
50
4
24
11
3
100
86%
8%
9
56
4
25
4
1
100
85%
4%
3
54
4
27
11
0
100
85%
9%
Die Analyse der Erwerbstätigenstruktur zeigt, dass die Angestellten die mit Abstand
größte Gruppe bilden (55 %). Die zweitgrößte Gruppe stellen die Selbstständigen mit
24 %. Im Vergleich zum Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz und anderen sozialen Erhaltungsgebieten ist der Anteil an Beamten mit 8 % sehr hoch.
Auch unter den Migranten ist die Arbeitslosigkeit mit 7 % zu 4 % zwar höher, im Berliner Vergleich aber niedrig.
2.2.2.
Erwerbstypen der Haushalte
Die Eingruppierung der Haushalte nach der Berufstätigkeit in sog. „Erwerbstypen“
wurde aus der Erwerbstätigkeit der im Haushalt lebenden Personen abgeleitet.14
72 % aller Haushalte verfügen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz über ein
Einkommen aus Erwerbstätigkeit. Der Anteil der Haushalte, die auf staatliche Unterstützung oder Renten angewiesen sind bzw. unsichere Erwerbslagen aufweisen, liegt
bei 28 %. Auch die Analyse der Haushalte nach Erwerbstyp macht deutlich, dass das
Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz einen besonders hohen Rentner-Anteil
aufweist. Insgesamt leben 22 % der Haushalte von Renten. Der Anteil an Studenten/Azubi-Haushalten und Haushalten, die auf Arbeitslosengeld angewiesen sind,
beträgt nur je 3 %.
12
13
14
Basis sind hier alle Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen bzw. auf der Suche nach einer
solchen sind.
Hierbei handelt es sich 2013 hauptsächlich um Hartz-IV-Empfänger. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen anderer Arbeitslosen-Kategorien sind hierunter alle Arbeitslosengeldempfänger, Aufstocker und
andere Arbeitsuchende zusammengefasst, inkl. Ein-Euro-Jobber und Personen ohne
Ausbildungsplatz.
Der Haushalt wird nach der höchsten im Haushalt vorkommenden Einkommenserzielung einer
Kategorie zugeordnet. Dabei werden die Arten der Einkommenserzielung folgendermaßen hierarchisiert:
1. Selbständige
2. Beamte
3. Angestellte
4. Arbeiter
5. Rentner
6. Studenten
7. Erwerbslose (Alg. I)
8. Erwerbslose (Alg. II/Hartz IV)
9. Sozialhilfeempfänger
10. Sonstige
D.h. Wenn wenigstens ein Haushaltsmitglied selbständig ist, wird der Haushalt als Selbständigenhaushalt geführt. In einem Arbeiterhaushalt wird umgekehrt keines der höher eingestuften Einkommen aus Selbständigkeit oder als Beamter oder Angestellter erzielt.
12
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Tab. 11
Haushalte nach Erwerbstypen
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
(in %)
(n=1.736)
(n=887)
Selbständigen-Haushalt
Beamten-Haushalt
Angestellten-Haushalt
Arbeiter-Haushalt
Rentner-Haushalt
Studenten/Azubi-Haushalt
Arbeitslosen-Haushalt15
sonstiger Haushalt
24
7
38
3
22
3
3
*
100
26
5
42
7
9
5
6
*
100
Für größere Haushalte ist das Vorhandensein von zwei Erwerbseinkommen in der
Regel unabdingbar, um eine mindestens durchschnittliche Einkommenssituation zu
erreichen. Haushalte ab drei Personen - also vor allem Haushalte mit Kindern - haben in der Regel ein weit unterdurchschnittliches Einkommen, wenn sie nur auf ein
Erwerbseinkommen zurückgreifen können. Im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz können diese Haushalte zu 76 % auf mindestens zwei Erwerbseinkommen
zurückgreifen. Dies ist ein höherer Anteil als im Gebiet Großgörschenstraße/KaiserWilhelm-Platz (64 %).
2.2.3.
Erwerbstypen nach Migrationshintergrund
Von den deutschen Haushalten lassen sich 68 % als „Erwerbshaushalte“ einordnen
und der Anteil der Rentner-Haushalte liegt bei 26 %. Der Anteil an Erwerbshaushalten unter den migrantischen Haushalten liegt bei 87 % und der Anteil an RentnerHaushalten bei 11 %. Die für das Gebiet charakteristische Gruppe der Rentner bildet
sich vor allem aus nicht-migrantischen Haushalten. Unter diesen Haushalten sind
Rentner-Haushalte nach den Angestellten-Haushalten (39 %) die größte Gruppe.
Tab. 12
Haushalte nach Erwerbstypen
nichtmigrantische HH
migrantische HH
(in %)
(n=1.260)
(n=476)
Selbständigen-Haushalt
Beamten-Haushalt
Angestellten-Haushalt
Arbeiter-Haushalt
Rentner-Haushalt
Studenten/Azubi-Haushalt
Arbeitslosen-Haushalt16
sonstiger Haushalt
20
8
39
2
26
3
3
*
100
35
6
37
5
11
4
3
*
100
15
Hierbei handelt es sich 2013 hauptsächlich um Hartz-IV-Empfänger. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen anderer Arbeitslosen-Kategorien sind hierunter alle Arbeitslosengeldempfänger, Aufstocker und
andere Arbeitsuchende zusammengefasst, inkl. Ein-Euro-Jobber und Personen ohne
Ausbildungsplatz.
16
Hierbei handelt es sich 2013 hauptsächlich um Hartz-IV-Empfänger. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen anderer Arbeitslosen-Kategorien sind hierunter alle Arbeitslosengeldempfänger, Aufstocker und
andere Arbeitsuchende zusammengefasst, inkl. Ein-Euro-Jobber und Personen ohne
Ausbildungsplatz.
13
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Die Gruppe der Selbständigen ist unter migrantischen Haushalten extrem hoch und
mit 35 % annähernd so groß, wie der Anteil der Angestellten-Haushalte (37 %). Im
Vergleich dazu sind 39 % der nicht-migrantischen Haushalte Angestellten- und 20 %
Selbständigen-Haushalte. Selbständige gehören grundsätzlich eher zu den besonders gut verdienenden Erwerbsgruppen. Für migrantische Haushalte gilt dies weniger. Das Einkommen migrantischer Selbständigen-Haushalte bewegt sich in etwa auf
dem Niveau migrantischer Angestellten-Haushalte.
Die tendenziell stärkste Einkommensgruppe, die Beamten, sind unter Migranten
seltener vertreten (6 %) als unter nicht-migrantischen Haushalten (8 %). Die tendenziell schwächste Einkommensgruppe der Arbeiter ist hingegen unter migrantischen
Haushalten deutlich häufiger vertreten (5 % gegenüber 2 %). Reine ArbeitslosenHaushalte gibt es unter beiden Bewohnergruppen nur noch zu 3 %.
2.2.4.
Erwerbstypen nach Gebäudetyp
Haushalte im Altbau verfügen sehr häufig über Einkommen aus Selbständigkeit. Im
Neubau ist dagegen der Anteil der Haushalte, die von Renten leben, sehr hoch. Auch
der Anteil der Haushalte, die von Arbeitslosengeld leben, ist erheblich höher als im
Altbau, allerdings geringer als im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz insgesamt.
Tab. 13
Haushalte nach Erwerbstypen
Bar./Bay.pl.
(in %)
(n=1.736)
Selbständigen-Haushalt
Beamten-Haushalt
Angestellten-Haushalt
Arbeiter-Haushalt
Rentner-Haushalt
Studenten/Azubi-Haushalt
Arbeitslosen-Haushalt17
sonstiger Haushalt
2.3.
Altbau
2013
Neubau
2013
(n=794)
(n=839)
2013
24
7
38
3
22
3
3
*
100
36
8
37
3
13
2
1*
*
100
14
6
38
3
30
4
5
*
100
Einkommen
Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen beträgt 2.746 €, das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen 1.422 € und das Äquivalenzeinkommen 1.999 €.
Das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz hat damit gemessen am Bezirk, an
Berlin und auch an anderen Berliner Innenstadtgebieten ein deutlich überdurchschnittliches Einkommensniveau.
17
Hierbei handelt es sich 2013 hauptsächlich um Hartz-IV-Empfänger. Aufgrund der niedrigen Fallzahlen anderer Arbeitslosen-Kategorien sind hierunter alle Arbeitslosengeldempfänger, Aufstocker und
andere Arbeitsuchende zusammengefasst, inkl. Ein-Euro-Jobber und Personen ohne
Ausbildungsplatz.
14
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Tab. 14
Nettoeinkommen der
Haushalte im Vergleich
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Chamissoplatz
Bergmann
Berlin
2013
2013
2012
2012
Bezirk
TempelhofSchöneberg
(n=793)
(n=478)
(n=550)
/ 18 19
2012
/ 20
2013
(n=1.520)
(%)
unter 500 €
500 bis u. 900 €
900 bis u. 1.300 €
1.300 bis u. 1.500 €
1.500 bis u. 2.000 €
2.000 bis u. 2.600 €
2.600 € und mehr
3.200 € und mehr
Median21 (Euro)
durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (Euro)
durchschnittliches Pro-KopfEinkommen (Euro)
durchschnittliches Äquivalenzeinkommen (Euro)
Abb. 4
1
6
12
5
15
19
12
30
100
2.300
1*
4
11
8
17
21
15
22
100
2.083
3
3
11
6
16
16
45
4
8
13
5
16
18
35
100
2.450
100
2.000
0,5
17,7
17,5
8,2
17,7
14,8
8,5
15,2
100
1.650
2.746
2.493
2.569
2.448
2.044
1.422
1.219
1.226
1.242
1.182
1.999
1.668
1.726
1.694
1.559
16,0
15,5
7,9
16,3
15,1
9,5
19,8
100
1.800
Einkommensstruktur der Haushalte im Gebietsvergleich
25
20
Anteil in %
15
10
5
0
unter 500
500 - 900
900 - 1.300
1.300 - 1.500 1500 - 2.000 2.000 - 2.600 2.600 - 3.200 3.200 - 3.750 3.750- 5.000
5.000 und
mehr
Bar./Bay. Pl.
1
6
12
5
15
19
12
8
12
11
Groß./Ks.-Wlh.-Pl.
1
4
11
8
17
21
15
6
9
8
2.3.1.
Einkommen nach Haushaltsgröße
Die beste Einkommenssituation haben - gemessen am durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen – die 2-Personen-Haushalte. Alle anderen Haushaltsgrößen liegen
18
Der Vergleich der Einkommensdaten der Befragung mit denen des Mikrozensus ist etwas verzerrt.
In der vorliegenden Befragung stellen die Bewohner einer Wohnung einen Haushalt dar. Im Mikrozensus ist ein Haushalt eine unabhängig wirtschaftende Einheit ohne Berücksichtigung der Wohnsituation. Im Konzept des Mikrozensus kann ein Zweipersonenhaushalt in einer Wohnung als zwei
Haushalte geführt werden, wenn eine getrennte Haushaltsführung vorliegt. Dadurch erklärt sich der
im Mikrozensus ausgewiesene höhere Anteil an Einpersonenhaushalten und die geringere durchschnittliche Haushaltsgröße. Entsprechend ist das ausgewiesene Haushaltseinkommen geringer.
19
Daten für Berlin: Statistisches Landesamt Berlin: Mikrozensus 2012
20
Daten für den Bezirk: Statistisches Landesamt Berlin: Mikrozensus 2012
21
Der Median teilt die Haushalte in der Stichprobe in zwei gleich große Hälften.
15
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
nah beieinander, auch die größeren Haushaltstypen liegen auf dem gleichen Niveau
wie die übrigen Haushalte. Ein Vergleich mit dem Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz und anderen Untersuchungsgebieten zeigt, dass diese Einkommensstärke großer Haushalte eher untypisch ist.
Tab. 15
Durchschnittliches Nettoeinkommen nach Haushaltsgröße (Euro)
Bar./Bay.-Pl. 2013
alle
1-Person
Haushalte
2-Personen
3-Personen
4-Personen
5- u. m.
Person
(n=1.520)
(n=667)
(n=542)
(n=184)
(n=98)
(n=22)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.746
1.999
1.855
1.855
3.266
2.199
3.546
1.888
4.070
1.867
4.775
1.912
Groß./Ks.-Wlh.-Pl. 2013
(n=793)
(n=265)
(n=308)
(n=140)
(n=59)
(n=13)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.493
1.668
1.656
1.656
2.902
1.951
2.769
1.482
3.062
1.336
3.919
1.564
Chamisso 2013
(n=478)
(n=174)
(n=146)
(n=101)
(n=44)
(n=10)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.569
1.726
1.769
1.769
2.714
1.858
3.021
1.621
4.032
1.814
3.183
1.186
Bergmannstraße-Nord
2012
(n=383)
(n=237)
(n=170)
(n=82)
(n=48)
(n=13)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.3.2.
2.448
1.694
1.736
1.743
3.027
2.061
2.869
1.560
2.983
1.348
3.173
1.172
Einkommen nach Haushaltstyp
Paare ohne Kinder haben das höchste Einkommensniveau, Alleinerziehende das
niedrigste. Die im Gebiet lebenden Paare mit Kindern haben ein Einkommen, das am
– recht hohen – Gebietsdurchschnitt und sogar über dem der Einpersonenhaushalte
liegt. Dies liegt daran, dass der größte Teil dieser Familien (75%) über zwei Erwerbseinkommen verfügt.
Tab. 16
alle
1Paar ohne
Durchschnittliches Netto- Haushalte Personen- Kinder
einkommen der Haushaltshaushalt
typen (Euro)
Alleinerziehende
Bar./Bay.-Pl. 2014
Paar mit 1 Paar mit 2
Kind
und mehr
Kindern
(n=1.520)
(n=667)
(n=561)
(n=53)
(n=132)
(n=98)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.746
1.999
1.855
1.855
3.375
2.254
2.160
1.484
3.511
1.926
4.257
1.938
Groß./Ks.-Wlh.-Pl. 2013
(n=793)
(n=265)
(n=294)
(n=55)
(n=116)
(n=50)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.493
1.668
1.656
1.656
3.104
2.062
1.733
1.233
2.746
1.507
3.120
1.361
Chamisso 2013
(n=478)
(n=174)
(n=121)
(n=22)
(n=77)
(n=43)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.569
1.726
1.769
1.769
2.946
1.964
1.837
1.294
3.074
1.681
3.908
1.743
Bergmann Nord 2012
(n=550)
(n=236)
(n=153)
(n=23)
(n=55)
(n=36)
Haushaltsnettoeinkommen
Äquivalenzeinkommen
2.448
1.694
3.140
2.113
1.942
1.304
3.125
1.722
3.143
1.467
1.739
1.750
Die Einkommensstruktur nach Haushaltstyp spiegelt sich exakt in den beiden Wohnungstypen wieder, im Altbau auf höherem, im Neubau auf niedrigerem finanziellen
16
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Niveau. Die Einkommensverhältnisse der Haushaltstypen im Neubau entsprechen
wiederum denen im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz.
Abb. 5
Äquivalenzeinkommen der Haushaltstypen im Vergleich (Euro)
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
alle Haushalte
1-Personen-Haushalt
Paar ohne Kinder
Alleinerziehende
Paar mit einem Kind
Paar mit zwei u.m.
Kindern
Bar./Bay. Pl.
1999
1855
2254
1484
1926
1938
Groß./Ks.-Wlh.-Pl.
1668
1656
2062
1233
1507
1361
2.3.3.
Einkommen nach Erwerbstyp
Bezogen auf den Erwerbstyp liegen nur die Selbständigen-, Beamten- und Angestelltenhaushalte in ihrem Äquivalenzeinkommen über dem Gebietsmittel. Dabei
haben Beamtenhaushalte die deutlich beste Einkommenssituation mit einem Äquivalenzeinkommen, das 35 % über dem Gesamtdurchschnitt liegt. Auch Selbständige
liegen noch relativ deutlich über diesem (10 %), während das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen der Angestelltenhaushalte leicht über dem Gebietsmittel liegt.
Alle anderen Haushalte weisen dagegen ein unterdurchschnittliches Äquivalenzeinkommen auf. Dies zeigt den engen Zusammenhang zwischen Erwerbstätigkeit und
Einkommen. Die Ausnahme bilden hierbei allerdings die Arbeiterhaushalte als einziger Erwerbstyp mit einem Einkommen unter dem Gebietsschnitt, die aber nur eine
marginale Bedeutung im Quartier haben. Die Einkommen der Arbeiterhaushalte liegen deutlich unter dem Gebietsdurchschnitt (35 %). Haushalte, die von Arbeitslosengeld I oder II22 leben, weisen ein weit unterdurchschnittliches Äquivalenzeinkommen
auf, das ca. die Hälfte des Gebietsdurchschnitts beträgt. Sie leben zu drei Vierteln
unter der Armutsgrenze. Inzwischen gibt es kaum noch Arbeitslosengeld-I-Empfänger
und die überwiegende Mehrheit der Arbeitslosenhaushalte lebt von Hartz IV. Rentnerhaushalte liegen deutlich unter dem Durchschnitt des Gebiets (20%). Ihr Einkommensniveau entspricht aber dem Berlins.
22
Hier werden auch MAE-Beschäftigte (Ein-Euro-Jobber) und Aufstocker subsumiert.
17
Endbericht
Tab. 17
Einkommen der Erwerbstypen ( )
Selbständigenhaushalt
Beamtenhaushalt
Angestelltenhaushalt
Arbeiterhaushalt
Rentnerhaushalt
Studentenhaushalt
Arbeitslosenhaushalt
Sozialhilfe-Haushalt
Durchschnitt
2.3.4.
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.-pl.
Chamisso
Bergmannstr.-Nord
2013
2013
2012
Haushalts- Äquivalen- Haushalts- Äquivalen- Haushalts- Äquivalenzeinkommen zeinkom- einkommen zeinkom- einkommen einkommen
men
men
3.358
2.197
3.118
1.912
2.536
1.648
4.011
2.698
3.718
2.477
4.250
2.655
2.880
2.071
2.642
1.740
2.792
2.019
1.939
1.279
2.148
1.374
1.464*
932*
1.904
1.595
1.538
1.366
1.566
1.099
1.304
1.015
1.365
974
1.304
939
877
926
924
793
1.230
903
*
*
*
*
2.746
1.999
2.590
1.736
2.448
1.694
Einkommen unterhalb der Armutsgrenze
Der Anteil armer Haushalte ist im Gebiet sehr gering. In den Altbauwohnungen sind
lediglich 3% der Haushalte einkommensarm. In den Nachkriegswohnungen ist der
Anteil höher und entspricht etwa dem Anteil im Gebiet Großgörschenstraße/KaiserWilhelm-Platz.
Tab. 18
Haushalte unterhalb der
Armutsgrenze (%)
Armutsbevölkerung23
2.3.5.
Bar./Bay.Pl.
2013
Altbau
Neubau
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Chamissoplatz
2013
Bergmannstr.-Nord
2012
(n=1.520)
(n=688)
(n=738)
(n=793)
(n=508)
(n=550)
6%
3%
8%
9%
9%
Einkommen nach Migrationshintergrund
Migrantische Haushalte haben ein geringeres Einkommensniveau als die ohne Migrationshintergrund. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen ist allerdings nicht
sehr groß. Insgesamt haben auch die Migranten im Gebiet ein, gemessen an Berlin,
deutlich überdurchschnittliches Einkommen.
Tab. 19
Einkommen nach Nationalität (in )
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
2013
durchschnittliches Haushaltseinkommen
durchschnittliches Äquivalenzeinkommen
Armutsbevölkerung
23
alle Haushalte nicht-migrantische Haushalte
(n=1.520)
(n=1.092)
migrantische
Haushalte
(n=210)
2.746
2.726
2.797
1.999
6%
2.075
4%
1.839
10%
Zur Armutsbevölkerung werden die Haushalte gezählt, deren Äquivalenzeinkommen weniger als die
Hälfte des Berliner Durchschnitts beträgt. Vgl. Statistisches Bundesamt (Hg.): Datenreport 2004.
Bonn 2004, S. 628f. Vgl. auch: Statistisches Landesamt Berlin (2003): Daten über Armut und
soziale Ungleichheit in Berlin. In neueren Armutsberichten der Bundesregierung wird als
‚Armutsschwelle’ 60% des Medians als Grenzwert benutzt. Zur besseren Vergleichbarkeit innerhalb
Berlins wird hier aber weiterhin von dem Grenzwert 50% des arithmetischen Mittels ausgegangen.
18
12%
Endbericht
2.3.6.
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Einkommensverhältnisse im Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz - Fazit
Die Einkommensverhältnisse als der wichtigste Indikator für die ökonomische Lage
der Gebietshaushalte zeigen einen deutlich überdurchschnittlichen Status des Gebietes. Das Einkommensniveau liegt um 25% über dem Berliner Durchschnitt. Es gibt
nur wenige arme Haushalte im Gebiet.
Allerdings zeigt sich die deutliche soziostrukturelle Trennung der Bevölkerungen nach
Wohnungstyp auch beim Einkommen. Die Altbaubevölkerung hat ein weitaus höheres Einkommensniveau als die Bevölkerung der Nachkriegswohnungen, die ein eher
durchschnittliches Einkommensniveau haben. Im Neubau liegt etwas mehr als die
Hälfte der Haushalte unter dem Berliner Durchschnitt, im Altbau nur 27 %.
Tab. 20
Einkommen nach Gebäudetyp (in €)
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
2013
alle Haushalte
Altbau
Neubau
(n=1.520)
(n=688)
(n=738)
durchschnittliches Haushaltseinkommen
durchschnittliches Äquivalenzeinkommen
Armutsbevölkerung
2.746
3.408
2.130
1.999
6%
2.229
3%
1.686
8%
Abb. 6 Verteilung der Äquivalenzeinkommen in Altbau und Neubau24
35
Anteil in Prozent
30
25
20
15
10
5
0
unter
50%
50%75%- 100%- 125%- 150%u.75% u.100% u.125% u.150% u.200%
Altbau
3
10
14
19
16
20
9
Neubau vor 90
8
21
24
16
14
12
4
Altbau
24
200%
u.m.
Neubau vor 90
Die Einkommensstruktur ist auf Basis der durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen der Haushalte
im prozentualen Vergleich zum Berliner Durchschnitt (1.559 Euro) dargestellt. Haushalte mit einem
Einkommen bis zu 50% des Durchschnitts werden als arm bezeichnet, 50% - 75% gilt als prekäres
Einkommen, oberhalb von 200% gelten die Haushalte als reich. Vgl. Armuts- und Reichtumsbericht
der Bundesregierung, Berlin 2001.
19
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Die Unterschiede zwischen den BewohnerInnen mit und ohne Migrationshintergrund
sind nicht so groß. Allerdings ist der Anteil der armen Haushalte unter den Migranten
mit 10 % höher als bei den Nichtmigranten.
Insgesamt gibt es also trotz eines durchschnittlich hohen Einkommensniveaus im
Gebiet einen relevanten Anteil an Haushalten mit unterdurchschnittlichen und stark
unterdurchschnittlichen Einkommen, die durch stärkere Mietentwicklungen aus dem
Gebiet verdrängt werden könnten.
2.4.
Wohndauer und Fluktuation
In der gesamten Berliner Innenstadt hat sich die Fluktuation wegen der stark gestiegenen Mieten bei Neuvermietung deutlich reduziert. Im Vergleich zu anderen Innenstadtgebieten liegt der Wert für den Umzug innerhalb des Erhebungsjahres mit gerade einmal 4 % besonders niedrig und unter dem Wert von 7 % für die Bergmannstraße Nord. Auch in den Jahren davor war die Fluktuation extrem niedrig und knapp die
Hälfte (48 %) aller GebietsbewohnerInnen wohnt schon länger als 10 Jahre in ihren
Wohnungen. Das schlägt sich auch auf die durchschnittliche Wohndauer nieder, die
mit 14 Jahren deutlich über anderen Innenstadtgebieten liegt.
Tab. 21
Wohndauer der Mieter in
der jetzigen Wohnung
(%)
im Erhebungsjahr eingezogen
1 Jahr vorher
2 Jahre
3 bis 5 Jahre
6 bis 10 Jahre
mehr als 10 Jahre
durchschnittliche Wohndauer
in der Wohnung (Jahre)
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl
2013
2013
(n=1.768)
(n=903)
Altbau
(n=806)
Neubau Chamissop- Bergmann(1950-1990)
latz
Nord
(n=853)
2013
2012
(n=596)
(n=696)
4
6
8
11
22
48
100
5
7
9
15
26
38
100
4
6
9
9
22
50
100
5
6
7
13
23
46
100
7
6
7
19
24
37
100
7
7
8
23
22
33
100
14,0
10,7
14,3
13,8
10,9
8,3
Im Vergleich zum Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz ist die Fluktuation geringer. Die durchschnittliche Wohndauer in der Wohnung in Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz liegt bei 10,7 Jahren. Im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz sind in den letzten fünf Jahren 29 % der Haushalte in ihre
Wohnung gezogen gegenüber 38 % im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-WilhelmPlatz. 48 % der Haushalte wohnen länger als zehn Jahre in ihrer Wohnung.
Die durchschnittliche Wohndauer im Wohngebiet liegt noch einmal gut drei Jahre
höher als die Wohndauer in der Wohnung. 30 % der Haushalte sind in den letzten 5
Jahren in das Wohngebiet gezogen. Deutlich mehr als die Hälfte der Einwohner des
Gebiets (55 %) lebt hier bereits seit zehn und mehr Jahren.
Signifikante Unterschiede zwischen den BewohnerInnen der Alt- und Neubauten sind
weder bei der Wohndauer im Gebiet noch bei der in der Wohnung festzustellen.
20
Endbericht
Tab. 22
Wohndauer im Gebiet
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl
Altbau
Neubau Chamissop- Bergmann(1950-1990)
latz
Nord
2012
(%)
im Erhebungsjahr eingezogen
1 Jahr vorher
2 Jahre
3 bis 5 Jahre
6 bis 10 Jahre
mehr als 10 Jahre
durchschnittliche Wohndauer
im Gebiet (Jahre)
2.5.
2013
2013
2013
2013
2013
(n=1.741)
(n=887)
(n=799)
(n=840)
(n=593)
5
5
5
17
16
55
100
5
6
7
17
21
43
100
3
4
7
12
16
58
100
5
5
5
15
17
53
100
5
5
4
15
20
51
100
4
6
6
19
21
42
100
17,2
13,1
16,9
17,8
14,3
13,0
Herkunft
Der Anteil der Mieter, die vor dem Zuzug in das Wohngebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz bereits im Ortsteil Schöneberg gelebt haben, liegt bei 26 %.
Recht stark ist der Zuzug aus den benachbarten Ortsteilen Wilmersdorf (12 %) und
Kreuzberg (6 %). Auch der Zuzug aus Steglitz-Zehlendorf ist mit 7 % hoch. Ein mit 12
% erheblicher Teil der Bewohner ist aber direkt aus einem westdeutschen Bundesland in das Gebiet gezogen. In vergleichbaren Innenstadtgebieten ist dieser Anteil
allerdings noch einmal höher. So sind es im Milieuschutzgebiet Bergmannstraße
etwa 20 % der Haushalte.
Der Anteil an Haushalten, die aus Kreuzberg in das Wohngebiet gezogen sind, ist
unter AltbaubewohnerInnen ebenso etwas höher, wie der Anteil an Haushalten aus
Westdeutschland.
Der Anteil von Haushalten, der vorher in einem der östlichen Bezirke von Berlin oder
einem der fünf östlichen Bundesländer gelebt hat, ist mit 3 % sehr gering.
Tab. 23
Herkunft der Haushalte
nach Bezirken / Ortsteilen
(%)
Schöneberg
Tempelhof
Kreuzberg
Charlottenburg / Wilmersdorf
Neukölln
Mitte / Pankow
Friedrichshain
Steglitz / Zehlendorf
Wedding / Tiergarten
Spandau / Reinickendorf
Außenbezirke Ost
Berlin (ohne Bezirksangabe)
Brandenburg
Ostdeutschland
Westdeutschland
Ausland
(n=689)
Bar./Bay.-pl. Groß./Ks.2013
Wlh.-Pl
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=797)
(n=846)
2013
(n=1.741)
24
2
6
12
5
4
1
7
5
2
1
13
1
2
12
3
100
(n=896)
24
4
15
6
6
5
2
3
5
3
2
10
2
2
13
3
100
23
2
9
12
5
4
1
5
5
2
*
13
1
1
14
3
100
25
3
4
12
6
3
2
7
4
3
1
12
2
3
10
3
100
21
Endbericht
2.6.
2.6.1.
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl
Arbeitsort
Die Arbeitsorte, zu denen die Bewohner des Gebiets Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz pendeln, sind über ganz Berlin verteilt. Nur knapp 25 % der BewohnerInnen
haben einen Arbeitsplatz- bzw. Ausbildungsplatz im Wohngebiet oder im Ortsteil
Schöneberg. Im Gegensatz zu anderen Innenstadtgebieten, z.B. dem Milieuschutzgebiet Bergmannstraße-Nord (40 %), ist dieser Anteil relativ gering. Ein Grund hierfür
ist sicherlich, dass es sich bei dem Untersuchungsgebiet um ein nahezu reines
Wohngebiet handelt. Insgesamt ein Drittel der Befragten arbeitet in der InnenstadtWest, die Hälfte davon im Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Tab. 24
Ort des Arbeitsortes /
Ausbildungsplatzes
Bar./Bay.Pl.
(%)
im Wohngebiet
in Schöneberg (bzw. Kreuzberg)
Berlin
71
Innenstadt-West
Innenstadt-Ost
Außenbezirk Süd
Außenbezirk Nord
Außenbezirk Ost
wechselnde Bezirke
Berlin (ohne Bezirksangabe)
Außerhalb Berlins
2.6.2.
Groß./Ks.Wlh.-Pl
2013
2013
(n=589)
(n=723)
9
16
Neubau Chamissop- Bergmann(1950-1990)
latz
Nord.
(n=707)
12
19
62
30
19
10
5
2
1
5
4
100
Altbau
(n=613)
11
15
68
28
16
9
3
2
1
3
7
100
2012
(n=517)
8
15
72
31
19
7
5
2
1
3
6
100
2013
(n=539)
12
25
57
15
25
52
31
18
10
6
3
1
4
5
100
18
18
12
3
4
2
19
16
8
2
3
2
6
100
8
100
Verkehrsmittel
49 % der Haushalte im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz besitzen kein, 51 %
der Haushalte verfügen über mindestens ein Auto. Im Vergleich dazu haben im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz nur 42 % der Haushalte kein Auto. Mit
323 Autos pro 1.000 Einwohner ist die Kfz-Dichte für innerstädtische Quartiere recht
hoch auch wenn sie unter dem Berliner Durchschnitt liegt (364 Pkw/1.000 Ew.).
Nur 37 % der Haushalte in Altbauten haben kein Auto. Das ist für die Innenstadt ein
sehr niedriger Wert. Auch die Kfz-Dichte pro Einwohner ist überdurchschnittlich hoch
und nähert sich dem, vor allem durch die Berliner Randbezirke geprägten, Berliner
Durchschnitt an. Der Vergleich mit den Werten für den Neubau, 57 % der Haushalte
haben kein Auto und 301 Pkw/1.000 Ew., weist auf deutliche Unterschiede in der
Sozialstruktur hin.
Tab. 25
Autobesitz
(%)
kein Auto
ein Auto
zwei Autos und mehr
Kfz-Dichte auf 1.000 EW
Bar./Bay.-pl. Groß./Ks.Wlh.-Pl
2013
2013
(n=1.248)
49
46
5
100
323
(n=885)
57
38
5
100
239
Altbau
(n=794)
37
54
8
100
346
Neubau Chamissop- Bergmann(1950-1990)
latz
Nord.
2013
2012
(n=827)
(n=501)
57
41
3
100
301
46
48
6
100
302
22
(n=623)
57
40
2
100
234
Endbericht
Abb. 7
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Autobesitz der Haushalte im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz
5%
kein Auto
49%
ein Auto
46%
zwei und mehr Autos
Das meistgenutzte Verkehrsmittel sind die öffentlichen Busse und Bahnen (ÖPNV).
Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) nutzt den Nahverkehr ausschließlich oder in
Kombination bzw. Wechsel mit einem anderen Verkehrsmittel regelmäßig für den
Weg zum Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Auch für die Innenstadt ist das ein sehr
hoher Wert. Am zweithäufigsten (41 %) wird das Fahrrad genutzt.
Nur knapp 28 % der Befragten nutzt einen Pkw bzw. erreicht mit Hilfe einer Kombination mit einem Auto ihren Arbeitsplatz/Ausbildungsplatz.
Entsprechend der Anteile an Haushalten mit Auto, nutzen BewohnerInnen aus Altbauten häufiger den Pkw, um zur Arbeit zu gelangen. 33 % dieser Haushalte fahren
ausschließlich oder in Kombination bzw. Wechsel mit einem anderen Verkehrsmittel
als mit dem Auto, bei Haushalten aus Neubauten sind dies nur 24 %. Diese nutzen
dafür sehr viel häufiger den Nahverkehr (63 % gegenüber 47 % im Altbau).
Tab. 26
Nutzung von Verkehrsmitteln
Bar./Bay.pP.
Altbau
Neubau
Chamisso- Bergmann- Luisenstadt
(1950-1990)
platz
Nord. 2012
2012
2013
2013
(n=1.477)
(%)
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
(n=819)
(n=714)
(n=668)
(n=543)
(n=643)
(n=717)
Pkw
ÖPNV
Fahrrad
zu Fuß
15
28
15
6
17
29
13
6
17
20
18
6
14
35
12
6
19
28
19
6
10
20
24
5
11
22
24
7
Kombination mit Auto
Kombination mit ÖPNV
Kombination mit Fahrrad
13
27
26
9
28
29
16
27
30
10
28
22
11
21
26
10
30
23
9
27
29
2.7.
Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur25
Der Wohnungsbestand im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz beläuft sich auf
ca. 10.200 Wohnungen.
25
In die Befragung konnten nur bewohnte Wohnungen einbezogen werden.
23
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Der Wohnungsleerstand, der bei der Begehung durch Inaugenscheinnahme festgestellt wurde, belief sich auf 600 WE (6 %) und ist sowohl fluktuations- als auch sanierungsbedingt. Er bewegt sich damit in der Größenordnung, die für den Berliner Wohnungsmarkt zurzeit typisch ist26. Damit liegt die Zahl der bewohnten Wohnungen bei
9.600.
2.7.1.
Erhaltungszustand der Wohngebäude
Im Rahmen der Begehung wurden auch Besonderheiten des baulichen Zustands
nach Augenschein aufgenommen27. Dabei wurden als Indikatoren aktueller Modernisierungsaktivitäten laufende Modernisierungsarbeiten und offensichtlich in den letzten Jahren umfassend erneuerte Gebäude erfasst. Als Indikator für einen Erneuerungsbedarf wurden Gebäude in schlechtem oder sehr schlechtem Erhaltungszustand notiert.
Ca. 6% der Gebäude wurden als vor kurzem saniert eingeschätzt, in 1,5% der Häuser finden zur Zeit Modernisierungsarbeiten statt, überwiegend in bewohnten Gebäuden.
Der Erhaltungszustand von 5% der Gebäude wurden als schlecht oder - allerdings in
sehr geringem Umfang - als sehr schlecht bewertet.
2.7.2.
Miet- und Eigentumsverhältnisse
Der Anteil von Wohnungseigentümern28 ist im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz außergewöhnlich hoch. Er liegt mit 19 % deutlich über den Werten für andere
Innenstadtgebiete und dem eher niedrigen Wert für das Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz (6 %). Nach den Haustypen betrachtet, liegt der Anteil für
den Altbau mit 23 % zwar deutlich über dem Wert für Neubauten, allerdings ist letzterer mit 16 % für Innenstadtwohngebiete immer noch überdurchschnittlich hoch.
Tab. 27
Miet- und Eigentumsverhältnisse (%)
Mieter
Untermieter
Eigentümer
Bar./Bay.- Groß./Ks.Pl.
Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.765)
(n=907)
79
1
19
100
93
1
6
100
Altbau
Neubau
(19501990)
(n=804)
75
1
23
100
(n=852)
82
1
16
100
Chamisso- Bergmann
platz
2013
2012
(n=598)
(n=699)
91
2
7
100
42 % der Befragten wohnen in Häusern von Privateigentümern. Städtische Wohnungsbaugesellschaften (5 %) spielen im Gegensatz zu privaten Wohnungsunternehmen (14 %) im Gebiet hingegen kaum eine Rolle. 37 % der Wohnungen sind in
Einzeleigentum umgewandelt. Davon wird etwa die Hälfte vermietet, insgesamt 18 %
aller Wohnungen.
Während im Altbau die Vermieter zu 79 % Privateigentümer (Haus oder Wohnung)
sind, ist die Vermieterstruktur im Neubau etwas diverser. Der Anteil an städtischen
Wohnungen ist höher (8 % gegenüber 1 %) und auch der Anteil an privaten Wohnungsunternehmen ist etwas höher (17 % gegenüber 11 %). Der Anteil an Privatei-
26
27
28
Nach Angaben im Wohnungsmarktbericht Berlin 2013 der IBB wird der längerfristige Leerstand in
Berlin mit 2,0 % angegeben. Der fluktuationsbedingte Leerstand kann auf ca. 3% geschätzt werden.
Die Begehung wurde nicht von fachlich ausgebildeten Personen durchgeführt. Es wurden daher
überwiegend nur sehr deutliche Anzeichen registriert. Allerdings entsprechen die Ergebnisse weitgehend denen, die bei der Befragung zum Modernisierungszeitpunkt der Wohnung gefunden wurden (vgl. Kap. 2.7.5 a).
Selbstnutzende Wohnungs- bzw. Hauseigentümer
24
91
1
8
100
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
gentümern (Haus oder Wohnung) liegt bei immer noch sehr hohen 74 %. Der Anteil
an vermieteten Eigentumswohnungen ist deutlich höher, als im Altbau (23 % gegenüber 14 %).
Tab. 28
Eigentümer der Wohnungen (%)
Bar./Bay.- Groß./Ks.pl.
Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.393)
(n=858)
Privateigentümer (Haus)
Privateigentümer (Wohnung)
Städtische Wohnungsunternehmen
Private Wohnungsunternehmen
Sonstige
2.7.3.
42
37
5
14
2
100
35
13
26
23
3
100
Altbau
Neubau
(1950-90)
(n=641)
(n=735)
48
37
1
11
3
100
35
39
8
17
2
100
Wohnungsgröße
Kleine Wohnungen mit nur einem Zimmer gibt es im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz wenig. Der Großteil der Wohnungen (55 %) besitzt eine Wohnungsgröße zwischen 1,5 bis 3 Zimmern. Große Wohnungen mit 3,5 und mehr Zimmern sind im Untersuchungsgebiet überdurchschnittlich viel vorhanden. Es werden
signifikante Unterschiede zwischen Alt- und Neubauwohnungen deutlich. 21 % der
Altbauwohnungen haben 4,5 und mehr Zimmer, doch nur 1 % der Neubauwohnungen. Auch verglichen mit anderen Altbauquartieren, wie etwa dem Chamissoplatz (4
%), ist dieser Wert im Altbau außergewöhnlich hoch. Neubauwohnungen haben einen großen Anteil kleiner Wohnungen, fast ein Fünftel sind 1-Zimmer-Wohnungen.
Nur 6 % der Neubauwohnungen haben mehr als 3 Zimmer.
Die durchschnittliche Zimmerzahl im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz beträgt 2,7 Zimmer bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 82,7 m². Die Zahlen liegen etwas über dem Niveau der Kreuzberger Milieuschutzgebiete. Aufgeschlüsselt nach Haustypen, ergibt sich aber ein anderes Bild. Altbauwohnungen haben im Schnitt 3,3 Zimmer gegenüber 2,2 Zimmern im Neubau und die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt 106,8 m² gegenüber 60,5 m² im Neubau.
Tab. 29
Wohnungsspiegel (%)
1 Zimmer
1,5-2 Zimmer
2,5-3 Zimmer
3,5-4 Zimmer
4,5 und mehr Zimmer
durchschnittliche Zimmerzahl
durchschnittliche Größe (m²)
2.7.4.
Bar./Bay.-Pl.
Altbau
Neubau
(1950-1990)
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
(n=1.772)
(n=908)
(n=808)
(n=855)
(n=593)
(n=698)
12
29
26
12
11
100
2,7
82,7
9
35
37
11
8
100
2,7
80,4
4
24
32
20
21
100
3,3
106,8
19
35
40
5
1
100
2,2
60,5
9
37
37
13
4
100
2,6
79,2
9
37
36
11
5
100
2,6
78,3
Belegung und Wohnflächenverbrauch
In der Norm des sozialen Wohnungsbaus, nach der den Haushalten Wohnungen zur
Verfügung stehen sollen, deren Zimmeranzahl gleich oder um eins größer ist als die
Zahl der Haushaltsmitglieder, leben im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz 69
% der erfassten Haushalte.
Der Anteil von Wohnungen, die überbelegt oder gravierend überbelegt sind, liegt bei
4 % und ist damit sehr gering. Der Anteil von unterbelegten Wohnungen, bei denen
zwei Zimmer mehr zur Verfügung stehen als Haushaltsmitglieder vorhanden sind, ist
25
2012
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
mit 27 % hingegen äußerst hoch. Es sind vor allem Altbauwohnungen, die für diesen
hohen Wert verantwortlich sind. 37 % der Haushalte leben in derartigen, unterbelegten Wohnungen.
Tab. 30: Wohnungsbelegung - (%)
Bar./Bay.-Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=1.760)
(n=895)
(n=805)
(n=848)
0*
4
69
27
100
*
7
74
18
100
1
4
58
37
100
4
79
18
100
gravierend überbelegt29
Überbelegt30
Norm Sozialer Wohnungsbau
Unterbelegt
1*
10
78
12
100
Belegungsmatrix der Haushalte in Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
Personen
1
2
3
4
>5
gesamt
Zimmer
(n=589)
1
11%
1%
-
-
-
12%
1,5-2
21%
8%
1%
-
-
30%
2,5-3
11%
17%
5%
2%
*
36%
3,5-4
1%
6%
3%
2%
0%*
12%
4,5 u.m.
1%
3%
3%
3%
1%
11%
gesamt
45%
35%
12%
6%
1%
100%
Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch im Gebiet - bei Berücksichtigung der
Haushaltsgrößen31 - liegt mit 44,9 m2 deutlich über dem Wert für Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz (39,6m2) und anderen Innenstadtgebieten. Bei Betrachtung
des Wohnflächenkonsums in den verschiedenen Haushaltsgrößen zeigt sich, dass
die Bewohner des Gebiets Barbarossaplatz/Bayerischer Platz in jeder Haushaltsgröße mehr Wohnfläche zur Verfügung haben, als in anderen Untersuchungsgebieten.
Vor allem der Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum größerer Haushalte liegt weniger niedrig, als es zu vermuten wäre.
Tab. 32: Wohnfläche pro
Person nach Haushaltsgröße – (m²)
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen
5 u. mehr Personen
Ø Wohnfläche / Person
Bar./Bay.-Pl.
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Chamissoplatz
2013
61
45
36
34
30
44,9
60
43
30
28
27
39,6
62
41
29
27
26
37,7
(n=1.761)
(n=897)
Bergmann-N
2012
(n=484)
Migrantische Haushalte sind mit 8 % eher von Überbelegung betroffen als nichtmigrantische Haushalte (3 %). Außerdem leben 30 % der nicht-migrantischen Haushalte in unterbelegten Wohnungen, während dies auf nur 20 % der migrantischen
Haushalte zutrifft, was allerdings immer noch ein überdurchschnittlicher Wert ist.
Tab. 31
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2012
(n=701)
60
41
32
27
24
39,8
29
Zwei oder mehr Haushaltsmitglieder als Zimmer in der Wohnung
30
Ein Haushaltsmitglied mehr als Zimmer in der Wohnung
31
Mit steigender Anzahl von Haushaltsmitgliedern nimmt der durchschnittliche Pro-KopfWohnflächenverbrauch ab.
26
1*
7
74
17
100
Endbericht
2.7.5.
a.)
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Modernisierungsgeschehen
Jahr der Modernisierung
Bei knapp 2 % der befragten Haushalte wurde im Befragungsjahr 2013 eine Modernisierungsmaßnahme durchgeführt. Seit Anfang 2010 sind 7 % der befragten Haushalte nach eigenen Angaben als Erstbezug in eine modernisierte Wohnung gezogen32.
6% der Befragten gaben an, dass in 2011 bzw. 2012 Modernisierungsmaßnahmen in
ihrer Wohnung durchgeführt worden seien.
Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren knapp 15 % der Wohnungen modernisiert. Insbesondere unter Berücksichtigung des hohen Anteils an Wohnungen mit
Vollstandard ist damit ein nicht unerhebliches Modernisierungsgeschehen zu verzeichnen.
Im Altbaubestand wurden in den letzten fünf Jahren 14 % der Wohnungen modernisiert, im Neubaubestand (1950-1990) waren es 16 % der Wohnungen.
b.)
Energetische Modernisierung
Etwa 39 % aller Wohnungen liegen in Gebäuden, in denen energetische Modernisierungsmaßnahmen stattgefunden haben. Allerdings ist nur selten eine umfassende
Erneuerung durchgeführt worden, sondern es wurden einzelne oder eine Kombination von zwei oder drei Komponenten eingebaut. Von den einzelnen Maßnahmen (vgl.
nachstehende Tabelle) ist die Dämmung der Fassade am häufigsten durchgeführt
worden, gefolgt von der Dachdämmung und dem Einbau einer modernen Heizungsanlage. In der Regel sind mehrere einzelne Maßnahmen zusammen durchgeführt
worden. Sehr häufig waren die Kombination der Wärmedämmung von Fassade,
Dach und Kellerdecke sowie die Kombination dieser drei Wärmedämmmaßnahmen
mit dem Einbau einer energiesparenden Heizung. Solaranlagen sind bisher nur sehr
selten eingebaut worden und wenn, dann in Kombination mit wärmedämmenden
Maßnahmen.
Tab. 33
Energetische Modernisierung
Bar./Bay.pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Altbau
Neubau
(19501990)
(n=1.774)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
(Mehrfachnennungen möglich)
(%)
energiesparende Heizungsanlage
Solaranlage – Erwärmung von
Wasser
Solaranlage – Stromgewinnung
(Photovoltaik)
gedämmte Fassade
gedämmte Kellerdecke
gedämmtes Dach
gedämmte Heizungs- und
Warmwasserleitungen
Wohnungen in energetisch
modernisierten Gebäuden
32
Chamisso Bergmann2013
straßeNord 2012
(n=598)
(n=701)
15
13
15
14
16
9
1
1
*
1
0*
1
*
*
-
*
0*
-
23
3
16
9
12
4
9
6
14
2
18
11
31
4
15
8
9
5
12
8
9
2
10
5
39%
24%
36%
42%
28%
20%
Eine Überprüfung der entsprechenden Adressen hat allerdings ergeben, dass in etwa 20% der Fälle
diese subjektiven Angaben mehr oder weniger von der Modernisierungsrealität abweichen
27
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Im Neubau war die energetische Modernisierungstätigkeit höher, in 42 % der Wohnungen wurden Maßnahmen der energetischen Modernisierung durchgeführt, gegenüber 36 % in den Altbauten. Vor allem die Fassadendämmung ist in den Neubauten
mit 31 % überdurchschnittlich oft durchgeführt worden.
2.7.6.
Ausstattung der bewohnten Wohnungen
Der Ausstattungsstand der bewohnten Wohnungen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz ist vergleichsweise gut und insgesamt 96 % verfügen über alle
Merkmale des Vollstandards gemäß den Kriterien des Berliner Mietspiegels33. Wohnung mit Substandard (Ausstattungsstufe 1) und einfach ausgestattete Wohnung
(Ausstattungsstufe 2) kamen praktisch nicht mehr vor.
Tab. 34: Bewohnte Wohnungen nach Ausstattungsstufen34 (%)
1: ohne Bad und SH, WC
außerhalb der Wohnung
2: mit WC, ohne Bad und SH
3: ohne SH, mit Bad u. WC
o. mit SH u. WC ohne Bad
4: mit SH, Bad und WC
Gesamt
Bar./Bay.-Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Chamissoplatz
2012
Bergmann-N
2012
-
-
-
-
*
4
*
6
3
5
96
100
94
100
97
100
95
100
Da es kaum noch Wohnungen ohne Vollstandard gibt, beinhaltet die Modernisierungsaktivität seltener umfassende Erneuerungen, sondern immer häufiger graduelle
Verbesserungen von Wohnungen, die bereits einen hohen Standard besaßen.
Tab. 35: Heizungsausstattung - (%)
Ofenheizung
Etagenheizung
Zentralheizung
sonstige Heizungssysteme
Bar./Bay.-Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Altbau
Neubau
(1950-1990)
2013
2013
(n=1.713)
(n=902)
(n=787)
(n=822)
4
19
77
1
100
6
36
57
1
100
3
33
63
1
100
4
6
89
1
100
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2012
(n=678)
3
32
63
2
100
Im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz verfügen mindestens 96% der Wohnungen über eine zentrale Heizungsanlage (Zentralheizung oder Gasetagenheizung).
Im Neubau verfügen überdurchschnittliche viele Wohnungen über eine Zentralheizung, seltener über eine Etagenheizung.
Wie die Wohnungen ohne Innentoilette kommen auch Wohnungen ohne ein Bad (mit
Dusche und / oder Badewanne) nur in seltenen Fällen vor. Auffällig ist, dass bei weitem nicht alle Wohnungen, die eine Zentralheizung haben auch über eine zentrale
Warmwasserversorgung verfügen, sondern fast drei Viertel der Haushalte einen
Durchlauferhitzer bzw. Boiler zur Warmwasser-Bereitung benutzen.
33
Diese Zahlen beruhen auf Angaben der Mieter. Zum Teil waren diese Angaben hinsichtlich der
Ofenheizung als alleinige Heizmöglichkeit ungenau, so dass wir davon auszugehen, dass der Anteil
an Vollstandardwohnungen noch höher ist.
34
Die Ausstattungsstufen entsprechen denen des Berliner Mietpreisspiegels. Jeweils 3% der
Befragten haben Bad bzw. Gasetagenheizung in Mieterinitiative eingebaut.
28
5
42
51
3
100
Endbericht
Tab. 36
Sanitärausstattung (%)
Toilette
- Außentoilette
- Innentoilette
Badezimmer
- mit Dusche
- mit Wanne
- gefliestes Bad
Warmwasserversorgung
- zentrales Warmwasser
- Durchlauferhitzer
- Boiler
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.-Pl.
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=1.774)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
1
99
100
41
88
72
1
99
98
38
83
57
1
99
99
52
90
73
27
66
7
40
52
8
38
55
8
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2012
(n=598)
(n=634)
*
100
100
36
85
72
*
100
98
47
75
51
100
97
40
62
77
15
80
6
48
42
9
25
62
6
Einige der Verbesserungen wurden von den Mietern vorgenommen. So haben 3 %
der Mieter eine Gasetagenheizung einbauen lassen, 4 % eine Dusche oder Badewanne installiert und 7 % Fliesen im Bad angebracht.
48 % der Haushalte hat einen Aufzug im Haus. Dieser außerordentlich hohe Wert ist
nicht nur mit dem Neubaubestand zu begründen, der zu 62 % mit Aufzügen ausgestattet ist, sondern auch mit dem überdurchschnittlichen hohen Anteil an Altbauwohnungen mit Aufzug (32 %). Auch der Anteil an Wohnungen mit Balkon ist überdurchschnittlich hoch. Das gilt auch für den Altbaubestand, der tendenziell seltener mit
Balkonen ausgestattet ist, dessen Wert mit 74 % Vergleichswerte wie z.B. das Gebiet
Bergmannstraße-N. deutlich übersteigt. Besonders auffällig ist auch der hohe Anteil
an Zweittoiletten im Altbau (18 %).
Tab. 37: Sonstige Ausstattung - (%)
Balkon/Terrasse
Aufzug
Gegensprechanlage
Kabelfernsehen
Doppel-/ Isolierglasfenster
Doppel-/ Isofenster teilweise
Einbauküche (Vom Vermieter eingebaut)
Parkett / abgezogene Dielen
Gäste-WC
2.7.7.
Bar./Bay.-pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Altbau
Neubau
(1950-1990)
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2013
2013
(n=1.774)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
(n=598)
(n=701)
81
48
80
67
56
25
41
59
14
90
71
39
20
29
74
32
90
69
48
31
32
89
62
70
65
61
18
48
52
2
93
79
32
27
21
26
8
86
61
53
20
25
51
13
61
8
68
18
20
3
72
7
56
11
Mängel der bewohnten Wohnungen
43 % der befragten Haushalte im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz gab an,
dass ihre Wohnung keine Mängel hat. Als häufigster Mangel wurden schadhafte
Fenster genannt, gefolgt von Problemen mit Schimmel und Feuchtigkeit. Der Anteil
an Haushalten, die derartig gravierende Mängel nannte, dass die Bewohnbarkeit der
Wohnung in Frage steht, ist mit 8 % relativ hoch.
Der Anteil an Wohnungen ohne Mängel ist im Altbau höher, als im Neubau, was vor
allem auf den höheren Anteil an Wohnungen mit Schimmel im Neubau zurückzuführen ist.
29
2012
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
(Mehrfachnennungen möglich)
(n=1.774)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
(n=598)
(n=701)
Schimmel / Feuchtigkeit
Fenster undicht
Heizungsanlage defekt
Sanitäranlage defekt
Elektroinstallation defekt
sonstige Mängel35
Wohnung ohne Mängel
13
30
4
6
5
10
43%
13
31
5
6
5
7
48%
10
32
4
4
5
4
46 %
14
29
4
7
6
5
40 %
10
29
4
7
4
9
49%
15
29
5
6
6
16
40%
Bar./Bay.-Pl.
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
67
11
15
8
100
70
12
14
5
100
70
12
11
7
63
11
18
7
72
10
14
4
100
61
25
13
1*
100%
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
(n=556)
(n=699)
10
4*
*
16
*
16
3*
2*
26
8*
9
1,3
66%
5
1*
???
5
8
1*
*
8
2
1
12
4
5
1,0
42%
Tab. 38: Wohnungsmängel
- (%)
Tab. 39: Wohnungen nach Mängeltyp36
- (%)
Bar./Bay.-Pl.
(n=1.774)
keine / sehr leichte Mängel
(mehrere) leichte Mängel
schwere Mängel
gravierende Mängel, Bewohnbarkeit fraglich
Gesamt
2.7.8.
Altbau
Neubau
(1950-1990)
Chamissoplatz
2013
Bergmann-N
2012
2012
(n=402)
Verbesserungswünsche an den Wohnungen
Knapp die Hälfte der befragten Haushalte äußerten Modernisierungswünsche zu
ihren Wohnungen, die mit einer Mieterhöhung einhergehen.
Tab. 40: Verbesserungswünsche an der
Wohnung (in Prozent der Haushalte)
Nennungen (Mehrfachnennungen möglich)
Modernisierung / Verbesserung Badezimmer
Verbesserung Küche
Gasetagen-/Zentralheizung
Durchlauferhitzer/Boiler
bessere Fenster
Gegensprechanlage
Kabelfernsehen
Wärme-/Schalldämmung
Elektroerneuerung
Parkettboden / Dielen
Balkon
Aufzug
sonstiges
durchschnittliche Anzahl der Nennungen
Haushalte ohne Verbesserungswünsche
Bar./Bay.-Pl.
Altbau
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Neubau
(1950-1990)
(n=910)
(n=809)
(n=855)
6
3
*
10
2
3
3
1
3
3
6
5
1*
4
*
8
6
3
6
5
4
5
1
2
*
9
1*
7
3
5
4
4
6
1
3
1
12
3
10
3
*
1
2
10
46%
61%
47%
44%
(n=1.774)
Als häufigste Verbesserungswünsche werden bessere Fenster, Wärme- und Schalldämmung und Verbesserungen im Badezimmer genannt. Auch der Einbau von Aufzügen wird häufiger genannt, allerdings häufig von selbstnutzenden Eigentümern und
von Haushalten mit sehr hohen Einkommen. Unterschiede zwischen Alt- und Neubauten sind kaum festzustellen, nur der Einbau besserer Fenster und einer besseren
35
In dieser Kategorie wurden v.a. Türen, Fußböden sowie Schalldämmung genannt
36
Wenn Mieter nur den Mangel ‚undichte Fenster‘ angegeben haben, wurde dies unter sehr leichte
Mängel eingeordnet. Leichte Mängel sind Wohnungen mit defekten Sanitär- oder Elektroanlagen.
Schwere Mängel bestehen, wenn Feuchtigkeit / Schimmel in der Wohnung oder eine defekte Heizungsanlage angegeben wurde. Bei ‚unbewohnbaren Wohnungen‘ treten beide schweren Mängel
bzw. ein schwerer und mehrere leichte Mängel auf.
30
2012
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Wärme- und Schalldämmung wird sich von BewohnerInnen der Neubauten häufiger
gewünscht.
2.8. Miete und Mietentwicklung
2.8.1.
Nettokaltmiete – Stand und Entwicklung
Die durchschnittliche Nettokaltmiete aller Wohnungen liegt im Jahr 2013 bei
6,38 €/m². Vollstandardwohnungen kosten 6,42 €/m². Ohne Berücksichtigung der
Dachgeschosswohnungen beträgt der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter
einer Vollstandardwohnung 6,33 €.
Altbau- und Neubauwohnungen kosten pro Quadratmeter in etwa gleich viel. Allerdings liegt die Nettokaltmiete einer durchschnittlichen Vollstandardaltbauwohnung bei
616 €, die einer entsprechenden Nachkriegswohnung bei 365 €. Ursache sind die
unterschiedlichen Wohnflächen, 96,8 m² im Altbau, 58,6 m² im Neubau.
Tabelle 41: Durchschnittsmieten (nettokalt,
€/m²)
Bar./Bay.-Pl.
insgesamt
Teilstandard
Vollstandard alle
Vollstandard ohne DG
Vollstandard Altbau ohne DG
Vollstandard Neubau ohne
DG
Neubau ab 90 und DG
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
6,38
5,55
6,42
6,33
6,36
6,21
5,79
4,04
5,87
5,84
5,72
6,32
8,27
7,04
Beim Vergleich mit dem Mietspiegel zeigen sich im Altbau bis 1918 gravierende, im
Nachkriegsbau geringe Unterschiede. Beim Altbau liegen die Gebietsmieten in allen
Größenklassen deutlich über den Mietspiegelwerten. Die Abstände reichen von 19%
bei den Wohnungen unter 40 m² bis 7% bei den Wohnungen zwischen 60 und 90 m².
Tab. 42: Gebietsmiete37 im
Vergleich zum Mietspiegel
(nettokalt) 2013
Vollstandard (€/m²)
Mietspiegel
Altbau
Altbau bis 1918
Bar./Bay.-Pl.
gute Wohnlage
Altbau
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Mietspiegel
Altbau bis 1918
mittlere Wohnlage
unter 40 m²
8,17
6,87
6,81
6,81
40 m² bis unter 60 m²
7,05
6,17
6,28
5,82
60 m² bis unter 90 m²
6,44
6,03
5,27
5,67
90 m² und mehr
6,27
5,77
5,53
5,30
37
Im Gegensatz zum Berliner Mietspiegel, der eine Kappung der Extremwerte vornimmt, fließen in die
Gebietsmiete alle erhobenen Mietwerte ein. Herausgenommen sind allerdings die Dachgeschosse.
Sowohl die Durchschnitts- als auch die Spannenwerte beinhalten das vorgefundene Mietniveau im
Untersuchungsgebiet.
31
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bei den Nachkriegswohnungen zeigt sich ein ganz anderes Bild. Die Unterschiede
sind überwiegend sehr gering. Die Quadratmetermieten der Kleinwohnungen liegen
5% über dem Mietspiegel. Die großen Wohnungen sind zwar deutlich teurer, es betrifft aber nur sehr wenige Fälle. Da Wohnungen über 90 m² in Nachkriegsbauten nur
sehr selten vorkamen, kann es sich bei diesen Fällen um nachträgliche Modernisierungen mit Grundrissveränderungen handeln.
Tab. 43: Gebietsmiete38 im
Vergleich zum Mietspiegel
(nettokalt) 2013
Nachkriegsneubau
Bar./Bay.-Pl.
Mietspiegel
Neubau
1950 – 1964
gute Wohnlage
Nachkriegsneubau
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
Mietspiegel
Neubau
1950-1964
mittlere Wohnlage
Die Unterschiede zum Mietspiegel sind sehr gering.
unter 40 m²
6,52
6,19
8,11
5,72
40 m² bis unter 60 m²
6,10
6,07
6,39
5,28
60 m² bis unter 90 m²
6,22
6,08
5,96
5,23
90 m² und mehr
6,25
5,56
6,81
5,45
Vollstandard (€/m²)
Der Vergleich mit den Gebietsmietwerten des Gebietes Großgörschenstraße/KaiserWilhelm-Platz zeigt, dass das Mietenniveau im Altbau im Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz deutlich über dem des benachbarten Gebietes liegt.
Für den Neubau lässt sich keine Tendenz feststellen, dieser ist im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz aber auch deutlich weniger vertreten.
Abb. 8 Altbaugebietsmieten in Vollstandardwohnungen im Vergleich zum
Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz und Mietspiegel
10
8
In / m2
6
4
2
0
38
unter 40m²
40 bis unter 60 m²
60 bis unter 90 m²
über 90 m²
Bar./Bay. Pl.
8,17
7,05
6,44
6,27
Mietspiegel für gute Wohnlage 2013
6,87
6,17
6,03
5,77
Groß./Ks.-Wlh.-Pl.
6,81
6,28
5,27
5,53
Mietspiegel für mittlere Wohnlage 2013
6,81
5,82
5,67
5,30
Im Gegensatz zum Berliner Mietspiegel, der eine Kappung der Extremwerte vornimmt, fließen in die
Gebietsmiete alle erhobenen Mietwerte ein. Herausgenommen sind allerdings die Dachgeschosse.
Sowohl die Durchschnitts- als auch die Spannenwerte beinhalten das vorgefundene Mietniveau im
Untersuchungsgebiet.
32
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Abb. 9 Neubaugebietsmieten in Vollstandardwohnungen im Vergleich zum
Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz und Mietspiegel
10
8
In / m2
6
4
2
0
unter 40m²
40 bis unter 60 m²
60 bis unter 90 m²
über 90 m²
Bar./Bay. Pl.
6,52
6,1
6,22
6,25
Mietspiegel für gute Wohnlage 2013
6,19
6,07
6,08
5,56
Groß./Ks.-Wlh.-Pl.
8,11
6,39
5,96
6,81
Mietspiegel für mittlere Wohnlage 2013
5,72
5,28
5,23
5,45
2.8.2.
Mietentwicklung nach Einzugsjahr in den Vollstandardwohnungen
Die Tabelle belegt zum einen, dass die Mietpreisentwicklung vor allem durch die
Neuvermietung vorangetrieben wird. Mieter mit einer langen Wohndauer haben eine
günstigere Miete. Die Mieten der Mieter, die vor 2000 in ihre jetzige Wohnung gezogen sind, liegen offensichtlich noch unter dem, was nach Mietspiegel möglich wäre.
Bei einer Neuvermietung im Jahr 2013 musste im Schnitt für den Quadratmeter in
einer Vollstandardwohnung bereits über 8 € gezahlt werden, 32% über dem Gebietsdurchschnitt für Vollstandard.
Tab. 44: Entwicklung der
Nettokaltmieten bei Vollstandardwohnungen nach
Jahren - in / m²
Alle
(n=)
Altbau
(n=)
Neubau bis 90
(n=)
Wohnungsbezug
vor 1990 1990-1999 2000-2005 2006-2009
5,32
(268)
5,17
(122)
5,55
(133)
5,74
(143)
5,64
(59)
5,65
(74)
6,11
(214)
6,24
904)
5,82
(116)
6,59
(268)
6,72
(104)
6,47
(434)
2010
2011
2012
2013
6,79
(68)
6,82
(26)
6,41
(37)
7,24
(107)
7,46
(51)
7,05
(45)
7,87
(79)
8,18
(36)
7,47
(38)
8,35
(54)
8,75
(18)
7,90
(34)
Altbau und Nachkriegsneubau zeigen wiederum unterschiedliche Tendenzen. Vor
1990 waren Altbauwohnungen pro Quadratmeter günstiger als die Nachkriegswohnungen. Ab 2000 übertrafen die Mietpreise und die Zuwächse im Altbau die im Neubau deutlich, auch wenn die Mietanstiege im Neubau in den Jahren ab 2010 auch
erheblich waren. Der Abstand ist noch etwas größer, als die Zahlen zeigen, da der
Anteil kleiner Wohnungen, die pro Quadratmeter ja teurer sind, in den Neubauten
erheblich höher ist. Interessant ist, dass die Mietpreisentwicklung im Erhaltungsgebiet
Chamissoplatz, von einem niedrigeren, durch die frühere Einstufung als Sanierungsgebiet mit hohen Anteilen an geförderten Wohnungen verursachten Ausgangspunkt
inzwischen auf dem gleichen Niveau angekommen ist, wie das der Altbauten39 im
Gebiet.
39
Die Gebäude im Gebiet Chamissoplatz sind fast ausschließlich Altbauten.
33
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Zum anderen zeigt die Mietentwicklung die hohe Nachfrage nach Wohnungen, vor
allem, aber nicht nur nach Altbauwohnungen. Es zeigt sich auch, dass das Gebiet
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz eine hohe Attraktivität für zuwandernde Haushalte
besitzt.
9
8
alle
€/m²
Altbau
7
Neubau vor 90
Chamissoplatz
6
5
vor 1990
2.8.3.
1990-1999
2000-2005
2006-2009
2010
2011
2012
2013
Betriebs- und Heizkosten
Für die Haushalte im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz fallen durchschnittlich
1,44 €/m² ‚kalte‘ Betriebskosten an. Die Heizkosten liegen bei 1,12 €/m². Die Werte
im Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz liegen mit 1,37 €/m²und 1,14
€/m² auf dem gleichen Niveau.
2.9. Mietbelastung
Die durchschnittliche Bruttokalt-Mietbelastung unter Berücksichtigung von Wohngeld
beläuft sich auf 27,6 % des Haushaltsnettoeinkommens. Das ist in etwa das gleiche
Niveau wie im vergleichbaren Innenstadtgebiet Bergmannstraße-Nord. Da die Mieten
im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz aber deutlich höher sind, wird auch an
dieser Stelle deutlich, dass das Einkommensniveau im Untersuchungsgebiet sehr
hoch ist.
Etwa 47% der befragten Haushalte hat eine Brutto-Kaltmietbelastung, die unterhalb
von 25% liegt. Ein Fünftel der Haushalte hat mit 35% und mehr eine relativ hohe
Mietbelastung zu tragen. Das Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz weist
bei entsprechend niedrigeren Mieten eine ähnlich durchschnittliche Mietbelastung
auf, hat aber einen größeren Anteil an Belastungsquoten von über 35 %.
34
Endbericht
Tabelle 45: Bruttokaltmietbelastung der Haushalte
bei Berücksichtigung von
Wohngeld40 - in %
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.224)
(n=731)
(n=532)
2
26
19
19
13
20
100
27,6%
5
23
18
16
13
25
100
27,9%
2
28
18
22
12
17
100
26,8%
bis 10%
10 bis unter 20%
20 bis unter 25%
25 bis unter 30%
30 bis unter 35%
35% und mehr
Gesamt
Durchschnitt
Altbau
Neubau
(19501990)
Chamissoplatz
Bergmann Nord
2013
2012
(n=611)
(n=478)
(n=551)
3
23
20
18
14
22
100
27,9
3
24
20
21
14
19
100
27,3%
5
28
20
12
12
24
100
28,2%
Obwohl die Mieten im Altbaubestand deutlich höher sind, sind aufgrund der höheren
Einkommen die Mietbelastungsquote und der Anteil an besonders hohen Mietbelastungen geringer.
Alleinerziehende haben die höchste Mietbelastung zu tragen. Auch die anderen
Haushalte mit Kindern haben eine relativ hohe Mietbelastung. Normalerweise haben
kleinere Haushalte eine höhere Mietbelastung.
Tabelle 46: Kaltmietbelas- alle Haushalte 1-Personentung (inkl. Wohngeld)
Haushalt
sowie Wohngeldbezug der
wichtigsten Haushaltstypen
Kaltmietbelastung
27,6%
29,9%
Paar ohne
Kinder
24,1 %
Alleinerziehende
Paar mit
einem Kind
30,5%
2.10. Soziale Netzwerke
Die sozialen Netzwerke werden anhand der Indikatoren von Freundschaften, Bekanntschaften und Verwandten sowie durch die Beurteilung des Zusammenlebens
mit der Nachbarschaft erfasst.
Zusammengenommen zeigen die Indikatoren eine hohe Gebietsverbundenheit und zufriedenheit. Die Werte sind insgesamt zwar nicht auf dem Niveau des Gebiets
Chamissoplatz, das zu den Wohngebieten mit der höchsten Wohnzufriedenheit in der
Berliner Innenstadt gehört, sind aber in der Tendenz ähnlich.
2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte
Die BewohnerInnen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz pflegen mehrheitlich nachhaltige nachbarschaftliche Kontakte. Das kann als ein Potenzial des Wohngebiets angesehen werden. Knapp zwei Drittel der Befragten haben Freunde im
Wohngebiet, mehr als die Hälfte Bekannte und knapp ein Fünftel Verwandte. Außerdem haben 43 % der Befragten mehr als eine der abgefragten Kategorien angekreuzt. Die Werte liegen etwas unter dem Niveau des benachbarten Untersuchungsgebiets Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz und etwas deutlicher unter den
Werten für das Positivbeispiel Chamissoplatz. Es gibt nur wenige Haushalte, die über
keine sozialen Netzwerke im Gebiet verfügen. Der Großteil der Haushalte kann zumindest auf eine dieser wichtigen Bezugsgruppen zurückgreifen.
40
Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen incl. Wohngeld. Haushalte, in denen das
Job-Center die Mietkosten übernimmt, sind hier nicht berücksichtigt
35
26,7%
Paar mit zwei Mehrerwachund mehr
senenKindern
Haushalte o.
Kinder
26,0%
28,6%
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
In der Betrachtung der Werte von Alt- und Neubau fällt auf, dass die sozialen Netzwerke der BewohnerInnen von Neubauten weniger ausgeprägt sind, auch wenn sie
mehr Verwandte im Gebiet haben.
Tab. 47
Freunde, Bekannte und
Verwandte (%)
(Mehrfachantworten möglich)
Bar./Bay. Groß./Ks.
-Pl.
-Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.752)
Freunde
Bekannte
Verwandte
ohne Angabe
(n=816)
63
57
17
14
72
66
24
10
Altbau
Neubau
(19501990)
(n=574)
(n=713)
73
62
14
10
Chamisso-platz
2013
Bergmann-N.
2012
(n=555)
(n=657)
56
53
20
17
83
71
27
7
73
67
16
6
2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft
70 % der BewohnerInnen haben intensivere und knapp 20 % mittlere und ein Zehntel
nur wenige Kontakte im Haus. Während die Werte zu den Kontakten im Gebiet unter
den Vergleichswerten liegen, sind die Werte für die nachbarschaftlichen Beziehungen
deutlich positiver und weisen auf einen intensiven und positiven Charakter der nachbarschaftlichen Kontakte hin. Doch auch hier sind erneut deutliche Unterschiede
zwischen Alt- und Neubauten zu erkennen. Während 79 % der AltbaubewohnerInnen
intensive Kontakte aufweisen, sind es nur 62 % in den Neubauten.
Tab. 48
Charakter nachbarschaftlicher
Beziehungen (%)
Bar./Bay.-Pl.
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=1.758)
(n=894)
(n=805)
(n=844)
enge Kontakte
kleine Hilfeleistungen
Grußbekanntschaften
geringer Kontakt
Anonymität
19
51
19
10
1
100
14
42
34
7
3
100
24
55
15
5
*
100
13
49
22
14
2
100
Chamissoplatz 2013
(n=583)
22
44
28
5
1*
100
Die Antworten auf Frage nach der allgemeinen Bewertung der Nachbarschaftsbeziehungen fallen ebenfalls positiv aus. Fast 90 % der BewohnerInnen gefallen ihre Kontakte mindestens einigermaßen gut. Die Werte bewegen sich exakt auf dem Niveau
vom benachbarten Untersuchungsgebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz
und liegen etwas unter dem Gebiet Chamissoplatz. Insgesamt zeugen diese Werte
von einer Nachbarschaft, die den Anforderungen der BewohnerInnen weitgehend
entspricht. Auch an dieser Stelle sei auf die Unterschiede zwischen Alt- und Neubau
hingewiesen. In den Neubauten bewerten 84 % der BewohnerInnen ihre Nachbarschaft mit mindestens einigermaßen gut, während es in den Altbauten 94 % sind.
Dennoch kann in beiden Fällen von einer gut funktionierenden Nachbarschaft gesprochen werden.
Tab. 49
Bewertung der Nachbarschaft
(%)
gefällt gut
gefällt einigermaßen gut
gefällt nicht
egal
kann ich nicht beurteilen
Bar./Bay.-Pl.
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl. 2013
Altbau
(n=1.744)
(n=902)
(n=799)
53
36
5
3
4
100
53
36
5
2
3
100
Neubau
(1950-1990)
(n=844)
64
30
3
1
2
100
Chamissoplatz 2013
(n=588)
44
40
6
4
6
100
36
69
26
1*
1*
3
100
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Signifikante Unterschiede bei den Werten für die sozialen Netzwerke zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Haushalten sind nicht festzustellen gewesen.
2.10.3. Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde
Der Anteil der BewohnerInnen des Gebiets Barbarossaplatz/Bayerischer Platz, der
ihren Freunden den Zuzug in ihr Wohngebiet empfehlen würde, ist mit 87 % noch
einmal höher als in den Kreuzberger Milieuschutzgebieten, die schon eine sehr hohe
Zuzugsempfehlung haben, und liegt auch über den Werten für das Gebiet Großgörschenstraße/Kaiser-Wilhelm-Platz. Die Zuzugsempfehlung liegt auch bei den BewohnerInnen der Neubauten (85 %) über Vergleichswerten aus anderen Gebieten, allerdings ist der Wert für die Altbauten deutlich höher (91 %).
Tab. 50
Empfehlung an Freunden,
ins Wohngebiet zu ziehen
(%)
Bar./Bay.-Pl.
2013
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
Altbau
Neubau
(1950-1990)
(n=1.725)
(n=899)
(n=801)
(n=841)
den Zuzug empfehlen
Eventuell
vom Zuzug abraten
87
10
2
100
73
22
5
100
91
8
2
100
Chamisso- Bergmann-N.
platz
2012
2013
(n=587)
85
12
3
100
(n=690)
83
15
2
100
76
20
3
100
2.11. Umzugsabsichten
Neben den Umzugsabsichten wurde nach dem Zielort bei einem möglichen Auszug
und den Umzugs- bzw. den Bleibegründen gefragt.
2.11.1. Wohnungs- und Gebietswechsel
Deutlich mehr zwei Drittel (71 %) der Haushalte bekundet aktuell keinen Auszugswunsch. Sie sind offensichtlich mit der Wohnsituation und mit der Situation im Gebiet
soweit zufrieden, als dass sie nicht über einen Auszug nachdenken. Ein aktueller
Auszugswunsch liegt bei 7% der Haushalte vor. 22 % planen einen Auszug zu einem
späteren Zeitpunkt. Im Vergleich zu anderen innerstädtischen Wohngebieten sind
diese Anteile der Auszugswilligen niedriger, obwohl diese Gebiete bereits vergleichsweise wenige Auszugswillige haben. Das gilt für die BewohnerInnen von Alt- und
Neubauten gleichermaßen.
Tab. 51
Absicht, die Wohnung zu
verlassen
(%)
keine Auszugsabsicht
vorhandene Auszugsabsicht
späterer Zeitpunkt
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.740)
(n=897)
71
7
22
100
62
9
29
100
Altbau
(n=796)
72
6
21
100
Neubau
(19501990)
(n=835)
Chamisso- Bergmannplatz
Nord
2013
2012
(n=585)
(n=685)
71
8
20
100
65
7
28
100
37
56
8
36
100
Endbericht
Tab. 52
Gebietswunsch (%)
(Haushalte, die aus ihrer
Wohnung ziehen wollen)
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
(n= 503)
(n=339)
im Gebiet bleiben
Berliner Innenstadtbezirk
Berliner Außenstadtbezirk
Berliner Umland
Anderes Bundesland
Gegend ist egal41
78
9
3
2
6
2
100
67
15
5
3
7
4
100
Altbau
(n=221)
81
10
3
1
4
1
100
Neubau
(19501990)
(n=236)
Chamisso- BergmannNord
Nord
2013
2012
(n=205)
(n=557)
77
8
3
3
7
2
100
63
15
8
2
11
2
100
71
9
5
4
8
3
100
Fast vier Fünftel der Umzugswilligen möchte eine andere Wohnung im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz beziehen. Dies zeigt, dass der überwiegende Teil der
Bewohner mit den vorhandenen Wohn- und Lebensverhältnissen im Gebiet zufrieden
ist. Dieser Wert liegt beispielsweise über dem Wert für das Milieuschutzgebiet Chamissoplatz, das bereits eine hohe Gebietsbindung aufweist. Der Wille, das Gebiet
nicht zu verlassen, ist unter BewohnerInnen für Altbauten etwas größer, als unter
denen in den Neubauten, die mit 86 % Bleibeabsichten aber immer noch auf dem
Niveau des Chamissoplatzes liegen.
Tab. 53
Bleibe- und Wegzugsabsicht
(%)
Bar./Bay.Pl.
Groß./Ks.Wlh.-Pl.
2013
2013
(n=1.740)
(n=897)
in der Wohnung oder im
Gebiet bleiben
Gebiet verlassen42
91
9
100
80
20
100
Altbau
Neubau
(19501990)
(n=796)
(n=835)
91
9
100
Chamisso- Bergmannplatz
Nord
2013
2012
(n=598)
(n=685)
86
14
100
86
14
100
2.11.2. Gründe für den Umzug
Von den Auszugswilligen (29% aller Haushalte) wurden zur Begründung des Auszugswunsches im Vergleich zu anderen Untersuchungen relativ viele Gründe aufgeführt (1,43 Gründe). Wie in vergleichbaren Untersuchungen wurden überwiegend
wohnungsbezogene Gründe angegeben. Der mit Abstand wichtigste Auszugsgrund
ist die zu geringe Wohnungsgröße (27 %). Danach wurden berufliche und private
Gründe angeführt sowie Mängel an Haus und Wohnung (10 %), Eigentumsbildung
(10%) und die Lärmbelastung (9%) angegeben. Zu hohe Mieten wurden relativ selten
genannt (8%), wesentlich seltener als in den Kreuzberger Erhaltungsgebieten.
Alt- und Neubaubewohner unterscheiden sich in einigen charakteristischen Punkten.
So möchten 12% der Haushalte im Neubau eine kleinere Wohnung, während nur 3%
der Haushalte im Altbau sich verkleinern wollen. Altbaubewohner wünschen sich in
stärkerem Maße eine Ausstattungsverbesserung, während Neubaubewohner öfter
Mängel in Wohnung und Haus als Auszugsgrund anführt haben. Auch bei der Eigentumsbildung ist der Unterschied deutlich.
41
In diese Kategorie wurden alle eingeordnet, die verschiedene Wohnregionen außerhalb des
Chamissokiezes angegeben hatten.
42
inkl. der Haushalte, die sofort oder später umziehen wollen und denen das Gebiet egal ist.
38
81
19
100
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Der Pro-Kopf-m2-Verbrauch der Haushalte, die sich eine größere Wohnung wünschen, liegt deutlich unter dem Durchschnitt. Außerdem leiden sie häufiger unter
Überbelegung. Auch diese Haushalte wollen nach dem Umzug überwiegend im Gebiet bleiben.
Tab. 54 Auszugsgründe umzugswilliger
Haushalte (Mehrfachnennungen möglich)
(%)
Wohnung
zu teuer
zu klein
zu groß
schlechte Ausstattung
Mängel Haus / Wohnung
Eigentumsbildung
Gegend
Wohngegend
Müll / Dreck / Hundekot
fehlende Infrastruktur
fehlende Grünflächen
Lärm / Verkehrsaufkommen
Sozialstruktur / Nachbarschaft
Ins Grüne / Berlin verlassen
private Gründe
berufliche Gründe
sonstige Gründe
Durchschnittliche Anzahl an Nennungen
Barbaros- Groß./Ks.sapWlh.-Pl.
latz/Bayeris
2013
cher Platz
(n=717)
67
(n=)
8
27
2
8
10
10
12
2
1
9
6
4
14
12
18
1,43
Altbau
81
(n=221)
8
26
4
11
8
5
21
3
2
1
14
9
4
12
4
8
1,39
Neubau Chamissop- Bergmann
(1950-1990) latz 2013
N. 2012
% der
% der
Haushalte Haushalte
67
236
7
23
3
11
8
14
14
2
2
6
4
4
15
10
17
69
7
21
12
6
12
7
13
2
14
6
4
14
13
17
1,38
1,47
Haushalte, die planen, Eigentum zu bilden, haben nahe liegender Weise ein weit
überdurchschnittliches Einkommensniveau und wollen das Eigentum mehrheitlich im
Wohngebiet bilden.
2.12. Gebietsnutzung
2.12.1. Nutzung der öffentlichen Einrichtungen
Zur Einschätzung der grundsätzlichen Bedeutung, die die soziale Infrastruktur für die
Bewohnerschaft hat, wurden das Ausmaß der Nutzung von gesellschaftlichen Einrichtungen und deren jeweilige Wichtigkeit für die Bewohner und Haushalte abgefragt. Dabei zeigt es sich, dass der öffentliche Nahverkehr von ca. drei Vierteln der
Bewohner genutzt wird und die Grünflächen und die medizinische Versorgung von
jeweils zwei Dritteln. Die kulturellen Einrichtungen werden von gut zwei Fünfteln genutzt. Die Nutzungsintensität ist im Altbau höher als im Neubau.
Die Einrichtungen bzw. Angebote mit einer hohen Nutzungsintensität werden auch für
den eigenen Haushalt überwiegend für wichtig erachtet. Bei Grünflächen, medizinischer Versorgung, ÖPNV und kulturellen Einrichtungen entsprechen die Werte für die
Wichtigkeit weitgehend den Nutzungszahlen. Bei den Angeboten für Kinder, Jugendliche und Senioren werden die Einrichtungen höher geschätzt als die tatsächliche
Nutzung. Hier werden offensichtlich mögliche Nutzungen zu späteren Zeitpunkten in
die Wertungen einbezogen.
39
(n=205)
45
(n=303)
20
13
2
3
5
3
18
*
1*
*
1*
9
1*
6
8
5
7
0,8
78
17
28
*
15
11
7
24
2
1*
3
*
12
3
8
9
9
13
1,6
Endbericht
Abb. 9
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Soziale Infrastruktur und Verkehrsanbindung
Tab. 55
Nutzung der Infrastruktur –
alle Haushalte Barbarossaplatz/Bayerischer Platz (%)
Grundschule
weiterführende Schule
Kindertagesstätte/Hort
Spielplätze
öffentliche Grünflächen
Jugendfreizeiteinrichtungen
Seniorenfreizeiteinrichtungen
kulturelle Einrichtungen
medizinische Versorgung
Öffentlicher Nahverkehr
alle
Altbau
Neubau
wird ge- ist wichtig wird ge- ist wichtig wird ge- ist wichtig
nutzt
nutzt
nutzt
8%
12%
3%
7%
11%
4%
10%
34%
16%
41%
5%
28%
18%
38%
24%
45%
13%
31%
61%
67%
67%
71%
55%
64%
5%
32%
7%
36%
3%
27%
4%
33%
4%
35%
4%
32%
42%
55%
49%
62%
36%
49%
65%
70%
68%
73%
63%
67%
74%
75%
77%
79%
73%
71%
Die Nutzung von Einrichtungen hängt stark vom Haushaltstyp ab. Haushalte mit Kindern sind besonders stark auf die kinderspezifischen Angebote in Wohnungsnähe
angewiesen. Der ÖPNV und die Grünanlagen werden von fast 90% und die medizinische Versorgung von gut 80% der Haushalte mit Kindern genutzt. Der Unterschied
zwischen Altbau und Neubau ist gering.
40
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
alle
Tab. 56
Nutzung der Infrastruktur –
alle Haushalte Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
Haushalte mit Kindern (%)
Grundschule
weiterführende Schule
Kindertagesstätte/Hort
Spielplätze
öffentliche Grünflächen
Jugendfreizeiteinrichtungen
Seniorenfreizeiteinrichtungen
kulturelle Einrichtungen
medizinische Versorgung
Öffentlicher Nahverkehr
Altbau
Neubau
wird ge- ist wichtig wird ge- ist wichtig wird ge- ist wichtig
nutzt
nutzt
nutzt
42%
44%
35%
35%
36%
30%
52%
74%
54%
73%
45%
74%
75%
81%
74%
80%
74%
81%
86%
86%
88%
86%
83%
88%
22%
57%
25%
56%
16%
61%
4%
41%
4%
39%
3%
48%
53%
70%
59%
71%
42%
68%
81%
84%
81%
83%
80%
86%
89%
87%
89%
87%
93%
86%
Abb. 10 Nutzung der gesellschaftlichen Einrichtungen / Vergleich alle Haushalte und Haushalte mit Kindern
Öffentlicher Nahverkehr
medizinische Versorgung
kulturelle Einrichtungen
Seniorenfreizeiteinricht.
Jugendfreizeiteinrichtungen
öffentliche Grünflächen
Spielplätze
Kindertagesstätte/Hort
weiterführende Schule
Grundschule
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
häufige Nutzung bzw. Nutzung (Anteil in%)
HH mit Kindern
Alle HH
2.12.2. Positives, Fehlendes und Störendes im Gebiet
Die vielen positiven Gebietsmerkmale, die die Befragten auf die Frage ‚Was würde
Ihnen fehlen, wenn Sie das Gebiet verlassen würden?’ genannt haben, zeigen, dass
die BewohnerInnen ihr Gebiet grundsätzlich positiv sehen. Der spezielle Charakter
des Gebiets und seine Atmosphäre, das soziale Umfeld und die zentrale Lage werden am stärksten hervorgehoben. Auch die Einkaufsmöglichkeiten, die Gastronomie
und der ÖPNV-Anschluss werden von den Bewohnern geschätzt. Die Grünversorgung erhält demgegenüber relativ geringe Zustimmung.
Tab. 57
Positive Gebietsmerkmale (Anteil der
Haushalte, die das Merkmal genannt
haben in %)
Barbarossap Groß./Ks.latz/Bayerisc Wlh.-Pl.
her Platz
2013
(n=3105)
nichts
alles
Die eigene Wohnung
Preisgünstige Miete
Ruhe
2%
4%
0%
0%
0%
(n=1486)
3%
2%
2%
1%
2%
Altbau
(n=1472)
1%
3%
1%
0%
0%
Neubau
Chamisso(1950-1990) platz 2013
(%)
1440
(n=523)
2%
5%
0%
0%
0%
41
Bergmann
2012
(%)
(n=620)
1
6
1
3
1
6
1
1
2
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Tab. 57
Positive Gebietsmerkmale (Anteil der
Haushalte, die das Merkmal genannt
haben in %)
Barbarossap Groß./Ks.latz/Bayerisc Wlh.-Pl.
her Platz
2013
(n=3105)
Atmosphäre / Gebiet allg.
zentral/verkehrsgünstig
Soziales Umfeld / pos. Bewohner
Multikulti
Gute Infrastruktur
Grün
Kultur
Einkaufsmöglichkeiten allgemein
kleine/besondere Geschäfte
Kneipen/Restaurants/Cafés
Freizeit
ÖPNV
Straßenanbindung
Sonstiges
Durchschnittliche Anzahl an Nennungen
Anteil an Haushalten mit Nennung
Altbau
(n=1486)
27%
21%
21%
3%
9%
9%
3%
15%
6%
13%
0%
13%
3%
25%
1,75
81%
Neubau
Chamisso(1950-1990) platz 2013
(%)
(n=1472)
26%
18%
26%
6%
8%
11%
3%
8%
6%
8%
0%
15%
6%
11%
1,63
80%
1440
31%
19%
27%
4%
12%
8%
5%
15%
9%
15%
1%
10%
2%
20%
1,83
82%
(n=523)
23%
23%
15%
2%
7%
11%
2%
15%
4%
11%
0%
16%
5%
27%
1,68
80%
Fehlendes wird in sehr geringem Ausmaß benannt. Am stärksten vermisst werden
bessere Einkaufsmöglichkeiten und in wesentlich geringerem Maße Grünflächen und
Parkplätze. Das Thema Schule wird nicht als problematisch geschildert, auch nicht
von den Eltern mit Kindern im Grundschulalter.
Tab. 58
Barba- Groß./Ks.- Altbau
Fehlendes im Gebiet (Anteil rossap- Wlh.-Pl.
der Haushalte, die das Merk- latz/Bayer
2013
mal genannt haben in %)
ischer
Platz
(n=926)
nichts
Sauberkeit fehlt
Soziales Umfeld
Keine Sicherheit
Gute Schule
Restl. Infrastruktur
wenig Grün
Einkaufsmöglichkeiten allg.
kleine/besondere Geschäfte
Kneipen/Restaurants/Cafés
Freizeitmöglichkeiten fehlen
ÖPNV-Anbindung fehlt
Parkplätze fehlen
Sonstiges
Anzahl Angaben pro Haushalt
Anteil an Haushalten mit
Nennung
18%
0%
0%
0%
1%
3%
2%
3%
12%
1%
0%
0%
3%
9%
0,52
28%
(n=569)
15%
3%
0%
3%
1%
3%
3%
11%
7%
1%
0%
0%
4%
10%
0,63
38%
(n=418)
18%
0%
0%
0%
1%
2%
3%
1%
12%
1%
0%
0%
3%
9%
0,52
27%
Neubau Chamisso- Bergmann
(1950- platz 2013 2012
1990)
(%)
(%)
(n=444)
19%
0%
0%
0%
0%
4%
1%
4%
11%
1%
0%
0%
2%
10%
0,52
27%
(n=219)
10
*
1*
*
4
1*
2*
3
1*
7
12
0,4
36%
(n=257)
8
2
4
2
7
4
1
3
15
0,5
37%
Die Befragten stört vor allem Lärm im Wohngebiet. An zweiter Stelle steht der starke
Verkehr. Hohe Mieten stehen an dritter Stelle, sind aber nur von 4% der Befragten
genannt worden. Im Vergleich zu den Gebieten Bergmannstraße-Nord und Chamissoplatz werden hohe Mieten selten beklagt.
42
Bergmann
2012
(%)
(n=620)
51
12
29
7
6
13
2
14
4
14
1
3
1
4
1,7
87%
28
17
26
13
11
18
9
16
6
19
1
10
1
10
1,9
88%
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Tab. 59
Barba- Groß./Ks.- Altbau
Störendes im Gebiet (Anteil der Haus- rossap- Wlh.-Pl.
halte, die das Merkmal genannt haben in latz/Bayer
2013
%)
ischer
Platz
(n=1227)
Nichts
hohe Miete
Lärm
Schmutz
Ungünstige Verkehrslage
Soziales Umfeld
Hunde
Unsicherheit
Alkoholiker
Multikulti
Ausländer
Jugendliche
Schulqualität
Fehlendes Grün
Verkehr
Touristen
Sonstiges
Durchschnittliche Anzahl an Nennungen
Anteil an Haushalten mit Nennung
18%
4%
10%
3%
1%
2%
2%
0%
2%
0%
1%
0%
0%
1%
5%
1%
20%
0,69
36%
(n=802)
14%
6%
14%
6%
9%
6%
1%
3%
5%
0%
1%
0%
3%
1%
1%
1%
6%
0,88
50%
(n=530)
17%
4%
8%
3%
1%
1%
2%
0%
1%
0%
1%
0%
0%
1%
5%
1%
19%
0,66
38%
Neubau Chamisso- Bergmann
(1950- platz 2013 2012
1990)
(%)
(%)
623
19%
5%
12%
3%
2%
2%
1%
0%
2%
0%
1%
0%
0%
1%
5%
0%
20%
0,73
37%
(n=404)
6
21
12
2
2
12
k.A.
1
1
13
11
19
1,0
68%
43
(n=448)
6
14
12
6
3
3
k.A.
4
2
1
1
2
1
1
6
14
29
1,1
75%
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
3. Entwicklungstendenzen
platz/Bayerischer Platz
im
Gebiet
Barbarossa-
Für die anstehenden Bewertungen, ob die Anwendungsvoraussetzungen für den
Erlass einer Erhaltungsverordnung gegeben sind, sind Einschätzungen über die
sozialstrukturellen Entwicklungstendenzen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz notwendig. Die stärksten kurzfristigen Veränderungen in Wohngebieten werden
durch Wanderungsprozesse verursacht. Die Entwicklungen, wer aus dem Gebiet
auszieht und wer neu in das Gebiet kommt, entscheiden am stärksten über soziostrukturelle Veränderungen.
Da es keine vergleichbar differenzierte Untersuchung des Gebiets zu einem früheren
Zeitpunkt gibt, sind nur Informationen über die Haushalte verfügbar, die in den jeweiligen Perioden zugezogen sind. Diese bieten allerdings eine gute Grundlage sowohl
für die Erfassung aktueller Entwicklungstendenzen als auch zu Entwicklungen zurückliegender Perioden. Dazu werden Analysen zu sozialstrukturellen Merkmalen der
Bevölkerung nach Einzugsperiode vorgenommen.
Wie auch in den vorhergehenden Kapiteln werden die Bewohnerstrukturen der Wohnungen unterschieden nach den beiden Gebäudetypen 'Altbau' und 'Nachkriegsneubau' und dabei speziell die Sozialstrukturen der Wohnungsmieter analysiert.
Abb. 11 Einkommensstruktur aller Haushalte 2009 im Vergleich43 zu den Zuwanderern nach 2010
35
Anteil in Prozent
30
25
20
15
10
5
0
unter 50%
50%-u.75% 75%-u.100%
alle
100%u.125%
125%u.150%
150%u.200%
200% u.m.
Zuzug ab 2011
3.1. Veränderungen nach Einzugsperiode
3.1.1.
Gesamte Gebietsbevölkerung
Im Hinblick auf die Alters- und die Haushaltsstruktur unterscheidet sich die Bewohnerschaft im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz nicht stark von derjenigen
Berlins oder auch des Ortsteils Schöneberg. Hinsichtlich der sozialen Verhältnisse
zeigen sich demgegenüber deutliche Unterschiede. Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz ist ein Gebiet mit hohen Einkommen, einer geringen Arbeitslosigkeit und einem
hohen Anteil an selbstnutzenden Wohnungseigentümern. Die Betrachtung der Sozialstruktur nach Einzugsperioden zeigt, dass es ab 1990 eine deutliche Strukturverän43
Angaben in Prozent des jeweiligen durchschnittlichen Berliner Äquivalenzeinkommens.
44
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
derung gegeben hat. Die Bewohnerschaft, die schon vor 1990 im Gebiet gelebt hat,
zeigt heute, gemessen an Berlin, eine leicht überdurchschnittliche Struktur. Das
Einkommensniveau liegt etwa 10% über dem Berliner Durchschnitt.
In den neunziger Jahren sind deutlich einkommensstärkere Haushalte zugezogen.
Das Einkommensniveau liegt etwa 25% über dem Berliner Mittel. Diese Entwicklung
hat sich auch danach weitgehend gleichmäßig fortgesetzt.
Der Unterschied ist nicht primär auf den deutlich höheren Rentneranteil in der Gruppe
mit der langen Wohndauer zurückzuführen, da sich der Einkommensunterschied
auch bei den Erwerbseinkommen zeigt.
Tab. 60
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Einzugsperiode in
das Gebiet
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignete Wohnraum44
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten45
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
3.1.2.
alle Haushalte
Zuzug vor
1990
(n=1774)
(n=512)
Zuzug
Zuzug
zwischen
zwischen
1990 - 1999 2000 -2010
(n=288)
(n=688)
(n=253)
100%
1,85
45%
18%
23%
29%
1,75
43%
6%
6%
16%
2,03
39%
25%
32%
39%
1,83
49%
23%
35%
14%
1,86
43%
17%
26%
6%
20%
87%
5%
72%
5%
€2.746
€1.999
€2.168
4%
44%
84%
10%
51%
1%
€2.410
€1.756
€1.923
3%
14%
88%
3%
81%
4%
€3.051
€2.120
€2.238
5%
11%
92%
4%
82%
6%
€2.791
€2.059
€2.181
19%
4%
79%
2%
82%
9%
€2.912
€2.140
€2.326
6%
96%
€6,36
27,6%
21%
44,9
41%
323
14,0
7%
12%
19%
7%
95%
€5,40
29,0%
11%
50,6
31%
373
30,4
3%
6%
18%
5%
97%
€6,12
27,0%
15%
44,9
34%
352
14,3
6%
10%
33%
5%
96%
€6,55
26,4%
27%
42,7
49%
310
6,5
10%
14%
19%
5%
98%
€7,87
28,1%
31%
40,6
52%
236
1,1
11%
20%
11%
Mieter und selbstnutzende Eigentümer
Der Anteil an in Eigentum umgewandelten Wohnungen und an selbstnutzenden Eigentümern ist im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz sehr hoch. 36% aller
Wohnungen sind in Eigentum umgewandelt, 19% aller Wohnungen werden von ihren
Eigentümern bewohnt. Ca. 17% der Wohnungen sind vermietete Eigentumswohnungen. Derartig hohe Anteile an umgewandelten Wohnungen sind in der Berliner Innenstadt selten. Bisher wurden sie nur in Sanierungsgebieten im ehemaligen Ostteil
Berlins festgestellt. Der Anteil selbst nutzender Eigentümer ist vergleichsweise be44
45
Zuzug in
2011 u.
später
Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Zimmern angesehen.
Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter
oder Selbständiger tätig ist.
45
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
sonders hoch. Er liegt mit den 19% deutlich über dem Berliner Durchschnitt von
15,8%, der aber vor allem durch Eigentum in den Außenbezirken erreicht wird. In
Innenstadtwohngebieten ist in den Untersuchungen der letzten Jahre kein derartig
hoher Anteil selbst genutzten Eigentums festgestellt worden.46 Im Erhaltungsgebiet
Bergmannstraße-Nord sind bisher lediglich 19% der Wohnungen umgewandelt worden und 8% werden von den Eigentümern selbst genutzt.
Tab. 61 Zuzug selbstnutzender Eigentümer nach
Zeitraum und Wohnungstyp
(abs. 47)
vor 1990
1990-93
1994-98
1999-03
2004-08
ab 2009
alle
Anteil selbstgenutzer Eigentumswohnungen
Anteil umgewandelter Wohnungen
alle
Altbau
Neubau
vor 1990
392
65
294
337
365
397
1850
19%
267
33
109
191
180
240
1020
23%
104
33
180
126
175
142
760
16%
37%
37%
39%
Der hohe Grad an Umwandlung und an Selbstnutzung betrifft grundsätzlich beide
Wohnungstypen. Auch wenn die Anteile der Selbstnutzer in den Altbauten höher
liegen, ist der Umwandlungsdruck im Nachkriegsneubau sehr hoch.
Abb. 12 Zuzug selbstnutzender Eigentümer nach Zeitraum und Gebiet
500
400
300
alle
Altbau
Neubau v. 90
200
100
0
vor 1990
1994-98
1990-93
2004-08
1999-03
ab 2009
46
Der höchste Anteil lag im ehemaligen Sanierungsgebiet Teutoburger Platz im Bezirk Pankow mit
14%.
47
Ergebnisse der Befragung hochgerechnet auf 9.600 WE.
46
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Der Eigentumsbildungsprozess hat im Gebiet schon vor 1990 begonnen. Allerdings
waren zu diesem Zeitpunkt erst 4%, überwiegend Altbauwohnungen, selbst genutzt.
In der ersten Hälfte der neunziger Jahre gab es nur eine geringe Zuwanderung von
selbstnutzenden Eigentümern. Ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts wächst der
Anteil selbst nutzender Eigentümer und der jeweilige Zuwachs wird größer. Der Prozess verläuft im Nachkriegsneubau weniger kontinuierlich, aber im Ergebnis ähnlich.
Die sozialen Auswirkungen einer zunehmenden Zuwanderung von Selbstnutzern
zeigen sich beim Vergleich mit den Gebietsdurchschnitten und mit den Strukturen der
Mieter.
Eigentümer haben ein weit überdurchschnittliches Einkommen. Auch die anderen
Sozialindikatoren wie Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit weisen auf eine sehr gute
soziale Lage hin. Der Anteil an Haushalten mit Kindern ist überdurchschnittlich. Sie
bewohnen große Wohnungen und haben einen deutlich überdurchschnittlichen
Wohnflächenkonsum. Der KFZ-Besatz liegt um 26% über dem Gebietsdurchschnitt.
Die soziale Lage der Eigentümer, die in den letzten 3 Jahren ins Gebiet gekommen
sind, ist nochmals deutlich höher. Ca. die Hälfte sind nach den Kriterien des Amts für
Statistik reiche Haushalte.
Tab. 62
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Eigentumsform
alle Mieterhaushalte
(n=1423)
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten48
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
48
Mieter in slle Eigentü- Eigentümer Eigentümer Eigentümer
umgewan- mer haushal- im Altbau im Neubau ab 2011
te
delten Wohnungen
(n=292)
(n=342)
(n=688)
(n=140)
80%
1,78
48%
17%
24%
16%
1,70
49%
13%
20%
19%
2,10
33%
21%
23%
11%
2,40
22%
32%
29%
8%
1,67
49%
7%
8%
2%
2,44
26%
42%
48%
8%
21%
85%
6%
71%
4%
€2.474
€1.832
€1.998
6%
18%
88%
6%
74%
5%
€2.455
€1.873
€2.029
3%
19%
97%
3%
79%
5%
€3.983
€2.684
€2.829
4%
14%
99%
2%
86%
5%
€4.553
€2.831
€2.954
1%
26%
92%
4%
71%
6%
€3.108
€2.318
€2.461
2%
4%
88%
0%
96%
7%
€5.587
€3.308
€3.590
7%
96%
€6,38
27,7%
22%
43,0
46%
300
13,9
8%
13%
0%
7%
96%
€6,70
26,5%
25%
41,9
53%
317
12,4
7%
15%
0%
3%
98%
3%
99%
4%
95%
0%
100%
18%
52,2
23%
410
14,5
3%
7%
100%
19%
56,5
11%
413
14,8
4%
8%
100%
17%
42,5
39%
391
13,8
1%
4%
100%
35%
52,6
15%
172
1,4
8%
8%
100%
Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter
oder Selbständiger tätig ist.
47
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Diese Ergebnisse treffen am stärksten auf die Eigentümer im Altbau zu, sind aber
prinzipiell auch für die Eigentümer im Nachkriegsneubau gültig. Der relative Abstand
zwischen dem Einkommensniveau der Mieter und der Eigentümer ist im Nachkriegsneubau mit 50% sogar noch größer als im Altbau.
Die Situation in den vermieteten Eigentumswohnungen unterscheidet sich nur geringfügig vom allgemeinen Durchschnitt. Da die vermieteten Eigentumswohnungen kleiner sind als im Durchschnitt, ist der Anteil der Haushalte mit Kindern kleiner. Die
Durchschnittsmiete pro Quadratmeter ist etwas höher, aber kleinere Wohnungen
haben ja auch im allgemeinen höhere Quadratmetermieten.
Bemerkenswert ist aber die Wohnungsgrößenstruktur der umgewandelten Wohnungen im Nachkriegsbestand. 10% dieser Wohnungen sind größer als 90 m². Von allen
Wohnungen dieser Größenkategorie liegen drei Viertel im umgewandelten Bestand.
Es ist davon auszugehen, dass die meisten von ihnen im Zuge der Umwandlung
durch Zusammenlegung entstanden sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Prozess der Umwandlung in Eigentum
und die damit verbundene Zuwanderung von einkommensstarken Haushalten einen
deutlichen, die Sozialstruktur verändernden Einfluss hat.
3.1.3.
Mieter in Altbauwohnungen
Tab. 63
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Einzugsperiode in
das Gebiet - Altbau
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten49
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
49
alle Mieter- alle Mieter- Zuzug vor
Zuzug
Zuzug
haushalte haushalte im
1990
zwischen
zwischen
1990 - 1999 2000 -2010
Altbau
(n=1423)
(n=591)
(n=181)
(n=91)
(n=223)
Zuzug in
2011 u.
später
(n=89)
80%
1,78
48%
17%
24%
33%
2,09
35%
26%
31%
10%
2,01
29%
9%
10%
5%
2,19
38%
35%
41%
13%
2,17
34%
38%
49%
5%
1,96
43%
21%
31%
8%
21%
85%
6%
71%
4%
€2.474
€1.832
€1.998
7%
14%
86%
3%
82%
5%
€3.075
€2.044
€2.160
9%
32%
77%
10%
64%
1%
€2.614
€1.697
€1.762
3%
10%
88%
1%
89%
2%
€3.160
€2.034
€2.116
6%
4%
92%
2%
91%
6%
€3.373
€2.236
€2.365
12%
1%
87%
0%
93%
11%
€3.168
€2.226
€2.294
7%
96%
€6,38
27,7%
22%
43,0
46%
300
13,9
8%
13%
0%
4%
96%
€6,28
26,6%
18%
47,0
33%
319
14,4
7%
8%
0%
5%
93%
€5,22
28,2%
5%
54,1
19%
331
31,2
2%
4%
0%
1%
95%
€6,09
26,2%
14%
46,5
30%
355
13,8
7%
8%
0%
4%
97%
€6,59
25,2%
25%
43,3
37%
318
6,4
13%
12%
0%
1%
98%
€8,05
26,8%
28%
42,2
53%
259
1,2
2%
8%
0%
Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter
oder Selbständiger tätig ist.
48
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Relevante Änderungen der Struktur der Gebietsbevölkerung können durch bauliche
Veränderungen nur durch Verdrängungsprozesse von Mieterhaushalten verursacht
werden. Daher sollen die Strukturen und die Veränderungen bei den Mieterhaushalten genauer analysiert werden. Da sich deutliche Unterschiede zwischen den BewohnerInnen der Altbauten und denjenigen in den Nachkriegsneubauten gezeigt
haben, werden die beiden Gruppen getrennt betrachtet. Das Grundmuster der Entwicklung in den Altbauten spiegelt die Entwicklung in der gesamten Bewohnerschaft
wieder, so wie sie oben dargestellt worden ist. Während die Haushalte, die bereits
vor 1990 ins Gebiet gezogen waren, ein Einkommensniveau leicht oberhalb des
Berliner Durchschnitts haben, ist die soziale Lage der seitdem Zugezogenen deutlich
besser. Der Abstand ist darüber hinaus größer, und die Einkommen der "Zuwanderer" ab 2000 liegen nochmals höher. Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut kommt
bei diesen letzten Gruppen kaum noch vor.
Insgesamt zeigt sich damit, dass das Gebiet eine sehr hohe Attraktivität bei Mietern
mit hohen Einkommen besitzt. Dies zeigt sich auch bei den Quadratmetermieten, die
höher liegen als in vielen vergleichbaren Wohngebieten.
3.1.4.
Mieter in Wohnungen des Nachkriegsneubau
Tab. 64
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Einzugsperiode in
das Gebiet – Neubau vor 1990
alle Mieter- alle Mieter- Zuzug vor
Zuzug
Zuzug
haushalte haushalte im
1990
zwischen
zwischen
1990 - 1999 2000 -2010
Neubau bis
90
(n=1423)
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten50
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
50
(n=701)
(n=216)
(n=83)
(n=282)
Zuzug in
2011 u.
später
(n=106)
80%
1,78
48%
17%
24%
40%
1,53
59%
9%
14%
12%
1,55
53%
3%
3%
5%
1,66
53%
10%
18%
16%
1,45
68%
12%
25%
6%
1,57
53%
5%
13%
8%
21%
85%
6%
71%
4%
€2.474
€1.832
€1.998
7%
29%
83%
10%
60%
4%
€1.945
€1.553
€1.743
1%
57%
88%
14%
36%
0%
€1.916
€1.518
€1.742
2%
17%
79%
9%
74%
7%
€2.056
€1.554
€1.723
4%
19%
88%
8%
72%
5%
€1.883
€1.565
€1.676
31%
6%
68%
5%
67%
8%
€2.142
€1.696
€2.012
7%
96%
€6,38
27,7%
22%
43,0
46%
300
13,9
8%
13%
0%
9%
96%
€6,26
28,0%
23%
38,0
58%
284
14,0
9%
16%
0%
8%
97%
€5,73
29,3%
14%
40,4
45%
355
30,3
3%
7%
0%
14%
95%
€5,86
26,4%
19%
36,5
54%
324
14,4
6%
18%
0%
6%
95%
€6,32
26,4%
30%
38,2
66%
242
6,4
11%
18%
0%
8%
96%
€7,44
29,5%
30%
35,0
64%
237
1,0
17%
30%
0%
Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter
oder Selbständiger tätig ist.
49
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Die Entwicklungskurve in den Nachkriegsneubauten zeigt einen ganz anderen Verlauf. Hier sind die ökonomischen Verhältnisse über 20 Jahre bis zum Ende des letzten Jahrzehnts gleich geblieben. Die Bewohnerstrukturen der Einzugsperioden zeigen keine gravierenden Veränderungen der sozialen Lage. Erst ab 2011 sind deutliche Tendenzen hin zu höheren Einkommen bei den "Zuwanderer"n in den Nachkriegsneubauten festzustellen. Dies zeigt sich besonders stark bei den Einkommen
aus Erwerbstätigkeit. Auch die Mieten sind nach 2010 sehr stark gestiegen, wenngleich etwas schwächer als im Altbau.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Vermarktungsmöglichkeiten für den Nachkriegsneubau größer geworden sind. Diese Wohnungen werden inzwischen von Haushalten mit deutlich höheren Einkommen nachgefragt und werden zu erheblich höheren
Mieten vermietet.
3.1.5.
Bevölkerungsstruktur in den Teilgebieten Bayerischer Platz und Barbarossaplatz
Beim Vergleich der beiden, durch die Martin-Luther-Straße als Grenzlinie getrennten
Teilgebiete Bayerischer Platz und Barbarossaplatz gibt es einige charakteristische
Unterschiede, die aber die Gesamteinordnung und Bewertung hinsichtlich einer Erhaltungsverordnung kaum verändern.
Tab. 65
alle Haus- Bayerischer Bayerischer Bayerischer Barbarossap- Barbarossap- Barbaroslatz
latz Altbau
Soziostrukturelle Merkmale der
halte
Platz
Platz Altbau Platz Neusaplatz
Neubau
Haushalte in den Teilgebieten Bayebau
rischer Platz und Barbarossaplatz
(n=1774)
(n=702)
(n=207)
(n=452)
(n=902)
(n=282)
(n=328)
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
100%
1,85
45%
18%
23%
40%
1,72
51%
13%
18%
12%
2,17
31%
25%
28%
25%
1,51
59%
7%
10%
51%
1,97
38%
22%
28%
30%
2,18
30%
30%
33%
18%
1,67
51%
11%
17%
6%
20%
87%
5%
72%
5%
€2.746
€1.999
€2.168
5%
27%
86%
5%
67%
4%
€2.614
€2.003
€2.193
4%
20%
89%
1%
80%
4%
€3.779
€2.453
€2.554
6%
31%
84%
8%
61%
3%
€2.117
€1.724
€1.941
8%
14%
87%
5%
79%
5%
€2.910
€2.025
€2.173
8%
11%
88%
4%
85%
5%
€3.279
€2.145
€2.260
8%
21%
84%
10%
67%
7%
€2.252
€1.690
€1.888
6%
96%
€6,36
27,6%
21%
44,9
41%
323
14,0
7%
12%
19%
6%
98%
€6,46
28,3%
20%
45,1
43%
354
13,7
8%
16%
20%
4%
99%
€6,71
27,1%
19%
52,9
24%
412
14,1
6%
13%
31%
7%
97%
€6,21
28,3%
20%
40,0
52%
329
13,8
9%
15%
16%
5%
96%
€6,34
26,7%
21%
44,2
39%
303
13,5
6%
10%
19%
3%
96%
€6,30
26,9%
19%
47,7
28%
317
14,0
7%
7%
20%
9%
95%
€6,34
26,4%
25%
36,5
55%
277
13,1
6%
13%
19%
50
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Im Teilgebiet Bayerischen Platz gibt es einen deutlich höheren Anteil an Nachkriegsbauten als am Barbarossaplatz.
Die Bevölkerung am Bayerischen Platz ist älter und hat in beiden Wohnungstypen
einen höheren Rentneranteil. Der Anteil kleiner Haushalte ist größer, der der Haushalte mit Kindern ist kleiner.
Die ökonomische Lage der AltbaubewohnerInnen am Bayerischen Platz ist deutlich
besser als am Barbarossaplatz. Auch der Anteil selbstnutzender Eigentümer ist höher. Die BewohnerInnen der Nachkriegsbauten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer
sozioökonomischen Lage jedoch nicht. Aufgrund des höheren Anteils an Nachkriegsbauten im Teilgebiet Bayerischer Platz ist der Einkommensdurchschnitt in beiden
Gebieten gleich.
Hinsichtlich der Mietpreise gibt es nur geringe Unterschiede. Signifikant ist der Unterschied bei den Altbauwohnungen, deren Mieten am Bayerischen Platz um 7% höher
liegen.
3.2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard
und Modernisierungstand
Der Ausstattungsstandard der Wohnungen im Gebiet ist sehr hoch. Nur noch ein sehr
kleiner Anteil der Wohnungen hat, nach Angaben der Mieter51, keinen Vollstandard
im Sinne des Berliner Mietpreisspiegels.
Zwei Fünftel der Wohnungen sind modernisiert worden52, der überwiegende Teil
davon ab dem Jahr 2000. Der Umfang der Modernisierungstätigkeit war in beiden
Wohnungsbeständen gleich groß. Anhand eines Vergleichs zwischen modernisierten
und nicht modernisierten Beständen kann die Auswirkungen von Modernisierungsmaßnahmen auf die Sozialstruktur analysiert werden.
Insgesamt zeigen nur einige Indikatoren relevante Unterschiede an. Deutliche Unterschiede zeigen sich beim Einkommensniveau, das in den modernisierten Wohnungen
20% über dem in den nicht modernisierten Wohnungen liegt. Der Unterschied wird
nicht durch den höheren Anteil selbst nutzender Eigentümer in den modernisierten
Wohnungen bewirkt. Auch bei den Mietern gibt es einen deutlichen Einkommensunterschied von 11%.
Die Mieten liegen in den modernisierten Wohnungen höher. Der Unterschied ist aber
nicht sehr groß. Der Abstand zu den ab 2000 modernisierten Wohnungen beträgt
knapp 10%.
51
4% der Mieter hat angegeben, noch mit Einzelöfen zu heizen. In den meisten Fällen sind die
Angaben aber nicht konsistent. So werden Ausstattungsmerkmale wie eine zentrale
Warmwasserversorgung angegeben, die es nur selten in Kombination mit Ofenheizung auftreten.
52
Grundlage sind die Aussagen der Befragten, ob und ggf. wann die Wohnung modernisiert worden
ist. Es ist davon auszugehen, dass der Kenntnisstand über längere Zeit zurückliegende
Modernisierungsmaßnahmen unter den aktuellen Bewohnern lückenhaft ist. Für die Fragestellung
der Untersuchung sind aber die Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahre relevanter. Hier ist
von einem guten Kenntnisstand auszugehen.
51
Endbericht
Tab. 66
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Wohnungsausstattung
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
alle Haushal- Vollstandard- Wohnungen
te
wohnungen ohne Modernisierung
(n=1774)
(n=1630)
(n=998)
Modernisierte Wohnungen
modernisiert modernisiert
bis 2000 nach 200053
Alle
(n=553)
(n=521)
92%
1,86
44%
18%
24%
56%
1,78
48%
17%
24%
36%
1,94
40%
19%
23%
6%
1,88
37%
13%
14%
29%
1,95
40%
20%
25%
6%
20%
87%
5%
72%
5%
€2.746
€1.999
€2.168
7%
20%
87%
5%
73%
4%
€2.772
€2.009
€2.178
7%
21%
86%
7%
71%
5%
€2.461
€1.838
€2.009
7%
19%
87%
4%
75%
4%
€3.105
€2.190
€2.365
4%
27%
85%
6%
72%
0%
€3.281
€2.346
€2.539
8%
17%
87%
4%
76%
5%
€3.067
€2.157
€2.329
6%
96%
€6,36
27,6%
21%
44,9
41%
323
14,0
7%
12%
19%
6%
100%
€6,39
27,4%
21%
44,7
41%
326
13,7
7%
12%
20%
7%
96%
€6,23
28,1%
20%
44,2
47%
311
14,0
8%
13%
7%
5%
96%
€6,59
26,8%
22%
45,5
35%
334
13,2
6%
12%
29%
2%
95%
€5,73
26,6%
11%
51,0
24%
325
22,2
1%
9%
33%
5%
96%
€6,80
26,9%
25%
44,3
37%
336
11,3
7%
12%
28%
Die für den gesamten Wohnungsbestand dargestellten Ergebnisse zeigen sich auch
bei den Altbauten. Die Einkommensabstände sind etwas geringer. Die Mieten der ab
2000 modernisierten Wohnungen liegen aber um 15% höher.
53
(n=170)
100%
1,85
45%
18%
23%
In dieser Auswertung wurden nur die Wohnungen einbezogen, bei denen der Befragte ‚eine
Modernisierung nach 2000’ angegeben hat..
52
Endbericht
Tab. 67
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Wohnungsausstattung
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Altbau
Vollstandard- Wohnungen
wohnungen ohne Modernisierung
Modernisierte Wohnungen
modernisiert modernisiert
bis 2000 nach 200054
Alle
(n=809)
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetenm Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
(n=745)
(n=430)
(n=317)
(n=234)
42%
2,18
30%
28%
31%
24%
2,10
34%
25%
30%
18%
2,21
28%
29%
31%
5%
1,96
34%
16%
18%
13%
2,29
26%
33%
35%
6%
14%
89%
3%
84%
5%
€3.408
€2.229
€2.343
7%
14%
90%
2%
84%
5%
€3.448
€2.245
€2.352
7%
14%
89%
3%
84%
5%
€3.137
€2.080
€2.178
7%
14%
87%
3%
83%
6%
€3.657
€2.400
€2.542
5%
21%
83%
5%
76%
0%
€3.223
€2.259
€2.396
7%
11%
88%
2%
85%
8%
€3.814
€2.446
€2.589
3%
96%
€6,39
26,8%
19%
49,5
27%
346
14,3
6%
9%
23%
3%
100%
€6,47
26,6%
20%
49,0
27%
354
13,8
6%
8%
24%
3%
95%
€6,21
26,6%
17%
48,5
31%
335
14,4
6%
9%
10%
3%
97%
€6,68
27,2%
22%
50,6
24%
359
13,4
6%
10%
33%
3%
95%
€5,54
26,5%
11%
52,9
22%
311
23,0
1%
9%
29%
3%
98%
€7,12
27,5%
27%
49,9
25%
374
10,0
8%
10%
34%
Die Einkommensdifferenzen zwischen modernisierten und nicht modernisierten Wohnungen sind im Nachkriegsneubau überdurchschnittlich. Die Unterschiede in den
Mietpreisen sind dagegen geringer.
54
(n=83)
46%
2,16
31%
27%
30%
In dieser Auswertung wurden nur die Altbauwohnungen einbezogen, bei denen der Befragte ‚eine
Modernisierung nach 2000’ angegeben hat..
53
Endbericht
Tab. 68
Soziostrukturelle Merkmale der
Haushalte nach Wohnungsausstattung
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Neubau
Modernisierte Wohnungen
modernisiert modernisiert
vor 2000
ab 200055
Alle
(n=1774)
Anteil an allen Haushalten
durchschnittliche Haushaltsgröße
Anteil an Einpersonenhaushalten
Anteil an Haushalten mit Kindern
Anteil an Haushalten mit Kindern in
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
Rentneranteil
Erwerbsquote
Erwerbslosenquote
Anteil an Erwerbshaushalten56
Anteil an ausländischen Haushalten
durchschnittl. Haushaltseinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
Anteil an Vollstandardwohnungen
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
durch. Kaltmietbelastung (brutto)
Einkommen höher
durch. Wohnfläche pro Person (m²)
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung)
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
Umzugswunsch (Gebiet)
Anteil Eigentümer
Vollstandard- Wohnungen
wohnungen ohne Modernisierung
(n=784)
(n=493)
(n=290)
28%
1,49
62%
9%
15%
16%
1,68
50%
9%
12%
1%
1,65
39%
0%
0%
15%
1,68
51%
10%
13%
6%
28%
85%
9%
62%
4%
€2.130
€1.686
€1.886
7%
28%
84%
9%
61%
4%
€2.137
€1.685
€1.891
6%
29%
83%
12%
59%
5%
€1.876
€1.522
€1.737
7%
25%
86%
6%
67%
3%
€2.478
€1.868
€2.049
0%
55%
89%
12%
52%
0%
€3.496
€2.677
€3.382
8%
23%
86%
5%
68%
4%
€2.393
€1.800
€1.966
8%
96%
€6,24
27,9%
22%
38,8
55%
301
13,8
8%
14%
16%
8%
100%
€6,21
27,7%
22%
38,7
55%
297
13,7
8%
14%
16%
10%
96%
€6,14
28,9%
22%
38,8
61%
289
13,7
9%
15%
4%
7%
95%
€6,43
26,3%
22%
37,8
45%
304
13,2
6%
14%
26%
0%
100%
€5,69
26,4%
11%
40,5
30%
408
19,9
0%
9%
57%
7%
95%
€6,48
26,3%
23%
37,5
46%
295
12,7
6%
14%
24%
Der § 172 BauGB bestimmt, dass die Herstellung eines zeitgemäßen Ausstattungsstandards auflagenfrei zu genehmigen ist. Darüber hinaus gehende Modernisierungsmaßnahmen sollten nur unter Auflagen genehmigt oder versagt werden, wenn
diese eine die Sozialstruktur verändernde Wirkung haben. Maßnahmen, die im Verdacht stehen, gravierende Sozialstrukturveränderungen auszulösen sind Grundrissänderungen zur Schaffung besonders großzügiger Wohnverhältnisse, der Einbau
von Erstbalkonen mit mehr als 4 m² Grundfläche bzw. der Einbau von Zweitbalkonen,
die Ausstattung von Einbauküchen und die aufwendige Ausstattung des Bades.57
Beim Einbau von Aufzügen zur Erschließung vorhandenen Wohnraums ist zu überprüfen, ob dieser besonders kostenaufwendig ist und ob der Einbau eine Vorbildwir-
56
57
(n=267)
44%
1,56
58%
9%
14%
3.3. Einfluss von Modernisierungsmaßnahmen auf die Sozialstruktur
55
(n=23)
48%
1,56
57%
8%
13%
In dieser Auswertung wurden nur die Altbauwohnungen einbezogen, bei denen der Befragte ‚eine
Modernisierung nach 2000’ angegeben hat..
Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter
oder Selbständiger tätig ist.
Vgl. z. B. Neufassung der Prüfkriterien für die Umsetzung der sozialen Erhaltungsverordnung nach
§ 172 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 BauGB im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vom 5. Februar 2013.
Gesetz- und Verordnungsblatt Berlin, Abl. 15 S. 510f.
54
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
kung entfaltet, die tendenziell eine überdurchschnittlich hohe Verdrängungsgefahr
nach sich zieht.
Im folgenden soll daher geprüft werden, welche messbaren, die Sozialstruktur verändernden Auswirkungen der Einbau hochwertiger Bäder bzw. Gästetoiletten, große
bzw. Zweitbalkone, überdurchschnittliche Ausstattung des Wohnbereichs und Aufzüge haben.
3.3.1.
Modernisierungsmaßnahmen oberhalb zeitgemäßer Ausstattung - Balkone, Bäder, Aufzüge
Tab. 69
alle Mieter- Große BalBad mit
Aufzug im Hochwerti- Hochwertige
Soziostrukturelle Merkmale der
haushalte kone bzw. Trennung
Altbau
ges Bad WohnraumMieterhaushalte bei relevanten
ausstattung
Terrasse von Wanne
Modernisierungsmaßnahmen oberu. Dusche
(n=1381)
(n=134)
(n=96)
(n=154)
halb zeitgemäßer Ausstattung
(ohne Dachgeschoss)
Anteil an allen Haushalten
78%
9%
5%
9%
1%
9%
durchschnittliche Haushaltsgröße
1,78
1,84
2,42
2,21
3,19
1,87
Anteil an Einpersonenhaushalten
48%
46%
22%
29%
19%
41%
Anteil an Haushalten mit Kindern
17%
17%
38%
29%
63%
23%
Anteil an Haushalten mit Kindern in
24%
24%
38%
34%
52%
35%
familiengeeignetem Wohnraum
Studentenanteil
8%
7%
7%
7%
4%
7%
Rentneranteil
21%
24%
11%
19%
2%
12%
Erwerbsquote
85%
76%
92%
84%
98%
92%
Erwerbslosenquote
6%
7%
2%
1%
0%
4%
Anteil an Erwerbshaushalten
70%
68%
82%
78%
95%
81%
Anteil an Migrantenhaushalten
4%
4%
6%
6%
10%
9%
€2.454
€2.633
€3.894
€3.469
€4.489
€2.829
durchschnittl. Haushaltseinkommen
€1.818
€1.870
€2.356
€2.200
€2.323
€2.067
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
€1.985
€2.044
€2.594
€2.314
€2.456
€2.256
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen
der Erwerbshaushalte
Haushalte unterhalb Armutsschwelle
7%
6%
3%
2%
0%
5%
Anteil an Vollstandardwohnungen
96%
98%
98%
97%
100%
95%
€6,30
€6,66
€7,46
€7,06
€8,13
€7,50
Durch. Nettokaltmiete (Euro/m²)
Durch. Kaltmietbelastung (brutto)
27,5%
29,7%
28,3%
29,2%
28,3%
29,0%
Einkommen höher als Vorjahr
21%
32%
17%
17%
20%
23%
Durch. Wohnfläche pro Person
42,7
45,5
49,3
51,0
44,0
43,7
Anteil an 1- bis 2-Zimmerwohnungen
47%
41%
15%
29%
0%
41%
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner)
297
321
373
342
322
324
Wohndauer (Wohnung)
14,1
14,8
10,4
14,4
5,6
8,5
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung)
8%
7%
4%
8%
5%
7%
Umzugswunsch (Gebiet verlassen)
13%
9%
18%
14%
19%
16%
Anteil Eigentümer
0%
0%
0%
0%
0%
0%
Die Ausstattung einer Wohnung oberhalb des durchschnittlichen zeitgemäßen Ausstattungsstandards bewirkt deutlich soziostrukturelle Veränderungen, die zu Verstärkungen der negativen städtebaulichen Auswirkungen führen (vgl. Kap. 5.2). Dies
zeigt sich besonders deutlich bei den angesprochenen Ausstattungsmerkmalen,
‚hochwertige Badausstattung’ und Aufzug.
Große Balkone bzw. Terrassen kommen im Gebiet in 10% der Wohnungen vor,
gleich verteilt in den Wohnungstypen. Einen relevanten Einfluss auf die Sozialstruktur
ist nicht zu erkennen. Die mieterhöhende Wirkung ist recht gering.
Der Zusammenhang zwischen der Abweichung von der durchschnittlichen Sozialstruktur und einer hochwertigen Badausstattung ist deutlich ausgeprägt. Die Einkommensverhältnisse der Mietergruppe mit einer hochwertigen Badausstattung über55
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
steigen die durchschnittlichen Einkommensverhältnisse aller Mieter um fast 30%, wie
auch die durchschnittliche Quadratmetermiete. Eine hochwertige Badausstattung ist
mehr noch als andere Ausstattungsmerkmale ein Indikator für eine umfassende,
zumeist die ganze Wohnung betreffende Modernisierung.
Der überwiegende Teil der Gebäude im Gebiet, die mit Aufzügen ausgestattet sind,
stammt aus der Nachkriegszeit. 60% der Wohnungen in diesen Beständen liegen in
Gebäuden mit einem Aufzug. Im Durchschnitt sind sie 50 Jahre alt. Nur ca. 3% wurden ab 2000 eingebaut. Diese sind im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus finanziert worden. Auch wenn ein großer Teil dieser Wohnungen keine Sozialwohnungen
mehr sind, ist der Einfluss der ehemaligen Finanzierungsform und der damit verbundenen Bewirtschaftungsregularien deutlich spürbar. Die Mieten für Wohnungen mit
bzw. ohne Aufzug unterscheiden sich praktisch nicht. Dies verhält sich in den Altbauwohnungen aus der Zeit vor 1918 anders. Die Ausstattung mit Aufzügen ist weitaus geringer (32%). 40% davon sind in den letzten 15 Jahren erstellt worden. Die
Differenz zwischen den Quadratmetermieten in Wohnungen mit und ohne Aufzugausstattung beträgt 1,- €. Dies gilt nicht nur für die Nettokaltmieten, sondern auch für
die Bruttokaltmieten, da Aufzüge erhebliche Betriebskosten verursachen. Die kalten
Betriebskosten pro Quadratmeter sind im Altbau mit Aufzug 0,35 € höher als in Altbauwohnungen ohne Aufzug. Die Sozialstruktur ist deutlich verändert. Das Einkommensniveau der Mieter in diesen Beständen liegt ein gutes Fünftel über dem Durchschnitt der Mieter.
Auch bei den wenigen Fällen des nachträglichen Aufzugseinbaus im Nachkriegsneubau liegt die mietsteigernde Wirkung deutlich über 1 €/m².
Die Voraussetzungen für eine Vermarktung von Wohnungen mit einem Aufzug sind in
Innenstadtgebieten wie dem Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz aufgrund der
einkommensstarken Nachfrage sehr gut. Eine unbegrenzte Möglichkeit des Einbaus
von Aufzügen in dem Gebiet würde weitere deutliche sozialstrukturelle Veränderungen unterstützen.
Insgesamt zeigt sich, dass Modernisierungsmaßnahmen, die über eine zeitgemäße
Ausstattung hinausgehen, deutliche mietsteigernde Wirkungen haben und darüber
deutliche Impulse zur Veränderung der Sozialstruktur geben.
56
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
4. Schlussfolgerungen
4.1. Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen
Gemäß § 172 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 4 Bau GB kann eine Gemeinde (in Berlin: ein Bezirk) durch Satzung (in Berlin: durch Verordnung) Gebiete bezeichnen, in
denen die Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung dadurch geschützt werden soll, dass bestimmte bauliche Veränderungen einem Genehmigungsvorbehalt unterliegen.
4.1.1.
Zentrale Ergebnisse zu Sozialstruktur und Wohnungsversorgung
Das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz ist ein attraktives innerstädtisches
Wohngebiet, das ursprünglich um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit großbürgerlichen Gebäuden und Wohnungen bebaut worden ist. Als Ergebnis des Wiederaufbaus entstanden vor allem in den 50er und 60er Jahren Neubauten, die überwiegend im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus finanziert wurden. Der
Anteil der Wohnungen aus dieser Zeit beträgt ca. 50%.
In den beiden aus unterschiedlicher Zeit stammenden und für unterschiedliche Zielgruppen gebauten Wohnungstypen haben sich zwei sozialstrukturell unterschiedliche
Bevölkerungen entwickelt. Eine Ursache waren die Belegungsregularien des sozialen
Wohnungsbaus, die in der Regel in dieser Zeit zu einer Bewohnerschaft führten, die
hinsichtlich des Einkommens und der Qualifikation eine durchschnittliche Sozialstruktur darstellte. Diese Struktur und die Differenz in den beiden Wohnungstypen zeigt
sich auch heute noch sehr deutlich, obwohl die Nachkriegswohnungen heute keine
Sozialwohnungen mehr sind.
Die Bewohnerschaft in den Nachkriegswohnungen hat eine leicht über dem Berliner
Durchschnitt liegende ökonomische und soziale Lage. Der Anteil an selbstnutzenden
Eigentümern ist für ein Innenstadtwohngebiet und diesen Wohnungsbestand sehr
hoch. Unter den Mietern haben mehr als die Hälfte der Haushalte ein unterdurchschnittliches Einkommensniveau. Die Mieten pro Quadratmeter liegen leicht über
dem Berliner Durchschnitt. Bei Neuvermietung in den letzten Jahren sind allerdings
wesentlich höhere Mietpreise vereinbart worden, die jedoch niedriger als im Altbau
liegen.
Der Anteil älterer Personen und Rentner in diesem Gebäudetyp ist hoch, die der
Haushalte mit Kindern klein. Die durchschnittliche Haushaltsgröße ist deutlich unterdurchschnittlich. Die Wohndauer ist lang und die Gebietsbindung sehr hoch. Durch
Zuwanderung in den letzten Jahren ist das Einkommensniveau leicht angestiegen.
Die Haushalte in den Altbauwohnungen haben ein weit überdurchschnittliches Einkommen. Der Anteil selbstnutzender Eigentümer übersteigt den Berliner Durchschnitt
deutlich. Die Eigentümer haben ein nochmals wesentlich höheres Einkommensniveau. Auch die Einkommen der Mieter liegen weit über dem Berliner Durchschnitt.
Die Mieten pro Quadratmeter liegen auf einem ähnlichen Niveau wie in den Nachkriegswohnungen. Allerdings sind die Wohnungsgesamtmieten aufgrund der wesentlich größeren Wohnungen deutlich höher.
Der Anteil älterer Personen und Rentner ist unterdurchschnittlich. Es gibt, auch im
Berliner Vergleich, überdurchschnittlich viele Haushalte mit Kindern. Der Wohnflächenkonsum im Altbau ist wesentlich höher als im Neubau.
Die ökonomische Lage der zuwandernden Haushalte liegt schon seit über einem
Jahrzehnt über dem bereits hohen Durchschnitt der AltbaubewohnerInnen.
57
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Die Zufriedenheit mit der infrastrukturellen Versorgung wird deutlich betont. Die Nutzungsintensität der gebietlichen Infrastruktur ist hoch. Besonders die einkommensschwächeren Haushalte sind stark auf die Angebote der sozialen Infrastruktur angewiesen und nutzen sie in höherem Maße.
Insgesamt zeigt sich, dass das Gebiet als Ganzes, aber auch seine beiden unterschiedlichen Wohnungsbestände eine hohe bis sehr hohe Anziehungskraft auf Haushalte mit überdurchschnittlichen Einkommen besitzt.
4.2. Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen
Rahmenbedingungen der Entwicklungen im Wohnungsbestand
Wie in den vorigen Kapiteln – insbesondere in den Kapiteln 4.1 und 4.4 – dargelegt
wurde, gibt es im Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz Tendenzen zu Veränderungen der Sozialstruktur, die dahingehend untersucht werden sollen,
ob sich damit negative städtebauliche Entwicklungen verbinden.
Der Trend der Zuwanderung von Haushalte mit überdurchschnittlichem Einkommensniveau in das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz zeigt sich in beiden
Wohnungsbeständen, am stärksten im Altbau, in schwächerem Maße, aber signifikant, in den Nachkriegsbauten.
Die Ursachen für diese Entwicklungen liegen sowohl innerhalb wie auch außerhalb
des Gebietes. Der wichtigste externe Faktor dieser Entwicklung ist die Veränderung
auf dem Berliner Wohnungsmarkt, speziell in der Innenstadt. Noch zum Beginn des
letzten Jahrzehnts wies ein relativ großer Wohnungsleerstand auf einen weitgehend
entspannten Wohnungsmarkt hin. Seit dieser Zeit hat es aber eine Entwicklung zu
einem stark angespannten Wohnungsmarkt in Berlin gegeben, was sich auch auf das
Untersuchungsgebiet ausgewirkt hat.
Bevölkerungszuwachs in Berlin
Eine der beiden Hauptursachen für die zunehmende Anspannung auf dem
Wohnungsmarkt liegt in der Bevölkerungszunahme Berlins in den letzten Jahren.
Während sich die Bevölkerungszahl von ihrem niedrigsten Punkt 2003 zunächst nur
langsam erhöht hat - bis 2010 um knapp 60.000 Einwohner- hat es seither eine
beschleunigte Zunahme gegeben. 2011 kamen 40.000 zusätzliche BewohnerInnen,
2012 und 2013 jeweils knapp 50.000 dazu. Der Bevölkerungszuwachs hat sich in
diesen Jahren vor allem auf die Innenstadtbezirke konzentriert.
Überproportionale Zunahme der Haushalte
Das Bevölkerungswachstum hat zu einer deutlichen Zunahme der Zahl der Haushalte
geführt. Da die Mehrheit der "Zuwanderer" junge, alleinstehende Erwachsene sind58,
hat sich die Zahl der Haushalte prozentual deutlich stärker erhöht, als die
Einwohnerzahl.59 Somit hat sich die Zahl der wohnungsnachfragenden Haushalte
erheblich erhöht, zuletzt in den Jahren 2012 und 2013 um jeweils etwa 30.000. Wie
auch das Bevölkerungswachstum konzentriert sich die wachsende Anzahl von
Haushalten besonders stark in den Innenstadtquartieren.
Stagnation beim Wohnungsangebot
Der gestiegenen Wohnungsnachfrage steht keine Erhöhung der Zahl der Wohnungen
gegenüber, weil die Neubauaktivität sehr gering gewesen ist. Zudem ist die Nutzung
von Wohnungen als Ferienwohnungen bzw. für eine hotelähnliche Vermietungspraxis
58
Vgl. ibb Wohnungsmarktbericht 2012, S. 18
59
Der Berliner Wohnungsmarktbericht geht für den Zeitraum 2001 bis 2010 von einem
Bevölkerungszuwachs von 2,1%, aber einer Zunahme der Haushalte von 6,9% aus.
58
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
weiter angestiegen. Schließlich sind durch Abbruch bzw. Umnutzung ebenfalls
Wohnungen dem Wohnungsmarkt entzogen worden.
Die zusätzlichen Wohnungen aus dem Leerstandsabbau sind zum weitaus größten
Teil in den Zuwachs an selbstgenutzten Eigentumswohnungen geflossen. Die Zahl
der genutzten Mietwohnungen – allerdings ohne Berücksichtigung der
Ferienwohnungen - ist nur minimal angestiegen und steht einer deutlich
gewachsenen Zahl an Haushalten gegenüber.
Für die nächsten Jahre ist daher mit einer weiter wachsenden Kluft zwischen
Angebot und Nachfrage von Mietwohnungen auszugehen. Aktuell wird ein
Bevölkerungszuwachs bis 2025 um 200.000 EW prognostiziert. Damit wird sich das
Problem des Nachfrageüberhangs weiter verschärfen, wenn nicht durch
Wohnungsneubau zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird. Unter den derzeitigen
wohnungswirtschaftlichen Prämissen ist dieser Wohnraum aber Bewohnergruppen
mit einem Einkommen unterhalb des Berliner Durchschnitts nicht zugänglich.
Entwicklung der Mieten und der Mietbelastung
Als Ergebnis der zunehmenden Knappheit sind die Wohnungsmieten in Berlin vor
allem seit 2007 schneller angestiegen als in der Zeit davor. Dabei ist der jeweilige
Anstieg in den Innenstadtquartieren höher gewesen als in den meisten
Außenbezirken. Besonders stark ausgeprägt war diese Entwicklung in den
innerstädtischen Altbauquartieren aus der Periode vor 1919 (9,1% gegenüber 6,1%).
Diese sind nach wie vor aufgrund ihrer Mieten im unteren Bereich des
Mietspiegelspektrums und betreffen das Wohnungsmarktsegment, in dem viele
Haushalte mit geringen Einkommen wohnen bzw. eine Wohnung suchen.
Im Vergleich zur Mietenentwicklung sind die Einkommen der Mieter in Berlin im
gleichen Zeitraum lediglich um gut 4% gestiegen. Von dem durchschnittlich höheren
Einkommensanstieg in Berlin haben vor allem die Haushalte der selbstnutzenden
Eigentümer profitiert. Entsprechend ist die durchschnittliche Mietbelastung der
Mieterhaushalte in Berlin von 28,3% auf 28,6%60 gestiegen. Haushalte mit niedrigem
Einkommen haben darüber hinaus oft Einkommenseinbußen hinnehmen müssen.
Besonders gravierend wirken sich die hohen Mietforderungen bei Neuvermietung auf
die Mietentwicklung aus. Diese weisen zurzeit jährliche Sprünge von bis zu 10% über
dem jeweiligen Vorjahresniveau auf. So sind die Angebotsmieten im Mittel von 2009
auf 2010 um 4,5%, von 2010 auf 2011 um 7,8% gestiegen und von 2011 auf 2012
sogar um 14 %.61
Die Mieten von familiengeeigneten, größeren Wohnungen sind überproportional
angestiegen, weil die einkommensstarken, kleinen Haushalte einen hohen
Wohnflächenkonsum haben und dadurch die Nachfrage nach großen Wohnungen
stark gestiegen ist.
Die zunehmende Anspannung auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird sich direkt auf
das Untersuchungsgebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz auswirken. Die stärkere
Nachfrage insgesamt zeigt sich auch in einer konstant hohen Quote von
Modernisierungsmaßnahmen im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz. Seit 2008
ist der Anteil der Vollstandardwohnungen von 88% auf 93%, also um 5
Prozentpunkte, gestiegen. Zwischen 2002 und 2005 lag der Anstieg lediglich bei 2
Prozentpunkten.
60
Amt für Statistik Mikrozensus Wohnen 2010
61
Median: Wohnungsmarktreport der GSW/CBRE 2011S. 4, 2012 S. 6 und 2013 S.6
59
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Wohnungspolitische Funktion der Nachkriegsneubauten
Der verstärkte Druck auf den Wohnungsmarkt im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz zeigt sich inzwischen auch bei den Nachkriegsneubauten. Deren
Mietpreise sind ebenfalls seit Mitte des letzten Jahrzehnts überproportional
gestiegen.
Die Wohnungsmarktfunktion dieses Wohnungstyps im Gebiets Barbarossaplatz/Bayerischer Platz, einkommensschwache Schichten der Bevölkerung mit
preisgünstigem Wohnraum zu versorgen, wird durch die Entwicklung der letzten
Jahre gefährdet.
4.2.1.
Überprüfung der Anwendungsvoraussetzungen für eine Erhaltungsverordnung im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz
Insgesamt besitzt das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz eine anhaltende
hohe Attraktivität für einkommensstarke, junge Haushalte. Diese Anziehungskraft
zeigt sich auch in der Zufriedenheit mit den Strukturmerkmalen des Gebiets und in
den positiven Bewertungen durch alle Bevölkerungsgruppen.
Diese Situationsbeschreibung macht insgesamt deutlich, dass die Anwendungsvoraussetzungen für eine soziale Erhaltungsverordnung im Gebiet
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz gegeben sind, da
a.)
ein Aufwertungsspielraum besteht
Bei der Betrachtung des Aufwertungspotentials sind die geschilderten Veränderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt und dem Teilwohnungsmarkt in dem
Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz zu berücksichtigen. Es hat sich gezeigt,
dass im Gebiet höherwertige Wohnungen marktgängig sind. Damit bezieht sich
der Aufwertungsspielraum nicht nur auf
-
die Herstellung des Vollstandards,
sondern auch auf
-
die zusätzliche Ausstattung der Wohnung mit hochwertigen Wohnungsmerkmalen,
-
umfassende Modernisierungsinvestitionen im Zuge von Umwandlungen in
Wohnungseigentum und
-
umfassende energetische Modernisierungen.
Im Gebiet verfügen kaum noch Wohnungen nicht über den Vollstandard. Allerdings ist der Aufwertungsspielraum nicht auf den unmodernisierten Bestand beschränkt. Gegenüber einem heutigen Modernisierungsstandard, selbst wenn er
den ‚zeitgemäßen Ausstattungsstandard’ nicht übersteigt, zeigen sich erhebliche
Ausstattungs- und Qualitätslücken, die damit Aufwertungsspielräume eröffnen.
In einem großen Teil der Vollstandardwohnungen fehlen einzelne Ausstattungsmerkmale wie Fliesen im Bad, Doppelfenster in allen Räumen, Balkone, die sowohl als Sondermerkmale im Berliner Mietpreisspiegel einbezogen, als auch auf
dem heutigen Wohnungsmarkt für ein gehobenes Wohnungsangebot Voraussetzung sind. Hochwertige Bäder oder hochwertige Wohnraumausstattungen gibt es
bisher nur in einem kleinen Teil der Wohnungen. Aufzüge sind vor allem im Altbau
noch relativ selten. Der Anteil an Altbauten mit einem ausgebauten Dach ist relativ hoch, enthält aber noch erhebliche Ausbaupotentiale, die häufig mit umfassenden Modernisierungsmaßnahmen im gesamten Gebäude gekoppelt werden.
Die hohe Nachfrage nach Wohnungen im Gebiet, die hohe Mietzahlungsfähigkeit
und -bereitschaft zuwandernder Haushalte und die erhebliche Nachfrage nach
Wohnungsqualitäten oberhalb des zeitgemäßen Ausstattungszustandes im Ge-
60
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
biet zeigen die Möglichkeit, dass weiterhin modernisierungsbedingte Aufwertungsinvestitionen vorgenommen werden können (z.B. über die Ausstattung von Zusatz- und Sondermerkmalen).
Ein weiterer relevanter Aufwertungsspielraum besteht bei den Wohnungen, die
Mieter mit eigenen Investitionen auf Vollstandard gebracht haben. Dies sind vor
allem Wohnungen, in denen Mieter eine Gasetagenheizung eingebaut haben.
Diese Wohnungen machen 6% des Bestandes aus.
Schließlich sind mehrere Ausstattungsmerkmale, die im oberen Marktsegment üblich sind, in den Wohnungen des Gebiets häufig noch nicht vorhanden. 52% der
Wohnungen sind nicht über einen Aufzug erschlossen, noch ein Fünftel verfügt
über keinen Balkon, 90 % über keinen großen Balkon, nur ein sehr geringer Teil
der Wohnungen ist mit einer hochwertigen Badausstattung versehen.
Hinsichtlich einer energetischen Modernisierung gibt es nahezu in allen Gebäuden noch einen – überwiegend erheblichen - Aufwertungsspielraum.
b.)
ein relevantes Verdrängungspotential vorhanden ist.
Die soziale Besonderheit des Gebiets ist die deutliche Trennung der BewohnerInnen der Altbauwohnungen und der Nachkriegswohnungen in zwei demografisch
und sozialstrukturell getrennte, etwa gleich große Bevölkerungsgruppen. Auf der
einen Seite die ‚Altbaubevölkerung’ mit einem unterdurchschnittlichen Anteil alter
Menschen, mit einem hohen Anteil an Haushalten mit Kindern, mit einer weit
überdurchschnittlich guten ökonomischen Lage und einem hohen Anteil selbstnutzender Eigentümer. Die ‚Nachkriegsbaubevölkerung’ hat dagegen einen sehr
hohen Rentneranteil, einem geringen Anteil an Haushalten mit Kindern, eine
durchschnittlichen sozioökonomischen Lage und deutlich mehr einkommensschwache Haushalte. In der Mischung ergibt sich eine für Berlin in Alters- und
Haushaltsstruktur recht typische Bevölkerung, in der aber unterdurchschnittlich
viele Haushalte mit geringen Einkommen, Erwerbslose und Bezieher von Transfereinkommen vertreten sind.
Betrachtet man beide Gruppen zusammen, so hat ein gutes Fünftel der Haushalte
ein prekäres Einkommen62 bzw. schlechteres und ein weiteres knappes Fünftel
ein Einkommen oberhalb dieser Grenze aber unter dem Berliner Durchschnitt.
Diese Haushalte werden modernisierungsbedingte Mietsteigerungen in der Regel
nicht verkraften können. Haushalte mit prekärem Einkommen haben bereits jetzt
eine Bruttokaltmietbelastung von 38,9% (44,6% Bruttowarmmietbelastung), obwohl sie eine unterdurchschnittliche Quadratmetermiete (5,71 €/m² nettokalt) bezahlen und eine deutlich unterdurchschnittliche Wohnfläche (36,4 m²/Person) bewohnen. Haushalte mit dieser ökonomischen Lage kommen in Wohnungen mit
hochwertiger Ausstattung praktisch nicht mehr vor.
Darüber hinaus sind auch Mieter mit einem leicht überdurchschnittlichen Einkommen in Gefahr, aufgrund modernisierungsbedingter Mieterhöhungen verdrängt zu werden, wenn in diesen Wohnungen weitere mietpreisrelevante Zusatzausstattungen eingebaut werden, wie sich dies im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz zeigt. In Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung ist der
Anteil der Haushalte aus dieser Einkommensgruppe nur noch schwach vertreten.
Insgesamt sind 40% aller Haushalte aufgrund ihres geringen Einkommens von
Verdrängung bedroht, davon die Hälfte sehr stark.
62
Prekäres Einkommen = Einkommen bis zu 75% des Berliner durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens.
61
Endbericht
c.)
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
ein Aufwertungsdruck gegeben ist.
Die Ergebnisse zeigen einen erheblichen Aufwertungsdruck im Gebiet auf alle
Wohnungsbestände. Es existiert sowohl auf dem Berliner Wohnungsmarkt allgemein als auch im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz eine große Nachfrage
nach Wohnungen auch im höherpreisigen Segment. Gerade in Gebieten wie dem
Barbarossaplatz/Bayerischer Platz, die eine hohe Attraktivität für einkommensstarke Mieter und für selbstnutzende Eigentümer haben, konkurrieren die Anbieter
mit überdurchschnittlicher Ausstattungsqualität um Mieter bzw. Käufer.
Das Erstarken des Aufwertungsdrucks zeigt sich vor allem in der Mietentwicklung,
die dazu geführt hat, dass die Mieten im Gebiet schnell ansteigen und inzwischen
erheblich über den Mietspiegelwerten liegen. Zudem zeigen die hohen Einkommen, die die "Zuwanderer" in dem Gebiet inzwischen haben, dass Wohnungen
mit höheren Mieten vermietbar bzw. verkaufbar sind. Daraus ist zu schließen,
dass sich Aufwertungsinvestitionen rechnen. Die durchschnittlichen Quadratmetermieten, die bei Mietabschlüssen im Untersuchungsjahr 2013 vereinbart wurden, liegen um gut 30% über dem Gebietsdurchschnitt63.
Der Aufwertungsdruck betrifft nicht nur die ‚großbürgerlichen’ Altbauwohnungen,
sondern auch den Bestand an Nachkriegswohnungen. Viele der Grundstücke dieses Bestandes bieten zusätzliche Verdichtungspotentiale. Das ermöglicht die
Vorgehensweise des Abrisses und anschließenden Neubaus auf dem Grundstück, wie sich dies bereits gezeigt hat. Zudem ist die Nachfrage nach umgewandelten Wohnungen hoch. Durch die spezielle Größenstruktur mit vielen relativ
kleinen Wohnungen stellt dieser Wohnungsbestand ein besonderes Angebotssegment sowohl für Mieter als auch für Eigentümer dar, das in der Berliner Innenstadt relativ wenig vorhanden ist. Dies ist damit ein Angebot, das auch von Nachfragern mit einem etwas geringeren Einkommensniveau genutzt werden kann, als
es die selbstnutzenden Eigentümer im Altbau haben. Dadurch erhöht sich der
Kreis der potenziellen Nachfrager nach Wohneigentum und damit der Druck auf
den Wohnungsbestand. Dies zeigt sich am bestehenden hohen Eigentümeranteil.
Die vorhandene Wohnungsgrößenstruktur mit dem erheblichen Anteil kleinerer
Wohnungen begrenzt auch die Nachfrage nach Infrastruktureinrichtungen für Kinder, speziell im Grundschulbereich. Da die Kapazitätsgrenze der Grundschulen
erreicht ist, wird eine Ausweitung des Angebots an größeren Wohnungen eine
Verstärkung des Platzangebots erfordern, das im Rahmen der vorhandenen
Schulen nicht vorgehalten werden kann.
d.)
Ergebnis
Zusammenfassend zeigt sich, dass der gegenwärtige Wohnungsbestand und die
spezifische Wohnungsnachfrage erhebliche Aufwertungsspielräume ermöglichen.
Entsprechend hoch ist der Druck im Gebiet, Aufwertungsinvestitionen zu tätigen.
Die dadurch verursachten Entwicklungen betreffen 40% aller Haushalte, die
aufgrund ihres geringen Einkommens von Verdrängung bedroht sind, davon die Hälfte sehr stark. Der größte Teil dieser verdrängungsgefährdeten
Bewohnergruppe lebt in den Nachkriegsneubauten.
Im Ergebnis ist daher zu befürchten, dass der zufriedenstellende Gesamtzustand,
der durch das Zusammenpassen von Bevölkerung, Wohnungsbestand und gebietliche Infrastrukturausstattung gekennzeichnet ist, nachhaltig gestört wird.
63
Dies Untersuchungsergebnis deckt sich mit anderen Untersuchungen zu den
Mietpreisentwicklungen in dem Untersuchungsgebiet (vgl. ibb Wohnungsmarktbericht 2012, S. 81).
62
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
4.3. Städtebauliche Folgen einer Veränderung der Sozialstruktur
Voraussetzung für den Erlass einer Erhaltungsverordnung gem. § 172 Abs. 1 Satz 1
Nr. 2 BauGB ist das Vorliegen städtebaulicher Gründe für den Schutz der angestammten Wohnbevölkerung vor Verdrängung.
Als Ergebnis der Untersuchung zeigt sich eine Tendenz zu städtebaulichen Fehlentwicklungen, wenn das Instrumentarium der Erhaltungsverordnung nicht weiter eingesetzt werden würde.
Störung des günstigen Verhältnisses von Wohnungs- und Haushaltsstruktur
Die für die Berliner Innenstadt insgesamt untypische Mischung des Wohnungsangebots aus relativ preiswerten, kleineren Wohnungen aus der Nachkriegszeit und gründerzeitlichen Wohnungen, die aufgrund ihrer sehr großen Wohnfläche sehr viel teurer
sind, hat eine besondere Bevölkerungsstruktur entwickelt, die in dieser Form in anderen Gebieten nicht vorkommt. Insbesondere die Mieter der Nachkriegswohnungen
sind auf dieses Wohnungsangebot angewiesen. Sie haben nur ein durchschnittliches
Einkommensniveau. Die Einkommen von fast 60% der Mieter in diesen Beständen
liegt unter dem Berliner Durchschnittsniveau. Viele von ihnen sind als Sozialmieter in
die ursprünglich öffentlich geförderten Wohnungen gezogen. Sie haben häufig auch
heute ein Einkommen, das zum Bezug einer Sozialwohnung berechtigen würde.
Allerdings gibt es, wie dargestellt, nur noch wenige öffentlich geförderte Wohnungen
in Berlin. Angesichts der rapiden Mietpreisentwicklung in Berlin, die sich auch in den
Beständen des Untersuchungsgebiets gezeigt haben (s.o.), ist ein Ausweichen in
andere, für diese Gruppe bezahlbare Bestände nur schwer möglich.
Zudem gibt es nicht nur wenige Wohnungen im unteren Preissegment, sondern auch
zu wenige kleine Wohnungen in Berlin. Einer Million 1-Personen-Haushalte stehen
nur 323.000 Wohnungen unter 50 m² und weitere 304.000 zwischen 50 und 60 m²
gegenüber64, insgesamt etwa 30% des gesamten Wohnungsbestandes.65 Im Nachkriegswohnungsbestand des Untersuchungsgebiets Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz gehören aber fast 50% zu den Wohnungen unter 60 m². Gleichzeitig zeigen die
Ergebnisse der Untersuchung, dass im Zuge einer Umwandlung in Eigentum ein Teil
der kleineren Wohnungen zusammengelegt worden sind.
Schließlich wird auch das Angebot preiswerter Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau durch Auslaufen der Bindungsfrist weiter sinken. Zur Zeit wird im Rahmen der
Neufassung des Stadtentwicklungsplans (STEP) Wohnen der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung intensiv die Notwendigkeit der Planung und Errichtung zusätzlicher
geförderter Wohnungen untersucht. Die sich daraus ergebenden städtebaulichen
Probleme sind für das Land Berlin umso größer, je größer die Zahl einkommensschwacher Haushalte ist, die aus Gebieten wie dem Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz verdrängt werden. Für die Versorgung der Haushalte mit unterdurchschnittlichen Einkommen stellen daher die Nachkriegswohnungen mit niedrigen Mieten in
ihrem gegenwärtigen Ausstattungszustand ein derzeit nicht zu ersetzendes Angebot
dar.
Haushalte mit unterdurchschnittlichen Einkommen sind daher nur im Gebiet zu halten, wenn effektive Maßnahmen zu Begrenzung der Aufwertungsinvestitionen weiterhin durchgesetzt werden können. Dies würde einen Beitrag auf gesamtstädtischer
64
Amt für Statistik Berlin Brandenburg: Mikrozensus Wohnen 2006
65
Die AVWohnen, die die Kosten der Unterkunft für Bezieher von Arbeitslosengeld II regelt, wird von
einer Wohnungsgröße von unter 50 m² für Einpersonenhaushalte und von unter 60 m² für
Zweipersonenhaushalte ausgegangen. Bei knapp 200.000 Einpersonenbedarfsgemeinschaften und
ca. 50.000 Bedarfsgemeinschaften mit zwei Personen zeigt sich die große Nachfrage von
Haushalten mit geringen Einkommen, die sich in Berlin auf kleine Wohnungen richtet.
63
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
Ebene leisten, den Verlust preiswerten Wohnraums zu begrenzen, die Wohnungsversorgung der Haushalte mit geringen Einkommen zu sichern und die Notwendigkeit
der Ausweisung und Sicherung neuer Gebiete für einen sozialen Wohnungsbau zu
reduzieren.
Veränderung einer bewährten Bevölkerungsstruktur
Schließlich ist auch ein großer Teil der BewohnerInnen auf die Struktur des Wohngebiets mit seinen infrastrukturellen Ausstattungen, seinen nachbarschaftlichen Kontakten und seiner Vertrautheit angewiesen. Ein sehr großer Teil der BewohnerInnen ist
im Rentenalter. Sie wohnen im Durchschnitt seit 32 Jahren im Gebiet und seit 27
Jahren in der gleichen Wohnung.
Derartig gewachsene, sich kontinuierlich weiterentwickelnde Sozialstrukturen haben
positive Auswirkungen auf die Struktur und die Kosten der staatlich zu organisierenden und bereitzustellenden Daseinsfürsorge und Infrastrukturausstattung. Auch hier
hat sich in der Untersuchung gezeigt, dass im Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz enge soziale Kommunikationsnetze existieren. Dies zeigt sich sowohl in den
intensiven nachbarschaftlichen Beziehungen (vgl. Kap. 2.10.2) und den engen persönlichen Netzwerken (vgl. Kap. 2.10.1) als auch in einer positiven Bewertung des
Wohngebiets durch die BewohnerInnen (vgl. Kap. 2.12.2).
Diese Sozialbeziehungen gehen dabei häufig über reine Kommunikationsbeziehungen hinaus. Sie beinhalten eine Vielzahl kleinerer und größerer Hilfeleistungen, gegenseitige Unterstützungen und Beratungen, die nicht nur die Lebensqualität für die
BewohnerInnen erhöhen, sondern staatliche Leistungen unterstützen und ersetzen.
19% der Befragten berichten von intensiven nachbarschaftlichen Kontakten und
großer Bereitschaft zu gegenseitiger Hilfe. Weitere 51% nennen kleinere gegenseitige Hilfeleistungen, so dass zwei Drittel aller BewohnerInnen von Kontakten berichten,
die auch gegenseitige Unterstützungsleistungen beinhalten. Bei den älteren BewohnerInnen in den Nachkriegswohnungen sind die jeweiligen Werte noch höher.
Die vorgefundene Gebietsstruktur entspricht weiterhin den im §1 des BauGB angesprochenen ausgeglichenen Bevölkerungsstrukturen. Damit besteht die begründete
Erwartung, dass eine Änderung der Bevölkerungsstruktur zumindest für einen längeren Zeitraum dem Gebiet die Qualitätsmerkmale einer bewährten Bevölkerungsstruktur nehmen würde. Es erscheint daher als sinnvoll und geboten, die vorhandene
Struktur zu erhalten.
Gefahr der Überlastung der infrastrukturellen Angebote für Kinder
Bei einer veränderten Wohnungsgrößenstruktur durch Zusammenlegungen kleiner
Wohnungen, die insbesondere im Zuge von Bau- und Modernisierungsmaßnahmen
in den Wohnanlagen der Nachkriegsperiode droht, wird die Nachfrage nach infrastrukturellen Angeboten für Kinder steigen, speziell im Grundschulbereich. Die Kapazitätsgrenze der Grundschulen ist aber bereits erreicht. Eine Ausweitung des Platzangebots würde somit zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur erfordern.
Verstärkung von Segregationsprozessen in der Gesamtstadt
Eine zunehmende Verdrängung einkommensschwacher Haushalte wird zu einer
Verstärkung eines gravierenden städtebaulichen Problems in Berlin führen, zur einer
Verstärkung der Entwicklung von Problemquartieren.
Trotz deutlicher Aufwertungstendenzen hat sich im Wohngebiet Barbarossaplatz/Bayerischer Platz eine gemischte Bevölkerungsstruktur mit relevanten Teilen von
einkommensschwächeren und verdrängungsgefährdeten Haushalten erhalten.
Wenn die ökonomisch schwachen Teile der Bevölkerung durch Modernisierungsinvestitionen zum Verlassen der bisherigen Wohnungen gezwungen werden, werden
selektive Wanderungsprozesse verstärkt. Ein großer Teil dieser Haushalte, insbe-
64
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
sondere aber diejenigen mit geringen Chancen für eine eigenverantwortliche Verbesserung ihrer sozialen Lage, wandern nämlich in Gebiete ab, die bereits aufgrund ihrer
hochsegregierten Bevölkerungsstruktur als Problemgebiete eingestuft sind. Dies
zeigen sowohl kleinräumige Untersuchungen in Stadtquartieren als auch das ‚Stadtmonitoring‘ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.66 Diese Gebiete gefährden
die Stadtentwicklung und erfordern hohen personellen und finanziellen Aufwand zu
ihrer Steuerung und Verbesserung. Als eines der wichtigsten städtebaulichen Entwicklungsziele hat daher der Berliner Senat festgelegt: „Im Rahmen der Bestandsqualifizierung ist es ... wesentlich, soziale Entmischungsprozesse zu vermeiden und
gemischte funktionale Strukturen zu sichern.“67
4.4. Prüfkriterien bei Anwendung der Sozialen Erhaltungsverordnung
Aufgrund der Ergebnisse empfehlen wir, für das Gebiet Barbarossaplatz/Bayerischer
Platz eine soziale Erhaltungsverordnung zu erlassen. Es sollten Maßnahmen versagt
bzw. auf ihre Verträglichkeit hinsichtlich des Erhalts der Sozialstruktur geprüft werden, die geeignet sind soziostrukturelle Veränderungen zu verursachen.
Wohnungsausstattungen über dem durchschnittlichen zeitgemäßen Standard
Das bezieht sich allgemein auf den Einbau von allen Wohnungsausstattungen, die
über den durchschnittlichen zeitgemäßen Ausstattungsstandard hinausgehen. Speziell sind dabei
-
aufwendige Badsanierungen ,
-
Einbau von großen Balkonen bzw. Zweitbalkonen,
-
Einbau von Aufzügen,
-
Grundrissveränderungen zur Herstellung besonders hochwertiger Wohnsituationen
-
energetische Maßnahmen
-
Fußbodenheizung
zu prüfen.
Alle Maßnahmen, die zum Verlust von Wohnraum führen wie der Abriss von Wohngebäuden, Wohnungszusammenlegungen, die kurzzeitige Nutzungen von Wohnungen z.B. als Ferienwohnungen, oder die Umwandlung von Wohnungen in Gewerbe
sollten verhindert werden.
Zusätzlich sollte weiterhin versucht werden, den Senat von Berlin zum Erlass einer
‚Umwandlungsverordnung’ im Gebiet zu bewegen, um weitere effektive Eingriffsmöglichkeiten zum Schutz der Sozialstruktur zu gewinnen.
66
vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Stadtmonitoring 2011
67
vgl. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Stadtentwicklungskonzept Berlin 2020. Statusbericht
und perspektivische Handlungsansätze. S. 11.
65
Endbericht
Sozialuntersuchung Barbarossaplatz / Bayerischer Platz 2013
5. Befragungsunterlagen
Anschreiben
Erläuterungshinweise zum Ausfüllen des Fragebogens
Fragebogen
66
Was ist eine soziale Erhaltungsverordnung?
•
•
•
•
•
Die soziale Erhaltungsverordnung - früher bekannt unter dem Stichwort Milieuschutz – ist
ein rechtliches Instrument des Baugesetzbuches (§ 172, Abs. 1 und Abs. 4).
Sie soll die Struktur der Bevölkerung schützen und erhalten, wenn durch bauliche
Maßnahmen wie Umbau, Modernisierung, Abriss o. ä. diese Bevölkerungsstruktur
verändert wird und durch diese Veränderung städtebauliche Probleme entstehen.
Solche städtebaulichen Probleme können z. B. sein:
- eine zu starke oder zu geringe Ausnutzung der Infrastruktur (Kitas, Schulen,
Öffentlicher Nahverkehr, Parkplätze usw.
- Probleme bei der Wohnungsversorgung
- städtebauliche Probleme in anderen Stadtteilen, wenn bestimmte Teile der
Bevölkerung in diese Stadtteile verdrängt werden.
Weil es ein Instrument der Baugesetzgebung ist, kann es nur für die Regulierung von
baulichen und städtebaulichen Maßnahmen eingesetzt werden. Die Bezirksverwaltung
kann nur eingreifen, wenn der Eigentümer bauliche Maßnahmen vorbereitet oder
durchführt.
Es ist kein direktes Instrument des Mieterschutzes oder zur Abwendung sozialer
Probleme. Allerdings sollen Verdrängungsprozesse durch Mietsteigerungen, aber auch
durch Abriss und Neubau, verhindert werden.
Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Mieter/innen bzw.
Eigentümer/innen?
Eigentümer/innen von Wohnbauten oder Wohnungen in den beiden sozialen Erhaltungsgebieten müssen bereits jetzt (seit Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses im
Amtsblatt), den Rückbau von Gebäuden (Abriss), die Änderung und Nutzungsänderung
baulicher Anlagen erhaltungsrechtlich beantragen und genehmigen lassen. Soweit
erkennbar ist, dass die beantragte Maßnahme den Zielen der sozialen Erhaltungsverordnung
entgegenstehen könnte, kann der Antrag bis zum Erlass der Verordnung, längstens für ein
Jahr zurückgestellt werden.
• Sollte die jetzt mit dieser Befragung durchgeführte Untersuchung ergeben, dass die
Voraussetzungen für den Erlass einer sozialen Erhaltungsverordnung gegeben sind,
kann dis Bezirksverwaltung Anträge auf die Genehmigung der baulichen Maßnahmen
ablehnen oder an Auflagen binden.
• Solche Auflagen können z. B. sein:
- Begrenzung des Modernisierungsumfangs,
- Untersagung von Grundrissänderungen wie die Zusammenlegung von
Wohnungen,
- Untersagung von Umnutzungen von Wohnungen in Gewerbe oder
Ferienwohnungen.
• Allerdings verlangt das Baugesetzbuch, dass die Bezirksverwaltung den
‚durchschnittlichen zeitgemäßen Ausstattungszustand’ (z.B. Ersteinbau eines Bades in
durchschnittlicher Qualität und einer Sammelheizung) ohne Auflagen genehmigen muss.
• Wenn in Ihrer Wohnung bzw. in Ihrem Wohngebäude Modernisierungsmaßnahmen
stattfinden, können Sie bei der Bezirksverwaltung nachfragen, ob eine erhaltungsrechtliche Genehmigung vorliegt.
TOPOS Stadtforschung
Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens – Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg
Zum Ausfüllen des Fragebogens benötigen Sie ca. 15 bis 20 Minuten.
Der Fragebogen braucht nicht vom Haushaltsvorstand, sondern kann von einem Erwachsenen
Haushaltsmitglied ausgefüllt werden.
Beim Fragebogen gibt es zwei verschiedene Arten von Antwortkategorien:
sind Kästchen zum Ankreuzen,
[....]
sind 'Platzhalter', in denen Text oder Zahlen eingegeben werden sollen.
Zu den einzelnen Fragen:
Frage - Nr.
Bemerkungen
Frage 3:
Bitte tragen Sie ein, in welchem anderen (Alt-)Bezirk Berlins bzw. Bundesland oder
Land Sie vor Ihrem Einzug in Ihr derzeitiges Wohngebiet gewohnt haben.
Frage 6:
Bitte geben Sie an, wie viele Zimmer (z.B. Wohn-, Schlaf-, Kinderzimmer, etc.) Ihre
Wohnung hat. Bad und Küche sollen nicht dazu gezählt sondern extra angekreuzt
werden.
Frage 8:
Bitte tragen Sie die monatliche Miete für Ihre Wohnung ein. Für die genaue
Angabe der Betriebs- und Heizkosten sehen Sie bitte in Ihrem Mietvertrag bzw.
Ihrem letzten Mieterhöhungsschreiben nach.
Unter Nettokaltmiete versteht man die Miete ohne Betriebs- und Heizkosten.
Wenn möglich, geben Sie bitte Betriebs- und Heizkosten jeweils gesondert an.
Wenn Sie die Betriebskosten nicht kennen, tragen Sie bitte die Kaltmiete ein.
Wenn Sie Ihren Mietbetrag nur einschließlich der Heizkosten kennen, notieren Sie
den Betrag bitte bei Warmmiete.
Frage 9:
Wenn eine Modernisierung in Ihrer Wohnung durchgeführt wurde, geben Sie bitte
an, in welchem Jahr dies stattgefunden hat. Falls nicht modernisiert wurde oder
Ihnen nichts über eine Modernisierung bekannt ist, können Sie die Frage 10
überspringen und mit Frage 11 fortfahren.
Frage 10:
Bei dieser Frage möchten wir wissen, wann Sie in die modernisierte Wohnung
eingezogen sind.
-
Die Kategorie ‚vor oder während der Modernisierung‘ sollten Sie ankreuzen,
wenn Sie schon vor der Modernisierung ihrer Wohnung in dieser gelebt haben.
-
‚Erster Mieter nach der Modernisierung‘ sind Sie, wenn Sie nach
Beendigung der Modernisierung in die Wohnung gezogen sind, ohne dass
vorher ein anderer Mieter die modernisierte Wohnung bewohnt hat.
-
Die Einstufung „Einige Zeit nach der Modernisierung eingezogen“ gilt
dann, wenn Sie wissen, dass nach Beendigung der Modernisierung
mindestens ein Mieter in dieser Wohnung gewohnt hat.
Frage 11 d:
Wenn in Ihrem Wohngebäude eine Modernisierung zur Energieeinsparung
vorgenommen wurde, können Sie in dem damaligen Ankündigungsschreiben
erkennen, welche Maßnahmen durchgeführt wurden. Wenn Sie nach der
Modernisierung eingezogen sind und Sie nicht wissen, was eingebaut wurde,
fragen Sie bitte Ihren Nachbarn. Geben Sie bitte einzelne Maßnahmen auch dann
an, wenn Sie nicht wissen, ob andere Maßnahmen auch durchgeführt wurden.
Frage 12:
Bitte geben Sie an, welche Verbesserung Ihrer Wohnung Sie sich auch dann
wünschen würden, wenn sich dadurch die Miete in einem zulässigen Rahmen
erhöhen würde.
Frage 13:
Bitte benennen Sie die baulichen Mängel in Ihrer Wohnung (nicht des Hauses).
Bitte geben Sie sämtliche Mängel und Defekte an (Mehrfachnennungen möglich).
TOPOS Stadtforschung
Frage 18:
Bitte geben Sie an, welche der genannten Einrichtungen Sie in Ihrem Wohngebiet nutzen. Die Einrichtung muss nicht im Erhaltungsgebiet liegen. Sie sollte
für sie so nahe liegen, dass Sie sie zu Ihrem Wohngebiet zählen.
Frage 19:
Geben Sie für jede Einrichtung an, wie wichtig sie für Sie oder Ihre Familie ist.
Geben Sie das bitte auch an, wenn sie die Einrichtungen zurzeit nicht benutzen.
Frage 26:
Kreuzen Sie bitte für jedes Haushaltsmitglied, das älter als 15 Jahre ist, in einer
eigenen Spalte an, in welcher beruflichen oder Ausbildungs-Situation sich die
Haushaltsmitglieder zur Zeit befinden.
Aufstocker sind Personen, die eine versicherungspflichtige Arbeit haben und für
sich oder seine Familie zusätzlich Arbeitslosengeld II (Hartz IV) erhalten.
Frage 28:
Wenn ein Mitglied Ihres Haushalts die Nationalität gewechselt hat bzw. die
deutsche Nationalität zusätzlich angenommen hat (doppelte Staatsbürgerschaft),
kreuzen Sie bitte ‚ja’ an.
Frage 30:
Falls Sie Wohngeld als einen Zuschuss zu Ihrer Miete vom Bezirksamt erhalten, ,
tragen Sie bitte den monatlichen Betrag in die Spalte – Wohngeld vom Bezirksamt
- ein.
Wenn Sie Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bekommen, tragen Sie in der zweiten
Zeile – Wohnkostenübernahme im Rahmen von Hartz IV – den Betrag ein, den Sie
für Ihre Mietkosten von Jobcenter erhalten.
Die Beträge, die Sie als Wohngeld bzw. als Wohnkostenübernahme erhalten,
rechnen Sie nicht zu Ihrem Nettoeinkommen bei Frage 31 hinzu.
Frage 31:
Mit dieser Frage bitten wir Sie um die Angabe, über welche Einkünfte Sie
monatlich verfügen. Uns ist klar, dass diese Frage von vielen ungern beantwortet
wird. Da die gesamte Umfrage freiwillig ist, können Sie natürlich auch diese
Frage bei der Beantwortung auslassen und lediglich die anderen Fragen
beantworten. Beachten Sie aber bitte, dass die Wirksamkeit und die
Überzeugungskraft dieser Untersuchung sehr stark davon abhängt, dass wir die
finanziellen Verhältnisse der Bewohner darlegen können. Die Anonymität der
Umfrage, die wir Ihnen im Anschreiben zugesichert haben – und zu der wir auch
gesetzlich verpflichtet sind – gibt Ihnen zudem die Sicherheit, dass niemand von
Ihren Angaben erfährt.
Bitte geben Sie Ihre Einkünfte vom letzten Monat an. Rechnen Sie bitte alle regelmäßigen monatlichen Einkünfte zusammen. Berücksichtigen Sie neben Einkommen aus Arbeit auch Kindergeld, Renten und Pensionen, regelmäßige Einkünfte aus Vermögen oder auch Unterhaltszahlungen, die Sie oder Ihre Kinder erhalten. Wohngeld rechnen Sie hier bitte nicht dazu, weil es schon mit der Frage 30
erfasst wird.
Frage 38:
Wenn Sie zum Auszug aus Ihrer Wohnung entschlossen sind, geben Sie uns bitte
den Grund an, der für die Entscheidung der wichtigste war. Egal, ob Sie z.B.
wegen Ihrer Wohnungssituation oder wegen der Situation im Wohngebiet
ausziehen wollen oder welche anderen Gründe Sie für einen Umzug haben.
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
Wenn Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich telefonisch (864 90 427) oder per
mail (mail@topos-planung.de) an TOPOS Stadtforschung.
Fragebogen Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
Mein / unser Haushalt wohnt im Gebiet:
Großgörschenstraße / Kaiser-Wilhelm-Platz
Block [...............] *siehe beiliegende Karte!
Barbarossaplatz / Bayrischer Platz
Block [...............] *siehe beiliegende Karte!
Altbau (bis 1949)
Neubau (1950-1990)
Neubau (nach 1990)
Vorderhaus
Hinterhaus
Seitenflügel
Dachgeschoss
Fragen zur Wohnung
1. Seit wann wohnen Sie in dieser Wohnung?
seit (Jahr) [...............]
2. Wann sind Sie in diese Wohngegend gezogen?
(Jahr) [...............]
- im (Alt)Bezirk Schöneberg
- anderer Altbezirk Berlins
3. Wo haben Sie davor gewohnt? *
(* = im Erläuterungsbogen finden Sie zusätzliche
Anmerkungen)
[...................................................]
- anderes Bundesland / Land
[...................................................]
4. Sind Sie Mieter, Untermieter oder Eigentümer
der von Ihnen genutzten Wohnung?
- Mieter
- Untermieter
- Eigentümer
- Privateigentümer (Haus)
5. Wer ist Vermieter dieser Wohnung?
- Privateigentümer (Wohnung)
- Städtische Wohnungsbaugesellschaften
- Private Wohnungsunternehmen
- sonstige
6. Wie viele Zimmer und welche anderen Räume
- Zimmer [................]
- Küche
- Badezimmer
hat Ihre Wohnung? *
Räume zwischen 6 und 10 qm als halbe Zimmer angeben!
7. Wie viele Quadratmeter hat Ihre Wohnung?
qm [.................]
€
8. Wie viel Miete zahlen Sie monatlich für Ihre
Wohnung? *
Die Nettokaltmiete, Betriebskosten und Heizkosten
sofern möglich bitte getrennt ausweisen!
Weitergehende Erklärungen zu der
Zusammensetzung der Miete finden Sie im
Erläuterungsschreiben.
9. Wurde Ihre Wohnung in den letzten
Jahren vom Eigentümer modernisiert?
-
eingezogen?*
[...............]
+ Betriebskosten
[...............]
= Kaltmiete
[...............]
+ Heizkosten
[...............]
= Warmmiete
[...............]
-
*
10. In Bezug auf eine Modernisierung,
wann sind Sie in diese Wohnung
Nettokaltmiete
ja, 19 [.........] / 20 [.........]
- nein
- weiß nicht
eine Modernisierung wurde angekündigt
- vor / während der Modernisierung
- als erster Mieter nach der Modernisierung
- einige Zeit nach der Modernisierung
- keine Modernisierung
TOPOS Stadtforschung
Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
Seite 2
nach
nach
beim
Einzug
Einzug
Einzug
vom
vom
Bitte geben Sie an, ob das Ausstattungsmerkmal schon bei Ihrem
Einzug in der Wohnung vorhanden war oder ob es erst nach Ihrem
vorhanden Mieter ein- Vermieter
Einzug von Ihnen (in Selbsthilfe) oder vom Vermieter eingebaut wurde.
gebaut eingebaut
11. Über welche Ausstattung verfügt Ihre Wohnung?
a) Heizungssystem
- Ofenheizung (Kohle/Öl)
- Gasetagenheizung
- Zentralheizung/Fernheizung
- sonstige [......................................................]
b) Sanitärausstattung
Toilette:
- Außentoilette
- Innentoilette
Badezimmer:
- mit Dusche
- mit Badewanne
- mit Badewanne und einer davon getrennten Dusche
- überwiegend gefliest
außerhalb eines Bades:
- mobile Dusche oder Badewanne
- fest installierte Dusche / Badewanne (in der Speisekammer)
Warmwasserversorgung
- Kohle-Badeofen
- großer Elektroboiler
- Gas- / Elektrodurchlauferhitzer
- zentrale Warmwasserversorgung
c) sonstige Ausstattungsmerkmale
- Balkon (bis 4 m²)
- großer Balkon/Terrasse/Wintergarten
- Fahrstuhl – Wissen Sie, wann er eingebaut wurde? [............]
- Gegensprechanlage
- Kabelfernsehen
- Doppel-/Verbundglasfenster
- teilweise Doppel- / Verbundglasfenster
- Einbauküche
- Teppichboden
- Parkettboden und / oder abgezogene Dielen
- verstärkte Elektrosteigeleitung (moderne Elektroinstallation)
- Gäste-WC
- sonstige [..........................................................]
d) energiesparende Ausstattung *
- moderne, energiesparende Heizungsanlage
- Solaranlage – Erwärmung von Wasser
- Solaranlage – Stromgewinnung (Photovoltaik)
- gedämmte Fassade
- gedämmte Kelleredecke
- gedämmtes Dach
- gedämmtes Heizungs- und Warmwasserleitungen
TOPOS Stadtforschung
Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
12. Durch eine Verbesserung der Ausstattung
Ihrer Wohnung, würde die Miete steigen.
Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre
Wohnung trotz der damit verbundenen
Mieterhöhung zusätzlich erhalten?
Seite 3
- keine
- zusätzlich:
[....................................................................]
[....................................................................]
13. Welche Mängel hat Ihre Wohnung?
- keine
- Feuchtigkeit / Schimmel
- Fenster undicht
- Heizung / Ofen defekt
- Sanitär defekt
- Elektro defekt
*
Mehrfachnennungen sind möglich
- sonstige [..................................................]
Fragen zur Verkehrsnutzung
- im Wohngebiet
- in Schöneberg
- in anderen Bezirken Berlins
14. Wo befindet sich Ihr Arbeitsplatz /
Ausbildungsplatz?
[..............................................]
- im Umland
- Auto
- Busse/Bahnen
- Fahrrad
- zu Fuß
15. Welche Verkehrsmittel benutzen Sie
hauptsächlich auf dem Weg zu Ihrem
Arbeitsplatz / Ausbildungsplatz?
16. Verfügt Ihr Haushalt über ein Auto?
- ja, Anzahl [............]
- nein
Fragen zur Nutzung von öffentlichen Einrichtungen
17. Wenn Sie Kinder in entsprechendem Alter haben, welche Schulen besuchen sie?
Grundschule
Welche:[.................................................]
weiterführende Schule
Welche:[.................................................]
18. Nutzen Sie folgende Einrichtungen/Angebote im
Gebiet?
*
nutze ich/
nutzen
wir
Kindertagesstätte/Hort
Spielplätze
öffentliche Grünflächen
Jugendfreizeiteinrichtungen
Seniorenfreizeiteinrichtungen
kulturelle Einrichtungen
medizinische Versorgung (Ärzte)
Öffentlicher Nahverkehr (Bus, U-Bahn)
sonstiges [.......................................]
19. und wie wichtig sind sie für Sie/Ihre
Familie?
finde ich
sehr
wichtig
finde ich
wichtig
finde ich
weniger
wichtig
finde ich
unwichtig
TOPOS Stadtforschung
Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
Seite 4
20. Was würden Sie vermissen, wenn Sie das Gebiet verlassen würden?
[........................................................................................................................................................]
[........................................................................................................................................................]
21. Welche Dinge oder Einrichtungen, die Sie oder Ihr Haushalt dringend benötigen, fehlen im
Wohngebiet?
[........................................................................................................................................................]
[........................................................................................................................................................]
22. Welche Dinge oder Umstände stören Sie hier so, dass Sie sich vorstellen können,
deswegen das Wohngebiet zu verlassen?
[........................................................................................................................................................]
[........................................................................................................................................................]
Fragen zum Haushalt
23. Wieviele Personen leben in der Wohnung?
Anzahl [............]
Person
Sie selbst
2. Person
3. Person
4. Person
5. Person
6. Person
24. Geburtsjahr
[............]
[............]
[............]
[............]
[............]
[............]
25. Geschlecht
26. Berufliche Stellung
(nur Personen über 15 Jahre)
Arbeite/r
Angestellte/r
Beamte/r
Selbständige/r
Rentner/in
Sozialhilfeempfänger/in
Arbeitslose:
ohne Arbeitslosengeld
Arbeitslosengeld I
Arbeitslosengeld II (Hartz)
Alg II und ‚Ein-Euro-Job’
Aufstocker*siehe Erläuterung
ohne Ausbildungsplatz
Arbeitsfördermaßnahme
Umschulung
Student/in
Auszubildende/r
Schüler/in
Hausfrau/-mann
sonstiges [.......................]
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TOPOS Stadtforschung
Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
27. Welche Nationalitäten sind in Ihrem Haushalt
vertreten?
Bitte geben Sie alle Nationalitäten der in der Wohnung
lebenden Personen an (Anmerkung: doppelte
Staatsbürgerschaft bitte als zwei Nationalitäten
notieren)
Seite 5
- deutsch
- türkisch
- sonstige
[........................................................]
[........................................................]
- nein
28. Hat ein Mitglied in Ihrem Haushalt die
deutsche Nationalität angenommen?
*
- ja
29. Welche Sprachen werden bei Ihnen zu Hause [.....................................................................]
gesprochen?
[................................................................]
30. Erhalten Sie Wohngeld?
- nein
*
Wenn Sie Hartz IV erhalten, geben Sie bitte die Summe
an, die Sie für Ihre Wohnkosten erhalten. Beim
Einkommen tragen Sie dann die Summe ohne
Wohnkosten ein.
31. Bitte geben Sie das monatliche NettoHaushalts-Einkommen (ohne Wohngeld
bzw. ohne Wohnkosten bei Alg II) für den
letzten Monat an.
*
Bitte berücksichtigen Sie die Einkommen aller
Haushaltsmitglieder bei Ihrer Angabe.
Gemeint sind sämtliche Einkommen außer dem
Wohngeld bzw. der Wohnkostenübernahme, z.B. Lohn
oder Gehalt, Unterhaltszahlungen, Rente, öffentliche
Unterstützungen, Kindergeld etc.
Selbständige geben bitte das Jahreseinkommen nach
Abzug der Steuern an
32. Hat sich Ihr Haushaltseinkommen gegenüber
dem letzten Jahr verändert?
- ja, Wohngeld vom Bezirksamt € [...............]
- Wohnkostenübernahme
im Rahmen von Alg II (Hartz IV)€ [...............]
Netto-Haushalts-Einkommen
€ [............................]
oder
- Netto-Haushalts-Einkommen pro Jahr
€ [..................................]
- gleich geblieben
- verschlechtert
- verbessert
Fragen zur Nachbarschaft
33. Wie sind die Kontakte der Nachbarn
im Haus untereinander?
Bitte nur die zutreffendste Beschreibung
ankreuzen
- Es gibt enge Kontakte in der Nachbarschaft
und eine große Bereitschaft, sich untereinander
zu helfen. (z.B. Einkaufen, Kinderbetreuung)
- Die meisten Mieter kennen sich und
unterhalten sich gelegentlich miteinander, man
hilft sich gegenseitig in kleinen Dingen aus.
(z.B. Blumen, Post)
- Man kennt und grüßt sich.
- Hier haben nur einige Kontakt miteinander, die
meisten laufen aneinander vorbei.
- Hier kennt und grüßt sich fast keiner
TOPOS Stadtforschung
Soziale Erhaltungsgebiete Schöneberg 2013
34. Wie beurteilen Sie die Nachbarschaft
im Haus?
Bitte nur die zutreffendste Beschreibung
ankreuzen
35. Haben Sie Freunde, Bekannte oder
Verwandte in der Umgebung?
mehrere Antworten sind möglich
Seite 6
- Das Zusammenleben gefällt mir.
- Zusammenleben ist einigermaßen gut.
- Das Zusammenleben gefällt mir nicht.
- Das Zusammenleben ist mir egal.
- Kann ich nicht beurteilen.
- Freunde
- Bekannte
- Verwandte
Fragen zum Wohngebiet
36. Würden Sie einem Bekannten oder Freund
raten in dieses Wohngebiet zu ziehen?
37. Haben Sie vor, aus Ihrer Wohnung
auszuziehen?
- ja
- eventuell
- nein
- ja
- jetzt nicht aber später
- eigentlich nicht
38. Wenn Sie jetzt oder später ausziehen wollen,
welcher Grund ist ausschlaggebend für diese
Entscheidung?
[...................................................................]
*
[...................................................................]
[...................................................................]
39. Möchten Sie, wenn Sie aus Ihrer Wohnung
ausziehen, in der Gegend wohnen bleiben,
woanders hinziehen oder ist Ihnen die
Gegend egal?
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
- im Wohngebiet bleiben
- in einen Berliner Innenstadtbezirk ziehen
- in einen Berliner Außenstadtbezirk ziehen
- ins Berliner Umland ziehen
- woanders hinziehen
- Die Gegend ist mir egal