Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Anlage - vollständige Vorlage zur Kenntnisnahme.pdf

Dies ist ein "Politik bei uns 1"-Dokument. Die Dateien dieser Kommunen werden nicht mehr aktualisiert. Um aktuelle Daten zu bekommen, ist eine OParl-Schnittstelle bei der Kommune erforderlich. Im Bereich "Mitmachen" finden Sie weitere Informationen.

Daten

Kommune
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Dateiname
Anlage - vollständige Vorlage zur Kenntnisnahme.pdf
Größe
352 kB
Erstellt
15.10.15, 19:04
Aktualisiert
27.01.18, 10:19

Inhalt der Datei

Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin 12.08.2014 Vorlage zur Kenntnisnahme für die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 04.09.2014 1. Gegenstand der Vorlage: Vorlage zur Kenntnisnahme für die BVV Wirtschaftsbericht Marzahn-Hellersdorf 2013 2. Die BVV wird um Kenntnisnahme gebeten: Das Bezirksamt wurde ersucht jährlich einen Jahreswirtschaftsbericht des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf zu erarbeiten und der BVV zur Beratung zu übergeben. Der Wirtschaftsbericht Marzahn-Hellersdorf 2013 wird als Anlage zur Kenntnis gegeben. Komoß Bezirksbürgermeister Anlage Christian Gräff Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung Anlage Wirtschaftsbericht 2013 1. Statistische Kennzahlen 1.1 Bevölkerungsentwicklung 1.2 Arbeitsmarktentwicklung 1.3 Gewerbebestandsanalyse/ Bestandsentwicklung 2. Wirtschaftsförderung in der Region 2.1 Bestandspflege/Unternehmensservice 2.2 Standortmarketing Projekt Standortmarketing PlattenGala WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside 3.3 Projekte Gesundheitswirtschaft Helene-Weigel-Platz IGA Berlin 2017 (Koordination und Marketing) Berlin eastside Marketing für CleanTech Business Park Berlin-Marzahn 4. Gewerbeansiedlung 4.1 Gewerbeansiedlungen auf eigenen Grundstücken 4.2 Gewerbeansiedlungen auf Pachtimmobilien Wichtige Entwicklungen in Gewerbeparks/Gewerbehöfen DOBA/ ORCO-GSG/ Knorr Bremse/ B1 Businesspark 4.3 Infrastrukturerschließung CleanTech Business Park Berlin-Marzahn MEON Gewerbepark Brücke S-Bahnhof Marzahn Bodenertüchtigung im Gewerbegebiet 5. Entwicklung im Bereich Tourismus Tourismus allgemein Mühle/ Kleintierhof 6. Ausblick 2014 2 1. Statistische Kennzahlen 1.1. Bevölkerungsentwicklung Am 31.12.2013 hatte Marzahn-Hellersdorf 254.226 Einwohner/innen (EW). Das entspricht einer Zunahme von 2.347 Einwohnern gegenüber dem Vorjahr. Damit hat der Bezirk nunmehr das dritte Jahr in Folge einen Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Von der Gesamtzahl der Einwohner/innen haben 33.166 Personen einen Migrationshintergrund, davon sind 13.198 Ausländer/innen. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 13 % bzw. 5,2 %. Das Durchschnittsalter beträgt gegenwärtig im Bezirk 43,3 Jahre und liegt leicht über dem Berliner Durchschnitt (42,8). 1.2. Arbeitsmarktentwicklung Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug zum 31.12.2013 in Berlin 11,7%, in Marzahn-Hellersdorf dagegen nur 10,4 %! Vergleicht man den Wert vom Dezember 2012, wo die Quote noch 10,9% betrug, konnte im Laufe des Jahres ein Rückgang verzeichnet werden. Zum 31.12.2012 waren rd. 2.600 jungen Menschen von der Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk betroffen. Dies konnte zum 31.12.2013 auf rd. 1.600 Personen verringert werden. Statistische Details siehe auch unter http://statistik.arbeitsagentur.de/nn_32022/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche _Suchergebnis_Form.html?view=processForm&resourceId=210358&input_=&pageLocale=d e&topicId=22410&regionInd=962&region=&year_month=201312&year_month.GROUP=1&s earch=Suchen 1.3. Gewerbebestandsanalyse Im Bereich Gewerbeangelegenheiten wurden in der Zeit vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013 insgesamt 4.996 Gewerbeanzeigen nach §§ 14 und 55c der Gewerbeordnung, davon 2.245 Anmeldungen = 44,94 %, 1.753 Abmeldungen = 35,09 %, 998 Ummeldungen bearbeitet. = 19,98 % 3 Gewerbeanmeldung Gewerbeummeldung Gewerbeabmeldung Von den 2.245 Gewerbeanmeldungen wurden 570 Anmeldungen von Unternehmerinnen vorgenommen. Dies entspricht einem Anteil von 25 %. Die überwiegende Mehrheit der Gewerbetreibenden im Bezirk ist demnach männlich. 458 der hier bearbeiteten 1.753 Abmeldungen kamen von Unternehmerinnen. 1800 1600 1400 1200 1000 Unternehmerinnen Unternehmer 800 600 400 200 0 Gewerbeanmeldung Gewerbeummeldung Gewerbeabmeldung 4 Entwicklung der Anzahl der gemeldeten Gewerbebetriebe 2003 - 2013 20000 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Im Vergleich zum Vorjahr stieg im Berichtsjahr die Anzahl der Gewerbebetriebe im stehenden Gewerbe von 18.091 auf 18.357 Unternehmen. Es gab 34 Neuzulassungen für das Reisegewerbe. Die Nachfrage auf Erteilung von Reisegewerbekarten ist weiterhin rückläufig. Reisegewerbekarten 140 120 100 80 Reisegewerbekarten 60 40 20 0 2004 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Von den 2013 im Bezirk Marzahn-Hellersdorf neu angesiedelten Unternehmen ist die überwiegende Mehrheit als Einzelunternehmen tätig. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 83 % aller Betriebsinhaber. Die Rechtsform einer juristischen Person wird bei Neugründungen eher zurückhaltend gewählt. 5 Von den neu angemeldeten Gewerbebetrieben im Jahre 2013 waren 41 % der Betriebsinhaber nichtdeutscher Herkunft. Die Mehrheit der ausländischen Gewerbetreibenden sind EUBürger (Polen = 11,8 %, Rumänien = 10,5 %, Bulgarien = 2,9 % und Lettland = 2,5 %). Bestandsentwicklung der Gewerbebetriebe im Bezirk nach Branchen Bei der Darstellung der Betriebe nach Branchen sind oftmals Zwei- und Dreifachzählungen möglich und üblich. Daher lässt sich die prozentuale Darstellung nicht nach 100 % der Anzahl der Betriebe ausrichten. Vielfach sind Unternehmen zugleich in verschiedenen Branchen tätig, z.B.: - Handwerk und Handel: Fliesenlegerhandwerk und Handel mit Fliesen, - Handel mit Kraftfahrzeugen verbunden mit Kraftfahrzeuginstandsetzung, - Handel und Sonstiges: Handel mit Häusern und Vermittlung von Versicherungen Eine eindeutige Zuordnung nur zu einer Branche anhand der Gewerbeanzeigen ist daher hier nicht möglich. a) Entwicklung der Betriebe im Bezirk nach Branchen für die Jahre 2012 bis 2013: Auch im Jahre 2013 gab es eine Zunahme der Anzahl von gemeldeten Gewerbebetrieben. Es wurde wiederholt mehr Betriebe neu angemeldet als im gleichen Zeitraum abgemeldet. Von 2012 zu 2013 ist daher erneut eine absolute Zunahme um 266 Gewerbetreibende auf derzeit insgesamt 18.357 angemeldete Gewerbebetriebe zu verzeichnen. Dieser Trend ist, wie in den Vorjahren, wesentlich auf die Entwicklung in den Bereichen Handwerk und Sonstiges zurückzuführen. In der Handwerksbranche war ein Anstieg um 210 Unternehmen und im Bereich Sonstiges um 337 Firmen zu verzeichnen. Im Bereich Industrie verringerte sich die Anzahl der Betriebe im Berichtszeitraum um insgesamt 4. Es besteht im Rahmen des Gewerbeanzeigeverfahrens keine gesetzliche Grundlage, die Anzahl der Arbeitnehmer/innen von den Unternehmen abzufordern. Insofern ist eine Aussage über den Beschäftigungsgrad im Zusammenhang mit der Gewerbeentwicklung nicht möglich. Erfreulich ist, dass weniger als jede fünfte Gewerbeaufgabe aufgrund von wirtschaftlichen Problemen (wirtschaftliche Schwierigkeiten, Insolvenz und unzureichende Rentabilität) vorgenommen wird. 6 35 Mal wurde hierbei die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens als Grund für die Betriebsaufgabe genannt. Lediglich 24 Gewerbebetriebe wurden im Berichtszeitraum in einen anderen Bezirk verlegt und 7 Betriebe wurden verkauft bzw. verpachtet und blieben somit erhalten. Da es sich bei der Angabe der Gründe für die Betriebsaufgabe um eine freiwillige Angabe handelt, wurden bei mehr als jeder zweiten Betriebsaufgabe keine Gründe angegeben. Insgesamt machten 843 Gewerbetreibende keine Angaben, 132 Gewerbetreibende gaben sonstige Gründe an und 291 Gewerbetreibende machten persönliche Gründe geltend. Lediglich 15 Gewerbetreibende gaben an, den vormals angezeigten Gewerbebetrieb zu keiner Zeit tatsächlich ausgeübt zu haben. Seit der Änderung des Gaststättengesetzes (01. Juli 2005) sind Gaststätten nur noch erlaubnispflichtig, wenn alkoholische Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden. Im Bezirk waren zum Ende des Berichtszeitraums (31.12.13) 154 erlaubnisfreie sowie 371 erlaubnisbedürftige Gaststättenbetriebe gemeldet. Insgesamt waren damit 525 Gaststättenbetriebe angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der angemeldeten Gaststättenbetriebe leicht an (2012 insgesamt 512 Gaststätten). Beherbergungsbetriebe werden nicht mehr dem Gaststättengewerbe zugerechnet und bedürfen daher keiner gewerberechtlichen Erlaubnis. Angaben über die Anzahl der Betten von Hotels und Pensionen können mangels Erhebungsgrundlage deshalb nicht mehr gemacht werden. Sofern neben der Beherbergung auch Getränke und zubereitete Speisen ausschließlich an Hausgäste verabreicht werden, wird auch für diese Tätigkeit keine Erlaubnis benötigt. Nachdem sich im Jahr 2010 die Anzahl der Spielhallen drastisch von 16 auf 38 erhöht und somit mehr als verdoppelt hatte, ist seit Inkrafttreten des Spielhallengesetzes Berlin zum 02.06.2011 eine Stagnation bei der Anzahl von Spielhallenbetrieben im Bezirk festzustellen. Im April 2011 (vor Inkrafttreten des Spielhallengesetzes) wurde im Bezirk der Höchststand mit 44 Spielhallenbetrieben erreicht. Zum Ende des Jahres 2013 waren noch 38 Spielhallenbetriebe angezeigt. Die Anzahl der genehmigten Spielhallenbetriebe blieb damit konstant. b) Entwicklung der Betriebe im Bezirk nach Branchen in den Jahren 2004 bis 2013 2004 Branche 2005 absolut Prozent 2006 2007 absolut Prozent absolut Prozent absolut Prozent Handel 4.232 26,70 4.340 26,49 4.445 26,47 4.288 25,94 Handwerk 2.688 16,96 2.775 16,94 2.901 17,27 2.962 17,92 151 0,95 151 0,92 152 0,91 155 0,94 Industrie 7 Sonstiges 11.167 70,44 11.593 70,75 11.977 71,31 11.872 16.795 16.530 71,82 Betriebsbestand gesamt 15.853 Veränderung +1.236 16.386 +8,5 +533 +3,36 +409 +2,49 -265 -1,58 zum Vorjahr 2008 Branche 2009 absolut Prozent absolut 2010 2011 Prozent absolut Prozent absolut Prozent Handel 4.325 26,39 4.309 25,51 4.330 25,09 4.375 24,35 Handwerk 2.530 15,44 2.803 16,59 3.052 17,69 3.268 19,10 152 0,93 145 0,86 144 0,83 147 0,80 12.099 73,84 12.332 73,01 12.652 73,34 12.959 73,43 Industrie Sonstiges Betriebsbestand gesamt 16.739 16.891 17.252 17.794 Veränderung Zum Vorjahr +209 +1,26 +152 2012 +1,01 2013 +361 +2,14 +542 +3,14 Veränderungen 2004 bis 2013 Branche absolut Prozent absolut Prozent absolut Prozent Handel 4.376 24,19 4286 23,35 +54 101,28 Handwerk 3.478 19,23 3636 19,81 +948 135,27 144 0,80 145 0,79 -1 96,03 13.296 73,50 13.601 74,09 +2.434 121,79 +2.504 115,79 Industrie Sonstiges Betriebsbestand gesamt 18.091 18.357 Veränderung Zum Vorjahr +209 +1,26 +266 +1,47 Ende 2013 waren in Marzahn-Hellersdorf 18.357 Betriebe gemeldet. Das sind 2.504 Firmen oder 15,79 Prozent mehr als im Jahr 2004. Nachdem bis 2007 in der Branche Handwerk die Anzahl der Betriebe zunächst kontinuierlich angestiegen war, kam es 2008 zu einem erheblichen Rückgang. In den darauf folgenden Jahren erholte sich die Branche. Auch 2013 hält die positive Entwicklung an. Die Anzahl der derzeit angemeldeten Handwerksbetriebe stieg erneut im Vergleich zum Vorjahr an. 8 Es gibt jetzt 305 mehr Dienstleistungsbetriebe (Sonstiges) sowie 158 mehr Handwerksbetriebe als zu Beginn des Berichtszeitjahres 2013. Die Anzahl der Handelsbetriebe sank um 90 im Vergleich zum Berichtszeitraum 2012, blieb jedoch langfristig im Vergleichszeitraum 2004 unverändert. Die Anzahl der Industriebetriebe im Bezirk blieb nahezu konstant. Gab es im Bezirk im Jahre 2004 151 Industriebetriebe, so sind Ende 2013 weiterhin 145 angezeigt. 2. Wirtschaftsförderung in der Region 2.1 Bestandspflege/Unternehmensservice Ständige Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist die weitere Profilierung des Wirtschaftsstandortes. Nach wie vor sind Industrie, Gesundheitswirtschaft sowie der Tourismus in Verbindung mit einem aktiven Standortmarketing die Schwerpunkte, nach denen sich die Arbeit der bezirklichen Wirtschaftsförderung ausrichtet. Die Strategie der Wirtschaftsförderung - ZAK- bestand aus intensiver Betreuung von Unternehmen und Existenzgründer/innen, der aktiven Teilnahme an Entwicklungen in der Stadt u. a. als Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH und die weitere Etablierung von Netzwerken für die Unternehmen im Bezirk. Im Jahr 2013 gab es zahlreiche Neuansiedlungen im Bezirk zu verzeichnen und setzte damit den äußerst positiven Trend der vorangegangenen Jahre fort. Die Betreiber von Gewerbeimmobilien und Gewerbeparks konnten ebenfalls Zuwächse an Mietern konstatieren - nicht zuletzt durch das aktive Standortmarketing der Wirtschaftsförderung und den aktiven Betreuungsangeboten gemeinsam mit der Berlin Partner GmbH im Rahmen des im Bezirk etablierten Unternehmensservices und der Bestandspflege. So wurden 2013 allein durch Berlin Partner ca. 90 Unternehmen besucht und intensiv betreut. Bei den Gesprächen mit den Unternehmen standen Fragen der Förderung und Finanzierung, der Personalsuche und Qualifikation sowie der Technologietransfer im Mittelpunkt des Interesses. Sehr viel Zeit und Energie wurden in die Standortsuche für die Neuansiedlung von Unternehmen bzw. bei Expansionswünschen investiert und der sich daran anschließende Prozess intensiv begleitet. Im Ergebnis ergaben sich daraus fünf von Berlin Partner betreute Expansionsprojekte und eine Neuansiedlung mit etwa 100 neuen Arbeitsplätzen. Darüber hinaus wurden durch die bezirkliche Wirtschaftsförderung im Berichtszeitraum diverse mit Mitteln der EU, des Bundes und des Landes finanzierte Projekte initiiert und umgesetzt (siehe 3.2 und 3.3). Projekte wie das „Gebietsmanagement Berlin eastside“ als Gemeinschaftsprojekt mit dem Nachbarbezirk Berlin Lichtenberg, das Projekt zum Tourismusmarketing in Marzahn- 9 Hellersdorf oder der Aufbau eines „Netzwerkes zur Förderung von Unternehmen der erneuerbaren Energien Branche“ konnten erfolgreich abgeschlossen und zum Teil Nachfolgeprojekte initiiert werden. Infrastrukturmaßnahmen wie die Anbindung des MEON-Parks an den Blumberger Damm konnten fertig gestellt werden. Herausragendes Projekt dabei ist nach wie vor die infrastrukturelle Erschließung des CleanTech Business Parks Berlin – Marzahn als zukünftig größtes innerstädtisches Industriegebiet Berlins. Wirtschaftsentwicklungskonzept / Leitbildentwicklung Eine wichtige Grundlage für die Wirtschaftsförderungsaktivitäten des Bezirksamtes MarzahnHellersdorf von Berlin und speziell der Leitstelle für Wirtschaftsförderung (ZAK) bildete in den vergangenen Jahren das wirtschaftsorientierte regionale Entwicklungskonzept aus dem Jahre 1999. In den letzten 15 Jahren haben sich allerdings die inneren und äußeren Rahmenbedingungen wesentlich verändert und es ergeben sich neue Anforderungen an die Wirtschaftsförderung. So haben sich auch die Strukturen und Zielsetzungen in der Wirtschaftsförderung in Marzahn-Hellersdorf, in Berlin und der Hauptstadtregion in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Erfahrungen der durchgeführten Projekte und Initiativen müssen analysiert und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Nicht zuletzt haben sich die Instrumente und das Herangehen der Wirtschaftsförderung in den vergangenen Jahren weiter entwickelt. Deshalb müssen die Akteure in der Wirtschaftsförderung ständig nach neuen und innovativen Ansätzen suchen. Neue Instrumente und Aufgabengebiete, zum Beispiel im Bereich der Entwicklung und Vermarktung von Industrie- und Gewerbeflächen oder in der Netzwerkentwicklung und unterstützung für bestimmte Branchen ergänzen die klassischen Tätigkeiten der Wirtschaftsförderung. Diese Veränderungen und der sich weiter verschärfende Wettbewerb der Standorte um Arbeitsplätze, Unternehmen, Investitionen und nicht zuletzt auch um Wohnbevölkerung machen eine Überarbeitung und Anpassung des Wirtschaftsentwicklungskonzeptes für den Bezirk notwendig. Daher hat das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf ein „Wirtschaftsorientiertes regionales Entwicklungskonzept Marzahn-Hellersdorf“ (WEK) erarbeiten lassen. Ziel des WEK ist es, dem Bezirksamt auf der Basis der Erfassung und Analyse der Wirtschaftspotenziale des Stadtbezirks, vergleichender Analysen und Bewertungen Handlungsempfehlungen für die Fortführung und Optimierung der Wirtschaftsförderung im Bezirk zu unterbreiten. Dabei wurde ein Schwerpunkt auf die Verbindung von Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung gelegt. Darüber hinaus wurden die in den letzten Jahren realisierten Aktivitäten und Projekte in Marzahn-Hellersdorf und die gemeinsam mit dem Nachbarbezirk Lichtenberg durch- 10 geführten Projekte im Rahmen von Berlin eastside analysiert und bewertet. Auch die Wechselwirkungen mit dem Berliner Umland und mögliche Synergien mit Partnern aus Brandenburg flossen in die Analyse mit ein. Methodische Schwerpunkte waren die Analyse und Bewertung vorliegender Statistiken und Daten auf Landes- und Regionalebene sowie des Bezirksamtes. Es erfolgte die Sichtung und Bewertung vorliegender Studien, Gutachten und Planungsunterlagen sowie vor allem der Dokumentationen laufender und abgeschlossener Projekte und Maßnahmen der Wirtschaftsförderung. Zusätzlich wurden vergleichende Untersuchungen zum Stand und den Herausforderungen der Wirtschaftsförderung in den deutschen Städten und Regionen und entsprechende Statistiken analysiert. Umfassende Fachgespräche und Interviews mit regionalen Akteuren und Unternehmen ergänzten die vorliegenden Informationen. Diese Fachgespräche sowie Diskussionsrunden mit den Beteiligten haben für das vorliegende Konzept weitere Zusammenhänge eröffnet und Informationen geliefert. Dieser Methodenmix ermöglichte es, aus Gutachtersicht eine belastbare Bewertung der bisherigen Schwerpunktsetzung und die Ableitung zukünftiger Handlungsfelder und eines Leitbildes der Wirtschaftsförderung vornehmen zu können. 3.2 Standortmarketing Marzahn-Hellersdorf hat sich in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch die Einbindung des Bezirks in Projekte auf Berliner Landesebene wie den Masterplan Industrie – als attraktiver Standort vor allem für produzierende Unternehmen weiterentwickelt. Mit dem CleanTech Business Park Berlin Marzahn wird Berlins größtes Industriegebiet entstehen. Mit den Gärten der Welt und deren Weiterentwicklung bis 2017 als Austragungsort der Internationalen Gartenausstellung haben sich weitere „Leuchttürme“ im Bezirk herausgebildet und eine gewisse Wirkung in Berlin und darüber hinaus erzielt. UND DENNOCH sind es die immer noch anzutreffenden Vorurteile und Imageprobleme von Marzahn-Hellersdorf, die die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes und damit auch die Wirtschaftsförderung erschweren. Vor diesem Hintergrund wurden die Idee und das Konzept entwickelt, einen übergeordneten und eigenen Bereich Standortmarketing einzurichten. Wettbewerb mit Juryverfahren und Beschluss des Bezirksamtes Nach der Erarbeitung der konzeptionellen und organisatorischen Grundlagen für gemeinsame Standortmarketingmaßnahmen wurde ein übergeordneter „Claim“/eine Botschaft sowie ein Corporate Design inklusive eines Internetauftritts erarbeitet. Dazu wurde ein Agenturwettbewerb mit einem Juryverfahren ausgelobt. Das Bezirksamt erwarb am Ende dieses Prozesses die entsprechenden Rechte. 11 Als Form konsequenter Umsetzung der geplanten Imagekampagne, die auch von den Unternehmen, Vereinen und anderen Institutionen mitgetragen wird, werden Logo und Claim seit dem 1. September 2013 gleichermaßen einheitlich von Wirtschaft, Politik und Vereinen freiwillig sowie von der Verwaltung verbindlich angewandt. In diesem Sinn traf das Bezirksamt am 9. Juli 2013 Festlegungen zur Verwendung von Logo und Claim „MarzahnHellersdorf – Berlins beste Aussichten“ für die Bezirksverwaltung zur ausschließlichen Verwendung gemäß eines erarbeiteten Manuals (z.B. Kopfbögen, Visitenkarten, Broschüren, Webseite usw.). Abteilungen, Ämter, Serviceeinheiten und andere Bereiche des Bezirksamts können je Thema und Ausrichtungen der Vorlagen das Corporate Design auf Veröffentlichungen u.ä. verwenden. Die Botschaft: „Marzahn-Hellersdorf: Berlins beste Aussichten“ Das neue Logo von Marzahn-Hellersdorf setzt sich aus den Elementen Bildmarke, Schriftzug und Claim zusammen. Der Claim lautet „Berlins beste Aussichten“. Es steht auch eine englische Variante zur Verfügung: „Berlin‘s brightest visions“. Der Claim steht in einem festen Verhältnis zur Bild-Schriftmarke, spielt mit Doppeldeutigkeit und weist in die Zukunft. Das Image insgesamt, nicht irgendein Einzelaspekt, kann damit glaubwürdig verbessert werden. Claim und Logo passen zu Marzahn-Hellersdorf und zeigen selbstbewusst Stärken auf. Es gibt beste Aussichten aus dem Wohnraum heraus und beste Aussichten für Wohnungssuchende, die Bildung hat beste Aussichten, genauso wie die Wirtschaft, die Gesundheit, der Tourismus, die Grünanlagen und die Kultur. „Marzahn-Hellersdorf: Berlins beste Aussichten“ sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft. Die Bildmarke ist, ausgehend vom Kartensymbol der schönen Aussicht, ein fünfteiliger, mehrfarbiger Strahlenkranz. Er symbolisiert die fünf Ortsteile von Marzahn-Hellersdorf und verweist auf die fünf Themenschwerpunkte des Standortmarketings, die farblich zugeordnet werden können. Gleichzeitig symbolisiert er Vielseitigkeit und hat eine positive, sympathische Ausstrahlung. Das Logo von Marzahn-Hellersdorf setzt sich aus den Farben cyan, rot, orange, gelb und grün zusammen, die den Themenschwerpunkten des Standortmarketings zugeordnet sind. 12 Auf dem Hubschrauber-Hangar des UKB wurde mit einem großen Roll-Up das Logo erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde am 15. August 2013 im Unfallkrankenhaus Berlin die neue Imagekampagne des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf vorgestellt, zu der u.a. als ehrgeizigste Maßnahme die Realisierung eines Marzahn-Hellersdorf-Shops in der Berliner Innenstadt gehört. Dieser temporäre Shop soll die besten Seiten des Bezirks mitten in der Berliner City präsentieren und Marzahn-Hellersdorf für alle Berliner erlebbar machen. Geplant ist, einen einmaligen Erlebnisbesuch zu gestalten, der in einer kreativen Atmosphäre informiert und unterhält. Hierzu wurden Partner gesucht, die verschiedene Aktionen im Shop unterstützen. Ideenwettbewerb „Info- und Erlebnisstore Marzahn-Hellersdorf“ Daher veranstaltete der Bezirk einen Ideenwettbewerb, zu dem Unternehmen, Vereine und Institutionen eingeladen wurden. Die besten Vorschläge, mit denen sich der Bezirk MarzahnHellersdorf präsentieren kann, sollen im Rahmen der Kampagne umgesetzt werden. Ende November 2013 endete der Ideenwettbewerb. Folgende vier Vereine gewannen mit ihren kreativen Ideen einen mit jeweils 250 € dotierten Preis: Marzahner-Promenaden-Mischung e.V., Kinderring Berlin e.V.- Kulturhochhaus Marzahn, Frauen-Kunst-Karawane sowie das Gemeinschaftsgarten Projekt „Helle Oase“. Neue Internetseite der Wirtschaftsförderung des Bezirks Am 15. August 2013 ging die neue Internetseite der Wirtschaftsförderung MarzahnHellersdorf www.wirtschaftsfoerderung-mh.de online. Netzwerkveranstaltungen Am 1.September 2013 beteiligte sich das Projekt Standortmarketing am Hellersdorfer Classic Picknick der ArGe Wohntheke Hellersdorf mit einem Informationsstand. Viele Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die neue Imagekampagne „Berlins beste Aussichten“, über die IGA Berlin 2017 und über die Arbeit der Wirtschaftsförderung im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf. PlattenGala 2013 Anlässlich des Jahrs des Handwerks in Marzahn-Hellersdorf veranstaltete das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf als Beitrag zu einem aktiven Standortmarketing am 05. September 2013 im orientalischen Garten in den Gärten der Welt Marzahn die PlattenGala. Gäste aus 13 Politik, Wirtschaft und Kultur aus ganz Berlin nahmen an der Veranstaltung teil und genossen das besondere Flair im Orientalischen Garten. Angelehnt an die Oper „Hänsel und Gretel“ übergab der Geschäftsführer der Handwerkskammer eine von Auszubildenden gebaute Nachbildung des Hexenhäuschens für das Zauberwald-Projekt. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside Traditionell fand auch 2013 gemeinsam mit dem Bezirksamt Lichtenberg, dem MarzahnHellersdorfer Wirtschaftskreis sowie der Berlin Partner GmbH der nunmehr 9. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside statt. Unter dem Motto „ERFOLGSPOTENZIAL – Wissenschaft & Wirtschaft“ hatten Unternehmen der Region und Interessierte die Gelegenheit, am 17. Oktober 2013 Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit den in beiden Bezirken ansässigen Hochschulen kennenzulernen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin standen Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen mit der Wissenschaft sowie die Präsentation und der Erfahrungsaustausch über erfolgreiche Projekte. Neben interessanten Vorträgen bestand die Möglichkeit, in drei thematischen Bustouren die Alice-Salomon-Hochschule Berlin, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, die Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst sowie die HTW als Gastgeberin kennenzulernen und sich jeweils über Inhalte, Potenziale und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu informieren. Den Abschluss des 9. WPT bildeten die Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft & Wirtschaft – ein erfolgreiches Duo in Berlin eastside“ sowie die Auslobung des Ausbildungspreises Marzahn-Hellersdorf 2013. 3.3 Projekte Gesundheitswirtschaft in Marzahn-Hellersdorf Die Gesundheitswirtschaft hat in Marzahn-Hellersdorf eine lange Tradition. 1893 wurde im Ortsteil Biesdorf eine Anstalt für epileptisch Kranke mit 1.000 Betten errichtet. Seinerzeit eine sehr moderne Einrichtung. Werkstätten, Landwirtschaft mit Tierhaltung und die Nutzung eigener Wasser- und Energiequellen dienten sowohl der Versorgung als auch der flankierenden Therapie der Patienten. Die weitläufigen Grünanlagen waren zu jener Zeit als landwirtschaftliche Nutzflächen und Erholungsoasen angelegt worden. Man war darauf bedacht, die Patienten nicht nur zu behandeln, sondern sie auch sinnvoll zu beschäftigen. Die Behandlungsmethode der Arbeitstherapie orientierte sich u.a. an der Lehre des Charité-Neurologen Wilhelm Griesinger. Später wurde die Klinik nach dem renommierten Mediziner benannt. 14 Bis heute wird das Areal für die Medizin genutzt: Auf dem Gelände befinden sich Bereiche des Vivantes Klinikums Hellersdorf, das Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) sowie die Augenklinik. Darüber hinaus entsteht derzeit ein großes Ärztehaus. Die Gesundheitswirtschaft stellt in Marzahn-Hellersdorf den größten Arbeitgeber. Durch das schon benannte Unfallkrankenhaus Berlin ist im Bezirk ein sowohl überregional bekanntes als auch agierendes Unternehmen der Gesundheitswirtschaft angesiedelt. Dies hat zur Folge, dass der Bezirk im Bereich der Gesundheitswirtschaft inzwischen an Renommee gewonnen hat. Dazu tragen auch die vielen mittelständischen Unternehmen bei, die sich für den Bezirk als Standort entschieden haben und eine breite Vielfalt der Gesundheitswirtschaft widerspiegeln wie z.B. Vanguard, OTB, Mecoso, Geri med, Alpenland, AMG, Spreeambulanz etc. sowie darüber hinaus die drei großen ortsansässigen Kliniken mit weit mehr als 1.000 Betten. Mit der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und dem Oberstufenzentrum Gesundheit II verfügt der Bezirk über zwei namhafte Bildungseinrichtungen. Im Bereich der Pflege ist die Gesundheitswirtschaft des Bezirkes ebenfalls gut aufgestellt und verfügt über ein Netzwerk, in dem ein reger Austausch stattfindet. Die Pflegewirtschaft hat durch das Netzwerk im Alter eine einheitliche Stimme, welche durch die Unternehmen gut angenommen und wahrgenommen wird. Darüber hinaus ist der Bezirk auch im Netzwerk Gesunde Städte vertreten. Dies sollte auch in den anderen Bereichen vorhanden sein, um Synergien zu nutzen und den Bezirk weiter als Gesundheitsstandort zu etablieren. Um diese Ziele zu erreichen, wurde das Projekt Gesundheitswirtschaft durch die Wirtschaftsförderung initiiert. Ziel des Projektes ist es, eine weitere Ausprägung der Potenziale der Gesundheitswirtschaft in Marzahn-Hellersdorf vorzunehmen, die auf bisherigen Projekten aufbauen und die branchenübergreifenden Aspekte und die Vernetzungen mit den Potenzialen Berlins zu verstärken. Daraus können sich positive Effekte für die Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigtensituation der Unternehmen der Branche im Bezirk ergeben. Start des mit Bundes- und Landesmitteln finanzierten Projektes war im Oktober 2012, welches bis Juni 2015 läuft. Begonnen wurde mit einer Analyse des Standorts sowie dem Erfassen und Aufsuchen der unterschiedlichsten Unternehmen im Bezirk. Die Meinungen, Probleme, Anregungen und Ideen der Unternehmer wurden gesammelt und in erste Maßnahmen umgesetzt. Inzwischen fanden mehrere Unternehmerabende zum Austausch zwischen den einzelnen Firmen statt. Die Unternehmen haben den Wunsch geäußert, dass die bisherigen Kommunikationsmaßnahmen noch weiter ausgebaut werden sollten, da sie sich große Effekte davon versprechen. So ist u.a. geplant, um das Gelände des ukb mit den dort bzw. im Be- 15 zirk ansässigen Unternehmen einen Gesundheitscampus einzurichten. Damit soll sich die Anziehungskraft des Standortes entwickeln, sich positiv auf ansiedlungsbereite Unternehmen auswirken und den Standort immer mit der Gesundheitswirtschaft verbinden. Weitere Unternehmungen sind gezielte Messeauftritte sowie die Entwicklung von Veranstaltungsformaten u.a. mit der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, die dem Austausch zwischen Studenten mit den Unternehmen dienen sollen. Die Gesundheitswirtschaft in Marzahn-Hellersdorf hat sich 2013 auch aktiv als Kooperationspartner an der Berlin Health Week beteiligt. Auch das war eine gute Möglichkeit, innerhalb Berlins als Gesundheitsstandort wahrgenommen zu werden. IGA Berlin 2017 (Koordination und Marketing) 2017 wird Marzahn-Hellersdorf Standort des größten Gartenfestivals Berlins. Die erste Internationale Gartenausstellung (IGA) der Hauptstadt lädt dann 170 Tage lang zu einem unvergesslichen Erlebnis ein. Das über 100 Hektar große Gelände rund um die Gärten der Welt, den Kienberg und entlang des Wuhletals wird zu einer neuen Parklandschaft für Jung und Alt. Um die Potenziale der IGA Berlin 2017 nutzen zu können, hat das Bezirksamt MarzahnHellersdorf von Berlin das Projekt Marketing und Koordination für die Internationale Gartenausstellung initiiert. Folgende Schwerpunkte wurden hierbei definiert: Kommunikation und Information bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen und lokalen Institutionen, Marketing für die IGA Berlin 2017 in Marzahn-Hellersdorf sowie Koordination zwischen der IGA Berlin 2017 GmbH, dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin und weiteren beteiligten Akteuren. Nicht nur durch die Internationale Gartenausstellung selbst im Jahr 2017, sondern bereits durch die vorgelagerten Aktivitäten und die Nutzung der bestehenden Anlagen nach dem Event eröffnen sich erstklassige wirtschaftliche Chancen für den Bezirk. Um auch die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand der Planungen insbesondere nach der Entscheidung des Internationalen landschaftsplanerischen Wettbewerbs zu informieren, fand 2013 gemeinsam mit der IGA Berlin 2017 GmbH ein erster Bürgerdialog im Freizeitforum Marzahn statt. Ziel ist es, dem großen Interesse der Bürgerinnen und Bürgern Rechnung zu tragen und ihnen den Wettbewerbsentwurf sowie die weiteren parallelen Planungen möglichst detailliert vorzustellen. Die Bürger berührten insbesondere Fragen zur Verkehrserschließung, der geplanten Seilbahn und dem Naturschutz Zugänglichkeit des Kienbergs und des Wuhletals nach Ende der IGA Berlin 2017. sowie die 16 Außerdem wurden Veranstaltungen wie die Trägerkonferenz des Interessenverbundes Gesundheit im Alter oder das Branchentreffen Tourismus genutzt, um öffentlich über die Vorhaben zu informieren. Ein wichtiges Anliegen war darüber hinaus die Einbindung und sachgerechte Information der Wirtschaftsakteure und Unternehmen im Bezirk. Dazu fanden auch erste Unternehmertreffen statt. Die IGA 2017 GmbH stellte den aktuellen Stand der Planungen vor. Ergänzt wurde der Vortrag durch die Vorstellung des Projektes und der Projektkoordinatorin durch Bezirksstadtrat Christian Gräff. Die Marketingmaßnahmen ebenso wie die Öffentlichkeitsarbeit finden in enger Abstimmung mit der IGA Berlin 2017 GmbH statt. Die Internetpräsenz wurde unter http://www.wirtschaftsfoerderung-mh.de/ neu gestaltet. 2013 wurde die Internationale Gartenschau in Hamburg besucht. Dabei wurden neben einer Führung über das Gelände auch Gespräche mit den Verantwortlichen seitens des Hamburger Senats (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) sowie der Geschäftsführung der IGS geführt. Im Mittelpunkt des Besuchs der Landesgartenschau (LaGa) in Prenzlau stand ein erstes Fazit der LaGa Prenzlau, welche bereits kurz vor Schließung ihre Besucherprognose übertroffen hat. „Klimaschutz und Energieeffiziens von Unternehmen und Gewerbeparks in Berlin eastside“ Am 08. August 2013 fiel der Startschuss für ein neues Projekt der Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Nachdem das Gebietsmanagement Berlin eastside bis 2012 die Grundlagen geschaffen hat, geht es jetzt um eine intelligente Spezialisierung der Wirtschaftsförderung in dem Gewerbeareal Berlin eastside. Unter dem Thema „Klimawandel & Energie“ soll deshalb die Vernetzung und gemeinsame Vermarktung der einzelnen Gewerbeparks und Unternehmen in Berlin eastside in bewährter Zusammenarbeit mit privaten Partnern fortgeführt und intensiviert werden. Ende August (29.08.2013) fand ein erstes Arbeitstreffen zwischen den beteiligten Wirtschaftsförderungen aus Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg sowie den beauftragten Firmen Regionomica GmbH und Regionalmanagement GmbH statt. Es wurden Organisationsfragen (Steuerungsgruppe, Legitimationsschreiben usw.) und Projektstandards besprochen, erste Arbeitsschritte vereinbart sowie die notwendigen Materialien und Informationen übergeben. Gemäß dem Anliegen, auch weiterhin den Standort Berlin eastside zu vermarkten und Ansiedlungsinteressen zu wecken, nutzten die Projektpartner die Expo Real 2013 in München. 17 Zukunftsagentur Helene-Weigel-Platz Am 01. Oktober 2012 startete das Projekt „Zukunftsagentur Helene-Weigel-Platz“ des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von Berlin, das mit Mitteln der Europäischen Union (EFREFonds) und aus dem Bund-Landes-Programm „Aktionsraum Plus“ gefördert wird. Das Projekt läuft bis 31.12.2014. Die Zukunftsagentur ist Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für Vereine und Unternehmen vor Ort. Sie entwickelt und unterstützt Aktivitäten zur Stärkung und Verbesserung der Funktionalität des Zentrums. In einer Steuerungsrunde wird die mittel- und langfristige Entwicklung des Gebietes - insbesondere der Ostseite - in Kooperation mit den Eigentümern, Gewerbetreibenden und Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert und geeignete Maßnahmen für die weitere Gestaltung gemeinsam erarbeitet. Für das Projekt wurde ein Claim entwickelt, dem die Anlage des Helene-Weigel-Platzes in Kombination mit dem Slogan wir. bewegen. uns zugrunde gelegt wurde. Eine weitere wichtige Marketingmaßnahme war die Schaffung der platzeigenen Kiezzeitung „Helene“ für die Bürgerinnen und Bürger und Gewerbetreibenden rund um den HeleneWeigel-Platz. Bisher erschienen drei Ausgaben. Jubiläumsfest „35 Jahre Helene-Weigel-Platz Eines der ersten, wichtigsten und zeitaufwendigsten Aufgaben in der Projektarbeit im Jahr 2013 war die Vorbereitung und Durchführung des Jubiläumsfestes unter dem Motto “Helli lässt grüßen”. Der Helene-Weigel-Platz wurde in diesem Jahr 35 Jahre und das Rathaus 25 Jahre alt. Rund 7.000 Gäste aus dem Bezirk aber auch aus anderen Stadtteilen Berlin´s besuchten den HeleneWeigel-Platz. Ein ansprechendes Bühnen - und Mitmachprogramm, eine interaktiv gestaltete Fotoausstellung mit Bildern von Helene Weigel an verschiedenen Orten des Platzes, eine Postkartenaktion, eine Fotoausstellung zur Entstehung und Entwicklung des HeleneWeigel-Platzes, eine Podiumsdiskussion mit „Ureinwohnern“, ehemaligen Bauschaffenden und Architekten, ein Filmnachmittag mit Dokumentar- und Spielfilmen zum Thema sowie eine Variantenvorstellung für die Entwicklung der Osthälfte des Platzes gehörten zu den wichtigsten Aktivitäten. 18 Erarbeitung von Planungsvarianten für die Umgestaltung des Helene-Weigel-Platz Ost Dieses planerische Konzept setzt sich auseinander mit den vorhandenen und zu stärkenden Potenzialen (lebendiger Platzraum im westlichen Teilbereich, Springpfuhlpark, Versorgung, Handel und Gesundheit, ÖPNV-Angebot), den Anforderungen an den demographischen Wandel (u.a. Schaffung eines barrierefreien Fußgängerwegenetzes, besondere Wohnformen), der Ordnung und Entflechtung der Fußgängerwegebeziehungen zur Lösung der Konfliktpunkte (u.a. Kreuzung mit Autoverkehr), der Beseitigung gestalterischer Mängel und Ausbildung eines homogenen Freiraumbereiches, der Stärkung der Springpfuhlpassage (u.a. durch Einbindung in das Wegesystem), der Entwicklung einer Nachnutzungskonzeption für den Standort des ehemaligen Kinos, der Förderung innovativer Maßnahmen bei Nutzungsund Gestaltungsansätzen sowie der stufenweisen Umsetzung der Maßnahmen. Wegeleitsystem für das Ortsteilzentrum Helene-Weigel-Platz Im Anschluss an diese Planungen wurde im Rahmen einer Ausschreibung ein Wegeleitsystem entwickelt. Damit soll die Aufmerksamkeit der Besucher darauf gelenkt werden, dass der Brunnenplatz vor dem Marzahner Rathaus und der heute noch überwiegend als PkwParkplatz genutzte östliche Teil des Platzes mit zahlreichen Gesundheitseinrichtungen und Dienstleistungsangeboten als Bestandteile dieses Ortsteilzentrums zusammengehören. Dieses neue Wegeleitsystem soll dabei nicht nur die Orientierung in dem gesamten Zentrum erleichtern, sondern in Verbindung mit einem digitalen Zentrumsplan stets aktuelle Informationen über die öffentlichen Einrichtungen, Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote zugänglich machen. Dies wird den Besuchern des Ortsteilzentrums ebenso zugutekommen, wie insbesondere den weniger zentral gelegenen Einzelhandels- und Dienstleistungsanbietern – und letztlich dem Erhalt der Vielfalt dieses Zentrums. Geplant ist, bis zum Frühjahr 2014 die Planungen für das neue Informationssystem abzuschließen um dann ab Sommer 2014 erste Bestandteile im Praxisbetrieb erproben zu können. Marketing für den CleanTech Business Park Berlin-Marzahn (CBP) Neben den Erschließungsmaßnahmen für den CBP wurden auch weiterhin Marketingmaßnahmen realisiert, um potenzielle Investoren für den CBP zu akquirieren. Dafür wurden u.a. Messen sowohl als „Aussteller“ als auch als „Fachbesucher“ besucht. Bei der Auswahl der Messen wurde Wert darauf gelegt, dass auf den jeweiligen Veranstaltungen die Zielgruppen und Entscheider der Zielgruppen unmittelbar anwesend sind. Ein weiteres Kriterium war die Passfähigkeit der jeweiligen Messen in die Marketingstrategie des CBP (Ansiedlungsakquisition, Imageaufbau bei möglichen Investoren, Bekanntheit herstellen etc.). Somit wurden die wichtigsten Messen (Leitmessen) der Clean Tech-Branche 19 recherchiert und Wert auf einen hohen Anteil an Produzenten unter den Ausstellern gelegt. So erfolgte die aktive Teilnahme an der InterSolar Europe und der ExpoReal in München. Darüber hinaus ist der CBP nach wie vor aktiver Berlin Partner und Bestandteil der Berlin Partner Industriekampagne. 4. Gewerbeansiedlungen 4.1. Gewerbeansiedlungen auf eigenen Grundstücken Die Ansiedlung auf den mit GRW – Mitteln erschlossenen Flächen erfolgte wie bisher durch die mit der Veräußerung bevollmächtigte Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG sowie im Zusammenwirken mit verschiedenen Fachbereichen der Senatswirtschafts- sowie Bezirksverwaltung und der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH. In den Jahren 2012 und 2013 wurden im Bezirk Marzahn-Hellersdorf neun Grundstücke, die gewerblich genutzt werden, verkauft. Die Größen der Flächen schwanken je nach Bedarf zwischen 2.600 m² und 33.000 m². So kaufte die Firma Finetech GmbH & Co.KG an der Boxberger Straße eine 19.000 m² große Fläche. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Präzisionsmaschinen für die Reparatur von Leiterplatten sowie von hochgenauen Geräten für Mikromontage – und Flip Chip Anwendungen. Im Dezember 2013 erwarb die Firma Scansonic MI GmbH eine 33.000 m² große Fläche am Schwarze Pumpe Weg. Das Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung und Produktion von Systemtechnik, die in der Automobilindustrie, dem Schienenfahrzeugbau und der Medizinbranche eingesetzt wird. Ebenfalls im Jahr 2013 übernahm die Firma Flexim Flexible Industriemesstechnik GmbH ein 25.000 m² großes Grundstück an der Boxberger Straße. Sie ist der führende Anbieter von Clamp-On-Ultraschall-Durchflussmessgeräten. Bei den verschiedenen Ansiedlungen ist ein breiter Branchenmix zu verzeichnen. Es sind vor allem die Bereiche Maschinenbau, Mikroelektronik, Metallbearbeitung, Laserbearbeitung, Elektrotechnik/ Elektronik, Stahl- und Leichtmetallbau, Rohrleitungs- und Anlagenbau, Straßen- und Tiefbau und Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten. In den letzten zwei Jahren wurde im Gewerbegebiet eine Fläche von insgesamt rund 107.000 m² veräußert. Bei der Ansiedlung der einzelnen Firmen auf diesen Grundstücken ist mit einem Zuwachs von ca. 420 Arbeitsplätzen und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 20 40 Mio € zu rechnen. Es befinden sich z.Z. weitere 21 Grundstücke im Verkaufsverfahren. Dabei handelt es sich sowohl um Firmen, die bereits im Bezirk ansässig sind als auch aus anderen Stadtteilen. Dies zeigt, dass sich inzwischen viele Unternehmen mit dem Standort Marzahn-Hellersdorf identifiziert haben, sich wohlfühlen und hier die besten Bedingungen für langfristige Gewerbetätigkeit sehen. 4.2. Gewerbeansiedlungen in Pachtimmobilien In den Jahren 2012 und 2013 gab es zahlreiche Neuvermietungen in den verschiedenen Gewerbehöfen und Gewerbegebieten des Bezirkes. Im B1 Business Park an der Landsberger Straße 225 siedelten sich 6 neue Mieter an, die vorwiegend zur Dienstleistungsbranche zählen. Die ORCO – GSG GmbH konnte in den vergangenen 2 Jahren zahlreiche Verträge abschließen. In der Döbelner Straße 1-5 wurde durch den Abschluss von 49 Mietverträgen ein Gewerbeflächenumsatz von fast 8.000 m² generiert. Im Gewerbepark Wolfener Straße 32-36 sorgten insgesamt 72 Verträge für eine Vermietungsleistung von ca. 13.100 m² Gewerbefläche. Es handelt sich dabei einerseits um neue Firmen und andererseits um die Erweiterung der Flächen von Bestandsmietern. Bei der DOBA Vermietungs- und Service GmbH kamen – verteilt auf die Standorte Springpfuhl-Altbau, Springpfuhl-Gewerbehof, Springpfuhl-Neubau, Allee der Kosmonauten 28/ 28A und Beilsteiner Straße 119 - insgesamt 10 neue Mieter dazu. Der Gewerbepark Georg-Knorr konnte in den vergangenen zwei Jahren 8 neue Mieter begrüßen. Die Unternehmen kommen aus den verschiedensten Branchen, z.B. Bau, Handwerk, Dienstleistungen und Handel. 4.3. Infrastrukturerschließung CleanTech Business Park Berlin – Marzahn (CBP) Für die Realisierung der Infrastrukturmaßnahme zur Erschließung des CBP war 2013 das wichtigste Jahr. Nach jeweils erfolgten europaweiten Ausschreibungen war 2013 Baubeginn für die Errichtung der Hochleistungssedimentationsanlage. Es begann der 2. Bauabschnitt im 21 Bereich Abbruch, es begannen die Leistungen zum Straßen- und Leitungsbau sowie die Bodensanierung. Ende 2014 werden die Erschließungsmaßnahmen beendet. Meon- Gewerbepark Park Im Jahr 2010 erhielt der Bezirk einen Förderbescheid für den Bau einer neuen, 77 m langen Erschließungsstraße zwischen dem Meon–Gewerbepark und dem Blumberger Damm. Nachdem die nötigen Planungen und Ausschreibungen abgeschlossen waren, begannen im Sommer 2012 die Bauarbeiten. Inzwischen ist die Straße fertig gestellt und wird von allen Mietern und Besuchern des Meon–Parks intensiv genutzt. Diese Maßnahme verbessert nicht nur die Anbindung des Gewerbeparks an die Hauptverkehrsstraße, sondern entlastet auch wesentlich die Warener Straße, die als Zufahrtsstraße zum Unfallkrankenhaus Marzahn stark frequentiert ist. Damit wird der gesamten Gewerbe - und Gesundheitsstandort am Blumberger Damm enorm aufgewertet. Brücke S-Bahnhof Marzahn Nachdem im Dezember 2012 zwischen dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und der DB AG der Vertrag über die Infrastrukturmaßnahme zur Verlängerung der nördlichen Fußgängerbrücke am S-Bahnhof Marzahn inklusive der Errichtung eines behindertengerechten Abganges, der Erneuerung der Treppe zum Bahnsteig sowie zum Abbruch der südlichen Fußgängerbrücke unterzeichnet werden konnte, begann die DB AG als Bauherrin mit den erforderlichen Planungsleistungen mit dem Ziel, diese im 1. Quartal 2014 fertig zu stellen. Bodenertüchtigung im Gewerbegebiet Da die Erfahrungen aus den bisherigen Flächenverkäufen im Industrie- und Gewerbegebiet zeigten, dass das Land als Verkäufer nur bedingt Aussagen über die Beschaffenheit des Baugrundes erteilen kann, wurde im Jahr 2013 daran gearbeitet, dies zu ändern. Die Leitstelle für Wirtschaftsförderung stellte einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Förderung wirtschaftsnaher Infrastruktur und erhielt für die Erstellung eines Gutachtens zur Beurteilung der Bodenbeschaffenheit aller noch verfügbaren GRW-erschlossenen Gewerbeflächen die Förderzusage. Auf der Basis dieses Gutachtens ist es möglich, weitere Fördermittel für die Verbesserung der Bodensituation zu beantragen. 22 5. Entwicklungen im Bereich Tourismus Berlin Mit einer Jahresbilanz von 26,94 Millionen Übernachtungen und 11,32 Millionen Gästen (ein Plus von 8,2 % bzw. 4,4 % im Vergleich zu 2012) hält das Rekordhoch des Berlin-Tourismus zum zehnten Mal in Folge an.1 In Berlin wuchs der Tourismus doppelt so stark wie der deutsche Durchschnitt. „Mit 43 Prozent war der Anteil an internationalen Übernachtungsgästen im vergangenen Jahr so hoch wie noch nie zuvor“, sagt Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin. „Im Vergleich zum Deutschland-Trend wächst Berlin mehr als doppelt so stark und ist damit der Wachstumsmotor des Auslands-Tourismus in Deutschland. Insbesondere unser Investment in den Fernmärkten zahlt sich nun aus.“2 In den 786 Beherbergungsbetrieben der Stadt standen 132.600 Betten zur Verfügung. Marzahn-Hellersdorf Im Berliner Jahresvergleich 2013 weist der Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine sehr positive Entwicklung auf. Mit 32,4 % bietet der Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Vergleich zum Jahr 2012 weit überdurchschnittliche Zuwachsraten bei Gästen und deren Übernachtungen (Berlin 4,4 %). Mit 22 Beherbergungsbetrieben (mehr als 10 Betten) hat der Bezirk Marzahn-Hellersdorf immer noch die wenigsten Übernachtungen in Berlin. Die starke Zuwachsrate belegt jedoch eine stärkere Akzeptanz des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Verstärkt wird diese Tatsache bei der Betrachtung der Gäste im Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit Wohnsitz im Ausland. Hier wurde eine Wachstumsrate von 67,1 % der Zunahme der Gäste im Vergleich zum Vorjahr (Berlin 5,1 %) und 58,9 % bei deren Übernachtungen (Berlin 9,2 %) erreicht. Gäste, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer in den Beherbergungsbetrieben in Marzahn-Hellersdorf1 davon mit Gäste davon Wohnsitz Gäste mit Wohnsitz 2013 im Ausland 2012 im Ausland Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Gäste (Anzahl) 89.609 21.168 67.701 12.670 Veränderung zum Vorjahr (%) 32,4 67,1 3,9 2,1 Übernachtungen (Anzahl) 229.401 61.783 171.015 38.887 Veränderung zum Vorjahr (%) 34,1 58,9 4,9 0,2 2,6 2,9 2,5 3,1 Durchschnittliche er(%) Aufenthaltsdau- 23 Betrug die Aufenthaltsdauer im Jahr 2012 noch ca. 2,5 Tage, erhöhte sich diese 2013 auf 2,9 Tage und liegt damit über dem Berliner Durchschnitt von 2,7 Tagen. Gäste buchten überwiegend ihre Übernachtungen als Businesstourist, dabei schätzen sie die Übernachtungen in einer ruhigen Stadtrandlage oder haben die Gärten der Welt besucht. Die Gärten der Welt sind eine im Berlintourismus anerkannte sowie beliebte touristische Destination mit europaweiter Alleinstellung und bilden nach wie vor das Herzstück der Tourismuswirtschaft im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Dennoch war ein leichter Besucherrückgang von 730.387 Gästen in 2012 auf 610.663 Gäste im Jahr 2013 zu verzeichnen. Der Besucherrückgang erklärt sich zum einen in der schlechten Wettersituation, dem Betrieb von Gartenschauen in naher Umgebung wie die Landesgartenausstellung Pritzwalk und dem besonders hohen Besucheraufkommen 2012 anlässlich der Jubiläumsveranstaltungen in den Gärten der Welt. Das Gründerzeitmuseum Mahlsdorf besuchten im Berichtszeitraum 10.835 Gäste. Davon sind ca. 58 % der Gäste aus dem alten Bundesgebiet, 32 % aus dem Ausland und nur 10 % aus Berlin bzw. der unmittelbaren Umgebung. Die Bockwindmühle Marzahn als funktionsfähiges technisches Museum bot 12.363 Besuchern einen interessanten Aufenthalt. Aktivitäten der Leitstelle für Wirtschaftsförderung – ZAK: - Betreibung der Tourist-Information Marzahn-Hellersdorf am Haupteingang der Gärten der Welt. Insgesamt wurden hier rund 3.500 Gäste persönlich und ca. 2.800 telefonisch beraten. Insbesondere Beherbergungsunternehmen und die zahlreichen kleinen touristischen Einrichtungen nutzen hier die Auslage ihrer Werbeflyer. - Ausbau und die ständige Aktualisierung des Tourismusportals des Bezirkes MarzahnHellersdorf www.anders-als-erwartet.de. - Teilnahme an touristischen Messen: o Internationale Tourismusmesse Berlin (ITB Berlin) am Gemeinschaftsstand der Berliner Bezirke und visit Berlin, o Brandenburgischer Reisemarkt - Einrichtung der Objektwegweisung Wuhletal-Wanderweg (mittels Piktogramm werden Nutzer des Wuhletal-Wanderweg auf touristisch relevante Einrichtungen und Se- 24 henswürdigkeiten bzw. Gastronomie, Übernachtung, Sehenswertes usw. hingewiesen). - Übernahme der Bockwindmühle und des Kleintierhofes Alt-Marzahn in die Verantwortung der Wirtschaftsförderung mit der Zielstellung, diese als bildungstouristische Einrichtungen zu profilieren. - In enger Zusammenarbeit mit dem Umland erfolgte die Abstimmung zu Rad- und Wanderwegen, der Entwicklung von Gebieten bzw. Destinationen sowie eine gemeinsame Vermarktung und Unterstützung bei Veranstaltungen. - Nachfolgende Publikationen wurden erstellt: o 12 mal Berlin unterwegs in Berlins Kiezen in Zusammenarbeit mit visitBerlin o Tourismusführer Marzahn-Hellersdorf mit Hotel- und Gaststättenverzeichnis in Zusammenarbeit mit der apercù-Verlagsgesellschaft o Das Ferienmagazin in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband OderSpree-Seenland o Radwegekarte Marzahn-Hellersdorf 6. Ausblick 2014 Neben den „Basics“ der Wirtschaftsförderung wie Bestandspflege, Existenzgründungsberatung und Ansiedlungsakquise stehen auch 2014 weiterhin die Fortführung der mit Mitteln des Bundes, des Landes und der EU geförderten Projekte im Mittelpunkt: - Gesundheitswirtschaft Marzahn-Hellersdorf und Berlin - Wertschöpfung und Kooperation - Neue Wege vom Hersteller zum Krankenhausbetrieb im Rahmen des Programms EFRE-WDM - Standortmarketing Marzahn-Hellersdorf – Standortmarketing für den Bezirk im Rahmen des Programms EFRE-WDM - Zukunftsagentur Helene-Weigel-Platz in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Stadtentwicklung des Bezirksamtes, gefördert aus den Programmen EFRE-WDM und Aktionsraum+ - Klimaschutz & Energieeffizienz: Profilierung von Unternehmen und Gewerbeparks in Berlin eastside (EFRE-WDM) u.a. zur Entwicklung eines Strategieforums Berlin eastside sowie zu weiteren gemeinsamen Marketingaktivitäten für das Gebiet 25 - Koordination und Marketing für die Internationale Gartenausstellung (IGA) Marzahn-Hellersdorf 2017. Nach dem erfolgreichen Ideenwettbewerb zum Shop wird sich das Projekt Standortmarketing 2014 weiter mit den nächsten Schritten zur Umsetzung der Ideen gemeinsam mit den Gewinnern und vielen weiteren Akteuren beschäftigen und die Planungen für den Info- und Erlebnisstore vorantreiben. Für Mai 2014 plant das Projekt gemeinsam mit dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf eine Auftaktaktion für das Standortmarketing. Als temporäres Ladengeschäft soll der Shop den Bezirk für 10 Tage bekannt und erlebbar machen. Der Shop wird am Potsdamer Platz in der City-West platziert. Hier soll den Bewohnern der Stadt und den Berlin-Touristen ein Erlebnisbesuch geboten werden, der gleichzeitig informiert und unterhält. Im Rahmen des IGA-Projektes werden auch 2014 Informations-Veranstaltungen für die Bevölkerung angeboten, z.B. im März 2014 „Zur Sache IGA: Das Projekt Seilbahn - eine Veranstaltung im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung“, im April und Mai 2014 div. Informationsveranstaltungen für die direkten Anrainer des zukünftigen IGA-Geländes, im Juni 2014 „IGA im Dialog“ zum aktuellen Planungsstand der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017“ sowie im November 2014 „IGA im Dialog“ zum aktuellen Planungsstand der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017. 2014 werden die Erschließungsmaßnahmen zum CleanTech Business Park weitestgehend abgeschlossen. Dafür wird es um so mehr erforderlich, die begleitenden Marketingmaßnahmen inhaltlich und personell zu verstärken.